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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Der Artikel Wirbeltierauge ist aus einem Artikel uber das menschliche Auge entstanden Die Verallgemeinerung zum Wirbeltierauge konnte aber bisher nur in Teilen erfolgen An vielen Stellen ist noch unkommentiert das menschliche Auge beschrieben Die Abbildung Wirbeltierauge im Kapitel Aufbau ist z B nicht allgemeingultig fur Wirbeltiere Die Empfindlichkeitsspektren sind falsch dargestellt Es sollte auch geklart werden ob Wirbeltiere die geeignete Ebene der Verallgemeinerung bilden Weiteres auf der Diskussionsseite Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Wirbeltieraugen sind lichtempfindliche oft hoch entwickelte Sinnesorgane die der teils unterschiedlichen Aufnahme und Weiterleitung von Lichtreizen dienen Auge In Abhangigkeit von der jeweiligen Lebensform und ihren Anforderungen an eine visuelle Orientierung resultiert daraus eine mehr oder weniger ausgepragte Sehscharfe ein unterschiedlich grosses peripheres Gesichtsfeld und die variierende Wahrnehmung von Farben Formen und Bewegung Rechtes Auge eines UhusEntwicklungsgeschichtlich gehoren die Augen der Wirbeltiere zur Gruppe der Linsenaugen und sind sich untereinander sehr ahnlich wobei ihr Aufbau mit einigen Ausnahmen prinzipiell dem des menschlichen Auges entspricht Sie liegen geschutzt und eingebettet in einem Muskel Fett und Bindegewebspolster in den knochernen Augenhohlen Orbita des Schadels Ausser bei den meisten Fischen verhindern Schutzmechanismen wie der Lidschlussreflex dass das Auge durch aussere Einwirkungen geschadigt wird Das schnelle Schliessen des Augenlids schutzt zum einen vor Fremdkorpern zum anderen bewahrt es die empfindliche Hornhaut durch standiges Benetzen mit Tranenflussigkeit vor dem Austrocknen Die Bewegungen der Augen werden von den ausseren Augenmuskeln gesteuert Die Grosse der dadurch entstehenden Blickfelder ist auch hier unter den verschiedenen Gattungen und in Abhangigkeit von den Lebensumstanden sehr unterschiedlich Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 1 1 Augapfel 1 1 1 Aussere Augenhaut 1 1 2 Mittlere Augenhaut 1 1 3 Innere Augenhaut 1 1 4 Glaskorper 1 1 5 Brechende Medien 1 2 Anhangsorgane 1 2 1 Tranenapparat 1 2 2 Aussere Augenmuskeln 1 2 3 Bindehaut 1 2 4 Augenlider 1 3 Sehbahn 1 3 1 Netzhaut 1 3 2 Sehnerv 1 3 3 Tractus opticus 2 Mechanismus der Bilderzeugung 3 Akkommodation 4 Das menschliche Auge 4 1 Eigenschaften 4 2 Das menschliche Auge in Zahlen 4 3 Erkrankungen und Funktionsstorungen 4 4 Untersuchungsverfahren 5 Augen bei verschiedenen Gruppen von Wirbeltieren 5 1 Saugetiere 5 2 Vogel 5 3 Reptilien 5 4 Amphibien 5 5 Wasserlebende Wirbeltiere 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDas Sehorgan Organon visus der Wirbeltiere wird in drei Untereinheiten gegliedert 1 den Augapfel Bulbus oculi lat oder Ophthalmos griech die Anhangsorgane des Auges Tranenapparat Augenmuskeln Bindehaut und Augenlider und die Sehbahn Augapfel Bearbeiten nbsp Grundsatzlicher Aufbau des Wirbeltierauges 1 Lederhaut Sclera 2 Aderhaut Chorioidea 3 Schlemm Kanal Sinus Plexus venosus sclerae 4 Iriswurzel Margo ciliaris 5 Hornhaut Cornea 6 Regenbogenhaut Iris 7 Pupille Pupilla 8 vordere Augenkammer Camera anterior bulbi 9 hintere Augenkammer Camera posterior bulbi 10 Ziliarkorper Corpus ciliare 11 Linse Lens 12 Glaskorper Corpus vitreum 13 Netzhaut Retina 14 Sehnerv Nervus opticus 15 Zonulafasern Fibrae zonulares Aussere Augenhaut Tunica externa bulbi 1 5 Mittlere Augenhaut Tunica media bulbi Uvea 2 6 10 Innere Augenhaut Tunica interna bulbi 13 Die Grafik zeigt einen Horizontalschnitt fur das linke Auge Der Augapfel Synonym Bulbus oculi ist ein fast kugelformiger Korper der sich innerhalb bestimmter Grenzen ahnlich dem Prinzip einer kardanischen Aufhangung um beliebig viele Achsen drehen kann dabei seine Position innerhalb der Augenhohle jedoch nicht oder nur unwesentlich verandert 2 Seine Hulle besteht aus drei konzentrischen Schichten mit unterschiedlichen Funktionen Der Innenraum des Augapfels enthalt den Glaskorper Corpus vitreum sowie die Linse Lens und wird unterteilt in vordere und hintere Augenkammer Camera anterior und posterior bulbi 1 Beim erwachsenen Menschen hat der Augapfel einen Durchmesser von etwa 23 mm Aussere Augenhaut Bearbeiten Die aussere Augenhaut Tunica externa bulbi auch Tunica fibrosa bulbi wird in zwei Abschnitte untergliedert Dort wo das Licht ins Auge eintritt befindet sich die durchsichtige Hornhaut Cornea Sie wird standig mit Tranenflussigkeit befeuchtet Sie geht unmittelbar in die weisse Lederhaut Sclera uber die den grosseren restlichen Teil der ausseren Augapfelhulle bildet An ihr setzen die ausseren Augenmuskeln an die das Auge in der Augenhohle bewegen Im vorderen Augenabschnitt ist sie von der Bindehaut Conjunctiva bedeckt so dass nur die Cornea von Tranenflussigkeit direkt benetzt wird Mittlere Augenhaut Bearbeiten Die mittlere Augenhaut Tunica media bulbi oder Uvea besteht aus drei Abschnitten Die Aderhaut Choroidea ist reich an Blutgefassen versorgt die anliegenden Schichten mit Nahrstoffen und Sauerstoff und ist haufig pigmentiert Nach vorn geht die Aderhaut in den Ziliarkorper auch Strahlenkorper Corpus ciliare uber der der Aufhangung der Augenlinse und deren Akkommodation dient Der vorderste Abschnitt der mittleren Augenhaut ist die Regenbogenhaut Iris Sie bildet die Pupille und reguliert den Lichteinfall