www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Brandis heute auch Schloss Maienfeld genannt ist eine Schlossanlage und ein ehemals bedeutender Feudalsitz in Maienfeld im schweizerischen Kanton Graubunden Schloss BrandisSchloss Brandis Ansicht von WestenSchloss Brandis Ansicht von WestenStaat SchweizOrt MaienfeldEntstehungszeit um 1250Burgentyp HohenburgErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 47 0 N 9 32 O 47 006472222222 9 5310555555556 512 Koordinaten 47 0 23 3 N 9 31 51 8 O CH1903 759105 208279Hohenlage 512 m u M Schloss Brandis Kanton Graubunden Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 1 1 Nordwesttrakt 1 2 Sudwesttrakt 2 Malereien 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAnlage Bearbeiten nbsp Plan der AnlageDas Schloss besteht aus einem alteren Nordwesttrakt mit Turm und einem jungeren Sudwesttrakt Die beiden parallel zueinander liegenden Trakte sind durch einen Hof voneinander getrennt Die gesamte ungefahr quadratische Anlage war durch Graben und Ringmauer von der ubrigen Stadt getrennt Von der vermutlich im 14 oder 15 Jahrhundert entstandenen Umfassungsmauer sind noch Bruchstucke erhalten Der Turm stammt aus der Mitte des 13 Jahrhunderts Mittels dendrochronologischen Verfahren konnte nachgewiesen werden dass Bauholz aus dem Turm im Jahr 1247 gefallt wurde Die ubrigen Bauten entstanden zu verschiedenen Zeiten im Verlauf des 14 und 15 Jahrhunderts Ein bedeutender Bauherr war zu Beginn des 15 Jahrhunderts Friedrich VII von Toggenburg der das Neue Schloss erbauen liess Nordwesttrakt Bearbeiten nbsp TurmDas dominierende Element des alten Traktes ist der viereckige quadratische Hauptturm mit einer Seitenlange von etwa 12 5 Meter Die Mauerstarke des sechsstockigen Turmes betragt 2 5 Meter der ursprungliche Hocheingang lag in der Hohe des dritten Geschosses Der Zugang erfolgte uber eine Aussentreppe Die meisten Fenster wurden nachtraglich eingebrochen ebenso der ebenerdige heutige Eingang Gekront war der Turm von einem Zinnenkranz das heutige Dach stammt aus dem Jahr 1906 Das Turminnere wurde 1868 und 1975 umgebaut Sudostlich angrenzend an den Turm liegen die Reste des alten Schlosses Das auf der anderen Seite liegende Gebaude mit dem Restaurant wurde wohl uber den Ruinen mittelalterlicher Bauten errichtet Sudwesttrakt Bearbeiten Der gegenuberliegende Sudwesttrakt das Neue Schloss oder Toggenburgerhaus verfugt noch uber mittelalterliche Bausubstanz wurde aber 1971 zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut Ein bastionsartiger Rundturm der so genannte Frauenturm an der Sudecke wurde 1860 zusammen mit Partien des Berings und der Toranlage geschleift Malereien Bearbeiten nbsp Die Malereien des Waltensburger MeistersEntdeckt wurden die kulturhistorisch bedeutenden Fresken im Nordwesttrakt 1898 von Johann Rudolf Rahn 1 Abgebildet sind unter anderem Minne und Wirtshausszenen Turnier und Zweikampfszenen Elefant und Greif Bilder einer Weinlese und aus der Samsonsgeschichte Dendrochronologische Untersuchungen datieren die Fresken des 3 Obergeschosses auf 1247 die im 4 Stockwerk auf nach 1247 und die im 5 Geschoss auf 1310 1350 Letztere stammen vermutlich vom Waltensburger Meister einem Maler unbekannter Herkunft Es sind die einzigen bekannten profanen Malereien des Malers jedoch in beklagenswertem Erhaltungszustand Es wird jedoch auch ein Maler Berchtold in Erwagung gezogen Das Stockwerk war ursprunglich in mehrere Zimmer eingeteilt Mit der Entfernung von Wanden zwischen den einzelnen Raumen wurden auch die Malereien darauf zerstort Auftraggeber durften die damaligen Burgherren aus der Familie von Aspermont gewesen sein 2 In einem Nebenraum finden sich Wanddekoration mit marmorartigen Quadermotiven 3 Geschichte BearbeitenErbaut wurde das nachmalige Schloss Brandis im 13 Jahrhundert auf Eigengut durch die