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Die karolingische Justinuskirche auch Margarethenkirche in Frankfurt Hochst ist das alteste erhaltene Gebaude in Frankfurt am Main und eine der altesten Kirchen in Deutschland Justinuskirche in Frankfurt HochstKirchhof und Nordfassade der JustinuskircheDie dreischiffige Basilika stammt aus der Zeit nach 830 1 Der spatgotische Hochchor entstand ab 1441 Die Kirche steht am ostlichen Ende der gut erhaltenen Hochster Altstadt hoch uber dem Main Zur Stadt hin besitzt sie einen Vorplatz zum Main hin einen grossen Blumen und Krautergarten dessen Begrenzung die erhaltene Hochster Stadtmauer bildet Die grosse Bedeutung der Justinuskirche grundet sich einerseits auf ihre bedeutende Bauplastik vor allem die karolingischen Kapitelle und das spatgotische Nordportal andererseits darauf dass sie eine der wenigen fast vollstandig erhaltenen fruhmittelalterlichen Kirchen ist und seit rund 1150 Jahren ununterbrochen als Kirche genutzt wird Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Justinuskirchhof 2 Architektur 2 1 Die karolingische Basilika 2 2 Spatgotische Erweiterungen 3 Nordportal 4 Hochchor 5 Ausstattung 5 1 Barocker Hochaltar 1726 5 2 Kreuzaltar 1485 5 3 Barocker nordlicher Seitenaltar Pieta 5 4 Barocker sudlicher Seitenaltar Maria Konigin 5 5 Sitzfigur des hl Antonius 5 6 Orgel 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Die Bauherren der Justinuskirche Erzbischof Otgar von Mainz rechts und sein Nachfolger Rabanus Maurus links Darstellung aus manuscriptum Fuldense um 830 nbsp Nordportal der Justinuskirche in Frankfurt Hochst mit den Figuren des Paulus von Theben und Antonius des Grossen nbsp Ochsenaugen Fenster anstelle des ursprunglichen Westportals nbsp Karolingisches Kapitell in korinthischer OrdnungDie Geschichte der Kirche hangt eng mit der der Stadt Hochst zusammen Die frankische Siedlung rund 25 Kilometer ostlich von Mainz auf einer Anhohe uber der Mundung der Nidda in den Main gelegen wurde im Lauf des Mittelalters von den Erzbischofen von Mainz als Tochterstadt aufgebaut Die erste bekannte urkundliche Erwahnung der Stadt stammt aus dem Jahr 790 Erzbischof Otgar von Mainz 826 847 liess in Hochst eine fur die damalige Zeit recht grosse dem Bekenner Justinus geweihte Kirche errichten dessen Gebeine er als Reliquien aus Italien mitgebracht hatte 2 Die Kirche die fur die Siedlung Hochst viel zu gross war sollte als Machtsymbol gegen den Konigshof in Frankfurt stehen Rabanus Maurus Otgars Nachfolger nahm um 850 die Weihe der Justinuskirche vor Sie diente zunachst als Pfarrkirche Die Gebeine des Namenspatrons St Justinus wurden in die neue Kirche gebracht wo sie etwa 450 Jahre lang blieben 1024 fand in Hochst eine Synode des Mainzer Erzbischofs Aribo und der zahlreichen Mainz unterstellten Bistumer statt 1090 ging die Kirche als Schenkung an die Benediktiner von St Alban in Mainz uber Die Kirche wurde in Schriften des Stifts gezielt als einsturzgefahrdet bezeichnet St Alban erhielt auf diese Weise als Dreingabe weitere Landereien und Privilegien in Hochst Renovierungsarbeiten an der angeblich baufalligen Kirche fanden jedoch nicht statt 3 St Justinus war seitdem Pfarr und Klosterkirche Das Kloster brachte die Justinusreliquien 1298 nach St Alban Die Hochster Kirche wurde daraufhin der Hl Margarethe als neuer Patronin geweiht damit war und ist die Justinuskirche eigentlich eine Margaretenkirche Die bis 1961 gefeierte