Ihre Pigmentierung verursacht die Augenfarbe Innere Augenhaut Bearbeiten Die innere Augenhaut Tunica interna bulbi wird von der Netzhaut Retina gebildet Diese enthalt die Lichtsinneszellen Photorezeptoren Dort wo der Sehnerv das Auge verlasst Sehnervenpapille befinden sich keine Lichtsinneszellen Den zu dieser Stelle korrespondierenden Bereich des Gesichtsfelds nennt man den Blinden Fleck Der Bereich des scharfsten Sehens ist die Fovea centralis beim Menschen ca 5 Sehwinkelgrad Durchmesser die sich innerhalb des Gelben Flecks Macula lutea befindet Zur inneren Augenhaut gehort auch eine Pigmentschicht das Pigmentepithel Glaskorper Bearbeiten Hauptartikel Glaskorper Der Glaskorper Corpus vitreum ist eine gelartige durchsichtige Substanz die die Kugelform des Auges aufrechterhalt Er befindet sich im Inneren des Auges zwischen Linse und Netzhaut und ist mit einer geringen optischen Wirkung Teil der brechenden Medien Der Glaskorper besteht zu ca 98 aus Wasser sowie aus ca 2 Hyaluronsaure und einem Netz von Kollagenfasern lt lt 1 Brechende Medien Bearbeiten nbsp Grafische Darstellung brechender Medien Hauptartikel Dioptrischer Apparat Um das Licht das von aussen in das Auge einfallt zu bundeln und auf der Netzhaut zu fokussieren bedarf es optisch wirksamer Bestandteile die fur eine entsprechende Lichtbrechung sorgen Diese werden unter dem Begriff brechende Medien zusammengefasst und bestehen aus der Hornhaut der Linse dem Kammerwasser und dem Glaskorper Ihr Anteil an der Gesamtbrechkraft ist auch von Lebewesen zu Lebewesen unterschiedlich Jedoch gilt prinzipiell dass die Hornhaut die bei weitem grosste Brechkraft besitzt gefolgt von der Linse Die Gesamtheit der brechenden Medien wird auch als dioptrischer Apparat bezeichnet ihre Brechkraft in der Einheit Dioptrie dpt angegeben Anhangsorgane Bearbeiten Zu den Anhangsorganen des Auges gehoren der Tranenapparat die Augenmuskeln die Bindehaut und die Augenlider Tranenapparat Bearbeiten nbsp Der menschliche Tranenapparat Hauptartikel Tranenapparat Der Tranenapparat landlebender Wirbeltiere besteht zum einen aus den Strukturen die fur die Produktion von Tranenflussigkeit zustandig sind Tranendruse zum anderen aus den zu und ableitenden Gefassen und Kanalen Tranenwege die die Tranenflussigkeit transportieren Das gesamte Organ dient der Versorgung der vorderen Augenabschnitte ihrer Reinigung und ihrem Schutz Die Tranenflussigkeit wird durch einen Abfluss im nasenseitigen Augenwinkel abgeleitet und fliesst schliesslich uber den Tranen Nasen Gang in die Nasenhohle Aussere Augenmuskeln Bearbeiten nbsp Augenmuskeln des linken Auges beim Menschen Hauptartikel Augenmuskeln Das Wirbeltierauge verfugt uber sechs oder sieben beim Menschen sechs aussere Augenmuskeln Die sechs Muskeln sind unterteilt in vier gerade und zwei schrage Augenmuskeln die jedes Auge jeweils in die unterschiedlichsten Richtungen drehen konnen und paarweise auf den Augapfel antagonistische Krafte ausuben Je nach Augenstellung verfugen die Muskeln uber mehr oder weniger ausgepragte Haupt und Teilfunktionen die sich in der Hebung Senkung Seitwartswendung oder Rollung des Augapfels ausdrucken 2 Viele Saugetiere verfugen noch uber einen weiteren Muskel der einen ahnlichen Funktionsumfang wie die vier geraden Muskeln besitzt Die so ausgelosten Augenbewegungen erfolgen einerseits mit dem Ziel die Gesichtslinien Sehachsen der beiden Augen auf ein zu fixierendes Objekt im Aussenraum auszurichten und dies moglichst exakt koordiniert und in kurzester Zeit Dabei reprasentiert das Zentrum der Fovea centralis bei Lebewesen mit zentraler Fixation neben der Hauptsehrichtung auch den motorischen Nullpunkt des Auges hinsichtlich seiner Bewegungsphysiologie Das so koordinierte beidaugige Sehen ermoglicht neben einer Vergrosserung des Gesichtsfeldes auch raumliches Sehen Weiterhin vergrossern die Augenbewegungen das Blickfeld Dabei ist die monokulare Exkursionsstrecke von Bedeutung also die maximale Bewegungsfahigkeit des jeweils rechten und linken Auges die von Lebewesen zu Lebewesen sehr unterschiedlich ausgepragt sein kann Die Leistungsfahigkeit der Augenmuskeln ist in der Regel um ein Vielfaches hoher als tatsachlich taglich benotigt wird 2 Bindehaut Bearbeiten nbsp Nickhaut eines Huhns Hauptartikel Bindehaut Die Bindehaut auch Konjunktiva genannt ist eine Schleimhaut in der Orbita Augenhohle im vorderen Augenabschnitt Sie beginnt an der Lidkante und uberzieht als Tunica conjunctiva palpebrarum die hintere dem Augapfel zugewandte Flache der Augenlider Dieser Schleimhautuberzug wirkt wie ein weiches Wischtuch und verteilt beim Lidschlag die Tranenflussigkeit uber der Hornhaut ohne diese zu verletzen In der Tiefe der Augenhohle schlagt die Bindehaut wieder nach vorn um und verbindet sich mit der Sclera Die Bindehaut uberzieht den vorderen Teil der Sclera bis zum Beginn der Hornhaut dieser Abschnitt wird als Tunica conjunctiva bulbi bezeichnet Der von der Bindehaut umhullte Hohlraum ist der Bindehautsack Saccus conjunctivae Dessen hintere Nische in der Tiefe der Augenhohle wird als Bindehautgewolbe Fornix conjunctivae bezeichnet Die Bindehaut bildet am nasenseitigen Augenwinkel eine Zusatzfalte die als Nickhaut Plica semilunaris conjunctivae Membrana nicitans oder drittes Augenlid Palpebra tertia bezeichnet wird Sie ist beim Menschen nur sehr klein Bei den ubrigen Saugetieren ist sie so gross dass sie sich vor das gesamte Auge legen kann Bei vielen anderen Wirbeltieren