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Die Ruinen des Castello di Mesocco liegen bei 752 m u M auf einem machtigen Felsen sudlich des Dorfes Mesocco im Misox im Kanton Graubunden in der Schweiz Mesocco ist eine der grossten Burganlagen der Schweiz und bildete vom Anfang des 13 Jahrhunderts bis 1526 das herrschaftliche Zentrum des Tals Am Fuss der Burghugels steht die ebenfalls 1219 erstmals erwahnte romanische Kirche Santa Maria del Castello Castello di MesoccoCastello di Mesocco undKirche Sta Maria del CastelloCastello di Mesocco undKirche Sta Maria del CastelloStaat SchweizOrt MesoccoEntstehungszeit 1219 erstmals erwahntBurgentyp Hohenburg FelslageErhaltungszustand RuineBauweise Bruchsteine z T Rasa Pietra und FugenstrichGeographische Lage 46 23 N 9 14 O 46 38 9 2325 752 Koordinaten 46 22 48 N 9 13 57 O CH1903 737999 138091Hohenlage 752 m u M Castello di Mesocco Kanton Graubunden Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 1 1 Vorburg 1 2 Hauptburg 1 3 Kernburg Rocca 1 4 Kirche 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksAnlage BearbeitenDie Anlage besteht aus vier Hauptteilen der Vorburg im Nordosten der Hauptburg auf dem Felsplateau der Kernburg Rocca innerhalb der Hauptburg und der Kirche San Carpoforo nbsp Plan nbsp LuftbildVorburg Bearbeiten Von der Vorburg haben sich Reste eines unregelmassig verlaufenden 1 5 Meter starken Berings erhalten Hinweise auf Gebaude und auf ein ausseres Tor fehlen In die Vorburg einbezogen ist die Kirche Sta Maria del Castello Durch das Vorgelande erfolgte der Aufstieg uber die Ostflanke des Hugels zur Hauptburg die uber eine Zugbrucke erreicht wurde Hauptburg Bearbeiten Die Hauptburg erstreckt sich uber die gesamte Flache des Felskopfs Entlang der Gelandekante verlauft ringsum eine starke Ringmauer Sie wurde im 13 Jahrhundert angelegt umschloss das ganze Areal und war mit Zinnen und funf Turmen bewehrt Der starkste Turm die Torre grossa stand an der Ostseite und wies eine Mauerstarke von 5 Metern auf Der Turm an der Nordwestecke mit seinem polygonalen Grundriss wurde zum Teil wieder aufgebaut In seinem Obergeschoss finden sich Reste eines Aufenthaltsraumes Alle Turme weisen Schiessscharten auf Auf der heute weiten Flache im Inneren standen im Mittelalter verschiedene Gebaude die diese Flache erheblich verkleinerten Entlang der Ostwand lagen die Stallungen eine Kaserei eine Giesserei ein Backofen und die Zisterne Kernburg Rocca Bearbeiten Die Kernburg ist an die Westmauer angelehnt und besteht im Wesentlichen aus dem Bergfried einem gepflasterten Innenhof mit Zisterne dem Westtrakt und dem Nordtrakt Wann die Kernburg errichtet wurde ist nicht geklart angenommen wird eine Zeit im 11 oder 12 Jahrhundert Umfassende Umbauten aus dem 15 Jahrhundert und das anlasslich der Freilegungs und Sicherungsarbeiten von 1925 26 durch Eugen Probst unsachgemasse Vorgehen haben die baugeschichtlichen Zusammenhange der alteren Bauperioden weitgehend verwischt wesentliche siedlungsgeschichtliche Fragen konnen nicht mehr beantwortet werden Der einst funfstockige Turm in der Ostecke der Rocca entstand zwischen 1150 und 1200 Er hat sich bis auf eine Hohe von acht Metern erhalten und bildete den machtigsten Baukorper der mittelalterlichen Burganlage Der Hocheingang lag auf der Westseite und war uber eine nachtraglich eingefugte Steintreppe erreichbar der ursprungliche Zugang erfolgte uber eine Holzkonstruktion Vom machtigen Bau aus der Zeit um 1400 an der Nordseite der Kernburg dem dreigeschossigen Palazzo mit vorgelagerter steinerner Galerie wie bei der Burg Norantola haben sich ansehnliche Mauerreste erhalten In den Mauern sind Fensteroffnungen mit Sitznischen und ein Kamin erkennbar An der Aussenseite des Berings lag ein Abortschacht mit zwei Sitznischen in verschiedenen Stockwerken Die Reste der Malereien stammen aus dem fruhen 15 Jahrhundert nbsp Blick an die Sudmauer des Palazzo nbsp Ecke Innenhof nbsp Reste von Malereien nbsp Innenraum der Anlage nbsp wieder aufgebauter Westturm nbsp EingangsbereichKirche Bearbeiten Im Innern der Kirche