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38 338611111111 69 972777777778 Koordinaten 38 20 19 N 69 58 22 O Blick in das Tal von Chonako mit Lossaufschluss und PalaobodenDas Loss Palaolithikum am Obi Mazar bezeichnet mehrere nahe beieinander liegende palaontologisch und archaologisch bedeutsame Fundstellen am Fluss Obi Mazar im Suden von Tadschikistan in Zentralasien Es handelt sich im Wesentlichen um die Fundbereiche Obi Mazar Lachuti und Chonako die im Umkreis der Stadt Chowaling in der Region Chatlon liegen Das Gebiet ist Teil der sudtadschikischen Losslandschaft in der Afghanisch Tadschikischen Depression welche von mehreren Hochgebirgen wie dem Pamir und den Hindukusch umgeben ist Das sehr feinkornige Sediment hat sich hier in teils machtigen Decken abgelagert Sie werden durch Flusse zerschnitten die durch ihre erosive Kraft tiefe Taler schufen An deren Randern stehen steile Stufen von bis uber 100 m Hohe Loss als feinkorniges Sediment wird durch Wind verfrachtet was zu einem grosseren Teil wahrend der trockenen Kaltzeiten des Pleistozans erfolgte aber nicht auf diese beschrankt blieb In den Warmzeiten begunstigte jedoch das zumeist warmere und feuchtere Klima die Ausbreitung der Vegetation und damit die Bildung von Boden In den Losswanden am Obi Mazar sind zahlreiche Bodenhorizonte eingebettet deren Alter bis zu eine Million Jahre betragt Sie werden in den mittel bis jungpleistozanen Abschnitten in zehn ubergeordnete Einheiten zusammengefasst sogenannte Pedokomplexe auch Palaobodenkomplexe Diese sind mitunter mehrfach in sich gegliedert und werden von oben nach unten gezahlt Die sich so abzeichnenden Loss Palaoboden Sequenzen ermoglichen das Studium der Wechsel von Kalt und Warmzeiten im Verlauf des Pleistozans Detailreiche Analysen fuhren zu einem Vergleich mit anderen Klimaarchiven die analog zu den Lossprofilen lange Zeitraume umspannen Hierzu gehoren etwa Bohrkerne aus Tiefseesedimenten oder aus den Eisschilden der Antarktis und der Arktis Aus diesem Grund stellen die Fundstellen am Obi Mazar nicht nur bedeutende archaologische Lokalitaten sondern auch wichtige geologische Aufschlusse dar In den einzelnen Pedokomplexen sind verschiedene archaologische Fundhorizonte der Altsteinzeit eingelagert Bei den meisten aufgefundenen Objekten handelt es sich um Steinartefakte Knochen sind nur selten erhalten geblieben Wahrend die unteren Boden bisher nur wenige Funde erbrachten sind grossere Fundkonzentrationen vom sechsten bis zum ersten Pedokomplex dokumentiert Sie umfassen einen Zeitraum von vor rund 600 000 bis 100 000 Jahren was dem Alt und Mittelpalaolithikum entspricht In unmittelbarer Nachbarschaft sind ausserdem Funde aus einem Zeitraum von vor knapp einer Million Jahre nachgewiesen ebenso Reste die auf etwa 10 000 Jahre datieren und dem ausgehenden Pleistozan sowie dem Jungpalaolithikum angehoren Somit ist die kulturelle Entwicklung der Steingeratetechnik des fruhen Menschen uber einen langen Zeitraum einer Region erfasst Das geborgene Fundmaterial der jeweiligen Pedokomplexe erlaubt des Weiteren einen Vergleich mit regionalen und uberregionalen Fundstellen gleicher Zeitstellung Als weitere Besonderheit befindet sich in alluvialen Ablagerungen unterhalb der Loss Palaoboden Sequenz des Obi Mazar eine wichtige palaontologische Fundstelle mit zahlreichen Wirbeltierresten Die Bezeichnung Loss Palaolithikum wurde Ende der 1980er Jahre vom sowjetisch tadschikischen Archaologen Vadim A Ranov gepragt und schliesst neben den Fundstellen am Obi Mazar auch andere Fundplatze im sudlichen Tadschikistan mit ein darunter bedeutende wie die altpalaolithische Station Karatau oder die spatmittel bis jungpalaolithische Lokalitat Schugnou Die Fundbereiche am Obi Mazar wurden Mitte der 1970er Jahre durch das Auffinden palaolithischer Steinartefakte entdeckt In der Folgezeit kam es regelmassig zu Begehungen die haufig von Ranov getatigt wurden Grossere Ausgrabungen erfolgten Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre im funften und vierten Pedokomplex Seit Beginn der 1990er sind deutsche Wissenschaftler eingebunden Hierbei standen neben systematischen archaologischen Ausgrabungen auch geostratigraphisch palaoklimatische Forschungen im Vordergrund Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Situation 1 1 Lage und Landschaft 1 2 Aufschlussgebiet 2 Entstehung der Losslandschaft 3 Geologie des Aufschlussgebietes 3 1 Abfolge der Loss Palaoboden Sequenz 3 2 Bodengenese 3 3 Regionaler und uberregionaler Vergleich 3 4 Datierung und palaoklimatische Korrelierung 4 Palaontologie 5 Archaologie 5 1 Funde aus den Pedokomplexen 5 2 Einbindung in das uberregionale Palaolithikum 5 3 Strategien der Landschaftsnutzung 6 Forschungsgeschichte 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographische Situation BearbeitenLage und Landschaft Bearbeiten nbsp Karte des sudlichen Tadschikistans mit wichtigen Lossaufschlussen 1 Obi Mazar Lachuti 2 Chonako 3 Tschaschmanigar Darai Kalon 4 KaramaidanDas Fundgebiet am Obi Mazar liegt in Zentralasien am Nordrand der Afghanisch Tadschikischen Depression Das Beckengebiet wird im Norden vom Hissar und Serafschangebirge im Osten vom Pamir und im Suden vom Hindukusch begrenzt nach Nordwesten offnet es sich zur Wustenlandschaft der Karakum Vor allem an den Hangen der Hochgebirge hat sich eine charakteristische hugelige Losslandschaft ausgebildet Sie ist Teil eines grosseren Lossgebietes das sich uber weite Teile des zentralasiatischen Bereiches erstreckt Die Losshugel werden lokal mit dem tadschikischen Wort adir bezeichnet Sie erreichen in der Afghanisch Tadschikischen Depression Hohenlagen bis 2500 m uber dem Meeresspiegel in seltenen Fallen auch bis 3000 m Die Akkumulation des Losses ein durch Wind angetragenes feinkorniges Sediment wird einerseits durch die Zangenlage zwischen Hochgebirge und Wuste andererseits durch das in der Region vorherrschende trockene Kontinentalklima mit pragenden Westwinden gefordert die auf den Einfluss mediterraner Tiefdruckgebiete zuruckzufuhren sind Dadurch ergibt sich auch die charakteristische Niederschlagsverteilung mit einem Grossteil im Zeitraum von Spatherbst bis Fruhjahr Jahrlich fallen in den nordlichen Randgebieten rund 500 mm in tieferen Bereichen bis hin zu 1000 mm in hoheren Gebirgslagen Die allgemeinen Klimabedingungen fuhren zu hohen Sommer und gemassigten Wintertemperaturen Ursprunglich mit Laubwald bestanden zeigt sich das Landschaftsbild heute durch die Wirkung des Menschen halbwusten bis steppenartig Das Lossgebiet der Afghanisch Tadschikischen Depression wird von zahlreichen Flussen durchschnitten Sie sorgten dafur dass in den einst ebenen Landschaften tiefe Taler entstanden Ein uberwiegender Teil der Flusse entwassert Richtung Sudwest zum Amudarja dem antiken Oxus der wiederum den Aralsee speist Zu ihnen gehort auch der Obi Mazar auch Obi Mazor Dieser entspringt im Pamir und durchfliesst die Losslandschaft des Hochgebirgsvorlandes dabei passiert er die Regionalstadt Chowaling in der tadschikischen Provinz Chatlon bevor er bei Baldschuwon in den Kysylsu mundet 1 2 3 4 Aufschlussgebiet Bearbeiten nbsp Blick vom Lossaufschluss Obi Mazar auf das Tal des gleichnamigen Flusses der Standpunkt befindet sich etwa 83 m uber dem FlussbettDie wichtigsten Fundgebiete am Obi Mazar liegen in der Umgebung von Chowaling rund 40 km nordlich von Kuljab und 80 km ostlich der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe Der Obi Mazar hat einen mehr oder weniger Nordost Sudwest gerichteten Verlauf bevor er sich mit dem Kysylsu vereint Grob eingeengt wird das Gebiet im Westen durch die Wachschkette und im Osten durch das Kugitekgebirge Ersteres trennt den Obi Mazar und den Kysylsu vom Flussbett des Wachsch letzteres von dem des Jachsu Nach Norden erhebt sich das Polizak Plateau 5 nbsp Blick auf den Lossaufschluss Obi Mazar Lachuti im Mittelgrund der Fluss Obi Mazar im Vordergrund die Ortschaft LachutiEtwa 8 km sudwestlich