Hochster Kirchweih hiess seit dem Mittelalter folgerichtig Margaretenkerb daran anderte sich auch mit Einweihung der neuen Pfarrkirche St Josef im Jahr 1909 nichts Der vergessene Name Justinuskirche wurde durch historische Forschungen im 18 und 19 Jahrhundert wieder in der Fachwelt und der Offentlichkeit bekannt Dass die Margaretenkirche heute wieder nach ihrem ursprunglichen Namenspatron benannt wird geht auf eine Initiative des Hochster Pfarrers Emil Siering 1841 1899 zuruck 1441 siedelte das Antoniterkloster aus Rossdorf bei Hanau nach Hochst um die seit 1419 nur noch als Pfarrkirche genutzte Justinuskirche diente seitdem auch wieder als Klosterkirche Die Antoniter gaben als Chorherren 1442 den Bau eines spatgotischen Chors und zahlreicher anderer Erweiterungen in Auftrag Der altere karolingische Bauteil der Justinuskirche diente als Pfarrkirche fur die Gemeinde wahrend der durch einen Lettner abgeteilte Chor den Antonitern vorbehalten war Das Antoniterkloster wurde 1802 aufgelost Nach der Einweihung der grossen neuromanischen Josefskirche in der Hostatostrasse ubernahm diese die Funktion der katholischen Pfarrkirche der inzwischen stark gewachsenen Industriestadt Hochst Die Justinuskirche wird seit 2009 als Sommerkirche fur Gottesdienste genutzt und ist ein beliebter Ort fur Hochzeiten Wegen ihrer ausgezeichneten Konzertorgel und ihrer Akustik finden im Rahmen des Hochster Orgelsommers Konzerte mit internationalen Kunstlern statt 1930 bis 1932 wurde vorrangig die Bausubstanz der Justinuskirche restauriert die Ausstattung der Kirche insbesondere in den 1980er Jahren Seit dem Fruhjahr 2009 findet eine Komplettsanierung des Daches statt In diesem Zusammenhang wurde festgestellt dass der gotische Chor erneut von Wassereinbruchen im Untergrund bedroht wird Der Chor wird durch Abpumpen des Wassers und Stabilisierung des Untergrundes gesichert 4 Die Justinuskirche gehort heute als Filialkirche zur Pfarrei St Josef im Bezirk Frankfurt des Bistums Limburg Justinuskirchhof Bearbeiten nbsp Garten der JustinuskircheDer Platz um die Justinuskirche war seit dem Mittelalter der Hochster Friedhof Auch in der Kirche fanden Bestattungen statt Dort wurden insbesondere Generalprazeptoren und Chorherren des Antoniter Ordens beigesetzt Die Familien von Dalberg und von Kapp hatten Familiengrufte in der Justinuskirche Nachdem bereits 1804 das Beinhaus an der Justinuskirche abgerissen worden war wurde der Kirchhof 1810 aufgegeben Er wurde in den Jahren 1930 bis 1932 im Rahmen der Renovierung der Kirche abgetragen und der Platz vor der Kirche gepflastert Nur noch eine Pieta an der Nordfassade der Kirche acht Grabplatten im Inneren der Kirche und einige verwitterte Grabsteine im Garten auf der Mainseite erinnern an die Begrabnisstatte Bei Grabungsarbeiten fur einen Regenwasserkanal wurden Mitte September 2019 mehrere Skelette aufgefunden darunter das eines Madchen mit Jungfrauenkrone 5 Der auf der Mainseite gelegene Garten der Justinuskirche wurde in seiner Bepflanzung zu Beginn der 1990er Jahre angelegt Hier werden von den Antonitern verwendete Heilkrauter kultiviert Fur die Offentlichkeit ist der Garten seit 2004 vom Fruhjahr bis zum Herbst zuganglich Architektur BearbeitenDie karolingische Basilika Bearbeiten nbsp Mittelschiff nbsp Grundriss der Justinuskirche im 9 Jh nbsp Reste der Ausmalung des karolingischen KirchenschiffsDie ursprungliche Kirche war eine dreischiffige sechsjochige Basilika