San Carpoforo mit hufeisenformiger Apsis finden sich Fundamentreste eines Vorgangerbaus mit runder Apsis aus dem 6 oder 7 Jahrhundert Diese fruhmittelalterliche Kirche wurde im 11 Jahrhundert durch einen romanischen Neubau mit freistehendem Campanile ersetzt Die Quermauer wurde nachtraglich eingefugt Die Bemalung soll im 17 Jahrhundert noch weitgehend intakt gewesen sein Neben der Kirche steht der siebenstockige Campanile mit seinen gekoppelten Rundbogenfenstern Eine Begrabnisstelle ist nicht nachgewiesen nbsp Kirche San Carpoforo nbsp Blick in die ApsisGeschichte Bearbeiten nbsp Um 1926 nbsp Schloss Mesocco tal aufwarts Historisches Bild von Leo Wehrli 1935 Archaologische Funde belegen die Besiedlung der Anlage seit der Jungsteinzeit Die alteste Anlage war vermutlich ein fruhmittelalterliches Kirchenkastell aus dem 6 oder 7 Jahrhundert Abgesehen von Fundamentresten in der Kirche haben sich aus jener Zeit keine Spuren von Wohnbauten erhalten Erstmals erwahnt wird das Castello 1219 in einem Stiftungsbrief Vermutlich errichteten die Freiherren von Sax im ehemaligen Kirchenkastell eine mittelalterliche Burg die rund vier Jahrhunderte lang ihr Wohnsitz bleiben sollte und von der aus ihre Herrschaft uber das Misox begrundeten Im Zusammenhang mit den Mailander Feldzugen bemuhten sich die Eidgenossen das Herzogtum Mailand und der Graue Bund um Castello und Herrschaft Misox 1479 wurde das Castello durch den Grauen Bund besetzt 1480 wurden Mesocco und Soazza in den Bund aufgenommen Mailand trat aus Rucksicht auf die Eidgenossen als Interessent zuruck und schob den Mailander Condottiere Gian Giacomo Trivulzio vor der am 20 November 1480 Graf Johann Peter von Sax die Burg und die Herrschaftsrechte im Misox und Calancatal fur 16 000 Rheinische Gulden abkaufte Trivulzio baute die Burg zu einer spatmittelalterlichen Festung aus verstarkte Mauern und Turme und stattete sie mit Gewehren und Geschutzen aus Sie galt nun als nur durch Verrat oder Hunger einnehmbar 1496 trat Trivulzio dem Grauen Bund bei und verpflichtete sich im Bedarfsfall Waffen und Proviant aus der Burg zu liefern was beim Schwabenkrieg in der Schlacht an der Calven und im 1 Musserkrieg auch geschah Aus Angst vor der Ubernahme der Festung durch fremde Machte liessen die Drei Bunde 1526 gegen heftigen Widerstand der Trivulzio die Burg schleifen bzw unbrauchbar machen das Mauerwerk blieb weitgehend erhalten Ein grosser Teil der Waffen und Geschutze wurde nach Mesocco gebracht wo sie 1541 von den Bundnern aufgekauft wurden Anschliessend begann die Anlage zu zerfallen 1835 wurde der Hauptturm durch einen Blitzschlag zerstort 1925 26 wurde die Burg durch Pro Campagna unter der Leitung des Architekten Eugen Probst freigelegt und stabilisiert Bei Restaurierungsarbeiten zwischen 1986 und 1993 wurden der polygonale Westturm und die Mauern im Norden und Nordwesten wiederhergestellt Literatur BearbeitenOtto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Orell Fussli Zurich 1984 ISBN 3 280 01319 4 Werner Meyer Burgen der Schweiz Band 2 Kantone Tessin und Graubunden Zurich 1982 Erwin Poeschel Die Kunstdenkmaler des Kantons Graubunden Band 6 Birkhauser Verlag Basel 1945 Cesare Santi Mesocco Burg In Historisches Lexikon der Schweiz 16 Mai 2008 Cesare Santi Fonti per la storia del castello di Mesocco italienisch auf e periodica ch Schweizerische Kunstfuhrer Mesocco Burg und Kirche St Maria del Castello Bern 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Castello di Mesocco Album mit Bildern Castello di Mesocco Fotos auf burgenwelt org Castello Mesocco Foto auf baukultur gr ch Rekonstruktion des Gebaudes Schloss Mesocco auf bildebene ch Burgruine Mesocco Foto auf myswitzerland com Burgruine Mesocco auf burgenreich de Burgen und Schlosser in Graubunden Bischofliches Schloss Furstenau Alt Aspermont Alt Suns Balcun At Baldenstein Barenburg Belfort Belmont Bernegg Brandis Cagliatscha Turm von Sta Maria in Calanca Campell Canaschal Cartatscha Castelberg Castelmur Castels Castrisch Chisti Crap da 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