der Stadt Chowaling liegt direkt gegenuber der Ortschaft Sovchose Lachuti benannt nach dem persisch tadschikischen Dichter Abulkasim Achmedzade Lachuti der Aufschluss von Obi Mazar Lachuti Er bildet den rechten Prallhang des Flusses und erstreckt sich auf einer Hohe von 1400 m uber dem Meeresspiegel uber eine Lange von gut 1500 m Der nordwestliche Abschnitt ist halbkreisformig gebogen und endet in etwa auf Hohe der Einmundung des kleinen Flusses Choschar in den Obi Mazar Die Profilwande erreichen bis zu 145 m Machtigkeit Es konnen hier verschiedene Einzelfundstellen unterschieden werden Direkt an der Einmundung des Choschar liegt die Fundstelle Lachuti 2 rund 1500 m weiter sudwestlich Lachuti 1 Bei beiden handelt es sich um rein palaontologische Lokalitaten die noch unterhalb der Losse in alluviale Ablagerungen eingebettet sind Zwischen den beiden Fundstellen stammen zahlreiche archaologische Funde aus verschiedenen Bodensequenzen innerhalb des Losses Diese werden zur Fundstelle Obi Mazar beziehungsweise nordostlich davon Obi Mazar Opolsen gerechnet Der Bereich entlang des Choschar und damit oberhalb der palaontologischen Fundstelle Lachuti 2 ist als Lachuti ausgewiesen Fur einen speziellen Abschnitt von Obi Mazar Opolsen wurde im Jahr 2021 die Bezeichnung Lachuti IV etabliert 6 7 In unmittelbarer geographischer Nahe mundet auf der anderen Flussseite westlich von Lachuti der Bach Kuldara in den Obi Mazar Der Bach mit seiner kleinen eingeschnittenen Schlucht stand Pate fur den gleichnamigen Fundplatz 2 8 nbsp Lossaufschluss von Chonako II mit mehreren Pedokomplexen dunkle Bander nordostlich von Chowaling im Mittelgrund das Tal des Obi MazarWiederum gut 7 km nordostlich von Chowaling befindet sich das Fundgebiet von Chonako in der Umgebung der kleinen Ortschaft Tijun Der Aufschluss ist mit einer Lange von 2 5 km einer der grossten in gesamt Zentralasien Er liegt nicht direkt am Obi Mazar sondern an der rechten Seite des kleinen Nebenflusses Chonako Zwischen dem Obi Mazar und dem Aufschluss von Chonako erstreckt sich ein Gebiet uber 1 5 km Breite das von abgerutschten Hangsedimenten bedeckt ist Hin zum Aufschluss selbst geht die Landschaft in hugeliges Terrain uber Nach Osten hin lehnt sich der Aufschluss an das Kugitekgebirge heute befindet sich hier der Pass zwischen den Talern des Obi Mazar und des Jachsu Es ragt hier bis in eine Hohe von 1850 bis 1900 m uber dem Meeresspiegel auf die Hohe uber dem heutigen Fluss betragt 180 bis 200 m Der ostliche Abschnitt wird als Chonako I der westliche als Chonako II bezeichnet Das dazwischen befindliche Gebiet erhielt spater die Bezeichnung Chonako III Chonako I wird von Chonako III durch eine tiefe Schlucht getrennt dagegen markiert ein breiter Rucken die Grenze zwischen Chonako III und Chonako II Die Profilwande ragen in Chonako I und III bis zu 90 m auf in Chonako II sind es insgesamt 50 m Etwas abseits davon in Richtung zum Obi Mazar liegt der Aufschluss Chonako IV 2 8 9 Entstehung der Losslandschaft Bearbeiten nbsp Losslandschaft am KysylsuLoss ist ein uberwiegend feinkorniges Sediment mit einer Korngrossenfraktion zwischen 0 01 und 0 05 mm womit es in den Bereich des Schluffes fallt Teilweise erreichen die Losspartikel aber auch die Grosse von Ton und feinem Sand Sie bestehen in der Regel aus Quarzkornern Das Verbreitungsgebiet umfasst die gemassigten Klimazonen des eurasischen und nordamerikanischen Raumes Lossablagerungen finden sich zudem auf der Sudhalbkugel Zu den bekanntesten Gebieten gehort das im zentralen und nordlichen China gelegene Lossplateau Daneben sind aber auch weite Teile Zentralasiens von Loss bedeckt wo er sich von Kasachstan und Turkmenistan uber Usbekistan Kirgisistan und Tadschikistan bis teilweise in das nordliche Indien findet Die Machtigkeit der Lossablagerung kann teilweise mehr als 200 m erreichen 1 10 Seit seiner Erstdefinition Mitte des 19 Jahrhunderts wurde der Ursprung des Losses kontrovers diskutiert So stand sowohl eine fluviatile auf Flusse zuruckgehende als auch eine eluviale auf Auswaschungen zuruckgehende oder auch aolische auf Wind zuruckgehende Herkunft zur Debatte Durch zahlreiche Beobachtungen rezenter Lossbildung hat sich aber der aolische Ursprung durchgesetzt 1 2 Die Entstehung von Loss ist an trockene Klimaverhaltnisse gebunden Diese charakterisieren vor allem die teils ausgedehnten Wusten des zentralen Asiens die auch als Herkunftsgebiete der dortigen Losse gelten Wahrend kraftiger Sturme werden grosse Mengen an feinkornigem Sediment ausgeblasen die sich dann andernorts ablagern In einzelnen Regionen Zentralasiens wie in den Wustengebieten Turkmenistans kommen heute jahrlich bis zu 50 Staubsturme vor Westliche Winde transportieren den Staub Richtung Tadschikistan und lagern ihn dort ab Durch solche Wetterereignisse in Tadschikistan auch als Afghanetz bezeichnet werden feine Partikel in bis zu 2 5 km Hohe in die Erdatmosphare verfrachtet was manche Wissenschaftler als Hinweis auf die maximale Hohenverbreitung des Losses in der Region sehen 1 11 Wahrend der verschiedenen Kaltzeiten im Pleistozan herrschten durch die Bindung des Wassers in den grossen Eisschilden mitunter extrem trockene Verhaltnisse auf der Nordhalbkugel wodurch die Entstehung von Loss in weiten Gebieten Eurasiens begunstigt war Die sich im zentralen und nordlichen Eurasien ausbreitende Mammutsteppe bestand unter lang andauernden Hochdruckbedingungen und ubte so vermutlich nicht nur fur Europa sondern auch fur das zentrale Asien Einfluss auf die Lossbildung aus Die altesten Losse in Tadschikistan lagerten sich moglicherweise schon vor 2 5 Millionen Jahren ab Der bestandige Antrag der Sedimente sorgte fur einen gewissen Ausgleich in der topographisch vielgestaltigen Landschaft Im Altpleistozan betrug die Akkumulationsrate schatzungsweise rund 6 cm in tausend Jahren im Mittel bis Jungpleistozan erhohte sie sich auf 40 bis 50 cm im gleichen Zeitraum 10 Die Lossanwehungen waren weitgehend kontinuierlich in klimatisch weniger trockenen und warmeren Phasen bildeten sich allerdings durch zunehmenden Pflanzenbewuchs Boden aus Dass die Lossanwehungen dabei nicht zum Erliegen kamen zeigen Beobachtungen im zentralen und ostlichen Asien Die Flusse schnitten sich wiederum in den Loss ein Mit ihrer erosiven Kraft formten sie tiefe Taler an deren Hangen und Wanden grosse Aufschlusse entstanden in denen die charakteristischen Loss Palaoboden Sequenzen sichtbar werden 1 2 4 Geologie des Aufschlussgebietes BearbeitenAbfolge der Loss Palaoboden Sequenz Bearbeiten nbsp Idealprofil der Aufschlusse von Obi Mazar Lachuti und Chonako mit Detailanalysen des PK 2 und 4 nbsp Detail der Loss Palaoboden Sequenz am Aufschluss Obi Mazar die dunklen Bander bilden die Pedokomplexe PKs nbsp Blick auf den Lossaufschluss Chonako II die dunklen Bander stellen fossile Boden dar jeweils zu sehen sind von oben nach unten die mehrfach ausgebildeten Bodenkomplexe PK 1 2 und 3 der einfache PK 4 Bildmitte die dicht aufeinanderliegenden PK 5 und 6 unterhalb Bildmitte und der einfache PK 7Die Basis der Sedimentfolge im Aufschlussgebiet bilden rotgefarbte Sandsteine die dem Pliozan angehoren Darauf folgt in der Regel eine Serie alluvialer bis fluviatiler Ablagerungen Sie werden der Kuliab Gruppe zugewiesen die sich wiederum in die Kuruksay und die Kayrubak Folge teilt Beide sind altpleistozanen Alters Die Kuruksay Folge setzt sich aus grobklastischen Sedimenten zusammen Ein Hiatus trennt sie von der Kayrubak Folge Im Aufschlussgebiet des Obi Mazar ist uberwiegend letztere ausgepragt und sehr fossilreich Charakteristisch fur die Kayrubak Folge sind rhythmisch gelagerte Serien aus Lossen und Bodenbildungen unterbrochen von Kiesen Sanden und Schluffen die teils auf das Einwirken von Wasser zuruckgehen 12 13 Die sich darauf anschliessende Loss Folge gehort der Kysylsu Gruppe an Sie uberdeckt die gesamte Kuliab Folge diskordant und entstand weitgehend im Mittel und Jungpleistozan 13 Allgemeines