www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Sargans ist eine Burganlage oberhalb Sargans im Kanton St Gallen in der Schweiz Die Burg bildete zusammen mit dem Stadtchen eine Festungsanlage Schloss SargansDas Schloss Sargans in der Ansicht von Sudosten Das Schloss Sargans in der Ansicht von Sudosten Staat SchweizEntstehungszeit 12 Jahrhundert 1 Geographische Lage 47 3 N 9 26 O 47 050194 9 437282 Koordinaten 47 3 0 7 N 9 26 14 2 O CH1903 751852 212952Schloss Sargans Kanton St Gallen p3 Die Burg Sargans wurde 1282 erstmals urkundlich erwahnt als der Grafin Elisabeth von Werdenberg Sargans eine Urkunde fur einen Guterverkauf ausgestellt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis 1480 1 2 Untertanengebiet der Eidgenossen 1 3 Nach 1800 2 Turm 3 Museum Sarganserland 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis 1480 Bearbeiten Unter Graf Hugo von Montfort um 1160 1228 wurde Anfang des 13 Jahrhunderts die vermutlich schon bestehende kleine Burganlage ausgebaut Der Bergfried mit gezinnter Ringmauer ist der alteste noch erhaltene Teil der Anlage Die Archaologin Franziska Knoll Heitz fand jedoch einen Mauerwinkel der auf Fundamente eines alteren Gebaudes hinweist da der Turm uber diesen Mauerresten gebaut wurde Um die Mitte des 13 Jahrhunderts wurde die Anlage unter Hartmann I Stammsitz der Grafen von Werdenberg Sargans Zu dieser Zeit durfte auch der Palas an der Westseite angebaut worden sein der grosste Bau der ganzen Anlage 1459 sturzte er bei einem Erdbeben ein 1460 begann der Wiederaufbau und im ostlichen Teil wurde das so genannte Hinterschloss an den Turm angebaut Wegen Einsturzgefahr schleifte man diesen Teil nach 400 Jahren und errichtete an seiner Stelle die heutigen Aussichtsterrassen Die Jahreszahlen 1506 an einem Dachbalken des Palas und die Zahlen 1508 und 1510 an Tursturzen weisen jedoch darauf hin dass sich der Wiederaufbau bis zu Beginn des 16 Jahrhunderts hinzog Untertanengebiet der Eidgenossen Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von Werdenberg Sargans1405 wurde Sargans wahrend der Appenzellerkriege von diesen belagert und wahrend des Alten Zurichkrieges 1436 1450 wurde das Stadtchen niedergebrannt die Burg wurde belagert blieb jedoch unversehrt Spater sturzte jedoch ein Teil der Anlage ein 1483 erwarben die eidgenossischen sieben alten Orte die Grafschaft Sargans das dadurch Untertanenland der Eidgenossen wurde Von 1459 bis 1798 verwalteten sie diesen Besitz als Gemeine Herrschaft Weil die Burg Amtssitz der regierenden Landvogte werden sollte musste auch der Palas mit den entsprechenden Raumen neu eingerichtet werden Die Audienzstube befand sich in der ersten Etage in der Sudecke heute ist dort das Restaurant untergebracht An einer Supraporte in der Nordostecke findet sich die Jahreszahl 1510 Ein ausgesparter Raum auf der gegenuberliegenden Supraporte tragt die eingeritzte Inschrift Diss stubli ist gemacht alle vogten zum guten Jar von hansen Jouchen von Uri Der zit Landvuogt 1537 Der Raum wird deshalb Landvogteistubli genannt Mehrere Wappen erinnern an die einst regierenden Landvogte Zwyssig Ceberg Balthasar und Goldin von Tiefenau Durch einen Gang getrennt schliessen sich die Wohnraume der Vogte an ausgestattet mit spatgotischen Wand und Deckentafer Alkoven und dem geschnitzten Wappen des Landvogts Johann Caspar Meyer von Baldegg Dort liegt auch die Agnesstube die