z B Haien Reptilien und Vogeln ist sie transparent und kann wie eine Schutzbrille vor das Auge geklappt werden Augenlider Bearbeiten nbsp Augenlid beim Menschen geschminkt Hauptartikel Augenlid Das Augenlid ist eine dunne aus Muskeln Bindegewebe und Haut bestehende Falte die ein Auge vollstandig bedecken kann um es unter anderem mittels eines Reflexes Lidschlussreflex vor ausseren Einwirkungen und Fremdkorpern zu schutzen Es verteilt bei jedem Lidschlag Tranenflussigkeit die sich in Form eines Tranenfilms uber der vorderen Augapfelflache anlagert und so die empfindliche Hornhaut sauber und feucht halt Es gibt ein oberes Palpebra superior und ein unteres Augenlid Palpebra inferior Zwischen beiden befindet sich die Lidspalte Rima palpebrarum Beide Augenlider stossen an den Seiten im Lidwinkel Angulus oculi oder Canthus aneinander Viele Wirbeltiere verfugen zudem uber Wimpern an Ober und Unterlid die ebenfalls dem Schutz der Augen dienen Sehbahn Bearbeiten nbsp Sehbahnverlauf Hauptartikel Sehbahn Als Sehbahn bezeichnet man alle Ubertragungsleitungen und neuronalen Verschaltungen des optischen Systems vom Auge bis zum Gehirn Hierzu zahlen die Netzhaut im Auge der Sehnerv bis zu seinem Verlauf an der Sehnervenkreuzung sowie den sich daran anschliessenden Tractus opticus Im seitlichen Kniehocker des Zwischenhirns Corpus geniculatum laterale finden die ersten Verschaltungen der Sehbahn ausserhalb der Netzhaut statt Sie setzt sich als sogenannte Gratioletsche Sehstrahlung bis zur primaren Sehrinde fort Netzhaut Bearbeiten Hauptartikel Netzhaut nbsp Ansicht des Augenhintergrundes Zentral die Makula rechts die Papille nur der zentrale Teil der Netzhaut ist sichtbar Die Netzhaut Retina ist eine lichtempfindliche Struktur von Nervengewebe an der hinteren und seitlichen Innenseite des Auges In ihr wird das auftreffende Licht in Nervenimpulse umgewandelt Die Netzhaut besteht neben dem lichtempfindlichen Gewebsanteil aus Nervenzellen zur Verarbeitung und Weiterleitung der erzeugten Impulse sowie aus verschiedenen Unterstutzungsstrukturen zur Aufrechterhaltung der Funktion reizerzeugender und reizverarbeitender Zellen Sehnerv Bearbeiten Hauptartikel Sehnerv Der Sehnerv Nervus opticus ist der zweite Hirnnerv und nach der Netzhaut der erste Abschnitt der Sehbahn Er tritt am Sehnervenkopf der Papille in den Augapfel ein und ist im Mittel 4 5 cm lang Der Sehnerv stellt eine Verlaufsstrecke von gebundelten Nervenfasern von der Siebplatte Lamina cribrosa der Lederhaut des Auges bis zur Sehnervenkreuzung Chiasma opticum dar und lasst sich in drei Teile gliedern einen im Augapfel gelegenen intrabulbaren Teil einen innerhalb der Augenhohle Orbita gelegenen intraorbitalen Teil einen im Schadel gelegenen intrakraniellen TeilDer Sehnerv enthalt etwa eine Million Nervenfasern die Fortsatze Axone der Ganglienzellen der Netzhaut Retina Die nasale Halfte der Fasern die die Signale der nasalen Netzhauthalfte transportiert kreuzt in der Sehnervenkreuzung Chiasma opticum zum Tractus opticus der anderen Seite so dass die Signale aus dem linken Gesichtsfeld zur rechten Gehirnhalfte gelangen und umgekehrt Vom Eintritt in den Sehnerven an sind die Nervenfasern einzeln von den Myelinhullen der Oligodendrozyten umgeben die zu einer erhohten Leitungsgeschwindigkeit fuhren bei Schadigung aber eine Regeneration verhindern Auch zahlreiche Astrozyten finden sich in der Umgebung der Axone Tractus opticus Bearbeiten Vom Chiasma opticum setzt sich die Sehbahn als Tractus opticus weiter fort Dabei gelangt die Mehrzahl an Informationen zum Corpus geniculatum laterale CGL seitlicher Kniehocker des Zwischenhirns Mechanismus der Bilderzeugung Bearbeiten nbsp Abbildung eines Objekts auf der Netzhaut Die Grosse des erzeugten Bildes hangt vom Sehwinkel ab die Strahlen kreuzen an der Ruckseite der Linse Der betrachtete Gegenstand bildet einen distalen Reiz das im Auge erzeugte Bild einen proximalen Reiz Ins Augeninnere gelangt das Licht durch die Hornhaut die vordere Augenkammer und die Pupille Die Pupille ist die Offnung in der farbigen Regenbogenhaut der Iris Durch die Muskelfasern in der Iris kann die Pupille in Anpassung an die Helligkeit der Umgebung vergrossert und verkleinert werden Hinter der Iris ist die elastische Augenlinse an Bandern aufgehangt Die Linsenbander verlaufen zum ringformigen Ziliarmuskel Das Augeninnere ist von dem gallertartigen Glaskorper erfullt Er verleiht dem Auge die feste und runde Form die auch Augapfel genannt wird Durch Lichtbrechung vor allem in der Hornhaut und Linse entsteht ein scharfes Bild auf der Netzhaut Im Vergleich zum Aussenraum ist es ein umgekehrtes Bild ein aufrechtes Bild wahrzunehmen erlernen Menschen als Sauglinge durch Tasterfahrungen 3 Das Sehen der Gegenstande in ihrer tatsachlichen Position ist eine Leistung der Sehrinde in Zusammenarbeit mit anderen Gehirnarealen 4 nbsp Nicht normierte Empfindlichkeit der verschiedenen Zapfentypen beim Menschen Achsenbeschriftung fehlerhaft Was ist Z Der durch das Auge wahrnehmbare Bereich Lichtspektrum des elektromagnetischen Spektrums ist von Lebewesen zu Lebewesen unterschiedlich nbsp Schematischer Aufbau der NetzhautZwar ist der grosste Teil der Netzhaut Pars optica retinae mit Sinneszellen bedeckt doch nimmt die Packungsdichte der Sinneszellen zur Peripherie hin ab Das Scharfsehen entsteht daher vor allem im Gesichtsfeldzentrum innerhalb des sogenannten Gelben Flecks Macula lutea Es wird also nur der Bereich