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Die Burg und Talsperre von Castelmur ist die Ruine einer Hohenburg und einer Talsperre auf einem naturlichen Felsriegel in der Gemeinde Bregaglia im Bergell im schweizerischen Kanton Graubunden Ruine CastelmurBurg Castelmur und Kirche Nossa DonnaBurg Castelmur und Kirche Nossa DonnaStaat SchweizOrt PromontognoEntstehungszeit um 1300Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 46 20 N 9 34 O 46 339588888889 9 5613888888889 930 Koordinaten 46 20 22 5 N 9 33 41 O CH1903 763416 134232Hohenlage 930 m u M Burg Castelmur Kanton Graubunden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage 2 1 Oberste Stufe Turraccia 2 2 Mittlere Stufe Feudalburg und Kirche Nossa Dona 2 3 Sattel nordlich der Burg 2 4 Unterste Stufe Talsperre Lan Muraia 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruinen von Castelmur liegen bei 930 m u M oberhalb des Dorfes Promontogno auf einem naturlichen Felsriegel der die Talstufe von Vicosoprano vom tiefer gelegenen Talabschnitt von Bondo trennt Die Anlage wird heute von der Kantonsstrasse im Promontogno Tunnel unterfahren Anlage BearbeitenDie Anlage der Talsperre von Castelmur gliedert sich im Wesentlichen in drei unterschiedliche Elemente die nur teilweise miteinander verbunden waren Oberste Stufe Turraccia Bearbeiten Auf der obersten Stufe finden sich auf einer breiten Felskuppe Trummer eines Turmes mit einem Grundriss von circa 10 10 Meter Die erhohte Lage ermoglichte eine weite Sicht uber das Tal Mit der mittleren Stufe gab es keine bauliche Verbindung Mittlere Stufe Feudalburg und Kirche Nossa Dona Bearbeiten nbsp Tor zur Hauptburg nbsp TurmAuf einer langgezogenen Felsrippe nordlich der Kirche Nossa Donna liegen die Ruinen der einstigen Feudalburg Erhalten hat sich ein machtiger Wohnturm mit Resten des Berings und Nebenbauten Der funfstockige quadratische Bergfried entstand um 1300 Er weist einen Grundriss von 12 12 Metern auf die Mauerstarke betragt 2 4 Meter Der Hocheingang lag in der Ostwand im 2 Geschoss und war uber eine holzerne Aussentreppe erreichbar Im 3 und 4 Geschoss fuhrte je ein schrager Rauchabzug fur einen offenen Kamin nach aussen Im 3 Geschoss der Westwand fuhrte eine Ture auf einen Balkon oder in ein angrenzendes Gebaude Auf der Sudseite lag ein Ausgang auf einen um den ganzen Turm fuhrenden Laubengang dessen Gehhorizont noch durch die Balkenlocher erkennbar ist Der Turm war wohl durch ein Zeltdach gedeckt Die Anlage war von einem unregelmassig um das Felsplateau fuhrenden Bering umgeben dessen Tor auf der Sudseite lag Westlich und ostlich des Turmes stehen Mauerreste von Nebengebauden Sattel nordlich der Burg Bearbeiten Im westlichen und ostlichen Ende des tiefer gelegenen Sattels im Norden der Burg finden sich Reste einer Traverse die der Verteidigung der Burg diente Gebaudereste sind nicht erkennbar Unterste Stufe Talsperre Lan Muraia Bearbeiten Die Strassensperre Lan Muraia auf der Terrasse oberhalb der Schlucht der Mera bildete den nordlichsten und tiefsten Teil der Anlage Auf der West und Ostseite lag je eine rund 3 70 Meter starke Mauer mit einem Tor Auf der Talseite haben sich Reste eines Wehrgangs erhalten Die westliche Mauer ist zerfallen Die rund 50 cm tiefen Einschnitte im ostlichen Tor dienten vermutlich der Aufnahme von quer gelegten Baumstammen Den oberen Abschluss bildete ein Wehrgang der teilweise auf Pfeilern und Rundbogen ruhte Im Norden des Plateaus liegen Reste einer spater errichteten Umfassungsmauer Auf dem Plateau wurden in den 1920er Jahren Reste von romischen Gebauden gefunden die zur im Antoninischen Itinerar genannten romischen Strassenstation Murus gehorten vermutlich eine letziartige Befestigung 1 nbsp Talsperre und alter Talweg Ansicht von Osten nbsp oberer Teil der ostlichen Talsperre nbsp unterer Teil der ostlichen Talsperre nbsp unterer Teil der ostlichen Talsperre nbsp westlicher Teil der TalsperreGeschichte Bearbeiten nbsp PlanErbaut an der Stelle der romischen Raststation Murus wird im churratischen Reichsguturbar aus dem Jahr 840 die