nach der zweitletzten Grafin Agnes von Matsch benannt ist Heute ist die Stube ein Teil des Restaurants Der alteste Wandschmuck des Landgerichtssaals stammt aus dem Jahr 1580 als Daniel Tettling Landvogt war und zeigt die Wappen der altesten Vogte aus dem Kanton Schwyz Auch die Durchfahrt unter dem Palas vom Zwinger zum Burghof weist Malereien von 1581 und Wappen von Vogten aus dem 17 Jahrhundert auf 1611 wurde der damalige Landvogt von der Tagsatzung damit beauftragt die Wappen der Herkunftsorte der regierenden Vogte an der Aussenmauer des Palas weithin sichtbar anzubringen wo sie heute noch zu sehen sind Zurich Luzern Uri Schwyz Obwalden Nidwalden Zug Glarus und nach dem Toggenburgerkrieg ab 1712 auch Bern 181 Vogte losten sich nacheinander nach jeweils zweijahriger Amtszeit im Schloss ab Nach 1800 Bearbeiten nbsp Aquarell und Kohlezeichnung auf dunnem Karton Signiert F Pohle sowie datiert 1892 Betitelt Darstellung 32 6 23 2 cm nbsp Ansicht von SargansNach der Franzosischen Revolution wurde das Schloss 1798 Eigentum des Staates und kam mit der Mediation 1803 in den Besitz des neu gegrundeten Kantons St Gallen 1811 wurde es nach dem grossen Stadtbrand als Schulhaus eingerichtet Johann Georg von Toggenburg der 1832 in den franzosischen Grafenstand erhoben worden war kaufte als Privatmann 1834 das Schloss Sargans Seither nannte er sich Graf von Toggenburg Sargans Der Zusatz Sargans bezieht sich auf einen Besitz rein privater Natur und hat nichts mit einem Adelspartikel zu tun Allerdings hatten die alten Toggenburger Pfandrechte an der Grafschaft Sargans die mit ihrem Erloschen 1436 hinfallig geworden waren und daher ist die Plakativitat des Erwerbs gerade des Schlosses Sargans um die tradierte Abstammung von den alten Toggenburger Grafen im erbberechtigten Mannesstamm erloschen 1436 zu unterstreichen offensichtlich 2 Die osterreichisch bunderische Familie von Toggenburg bewohnte das Schloss jedoch nie und liess es zerfallen 1899 wurde es von der Ortsgemeinde Sargans erworben Nach 1900 wurde das Schloss erstmals umfassend restauriert 1969 70 wurden Fassade und Mauern unter Mithilfe des Heimatschutzes des Bundes und des Kantons St Gallen einer weiteren Instandsetzung unterzogen Dabei standen die Restaurateure vor dem Problem dass von den Wappen auf der Sudseite keine Farbfotos existierten und eine Nachbildung der ursprunglichen Farbgebung und Linienfuhrung darum unmoglich schien Der Padagogische Verlag des Lehrerinnen und Lehrervereins Zurich jedoch vertrieb einen farbigen Karton Bastelbogen des Schlosses im Massstab 1 200 der das Wappenfries abbildete Die Zeichnungen des Bastelbogen Schopfers Heinrich Pfenninger 1968 hatten die Arbeiten auf entscheidende Weise unterstutzt 3 Neben einem Restaurant ist im Schloss seit 1966 ein Heimatmuseum untergebracht das 1983 nach einem Umbau neu als Museum Sarganserland eroffnet wurde 4 Turm BearbeitenDer mit einem Walmdach gedeckte Turm misst innen 8 5 auf 5 3 m die Mauerstarke variiert in den unteren Geschossen des Turmes zwischen 2 5 und 2 1 m Die unteren Teile bestehen aus Tuffsteinblocken die oberhalb des Schlosses gebrochen wurden die oberen Teile bestehen aus teilweise verputztem Mauerwerk Der funf Stockwerke hohe Turm war als Wohnturm angelegt worden der ehemalige Hocheingang liegt auf der Sudostseite im ersten Stockwerk Das zweite Stockwerk wird durch ein einziges Rundbogenfenster an