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Furst Karl Philipp Johann Nepomuk Joseph zu Schwarzenberg auch Carl Philipp zu Schwarzenberg 1 15 April 1771 in Wien 15 Oktober 1820 in Leipzig war ein osterreichischer Feldmarschall sowie Botschafter in Sankt Petersburg und Paris Er war der Oberbefehlshaber der verbundeten Streitkrafte gegen Napoleon in der Volkerschlacht bei Leipzig 1813 Furst Karl Philipp zu Schwarzenberg Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Heirat und Nachkommen 4 Auszeichnungen 5 Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenKarl Philipp zu Schwarzenberg war ein Sohn des Fursten Johann Nepomuk von Schwarzenberg und seiner Gattin Marie Eleonore geb Grafin zu Oettingen Wallerstein Er entstammte der in Sudbohmen ansassigen Linie der weit verzweigten Adelsfamilie Schwarzenberg Leben Bearbeiten nbsp Carl Furst von SchwarzenbergSchwarzenberg stand seit 1788 in osterreichischen Militardiensten und nahm am Turkenkrieg 1789 und am Ersten Koalitionskrieg teil Im Gefecht von Quievrain am 1 Mai 1792 konnte er sich erstmals auszeichnen Auch in den folgenden Jahren war er weiterhin an den Kriegen gegen das revolutionare Frankreich beteiligt Im Feldzug von 1794 kommandierte er unter dem Prinzen Josias von Sachsen Coburg eine Reiterschwadron bei der Avantgarde Wahrend der Belagerung von Valenciennes und beim grossen Reitergefecht von Le Cateau Cambresis am 26 April 1794 zeichnete er sich derartig aus dass ihm noch auf dem Schlachtfeld das Ritterkreuz des Maria Theresien Ordens verliehen wurde 1796 stieg er zum Oberst auf und erhielt das Kommando uber das Kurassierregiment Nr 10 Zscheschwitz Nach seiner Teilnahme an der Schlacht von Wurzburg wurde er am 10 August 1796 zum Generalmajor befordert Ab 3 September 1800 wurde er zum Feldmarschallleutnant ernannt und befehligte in der unglucklich verlaufenden Schlacht bei Hohenlinden das erste Treffen des rechten Flugels 1802 trat ihm sein alterer Bruder Furst Joseph II zu Schwarzenberg das 1703 von Ferdinand Wilhelm Eusebius Furst von Schwarzenberg als Sekundogenitur gegrundete Zweite Majorat des Furstenhauses ab und liess es auf die Herrschaft Worlik ubertragen Diese erweiterte Karl Philipp durch den Kauf der Guter Zaluzany 1804 Zbenice 1805 Bukovany 1816 2 und Sedlec 1819 Im Feldzug von 1805 kommandierte er bei Ulm am rechten osterreichischen Flugel Nachdem General Mack kapitulieren musste entkam er mit einigen Kavallerieregimentern zusammen mit Erzherzog Ferdinand Karl nach Bohmen und wurde zum Vizeprasidenten des Hofkriegsrats bestellt nbsp Feldmarschall Karl Philipp Furst zu Schwarzenberg mit Ulan seines Regiments U2Schwarzenberg wurde am 26 September 1809 zum General der Kavallerie befordert Nach dem Frieden von Schonbrunn wurde er 1810 als osterreichischer Botschafter nach Paris entsandt und leitete die Verhandlungen uber die Eheschliessung Napoleons mit Erzherzogin Marie Louise von Osterreich einer Tochter des Kaisers Franz I Gemass dem folgenden Bundnisvertrag vom 14 Marz 1812 hatte Osterreich ein Hilfskorps von 30 000 Mann zu stellen dessen Oberbefehl nach dem Wunsche Napoleons dem Fursten Schwarzenberg ubertragen wurde Im Russlandfeldzug fuhrte der Furst das osterreichische Hilfskorps uber Lublin nach Polen und deckte im Juli 1812 den Sudflugel der Grossen Armee Napoleons im Raum Brest Am 12 August 1812 konnte Schwarzenberg nach seinem Vormarsch im Raum Kobryn zusammen mit dem franzosischen General Reynier die russische Armee unter General Tormassow in der Schlacht bei Gorodetschno zuruckdrangen Am 18 September musste er nach der Vereinigung Tormassows mit der von der Donau kommenden Armee unter Tschitschagow den Ruckzug hinter den Bug einleiten Nach der Niederlage der franzosischen Hauptmacht in der Schlacht an der Beresina musste sich das Korps Schwarzenberg Ende November uber Bialystok nach Krakau zuruckziehen Nach der gelungenen Ruckfuhrung seines Korps nach Galizien wurde Schwarzenberg am 2 Oktober 1812 zum Feldmarschall ernannt Nach dem Waffenstillstand mit Russland und dem vergeblichen Versuch zwischen Frankreich und Russland zu vermitteln erhielt Schwarzenberg auf Betreiben des Fursten von Metternich Ende Juni 1813 den Oberbefehl uber die verbundeten