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Rossdorf ist ein Stadtteil der Stadt Bruchkobel im hessischen Main Kinzig Kreis RossdorfStadt BruchkobelWappen von RossdorfKoordinaten 50 12 N 8 55 O 50 197777777778 8 9111111111111 133 Koordinaten 50 11 52 N 8 54 40 OHohe 133 m u NHNFlache 6 71 km 1 Einwohner 3129 Mai 2011 2 Bevolkerungsdichte 466 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1974Postleitzahl 63486Vorwahl 06181Hanauer Strasse mit Altem Rathaus um 1700 davor der Rathausbrunnen um 1713 rechts dahinter das Backhaus um 1773 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Urgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Historische Namensformen 2 4 Neuzeit 2 5 Industriegeschichte 2 6 Einwohnerentwicklung 2 7 Religionszugehorigkeit 3 Religion 4 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Bauwerke 5 2 Regelmassige Veranstaltungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenRossdorf liegt auf einer Hohe von 134 m uber NN etwa 7 km nordlich von Hanau Das Oberdorf wurde auf den Michelsberg gebaut Durch Rossdorf fuhrt die alte Verbindungsstrasse Friedberg Hanau Geschichte BearbeitenUrgeschichte Bearbeiten Siedlungsfunde aus der Gemarkung reichen zuruck bis in die Jungsteinzeit Mittelalter Bearbeiten Alteste erhaltene urkundliche Erwahnungen des Dorfs stammen aus den Jahren um 850 und 1062 als Herr und Gaugraf Reginbodo die Kirche von Rossdorf dem Kloster Fulda schenkte 1192 wird ein Pfarrer erwahnt Bereits vor 1200 war Rossdorf Sitz eines Archipresbyters der dem Landkapitel Rossdorf der kirchlichen Mittelbehorde fur die umliegenden Gemeinden vorstand Er unterstand dem Archidiakonat von St Maria ad Gradus in Mainz Ende des 12 Jahrhunderts errichtete der Antoniter Orden in Rossdorf sein erstes Kloster in Deutschland Es hatte zahlreiche Niederlassungen von Marville in Lothringen bis nach Brieg an der Oder heute Brzeg Aufgrund von Differenzen mit Territorialherren des Umlandes wurde 1441 der Sitz des Konvents nach Hochst am Main verlegt wobei allerdings ein Verwalter weiter in Rossdorf residierte und fur den umliegenden umfangreichen Grundbesitz des Ordens zustandig war 3 4 Hauptartikel Antoniterkloster Hochst Rossdorf lag bei Ausbildung der Landeshoheit im spaten Mittelalter im Amt Buchertal der Herrschaft Hanau ab 1429 Grafschaft Hanau nach der Landesteilung von 1458 Grafschaft Hanau Munzenberg Historische Namensformen Bearbeiten In erhaltenen Urkunden wurde Rossdorf unter den folgenden Namen erwahnt in Klammern das Jahr der Erwahnung 1 Rostorf um 850 Rosdorf 1062 Rostroff 1241 Rorstorf 1273 Neuzeit Bearbeiten In der Grafschaft Hanau Munzenberg wurde Mitte des 16 Jahrhunderts nach und nach die Reformation eingefuhrt Dies geschah zunachst im lutherischen Sinn Mit der Reformation schwand der Einfluss der Antoniter auf das Dorf das Kloster verfiel langsam und das Kirchenpatronat wechselte vom Kloster Fulda zu den Grafen von Hanau Munzenberg 5 In einer zweiten Reformation wurde die Konfession der Grafschaft Hanau Munzenberg erneut gewechselt Graf Philipp Ludwig II verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik Er machte vom Jus reformandi seinem Recht als Landesherr Gebrauch die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen und setzte dies fur die Grafschaft Hanau Munzenberg weitgehend als verbindlich durch Die Pfarrei gehorte nachreformatorisch zur Klasse Dekanat Windecken Zur Pfarrei gehorte auch Butterstadt Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1736 erbte Landgraf Friedrich I von