mit drei Altarraumen Sanktuarien und drei halbrunden Apsiden Der Zugang befand sich an der Westseite des Mittelschiffs im Bereich des heutigen Kirchgartchens Die Architektur zeigt Ansatze zur Raumdurchdringung mit Bildung eines Querschiffs und einer Vierung und steht damit an der Schwelle zur Hochromanik 6 Das Westportal ist heute bis auf ein ovales Ochsenauge vermauert der Eingang befindet sich auf der Nordseite der Kirche die man uber das nordliche Sanktuarium betritt Die Seitenschifffenster im nordlichen Obergaden sind heute zugemauert Im Norden wurden spatgotische Kapellen angefugt im Suden die karolingischen Kirchenfenster durch gotische ersetzt Auch die Apsiden fielen der Erweiterung im 15 Jahrhundert zum Opfer Anstelle des sudlichen Altarraums befindet sich heute die Sakristei Der Rest der karolingischen Anlage ist jedoch erhalten die beiden anderen Altarraume das Mittelschiff mit seinen kleinen Rundbogenfenstern die flache Decke die Seitenschiffe und vor allem die zwei mal funf Rundsaulen mit ihren korinthisierenden Kapitellen die zu den bedeutendsten Werken karolingischer Bildhauerkunst gehoren Spatgotische Erweiterungen Bearbeiten Bis zum Ende der Zugehorigkeit zum Benediktinerkloster St Alban 1419 also fast sechs Jahrhunderte lang wurde die Kirche baulich kaum verandert Zwischen 1420 und 1430 wurde der sudliche der drei karolingischen Altarraume abgerissen und durch eine gotische Heiligkreuzkapelle die heutige Sakristei ersetzt An das nordliche Seitenschiff wurden drei weitere Kapellen angefugt Nordportal BearbeitenAufgrund der Verlegung des Zugangs von der Westseite zum heutigen Justinusplatz auf der Nordseite der Kirche entstand dort um 1442 ein reich geschmucktes Nordportal ein Spitzbogen Portal mit krabbenbesetztem Kielbogen und Kreuzblume Es wird von Replikaten von zwei spatgotischen Statuen die Originale befinden sich in der Taufkapelle der Wustenvater Paulus von Theben links und Antonius Abbas des Ordenspatrons der Antoniter begleitet Das Heiligenpaar wird bei den Antonitern in der Regel gemeinsam dargestellt so auch auf dem beruhmten Isenheimer Altar des Mathias Grunewald in Colmar Dies entspricht der Vita des hl Paulus verfasst von Hieronymus wonach die beiden Eremiten in der agyptischen Wuste zusammentrafen Das Portal wurde von Steinmetzen der Frankfurter Dombauhutte geschaffen die beiden Figuren von der Hand des Steffan von Irlebach Da bei der Bauausfuhrung das Nordportal offenbar zu weit nach Westen gesetzt worden war behalf man sich dadurch dass man die Westwand der Kirche in einem Winkel von gut 12 Grad abknicken liess um den Baufehler auszugleichen was kaum erkennbar ist Hochchor Bearbeiten nbsp Sudostwarts geneigter Chor nbsp Grundriss der Justinuskirche nach dem Umbau im 15 Jh Die Antoniter seit 1441 Hausherren der Kirche benotigten den Regeln der Augustiner Chorherren entsprechend einen grosseren Chor Bald nach der Ubernahme der Kirche wurde dieser in Auftrag gegeben Es entstand ein einschiffiger hoher Chorraum mit sieben Masswerkfenstern zwei Jochen und einem 5 8 Chorschluss Der Chor war deutlich hoher als die bestehende Basilika dieser Gegensatz bestimmt bis heute den Anblick der weithin sichtbar uber dem Mainufer gelegenen Kirche Da der Anbau des gotischen Hochchors der Justinuskirche auf unsicherem Untergrund geschah waren dafur umfangreiche Vorarbeiten notwendig Denn im aufgeschutteten Untergrund am sudostlichen Fuss des Abhangs unterhalb der