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Die Burg Riom ratoromanisch Casti da Riom lateinisch Raetia Ampla steht auf einem langlichen Gelandesporn unterhalb des Dorfes Riom in der Gemeinde Surses im Oberhalbstein im Kanton Graubunden in der Schweiz Riom ist eine der wichtigsten Burganlagen Graubundens und steht unter dem Schutz des Kantons und der Schweizerischen Eidgenossenschaft Burg RiomAnsicht von SudostenAnsicht von SudostenAlternativname n Casti da Riom Raetia AmplaStaat SchweizOrt RiomEntstehungszeit um 1275Burgentyp HugelburgErhaltungszustand ErhaltenBauweise BruchsteineGeographische Lage 46 37 N 9 35 O 46 609258333333 9 5843361111111 1227 Koordinaten 46 36 33 3 N 9 35 3 6 O CH1903 764363 164247Hohenlage 1227 m u M Burg Riom Kanton Graubunden Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Geschichte 2 1 Neuzeit 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAnlage Bearbeiten source source source source source source source source Flugaufnahme der Burg Riom nbsp Dorf Riom mit BurgDer Haupttrakt besteht aus einem schlanken Turm und einem massiven Palas Der Turm weist einen quadratischen Grundriss von 7 Metern Seitenlange auf der Palas misst 12 auf 34 Meter Der 28 Meter hohe Turm ist bis zum dritten Geschoss mit dem Palas verbunden und wird durch schmale Schartenfenster belichtet Rund einen Meter unterhalb der Mauerkrone finden sich Reste eines Plattengesimses Das Innere ist nicht bewohnbar vermutlich diente der Turm nur zu Reprasentationszwecken Der Palas der Burg Riom ist der grosste Profanbau des Spatmittelalters in Graubunden Er wurde zweistockig gebaut und wenig spater um ein Geschoss aufgestockt Ursprunglich war er von einem Zinnenkranz gekront das ein flaches Giebeldach uberragte Das heutige Dach ist neueren Datums aber einer fruhneuzeitlichen Konstruktion nachgebaut Vor dem alten Hocheingang im zweiten Geschoss lag ein vier Meter langer Balkon der uber eine Aussentreppe zuganglich war Im Innern sind Reste zweier Kaminanlagen eines Backofens sowie zwei Aborterker erhalten Im Suden liegen Reste eines Berings Die Mauer ist im Norden wo auch die Toranlage zu vermuten ist abgerutscht Auf der Innenseite waren zum Teil mehrgeschossige Gebaude angelehnt Geschichte BearbeitenIn der Mitte des 9 Jahrhunderts stand in Riom ein Konigshof den Kaiser Arnulf von Karnten einem gewissen Ruotpert schenkte der ihn 904 tauschweise dem Kloster Lorsch weitergab Wie der Hof an die Herren von Wangen Burgeis aus dem Vinschgau kam ist nicht bekannt Ihnen wird um 1240 auf dem ehemaligen Konigshof der Bau der Burg Riom zugeschrieben Diese selbststandige Herrschaft wollte das Bistum Chur nicht hinnehmen hatte sie den Bischof doch von der Route uber den Julierpass und seinen Besitztumern im Engadin abgeschnitten 1258 verkaufte Berall von Wangen Burgeis wohl auf Druck die Burg seinen Besitz im Oberhalbstein und in Chur fur 300 Mark seinem Cousin dem Bischof von Chur Dafur nahm dieser vermutlich von den Vazern Geld auf und setzte die Burg Riom als Pfand erst 1275 wurde die Pfandschaft aufgelost Seit 1258 war die Burg nun im Besitz des Bistums Chur und war fortan Sitz der Landvogte die im Oberhalbstein die hohe Gerichtsbarkeit ausubten Seit dem Beginn des 14 Jahrhunderts waren die Herren von Marmels Inhaber der Vogtei die die Burg dafur dem Bischof offen halten mussten 1410 wird Riom im Buoch der Vestinen aufgefuhrt nbsp Erinnerungstafel an Benedikt Fontana nbsp Ansicht von Norden um 1800Im 14 und 15 Jahrhundert war die Burg wiederholt verpfandet 1473 erhielt Rigett von Fontana die Burg vom Bischof als Lehen nachdem