Kennzeichen ist ein auffallender Wechsel von Losslagen und Bodenbildungen Der Loss zeichnet sich als helles Sediment ab die Boden sind dunkler gefarbt und als Bander in den Lossprofilen erkennbar An den Aufschlussen von Obi Mazar Lachuti und Chonako sind innerhalb der Kysylsu Gruppe bis zu zehn Pedo oder Palaobodenkomplexe PK dokumentiert wahrend die teils angegebenen alteren Boden der Kuliab Gruppe zugesprochen werden Die einzelnen Pedokomplexe werden stratigraphisch von oben nach unten gezahlt Sie bestehen teilweise aus mehreren Einzelboden Das Konzept der Pedokomplexe wurde in den 1960er Jahren erstmals von Wissenschaftlern der Tschechoslowakei an dortigen Lossprofilen angewandt und nachfolgend von anderen ubernommen Es fasst mehrere Palaoboden zu grosseren Einheiten zusammen Kriterien sind die Auspragung und Lage der fossilen Boden zueinander Als Pedokomplexe werden hierbei verschiedene fossile Boden aufgefasst die durch geringmachtige Losslagen voneinander getrennt sind und einem ahnlichen Relief folgen Diese Merkmale geben an dass die fossilen Boden eines Pedokomplexes eine Entwicklungseinheit bilden die nur kurzfristig durch kuhlere oder trockenere Phasen unterbrochen worden war 14 4 Die Abfolge der Loss und Bodeneinheiten ist im Aufschlussgebiet relativ einheitlich Die unteren Boden vom zehnten bis siebenten Pedokomplex sind einfach aufgebaut Zum nachsten dem sechsten Pedokomplex besteht ein dickes Losspaket als Trennschicht Der sechste und der funfte Pedokomplex liegen als markantes Erkennungsmerkmal dicht aufeinander werden aber durch eine wiederum dicke Lossschicht abgedeckt Der sechste ist in der Regel gedoppelt der funfte einfach Weiter im Hangenden folgt der vierte Pedokomplex der als einzelner Boden vorliegt Die oberen drei Einheiten vom dritten bis zum ersten Pedokomplex bestehen jeweils aus drei Einzelboden Bodenbildungen beschranken sich aber nicht nur auf die Pedokomplexe Teilweise finden sich nur leicht verwitterte Boden in den Losslagen so unter anderem zwischen denen des vierten bis ersten Pedokomplexes Sie werden als Lossinterstadiale LI angesehen bei denen es zu einer kurzfristigen Bodenbildung kam 2 15 16 Unabhangig von der relativ ahnlichen Loss Palaoboden Abfolge sowohl in Obi Mazar Lachuti als auch in Chonako bestehen lokal einzelne Unterschiede An ersteren Aufschluss liegt der erste Pedokomplex relativ dicht auf dem zweiten an letzteren werden beide durch eine machtige Losslage getrennt Der erste Pedokomplex ist in Obi Mazar Lachuti durch einen Kalkanreicherungshorizont zweigeteilt In Chonako besteht er aus insgesamt drei Boden die beiden unteren entsprechen dem gedoppelten Boden von Obi Mazar Lachuti Ausserdem werden in Chonako beide untere Boden durch Loss getrennt Die Variationen gehen vermutlich auf regionale Eigenheiten zuruck Eine exponiertere Lage wie in Chonako oder eine Position naher zum ursprunglichen Talgrund wie in Obi Mazar Lachuti beeinflussten dadurch in unterschiedlichem Masse die Bodenbildung Zusatzlich wirkten erosive Prozesse 16 4 Bodengenese Bearbeiten nbsp Der PK 2 von Chonako mit deutlich getrennten Boden nbsp Arbeiten im PK 1 oben mit Stufen im PK 2 Mitte zwei Schurfe und im PK 3 unten ein Schurf von Chonako Mitte links markiert ein einzelner Schurf den Interstadialboden LI 2bDie Loss Palaoboden Sequenzen im Gebiet des Obi Mazar zeigen einen charakteristischen Wechsel zwischen den beiden Sedimentstrukturen Loss als windverfrachtete Ablagerung entsteht unter trockenen vegetationsarmen Bedingungen die im Pleistozan in der Regel mit den Kaltzeiten oder Glazialen einhergehen Boden hingegen sind ein Ergebnis intensiveren Pflanzenwuchses verbunden mit feuchteren und zumeist warmeren Verhaltnissen wie sie haufig zu Warmzeiten auch Interglaziale genannt oder bei starkeren Warmeschwankungen Interstadiale innerhalb von Kaltzeiten bestanden Der dadurch einsetzende Verwitterungsprozess fuhrte zur Bodenbildung mit einer Reduktion der Korngrossenfraktion der Sedimente Anhand der Loss Palaoboden Abfolgen konnen somit die wechselnden klimatischen Charakteristika aufgezeigt werden Dabei sind innerhalb der Pedokomplexe die einzelnen Palaoboden nicht gleichwertig entwickelt So gibt es starker und schwacher verwitterte Boden die dadurch unterschiedliche Entwicklungsstadien anzeigen Stark verwitterte Boden zeichnen sich in der Regel durch eine intensivere Rotfarbung und eine starkere Zunahme kleinerer Korngrossenfraktionen aus Sie entstanden vermutlich unter den warmeren und feuchteren Bedingungen eines Interglazials verbunden mit einer intensiveren Bewaldung Weniger stark verwitterte Boden sind leichter rotgefarbt und grobkorniger Sie spiegeln kuhlere und trockenere moglicherweise nur interstadiale Phasen wider in denen die Vegetation lediglich einen steppenartigen Charakter aufwies 17 nbsp Der PK 4 von Chonako im DetailDie Palaoboden besitzen einen charakteristischen Aufbau anhand dessen sich ihre Entwicklung nachvollziehen lasst Sie konnen in Horizonte verschiedener Bodenbildungen beziehungsweise Verwitterungsbereiche untergliedert werden Beispielhaft kann hier der vierte Pedokomplex genommen werden der zwar als einzelner Boden gesehen wird aber in sich starker differenzierbar ist Von dem insgesamt 4 2 m machtigen Boden entfallen circa ein Drittel auf die fruhinterglaziale Phase in der sich auf dem unterlagernden Loss schwache Bodenbildungen mit zunehmender Verbraunung und Brockelgefuge herausformten Der optimale Abschnitt der Warmzeit wird durch einen dunkelbraunen brockeligen und tonhaltigen Boden angezeigt Er geht einher mit dem Klimaoptimum und den damit warmsten und feuchtesten Bedingungen Die Machtigkeit des Bodens hier betragt rund 0 8 m Fast die Halfte der Bodenentwicklung nimmt die spatinterglaziale Phase ein Diese verlief aber nicht einheitlich da nach einer anfanglichen Ausbleichung des Bodens unter sich abkuhlenden Klimaverhaltnissen kurzfristig wieder eine Verbraunung stattfand Die so angezeigte Klimaerwarmung wahrte aber nur kurz so dass danach wieder eine Ausbleichung stattfand oberhalb der sich erneut Loss ablagerte 18 Ahnliche Verhaltnisse konnen auch an den anderen Pedokomplexen beobachtet werden Sie unterliegen einer Dynamik die von einer initialen und zunachst schwachen Verwitterung zunehmende Warme und Feuchtigkeit uber ein Klimaoptimum hohe Feuchtigkeit und Warme zu einer abschliessenden wiederum schwachen Verwitterung abnehmende Feuchtigkeit und Warme fuhrt Generell unterscheiden sich die fossilen Boden vom rezenten Boden Der fur den heutigen Boden typische Ah Horizont mit dem Humus ist nicht mehr erhalten Er wurde im Verlauf der Entwicklung der Warmzeit vom unterlagernden B Horizont aufgearbeitet und umgewandelt Die optimale Klima und damit auch Bodenbildungsphase wird hier daher durch einen hoheren Tonreichtum angezeigt und allgemein als Bt Horizont bezeichnet Nach der Begrabung des warmzeitlichen Bodens durch den Loss kam es zu weiteren diagenetischen Veranderungen Hierzu gehoren die vollstandige Mineralisierung des Humus eine damit einhergehende Ausbildung von Eisenverbindungen und anschliessende Rotfarbung sowie eine teilweise Lessivierung bei der Tonmineralien abwarts wanderten Ausserdem fand eine nahezu vollstandige Entkalkung im Bereich des Bodenoptimums statt Der Kalk entwich in den Untergrund und bildete nahe der Bodenbasis haufig eine harte weisse Krustenschicht aus Ahnliches ist an heutigen Boden in Zentralasien nicht zu beobachten 18 19 nbsp Entstehung der Palaoboden nach dem synsedimentaren 1 bis 5 und dem epigenetischen A bis E ModellDie hier dargestellte Entwicklung der Palaoboden wird als synsedimentarer oder syngenetischer Bodenbildungsprozess bezeichnet Er setzt eine standige Akkumulation an Sedimenten wahrend der Verwitterung voraus Das hat zur Folge dass der sich aufbauende und aufwachsende Humushorizont Ah Horizont durch uberdeckende Ablagerungen und in Folge von Mineralisationsprozessen in einen Bt oder bei schwacheren