karolingischen Kirche auf Hohe des Mains entspringt eine reich sprudelnde Quelle die noch heute ihr Wasser spendet Durch sie begannen die in den Untergrund getriebenen Stutzbalken schon nach wenigen Jahrzehnten zu faulen Hinzu kamen Schaden durch ein schwaches Erdbeben Dadurch senkte sich der Chor so dass der Anbau seitdem eine leichte Neigung sudostwarts zum Main hat Dies ist insbesondere im Inneren der Kirche beim Blick auf den Hochaltar zu erkennen Bereits 1523 musste daher das ursprungliche Netzgewolbe des Chors wegen Einsturzgefahr abgetragen und durch eine provisorische Bretterdecke ersetzt werden Die Veranderungen von 1523 zu denen auch gehorte dass mehrere der Hochchorfenster zugemauert wurden kann man noch an den Ansatzen des heute verschwundenen Netzgewolbes an den Chorwanden erkennen Die Schlusssteine des Hochchores mit den Wappen der Bauherren der Justinuskirche haben sich erhalten Sie sind im Justinusgarten zu besichtigen Die provisorische Bretterdecke wurde erst bei der Renovierung 1930 entfernt und durch eine abgehangte Rabitzdecke ersetzt Ebenso wurden die zugemauerten Chorfenster hinter dem Hochaltar wieder geoffnet Die ab 1441 entstandenen Bauteile sind Werke der sogenannten Frankfurter Schule im Umfeld des Frankfurter Stadt und Dombaumeisters Madern Gerthener Wichtigster Baumeister in Hochst war der in vielen Orten am Mittelrhein tatige Steffan von Irlebach ein Schwiegersohn Gertheners sowie der Steinmetz Peter Wale der mit Gerthener am Frankfurter Domturm arbeitete Ausstattung Bearbeiten nbsp Barocker HochaltarBarocker Hochaltar 1726 Bearbeiten Der Hochaltar aus dem 15 Jahrhundert war in den Ausmassen des Isenheimer Altars geplant worden Er wurde aber bis auf die Statue des Hl Antonius nie vollendet 1726 wurde der Hochaltar des 15 Jahrhunderts von den Antonitern durch einen barocken Nachfolger ersetzt Sie gaben 1724 bei dem Mainzer Schreiner Johann Weiss ein Gesamtkunstwerk einen monumentalen nussbaumfurnierten Altar in Auftrag Dieser Altar ist eine typisch barocke Schauarchitektur verwandt mit Theaterkulissen welche die Glaubigen durch Prunk und reiche Ausfuhrung zu beeindrucken suchte Das 4 25 Meter hohe und 2 85 Meter breite Altargemalde von Christoph Jung zeigt die Kreuzigungsszene Bestandteil des Altars sind weiterhin uberlebensgrosse Plastiken des hl Josef mit dem Jesuskind und des hl Augustinus nach dessen Ordensregel die Antonitermonche lebten Sie wurden durch den Frankfurter Bildhauer Uhrwercker geschaffen Die Hl Margarete mit dem Drachen oberhalb des Altarbildes stammt von Johann Jakob Junker 1750 Ausserdem gibt es vier Engelfiguren von denen die beiden kleineren Martin Bieterich Mainz geschaffen hat Die Antoniter als Auftraggeber werden durch ein Wappen mit dem Tau Kreuz und dem seit 1502 den Antonitern verliehenen Reichsadler ausgewiesen Alle Plastiken sind in ihrer ursprunglichen Fassung erhalten Der nunmehr dritte bekannte Tabernakel und sein Aufsatz aus Messing entstanden 1932 nach einem Entwurf von Dobisch durch die Fa Zimmermann in Frankfurt am Main Er tragt die Aufschrift Tabernaculum dei cum hominibus Haus Gottes unter den Menschen Auch das Antependium um den noch erhaltenen ursprunglichen Sandstein Altartisch der Bauzeit ist neueren Datums 1822 hatte der Hochster Schreiner Jacob Weingartner einen neuen Unterbau fur den Hochaltar gefertigt 1826 wurde der untere Teil des Hochaltares erneuert Die Vorderseite der in einer Nische an der Sudseite