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Die Burg Orlik deutsch Worlik befindet sich in der Gemeinde Orlik nad Vltavou Altsattel in Sudbohmen Tschechien auf einem hohen nach Nordosten gerichteten Felssporn am linken Ufer der Moldau ca 365 m n m dessen Breite im Sudwesten ca 80 m betragt und dessen Plateau zur Spitze hin allmahlich abfallt Das Umfeld der Burganlage wurde mit der Anlage der Orlik Talsperre 1960 1962 betrachtlich verandert Heute gehort die Burg die seit 1992 wieder im Besitz der Familie Schwarzenberg ist zu den bekanntesten und meistbesuchten Baudenkmalen in Bohmen Ein kleiner Bereich wird als Wohnung genutzt der grossere Teil beherbergt eine Ausstellung die die Geschichte von Burg und Schloss und das Lebensumfeld der Familie Schwarzenberg insbesondere im 19 Jahrhundert zeigt wobei das Schlossinterieur als ein Paradebeispiel fur den Lebensstil des Adels zu dieser Zeit gelten kann Burg OrlikBurg Orlik an der MoldauBurg Orlik an der MoldauStaat TschechienOrt Orlik nad VltavouEntstehungszeit Ende 13 Jh Geographische Lage 49 31 N 14 10 O 49 513 14 170472222222 365 Koordinaten 49 30 46 8 N 14 10 13 7 OHohenlage 365 m n m Burg Orlik Tschechien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baugeschichte 1 1 Die Burg im 13 und 14 Jahrhundert 1 2 Der Umbau zur Hussitenzeit im 15 Jahrhundert 1 3 Der Renaissanceumbau unter den Schwanbergern 1 4 Umbauten des 17 bis 20 Jahrhunderts 2 Trivia 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte und Baugeschichte BearbeitenDie Burg im 13 und 14 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Gesamtplan des Bergsporns mit Eintrag der altesten Bauphase der Burg schwarz nbsp Burg Orlik 2011 nbsp BurghofOrlik wurde als konigliche Burg gegen Ende der Regierungszeit Premysl Otakars II 1253 1278 auf wilder Wurzel das heisst ohne das Vorhandensein einer Vorgangeranlage gegrundet Ihre Funktionen waren unter anderem der Schutz einer Furt und die Erhebung eines Zolls an der Moldau Wahrend der so genannten ublen Jahre zwischen 1288 und 1289 war die Burg im Besitz der Partei von Zawisch von Falkenstein der sich mit weiteren Adligen im offenen Kampf gegen die Konigsmacht dem Brandenburger Markgraf Otto IV als Vormund von Wenzel II befand In der bisherigen Forschung herrscht Uneinigkeit uber die alteste Gestalt der Burg Nach Thomas Durdik soll es sich um eine kleinere zweiteilige Burganlage mit Elementen des franzosischen Kastells handeln Wahrend er und die meisten anderen Burgenforscher bisher davon ausgingen dass der Turm an der Nordwestecke bereits im 13 Jahrhundert errichtet worden ist erkannte Jiri Varhanik darin einen erst im 15 Jahrhundert erbauten Batterieturm Ein ebenfalls fur den Ursprungsbau angenommener Turm im Sudosten hat nach den archaologischen Untersuchungen 1998 im Zwingerbereich nie bestanden Bestimmend fur die Gestalt der Burganlage waren die Morphologie und das ursprungliche Relief Im Bereich des westlichen Eingangsflugels ist ein Felsblock der gleichzeitig den hochsten Gelandepunkt darstellt in die Baumasse der Burg einbezogen Bei archaologischen Ausgrabungen im Innenhof der Burg im Fruhjahr 2000 konnten Siedlungsschichten angetroffen werden die in die zweite Halfte des 13 Jahrhunderts datieren Spatestens zu Beginn des 14 Jahrhunderts wurde eine Ringmauer errichtet auf die spater die Sudwand des Nordwestflugels aufgesetzt wurde Der ursprungliche Eingangsbereich befand sich ungefahr im Bereich der heutigen Durchfahrt in den Burghof Im Zuge der Umbauten und Erweiterungen ungefahr an der Schwelle vom 13 zum 14 Jahrhundert bestand die Burg Orlik wahrscheinlich aus einem Wohngebaude an der sudostlichen Ringmauer und einem Bergfried mit einem Durchmesser von ca zehn Metern in der Mitte der westlichen Stirnseite der gleichzeitig zur Uberwachung des Eingangsbereichs diente Noch vor der Mitte des 14 Jahrhunderts durften an die Sudmauer die Kapelle und der so genannte Jagersaal angefugt worden sein Der Umbau zur Hussitenzeit im 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Rekonstruktionsversuch der Westfront im zweiten Viertel des 15 Jahrhunderts nbsp Historische Ansicht nbsp Ansicht von der Orlik Talsperre heuteIn den Jahren 1407 bis 1508 war die Burg im Besitz des Geschlechts der Zmrzlik von Schweissing Ihr bedeutendster Vertreter Peter Zmrzlik von Schweissing 1421 