der Sudseite erhellt Der Wohnbereich lag im dritten Stock wo sich Spuren eines Kamins erkennen lassen Im Dachgeschoss lasst sich der jetzt vermauerte Zinnenkranz der einst den Turm saumte noch immer feststellen Vom Bergfried aus schliesst sich gegen Norden und Westen der Burghof an der von einer starken Ringmauer und einen Zwinger im Westen geschutzt wurde Innere Gebaude wurden stets an den Bergfried angebaut wodurch die Ringmauern frei blieben Diese Gebaude wurden mehrmals umgebaut oder abgebrochen So entstand an der Sudseite des Turmes die Grafenstube von der noch zwei Fensterbogen mit Sitzstufen vorhanden sind Reste von Malereien die 1900 anlasslich einer Renovation entdeckt worden sind zeigen mittelalterliches Leben nbsp Schloss Sargans Ansicht von Osten Im Hintergrund der Gonzen nbsp Schloss Sargans mitsamt dem Schlossberg in der Ansicht von Suden nbsp Ansicht des Bergfried Turm nbsp Fassade des PalasMuseum Sarganserland BearbeitenDas bisherige Heimatmuseum wurde 1983 als Museum Sarganserland 5 im Schlossturm neu eroffnet Im selben Jahr wurde es als Europaisches Museum des Jahres ausgezeichnet und 1987 unter die 37 besuchenswertesten Museen der Welt aufgenommen Das Museum ist eine Geostatte des Geoparks Sardona Es zeigt eine Dauerausstellung zur Geschichte und Kultur des Sarganserlandes sowie regelmassige Sonderausstellungen Die Trotte mit dem schweren Torkelbaum stammt aus dem 16 Jahrhundert und zeigt an dass im Sarganserland seit mehr als 1000 Jahren Reben angepflanzt werden und dank dem Fohn daraus ein guter Wein entsteht Das Museum ist vom 1 April bis zum 31 Oktober taglich geoffnet nbsp Museum im Schlossturm Sargans nbsp TrotteSiehe auch Liste der Kulturguter in SargansLiteratur BearbeitenMathias Bugg Das Schloss Sargans um 1900 Festschrift zum Jubilaum 100 Jahre Schloss Sargans im Besitz der Ortsgemeinde Sargans 1 Auflage 1999 2 Auflage 2007 Mathias Bugg Sargans Burg In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Bd 2 S 809 Zurich und Vaduz 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Sargans Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Museum Sarganserland http schloss sargans blogspot com Burgenwelt Burg SargansEinzelnachweise Bearbeiten Schloss Sargans Gemeinde Sargans abgerufen am 14 Februar 2014 Friedrich VII Graf von Toggenburg am 30 April 1436 in der ADB vgl auch Johann Caspar Zellweger Geschichte des Appenzellischen Volkes Mit einer Karte Band 1 1830 S 368 und Denkschriften der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 4 Munchen 1814 S 184 f https www tagblatt ch panorama das schloss fuer 1 franken ld 938229 Museum Sarganserland Geschichte Schloss Sargans Museum Sarganserland Memento vom 10 August 2015 im Internet Archive Burgen und Schlosser im Kanton St Gallen Alt Meldegg Alt Toggenburg Alt Ramschwag Bibiton Blatten Dottenwil Forstegg Freudenberg Frischenberg Frundsberg Gielsberg Glattburg Niederglatt Glattburg Oberburen Grapplang Grimmenstein Heerbrugg Helfenberg Hof zu Wil Hohensax Iberg Lutisburg Neu Altstatten Neu Ramschwag Neu Toggenburg Niederwindegg Oberberg Rapperswil Rosenberg Rudberg Sargans Schwarzenbach Spisegg St Annaschloss Starkenstein Steinerburg Strahlegg Sulzberg Uznaberg Waldburg Wandelberg Wartau Wartegg Wartensee Wartenstein Weinberg Weinburg Werdenberg Wichenstein Wildenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Sargans amp oldid 226210743