scharf gesehen den die Augen mit ihren Gesichtslinien fixieren Auch das durch die Zapfen vermittelte Farbsehen ist im Gesichtsfeldzentrum besser allerdings werden bis zur fernen Peripherie Farben wahrgenommen Beim Betrachten eines Gegenstandes kommt ein konstantes und scharfes Bild in der Wahrnehmung durch die Sehrinde im Gehirn erst dadurch zustande dass die Augenmuskeln unbewusst nacheinander die Sehlinie ruckartig auf verschiedene Stellen des Objektes richten Sakkaden und damit in der Fovea centralis dem etwa 5 Sehwinkelgrad grossen Zentrum des Gelben Flecks abbilden 2 Das Auge ruht daruber hinaus beim Betrachten nie und ist immer in kleinsten ruckartigen Bewegungen begriffen Mikrosakkaden deren funktionelle Bedeutung ist noch nicht geklart Aus diesem Abtasten wird schliesslich das Gesamtbild generiert Bei ruhiger Betrachtung dauern die einzelnen Fixationen 0 2 bis 0 6 Sekunden so dass in einer Sekunde 2 bis 5 Sakkaden stattfinden Bei schnellerem Blicken werden die Sakkaden haufiger und die Fixationszeiten kurzer Die Wahl der Fixationspunkte und das Muster der Sakkaden ist in hohem Masse individuell und steht im Zusammenhang mit den Gewohnheiten und dem Interesse des Betrachters oder der Aufgabenstellung an ihn Man spricht heute vom intentionalen Sehen einem aktiven Vorgang zur Welt hin Durch entsprechende Beobachtungsmethoden macht sich mittlerweile vor allem die Werbebranche aber auch die Verhaltensforschung dieses Phanomen der unwillkurlichen Aktivitat zunutze um damit ihre Werbemethoden bzw ihre Thesen zum menschlichen Verhalten zu verbessern und zu optimieren Auch im Zusammenhang mit der Entwicklung von Lugendetektoren sind immer wieder entsprechende Instrumente im Einsatz meist zur Bewertung des Erregungszustands Akkommodation Bearbeiten nbsp Akkommodation beim Menschen Hauptartikel Akkommodation Auge Die meisten Wirbeltiere besitzen die Fahigkeit durch den Einsatz verschiedenster Mechanismen Objekte betrachten zu konnen die sich in unterschiedlicher Entfernung befinden Diesen Vorgang nennt man Akkommodation was so viel wie Anpassung bedeutet Man unterscheidet die Nahakkommodation bei der sich die Augen auf nahe gelegene Objekte einstellen von der Fernakkommodation der Einstellung auf in grosserer Distanz befindliche Dinge Wahrend die Augen bei Saugetieren Amphibien und auch bei Haien im entspannten Zustand auf die Ferne eingestellt sind und die Akkommodation in der Regel auf die Nahe erfolgt sind die Augen anderer wasserlebender Wirbeltiere auf Nahsicht eingestellt und eine Anpassung erfolgt erst fur die Ferne Man differenziert bei der den Anpassungsvorgangen zugrunde liegenden Mechanismen nach statischen Systemen bei denen die optische Variabilitat durch strukturelle Besonderheiten erreicht wird sowie dynamischen Systemen denen eine aktive Veranderung des dioptrischen Apparats durch Muskelkraft zugrunde liegt Beim Menschen lasst die Akkommodation mit zunehmendem Alter nach was letztlich zur Alterssichtigkeit Presbyopie fuhrt die mit entsprechenden Hilfsmitteln wie beispielsweise einer Brille korrigiert werden kann Das menschliche Auge BearbeitenEigenschaften Bearbeiten nbsp Ausserlich sichtbare Teile eines menschlichen Auges source source source source source source track Aufbau des menschlichen AugesFur den Menschen ist der Sehsinn von sehr grosser Bedeutung Er ist der Leitsinn der ihm und anderen visuell ausgerichteten Lebewesen eine sichere Orientierung ermoglicht Ganz praktisch druckt sich dies auch in den Entschadigungssummen aus die fur den Verlust eines oder beider Augen von Versicherungen gezahlt werden Hierbei wird in Deutschland der Invaliditatsgrad bei Verlust eines Auges mit 50 Prozent angegeben 5 Der adaquate Reiz fur das Sinnesorgan Auge entsteht beim Menschen durch elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlange zwischen etwa 400 und 760 Nanometer und ist fur Tag und Nachtsehen etwas unterschiedlich siehe Empfindlichkeitskurve Der anatomische und funktionelle Aufbau des Augapfels stellt sicher dass die zentrale Eigenschaft des menschlichen Sehsinns die Sehscharfe eine entsprechend hohe Qualitat erreicht Sie entsteht in einem etwa 5 grossen Bereich unseres insgesamt horizontal rund 170 und vertikal rund 110 umfassenden binokularen Gesichtsfeldes 1 Bei der Geburt besitzt das Auge noch nicht seine volle Sehfahigkeit Erst im Laufe der ersten Lebensmonate lernen Neugeborene die Dinge im Umfeld zu fixieren und somit fur die notwendige Stimulanz zu sorgen die das visuelle System fur eine adaquate Entwicklung der Sehscharfe benotigt Die Augen weisen im fruhkindlichen Stadium in der Regel eine physiologische Weitsichtigkeit von 2 0 bis 3 0 Dioptrien auf Durch das anatomische Wachstum andern sich auch die optischen Verhaltnisse Die Weitsichtigkeit reduziert sich bis zum Erwachsenenalter deshalb im Idealfall auf etwa 0 5 Dioptrien Das menschliche Auge gehort zur Gruppe der Linsenaugen Das zur Lichtbrechung notwendige optische System der dioptrische Apparat besitzt eine Gesamtbrechkraft von rund 60 Dioptrien Emmetropauge nach Gullstrand im Mittel 58 64 dpt 1 Die jeweiligen optisch wirksamen Bestandteile Hornhaut Linse Kammerwasser und Glaskorper die sogenannten brechenden Medien haben daran unterschiedlich grosse Anteile Das gesamte System stellt sicher dass die in das Auge einfallenden Lichtstrahlen auf der Stelle des scharfsten Sehens der Fovea centralis gebundelt werden Durch den Vorgang der Akkommodation ist dies in den