des Chores stehende barocke Credenz konnte das 1822 entfernte Antependium des Hochaltares sein Der Hochaltar ist einer der bedeutendsten Altare im Bistum Limburg Er wurde 1932 bis 1933 und zuletzt zwischen 1984 und 1987 von Kleinschmidt Speicher Eifel und die Altarfiguren durch Pracher Wurzburg restauriert der Messing Tabernakel 2009 durch Engert Wurzburg Kreuzaltar 1485 Bearbeiten nbsp Der Kreuzaltar von 1485Der Kreuzaltar wurde 1485 von dem Kastenmeister Finanzverwalter der Hochster Antoniter Wigandus von Grunberg gestiftet Der Meister ist unbekannt Es handelt sich um einen Wandelaltar der ursprunglich als Altar der Pfarrgemeinde vor dem heute verlorenen Lettner die im Mittelalter ubliche Position fur einen Kreuzaltar am Ostende des Mittelschiffs stand Der Kreuzaltar befindet sich heute in der mittleren der drei nordlichen Seitenkapellen Die Vorderseiten der beiden Seitenflugel zeigen in vier Bildern Szenen aus der Kreuzlegende die Auffindung des Kreuzes um das Jahr 330 durch die Kaiserin Helena und die Ruckfuhrung des Kreuzes nach Jerusalem durch den Kaiser Heraklios im 7 Jahrhundert Das Mittelteil des Altars wurde 1485 von einem unbekannten Meister in Worms gefertigt Es zeigt die Kreuzigung Jesu in der Form des sogenannten Volkreichen Kalvarienberges nach Kupferstichen von Martin Schongauer Die beiden inneren Altarflugel aus der gleichen Werkstatt zeigen vier Szenen der beiden Kreuzlegenden die Auffindung des Heiligen Kreuzes durch die Kaiserin Helena und die Identifizierung des Christus Kreuzes durch die Auferweckung eines toten Junglings um das Jahr 330 sowie den Versuch des Kaisers Heraklios nach Jerusalem einzureiten und den Einzug des Kaisers zu Fuss Die Aussenseiten der Altarflugel wurden 1608 mit grossen Apostelfiguren und anderen Heiligen bemalt eine Stiftung des Antoniters Adolph Hermann der damals Pfarrer von Hochst war Die Malereien sind stark beschadigt Erkennbar sind noch der Apostel Andreas und der Heilige Georg Auf der Predella unterhalb der Mitteltafel wird Jesus als Weltenherrscher im Kreis der Apostel gezeigt nbsp Die Figur des Antonius von 1485Die Tafeln des Kreuzaltares haben eine bewegte Vergangenheit Nachdem 1812 der Lettner und der davor stehende Kreuzaltar beseitigt wurden kamen die Bildtafeln 1858 aus dem Pfarrhaus in die Wallfahrtskirche Marienthal im Rheingau Ab 1905 wurden sie in der Kapelle des Konviktes in Hadamar aufgestellt Erst 1935 wurden sie in die Justinuskirche zuruckgefuhrt und auf einem neu gefertigten Altar an ihrem heutigen Platz in der Mittelkapelle aufgestellt Barocker nordlicher Seitenaltar Pieta Bearbeiten Der nordliche Altar ist eine Pieta er zeigt Maria als Schmerzensreiche Mutter die den toten Jesus im Arm halt Der Altar ein einfacher Holzaltar bei dem das Nussbaumfurnier durch Bierfarben nachgeahmt wurde wurde 1812 aus dem aufgehobenen Kloster Gottesthal bei Oestrich im Rheingau nach Hochst gebracht Bis 1932 stand dieser Altar im sudlichen Seitenschiff Restaurierungen fanden 1888 farbige Neufassung und zwischen 1985 86 durch Pracher Wurzburg statt Barocker sudlicher Seitenaltar Maria Konigin Bearbeiten Auf dem Altar im Sudseitenschiff wird Maria als Konigin mit dem Jesuskind auf dem Arm dargestellt Der nussbaumfurnierte Altar wurde 1812 aus dem aufgehobenen Kloster Gottesthal in Oestrich im Rheingau nach Hochst gebracht Bis 1932 stand dieser Altar im nordlichen Seitenschiff Restaurierungen fanden 1888 farbige Neufassung und