Bodenbildungen in einen Bm Horizont ubergeht und am Ende in der vollstandigen Degeneration von ersterem mundet Die Ansicht findet Unterstutzung durch Beobachtungen an rezenten Boden in Zentralasien Hier kommt es auch wahrend der klimatischen Hochphase der gegenwartigen Warmzeit zu einer Ablagerung von Lossstaub Das erfolgt uberwiegend im Sommer und Herbst also im trockenen Jahresabschnitt Der jahrliche Zuwachs an Loss betragt schatzungsweise 0 27 mm 19 20 18 4 21 Der synsedimentare Bodenbildungsprozess wird nicht von allen Wissenschaftlern akzeptiert Andere bevorzugen ein epigenetisches Modell der Bodengenese bei der keine kontinuierliche Ablagerung von Sedimenten wahrend der Warmzeiten stattfindet Der Boden entsteht demnach durch biochemische Prozesse aus den bereits in der vorangegangenen Kaltzeit abgelagerten Losssedimenten Das Fehlen des Ah Horizontes in den fossilen Boden wird hier durch eine nachtragliche Erosion erklart 22 14 23 Beide bodengenetischen Prozesse haben unmittelbaren Einfluss auf die Ausdeutung der sich in den Boden befindlichen archaologischen Objekte die sich haufig auf den Bt Horizont konzentrieren Im synsedimentaren Modell fand die Einbettung in den Ah Horizont synchron mit der fortschreitenden Sedimentauflagerung statt das heisst wahrend des klimatischen Optimums einer Warmzeit Ihr heutiger Verbleib im Bt Horizont resultiert aus der Transformation des Ah Horizontes Im epigenetischen Modell erfolgte die Ablagerung der Fundobjekte bereits in der ausgehenden Kaltzeit oder in kuhleren Phasen der Warmzeit in den Loss der nachtraglich in der Warmzeit zu einem Boden verwitterte Ihre Lage im Bt Horizont ware in dieser Ansicht zufallig Hierbei musste eine Besiedlung der Region unter eher kuhlen bis kaltzeitlichen Bedingungen angenommen werden was nur in einzelnen Fallen vornehmlich in Bereichen oberhalb des zweiten Palaobodenkomplexes nachgewiesen ist Eine Anwesenheit des Menschen wahrend des Optimums der Warmzeit lasst sich im epigenetischen Modell nur schwer belegen da die nachtragliche Erosion des Ah Horizontes auch dessen Hinterlassenschaften erfasst hatte 2 21 Regionaler und uberregionaler Vergleich Bearbeiten Fur die Loss Palaoboden Abfolge von Obi Mazar Lachuti und Chonako finden sich mehrere Vergleichsfundstellen in Tadschikistan Der Aufschluss von Tagidjar erhebt sich wenige Kilometer flussab rund 150 m uber den Obi Mazar Er schliesst 17 Pedokomplexe ein die in ihrer generellen Abfolge einen guten Vergleich zu Obi Mazar Lachuti und Chonako bieten 3 In der weiteren Umgebung gehoren die Profile von Tschaschmanigar beziehungsweise nur wenige hundert Meter entfernt von Darai Kalon dazu Beide liegen etwa 15 km nordlich von Chowaling in einer Hohe von 2100 m uber dem Meeresspiegel Sie erreichen eine Machtigkeit von 180 bis 200 m In den oberen 138 m sind insgesamt 10 Pedokomplexe ausgebildet Weitere 20 teils dicht aufeinanderliegende folgen im unteren Abschnitt die aber eine unterschiedliche Qualitat aufweisen 24 14 25 23 26 Westlich dieses Gebietes an einem Nebenfluss des Kysylsu ist das Profil von Kairubak aufgeschlossen das rund 120 m Hohe aufweist und wenigstens 13 Pedokomplexe enthalt 22 Das Profil von Karamaidan ragt im Rascht Tal nordostlich von Duschanbe auf Es entstand durch Erdrutsche ausgelost durch Erdbeben in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts In dem bis zu 240 m hohen Profil sind uber 30 Boden eingebettet 13 27 14 28 29 Vereinzelt wurde vorgeschlagen Karamaidan als Standardprofil der Loss Palaoboden Abfolge fur das sudliche Tadschikistan festzulegen 28 allerdings besteht es aus verschiedenen Teilstucken 4 Alle genannten Aufschlusse zeigen in den oberen Boden eine auffallende Ubereinstimmung mit den Aufschlussen im Gebiet des Obi Mazar Der jeweils erste Pedokomplex ist mehrfach geteilt mit drei kraftig verwitterten Boden Dagegen sind der zweite und dritte Pedokomplex gedoppelt wobei in Tschaschmanigar und Darai Kalon beim zweiten eine machtigere Lossschicht beide Boden trennt die zudem eine wie auch in Obi Mazor Lachuti und Chonako leicht grunliche Farbung aufweist Ahnlich der Situation an den Aufschlussen des Obi Mazar reprasentiert der vierte Pedokomplex jeweils eine einfache Bodenbildung Der funfte und sechste Pedokomplex liegen analog zum Obi Mazar Gebiet dicht aufeinander und werden nach oben und unten durch machtige Losse abgetrennt Wahrend der funfte Pedokomplex einfach ist besteht der sechste aus zwei Boden Die sich im unteren Profilbereich anschliessenden siebenten achten und neunten Pedokomplexe sind jeweils einfach gebaut der zehnte hingegen gedoppelt 13 24 14 28 Abseits Zentralasiens und der tadschikischen Losse ist vor allem das Lossplateau im zentralen und nordlichen China zu nennen das eine Flache von rund 270 000 km einnimmt und bis zu 200 m machtige Loss Sequenzen aufweist 30 Eines der bedeutendsten Profile findet sich in Luochuan rund 160 km nordlich von Xi an Ein weiteres ist mit Xifeng rund 200 km weiter westlich ausgebildet Die Loss Palaoboden Sequenzen sind im Lossplateau ebenfalls relativ einheitlich ausgepragt Es werden vier stratigraphische Einheiten unterschieden Die Basis bilden rote Tone Darauf folgt der Wucheng Loss der von drei Pedokomplexen unterbrochen wird WS 3 bis WS 1 jeder davon besteht aus funf Einzelboden Darauf folgt der Lishi Loss unterteilt in eine untere und eine obere Serie Die untere Serie enthalt zehn Pedokomplexe S 14 bis S 5 die obere vier S 4 bis S 1 Der Malan Loss schliesst die Sequenz ab und tragt den heutigen Boden S 0 Die die Pedokomplexe trennenden Losse sind vor allem im Wucheng Loss eher dunn und dunkel gefarbt In der unteren und oberen Lishi Loss Serie werden sie machtiger und heller Besonders dicke Losspakete mit deutlich uber 2 m werden zwischen dem 8 und 9 sowie zwischen dem 14 und 15 Pedokomplex erreicht ebenso ist der Malan Loss zwischen dem rezenten Boden und dem ersten Pedokomplex sehr machtig Wie in Tadschikistan sind einzelne Pedokomplexe mehrfach ausgebildet Hierzu gehoren unter anderem der funfte und der zweite Ebenfalls analog zu den tadschikischen Lossen entstanden die ersten Losse des Lossplateaus vor rund 2 5 Millionen Jahren Allein die Loss Sequenz der letzten 800 000 Jahre erreicht eine Machtigkeit von uber 60 m und schliesst acht Pedokomplexe ein 31 32 33 In Europa sind Losse ebenfalls weit verbreitet erreichen aber nicht die Machtigkeit wie in Zentral und Ostasien Eines der bedeutendsten Profile bildet Korolevo in der sudwestlichen Ukraine Das Gesamtprofil weist eine Machtigkeit von 14 m auf und enthalt neun Bodenkomplexe von denen acht auf den Zeitraum vom Mittel bis Jungpleistozan entfallen Die Basis pragen Flusssedimente 34 35 Andere wichtige Aufschlusse stellen unter anderem der Cerveny Kopec in Brno in Tschechien mit insgesamt 17 Pedokomplexen oder Rheindahlen in Nordrhein Westfalen mit drei fossilen Bodenbildungen dar 36 37 Datierung und palaoklimatische Korrelierung Bearbeiten nbsp Korrelation der verschiedenen Profilaufnahmen am Aufschluss von Obi MazarDie Loss Palaoboden Abfolge der Aufschlusse von Obi Mazar Lachuti und Chonako wurde bereits seit den 1970er Jahren untersucht Profilaufnahmen erfolgten einerseits durch Andrej E Dodonov im Jahr 1977 und von A A Lazarenko im Jahr 1984 38 Weitere Dokumentationen tatigte Joachim Schafer in den 1990er und 2000er Jahren Im Vergleich zu den letzteren Untersuchungen weichen erstere beiden ein wenig ab So fasste Lazarenko beispielsweise den ersten und zweiten Pedokomplex zusammen teilte hingegen den sechsten in zwei auf Dadurch kommt es zu einer Verschiebung der Nummerierungen wodurch etwa sein dritter Pedokomplex nicht gedoppelt war sondern einen einfachen Boden darstellte hier Pedokomplex 4 Die Zusammenfassung der beiden oberen Bodenkomplexe zu einem einzigen durch Lazarenko ist dem ortlichen Umstand zuzuschreiben dass beide Bodenkomplexe im nordostlichen Abschnitt des Aufschlusses vom Obi Mazar dicht aufeinanderliegen