Hessen Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau Munzenberg und damit auch das Amt Buchertal und Rossdorf 1803 wurde die Landgrafschaft Hessen Kassel zum Kurfurstentum Hessen erhoben Wahrend der napoleonischen Zeit stand das Amt Buchertal ab 1806 unter franzosischer Militarverwaltung gehorte 1807 1810 zum Furstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Anschliessend fiel es wieder an das Kurfurstentum Hessen zuruck Nach der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde ging das Amt Buchertal im neu gebildeten Kreis Hanau auf Mit der Annexion Kurhessens durch das Konigreich Preussen nach dem verlorenen Krieg von 1866 wurde auch Rossdorf preussisch Am 1 Juli 1974 wurde die landwirtschaftlich gepragte Gemeinde Rossdorf im Rahmen der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetzes in die Stadt Bruchkobel eingegliedert 6 7 Der Landkreis Hanau ging 1974 im Main Kinzig Kreis auf Industriegeschichte Bearbeiten In Rossdorf wurde 30 Jahre lang auch Kohle abgebaut Die Grundlage war dafur die Auslaufer des Horloffgrabens Das auftretende Grundwasser zerstorte das Floz Doch der Eisenbahnbau schaffte auch gunstigere Kohle aus dem Ruhrgebiet nach Rossdorf Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1632 ca 51 Familien 8 1634 58 Haushaltungen 1707 38 Familien 8 1732 65 Hofreiten 9 1754 75 Familien 340 Einwohner 8 1812 67 Feuerstellen mit Einschluss des Hofes Butterstadt 447 SeelenRossdorf Einwohnerzahlen von 1812 bis 2011Jahr Einwohner1812 4471834 5861840 6241846 6521852 6621858 6171864 6471871 6431875 6341885 7201895 7861905 8141910 9041925 1 0151939 1 1021946 1 6001950 1 5331956 1 4451961 1 4451967 1 6491970 1 9331980 1990 2000 2011 3 129Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Zensus 2011 2 Religionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1830 618 evangelische 85 83 102 katholische 14 17 Einwohner 1961 1269 evangelische 87 82 148 katholische 10 24 EinwohnerReligion Bearbeiten nbsp KircheVom Mittelalter bis ins 18 Jahrhundert gab es in Rossdorf zwei Kirchen die 1062 erstmals erwahnte Dorfkirche heute Michaels Kirche und die bis 1240 erbaute Kirche des Antoniterklosters Der 17 Januar der Antoniustag war der Tag der Kirchweihe Die Kirche der Antoniter wurde nach der Reformation nicht mehr gebraucht und verfiel Die romanische Dorfkirche ist in ihrem wesentlichen Bestand unverandert erhalten 1765 wurde sie allerdings im Inneren umgebaut und in ihrer Ausrichtung nach Westen gedreht Wappen BearbeitenAm 2 September 1965 wurde der Gemeinde Rossdorf im damaligen Landkreis Hanau Regierungsbezirk Wiesbaden ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen In Rot ein nach links steigendes silbernes blaubezungtes Pferd und rechts oben ein schwarzes Kreuz 10 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Das Ortsbild von Rossdorf pragen die Kirche das Rathaus um 1700 das alte Backhaus 1773 im Ortskern und das 2003 errichtete Steinerne Ross am Ortseingang In der Oberdorfstrasse finden sich Reihe an Reihe verschiedenste Fachwerkhauser und Hofe nbsp Altes Rathaus nbsp Altes Backhaus nbsp Hof in der OberdorfstrasseRegelmassige Veranstaltungen Bearbeiten An einem Sonntag um den 17 Januar wird Kirchweih die Kerb gefeiert 11 Am folgenden Tag findet das Schubkarrenrennen statt das seinen Ursprung in einer Wette aus den 1920er Jahren hat Einmal im Jahr um den 1 September begeht Rossdorf das mehrtagige Backhausfest Dann werden im alten Backhaus Brote gebacken Nahe Rossdorf befindet sich die Hohe Strasse eine alte Handelstrasse nach Frankfurt