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St Gertrud war ein Dominikanerinnenkloster mit Kirche an der nordwestlichen Ecke des Neumarktes in Koln Es wurde vor 1257 gegrundet und 1802 im Zuge der Sakularisation aufgehoben Ausschnitt der Kolner Stadtansicht von 1570 mit dem NeumarktInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Priorinnen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Urkunde des Kolner Erzbischofs Konrad von Hochstaden 1238 1261 vom August 1257 berichtet uber den Umzug der Rekluse Helwigis und ihrer Mitschwestern von der Klause bei der Deutschordenskirche St Katharina in der Severinstrasse nach St Gertrud am Neumarkt Die frommen Frauen siehe Beginen siedelten sich wahrscheinlich bei einer alten Kapelle eines erzbischoflichen Hofes an Privilegiert am 1 August 1265 durch Papst Clemens IV 1265 1268 war die Frauengemeinschaft dem Dominikanerorden angeschlossen Inkorporation 1286 1287 im Jahr 1273 wird die Kommunitat als monasterium s Gertrudis sororum ordinis Predicatorum in Colonia bezeichnet In dieser Zeit erfolgten auch Ausbau und Erweiterung der Klosteranlage die noch 1802 bestehende Kirche stammt von der Wende des 13 zum 14 Jahrhundert Kapellen und Altare waren dem Evangelisten Johannes dem heiligen Augustinus und der Jungfrau Maria geweiht Reliquien der heiligen Gertrud vorhanden Der Hauptaltar wurde 1279 vom Kolner Erzbischof Siegfried von Westerburg 1275 1297 geweiht Das Kloster wurde durch Ablasse und Stiftungen unterstutzt vornehme Kolner Familien engagierten sich vornehme Kolnerinnen z B aus dem Geschlecht der Overstolz sind als Klosterleiterinnen als Priorinnen bezeugt Neu eintretende Schwestern hatten dem Kloster eine Mitgift fur ihren Unterhalt zu stiften demnach waren besonders Frauen aus dem Kolner Patriziat und aus reichen Kolner Kaufmannsfamilien spates Mittelalter bzw aus Schoffen und Beamtenfamilien fruhe Neuzeit in St Gertrud vertreten Zur wirtschaftlichen Ausstattung des Klosters gehorte Besitz in Koln Widdersdorf Pulheim Brauweiler und Dansweiler um 1360 bzw in Dansweiler Deckstein Junkersdorf Lind und Widdersdorf 1787 Der Besitz wurde von der Priorin verwaltet Besitzsachen in einem Gremium von Priorin Subpriorin und alteren Schwestern mit Zustimmung des Ordensprovinzials verhandelt Das Gertrudkloster des endenden 13 und des 14 Jahrhunderts hatte wohl auch im Zusammenhang mit der deutschen Mystik Bedeutung Eine Predigtsammlung von Predigten u a des Albertus Magnus 1280 soll mit dem Kloster in Verbindung stehen Dem Auf und Ab in jeder geistlichen Gemeinschaft entsprach es dass die Frauengemeinschaft im 15 Jahrhundert als reformbedurftig angesehen wurde 1466 wurde die Reform des Klosters mit Unterstutzung durch den Kolner Rat und den Erzbischof aber gegen Widerstande von Seiten einiger Schwestern eingefuhrt Amtsenthebung der Priorin der Subpriorin der Schaffnerin und der Kellnerin Hinzunahme neuer Schwestern von ausserhalb Das Gertrudkloster blieb von der Reformation unberuhrt 1728 klagte der Kolner Generalvikar uber die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen der Frauengemeinschaft Indes konnte die Priorin Anna