zwischen 1985 86 durch Pracher Wurzburg statt Sitzfigur des hl Antonius Bearbeiten Der hl Antonius Eremita ein agyptischer Einsiedler des 4 Jahrhunderts war der Ordenspatron der Antoniter In der Regel stand seine lebensgrosse Statue auf dem Hochaltar der Klosterkirche Obwohl der Altar des 15 Jahrhunderts durch den heutigen Barockaltar ersetzt wurde hat sich die 1485 in Worms gefertigte Antoniusfigur erhalten Die lebensgrosse Holzfigur mit der originalen Farbfassung ist eines der bedeutendsten Werke der Bildhauerkunst des Mittelrheins aus der Zeit der spatgotischen Skulptur Im April 2017 wurde eine umfassende Sauberung und Restaurierung durch das Landesamt fur Denkmalpflege Hessen in Wiesbaden abgeschlossen 7 Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt der JustinuskircheFruheste sichere Hinweise uber eine Orgel in der Justinuskirche stammen aus der Zeit zwischen 1454 und 1464 Aber weder uber ihre Beschaffenheit die Grosse die Disposition noch den Standort gibt es Anhaltspunkte Allerdings ist zumindest der Standort heute erforscht Es durfte sich um eine Schwalbennestorgel an der Nordwand des Mittelschiffes gehandelt haben wie bei den Restaurierungsarbeiten an der Kirche 1932 festgestellt wurde Entsprechende Schwalbennester gibt es bis heute im nordlichen Dachgeschoss Diese Orgel hat rund 200 Jahre ihren Dienst getan Rechnungen uber die Kirchenorgel erscheinen ab dem Dreissigjahrigen Krieg ab 1648 wird auch ein Organist erwahnt Kloster und Burgerschaft trugen gemeinsam zum Erhalt der Orgel bei Da sich seit 1730 die Reparaturen hauften diese immer teurer wurden und sich die finanziellen Verhaltnisse der Hochster Antoniter nach einer Zeit des Niederganges deutlich gebessert hatten erging 1736 an Johann Onimus Mainz der Auftrag fur eine neue Orgel Sie wurde 1740 fertiggestellt Die barocke Orgel wurde in den beiden Jahrhunderten bis nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach dem Zeitgeschmack angepasst und damit ihres ursprunglichen Klangbildes beraubt 1987 88 wurde in den barocken Orgelprospekt eine neue Konzertorgel der Firma Orgelbau Kuhn Mannedorf Schweiz eingebaut Hierdurch hat sie ihr ursprungliches Aussehen vor allem aber ihre Konzertqualitat zuruckgewonnen Die Justinuskirche ist heute Auffuhrungsort von Orgelkonzerten mit internationalen Kunstlern z B im Rahmen des Hochster Orgelsommers Das Instrument hat 43 Register Schleifladen auf drei Manualen und Pedal Die Spieltraktur ist mechanisch die Registertraktur mechanisch und elektrisch 8 I Ruckpositiv C a31 Principal 8 2 Bourdon 8 3 Quintaton 8 4 Praestant 4 5 Gedacktflote 4 6 Nasard 2 2 3 7 Flageolet 2 8 Terz 1 3 5 9 Sifflet 1 10 Mixtur III IV 1 1 3 11 Sordun 16 12 Cromorne 8 Tremulant II Hauptwerk C a313 Bourdon 16 14 Principal 8 15 Hohlflote 8 16 Viola da Gamba 8 17 Coppel 8 18 Octave 4 19 Rohrflot 4 20 Quinte 2 2 3 21 Superoctave 2 22 Mixtur IV V 2 23 Cymbel III 1 24 Cornett V ab f0 8 25 Trompete 8 III Echowerk C a326 Bourdon 8 27 Flote 8 28 Salicional 8 29 Gemshorn 4 30 Traversflote 4 31 Waldflote 2 32 Echocornet III ab g0 2 2 3 33 Basson Hautbois 8 34 Vox humana 8 Tremulant Pedal C f135 Violonbass 16 36 Subbass 16 37 Praestant 8 38 Gedackt 8 39 Quinte 5 1 3 40 Octave 4 41 Bombarde 16 42 Posaune 8 43 Clarine 4 Koppeln I II III II I P II P III P Spielhilfen 32 fache SetzeranlageEinzelnachweise Bearbeiten Eine dendrochronologische Untersuchung eines Mauerankers ergab das Baudatum 850 8 Jahre Wolfgang