Streitkrafte gegen Napoleon Seiner sich in Nordbohmen sammelnden etwa 225 000 Mann starken Hauptarmee waren auch 48 000 Russen unterstellt als Generalstabschef fungierte Feldmarschall Leutnant Radetzky nbsp Karl Philipp Furst zu Schwarzenberg meldet den verbundeten Monarchen den Sieg in der Volkerschlacht bei Leipzig Gemalde von Johann Peter Krafft 1817 Heeresgeschichtliches Museum WienNach seinem Vormarsch auf Sachsen unterlag er am 26 August Napoleons Streitkraften in der Schlacht um Dresden und musste sich uber das Erzgebirge zuruckziehen Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen verlieh ihm kurz vor der Leipziger Schlacht am 8 Oktober den Schwarzen Adlerorden 3 Schwarzenberg befehligte dann die Hauptarmee am Sudabschnitt der Leipziger Volkerschlacht Am 16 Oktober 1813 lagen sich seine Truppen und Napoleon zwischen Wachau und Liebertwolkwitz gegenuber und konnten die gegnerische Hauptmacht am 18 Oktober siegreich zwischen Connewitz und Probstheida auf die Stadt Leipzig zuruckdrangen Im Feldzug von 1814 konnte Schwarzenberg Napoleon am 20 Marz in der Schlacht von Arcis sur Aube standhalten und zog am 31 Marz 1814 nach der Schlacht bei Paris siegreich in Paris ein Schwarzenberg wurde von den drei siegreichen Monarchen reichlich ausgezeichnet und von Kaiser Franz I zum Prasidenten des Hofkriegsrats bestellt Am 5 Mai 1814 legte er das Oberkommando nieder und kehrte auf seine Guter in Bohmen zuruck Nach Napoleons Ruckkehr aus Elba im Marz 1815 ubernahm Schwarzenberg erneut den Oberbefehl der osterreichischen Armee die sich zwar noch im Raum Heilbronn versammelte aber nicht mehr zum entscheidenden Einsatz kam Am 17 Juli nahm er nochmals am zweiten Einzug in Paris teil und zog sich darauf wieder auf sein Gut Orlik zuruck nbsp Schwarzenberger GrabkapelleSchwarzenberg erlitt am 13 Januar 1817 einen Schlaganfall er verbrachte folgend einige Zeit zur Kur in Karlsbad Zunehmende korperliche Lahmung und weitere Anfalle verschlechterten aber seinen Zustand rapide er verstarb am 15 Oktober 1820 in Leipzig Sein Leichnam wurde von den koniglich sachsischen Truppen bis zur Staatsgrenze begleitet wo ihn das osterreichische Militar ubernahm und zur schwarzenbergischen Grablege in Wittingau uberfuhrte Kaiser Franz I von Osterreich ordnete eine dreitagige Staatstrauer fur den verstorbenen Feldherrn an Spater wurde sein Sarkophag in die Schwarzenberger Grabkapelle im Orliker Schlosspark bei Kozli uberfuhrt Heirat und Nachkommen BearbeitenKarl Philipp heiratete am 28 Januar 1799 in Wien die Witwe des Fursten Anton Esterhazy Grafin Maria Anna von Hohenfeld 20 Mai 1768 Linz 2 April 1848 in Wien eine Tochter des Grafen Otto Franz von Hohenfeld und der Maria Anna geb Freiin vom Stain zu Jettingen Aus der Ehe gingen drei Sohne hervor Friedrich Karl zu Schwarzenberg 1800 1870 Karl Philipp Furst zu Schwarzenberg 1802 1858 Edmund zu Schwarzenberg 1803 1873 Der tschechische Politiker Karel Schwarzenberg 1937 2023 war uber die Linie Karl Philipps sein direkter Nachfahre Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Reiterdenkmal am Schwarzenbergplatz in Wien1804 Erhebung in den Furstenstand 1809 Orden vom Goldenen Vlies 1811 Ehrenlegion 1813 Schwarzer Adlerorden 1815 Elefanten Orden Grosskreuz des Militar Max Joseph Ordens im Jahre 1815 4 Rezeption BearbeitenDurch die kaiserliche Entschliessung von Franz Joseph I vom 28 Februar 1863 wurde Karl Philipp zu Schwarzenberg in die Liste der beruhmtesten zur immerwahrenden Nacheiferung wurdiger Kriegsfursten und Feldherren Osterreichs aufgenommen zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgrosse Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k k Hofwaffenmuseums heute Heeresgeschichtliches Museum Wien errichtet wurde Die Statue wurde 1868 vom bohmischen Bildhauer Emanuel Max Ritter von Wachstein 1810 1901 aus Carrara Marmor geschaffen gewidmet wurde sie von der Familie Schwarzenberg 5 1838 wurde Schwarzenberg in Leipzig Stadtteil Meusdorf ein Denkmal gesetzt In Wien wurde 1880 der Schwarzenbergplatz nach ihm benannt auf dem auch ein Reiterdenkmal ihm zu Ehren steht 1867 von Bildhauer Ernst Hahnel Seine Buste befindet sich in der Munchner Ruhmeshalle 1967 wurde ihm zu Ehren die grosste Kaserne Osterreichs