Herren von Aspermont 1282 hielt Heinrich von Aspermont in seinem Testament fest dass im Falle seines Todes sein Bruder Egilolf Burg und Herrschaft Maienfeld erben sollte Nach dem Tod Heinrichs gelangte denn auch Egilolf bereits 1284 in den Besitz der Burg Am 21 Dezember 1295 empfing Egilolf von Aspermont auf seiner Burg den Churer Bischof und die Freiherren von Vaz die hier auf neutralem Boden einen Vertrag schlossen Auf unbekannte Weise gelangte das Schloss an die Herren von Windegg die Herren des Gaster Landes aus dem Walenseegebiet als deren Besitz es von 1342 bis 1355 nachgewiesen ist 1355 verkaufte es Johann von Bodmann der Schwiegersohn des Hartmann von Windegg an Graf Friedrich V von Toggenburg welcher die Burg erweiterte und stark befestigte 1359 bezahlten die Toggenburger fur die burge zu Mayenfeld und den Hof Roschach noch einmal diesmal an die Grafen von Werdenberg Sargans Der Grund fur diese doppelte Bezahlung ist nicht bekannt konnte aber mit noch bestehenden Rechten der Werdenberger zusammenhangen Die Grafen von Toggenburg hielten sich gelegentlich in der Burg auf und stellten hier mehrere Urkunden aus Der letzte Graf von Toggenburg Friedrich VII baute gegenuber dem Turm das Neue Schloss als neuen Wohntrakt Nach seinem Tod 1436 wohnte seine Frau noch einige Monate auf der Burg 2 Am 14 November 1437 kamen die Herrschaft Maienfeld und das Schloss durch Heirat der Nichte des letzten Toggenburgers Friedrich VII von Toggenburg Verena von Werdenberg Sargans mit Wolfram von Brandis an die Familien von Brandis und von Aarburg Thuring von Aarburg war mit Margarita von Werdenberg Heiligenberg verheiratet der Schwester von Wolfram von Brandis Gattin und hatte dadurch Anrecht auf das Erbe der Toggenburger 4 5 1446 verkauften Thuring von Aarburg und seine Tochter Verena ihren halbtail an Wolfhard von Brandis 6 1477 schlossen die Herren von Brandis mit dem Zehngerichtebund ein Bundnis Am 9 Oktober desselben Jahres starb Wolfhard von Brandis im Schloss Als Kastellane auf der Burg amteten Leute aus der Stadtburgerschaft Aus der Herrschaftszeit der Brandis sind mehrere Freiheitsbriefe fur Maienfeld erhalten 1499 wurde die Herrschaft Maienfeld in den Schwabenkrieg verwickelt Am 7 Februar offneten die Brandis die Stadt den kaiserlichen Truppen doch bereits am 13 Februar erschienen die Bundner plunderten die Stadt nahmen die Burg ein und fuhrten Sigmund und Thuring von Brandis als Gefangene nach Chur Dort ubergaben sie die beiden sinnigerweise ihrem eigenen Bruder dem Dompropst Johannes von Brandis 7 Nach dem Krieg wollten die Brandis Maienfeld aus finanziellen Grunden verkaufen Ein Verkauf an den interessierten Kaiser Maximilian kam nach jahrelangen Verhandlungen nicht zustande dafur erhielten 1509 die Drei Bunde den Zuschlag die in der Burg eine Landvogtei einrichteten Der erste Vogt war Carli von Hohenbalken der letzte Jakob Ulrich Sprecher von Bernegg Vogte stellte auch die Familie von Salis 8 Die Salis waren in Maienfeld auf einem eigenen Adelssitz ansassig dem Schloss Salenegg Die Sprecher erbten 1816 den Brugger Hof in Maienfeld und besitzen ihn bis heute als Sprecher Hof In den Bundner Wirren waren 1622 die Truppen des osterreichischen Generals Alois Baldiron einquartiert sonst blieb das Schloss jedoch vom Kriegsgeschehen und vom grossen Stadtbrand verschont Am 1 April 1624 wurde es jedoch von den abziehenden osterreichischen Truppen angezundet Nach der notdurftigen Instandstellung wurde es bis um 1700 von verschiedenen Vogten bewohnt Beim Stadtbrand von 1720 nahm auch das Schloss Schaden und war nur noch notdurftig bewohnbar Im Marz 1799 quartierten sich franzosische Truppen ein die den Grossteil des Holzwerks verheizten 1807 erwarb die Gemeinde Maienfeld die zerfallene und unbewohnbare Anlage verkaufte sie jedoch 1837 wieder an Private 1968 wurde die