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Die Burg von Castels oder Putzerburg ist die Ruine einer Hohenburg bei der Ortschaft Putz auf dem Gemeindegebiet von Luzein im Prattigau im schweizerischen Kanton Graubunden Burg CastelsRuine CastelsRuine CastelsAlternativname n PutzerburgStaat SchweizOrt PutzEntstehungszeit 13 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 46 55 N 9 45 O 46 924722222222 9 745 1065 Koordinaten 46 55 29 N 9 44 42 O CH1903 775635 199651Hohenlage 1065 m u M Burg Castels Kanton Graubunden Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Anlage 3 Geschichte 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseName BearbeitenHier steht der Name nur scheinbar in direkter Beziehung zur Feudalburg sondern geht auf eine altere ratoromanische Bezeichnung einer Volksburg zuruck die von den deutschsprachigen Erbauern oder Besitzern ubernommen wurde Dies spiegelt sich in Belegen des 14 und 15 Jahrhunderts wider 1344 dem manne Ulrichen von Kastels 1352 in seinem gerichte genant zu Castels 1496 die vesten oder geslos Castel und 1496 sloss Castel Die ehemals ratoromanische Bevolkerung empfand offenbar die Verdoppelung Burg zu Castels als storend und nannte die Anlage nach der nahe gelegenen Siedlung Castelg da Putz Um 1573 berichtete Ulrich Campell viculus Puotz dictus quae Raetis inde antiquitus vocatur ils Castelg da Puntz id est Castellum Putiense Germanice loquentes dicunt Castels 1 Anlage Bearbeiten nbsp Plan der AnlageDie Anlage liegt bei 1065 m u M auf einem Felsvorsprung der gegen Suden senkrecht zur Landquart abfallt Mehrere Mauerfugen zeigen dass der Bau der Burg in mehreren Phasen erfolgte Nach Osten und Westen war die Anlage durch Steilhange geschutzt im Norden durch eine grabenartige Senke Eine Ringmauer folgt der Gelandekante An der nordlichen Mauer zeigen sich Reste eines erst im 16 oder 17 Jahrhundert erstellten Wehrganges mit Zinnen und Scharten fur Handfeuerwaffen Das heutige Eingangstor wurde spater eingebrochen und mit einer mit Scharten ausgestatteten Barbakane bewehrt von der sich Reste erhalten haben Der ursprungliche Zugang lag wohl auf der Westseite wo ein schmales Felsband um die Ringmauer fuhrt Bei der Verlegung des Tors wurde das Felsband durch eine Traverse abgesperrt Vom heutigen Eingang bis zur Sudostecke erstreckte sich ein schmaler Zwinger dessen Aussenmauer mit Scharten und einem Schalenturm ausgestattet war In der Nordwestecke steht ein frei stehender Bergfried mit einer Seitenlange von ca 8 5 m bei einer Mauerstarke von 2 m Vom Bering ist er durch einen 2 m breiten Korridor getrennt Die Eckverbande sind mit Bossenquadern mit Kantenschlag sorgfaltig ausgefuhrt Am Turm zeigen sich Reste eines Glattverputzes aus dem 16 Jahrhundert Nachweisbar sind vier Geschosse der Hocheingang lag auf der Westseite im 2 Geschoss und war uber eine Holzkonstruktion zwischen Mauer und Turm erreichbar Vom Rest der Anlage haben sich nur wenige Spuren erhalten Im Westen und Sudwesten finden sich Reste des an die Mauer angelehnten Haupttraktes Nach einem Inventar von 1616 enthielt er folgende Raume eine grosse Stube mit Gemalden Kasten Wandtisch und italienischen Ledersesseln auf der einen Seite eine Schlafkammer auf der anderen ein Stubli Auf dem gleichen Geschoss lag ein Saal der jedoch als Schlafraum diente sowie eine kleine Kammer Auf der anderen Seite lagen durch eine Diele getrennt eine Stube eine Kammer dazu die Kuche und eine Kapelle Unter diesem Wohngeschoss lag das Untergeschoss mit gewolbten Raumen dem Korn und Weinlager die Metzgerei und die Knechtekammer Im Hof stand ein Brunnen der durch eine Zuleitung gespeist wurde In seiner Nahe stand ein Speicher eine Badestube und ein Wascheofen sowie ein Schweinestall Der Standort dieser Gebaude ist ohne Grabungen nicht mehr festzustellen Der Turm diente im 17 Jahrhundert als Gefangnis und Waffenlager Unten lag ein Verlies mit Hand und Fussfesseln sowie ein ufzug sambt einem neuwen Seil daran die gefangenen auf und abzelassen nbsp Zugang links die Reste der Barbakane nbsp Ostseite des Turmes