unterschiedlichsten Distanzen zwischen optischem Fern und Nahpunkt moglich Auch wenn es den Anschein hat als wurde das menschliche Auge Dinge im Aussenraum ruhig und bewegungslos fixieren so vollfuhrt es gleichwohl pro Sekunde permanent etwa ein bis drei sehr kleine Blicksprunge sogenannte Mikrosakkaden Dies beugt einer Uberreizung der Sinneszellen auf der Netzhaut vor die Lokaladaption genannt wird 2 Die Augenfarbe entsteht durch unterschiedliche Pigmentierung der Regenbogenhaut Iris Durch Einlagerung des braunfarbenden Melanins in die Iriseigenschicht bildet sich eine charakteristische Augenfarbe die in Abhangigkeit von der Pigmentmenge uber grau gelb grun bis braun bei entsprechend hoher Menge von Melanin sogar bis hin zu schwarz reicht Dieses korreliert beim Menschen meist mit der Haut und Haarfarbe So besitzen hellhautige und blonde Menschen eher blaue Augen wahrend dunkelhautige mit dunklen Haaren meist eine braune Irisfarbung aufweisen 6 7 Etwa 90 Prozent aller Menschen weltweit haben braune Augen darunter der weitaus uberwiegende Teil der Menschen nichteuropaischer Abstammung Der Rest verteilt sich auf Blau Grun und Grau Der Theorie des Genforschers Hans Eiberg von der Universitat Kopenhagen zufolge sollen alle Blauaugigen von ein und demselben Menschen abstammen 8 Wahrend bei vielen anderen Lebewesen die Beid beziehungsweise Mehraugigkeit ausschliesslich der Vergrosserung des Gesichts und Blickfeldes dient ist der menschliche Sehsinn daruber hinaus eindeutig auf Binokularitat ausgelegt das heisst auf einer Verschmelzung der Seheindrucke des jeweils rechten und linken Auges Erst diese Fahigkeit als Ergebnis einer exakten Koordination und Zusammenarbeit ermoglicht ein qualitativ hochwertiges raumliches Sehen 2 Dagegen ist die Qualitat der Sehscharfe im Vergleich bspw zu der von Greifvogeln nur mittelmassig Das menschliche Auge in Zahlen Bearbeiten Alle Werte sind Durchschnittswerte bei Emmetropie und konnen nach Geschlecht und Alter variieren 1 2 9 10 Augapfel Tranen Lederhaut Aderhauto beim Neugeborenen 17 mm Beginn der Tranenproduktion ca 3 Lebenswoche Dicke der Lederhaut hinter M rectus 0 3 mm Dicke im Makulabereich 0 22 0 30 mmo beim Erwachsenen 22 24 mm Produktionsmenge Kinder 84 mg h Dicke der Lederhaut Nahe N opticus 1 35 mm Dicke im Aquatorbereich 0 10 0 15 mmGewicht 7 5 g Produktionsmenge Erwachsene 38 mg h Abstand der Kapillarmasche im Makulabereich 3 18 µmVolumen 6 5 cm Gesamtprotein 6 69 g l Abstand der Kapillarmasche im Aquatorbereich 6 36 µmDichte 1 002 1 090 g ml Gesamtalbumin 3 94 g lUmfang 74 9 mm Gesamtglobulin 2 75 g lAugeninnendruck 10 21 mmHg Tagliche Produktionsmenge 1 500 ml 1 ml ca 1 g Hornhaut Iris Kammerwasser LinseDicke 0 52 0 67 mm Durchmesser 12 mm Produktionsmenge 2 mm min Dicke bei Neugeborenem 3 5 mmOberflache 1 3 cm Dicke im Bereich der Iriswurzel 0 5 mm Tagliche Austauschrate 2 3 ml Dicke bei Kind mit 10 Jahren 3 9 mmo vertikal 10 6 mm Dicke im Bereich der Iriskrause 3 0 mm Eiweiss 6 69 g l Dicke bei Erw 20 50 Jahre 4 0 4 14 mmo horizontal 11 7 mm Pupillen Durchmesser Adaptation 1 2 9 0 mm Kochsalz 6 58 g l Dicke bei Erw 60 70 Jahre 4 77 mmBrechkraft 43 dpt Natrium 4 45 g l Dicke bei Erw 80 90 Jahre 5 0 mmBrechungsindex 1 34 Kalium 1 16 g l Linsen Durchmesser 6 5 9 mmGlukose 0 65 g l Dicke der Linsenkapsel am hinteren Pol 2 4 µmBrechkraft 19 33 dptGewicht 1 74 gGlaskorper Netzhaut SehnervVolumen 4 cm Dicke am Aquator 0 18 mm o intraorbitaler Abschnitt 3 4 mmGewicht 4 g Dicke in der Fovea centralis 0 10 mm o intrakranieller Abschnitt 4 7 mmBrechungsindex 1 334 Dicke am Sehnerv 0 56 mm Zahl der Nervenfasern im Sehnerv 1 000 000o Macula vertikal 0 88 mm Lange intraokular 1 mmo Macula horizontal 2 0 mm Lange intraorbital 25 mmAnzahl Stabchen 125 000 000 Lange intrakanalikular 4 20 mmAnzahl Zapfen 7 000 000 Lange intrakraniell 10 mmAnzahl retinale Schaltzellen 2 000 000Sehscharfe Empfindlichkeit binokulares horizontales Gesichtsfeld Akkommodationsnahpunkt Akkommodationsbreite OkulomotorikAuflosungsvermogen 1 120 Bogengrad 16 19 Jahre 174 10 19 Jahre 7 cm 14 dpt Exkursionsstrecken Abduktion Adduktion 50 Hebung 60 Senkung 45 Kleinster Sehwinkel 20 20 29 Jahre 175 20 29 Jahre 9 cm 11 dpt Sakkaden Geschwindigkeit 600 secAnzahl 1 3 secSehwinkel der der Grosse eines Zapfens entspricht 0 4 30 39 Jahre 174 30 39 Jahre 12 cm 8 dpt Folgebewegungen Geschwindigkeit 100 secStrecke auf der Retina die 1 entspricht 0 29 mm 40 49 Jahre 172 40 49 Jahre 22 cm 4 5 dpt o Muskelzugkraft 0 1 0 5 NUntere Wahrnehmungsschwelle 1 2 Winkelminuten sec 50 59 Jahre 167 50 59 Jahre 40 cm 2 5 dpt Muskelgrundtonus 0 05 0 1 NWahrnehmung von Bewegung und Richtung 300 400 sec 60 69 Jahre 160 60 69 Jahre 100 cm 1 dpt Maximale Muskelzugkraft 1 NWahrnehmung von Bewegung alleine ab 600 sec 70 79 Jahre 151 gt 70 Jahre bis 400 cm 0 25 dpt Drehpunkt 13 5 mm hinter dem HornhautscheitelAbsorptionsbereich der Photorezeptoren violett rot 400 760 nm gt 80 Jahre 140 Empfindlichkeit von maximaler Helladaptation und voller Dunkeladaptation 1 106Mindestanzahl von Photonen die ein Stabchen erregen 5Absolute Reizschwelle beim Dammerungssehen 2 6 10 17 WsZeitliches Auflosungsvermogen 60 65 HzDauer der Adaptation auf Dunkel 30 MinutenTranenflussigkeit hat etwa soviel Salz wie Blutplasma also ca 0 9 und reagiert leicht basisch pH 7 35 Die Tranen kommen je Auge aus der bohnengrossen Tranendruse die unterhalb der Aussenseite der Augenbraue liegt fliesst uber 6 bis 12 