wahrend sie im sudwestlichen Bereich deutlich getrennt sind Bei Dodonovs Profilaufnahme ergeben sich wiederum Korrelierungsprobleme im mittleren Abschnitt Wahrscheinlich resultieren sie daraus dass die Gesamtdokumentation an zwei Teilprofilen entstand von denen sich das untere am Aufschluss von Lachuti das obere an dem von Obi Mazar befand Bei der Zusammenstellung kam es aber offensichtlich zu Fehlinterpretationen wodurch in Dodonovs Aufnahme einzelne Boden aus dem mittleren Abschnitt des Profils fehlen 15 16 18 Die Abweichungen in den Profilaufnahmen sind insofern von Bedeutung da altere Forschungsberichte aus der Zeit vor den 1990er Jahren haufig auf Dodonovs oder Lazarenkos Profil zuruckgreifen Dies fuhrt zu unterschiedlichen Interpretationen in der Lage einzelner archaologischer Kulturschichten die dann wiederum Fehlschlusse in der Altersdatierung hervorrufen Bezuglich der Altersdatierung der Loss Palaoboden Sequenz von Obi Mazar Lachuti und von Chonako wurde die Brunhes Matuyama Umkehr und damit der Wechsel vom Altpleistozan zum Mittelpleistozan vor rund 780 000 Jahren bereits in den 1980er Jahren palaomagnetisch zwischen dem neunten und zehnten Pedokomplex ermittelt 1 39 Eine vergleichbare Situation liegt fur die Aufschlusse von Tschaschmanigar Darai Kalon und Karamaidan vor 13 24 Erste Thermolumineszenzdatierungen aus den 1970er Jahren wiederum wiesen fur den heutigen vierten Pedokomplex ein Alter von rund 130 000 Jahren aus Diesen Altersreferenzen gemass waren eine grossere Anzahl an Boden dem Jungpleistozan und damit dem letzten Vereisungsgeschehen zuzuordnen wahrend altere Boden aus dem wesentlich langer dauernden Mittelpleistozan insgesamt seltener auftraten 15 16 Einen eher jungen Altersansatz fur die oberen Boden ergaben weitere Thermolumineszens Werte aus dem Beginn der 2000er Jahre Hierbei wurden fur den Pedokomplex 1 von Chonako Daten um 40 000 Jahre vor heute und fur die Oberkante des Pedokomplexes 2 um 50 000 Jahre vor heute ermittelt 4 Grundsatzlich andere Alterswerte ergaben aber Bestimmungen mit dem gleichen Verfahren am nur wenige Kilometer entfernten Aufschluss von Tschaschmanigar die bereits Ende der 1990er Jahre veroffentlicht wurden Der im Vergleich zu Obi Mazar Lachuti und Chonako prinzipiell ahnlich gebaute erste Boden des Profils von Tschaschmanigar entstand demnach vor rund 96 700 Jahren der Loss oberhalb weist dem gegenuber ein Alter von rund 57 300 Jahren auf der Loss unterhalb wiederum von 117 000 Jahren Hierbei lasst sich der erste Pedokomplex von Tschaschmanigar in etwa mit der letzten Warmzeit korrelieren die mit der mitteleuropaischen Eem Warmzeit gleichzusetzen ist Der auflagernde Loss wurde dann der Fruhphase der letzten Kaltzeit also der mitteleuropaischen Weichsel Kaltzeit angehoren 24 nbsp Korrelation des Idealprofils von Obi Mazar Lachuti und Chonako rechts vereinfacht mit verschiedenen Klimaproxies von links nach rechts Klimakurve anhand von Pollenanalysen Palaomagnetik Suszeptibilitat und Sauerstoff IsotopenstufenIn den 1990er wurden neue Ansatze zur Datierung der Loss Palaoboden Abfolgen von Obi Mazar Lachuti und von Chonako gesucht Diese bestanden in der Korrelation mit den Sauerstoff Isotopenstufen OIS oder MIS welche den Wechsel der Warm und Kaltzeiten wahrend der pleistozanen und alteren Klimaentwicklung nachzeichnen Besonders umfangreiche Isotopenkurven erbrachten unter anderem Bohrkerne von Tiefseeablagerungen Die in den Meeressedimenten fossilisierten Foraminiferen haben das zu ihrer Zeit bestehende Verhaltnis von leichten zu schweren Sauerstoffisotopen in ihren Kalkschalen gespeichert Leichtere Sauerstoffisotopen verdunsten schneller fallen aber auch eher als Niederschlag wieder zur Erdoberflache aus Bei der Analyse der Foraminiferen der einzelnen Sedimentschichten ergibt sich so ein typisches oszillierendes Kurvenmuster resultierend aus dem Wechsel der Warm und Kaltzeiten mit ihren jeweils differierenden Sauerstoff Isotopenverhaltnissen Die daraus entstehenden alternierenden Piks tragen Nummern wobei in der entsprechenden globalen Chronologie gerade Zahlen Kaltphasen und ungerade Zahlen Warmeschwankungen kennzeichnen Ahnliche Korrelationsversuche wie fur das Obi Mazar Gebiet waren zuvor an Aufschlussen im chinesischen Lossplateau vorgenommen worden so unter anderem am Profil von Luochuang 33 Wie fur die chinesischen Abfolgen setzten diese Uberlegungen fur die tadschikischen Loss Palaoboden Sequenzen voraus dass die Pedokomplexe jeweils warmzeitliche Bedingungen widerspiegeln wahrend die Lossablagerungen entsprechend Kaltzeiten reprasentieren Sie implizierten uberdies dass die gesamte Loss Palaoboden Abfolge zumindest im nordlichen Bereich der Afghanisch Tadschikischen Depression einem einheitlichen Bildungsmechanismus unterlag Damit standen sie fruheren Ansichten einer sehr lokalen Bodenbildung entgegen wodurch jedes Lossprofil einen ihm eigenen charakteristischen Aufbau innehatte 38 Der Pedokomplex 1 von Obi Mazar Lachuti und Chonako sollte dem neuen Ansatz zufolge der letzten Warmzeit und der nachfolgenden fruhen letzten Kaltzeit angehoren und innerhalb der Sauerstoff Isotopen Stratigraphie die Stufe MIS 5 einnehmen Diese dauerte von etwa vor 71 000 Jahren bis vor 126 000 Jahren und schliesst so in ihrem Endabschnitt die Eem Warmzeit mit ein die Eem Warmzeit wird genauer mit MIS 5e korreliert Als grundsatzliche Bestatigung dafur lassen sich die Altersdaten von Tschaschmanigar heranziehen Unter diesen Annahmen konnte aber der Bereich bis zum vierten Pedokomplex in Obi Mazar Lachuti und Chonako nicht mehr in das Jungpleistozan gestellt werden wie es die alteren Thermolumineszenz Daten annehmen liessen da dessen Beginn mit der Eem Warmzeit einhergeht 5 40 Die Verknupfung der Loss Palaoboden Sequenzen mit den Sauerstoff Isotopenstufen ergab somit einen grundlegenden zeitlichen Rahmen Mit dem Verweis des Pedokomplexes 1 in das MIS 5 wobei die drei Boden hochstwahrscheinlich die drei Warmeschwankungen MIS 5a 5c und 5e darstellen sowie den auflagernden Loss in die letzte Kaltzeit MIS 2 bis MIS 4 war die obere Grenze definiert Die palaomagnetische Brunhes Matuyama Umkehr findet sich zwischen dem neunten und zehnten Pedokomplex und liegt in der Sauerstoff Isotopenstufe MIS 19 Der Bereich dazwischen kann dadurch den weiteren Sauerstoff Isotopenstufen zugeordnet werden Die drei Palaoboden des zweiten Pedokomplexes liessen sich auf diese Weise mit den drei Warmeschwankungen des MIS 7 verbinden das von vor 182 000 bis 242 000 Jahre reicht Ebenso ist der dreifache dritte Pedokomplex dem gleichfalls mehrfach gegliederten MIS 9 zuzuweisen vor 301 000 bis 334 000 Jahren der einfache vierte Pedokomplex der kraftigen Schwankung des MIS 11 vor 374 000 bis 427 000 Jahren Fur den in Obi Mazar Lachuti sowie in Chonako dicht aufeinander liegenden funften und sechsten Pedokomplex ist eine Verknupfung mit den Stufen MIS 13 Pedokomplex 5 vor 474 000 bis 528 000 Jahren und MIS 15 Pedokomplex 6 vor 568 000 bis 621 000 Jahren moglich Der nur geringmachtige Loss dazwischen wurde dann die auch in den Sauerstoff Isotopenkurven eher leichte Kalteschwankung MIS 14 anzeigen Dem gegenuber stehen dann die machtigen Losse im Hangenden zwischen dem Pedokomplex 5 und 4 im MIS 12 jene im Liegenden zwischen dem Pedokomplex 6 und 7 im MIS 16 Letztendlich ware der siebente Pedokomplex mit dem MIS 17 vor 659 000 bis 712 000 Jahren korrelierbar der folgende achte Pedokomplex konnte einer Warmeschwankung im MIS 18 angehoren Der Pedokomplex 9 entsprache dann dem MIS 19 was sich vor 760 000 bis 787 000 Jahren ereignete 15 16 5 40 nbsp Suszeptibilitats Messungen am dreigeteilten PK 1 von Chonako in den steilen Losshangen gesichert durch SeileNeben der Korrelierbarkeit der Loss Palaoboden Abfolge von Obi Mazar Lachuti und Chonako mit den Sauerstoff Isotopenstufen lassen sich auch andere Vergleichsmoglichkeiten aufzeigen Hierzu gehoren Klimakurven die aus Pollenanalysen gewonnen werden Aus dem