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Das Schloss Sulzberg im Volksmund auch Mottelischloss genannt ist eine Burg auf dem Gebiet der Gemeinde Untereggen im Wahlkreis Rorschach des Kantons St Gallen in der Schweiz Schloss SulzbergLuftbild Schloss Sulzberg Mottelischloss Luftbild Schloss Sulzberg Mottelischloss Alternativname n MottelischlossStaat SchweizOrt UntereggenEntstehungszeit um 1230Burgentyp SpornburgErhaltungszustand erhaltenGeographische Lage 47 28 N 9 28 O 47 463888888889 9 4661111111111 Koordinaten 47 27 50 N 9 27 58 O CH1903 752853 258987Schloss Sulzberg Kanton St Gallen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Bergfried 3 2 Palas 3 3 Wirtschaftsgebaude 3 4 Umgebung 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDie Burg steht auf einer auslaufenden Felsrippe hoch uber dem Bettlerenbach am Weg von Goldach nach Untereggen Geschichte BearbeitenSchloss Sulzberg hat eine weit zuruckreichende Geschichte Der machtige Wohn und Wehrturm wurde vermutlich um 1260 erstellt von wem ist nicht bekannt Erster im Zusammenhang mit dem Schloss namentlich erwahnter ist Rudolf I von Sulzberg Die Herren von Sulzberg stammten aus der bayerischen Marktgemeinde Sulzberg Um die Mitte des 13 Jahrhunderts stellten sie sich in den Dienst des Bischofs von Konstanz Von ihrer Burg aus verwalteten sie als Konstanzer Ministerialen nicht nur zahlreichen Landereien sondern fungierten auch als Gerichtsherren von Goldach und Thal Mit Rudolf V starben die Sulzberger am 2 November 1396 im Mannesstamm aus Der Kirchensatz und das Patronatsrecht der St Mauritius Pfarrei gelangten uber Elisabeth von Sulzberg an die Herren von Adlikon Die Vogtei und den Kehlhof Horn hatte Klara von Sulzberg schon zuvor als Mitgift in ihre Ehe mit dem Ritter Eglof von Rorschach gebracht Die Burg sowie deren dazugehorigen Guter gingen je zur Halfte an Jost Meier aus Altstatten sowie an den reichen Arboner Burger Hans Schub Letzterer nahm daraufhin seinen Wohnsitz auf Schloss Sulzberg Der Meier sche Burganteil gelangte uber Burkhard Schenk von Kastel 1412 an Lienhard Payer aus St Gallen von dem sie der Junker Hans Gnapser erwarb Dessen Familie verausserte ihren Anteil an der Anlage im Jahre 1474 an Jorg Motteli aus Ravensburg 1490 erwarb er fur die Summe von 1018 Pfund auch die zweite Halfte der Burg verkaufte diese aber nur drei Jahre spater mit einem Gewinn von 662 Gulden an seinen Bruder Rudolf nbsp Die reiche Kaufmannsfamilie Motteli nannte sich ab etwa 1468 Herren von Rappenstein Sie veranderte die Burg durch bedeutende Umbauten Im Bereich des Burghofs wurde ein tief unterkellerter Wohntrakt an den Turm angefugt ein weiterer Palas an der Nordseite des Turms erganzte Sulzberg zur winkelformigen zweiteiligen Anlage Im Jahre 1573 starb mit Johann Jakob von Rappenstein der letzte mannliche Vertreter des Geschlechts Uber seine Verwandte Wendelgard von Rappenstein die etwa um 1578 Hektor Studer von Winkelbach heiratete kam das Schloss Sulzberg an dessen Familie Als die Familie Studer von Winkelbach keine mannlichen Erben mehr hatte kam der Besitz durch Maria Salome Studer von Winkelbach an die Familie ihres Ehemanns Johann Kaspar Rugg von Tannegg Nach dessen Tod verkauften seine Erben die Anlage 1649 an den Hauptmann der Gemeinde Untereggen Jakob Hadener von dessen Sohn sie 1667 der in franzosischen Diensten stehende Gardehauptmann