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Die Burg Wynegg ist eine hochmittelalterliche Burgruine nordostlich der Gemeinde Malans im schweizerischen Kanton Graubunden Burg WyneggStaat SchweizOrt MalansEntstehungszeit um 1200Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineBauweise BruchsteinGeographische Lage 47 0 N 9 34 O 46 994444444444 9 57 695 Koordinaten 46 59 40 N 9 34 12 O CH1903 762101 207022Hohenlage 695 m u M Burg Wynegg Kanton Graubunden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage 3 Geschichte 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDie Ruinen liegen oberhalb Malans auf einem Felssporn im Wald und sind vom Dorf aus in etwa zwanzig Minuten zu Fuss gut erreichbar Eine Zufahrt mit dem Auto ist nicht moglich Anlage BearbeitenDie erhaltenen Mauerreste auf der Talseite reichen bis zum ersten Obergeschoss und werden von verschiedenen Fensteroffnungen durchbrochen Balkenlocher lassen die Einteilung der Geschosse erkennen Zum Wehrbau gehorten der wehrhafte Palas im Nordosten und der zweigeteilte Hof der von einer 2 4 Meter dicken Mauer gegen den Halsgraben hin geschutzt war Der Palas war ursprunglich dreigeschossig die Mauern erreichten unten eine Dicke von bis zu 2 6 Metern Der Hauptwohnraum lag im zweiten Stock An der Nordecke lag das 2 6 Meter breite Tor das mit einem Sperrbalken verriegelt werden konnte Die Mauern sind ohne grossere Sorgfalt errichtet worden fehlen doch die fur diese Zeit ubliche Buckelquader und der Ahrenverband Auf den ursprunglichen Baubestand uber dessen Aussehen man wegen der Umbauten schlecht informiert ist geht die bergseits als 2 5 Meter dicke Umfassungsmauer zuruck Wynegg stand in der Feudalzeit mit zahlreichen anderen Burgen in Sichtkontakt wie Neu Aspermont Schloss Salenegg Sargans Ober Ruchenberg oder Freudenberg Geschichte Bearbeiten nbsp Zustand um 1889 Zeichnung nach P Staub nbsp Zeichnung von R Kirchgraber nicht datiertDie Burg Wynegg war der Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft und wurde vermutlich Anfang des 13 Jahrhunderts von einer lokalen Adelsfamilie gegrundet Diese taucht 1254 mit Ritter Ludwig von Wynegg erstmals in den Urkunden auf verschwindet aber nach Ulrich von Wynegg 1266 1270 um 1273 mit dem Geistlichen Ludwig bereits wieder aus den Quellen Sie waren Zeugen in Rechtsgeschaften des Churer Bischofs und Walther IV Freiherr von Vaz Nach dem Aussterben der Herren von Wynegg gelangten Burg und Herrschaft an das Haus Vaz wobei allerdings der Churer Bischof seine Lehenshoheit uber Wynegg geltend machte Johann von Vaz scheint diese zunachst anerkannt spater aber bestritten zu haben Nach einem Schiedsspruch von 1299 sollte er beweisen dass Wynegg sein rechtmassiges Lehen sei dass er recht habe zuo der selben bvrg ze Winegge Auch nach dem Aussterben der Vazer 1337 38 bleiben die Besitzverhaltnisse zunachst unklar Am 6 Dezember 1338 musste Ulrich von Montfort die Burg Wynegg seinem Onkel Graf Friedrich V von Toggenburg die burg Wineg inantvurden und unverzogenlich wider gen zuruckgeben Dieser hatte sie rechtmassig geerbt war er doch mit Kunigunde von Vaz verheiratet Funf Tage darauf erhielten Friedrich und Kunigunde die burg Winegge vom Bischof zu Lehen In den folgenden Jahrzehnten hatten die Toggenburger Wynegg zusammen mit dem Schanfigg und Davos als Churer Erbmarschalle als Lehen inne Als die Toggenburger einmal den bischoflichen Anspruch auf Wynegg ablehnten kam es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem Bischof und dem Graf bei dem die Toggenburger sogar Chur belagerten Friedrich VII wurde die Burg