Auch gibt es den Wartbaum Die Umgebung pragen auch die aufgestellten Windrader auf der Hohen Strasse Literatur BearbeitenIngrid Dallmeyer Chronik der Stadt Bruchkobel und seiner Stadtteile Rossdorf Niederissigheim Oberissigheim und Butterstadt Bruchkobel 1989 Wilhelm Dersch Hessisches Klosterbuch Quellenkunde zur Geschichte der im Regierungsbezirk Kassel im Kreis Grafschaft Schaumburg in der Provinz Oberhessen und dem Kreis Biedenkopf gegrundeten Stifter Kloster und Niederlassungen von geistlichen Genossenschaften 2 Aufl 1940 ND 2000 S 136 Peter Gbiorczyk Die Entwicklung des Landschulwesens in der Grafschaft Hanau von der Reformation bis 1736 Die Amter Buchertal und Windecken Aachen 2011 ISBN 978 3 8440 0331 4 Peter Gbiorczyk Die zwei Reformationen in der Grafschaft Hanau Munzenberg am Beispiel der Landgemeinden Bruchkobel Nieder und Oberissigheim und Rossdorf 1514 1670 In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte 2017 S 8 67 Peter Gbiorczyk Die Schulen in Rossdorf Bruchkobel 1574 1818 2012 Rainer Haas 950 Jahre Michaels Kirche zu Rossdorf 1062 2012 Hrsg Kirchenvorstand Rossdorf Bruchkobel 2012 Rainer Haas Rossdorfer Allerlei Gesammelte Aufsatze 2006 Uta Lowenstein Die Rossdorfer Freundschaft Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 81 Darmstadt 1991 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 14 1926 S 406 Rossdorf in Geschichte und Gegenwart Festschrift zur 1200 Jahr Feier herausgegeben von der Vereinsgemeinschaft Rossdorf Bruchkobel 2000 Literatur uber Rossdorf nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rossdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteil Rossdorf im Internetauftritt der Stadt Bruchkobel Historisches zum Stadtteil Rossdorf im Internetauftritt der Stadt Bruchkobel Rossdorf Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Rossdorf Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im November 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Lowenstein S VI Vgl dazu Rossdorf Antoniterhaus Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Max Aschkewitz Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau Hanauer Union bis 1986 Teil 1 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 33 Marburg 1984 S 309 Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen Hanau und Schluchtern und der Stadt Hanau sowie die Ruckkreisung der Stadte Fulda Hanau und Marburg Lahn betreffende Fragen GVBl 330 26 vom 12 Marz 1974 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 9 S 149 3 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 0 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 367 a b c In den Jahren 1632 1707 und 1754 wurde in der Grafschaft Hanau die Zahl der Einwohner ermittelt Die Zahlen sind hier wiedergegeben nach Erhard Bus Die Folgen des grossen Krieges der Westen der Grafschaft Hanau Munzenberg nach dem Westfalischen Frieden In Hanauer Geschichtsverein 1844 Der Dreissigjahrige Krieg in Hanau und Umgebung Hanauer Geschichtsblatter 45 2011 ISBN 978 3 935395 15 9 S 277 320 289 ff Dallmeyer S 51 Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Rossdorf Landkreis Hanau Regierungsbezirk Wiesbaden vom 2 August 1965 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1965 Nr 38 S 1102 Punkt 912 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 2 MB Homepage zur KerbStadtteile von Bruchkobel Bruchkobel Butterstadt Niederissigheim Oberissigheim Rossdorf Normdaten Geografikum GND 4273591 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rossdorf Bruchkobel amp oldid 237855275