Gebiet des Obi Mazar liegen zwar keine Pollenuntersuchungen vor wurden aber an den nahe gelegenen Aufschlussen Tschaschmanigar Darai Kalon und Kairubak durchgefuhrt 22 23 26 Eine der umfangreichsten Pollenkurven stammt aus Tenaghi Philippon in Griechenland die bis zu 1 3 Millionen Jahre zuruckreicht 41 In dieser spiegelt sich der Klimaverlauf dieser Zeitspanne wider da es unter Einfluss der wechselnden Warm und Kaltzeiten zu einer bestandigen Zu und Abnahme von Baumpollen kommt Verbunden ist dies mit der Ausbreitung der Walder in den Warmzeiten und ihrem Ruckzug in den Kaltzeiten Die daraus gewonnenen Klimaproxies finden ihre Ubereinstimmung in den Sauerstoff Isotopenkurven und somit auch in der stratigraphischen Abfolge der Aufschlusse im Obi Mazar Gebiet 15 16 18 Ahnlich verhalt es sich mit der magnetischen Suszeptibilitat der Sedimentabfolgen Vergleichbare Untersuchungen wurden erstmals aus den Lossgebieten Chinas wie am Profil von Luochuang publiziert Hierbei zeigte sich dass die magnetische Intensitat in den Bodenhorizonten um einige Faktoren hoher ist als im Loss Zuruckzufuhren ist dies auf den zunehmenden Anteil an ferromagnetischen Mineralien in den Palaoboden im Zuge der weiteren Bodenentwicklung 42 43 Die bei den Analysen gewonnenen Suszeptibilitatskurven zeigen eine deutliche Ubereinstimmung mit den Sauerstoff Isotopenstufen und konnen daher auch zur Rekonstruktion palaoklimatischer Ablaufe genutzt werden In Tadschikistan wurden derartige Untersuchungen unter anderem an den Aufschlussen von Tagidjar Karamaidan und Tschaschmanigar beziehungsweise Darai Kalon durchgefuhrt 13 3 25 23 was Ruckschlusse auf die Abfolgen im Obi Mazar Gebiet ermoglicht 15 16 Weitere Studien betreffen die oszillierende Haufigkeit bestimmter chemischer Elemente wie Rubidium Strontium und Barium in den Loss und Bodenablagerungen im Rahmen der wechselnden Warm und Kaltzeiten des Pleistozans wie es unter anderem am Profil Tschaschmanigar dokumentiert wurde 44 nbsp Detaillierter Blick auf den PK 2 mit den drei Boden und den LI 2b vorletzte Stufe oben links ist der PK 1 nbsp Korrelation des PK 2 links mit verschiedenen Klimaproxies von links nach rechts hypothetische Verwitterung Verbreitung der Baumpollen biogenes Silikat Insolation fur Juni auf 65 nordlicher Breite Deuterium Entwicklung von Meeresspiegel Eisvolumen und Sauerstoff IsotopenstufenDie detaillierten stratigraphischen und bodenkundlichen Untersuchungen erbrachten eine feine Auflosung der Loss Palaoboden Sequenzen von Obi Mazar Lachuti und von Chonako was sich unter anderem in den unterschiedlichen Verwitterungsgraden der Boden sowohl der Pedokomplexe selbst als auch innerhalb der Lossablagerungen feststellen lasst Hierbei konnen leichter verwitterte Boden mit Steppenboden in Verbindung gebracht werden stark verwitterte mit Waldboden die wiederum die optimale Phase einer warmzeitlichen Entwicklung angeben Diese feinstratigraphische Untergliederung macht es moglich die gesamte Sequenz auch mit kleineren Schwankungen innerhalb der Sauerstoff Isotopenabfolge zu verbinden was an anderen Lossaufschlussen nur bedingt durchfuhrbar ist 17 Als Beispiel hierfur lasst sich der zweite Pedokomplex von Chonako heranziehen Mit seinen drei Boden entspricht er wie bereits erwahnt den drei Schwankungen des MIS 7 Die dazwischen liegenden Kalteeinbruche zeichnen sich im Profil durch schwacher entwickelte Boden beziehungsweise durch Losssequenzen ab Besonders deutlich wird das zwischen dem untersten Boden PK 2c und dem mittleren Boden PK 2b wo neben einer leicht grunlich verfarbten Losslage zusatzlich noch ein Kalkhorizont und ein schwach entwickelter Boden bestehen Dagegen ist die Trennung des mittleren zum oberen Boden PK 2a nicht so offensichtlich Eine vergleichbare Situation findet sich auch in einzelnen Sauerstoff Isotopenkurven in denen die beiden jungeren Warmeschwankungen deutlich weniger voneinander getrennt sind als zur altesten Dicht unterhalb des zweiten Pedokomplexes findet sich eine leichte Bodenverwitterung die als Lossinterstadial 3a bezeichnet wird und einem Interstadial innerhalb des MIS 8 angehort Auch innerhalb des auflagernden Losses zeichnet sich ein schwach verwitterter Boden mit der Kennung Lossinterstadial 2b ab der wiederum eine Warmeschwankung im MIS 6 angibt Diese detailreiche Gliederung mit der dreifachen Bodenentwicklung des Pedokomplexes 2 und den oberen beziehungsweise unteren leicht verwitterten Boden von Chonako lasst sich auch abseits der reinen Morphologie nachvollziehen etwa in Form einer hypothetischen Verwitterung Der Verwitterungsgrad zeigt sich in den vollentwickelten Boden am deutlichsten und wird durch einen hoheren Tonanteil in der Korngrossenverteilung und eine intensivere Rotfarbung angezeigt Hierbei kann dies mit ausgepragten warmzeitlichen Bedingungen und entsprechend hoheren Temperaturen und Niederschlagen verbunden werden Die gute stratigraphische Auflosung ermoglicht somit die Ausweisung verschiedener Warmeschwankungen die in ihrer Detailliertheit denen der Tiefsee und Eisbohrkerne nahekommt 45 4 21 Palaontologie BearbeitenAn der Basis der Loss Palaoboden Abfolge der Kysylsu Gruppe von Obi Mazar Lachuti befindet sich die bedeutende Fossillagerstatte von Lachuti Die Fundstelle gehort der Kayrubak Folge innerhalb der Kuliab Gruppe an Die Lagerstatte verteilt sich auf zwei separate Fundlokalitaten mit drei Fundschwerpunkten Lachuti 1 liegt am Westende des Aufschlusses von Obi Mazar Die zweite Lachuti 2 genannt wurde am Ostende des Aufschlusses rund 100 m aufwarts der Einmundung des Choschar in den Obi Mazar entdeckt Fossilien stammen hier sowohl von der rechten als auch der linken Seite des Baches an letztere Stelle lagern sie stratigraphisch etwas hoher als an ersterer Sowohl Lachuti 1 als auch Lachuti 2 bestehen aus kiesigen bis schluffigen Ablagerungen von bis zu 14 m Machtigkeit In Lachuti 1 bilden die Knochen eine dichte Lage an der Schichtbasis in Lachuti 2 sind sie starker gestreut Hier kommen aber zusatzlich Lagen von Koprolithen sowie Pflanzenreste und Molluskenschalen vor Die Wirbeltierfauna setzt sich uberwiegend aus Saugetieren zusammen Nachgewiesen sind beispielsweise mehrere Raubtiere wie der Wolf Canis mosbachensis die Hyane Pachycrocuta brevirostris die Grosskatze Panthera gombaszoegensis und die Sabelzahnkatze Homotherium daruber hinaus auch ein Dachs und mit Xenocyon ein urtumlicher Wolfsverwandter Nahezu alle Raubtiere werden durch Unterkieferfragmente reprasentiert wie etwa das vordere Symphysenstuck mit Bezahnung von Panthera gombaszoegensis Eine Ausnahme bildet hier Homotherium eventuell Homothetium teilhardipiveteaui von dem auch Oberkieferreste mit kraftigem Sabeleckzahn und ein Oberarmknochen vorliegen 46 Weitere Formen umfassen einen ursprunglichen Vertreter der Mammute belegt uber Einzelzahne sowie verschiedene Huftiere Darunter fallen Schadel und Beinknochen eines grossen Pferdes aus der Wildesel Zebra Verwandtschaftsgruppe ebenfalls Schadel und Kieferfragmente des Riesenhirschverwandten Sinomegaceros der Unterkiefer des Kamels Camelus knoblochi und einzelne Reste von Rindern wohl Bos schoetensacki Kleinsauger werden vor allem durch Nagetiere wie Microtus Allophaiomys Meriones Cricidura Clethrionomys und Ellobius reprasentiert Ein Grossteil der Nagetierreste konzentrierte sich in einer 3 m grossen Linse aus Koprolithen Die meisten der aufgefundenen Saugetiere wie die Wolfe Pferde und Kamele konnen mit Offenlandschaften in Verbindung gebracht werden Andere so die Grosskatze weisen auf Walder in der Umgebung hin Aus biostratigraphischer Sicht datiert das Fossilmaterial in das spate Villafranchium im ausgehenden Altpleistozan Der Ansatz wird durch die stratigraphische Position der Fundlager unterhalb der Brunhes Matuyama Umkehr gestutzt Hierbei entstammen die Funde von Lachuti 1 aus Sedimenten mit normaler Magnetfeldausrichtung was wohl dem Jaramillo Ereignis vor rund einer Million Jahre entspricht Jene