offenbar kurzzeitig entzogen nach einem Schiedsspruch der Stadt Zurich von 1421 aber wieder ausgehandigt Es wurde entschieden Graf Friedrich hat die Burg Wynegg und das Schanfigg als Lehen des Bischofs anzuerkennen und demselben innert Jahresfrist den Lehenseid zu leisten widrigenfalls er der Lehen verlustig gehe Nach dem Tod dieses letzten Toggenburgers am 30 April 1436 nahm der Bischof zunachst die Burg als heimgefallenes Lehen an sich Am 7 April 1441 belehnte Bischof Conrad von Rechberg und am 17 April 1446 Bischof Heinrich von Hewen den Junker Heinrich Amsler mit Wynegg und Zinsen aus dem Domleschg Als Vogt von Zizers Chur und Hauptmann im Vintschgau spielte Amsler eine wichtige Rolle in der bischoflichen Verwaltung Gegen Ende des 15 Jahrhunderts wurde die Burg verlassen und begann zu zerfallen Um die Wende vom 16 zum 17 Jahrhundert als die meisten anderen ratischen Burgen langst in Trummern lagen errichtete Andreas von Salis auf den Trummern der alten Anlage einen Neubau Die alten Mauern wurden bis auf die Hohe des ersten Stockes abgetragen und daruber entstand ein Bau in der Form eines stadtischen Patrizierhauses mit drei Geschossen und nur noch 70 cm dicken Wanden Die getaferten Wohnraume lagen im zweiten und dritten Stockwerk in dem auch die Kuche untergebracht war Die Keller waren mit Tonnen uberwolbt Von Salis Tochter Margaretha brachte den Wohnsitz durch Heirat mit Johannes Guler von Wyneck an die Familie Guler von Davos die Wynegg nochmals herrichtete und sich um 1624 Guler von Wynegg nannte In der Beschreibung eines Chronisten von 1744 wird die einstige Burg immer noch als ein lustiges Schlosslin den Herren Guler zu Jenins gehorig beschrieben das in seinem Wesen bey Tach und bewohnlich sei Gegen Ende des 18 Jahrhunderts wurde Wynegg jedoch endgultig aufgegeben und dem Zerfall uberlassen 1793 gelangte das Schloss mit Zubehor fur 2200 Gulden an die Gemeinde Malans welche heute noch Eigentumerin der Ruine ist nbsp Ruine Wynegg nbsp Fenster nbsp Fenster mit BalkenLiteratur BearbeitenMaria Letizia Boscardin Wynegg In Historisches Lexikon der Schweiz 27 November 2013 Anton von Castelmur Die Burgen und Schlosser des Kantons Graubunden Band I Birkhauser Verlag Basel 1940 Otto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Orell Fussli Zurich Schwabisch Hall 1984 ISBN 3 280 01319 4 Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser in der Schweiz Band 8 Neptun Verlag Kreuzlingen 1972 Werner Meyer Burgen der Schweiz Band 3 Silva Verlag Zurich 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Wynegg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Wynegg Fotos auf burgenwelt org Burg Wynegg Fotos auf baustelle denkmal chBurgen und Schlosser in Graubunden Bischofliches Schloss Furstenau Alt Aspermont Alt Suns Balcun At Baldenstein Barenburg Belfort Belmont Bernegg Brandis Cagliatscha Turm von Sta Maria in Calanca Campell Canaschal Cartatscha Castelberg Castelmur Castels Castrisch Chisti Crap da Sass Crap Sogn Parcazi de Mont Ehrenfels Fracstein Falkenstein Frauenberg Friberg Siat Friberg Trun Friedau Grafenberg Greifenstein Grottenstein Gruneck Grunenfels Guardaval Burg Haldenstein Schloss Haldenstein Hasensprung Heidenberg Heinzenberg Hochjuvalt Hohenbalken Hohen Ratien Innerjuvalt Jorgenberg Burg Kapfenstein Klingenhorn Kropfenstein Lagenberg Talsperre La Serra La Tur Lichtenstein Lowenberg Lowenstein Marmarola Marmels Marschlins Mesocco Moregg Neu Aspermont Neu Suns Neuburg Nivagl Norantola Ober Ruchenberg Obertagstein Ortenstein Paspels Pontaningen 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