nbsp Sudostecke nbsp Sudseite des Turmes nbsp Eingangsbereich nbsp NordmauerGeschichte Bearbeiten nbsp Burg Castels im Hintergrund vorne die Burg Strahlegg vor 1799Urkundliche Nachrichten uber den Bau der Burg fehlen Denkbar ist dass es sich um ein Refugium ev auch ein Kirchenkastell aus dem fruhen Mittelalter handelt das im 13 Jahrhundert in eine Feudalburg umgewandelt wurde Der Turm entstand wohl um 1200 die altesten Teile des Berings durften aus dem 13 Jahrhundert stammen Erweiterungen erfolgten bis ins 16 und 17 Jahrhundert Eine Adelsfamilie von Castels ist nicht nachgewiesen Im 14 Jahrhundert gehorte Castels zum Prattigauer Herrschaftsbereich von Ulrich von Aspermont Wie die Burg in seinen Besitz kam ist nicht klar Seine Erben verkauften Burg und Guter zu Castels 1338 an Friedrich von Toggenburg und Ulrich von Matsch 1344 teilten sich die beiden Kaufer den Besitz wobei die Burg an die Matsch fiel 1394 war Castels im Besitz der Toggenburger stellte doch Graf Friedrich eine Urkunde ze Castell in vnsrer vesty aus Nach dem Tod des Toggenburgers 1436 gelangte Castels wieder an die Matsch 1446 ist von Zinsen die Rede die an Ulrich von Matsch gen Castels zuo vnser vesti zu entrichten waren Schloss und Gericht Castels dienten mehrere Male als Pfand fur Schulden des Gaudenz von Matsch welcher zeitweise die Burg bewohnte 1496 verkaufte er die Anlage an den romisch deutschen Konig Maximilian I Im Schwabenkrieg wurde die Burg am 16 oder 17 Februar 1499 von den Bundnern eingenommen nach Friedensschluss jedoch wieder den Osterreichern zuruckgegeben im November 1499 sass jedenfalls wieder ein osterreichischer Vogt auf Castels Hans Schuler aus Davos Im 16 Jahrhundert war Castels das Verwaltungszentrum der osterreichischen Rechte im Prattigau 1622 wurde die Burg von den Bundnern belagert Nachdem die Wasserversorgung unterbrochen worden war ergab sich die Burg am 25 April und wurde teilweise zerstort Bereits im September wurde sie von Graf Sulz wieder zuruckerobert Im Lindauer Friede vom 6 September 1622 wurde bestimmt dass die Bundner die Burg wieder aufzubauen und fur den Schaden aufzukommen hatten Ob dies auch geschah ist unklar 1649 kauften sich die Prattigauer von Osterreich los Die Burg Castels wurde von den Bundnern zerstort und ist seither Ruine Literatur BearbeitenBundesamt fur Landestopografie Burgenkarte der Schweiz Ausgabe 2007 Anton von Castelmur Die Burgen und Schlosser des Kantons Graubunden Band I Birkhauser Verlag Basel 1940 Otto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Orell Fussli Zurich Schwabisch Hall 1984 ISBN 3 280 01319 4 Florian Hitz Fursten Vogte und Gemeinden Haldenstein 2012 ISBN 978 3 03919 249 6 Werner Meyer Burgen der Schweiz Band 3 Silva Verlag Zurich 1983 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in LuzeinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Castels Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Castels Fotos auf burgenwelt org Burgruine Castels Foto auf baukultur gr ch Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Boxler Die Burgennamengebung in der Nordostschweiz und in Graubunden S 70 Burgen und Schlosser in Graubunden Bischofliches Schloss Furstenau Alt Aspermont Alt Suns Balcun At Baldenstein Barenburg Belfort Belmont Bernegg Brandis Cagliatscha Turm von Sta Maria in Calanca Campell Canaschal Cartatscha Castelberg Castelmur Castels Castrisch Chisti Crap da Sass Crap Sogn Parcazi de Mont Ehrenfels Fracstein Falkenstein Frauenberg Friberg Siat Friberg Trun Friedau Grafenberg Greifenstein Grottenstein Gruneck Grunenfels Guardaval Burg Haldenstein Schloss Haldenstein Hasensprung Heidenberg Heinzenberg Hochjuvalt Hohenbalken Hohen Ratien Innerjuvalt Jorgenberg Burg Kapfenstein Klingenhorn Kropfenstein Lagenberg Talsperre La Serra La Tur Lichtenstein Lowenberg Lowenstein Marmarola Marmels Marschlins Mesocco Moregg Neu Aspermont Neu Suns Neuburg Nivagl Norantola Ober Ruchenberg Obertagstein Ortenstein Paspels Pontaningen Rappenstein Rhazuns Rietberg Ringgenberg Riom Rohan 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