von Lachuti 2 kamen aus Ablagerungen mit umgekehrter Polaritat des Magnetfeldes zu Tage sie durften in den Abschnitt zwischen dem Jaramillo Ereignis und der Brunhes Matuyama Umkehr gehoren 12 47 Im Gegensatz zu der reichhaltigen Fauna aus den alluvialen Basisschichten ist die Loss Palaoboden Abfolge eher fossilarm Es liegen zwar aus einzelnen Pedokomplexen Knochen vor doch sind diese haufig schlecht erhalten Aus der Basis der Lossfolge wurden Elefantenknochen berichtet der funfte Pedokomplex enthielt Reste von Hirschen Sowohl aus dem sechsten als auch dem funften und zweiten Pedokomplex sind Nagetierreste wie Microtus Cricetulus und Ellobius verzeichnet 40 Ausserdem konnte eine Molluskenfauna aus den oberen Boden analysiert werden Die Schalen sind hier jedoch nicht aus den Interglazialboden selbst erhalten sie stammen vielmehr aus den Ubergangsbereichen der schwacher verwitterten Boden und der Losse Bestimmt wurden Formen wie Pupilla Vallonia Pseudonapaeus Parmacella Leucozonella und Laevozebrinus Es handelt sich weitgehend um landbewohnende Formen die typisch fur verschiedene Warmeschwankungen und Warmphasen sind Unter einigen Vallonia Arten treten aber auch Kaltzeitspezialisten auf 48 Archaologie BearbeitenFunde aus den Pedokomplexen Bearbeiten nbsp Idealprofil von Obi Mazar Lachuti und Chonako vereinfacht mit den einzelnen archaologischen Fundhorizonten erganzt um die Abfolge von KuldaraEine Besonderheit der zentralasiatischen Loss Palaoboden Sequenzen ist ihre Verknupfung mit teils reichhaltigen archaologischen Funden Dies trifft zwar auch auf die europaischen Lossablagerungen zu ist bei den ostasiatischen aber nur bedingt der Fall 30 Hingegen sind an den Aufschlussen des Obi Mazar insgesamt 28 verschiedene Fundschichten bekannt Grossere Fundkomplexe liegen vom sechsten Pedokomplex aufwarts aus nahezu allen interglazialen Bodenbildungen vor Hinzu kommen umfangreichere Inventare aus interstadialen Phasen zwischen dem zweiten und ersten Pedokomplex Einzelfunde konnen zudem dem neunten und achten Pedokomplex zugewiesen werden Das Hauptfundgebiet der alteren Ensemble bis zum vierten Pedokomplex umfasst die Aufschlusse von Obi Mazar Lachuti Die jungeren Komplexe vom zweiten bis zum ersten Pedokomplex kamen hauptsachlich in Chonako zum Vorschein Insgesamt decken die Fundlagen an den Aufschlussen des Obi Mazar einen Zeitraum von vor rund 800 000 Jahren bis vor rund 100 000 Jahren ab In unmittelbarer Nahe zu Obi Mazar Lachuti findet sich auf der linken Uferseite die Fundstelle Kuldara Unter Hinzuziehung dieser Station lassen sich Besiedlungsbelege in der Region zuruck bis zum elften und zwolften Bodenkomplex nachweisen Mit einem Alter von rund 1 Million Jahren stellt dies nach gegenwartiger Auffassung den fruhesten Nachweis fur die Anwesenheit des Menschen in Zentralasien dar Komplettiert wird die Besiedlungsgeschichte durch die etwas ausserhalb des Aufschlussgebietes den Jachsu flussauf gelegene Fundstelle Schugnou deren obere Ablagerungseinheiten uber vier Fundschichten bis an das Ende des Pleistozans datieren Die gesamte zeitliche Spanne reicht somit vom Alt uber das Mittel und Jungpalaolithikum bis zum Spatpalaolithikum Mesolithikum wodurch die kulturelle Entwicklung des fruhen Menschen der Region nachvollzogen werden kann Das eigentliche Aufschlussgebiet birgt aber diesbezuglich nur Belege fur das Alt und Mittelpalaolithikum 49 50 5 Der grosste Teil des archaologischen Fundmaterials besteht aus Steinartefakten Die in Kuldara geborgenen Stucke rund 40 an der Zahl verteilt auf eine Flache von 60 m heben sich durch ihre Kleinformatigkeit hervor Der grosste Teil ist zwischen 2 und 4 cm lang ein Viertel der Stucke unter 2 cm Es kommen Abschlage Kerne und einige wenige Gerate mit nur einfachen Retuschen vor Typisch ist ihr unstandardisierter Charakter was die Altersstellung im Altpalaolithikum unterstreicht 51 49 52 nbsp Steinartefakte aus dem 6 bis 3 Pedokomplex des Aufschlusses Obi Mazar Lachuti schaberartiges Stuck aus dem PK 6 einfache Kerne aus PK 5 Kerne mit Praparation aus dem PK 4 Schaber aus dem PK 3 nbsp Schaberartiges Stuck aus dem PK 6 des Aufschlusses Obi Mazar Lachuti in fotografischer und zeichnerischer DarstellungDie nachsten jungeren Boden erbrachten weitgehend Einzelfunde deren Artefaktcharakter nicht in jedem Fall eindeutig ist Erst der auf rund 600 000 Jahre zu datierende sechste Pedokomplex barg eine kleine Kollektion von knapp 150 Artefakten in Obi Mazar Charakterisiert wird diese durch eine relativ einfach gehaltene Grundformproduktion also die Herstellung von Abschlagen aus Kernen Sie kann somit als ebenfalls typisch altpalaolithisch angesehen werden Das zeigt sich etwa an dem Fehlen vorpraparierter Kerne so dass an den Schlagflachen der Bereich an dem mit fokussiertem Schlag der Abschlag vom Kern getrennt wird meist naturliche Oberflachen auftreten Klingen also Abschlage deren Lange die Breite um das Zwei bis Dreifache ubertrifft als Merkmalstrager weiter entwickelter Schlagtechniken sind eher selten Unter den Geraten treten einzelne Gerollgerate wie Chopper und Chopping tools auf Daneben kommen Schaber vor die zwischen 6 und 10 cm lang sind und aus Gerollen seltener aus Abschlagen bestehen Ihre Retusche ist zumeist steil Des Weiteren wurden retuschierte Abschlage geborgen Anzeichen einer Faustkeiltechnik fehlen vollstandig 5 Das Bild wiederholt sich im rund 100 000 Jahre jungeren funften Pedokomplex Das Hauptfundgebiet befindet sich in Lachuti Von hier stammen wenigstens 1047 Funde darunter knapp 390 Steinartefakte und verschiedene Trummer sowie vom Menschen eingetragenes Material verstreut auf rund 100 m Untersuchungsflache Die Abschlage sind meist irregular geformt mit Langen von 2 6 bis 5 0 cm teilweise treten zitrusformige Stucke auf an deren breiter Seitenkante noch die Gerolloberflache anhaftet Wie im sechsten Pedokomplex sind Klingen selten ihr Anteil erreicht lediglich 1 5 Unter den Kernen dominieren Gerollkerne als Neuerung gegenuber dem alteren Inventar lasst sich aber ein vereinzeltes Auftreten praparierter Arbeitsflachen angeben Die Retuschen der Gerate sind unregelmassig konnen aber schaberartig oder grob gezahnt sein Einen grosseren Anteil nehmen Gerollgerate wie Chopper und Chopping tools ein 2 53 5 18 Ein ahnliches Bild ergab sich an der Fundstelle Lachuti IV wo auf einer Flache von 6 m uber 660 Steinartefakte dokumentiert werden konnten Diese streuten durch den gesamten hier bis zu 2 7 m machtigen Pedokomplex bildeten aber insgesamt acht stratigraphisch voneinander abtrennbare Lagen Mit rund 70 stellt ein Grossteil des Materials Schlagabfall dar hinzu kommen retuschierte Abschlage Schaber sowie einflachig bearbeitete Stucke Einige rundliche Gerolle konnen als Schlagsteine interpretiert werden 6 7 nbsp Steinwerkzeuge aus dem PK 5 und PK 4 im Vergleich zu den grosseren Stucken aus dem PK 5 fallen jene aus dem PK 4 deutlich kleiner aus und verfugen uber einfachere meist gebuchtete oder gezahnte ArbeitskantenAus dem vierten Pedokomplex liegt ein umfangreiches Material vor dessen Alter rund 400 000 Jahren betragt Die Funde wurden in mehreren Grabungskampagnen zwischen den 1970er und 2000er Jahren geborgen Sie verteilen sich auf die Aufschlusse Obi Mazar Lachuti und Chonako Eine Analyse von knapp 2000 Funden von ersterem Aufschluss erbrachte neben etwa 150 angetragenen Gerollen einen uber 60 igen Anteil an Abschlagen Trummer bilden mehr als ein Viertel des Materials wahrend Kerne mit rund 3 eher selten sind Es finden sich einzelne Ubereinstimmungen mit den alteren Inventaren aus dem sechsten und funften Pedokomplex Diese konnen mit der stark variablen Gestalt der Abschlage und den uberwiegend einfachen Abbaukonzepten der Kerne benannt werden Unter den Kernen treten aber haufiger als in den beiden alteren Fundkomplexen solche mit praparierten Arbeitsflachen auf Hierbei sind auch einige Stucke belegt die sowohl eine vorgefertigte Schlag als auch eine Abbauflache