damals eine der grossten Europas Schwarzenbergkaserne benannt In Leipzig Stadtteil Meusdorf ist der Schwarzenbergweg nach ihm benannt In Ulm Jungingen ist eine Strasse nach ihm benannt Literatur BearbeitenFriedrich Karl zu Schwarzenberg Feldmarschall Furst Carl zu Schwarzenberg Grund Wien 1860 Digitalisat bei Google Books Constantin von Wurzbach Schwarzenberg Karl Philipp Furst In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 33 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 94 118 Digitalisat Adolf Schinzl Schwarzenberg Karl Furst zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 306 311 Karl Furst zu Schwarzenberg Geschichte des reichsstandischen Hauses Schwarzenberg Degener Neustadt an der Aisch 1963 Bibliothek familiengeschichtlicher Arbeiten 30 Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte 9 16 Karl Schwarzenberg Feldmarschall Furst Schwarzenberg Der Sieger von Leipzig Herold Wien u a 1964 Ch Mentschl E Wohlgemuth Schwarzenberg Karl I Philipp Furst zu Sekundogenitur In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 22 f Direktlinks auf S 22 S 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Philipp zu Schwarzenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Philipp zu Schwarzenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie des Karl Philipp Furst zu Schwarzenberg Hans Rudolf Fuhrer Schwarzenberg Karl Philipp von In Historisches Lexikon der Schweiz Eintrag zu Karl Philipp zu Schwarzenberg im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Feldmarschall Furst von Schwarzenberg Biographie in der Osterreichischen Militarischen Zeitung Truppendienst Karl Philipp zu Schwarzenberg im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Anton Prokesch Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Feldmarschalls Fursten Carl zu Schwarzenberg Braumuller Wien 1861 S 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 9 Budweiser Kreis 1840 S 44 Louis Schneider Das Buch vom Schwarzen Adler Duncker Berlin 1870 S 206 Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels VIRTUTI PRO PATRIA Der koniglich bayerische Militar Max Joseph Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914 1918 Selbstverlag des koniglich bayerischen Militar Max Joseph Ordens Munchen 1966 S 443 Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Das Museum und seine Reprasentationsraume Kiesel Verlag Salzburg 1981 ISBN 3 7023 0113 5 S 37 VorgangerAmtNachfolgerKarl Binder von KrieglsteinOsterreichischer Botschafter in Russland 27 Dez 1808 bis 28 Mai 1809Josef von Saint Julien ab 26 Okt 1809 Klemens Wenzel von MetternichOsterreichischer Botschafter in Frankreich 26 November 1809 bis 25 April 1813Ludwig Philipp von Bombelles ab 15 Juni 1814 Heinrich Graf BellegardePrasident des Hofkriegsrats 1814 bis 1820Heinrich Graf BellegardeKommandierende Feldmarschalle und Grossadmirale im Kaisertum Osterreich 1804 1867 und in Osterreich Ungarn 1867 1918 Armee Charles Joseph de Ligne Joseph Alvinczy von Berberek Heinrich von Bellegarde Johann I von und zu Liechtenstein Karl Philipp zu Schwarzenberg Josef Wenzel Radetzky von Radetz Maximilian von Wimpffen Alfred I zu Windisch Graetz Laval Nugent von Westmeath Eugen Wratislaw von Mitrowitz Heinrich von Hess Albrecht von Osterreich Teschen Edmund zu Schwarzenberg Friedrich von Osterreich Teschen Eugen von Osterreich Teschen Franz Conrad von Hotzendorf Hermann Kovess von Kovesshaza Alexander von Krobatin Franz Rohr von Denta Eduard von Bohm Ermolli Svetozar Boroevic von Bojna Joseph August von Osterreich Joseph von Osterreich Marine Anton Haus Karl I Osterreich Ungarn Siehe auch Liste der Feldmarschalle und Marinekommandanten Osterreich Ungarns Normdaten Person GND 118763032 lobid OGND AKS LCCN n83132162 VIAF 24593025 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarzenberg Karl Philipp zuALTERNATIVNAMEN Schwarzenberg Karl Philipp Furst zu vollstandiger Name Schwarzenberg Carl Philipp zuKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Feldmarschall aus dem Haus SchwarzenbergGEBURTSDATUM 15 April 1771GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 15 Oktober 1820STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Philipp zu Schwarzenberg amp oldid 239154193