gesamte Anlage an den Baumeister Thomas Zindel weiterverkauft und ausgebaut 8 9 Das Schloss wurde restauriert und 1972 73 archaologisch untersucht Seit 1968 ist ein Restaurant darin untergebracht nbsp Um 1880 nbsp Landvogtswappen von Salis im Rittersaal nbsp Wappen des Landvogts Gilbert von SalisLiteratur BearbeitenThomas Bitterli Waldvogel Schweizer Burgenfuhrer mit Einschluss des Furstentums Liechtenstein Friedrich Reinhardt Verlag Basel u a 1995 ISBN 3 7245 0865 4 Anton von Castelmur Die Burgen und Schlosser des Kantons Graubunden Band I Birkhauser Verlag Basel 1940 Die Burgen und Schlosser der Schweiz 15 Otto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Orell Fussli Zurich Schwabisch Hall 1984 ISBN 3 280 01319 4 Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser in der Schweiz Band 8 Neptun Verlag Kreuzlingen 1972 Kunstfuhrer durch die Schweiz Herausgegeben von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band 2 Glarus Graubunden Nidwalden Obwalden Schwyz Tessin Uri Vollstandige neu bearbeitete Ausgabe Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 2005 ISBN 3 906131 96 3 Martin Leonhard Wolfhart V von Brandis In Historisches Lexikon der Schweiz 13 Januar 2003 Horst F Rupp Hrsg Schloss Maienfeld und seine Fresken Kunstverlag Josef Fink Lindenberg i A 2020 ISBN 978 3 95976 297 7 Willy Zeller Kunst und Kultur in Graubunden Illustrierter Fuhrer 3 Auflage Haupt Verlag Bern u a 1993 ISBN 3 258 04759 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Brandis Maienfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Brandis auf baukultur gr ch Burg Maienfeld Schloss Brandis auf burgenwelt org Website Schloss Maienfeld auf schlossmaienfeld chEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser in der Schweiz Band 8 Neptun Verlag Kreuzlingen 1972 a b Entgegen anderen Vermutungen kommen als Auftraggeber die Freiherren von Vaz nicht in Frage da diese nie im Besitz der Burg waren Siehe Otto P Clavadetscher Werner Meyer Das Burgenbuch von Graubunden Zurich 1984 ISBN 3 280 01319 4 Kunstfuhrer durch die Schweiz Hg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band 2 Bern 2005 Willy Zeller Kunst und Kultur in Graubunden Haupt Verlag Bern 1993 S 19 Franziska Halg Steffen Thuring von Aarburg In Historisches Lexikon der Schweiz 24 Januar 2001 Urkundenarchiv Information von Schloss Brandis a b Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser in der Schweiz Band 8 Neptun Verlag Kreuzlingen 1972 S 84 Eintrag im HandelsregisterBurgen und Schlosser in Graubunden Bischofliches Schloss Furstenau Alt Aspermont Alt Suns Balcun At Baldenstein Barenburg Belfort Belmont Bernegg Brandis Cagliatscha Turm von Sta Maria in Calanca Campell Canaschal Cartatscha Castelberg Castelmur Castels Castrisch Chisti Crap da Sass Crap Sogn Parcazi de Mont Ehrenfels Fracstein Falkenstein Frauenberg Friberg Siat Friberg Trun Friedau Grafenberg Greifenstein Grottenstein Gruneck Grunenfels Guardaval Burg Haldenstein Schloss Haldenstein Hasensprung Heidenberg Heinzenberg Hochjuvalt Hohenbalken Hohen Ratien Innerjuvalt Jorgenberg Burg Kapfenstein Klingenhorn Kropfenstein Lagenberg Talsperre La Serra La Tur Lichtenstein Lowenberg Lowenstein Marmarola Marmels Marschlins Mesocco Moregg Neu Aspermont Neu Suns Neuburg Nivagl Norantola Ober Ruchenberg Obertagstein Ortenstein Paspels Pontaningen Rappenstein Rhazuns Rietberg Ringgenberg Riom Rohan Salenegg Salons Saxenstein Schauenstein Schiedberg Turm Schlans Schwarzenstein Serviezel Martina Serviezel Ramosch Solavers Spaniola Spliatsch Splugen Steinsberg Strahlegg Strassberg Surcasti Tarasp Torre Palas Tschanuff Tuor Turm la Praschun Turraccia Untertagstein Valendas Vogelberg Wackenau Wildenberg Falera Wildenberg Zernez Wynegg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Brandis Maienfeld amp oldid 234667125