Tranengange am Oberlid auf den Augapfel und wird mit jedem Lidschlag uber die Hornhaut verteilt Die Flussigkeit bildet eine Schleimschicht am Auge aus ist wassrig doch an der Oberflache fetthaltig und hydrophob um die Verdunstung von Wasser zu reduzieren Uberschussige Tranenflussigkeit fliesst uber 2 Tranenkanale im inneren Lidwinkel sichtbare kleine Locher in den Tranensack seitlich der Nase und weiter in die Nase Die Tranenproduktion wird bei starken Emotionen Weinen Lachen Freude Trauer oder chemischem oder physikalischem Reiz etwa durch Rauch oder Kalte gesteigert im Schlaf jedoch reduziert 11 12 Erkrankungen und Funktionsstorungen Bearbeiten Siehe auch Krankheitsbilder in der Augenheilkunde nbsp Bindehautentzundung Konjunktivitis Die Augenheilkunde beschaftigt sich mit der Prophylaxe Diagnostik und Therapie von Augenkrankheiten Diese fuhren in erster Linie zu einem mehr oder weniger ausgepragten Verlust an funktioneller Leistungsfahigkeit wie beispielsweise einer Verminderung der Sehscharfe Einschrankungen des Gesichtsfeldes Farbsinnstorungen Reduzierung des Dammerungssehens oder Storungen des beidaugigen Sehens Zudem gehoren virale und bakterielle Infektionen sowie lokale Entzundungsprozesse wie die Augenentzundung Ophthalmie Verletzungen Schmerzen Schwellungen Tumorbildung vermehrter Tranenfluss erhohte Blendungsempfindlichkeit und Bewegungsstorungen zu den weiteren moglichen Symptomkomplexen und organischen Beeintrachtigungen nbsp Grauer Star Katarakt Die Pupille wurde medikamentos geweitet Zu den haufigsten Erkrankungen mit einer Sehscharfenminderung 13 gehoren neben dem Grauen Star Katarakt und dem Grunen Star Glaukom die altersbedingte Makuladegeneration und die diabetische Retinopathie Fur die haufigsten Formen der Katarakt des Glaukoms und der Makuladegeneration vermutet man als Ursache Altersveranderungen auf der Grundlage genetischer Veranlagungen Vor allem fur die Makuladegeneration stellt daneben das Rauchen den wesentlichen exogenen Risikofaktor dar Man vermutet fur die Katarakt und die Makuladegeneration ausserdem einen schadlichen Einfluss von ultraviolettem Licht Die diabetische Retinopathie ist Folge von Gefassveranderungen die durch den erhohten Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden Auch sie tritt bei Rauchern fruher und haufiger auf als bei Nichtrauchern Die Heilungsaussichten mit den zur Verfugung stehenden konservativen und operativen Behandlungsmoglichkeiten sind dabei sehr unterschiedlich Erkrankungen mit Beteiligung der Netzhaut haben haufig eine ungunstigere Prognose weil diese weder regenerationsfahig noch bislang dauerhaft ersetzbar ist Hier kann es zu Ablosungen Amotio Lochern Foramen Rissen Ruptur oder Spaltungen von Netzhautschichten Retinoschisis kommen Bei manchen Netzhauterkrankungen z B Retinopathia pigmentosa hofft man in der Zukunft eine Wiederherstellung der Sehfunktion durch ein Retina Implantat zu erreichen 14 nbsp Flugelfell Pterygium auf die Hornhaut ubergreifende Gewebewucherung der BindehautDes Weiteren finden sich haufig Entzundungsprozesse besonders an der Bindehaut Konjunktivitis der Hornhaut Keratitis der Regenbogenhaut Iritis und der Aderhaut Uveitis aber auch am Tranenapparat und den Lidern Blepharitis Innerhalb des Glaskorpers kann es zudem zu krankhaften Eintrubungen kommen Eine funktionale Erkrankung des Auges ohne erkennbare organische Ursache in Form einer teils massiven Verminderung der Sehscharfe nennt man Amblyopie Sie wird unter anderem durch bestimmte Schielerkrankungen oder sehr unterschiedliche Brechungsverhaltnisse Anisometropie hervorgerufen 2 Verminderungen der Abbildungsqualitat auf der Netzhaut und somit der Sehscharfe konnen durch refraktiv bedingte Fehlsichtigkeiten Ametropie wie Kurzsichtigkeit Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrummung verursacht werden Altersbedingt verliert zudem die Linse an Elastizitat was eine Reduzierung der Naheinstellungsfahigkeit zur Folge hat und zur Presbyopie fuhrt 1 Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen die ihre Ursachen an ganz anderer Stelle haben sich gleichwohl mit entsprechenden Symptomen am oder im Auge manifestieren Dazu gehoren insbesondere bestimmte neurologische Krankheitsbilder die endokrine Orbitopathie als Ausdruck eines hormonell bedingten Autoimmunprozesses Diabetes mellitus Durchblutungs und Stoffwechselstorungen Toxoplasmose oder die Multiple Sklerose Aus diesem Grund spielt die ophthalmologische Diagnostik bei der Identifizierung fachubergreifender Krankheitsbilder eine wichtige Rolle Das Auge ist haufig ausseren Einwirkungen ausgesetzt die zu Verletzungen fuhren konnen beispielsweise durch Fremdkorper stumpfe Kontusion Faustschlag Tennisball etc oder Verblitzungen Unspezifische Beeintrachtigungen des Sehens werden auch unter dem Begriff Sehstorung zusammengefasst Untersuchungsverfahren Bearbeiten Siehe auch Diagnostische Verfahren in der Augenheilkunde und Diagnostische Hilfsmittel in der Augenheilkunde nbsp Untersuchung an der SpaltlampeDie ophthalmologische Diagnostik ist gepragt von einer Vielzahl von apparativen Untersuchungsverfahren und erstreckt sich bei der organischen Beurteilung in erster Linie auf die Inspektion der sichtbaren Bestandteile der vorderen mittleren und hinteren Augenabschnitte Dabei kommen spezielle Gerate zum Einsatz mit denen annahernd samtliche Organbereiche eingesehen und beurteilt werden konnen Eines der Wichtigsten ist hierbei die Spaltlampe die teils