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St Maria ad gradus Maria zu den Stufen heisst eine historische romanische Stiftskirche mit eigenem Immunitatsbezirk Sie lag ostlich des Kolner Domes zwischen Dom und Rhein Volkstumlich wurde sie St Mariengraden genannt In ihr ruhten die Gebeine der seligen Richeza der Konigin von Polen und Enkelin Kaisers Ottos II und seiner Gemahlin Theophanu Richezas Gebeine wurden 1817 in den Kolner Dom uberfuhrt Modell der Stiftskirche im StadtmuseumDie Kirchfundamente auf demDomhugel spatestens 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bilder 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSt Maria ad gradus wurde von Erzbischof Hermann II gestiftet und an der Stelle einer dem Dom zugehorigen Taufkirche gebaut In einer Urkunde des Erzbischofs Annos II von 1075 erklart dieser das Stift nach Plan und mit Mitteln Hermanns errichtet zu haben Der Bau wurde vermutlich um 1062 als Reliquien des Hl Agilolf in ihn ubertragen wurden vollendet Es handelte sich um eine zweichorige Basilika mit West und Ostquerschiff die mit einem doppelten zur Innenseite offenen Saulengang an den Dom anschloss Die Aussenmasse der Kirche betrugen etwa 55 m in der Lange und 42 m in der Breite Der Baubeginn muss bereits unter Hermann erfolgt sein Die Kirche brannte 1085 ab wurde wieder errichtet und spater gotisch erweitert Nach der franzosischen Besetzung des Rheinlands 1794 wurden die Stifte und Kloster aufgelost und Stifts und Klosterkirchen drohte der Abbruch oder in einigen Fallen eine profane nichtreligiose Umnutzung Um die Kirchen zu retten wurden daraufhin zahlreiche von ihnen von den Pfarrgemeinden ubernommen die dafur ihre bisherigen Pfarrkirchen aufgaben Im Fall von St Maria ad Gradus war eine solche Ubernahme nicht moglich da sie zu nah an anderen Kirchen Gross St Martin Dom St Andreas lag und in diesem Gebiet keine weitere Pfarrkirche benotigt wurde Daher wurde die Kirche nach anfanglicher Nutzung als Lagerraum 1817 abgerissen 1827 gingen bei der Abtragung des Domhugels auch die Fundamente verloren Am Ostchor des Kolner Domes ist als einziger Rest des Kirchenbaus eine Saule mit Kapitell der Saulenhallen erhalten die sogenannte Domsaule Ein Evangeliar aus der Kirche befindet sich als Handschrift Hs 1a in der Diozesanbibliothek Koln das Richeza Evangeliar das ebenfalls zur Ausstattung der Kirche gehorte als Hs 544 in der hessischen Landes und Hochschulbibliothek Darmstadt Ein Kruzifix mit Nebenfiguren aus der Werkstatt von Meister Tilman wurde 1803 von Pfarrangehorigen der ehemals von der Stiftskirche abhangigen Ortschaft Bliesheim ubernommen Original jetzt in der dortigen Pfarrkirche St Lambertus 1 Bis zum Abriss der Kirche waren auch mindestens drei Glocken vorhanden namlich eine der Gottesmutter und Allen Heiligen geweihte Glocke von 1356 oder 1354 von 1 17 Metern Durchmesser die nach St Mauritius zu Bachem kam und dort 2 bis heute erhalten geblieben ist sowie die beiden 1416 und 1424 von Christian Duisterwalt gegossenen und ebenfalls der Gottesmutter geweihten Glocken mit einem Durchmesser von 1 25 und 1 09 Metern die auf den Turm von St Peter gehangt wurden Die kleinere von beiden hat die Zerstorungen des Zweiten Weltkrieges uberdauert und konnte 1960 geschweisst werden 3 Bilder Bearbeiten nbsp Zeichnung von Johannes Vinkenboom 1660 nbsp Ostchor des Kolner Domes mit Friedhof und Resten von St Maria ad Gradus Aufnahme aus dem Jahr 2008 nbsp Domsaule Aufnahme aus dem Jahr 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria ad Gradus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien digitalisierte Archivbestande zu Maria ad Gradus im digitalen Historischen Archiv KolnLiteratur BearbeitenAnna Dorothee von den Brincken Das Stift St Mariengraden zu Koln Urkunden und Akten 1059 1817 2 Bande Neubner Koln 1969 Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Koln H 57 und H 58 Richard Hardegen Das Kanonikerstift Maria ad Gradus zu Koln 1056 1802 Eine kirchenrechtsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berucksichtigung seiner inneren Struktur Shaker Aachen 2008 ISBN 978 3 8322 7223 4 Berichte aus der Rechtswissenschaft zugleich Koln Univ Diss 2008 Konrad Bund St Mariengraden Empfangskirche des Kolner Doms Gescher 2012 ISSN 1862 8613 Schriften aus dem Deutschen Glockenmuseum Heft 9 4 Klaus Gereon Beuckers Das Prachtevangeliar aus Mariengraden Ein Meisterwerk der salischen Buchmalerei Mit einem Vorwort von Harald Horst und einem Beitrag von Doris Oltrogge Quaternio Luzern 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Bilder und Beschreibung bei bliesheim info abgerufen im Januar 2013 Romanikant Frechen Bachem D BM Glocken von St Mauritius 31 Mai 2014 abgerufen am 30 September 2016 Martin Seidler Kolner Glocken und Gelaute In Forderverein Romanische Kirchen Koln e V Hrsg Colonia Romanica Band IV Greven Verlag Koln 1989 S 19 25 Kurze Inhaltsangabe des Verlags50 941111111111 6 96 Koordinaten 50 56 28 N 6 57 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria ad Gradus Koln amp oldid 222693214