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Die Burg Wartau ist die Ruine einer Hohenburg imposant und weithin sichtbar auf 650 m u M ostlich des Weilers Gretschins auf dem St Martinshugel in der Gemeinde Wartau im Kanton St Gallen in der Schweiz WartauRuine Wartau oberhalb WartauRuine Wartau oberhalb WartauStaat SchweizOrt WartauEntstehungszeit um 1225Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung FreiadeligeBauweise Tuffsteine BollensteineGeographische Lage 47 6 N 9 29 O 47 098733333333 9 4906222222222 650 Koordinaten 47 5 55 4 N 9 29 26 2 O CH1903 755763 218451Hohenlage 650 m u M Burg Wartau Kanton St Gallen Die Wartau auf einer Zeichnung von 1844 Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Geschichte 3 Quellen und Literatur 4 WeblinksAnlage BearbeitenDie zentrale Hauptburg besteht aus einem machtigen Wohntrakt in Form eines massiven bergfriedartigen Turmhauses Die unterteilende Wand ist spater eingefugt worden sie ist nicht mit den Aussenmauern verbunden und die Baufuge ist bis hinauf in den vierten Stock zu verfolgen Im Innern wurde Kalkmortelverputz verwendet wie das auch bei der Burg Grapplang und bei Alt Regensberg der Fall war Das Erdgeschoss wurde wohl nie bewohnt fehlen doch dort jegliche Offnungen fur Licht und Luft Vermutlich diente dieser Raum unter der Kuche nicht als Verlies sondern als Speisekammer und Keller Die vier bzw funf erhaltenen Geschosse lassen sich aufgrund der Lichtoffnungen und Balkenlagen unterscheiden In den oberen Stockwerken sind die zwei Wohnteile mit Durchgangen verbunden Der alte Hocheingang in der Westmauer ist noch vorhanden Bemerkenswert sind ein Kamin bogenformige Nischen als Rauchabzuge und eine in die Mauer eingelassene Abortnische Im vierten und funften Stockwerk sind dreiteilige Rundbogenfenster und solche mit geraden Sturzen sichtbar Die Burg wurde um 1400 um ein Stockwerk erhoht Es wurden zuoberst Bollensteine und nicht Tuffsteine verwendet wie in den unteren Geschossen und auf einer Seite ist noch der zugemauerte Zinnenkranz sichtbar Vermutlich war dieser Teil einst mit einem Satteldach gedeckt Bauspuren weisen darauf hin Um 1500 wurden die oberen Stockwerke umgebaut Die Hohe des Turmes betragt 22 m ein Stockwerk war 4 m hoch Die Mauern sind bis 1 75 m dick Um den Zentralbau zieht sich eine weitlaufige Ringmauer Sie verlauft entlang der Hohenlinie und ist heute mehrheitlich von Wald bedeckt Innerhalb dieses Hofes lagen die Wirtschaftsgebaude und die Zisterne der heutige Zugang wurde neu ausgebrochen Das steil abfallende Gelande ausserhalb der Ringmauern machte einen Burggraben uberflussig Geschichte BearbeitenSchriftliche Nachrichten uber die Erbauer und ersten Besitzer der Burg Wartau gibt es nicht Eine dendrochronologische Untersuchung einiger Holzreste ergab dass sie um 1225 errichtet worden sein muss Als Erbauer kommen die Freiherren von Wildenberg in Frage sie waren die Nachfolger der Freiherren von Sagogn die zu jener Zeit eines der machtigsten Adelsgeschlechter Graubundens waren und ihre Stammlande in Flims Ilanz hatten Sie versuchten ihr Einflussgebiete nach Norden hin auszuweiten und hatten zu diesem Zweck bereits die Anlage Freudenberg bei Bad Ragaz erbaut Durch Erbschaft gelangte die Wartau 1320 an Graf Hugo III von Werdenberg Heiligenberg Diese Besitzerabfolge ist jedoch unsicher denn in der ersten schriftlichen Erwahnung der Burg von 1342 verpfandete Johannes von Belmont seiner Frau Adelheid von Klingen die Festung Wartau fur 250 Mark Silber Adelheid stammte mutterlicherseits von einer Seitenlinie der Herren von Sagogn ab es erhoben damals also zwei verschiedene Familie Anspruche auf die Burg Wartau Der Konflikt eskalierte 1352 ein erstes Mal in der sogenannten Belmonter Fehde Die Herren von Belmont gingen im Vorderrheintal zusammen mit Aufstandischen gegen die Grafen von Werdenberg Heiligenberg vor Die Grafen verloren das entscheidende Gefecht konnten aber die Burg Wartau behalten Diese scheint Ulrich Walter von Belmont erst um 1360 erobert zu haben als die Grafen in eine weitere Fehde verwickelt waren Nach dem Tod von Ulrich Walter von Belmont 1371 scheinen die Grafen von Werdenberg Heiligenberg die Burg Wartau wieder in ihren Besitz gebracht zu haben Als Dienstleute der Grafen sassen in den folgenden Jahren die Meier von Altstatten auf