in Kombination mit weiteren Hilfsmitteln wie bspw dem Kontaktglas eine Begutachtung aller wesentlicher Abschnitte ermoglicht In Verbindung mit einem Applanationstonometer lasst sich zudem auch der Augeninnendruck messen Kompaktere Varianten insbesondere zur Beurteilung des Augenhintergrunds finden sich in den sogenannten Ophthalmoskopen Untersuchungen des Augenhintergrunds werden haufig mit pupillenerweiternden Medikamenten Mydriatica vorbereitet um einen besseren Einblick zu ermoglichen Die Messungen und Untersuchungen der Funktionalitat des Sehsinns erfolgen ebenfalls mit einer Reihe von Hilfsmitteln und Apparaturen Zur Prufung der Sehscharfe Sehtest und der optischen Verhaltnisse der Augen benutzt man beispielsweise Phoropter und Refraktometer Das Gesichtsfeld wird mittels eines Perimeters gemessen Dammerungssehen und Blendungsempfindlichkeit ermittelt ein Nyktometer und der Farbsinn wird unter anderem mit den sogenannten Ishihara Farbtafeln gepruft Die Untersuchung des beidaugigen Sehens und die Beweglichkeit beider Augen hat sogar ein eigenstandiges Spezialgebiet hervorgebracht Fur alle Funktionen des menschlichen Sehsinns gibt es Pruf und Testverfahren die reproduzierbare Ergebnisse liefern und so eine detaillierte Verlaufsdokumentation ermoglichen Die Beurteilung von Bewegungsablaufen der Empfindlichkeit der Netzhaut und der Sehbahn ermoglichen verschiedene Verfahren der ophthalmologischen Elektrodiagnostik ENG ERG VEP etc Auch gehoren bildgebende Verfahren wie die optische Koharenztomografie OCT oder der Heidelberg Retina Tomograph HRT mittlerweile zum diagnostischen Standard in der Augenheilkunde Augen bei verschiedenen Gruppen von Wirbeltieren BearbeitenSaugetiere Bearbeiten Die funktionelle Leistungsfahigkeit der Augen und damit die Qualitat der visuellen Wahrnehmung ist bei Saugetieren teils sehr unterschiedlich und hangt von den jeweiligen Lebensumstanden ab Bei Lebewesen die bspw unter der Erde leben z B Maulwurf sind die Augen haufig zuruckgebildet wahrend Katzen und andere Raubtiere uber eine leistungsfahige Fovea centralis verfugen und ein entsprechend gutes Sehvermogen besitzen Auch die Position ihrer Augen ist wie beim Menschen auf ein differenziertes raumliches Sehen ausgerichtet Fluchttiere wie Pferde oder typische Beutetiere wie Hasen verfugen dagegen uber eine seitliche Anordnung der Augen die zwar kein raumliches Sehen hingegen ein grosses Gesichtsfeld ermoglicht und parallel zum Horizont ausgerichtete visuelle Streifen retinaler Sinneszellen von hoher Dichte besitzt 15 Vogel Bearbeiten Die Augen von Vogeln sind in Relation zu ihrer Korpergrosse grosser als die der Saugetiere Sie besitzen teils spezielle funktionale Anpassungen an ihre Umwelt So ermoglichen die Augen nachtaktiver Vogel zum Beispiel Eulen bei geringerer Sehscharfe eine hohere Lichtausbeute als die von Tagvogeln bspw Wanderfalken Manche kleinen Vogel sind zudem in der Lage UV Licht zu erkennen Viele Arten besitzen im Gegensatz zum Menschen vier anstatt drei Farbrezeptoren Auch konnen die meisten Vogelarten mehr Bilder pro Sekunde wahrnehmen als Menschen und erreichen so ein hoheres zeitliches Auflosungsvermogen Der Netzhautbereich des scharfsten Sehens ist mit etwa 20 bei Vogeln rund achtmal so gross wie beim Menschen Tagaktive Greifvogel besitzen daruber hinaus zwei Foveae eine mediale zur binokularen Fixation sowie eine laterale zur seitlichen Wahrnehmung 15 Reptilien Bearbeiten Die Augen von Reptilien konnen in ihrer Grosse sehr unterschiedlich und in manchen Fallen deutlich reduziert sein Sie lagern meist in grossen Augenhohlen und werden in der Regel durch die sechs ausseren Augenmuskeln sowie den Musculus retractor bulbi bewegt Die Anhangsorgane weisen teils Tranendrusen auf teils fehlen diese Alle Arten verfugen jedoch uber sogenannte Hardersche Drusen die ein Sekret produzieren welches ein Gleiten der Nickhaut uber den Augapfel ermoglicht Wahrend das Sekret bei den Schlangen und einigen Echsenarten bei denen das Unterlid zu einer transparenten starren Membran Brille ausgewachsen ist uber Tranennasengange in die Mundhohle abgeleitet wird kann es beim Krokodil zum Beispiel bei starken Schluckbewegungen zwischen Nickhaut und Augapfel austreten und so zu den bekannten Krokodilstranen fuhren 16 Art und Anzahl der reizverarbeitenden Netzhautzellen Zapfen und Stabchen sowie die Form der Pupillen rund oder Schlitzpupillen sind abhangig von Tag oder Nachtaktivitaten der entsprechenden Spezies So besitzen Echsen zwei bis drei unterschiedliche Zapfentypen hoher entwickelten Schlangen zusatzliche Stabchen 17 Amphibien Bearbeiten nbsp Auge eines KatzenwelsDie Augen der Amphibien bis auf unterirdisch lebende oder hohlenbewohnende Arten sind in der Regel gut ausgebildet Bis auf die Schwanz und Froschlurche verfugen sie uber bewegliche Augenlider Der Musculus retractor bulbi hat insbesondere beim Fangen von Beute und beim Schlucken noch die ausgepragte Funktion den Augapfel in die Orbita zuruckzuziehen Die Netzhaut weist zwei Stabchen und Zapfentypen auf Das Gesichtsfeld kann mit einem Ausmass von bis zu 360 teils sehr gross sein Froschlurche und einige Salamanderarten und einen fast vollstandigen Rundumblick ermoglichen Durch entsprechende Uberlappungen besteht die Moglichkeit des raumlichen Sehens 18 Wasserlebende Wirbeltiere Bearbeiten Die Augen von im Wasser lebenden Wirbeltieren weisen teils anatomische und funktionelle Merkmale auf die sie von denen anderer