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Der Begriff Mikrosakkade bezeichnet eine schnelle ruckartige Blickzielbewegung des Auges mit einer sehr kleinen Amplitude zwischen 3 und 50 Winkelminuten Die Maximalgeschwindigkeit der Bewegung ist dabei linear von der zuruckgelegten Strecke abhangig und betragt etwa 8 Grad s bei einer Amplitude von 5 Winkelminuten 80 Grad s bei einer Amplitude von 50 Winkelminuten Mikrosakkaden sind neben den langsamen Drifts und dem Mikrotremor Teil der sogenannten Mikrobewegungen die zu den Augenbewegungen gezahlt werden Sie dienen der regelmassigen Neuausrichtung der Blicklinien auf einen Fixationspunkt von dem sie mittels Driftbewegungen stetig abweichen um keine Lokaladaption auszulosen Mikrosakkaden treten ublicherweise 1 bis 3 Mal pro Sekunde auf ihre Rate variiert aber stark zwischen Personen Bei naiven Versuchspersonen liegt ihre Amplitude meist unter 30 Bogenminuten typischerweise lt 15 arcmin 1 Dieser Winkel entspricht ca 80 µm oder 40 Photorezeptoren Verschiebung auf der Netzhaut Derzeit wird davon ausgegangen dass der Generierung von Mikrosakkaden und Sakkaden ahnliche Prozesse und gemeinsame neuronale Strukturen zugrunde liegen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Physiologische Bedeutung 2 Siehe auch 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksPhysiologische Bedeutung BearbeitenDie Rezeptoren der Netzhaut reagieren hauptsachlich auf Anderungen der Lichtverhaltnisse Ein gleichbleibender Lichtreiz fuhrt zum Verlust der Sehkraft durch die Rezeptorermudung mit dem Ergebnis des Eindrucks des Eigengrau Lokaladaption Bei fixiertem Kopf und Lahmung der Augenmuskeln kommt es zu einer vorubergehenden Erblindung Mikrobewegungen des Auges verschieben standig das auf die Netzhaut einfallende Licht auf verschiedene Rezeptoren und ermoglichen damit das Sehen Mikrosakkaden scheinen hierbei vor allem fur das periphere Sehen Sehen im Augenwinkel eine Rolle zu spielen da die rezeptiven Felder der retinalen Zellen dort zu gross sind um Reizveranderungen aufgrund anderer Mikrobewegungen zu erreichen Siehe auch BearbeitenAugenbewegungen Visuelle WahrnehmungEinzelnachweise Bearbeiten A T Bahill D Adler L Stark Most naturally occurring human saccades have magnitudes of 15 degrees or less In Investigative Ophthalmology amp Visual Science Band 14 Juni 1975 S 468 469 iovs org PDF Martin Rolfs In between fixation and movement On the generation of microsaccades and what they convey about saccade generation urn nbn de kobv 517 opus 14581 Literatur BearbeitenHerbert Kaufmann Strabismus Unter Mitarbeit von W de Decker u a Enke Stuttgart 1986 ISBN 3 432 95391 7 Z M Hafed J J Clark Microsaccades as an overt measure of covert attention shifts In Vision Research 42 2002 S 2533 2545 R Engbert R Kliegl Microsaccades uncover the orientation of covert attention In Vision Research 43 2003 S 1035 1045 M Poletti M Rucci A compact field guide to the study of microsaccades Challenges and functions Vision Research 118 83 97 2016 S Martinez Conde J Otero Millan S L Macknik The impact of microsaccades on vision towards a unified theory of saccadic function Nature Reviews Neuroscience 14 83 96 2013 R G Alexander S L Macknik S Martinez Conde Microsaccade Characteristics in Neurological and Ophthalmic Disease In Frontiers in Neurology 9 2018 S Yuval Greenberg E P Merriam D J Heeger Spontaneous Microsaccades Reflect Shifts in Covert Attention In The Journal of Neuroscience 34 2014 S 13693 Hung SC Carrasco M Microsaccades as a long term oculomotor correlate in visual perceptual learning Psychon Bull Rev 2023 Feb 30 1 235 249 doi 10 3758 s13423 022 02151 8 Weblinks BearbeitenUte Durrwachter Analyse der Blickbewegungen von Kindern mit einer Lese und Rechtschreibstorung Dissertation Universitat Tubingen 2003 PDF 2 32 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mikrosakkade amp oldid 236464718