Metternich Die Justinus Kapelle in Frankfurt Hochst In Frankfurt am Main und Umgebung Fuhrer zu archaologischen Dankmalern in Deutschland Bd 19 Stuttgart Theiss Verlag 1989 ISBN 3 8062 0585 X S 159 164 hier S 160 Eintrag im Okumenischen Heiligenlexikon Wolfgang Metternich Hochst erstaunliche Geschichte Frankfurt am Main 1994 Kramer ISBN 3 7829 0447 8 Annegret Schirrmacher Zeitbombe unter der Justinuskirche Frankfurter Rundschau vom 27 April 2009 online Danijel Majic Hilfe fur ein undichtes Kleinod Frankfurter Rundschau vom 8 Mai 2009 https www fnp de frankfurt frankfurt skelette neben justinuskirche hoechst gefunden 13017384 html Metternich 1989 S 161 Ein Heiliger in neuem Glanz In Frankfurter Allgemeine Zeitung 4 April 2017 Regionalteil Rhein Main Zeitung Informationen uber die Orgel der Justinuskirche auf der Website der Orgelbaufirma gesehen 22 Marz 2011 Literatur BearbeitenSilvia Grafin Brockdorff und Johannes Burkardt Hochst Frankfurt Hochst In Friedhelm Jurgensmeier u a Die benediktinischen Monchs und Nonnenkloster in Hessen Germania Benedictina 7 Hessen Eos St Ottilien 2004 S 635 640 ISBN 3 8306 7199 7 Ernst Dietrich Haberland Madern Gerthener der stadt franckenfurd werkmeister Baumeister und Bildhauer der Spatgotik Josef Knecht Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 7820 0654 2 Bernd Hanssler Prestel Stadtefuhrer Frankfurt Prestel Munchen 1990 ISBN 3 7913 0967 6 Friedrich Jakob Die Orgeln der Justinuskirche in Frankfurt am Main Hochst Stiftergemeinschaft Justinuskirche e V Frankfurt am Main 1992 Bernd Kalusche Wolf Christian Setzepfand Architekturfuhrer Frankfurt am Main Reimer Berlin 1992 ISBN 3 496 01100 9 Wolfgang Metternich Justinuskirche Frankfurt Hochst Schnell Kunstfuhrer Nr 1215 Schnell und Steiner Munchen Zurich 1980 Wolfgang Metternich Die Justinuskirche in Frankfurt am Main Hochst Sonderdruck aus den Schriften des Frankfurter Museums fur Vor und Fruhgeschichte IX Frankfurt am Main 1986 Wolfgang Metternich Im Wandel der Generationen Ausstattung und Restaurierung der Justinuskirche in den letzten Jahrhunderten Stiftergemeinschaft Justinuskirche e V Frankfurt am Main 1986 Wolfgang Metternich Die Justinuskirche in Frankfurt am Main Ein Bauwerk von nationaler Bedeutung Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7829 0352 8 Wolfgang Metternich Die Orgel der Justinuskirche Festschrift zur Wiederherstellung der Orgel durch die Hoechst AG aus Anlass des 125jahrigen Firmenjubilaums Hoechst AG und Stiftergemeinschaft Justinuskirche e V Frankfurt am Main 1988 Wolfgang Metternich Die Justinuskirche in Frankfurt a M Hochst Konigstein i Ts Verlag Langewiesche 2017 Die Blauen Bucher ISBN 978 3 7845 4666 7 Rudolf Schafer Die Kirche St Justinus zu Hochst am Main Hochster Geschichtshefte 18 19 Verein fur Geschichte u Altertumskunde Frankfurt Hochst 1973 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Justinuskirche Album mit Bildern Videos und Audiodateien Stiftergemeinschaft Justinuskirche 360 Rundumansicht aus der Justinuskirche Kirchengemeinde St Josef Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kath Justinuskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenNormdaten Geografikum GND 4217938 5 lobid OGND AKS LCCN n88019604 VIAF 237772751 50 098611111111 8 5488888888889 Koordinaten 50 5 55 N 8 32 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Justinuskirche Hochst amp oldid 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