Mitglied des Konigsrats und Munzmeister Konig Wenzels IV kaufte die Burg 1407 von Andreas Huller von Orlik Ondrej Huller dessen durch Konig Wenzel 1405 spontan hingerichteter Bruder Kammerer Sigmund Huller von Orlik die Burg zuvor besessen hatte 1408 begann der Freund des Magister Jan Hus und eifriger Anhanger von dessen Lehre mit der Verstarkung des Verteidigungssystems durch den Ausbau der westlichen Schildmauer und der Errichtung des Batterieturms an der Nordwestecke Erhalten haben sich bis heute einige Schiesskammern fur Feuerwaffen mit denen die vorbeifuhrenden Strasse und die Moldaufurt bestrichen werden konnten Auch die Sohne von Petr Zmrzlik Vaclav und Jan nahmen aktiv an den hussitischen Feldzugen teil 1422 war der bedeutende hussitische Heerfuhrer Jan Zizka z Trocnova zu Gast in der Burg Der Renaissanceumbau unter den Schwanbergern Bearbeiten Nach einem katastrophalen Brand im Jahr 1508 wurde die ruinose und verlassene Anlage 1514 an Christoph von Schwanberg verkauft der sofort mit dem Wiederaufbau begann In der Zeit des zweiten Umbaus unter den Herren von Schwanberg nach dem Jahr 1575 wurde die Burganlage im Renaissancestil umgestaltet wobei das zweite Geschoss des Nordwestflugels aufgesetzt und im Innenhof Arkaden hinzugefugt wurden Deren Fundamente und Reste einer ursprunglich zu der Renaissancearkade hinauffuhrenden und im 19 Jahrhundert wieder beseitigten Treppe konnten bei den Ausgrabungen 2000 freigelegt werden Umbauten des 17 bis 20 Jahrhunderts Bearbeiten Weitere Umbauten erfuhr das ab 1719 im Besitz der Familie von Schwarzenberg befindliche Schloss im 18 Jahrhundert im Barockstil 1802 nach einem verheerenden Brand im klassizistischen Stil und Ende des 19 Jahrhunderts im Stil der Neogotik die heute das Bild der Anlage mit der Dreiturmfront wesentlich bestimmt Von der ausgedehnten Vorburg im Sudwesten vor dem tiefen Halsgraben haben sich lediglich wenige jungere Wirtschaftsbauten wohl aus dem 18 Jahrhundert erhalten die ubrigen Gebaude wurden offenbar schon zuvor planiert Trivia BearbeitenDer 1996 am Klet Observatorium entdeckte Hauptgurtelasteroid 11339 Orlik ist nach der Burg benannt Literatur BearbeitenPavel Brichacek Zachranny vyzkum na hrade Orliku nad Vltavou o Pisek In Castellologica Bohemica Band 1 1989 ZDB ID 1111226 8 S 331 333 Rettungsforschung auf der Burg Orlik a d Moldau Tomas Durdik Ilustrovana encyklopedie ceskych hradu 2 Ausgabe Libri Praha 2000 ISBN 80 7277 003 9 Tomas Durdik Kastellburgen des 13 Jahrhunderts in Mitteleuropa Bohlau Wien u a 1994 ISBN 3 205 05203 X S 118 120 Roman Grabolle Petr Hruby Archaologische Ausgrabung im Schlosshof Worlik In Blau Weisse Blatter Schwarzenbergische Zeitschrift Heft 1 2000 ZDB ID 331209 4 S 13 f Roman Grabolle Petr Hruby Jiri Militky Orlik nad Vltavou ve 13 14 stoleti ve svetle archeologickeho vyzkumu In Archaeologia historica Band 27 2002 ISSN 0231 5823 S 91 118 Deutsche Zusammenfassung Orlik nad Vltavou Worlik im 13 und 14 Jahrhundert im Licht der archaologischen Forschung Lubomir Lancinger Jan Muk Stavebni vyvoj hradu Orlika nad Vltavou In Castellologica Bohemica Band 4 1994 S 89 94 Die Bauentwicklung der Burg Orlik an der Moldau Jiri Varhanik Husitske opevneni hradu Orlika nad Vltavou In Pruzkumy pamatek Band 5 Nr 1 1998 ISSN 1212 1487 S 13 32 Hussitische Befestigung der Burg Orlik an der Moldau Pavel Vlcek Ilustrovana encyklopedie ceskych zamku 2 Auflage Libri Praha 2000 ISBN 80 7277 028 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Orlik nad Vltavou Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Burg und der Familie Schwarzenberg tschechisch Orlik Worlik In zamky hrady cz deutsch insbesondere bei den fruhen Abschnitten mit veraltetem Forschungsstand und vielen Bildern Zamek Orlik USKP 309 In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 1 Januar 1900 tschechisch Burgen und Schlosser in der Region Sudbohmen Schloss Bechyne Schloss Blatna Schloss Cervena Lhota Schloss Cesky Krumlov Burg Choustnik Burg Cuknstejn Burg Divci Kamen Burg Helfenburk Schloss Hluboka nad Vltavou Schloss Jindrichuv Hradec Schloss Kratochvile Burg Kuklov Burg Landstejn Schloss Lnare Schloss Mesice Burg Nove Hrady Schloss Ohrada Burg Orlik Burg Rozmberk Burg Strakonice Schloss Trebon Schloss Vimperk Burg Zvikov Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Orlik amp oldid 239154192