er dem damaligen Pfandinhaber Hans von Sal die Ablosesumme bezahlt hatte 1492 verlieh Bischof Heinrich die Burg an Benedikt Fontana den Anfuhrer der Bundner Truppen in der Schlacht an der Calven 1552 kaufte sich das Tal von den bischoflichen Herrschaftsrechten los Bis ins 18 Jahrhundert tagte in der Burg noch die Landsgemeinde sonst war sie nach dem 16 Jahrhundert unbewohnt 1867 wurde das Dach abgetragen um mit den Balken das niedergebrannte Dorf Riom wieder aufzubauen ein Jahr spater wurden die Stockwerkeinbauten entfernt Gemass Anton von Castelmur dienten die Urkunden aus dem Archiv des Turms den Frauen als Futter fur ihre Hauben oder wurden von Kindern zum Spielen verwendet Danach setzte ein rascher Zerfall ein Bis ins 19 Jahrhundert wurde die Burg noch gelegentlich als Gefangnis verwendet Neuzeit Bearbeiten nbsp Sudseite1936 unternahm der Schweizerische Burgenverein unter Eugen Probst erste Konservierungsmassnahmen 1973 wurde das Dach neu gedeckt 2006 wurde die Burg Riom vom Churer Architekten Marcel Liesch fur 1 3 Mio Franken zu einem Theater mit 220 Platzen umgebaut Alle Bauten wurden reversibel ausgefuhrt und beeintrachtigen die historische Substanz kaum Samtliche Eingriffe wurden durch die Denkmalpflege und den Archaologischen Dienst des Kantons Graubunden begleitet 1 Seit 2006 findet auf der Burg Riom alljahrlich das Origen Festival Cultural statt einer der grossten Kulturanlasse im ratoromanischen Gebiet des Kantons 2 In den Burgmauern nisten Graudohlen in einer der grossten Kolonien der Schweiz Literatur BearbeitenAnton von Castelmur Die Burgen und Schlosser des Kantons Graubunden Bd 3 Viamala Schams Schyn Albulatal Oberhalbstein Bergell Engadin Die Burgen und Schlosser der Schweiz Bd 17 Birkhauser Verlag Basel 1944 Otto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Orell Fussli Zurich 1984 ISBN 3 280 01319 4 Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser in der Schweiz Bd 9 Graubunden Teil 2 Sudbunden und Tessin Neptun Verlag Kreuzlingen 1972 Werner Meyer Burgen der Schweiz Bd 3 Kanton Graubunden deutschsprachiger und romanischer Teil Silva Verlag Zurich 1983 Jurg Rageth Gion Peder Thoni Riom In Historisches Lexikon der Schweiz 9 Dezember 2016 Ludmila Seifert Leza Dosch Kunstfuhrer durch Graubunden Scheidegger amp Spiess Zurich 2008 ISBN 978 3 85881 216 2 Willy Zeller Kunst und Kultur in Graubunden Haupt Verlag Bern 1993 ISBN 3 258 04759 6 EA Bern 1972 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Riom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Riom Fotos auf burgenwelt org Burg Riom auf der Plattform ETHorama Burg Riom Foto auf baukultur gr ch Burg Riom Rekonstruktion auf bildebene chEinzelnachweise Bearbeiten Origen Schweizerische Gesellschaft fur Theaterkultur Memento vom 11 April 2008 im Internet Archive Burgen und Schlosser in Graubunden Bischofliches Schloss Furstenau Alt Aspermont Alt Suns Balcun At Baldenstein Barenburg Belfort Belmont Bernegg Brandis Cagliatscha Turm von Sta Maria in Calanca Campell Canaschal Cartatscha Castelberg Castelmur Castels Castrisch Chisti Crap da Sass Crap Sogn Parcazi de Mont Ehrenfels Fracstein Falkenstein Frauenberg Friberg Siat Friberg Trun Friedau Grafenberg Greifenstein Grottenstein Gruneck Grunenfels Guardaval Burg Haldenstein Schloss Haldenstein Hasensprung Heidenberg Heinzenberg Hochjuvalt Hohenbalken Hohen Ratien Innerjuvalt Jorgenberg Burg Kapfenstein Klingenhorn Kropfenstein Lagenberg Talsperre La Serra La Tur Lichtenstein Lowenberg Lowenstein Marmarola Marmels Marschlins 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