Herrestorf 1769 1778 1785 1798 aus eigenen Mitteln einen neuen Kirchenchor auffuhren lassen In den letzten zwei Jahrzehnten des 18 Jahrhunderts beanspruchte der Kolner Erzbischof Jurisdiktion und Visitationsrecht uber St Gertrud Am 14 September 1802 verliessen infolge der Aufhebung des Klosters die letzten elf Schwestern Kirche und Kloster Die Reliquien wurden an St Aposteln ubergeben und das Gebaude am 11 Juli 1808 an einen W H Simons Adresse Neumarkt 20 versteigert der die Bauten abreissen und zu Bauplatzen umwandeln liess 1 Priorinnen BearbeitenHelwigis 1257 1263 Lisa von Ulrepforte 1316 Elisabeth 1316 Alstradis Kleingedank 2 1320 1322 Strala 1324 Beatrix 1327 Alstradis 1328 Lisa 1330 1338 Hadwig Overstolz 1340 1345 Caecilia Overstolz 1348 1351 Hadwig Overstolz 1356 1357 Christina Overstolz 1359 1360 Bela von Utrecht 1362 1377 Christina Overstolz 1377 1384 Bela von Utrecht 1386 1389 Caecilia von Breitmar 1392 1396 Irmgard von Lyskirchen 1397 Bela vom Kusin 1403 1410 Caecilia von Breitmar 1413 1414 Bela vom Kusin 1414 Caecilia von Breitmar 1418 Fritze Roelen 1419 1431 Fritze von der Nuwen Herberghen 1436 Margreta Vous von Lechenich 1442 Sophia Jungen 1442 1445 Sophia Scherf 1450 Sophia Jungen 1453 1455 Sophia Frydag 1456 1460 Neesgin von Aiche 1462 1465 Barbara 1469 1476 Magdalena Franckengrunerin 1481 1488 Elisabeth von Erkelenz 1495 1497 Druytgen Selbach 1501 Jutta von Ossenberg 1506 1507 Luckart von Haren 1516 1529 Beatrix Haess 1548 1562 Eva von Weverden 1566 1585 Anna von Judden 1603 1614 Margarethe Burg 1618 1619 Johanna von Schiederich 1625 1636 Adelheid Fullers 1638 1640 Richmodis von Lyskirchen 1642 Christine von Boland 1645 1657 Gertrud von Lyskirchen 1658 1666 Christine von Boland nach 1666 Adelheid Fridt nach 1666 Gertrud Elisabeth Helmans 1674 1682 Anna Fabens 1682 1686 Gertrud Elisabeth Helmans 1688 1697 Agnes Theresia von Lyskirchen 1698 1707 Elisabeth Constanza von Boland 1709 1710 Katharina Gertrud Gumpertz 1713 1716 Dominica von Ritz 1720 1735 Anna Cornelia Mantels 1739 1746 Johanna Gertrud Hertmanni 1749 1751 Brigitte Emans 1754 1759 Anna Josepha Korffers 1764 1769 Anna Herrestorf 1769 1778 Rosa Gessers 1779 1784 Anna Herrestorf 1785 1798 Margaretha Drieschen 1798 Gertrud Leven 1798 1802 Literatur BearbeitenGabriel M Lohr Das Necrologium des Dominikanerinnenklosters St Gertrud in Koln In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein 110 1927 ISSN 0341 289X S 60 179 Jutta Prieur Das Kolner Dominikanerinnenkloster St Gertrud am Neumarkt DME Verlag Koln 1983 ISBN 3 922977 07 3 Kolner Schriften zu Geschichte und Kultur 3 Zugleich Koln Univ Diss 1983 Einzelnachweise Bearbeiten Dominikanerinnen S Gertrud Neumarkt In Paul Clemen Hrsg Die ehemaligen Kirchen Kloster Hospitaler und Schulbauten der Stadt Koln Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln Erganzungsband L Schwann Dusseldorf 1937 S 271 Friedrich Lau in Das Kolner Patriziat bis zum Jahre 1325 Tafel I bis III in Mitteilungen aus dem Stadtarchiv XXV 189450 93655 6 946438 Koordinaten 50 56 11 6 N 6 56 47 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster St Gertrud Koln amp oldid 238580181