Wirbeltiere unterscheiden Wahrend bei der Mehrzahl der Strahlenflosser dem Schleimaal und bei einigen Zitterrochen die Augen noch durch eine durchsichtige Hautschicht abgedeckt werden und die Hornhaut der Haie durch eine lichtdurchlassige Nickhaut geschutzt wird 15 fehlen bei anderen Fischen in der Regel die Augenlider oder ahnliche Schutzmechanismen Auch besitzen die Augen des Schleimaals weder eine Linse noch eine Iris Knorpel und Knochenfische hingegen verfugen uber Regenbogenhaut und eine Linse die jedoch unelastisch und auf Nahsicht eingestellt ist Doch kann sie durch Muskelkontraktion in ihrer Position verandert und so auf eine Fernsicht angepasst werden Literatur BearbeitenSimon Ings Das Auge Meisterstuck der Evolution Hoffmann und Campe Hamburg 2008 ISBN 978 3 455 50072 1 Theodor Axenfeld Begrunder Hans Pau Hrsg Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde Unter Mitarbeit von Rudolf Sachsenweger u a 12 vollig neu bearbeitete Auflage Gustav Fischer Stuttgart u a 1980 ISBN 3 437 00255 4 Winfried Ahne Hans Georg Liebich Manfred Stohrer Horst Erich Konig Eckhard Wolf Zoologie Lehrbuch fur Studierende der Veterinarmedizin und Agrarwissenschaften Schattauer Stuttgart 2000 ISBN 3 7945 1764 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Auge Zitate nbsp Commons Auge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Auge Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen LP Das menschliche Auge als optisches System Georg August Universitat Gottingen Lichtsinneszellen Bau und Photorezeption Unterrichtsmaterial PDF 513 kB Katja Seefeldt Wo Darwin noch erschauderte Ursprung des menschlichen Auges Telepolis 31 Oktober 2004 Trevor D Lamb Evolution of phototransduction vertebrate photoreceptors and retina aus sciencedirect com 18 Juni 2013Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Theodor Axenfeld Begrunder Hans Pau Hrsg Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde Unter Mitarbeit von Rudolf Sachsenweger u a 12 vollig neu bearbeitete Auflage Gustav Fischer Stuttgart u a 1980 ISBN 3 437 00255 4 a b c d e f g h Herbert Kaufmann Hrsg Strabismus 3 grundlegend uberarbeitete und erweiterte Auflage Georg Thieme Stuttgart u a 2003 ISBN 3 13 129723 9 Irvin Rock Charles S Harris Vision and Touch In Scientific American Band 216 Nr 5 S 96 107 Neil A Campbell Jane B Reece Biologie Heidelberg Berlin 2003 S 1250 und 1275 Erwin Deutsch Versicherungsvertragsrecht Ein Grundriss 5 neubearbeitete Auflage Verlag Versicherungswirtschaft Karlsruhe 2005 ISBN 3 89952 177 3 Peter Frost Why Do Europeans Have So Many Hair and Eye Colors Memento vom 2 Januar 2008 imInternet Archive Yet skin color is weakly influenced by the different alleles for hair color or eye color apart from the ones for red hair or blue eyes Some have no effect at all on skin pigmentation David L Duffy Neil F Box Wei Chen James S Palmer Grant W Montgomery Michael R James Nicholas K Hayward Nicholas G Martin Richard A Sturm Interactive effects of MC1R and OCA2 on melanoma risk phenotypes In Human Molecular Genetics Bd 13 Nr 4 Januar 2004 ISSN 0964 6906 S 447 461 doi 10 1093 hmg ddh043 All blue eyed R R individuals Anm R steht im Unterschied zu r fur ein stark wirkendes Rothaarallel beide sind aber rezessiv were in the fair pale skin category but this decreased to 85 4 with fair pale skin for brown green eyed R R individuals the remainder having medium skin color This proportionate lightening in all genotypic groups when carrying both recessive blue eyed b and red hair R alleles indicates additive action of MC1R and BEY2 OCA2 loci on constitutive skin color Hans Eiberg Jesper Troelsen Mette Nielsen Annemette Mikkelsen Jonas Mengel From Klaus W Kjaer Lars Hansen Blue eye color in humans may be caused by a perfectly associated founder mutation in a regulatory element located within the HERC2 gene inhibiting OCA2 expression In Bd 123 Nr 2 ISSN 0340 6717 S 177 187 doi 10 1007 s00439 007 0460 x Das Auge in Zahlen Robert F Schmidt Florian Lang Hrsg Physiologie des Menschen Mit Pathophysiologie 30 neu bearbeitete und aktualisierte Auflage Springer Medizin Heidelberg 2007 ISBN 978 3 540 32908 4 Anatomie des Auges gt Tranenflussigkeit dr gumpert de abgerufen am 2 April 2018 Dr Constanze Funfstuck Jenaer Augenklinik Expertin aus Jena erklart wie das Salz in die Tranen kommt jena otz de 30 Juni 2013 abgerufen am 2 April 2018 Leslie Hyman u a Prevalence and causes of visual impairment in the Barbados eye study In Ophthalmology Bd 108 Nr 10 2001 ISSN 0161 6420 S 1751 1756 Hoffnung fur Blinde Elektronische Sehhilfe in Aussicht Memento vom 20 Juli 2006 im Internet Archive a b c Wilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Band 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 2004 ISBN 3 8274 0900 4 S 84 Wilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Band 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 2004 ISBN 3 8274 0900 4 S 387 Wilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Band 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 2004 ISBN 3 8274 0900 4 S 363 364 Wilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Band 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 2004 ISBN 3 8274 0900 4 S 314 Bauformen des Auges Amphibienauge Facettenauge Flachauge Linsenauge Pigmentbecherocellus Reptilienauge Saugetierauge Vogelauge Wirbeltierauge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wirbeltierauge amp oldid 234161780 Das menschliche Auge