Talsperre Castellum ad Bregalliam zusammen mit einer Zollstatte als Lehen eines Constantin erstmals genannt 960 gelangte das Bergell mit dem Zollrecht durch ein Tauschgeschaft mit Konig Otto I an das Bistum Chur In einer Urkunde vom 20 Oktober 988 wird der Tausch von Konig Otto III bestatigt die Feste Insuper bergallium cum castellum wird ausdrucklich erwahnt Auch spatere Bestatigungen im 11 Jahrhundert betreffen alle das Tal mit Kastell Kirche und Zoll Um 1121 brachten die Chiavenner die Burg gewaltsam in ihren Besitz Papst Calixt II forderte der Churer Bischof zweimal auf die Angehorigen seiner Diozese in Chiavenna zur Ruckgabe zu veranlassen Aus einer Urkunde uber den Frieden des Bistums mit der Stadt Como aus dem Jahr 1219 geht hervor dass die Talsperre die Grenze des Churer Machtbereichs bildete Die Herren von Castelmur erscheinen mit Albertus de Castello Muro erstmals im Jahr 1190 Das Ministerialengeschlecht nannte sich nach der Burg hatte sie als Burglehen inne und hutete sie im Auftrag des Churer Bischofs 1271 urkundete Bischof Heinrich auf Castelmur Um 1340 verpfandete Bischof Ulrich die Burg fur 200 Mark an die Familie von Planta Hartmann von Werdenberg Sargans loste 1393 ein Viertel der Summe ein musste die Burg um 1410 an Jacob Parutt von Castelmur verpfanden Dieser hatte sich 1387 Hartmanns Vorganger Johannes verpflichtet da er ainen weg und lantstrass uber den vorgenanten berg machen will und buwen sol also das man mit wagen wol daruber gefaren und gewandeln mag im Gegenzug hatte er Anspruch auf 10 Jahre weglosi 2 1430 sass Andreas von Salis Soglio auf Castelmur Die Burg verlor ihre militarische und vor allem wirtschaftliche Bedeutung als nach Offnung der Viamala ab 1473 die Untere Strasse uber den Splugen und San Bernardino Pass die Obere Strasse uber den Septimer als Hauptverkehrsroute abloste 1490 ubergab Bischof Ortlieb die Burg auf Lebenszeit an Michael Pfannholz und seine Frau und Tochter Sie mussten sich verpflichten auf dem sloz dastach stegen und gemach in eeren zu halten 1538 berichtet Chronist Tschudi die Burg sei zum teyl abgegangen Wann die Siedlung Castelmur aufgegeben wurde ist nicht bekannt Giovanni von Castelmur 1800 1871 gab die Restaurierung der Ruinen in Auftrag und liess um 1845 die Kirche Nossa Donna neu aufbauen 3 Literatur BearbeitenThomas Bitterli Schweizer Burgenfuhrer Friedrich Reinhard Verlag Basel Berlin 1995 Bundesamt fur Landestopografie Burgenkarte der Schweiz Ausgabe 2007 Otto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Orell Fussli Zurich Schwabisch Hall 1984 ISBN 3 280 01319 4 Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser in der Schweiz Band 8 Neptun Verlag Kreuzlingen 1972 Willy Zeller Kunst und Kultur in Graubunden Haupt Verlag Bern 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Castelmur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maria Letizia Boscardin Castelmur In Historisches Lexikon der Schweiz 2 Dezember 2016 Burg Castelmur Fotos auf burgenwelt org Reste der Feudalburg Castelmur Foto auf baukultur gr ch Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser in der Schweiz Band 8 Thomas Kuhtreiber Strasse und Burg Anmerkungen zu einem vielschichtigen Verhaltnis In Kornelia Holzner Tobisch Thomas Kuhtreiber Gertrud Blaschitz Hrsg Die Vielschichtigkeit der Strasse Kontinuitat und Wandel in Mittelalter und fruher Neuzeit Veroffentlichungen des Instituts fur Realienkunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit Band 22 Wien 2012 Kap Burg und Zollstatten Fallbeispiele im schrift und bauhistorischen Vergleich S 263 301 hier S 284 Text auf academia edu Otto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Burgen und Schlosser in Graubunden Bischofliches Schloss Furstenau Alt Aspermont Alt Suns Balcun At Baldenstein Barenburg Belfort Belmont Bernegg Brandis Cagliatscha Turm von Sta Maria in Calanca Campell Canaschal Cartatscha Castelberg Castelmur Castels Castrisch Chisti Crap da Sass Crap Sogn Parcazi de Mont Ehrenfels Fracstein Falkenstein 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