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Das Schloss Ortenstein ist eine Burganlage auf dem Gebiet der Fraktion Tumegl Tomils der Gemeinde Domleschg GR im schweizerischen Kanton Graubunden Schloss OrtensteinLage des SchlossesLage des SchlossesStaat SchweizOrt Tumegl TomilsEntstehungszeit 1309 1312Burgentyp HohenburgErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 46 46 N 9 26 O 46 759747222222 9 4352694444444 754 Koordinaten 46 45 35 1 N 9 26 7 O CH1903 752521 180670Hohenlage 754 m u M Schloss Ortenstein Kanton Graubunden Der Name leitet sich ab vom alt und mittelhochdeutschen Wort ort was so viel bedeutet wie ausserster Punkt Rand Spitze Er charakterisiert somit die Lage des Schlosses am aussersten Rand eines senkrecht gegen die Ebene des Hinterrheins abfallenden Plateaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Zeichnung von Jan Hackaert 1655 nbsp Ubersichtsplan nbsp Ansicht von Nordosten nbsp Blick in den Hof nbsp Ansicht von NordenUber den Zeitpunkt der Erbauung liegen keine Unterlagen vor Es wird angenommen dass der Turm im zweiten Viertel des 13 Jahrhunderts auf bischoflichem Boden entstand Ob der Bischof von Chur selbst den Bau veranlasste oder die Freiherren von Vaz die ihn errichteten ist ungewiss Jedenfalls waren die Vazer als bischofliche Lehenstrager Inhaber der Burg Die fruheste schriftliche Erwahnung der Burg stammt aus den Jahren 1309 und 1312 als der letzte Vazer Donat von Vaz hier Urkunden ausstellte Nach seinem Tod um 1338 kam Ortenstein zusammen mit den anderen Gutern im Domleschg durch Heirat seiner Tochter Ursula von Vaz an die Grafen von Werdenberg Sargans Ursula erhielt 1338 zusammen mit Meierhof und Kirchensatz Tomils auch Ortenstein vom Bischof zu Lehen Sie war oft auf dem Schloss und stellte hier zahlreiche Urkunden aus Bis 1492 wurden die bischoflichen Lehen an die Werdenberger oftmals erneuert Eine Familie von Ortenstein erschien im 14 Jahrhundert Es handelte sich um eine Familie von vazisch werdenbergischen Ministerialen die als Vogte auf Ortenstein amteten Urkundlich bezeugt sind als weitere Vogte ab 1411 Oswald von Marmels Halbgraf Marquard von Werdenberg Sargans Conradin Jecklin der Altere Peter Mangel von Splugen Conrad Jecklin der Jungere und 1518 1523 Victor Buchler In der Schamserfehde wurde Ortenstein 1451 zusammen mit anderen werdenbergischen Burgen im Domleschg zerstort Ein Schiedsspruch vom 21 Juli 1452 gestattete im Gegensatz anderen Burgen hier den Wiederaufbau Ortenstein das nu in disem krieg brochen ist aber nicht mehr gegen den Oberen und den Gotteshausbund verwendet werden durfte Durch den Wiederaufbau wurde die Anlage stark verandert 1455 mussten die Werdenberger die Burg aus wirtschaftlichen Grunden an Peter von Griffensee verpfanden 1463 folgte eine weitere Verpfandung an die Grafen von Montfort und 1471 an Glarus Nach dem Tod des Grafen Georg von Werdenberg Sargans 1505 wurde Ortenstein 1509 bischofliches Lehen von Graf Andreas von Sonnenberg kam dann an Wilhelm Truchsess von Waldburg und 1523 durch Verkauf an Ludwig Tschudi den Jungeren von Glarus einen Bruder des Geschichtsschreibers Aegidius Tschudi Dieser verkaufte die Burg mit den Herrschaftsrechten 1527 an die Gemeinde Tomils welche sie 1528 an Victor von Buchler verkaufte den ehemaligen Vogt Ortensteins Dessen Tochter Anna brachte Ortenstein in ihre Ehe mit Jakob Travers ein der zu den einflussreichsten Patriziergeschlechtern der Drei Bunde gehorte Bis 1846 blieb ein Zweig der Familie Travers im Besitz von Ortenstein Unter ihnen wurden die grossen Umbauten des 17 Jahrhunderts vorgenommen Durch wirtschaftlichen Ruin der Familie Travers kam Ortenstein in die Hande ihrer Glaubiger die das Schloss 1856 an Pater Theodosius Florentini verkauften Dieser wollte im Schloss ahnlich wie im Schloss Rhazuns ein Kinderheim und eine Buchdruckerei einrichten konnte die Plane aber wegen Geldschwierigkeiten nicht verwirklichen 1850 bestanden Plane fur eine Landwirtschaftsschule auch sie kam nicht zu Stande 1860 wurde Ortenstein fur 103 