Burg Wartau Sie hatten sie wohl auch zu verteidigen als die Cousins der Besitzer die Grafen von Werdenberg Sargans von ihrer nahen Stammburg in Werdenberg aus gegen Wartau vorruckten Der Krieg zwischen den beiden verwandten Grafenhausern begann 1393 und dauerte mehrere Jahre 1394 oder 1395 gluckte den Sargansern die Eroberung der Burg Wartau nach elftagiger Belagerung und die Herrschaft der Grafen von Werdenberg Heiligenberg im Rheintal brach weitgehend zusammen Die Wartau allerdings erhielten sie zuruck Die Sieger verzichteten auf ihre Anspruche doch mussten die Grafen die Burg fur eine unbekannte Summe auslosen und 1400 war Graf Rudolf II von Werdenberg Heiligenberg wieder Besitzer von Wartau 1402 steckten die Werdenberger in finanziellen Schwierigkeiten und verpfandeten die Anlage an die Osterreicher Der Niedergang der einst stolzen Werdenberger war nicht mehr aufzuhalten Graf Rudolf II verkaufte Burg und Herrschaft 1414 an seinen Vetter Graf Friedrich VII von Toggenburg Dieser Verkauf wurde nur sechs Tage spater in eine Verpfandung umgewandelt doch konnten die Grafen von Werdenberg Heiligenberg diese bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1428 nicht mehr einlosen Von den Toggenburgern kam die Herrschaft Wartau 1429 wiederum durch Verpfandung an Graf Bernhard von Thierstein den Schwager von Friedrich VII von Toggenburg Im Vorfeld des Alten Zurichkrieges schloss dieser 1437 einen Bund mit den Sarganserlandern was diese aber nicht davon abhielt die Burg kurz darauf zu besetzen Nach dem Aussterben der Thiersteiner kam es zu zahlreichen Besitzerwechseln Um 1450 gelangte die Burg Wartau durch Erbschaft anGeorg Schenk von Limburg 1470 verpfandeten sie diese an die von Montfort Tettnang von der sie 1483 wiederum durch Erbschaft an die Freiherren von Sax Misox fiel Peter von Sax Misox hatte jedoch kein Interesse an der Herrschaft in welcher ihm die Untertanen zudem noch die Huldigung verweigerten und verkaufte sie 1485 zusammen mit der Grafschaft Werdenberg fur 21000 Gulden an die Stadt Luzern Doch Luzern war zu weit entfernt und 1493 wurde die Anlage an die Freiherren von Kastelwart verkauft Matthias von Kastelwart fiel 1499 im Dienst von Konig Maximilian I in der Schlacht bei Dornach gegen die Eidgenossen doch war Wartau bereits im Jahr davor an die schwabischen Freiherren von Hewen veraussert worden Diese verkauften 1517 die gesamte Grafschaft Werdenberg samt Wartau fur 21500 Guilden dem eidgenossischen Stand Glarus Mit dem Kauf durch Glarus dessen Landvogt fortan auf der benachbarten Burg Werdenberg wohnte hatte Wartau jegliche Bedeutung verloren Die Burg wurde um 1530 verlassen und dem Zerfall preisgegeben Bei der Bildung der modernen Schweiz wurde Werdenberg dem Kanton St Gallen zugeschlagen die Ruine Wartau hatte Glarus aber bereits 1818 an Private verkauft Erst 1911 gelangte sie durch eine Schenkung aus dem Nachlass von Hermann Seifert an die Gemeinde Wartau 1932 wurde eine erste Restaurierung vorgenommen 1982 wurde das Mauerwerk der Burg letztmals umfassend saniert Galerie nbsp Ansicht von der Festung Magletsch aus nbsp Das Kerngebiet rekonstruiert nach den Marchen beschrieben von 1511 und 1752 nbsp Innenseite des Turms mit Balkenlochern nbsp im Turm mit Kamin linksQuellen und Literatur BearbeitenWerner Meyer Red Burgen der Schweiz Band 6 Kantone St Gallen Thurgau Appenzell Innerrhoden Appenzell Ausserrhoden Zurich 1983 Seiten 55 56 Martin Graber Die Burg Wartau Baubeschreibung Geschichte Rechte und Besitzungen Urkundensammlung Historisch Heimatkundliche Vereinigung der Region Werdenberg Buchs 2003 ISBN 978 3 905222 98 2Weblinks BearbeitenBurgenwelt Burg WartauBurgen und Schlosser im Kanton St Gallen Alt Meldegg Alt Toggenburg Alt Ramschwag Bibiton Blatten Dottenwil Forstegg Freudenberg Frischenberg Frundsberg Gielsberg Glattburg Niederglatt Glattburg Oberburen Grapplang Grimmenstein Heerbrugg Helfenberg Hof zu Wil Hohensax Iberg Lutisburg Neu Altstatten Neu Ramschwag Neu Toggenburg Niederwindegg Oberberg Rapperswil Rosenberg Rudberg Sargans Schwarzenbach Spisegg St Annaschloss Starkenstein Steinerburg Strahlegg Sulzberg Uznaberg Waldburg Wandelberg Wartau Wartegg Wartensee Wartenstein Weinberg Weinburg Werdenberg Wichenstein Wildenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Wartau amp oldid 233306450