Johann Rudolf von Salis Zizers erwarb Einem zum Katholizismus zuruckgekehrten Zweig dieses einflussreichen Bundner Geschlechts angehorend begann Johann Rudolf von Salis wenig spater mit dem sich bis 1688 hinziehenden Neubau des Unteren Schlosses in Zizers eine begonnene Erneuerung von Schloss Sulzberg blieb dagegen unvollendet Da Johann Rudolf mit dem Freihof bzw Salishof in Rorschach seiner Familie noch ein weitaus bequemeres Domizil erworben hatte weilten seine Nachkommen nur selten auf Sulzberg Das Fideikommiss interessierte in erster Linie um seiner landwirtschaftlichen Ertrage willen In der altesten zeichnerischen Darstellung des Zurchers Hans Wilpert Zoller erscheint der Turm im Jahr 1713 als Ruine der Wohntrakt wird als unvollendet und weitgehend unbewohnbar beschrieben 1784 reichten die Bruder Johann Heinrich und Rudolf von Salis Zizers beim Furstabt Beda Angehrn ein Gesuch ein das den ganzlichen Abbruch von Schloss Sulzberg vorsah Der Furstabt gebot daraufhin die Erhaltung des Burgstocks da er die verbleibenden Feudalrechte an das alte Rechtssymbol des Turms gebunden haben und nicht auf einen Neubau ubertragen wollte So wurde der Turm instand gesetzt und mit einem Mansarddach versehen Wahrend der grossere Wohntrakt teilweise in spatbarocken Formen erneuert und in einen bewohnbaren Zustand gebracht wurde verschwand der an der Nordseite des Turms angebaute zweite Palas das kleine Schloss vollstandig Durch diese Baumassnahmen erhielt die Anlage mit Ausnahme des Bergfrieds dem im Hinblick auf eine kurzfristige Nutzung als Restaurant um 1875 ein weiteres Geschoss mit Umgang aufgesetzt wurde ihr heutiges Aussehen Nachdem die Familie von Salis ihr Gut Sulzberg am 2 Juni 1857 fur 160 000 Franken an Johann Jakob Brunner aus St Gallen verkauft hatte folgten zahlreiche Besitzerwechsel ehe es an den Chemiker Dr Samuel Billwiller kam Dessen Sohn restaurierte das Schloss zwischen 1946 und 1949 und verkaufte es im Jahre 1951 an den Zahnarzt Dr Martin Spirig Dieser liess die nordliche Ringmauer teilweise rekonstruieren und richtete den langgestreckten Gewolberaum an der Nordseite des Palas zu einer dem hl Mauritius und den 14 Nothelfern geweihten Kapelle her Die Erbengemeinschaft Spirig verkaufte es 1985 an den Architekten Andreas Eberle unter dessen Regie es in rund eineinhalbjahriger Bauzeit renoviert und unter Berucksichtigung der ausseren Substanz aus und umgebaut wurde Der Palas und ein Neubau am Ort des ehemaligen Wohnhauses fur Dienstleute an der Westmauer beherbergen heute Wohnungen Das Turmzimmer und die Kapelle werden seit 2006 nicht mehr vermietet Beschreibung BearbeitenBergfried Bearbeiten Vom ursprunglichen Baubestand ist noch der uber 20 Meter hohe Bergfried erhalten dessen Grundflache eine quadratische Form mit zehn Metern Seitenlange aufweist Der Turm ist aus roh behauenen Sandsteinquadern erbaut wobei die Eckverbande Kantenschlag aufweisen Seine Mauerdicke betragt an der Basis 3 40 Meter Das oberste Stockwerk des Turms datiert in die Jahre nach 1875 Ursprunglich befand sich dort wohl ein vorkragender holzerner Obergaden gestutzt von Bugen mit Auflagern deren Balkenlocher noch sichtbar sind Der heutige ebenerdige Zugang wurde um 1877 ausgebrochen doch der ursprungliche Hocheingang im zweiten Stockwerk ist noch erhalten Einzelne schmale Luftschlitze mit horizontalen Abdeckplatten sind auf die drei