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Der Troxler Effekt ist ein 1804 von Ignaz Paul Vitalis Troxler beschriebenes Phanomen der visuellen Wahrnehmung das infolge lokaler Adaptation von Netzhautarealen auftritt Der Troxler Effekt demonstriert anhand eines Gaussschen Farbrauschens beim Fixieren der Mitte des voll aufgelosten Bildes aus kurzer Distanz verschwinden die Farbunterschiede nach einigen Sekunden scheinbar Die Adaptation des Auges ist ein physiologischer Vorgang der Anpassung der Retina an die Reizintensitat Bei auf umschriebene Retinabereiche beschrankten Anpassungsprozessen spricht man auch von Lokaladaptation Dabei passen sich Netzhautareale anhaltenden oder wiederkehrenden Reizen ahnlicher Intensitat so an dass ihre Empfindlichkeit abnimmt Ohne wesentliche Reizanderungen auf die gleichen Areale der Netzhaut projizierte Bilder rufen daher neuronale Erregungsmuster hervor deren Signalstarke sich fortschreitend verringert Dies kann nach einer Weile zum Verlust der Wahrnehmbarkeit von visuell am gleichen Ort unverandert oder wiederholt prasentierten Objekten fuhren dem Troxler Effekt Bei langerem Betrachten des Bildes verblassen nach etwa 20 Sekunden die farbigen Kreise sofern Augenbewegungen unterdruckt werden Einige Betrachter sehen an Stelle der Lucke einen wandernden hellgrunen Kreis als Sukzessivkontrast Dies gilt naturlich auch fur jene der Photorezeptor Schicht uberlagerten Strukturen der Netzhaut die von Licht passiert werden bevor es die Sinneszellen erreicht Beispielsweise werden so die zarten Blutgefasse der Netzhaut auf die Lage der Rezeptoren projiziert und abgebildet zumeist ohne visuell wahrgenommen zu werden Fertigt man eine Blende indem man mit einer Nadel ein kleines Loch in ein Stuck Papier sticht und durch dieses Loch sieht und lasst deren Offnung vor dem Auge kreisformig mit einem Radius von einem Zentimeter um einen Mittelpunkt rotieren so andert man durch veranderten Einfallswinkel die Wahrnehmungsbedingungen Die Adern des Auges werfen wahrend der Drehbewegung Schatten auf die Netzhaut die das Gehirn durch die Bewegung dieser Schatten wieder wahrnehmen kann Im taglichen Leben wird das Auftreten der Lokaladaptation durch permanente Mikrosakkaden des Auges verhindert Das Phanomen tritt bei peripher wahrgenommenen Reizen aufgrund der in der Netzhautperipherie grosseren rezeptiven Felder deutlicher zu Tage Je grosser ein rezeptives Feld ist umso geringer ist die relative Auswirkung einer Mikrosakkade Literatur BearbeitenTroxler I P V 1804 Uber das Verschwinden gegebener Gegenstande innerhalb unseres Gesichtskreises Ophthalmologische Bibliothek 2 2 1 53 Herbert Kaufmann Hrsg Strabismus Unter Mitarbeit von Wilfried de Decker u a Enke Stuttgart 1986 ISBN 3 432 95391 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Troxler Effekt amp oldid 194269292