000 Franken an den Historiker Wolfgang von Juvalta verkauft Durch eine Erbschaft kam die Anlage 1893 an die Familie von Tscharner und ging nach dem Tod der Salome Linder von Tscharner 2009 an die Basler Familie Linder uber 1 Anlage BearbeitenAuch wenn neuzeitliche Umbauten den ursprunglichen Charakter der Burg verandert haben sind die Hauptelemente der Anlage aus dem Mittelalter noch erkennbar Die Anlage wird dominiert vom altesten Teil der Anlage dem siebenstockigen Bergfried im Zentrum mit einem Grundriss rund 11 11 Meter und einer Mauerdicke von 1 6 Metern Neueren Datums sind die Gewolbe in den unteren Geschossen in den oberen haben sich Lauben Aborterker und Fensternischen erhalten Der Turm wird abgeschlossen durch einen Zinnenkranz und einem Zeltdach Dieses bestand ursprunglich aus einer leichteren Konstruktion damit es bei Gefahr entfernt werden konnte Das eigentliche Dach ein nach Westen abfallendes Pultdach aus starken Balken war in den Turm gehangt und unterhalb der Zinnen angebracht Ursprunglich war der Turm von einem trapezformigen Bering umgeben der im Lauf der Jahrhunderte nach und nach uberbaut wurde Uber Alter und Abfolge der Bebauung besteht keine Gewissheit Viele Umbauten stammen aus den Jahren zwischen 1720 und 1740 Damals wurde der Westtrakt bis zum Bering verlangert der Glockenturm wurde erhoht und mit einer Zwiebelhaube versehen Auch der Osttrakt wurde neu erbaut und alle Innenraume grosszugig ausgestattet Bei den Umbauten ab 1860 wurden unter dem damaligen Besitzer dem Historiker Wolfgang von Juvalta die Dacher erneuert zum Teil Fassaden umgestaltet und die baufalligen Gebaude instand gestellt Auch die Umgebung der Burg wurde im Laufe der Zeit stark verandert Am steil anfallenden Abhang im Osten der Anlage wurden Gartenterrassen angelegt Auf dem sudlichen Vorgelande wo ursprunglich wohl eine Vorburg mit Okonomiegebauden stand liegt heute ein Garten Literatur BearbeitenThomas Bitterli Schweizer Burgenfuhrer Basel Berlin 1995 Bundesamt fur Landestopografie Schweizerischer Burgenverein Burgenkarte der Schweiz Ausgabe 2007 Anton von Castelmur Burgen und Schlosser des Kantons Graubunden Band I Birkhauser Basel 1940 Otto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Orell Fussli Zurich 1984 ISBN 3 280 01319 4 Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser in der Schweiz Band 8 Neptun Verlag Kreuzlingen 1972 Werner Meyer Burgen der Schweiz Band 3 Silva Zurich 1983 Erwin Poeschel Kunstdenkmaler des Kantons Graubunden Band 3 Birkhauser Basel 1945 Ludmila Seifert Leza Dosch Kunstfuhrer durch Graubunden Scheidegger amp Spiess Zurich 2008 Jurg Simonett Ortenstein In Historisches Lexikon der Schweiz 5 Dezember 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Ortenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Ortenstein Fotos auf burgenwelt org Schloss Ortenstein auf der Plattform ETHorama Schloss Ortenstein Foto auf baukultur gr ch Einzelnachweise Bearbeiten Sudostschweiz ch Familienferien auf dem eigenen Schloss abgerufen am 22 April 2015 Burgen und Schlosser in Graubunden Bischofliches Schloss Furstenau Alt Aspermont Alt Suns Balcun At Baldenstein Barenburg Belfort Belmont Bernegg Brandis Cagliatscha Turm von Sta Maria in Calanca Campell Canaschal Cartatscha Castelberg Castelmur Castels Castrisch Chisti Crap da Sass Crap Sogn Parcazi de Mont Ehrenfels Fracstein Falkenstein Frauenberg Friberg Siat Friberg Trun Friedau Grafenberg Greifenstein Grottenstein Gruneck Grunenfels Guardaval Burg Haldenstein Schloss Haldenstein Hasensprung Heidenberg Heinzenberg Hochjuvalt Hohenbalken Hohen Ratien Innerjuvalt Jorgenberg Burg Kapfenstein Klingenhorn Kropfenstein Lagenberg Talsperre La Serra La Tur Lichtenstein Lowenberg Lowenstein Marmarola Marmels Marschlins Mesocco Moregg Neu Aspermont Neu Suns Neuburg Nivagl Norantola Ober Ruchenberg Obertagstein Ortenstein Paspels Pontaningen Rappenstein Rhazuns Rietberg Ringgenberg Riom Rohan Salenegg Salons Saxenstein Schauenstein 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