ursprunglichen Geschosse verteilt deren einstige Aufteilung durch erhaltene Auflager der ehemaligen Bodenbalken noch gut sichtbar ist Der Wohn und Wehrturm wohl in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts erbaut befand sich im Zentrum eines von einer Ringmauer geschutzten Hofes der auch heute noch uber einen Halsgraben erreichbar ist Palas Bearbeiten In seinen Grundelementen hat sich auch der sudostlich an den Bergfried angebaute Palas erhalten Er wurde wahrscheinlich gegen Ende des 14 Jahrhunderts errichtet und im 15 und 16 Jahrhundert umgebaut Das dreigeschossige Gebaude tragt ein halbes Teilwalmdach mit geschweiftem Quergiebel Uber dem grossen Kellergewolbe aus dem 15 Jahrhundert liegt im Erdgeschoss eine Kapelle Im ersten Stock des Palas befindet sich die grosse Burgstube mit einer spatgotischen Bohlenbalkendecke und tiefen Fensternischen Ein 1583 datiertes Turgericht tragt das Wappen der Familie Studer von Winkelbach Wirtschaftsgebaude Bearbeiten Die ehemaligen Gesinde und Wirtschaftsgebaude lehnten sich an die nordliche und westliche Ringmauer an Sie waren zum Teil in Fachwerkbauweise ausgefuhrt und stutzten sich auf die Mauer Umgebung Bearbeiten Die Anlage wird von einem grossen Garten und einem 17 Hektar grossen unter Naturschutz stehenden Gebiet umgeben Dieses umfasst drei Weiher von denen der Schlossweiher mit uber 400 Meter Lange der grosste ist Dank seiner Lage mit einem umfassenden Rundblick auf den Bodensee von Bregenz bis nach Meersburg vom vorgelagerten Schweizer Gebiet von Altenrhein bis weit uber Romanshorn und tief hinein nach Suddeutschland wird die Umgebung des Schlosses immer wieder gerne von Wanderern besucht Literatur BearbeitenGustav Schwab Die Schweiz in ihren Ritterburgen und Bergschlossern historisch dargestellt von vaterlandischen Schriftstellern Band 3 1839 Google Books Harald Derschka Die Ministerialen des Hochstiftes Konstanz Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Sonderband 45 Thorbecke Stuttgart 1999 ISBN 3 7995 6755 0 Paul Fravi Die Salis Zizers und ihre Schlosser In Bundner Kalender 143 1984 S 36 45 Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser der Schweiz Band 2 Kreuzlingen 1965 Johannes Huber Untereggen Geschichte Lebensraum Heimat Untereggen 2008 Bernhard Kobler Das Schloss Sulzberg und seine Weiher In Rorschacher Neujahrsblatt 1948 Rorschach 1948 Walter Muller Die Herren von Sulzberg im Allgau und am Bodensee In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 76 1958 S 63 92 August Naef Sulzberg genannt Mottelischloss und seine Besitzer In Johann Jakob Hottinger Gustav Schwab Die Schweiz in ihren Ritterburgen und Bergschlossern Band 3 Bern Chur und Leipzig 1839 S 287 310 Josef Reck 500 Jahre Goldach Goldach 1964 Hugo Schneider Burgen der Schweiz Band 6 Silva Verlag Zurich 1983 Jakob Wahrenberger Rorschach Heimat am See Rorschach 1978 Franz Willi Geschichte der Stadt Rorschach und das Rorschacher Amtes Rorschach 1947Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Sulzberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bundesamt fur Kultur Sulzberg Untereggen im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz Burgenwelt Schloss Sulzberg Schloss Sulzberg auf swisscastles chBurgen und Schlosser im Kanton St Gallen Alt Meldegg Alt Toggenburg Alt Ramschwag Bibiton 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