aufweisen Damit nehmen diese die Prinzipien der mittelpalaolithischen Schlagtechnik vorweg auch wenn es noch qualitative Unterschiede gibt An den Geraten uberwiegen einfache Arbeitskanten die entweder gebuchtet oder gezahnt sind selten aber eine schaberartige Gestaltung besitzen Hiermit bestehen wiederum deutlichere Abweichungen zu den Steinartefakten des sechsten und funften Pedokomplexes Ausserdem fallt gegenuber diesen eine markant geringere Dimensionierung auf Der durchschnittliche Langenwert der Abschlage erreicht gut 2 9 cm mit einer hauptsachlichen Varianz von 2 bis 4 cm Entsprechende Angaben bei den Kernen lauten 4 2 cm sowie 3 3 bis 5 8 cm 53 5 18 nbsp Steinartefakte aus dem PK 2 und 1 und dem Interstadial LI 2b des Aufschlusses Chonako retuschierte Klingen aus dem PK 2 Klingenkerne fur seriellen Abbau aus LI 2b Levallois Abschlage aus dem PK 1 nbsp Moustier Spitze aus dem PK 2 des Aufschlusses Chonako in fotografischer und zeichnerischer Darstellung nbsp Retuschierte Klinge aus dem PK 2 des Aufschlusses Chonako in fotografischer und zeichnerischer DarstellungIm dritten Pedokomplex mit einem Alter von rund 300 000 Jahren konnten bisher nur wenige Steinartefakte dokumentiert werden wozu unter anderem ein Schaber gehort Der Charakter des Steinartefaktinventars andert sich deutlich im zweiten Pedokomplex und aufwarts Im zweiten Pedokomplex der auf rund 200 000 Jahre datiert streuen die Funde durch den gesamten Abschnitt bilden aber auch einzelne Konzentrationen Abschlage erreichen insgesamt einen Anteil von fast der Halfte darunter finden sich auch einzelne die eindeutig dem Levallois Konzept zuzusprechen sind Dieses zeichnet sich durch eine mitunter sehr materialintensive Praparationstechnik der Kerne aus bei der am Ende Abschlage von vorbestimmter Form und Grosse gewonnen werden konnen Der Anteil an Klingen nimmt im Vergleich zu den alteren Pedokomplexen erheblich zu und macht rund ein Drittel des Gesamtinventars aus Sie sind bis zu 12 cm lang und vielfach bei der Herstellung gebrochen Auffallend ist ihre teils massive Dicke was sich eventuell rohmaterialbedingt von ahnlichen Stucken aus dem westlichen Eurasien unterscheidet die haufig aus dem sehr feinkornigen und sproden Feuerstein bestehen Auffallend ist auch eine Zunahme der Klingen vom unteren hin zum oberen Abschnitt des zweiten Pedokomplexes In Summe betragt ihr Anteil im unteren Bereich rund ein Viertel im oberen steigt er auf fast 45 an Dem gegenuber geht der Anteil der Abschlage von uber 60 auf unter 40 zuruck Der Rest des Inventars verteilt sich auf Kerne und Trummer Erstere sind aber selten und werden durch einzelne diskoide Formen gekennzeichnet Fur den Gebrauch als Werkzeug wurden uberwiegend die Klingen retuschiert Hierbei lassen sich einzelne Schaber herausstellen aber auch Stucke mit gebuchteten und gezahnten Arbeitskanten 54 50 8 5 Gut 2 m oberhalb des zweiten Pedokomplexes ist aus der schwacher ausgebildeten Bodenbildung des Lossinterstadials 2b in Chonako ein Fundkomplex aus einem kuhleren oder trockenen Interstadial vor gut 180 000 Jahren belegt In dem hier geborgenen Steinartefaktmaterial das eine dichte Konzentration bildet ist der Klingenanteil ebenfalls deutlich hoch und liegt nach 78 untersuchten Stucken bei fast der Halfte Die Abschlage nehmen hier nicht einmal ein Drittel ein Hervorzuheben sind drei konisch geformte Kerne die hochgradig standardisiert wirken und Ahnlichkeiten zu bekannten Stucken aus dem Jungpalaolithikum erkennen lassen Sie verweisen auf eine serielle Klingenproduktion bereits weit vor dieser Zeitstufe Die Gerate aus dem Lossinterstadial 2b bestehen aus retuschierten Klingen und Abschlagen 54 50 8 5 Die Besiedlung des Raumes in klimatisch weniger gunstigen Phasen lasst sich auch fur die nachfolgende Zeit aufzeigen Die schwach verwitterte Bodenbildung des Lossinterstadials 2a unterhalb des ersten Pedokomplexes die moglicherweise einer Warmeschwankung vor rund 150 000 Jahren entspricht enthielt in Chonako eine kleine Konzentration von gut 80 kleindimensionierten Artefakten Die meisten Stucke sind unter 3 cm lang und reprasentieren kleine Klingen auch Lamellen genannt der Anteil an Abschlagen ist gering Gerate wurden nicht beobachtet Der jungste Pedokomplex erbrachte bisher nur wenige Funde Der mittlere Boden zeigte eine konzentrierte rotliche Verfarbung die anfanglich als Feuerstelle interpretiert 16 spater aufgrund weiterer ahnlicher Befunde aber als naturliches Feuer angesehen wurde Der gleiche Boden forderte mehrere langliche bis runde Levallois Abschlage zu Tage Aus dem obersten Boden sind einzelne weiter gestreute Steinartefakte dokumentiert 16 54 50 8 Einbindung in das uberregionale Palaolithikum Bearbeiten Die zahlreichen Funde aus den unterschiedlichen Pedokomplexen von Obi Mazar Lachuti und Chonako ermoglichen einen Vergleich mit anderen Fundstellen des eurasischen Palaolithikums Allgemein sind die alteren Komplexe bis zum vierten Pedokomplex dem Altpalaolithikum zuzuweisen was sich an den wenig standardisierten Kern und Abschlagformen zeigt Fur die moglicherweise altesten Funde aus Kuldara gibt es aufgrund der geringen Anzahl an Steinartefakten nur wenige Vergleichsmoglichkeiten Zeitliche Entsprechungen konnten mit Stranska skala in Tschechien vorliegen eventuell auch mit den unteren Fundschichten von Korolevo in der Ukraine oder der Gran Dolina von Atapuerca in Spanien 55 34 56 Alle drei Fundstellen zeichnen sich wie Kuldara durch eher einfache Schlagtechniken aus wobei die einzelnen Inventare jeweils nur einen geringen Umfang haben Andere etwa zeitgleiche Fundstellen wie sie unter anderem mit Bizat Ruhama und ʻUbeidiya aus Israel vorliegen zeigen sich teils deutlich variantenreicher verfugen aber auch uber ein grosseres Artefaktensemble 57 58 Die Funde des sechsten und funften Pedokomplexes ahneln einander deutlich Ihrer charakteristischen Gerollgerate wegen werden sie der Karatau Kultur zugesprochen Der eponyme Fundplatz befindet sich mit Karatau rund 1100 m oberhalb des Wachsch auf einer Hohenlage von 1700 m etwa 54 km sudostlich von Duschanbe Er ist wahrscheinlich zeitlich aquivalent zum funften eventuell auch zum sechsten Pedokomplex In den fruhen 1970er Jahren entdeckt wurde die Freilandfundstelle in mehreren Grabungskampagnen erschlossen und auf rund 500 m freigelegt Hierbei fanden sich uber 930 Steinobjekte von denen mehr als 610 als Artefakte angesprochen werden konnen Das Inventar spiegelt jene aus dem sechsten und funften Pedokomplex von Obi Mazar Lachuti wider mit unregelmassigen Abschlagen einfachen Kernreduktionstechniken bei extrem seltenem Auftreten zuvor praparierter Arbeitsflachen und Geraten mit schaberartigen steilen Retuschen Die Dominanz von Gerollgeraten wie Chopper und Chopping tools sowie das Fehlen von Faustkeilen zeichnet das Material als Gerollgeratekultur aus 53 8 5 59 60 Die Karatau Kultur findet ihre Entsprechungen im sudasiatisch verbreiteten Soanien oder in unterschiedlichen westeurasischen Kulturerscheinungen die mitunter als Clactonien bezeichnet werden 61 Diese Gruppen stehen dem altpalaolithischen alteren Acheuleen gegenuber dessen Charakterform der Faustkeil ist Eine hypothetische Trennung zwischen faustkeilfreien und faustkeiltragenden Kulturerscheinungen wurde als Movius Linie bezeichnet und verlauft vom ostlichen Europa durch Zentralasien ostlich des Ufers des Kaspischen Meeres bis in das nordliche Sudasien Die Karatau Kultur lage somit im Grenzbereich dieser Linie Das Vorkommen von Faustkeilen in Zentralasien wird teils kontrovers diskutiert Vereinzelt wurden unter anderem Faustkeile oder bifazial zweiseitig bearbeitete Stucke aus Sel Ungur in Kirgisistan und vom Krasnovodsk Plateau in Turkmenistan beschrieben Wahrend letztere moglicherweise tatsachlich Faustkeile darstellen bewerten andere Autoren die entsprechenden Funde aus Sel Ungur als Kerne 53 60 59 In jungeren Forschungsansatzen wird die Movius Linie weitgehend kritisch betrachtet da beispielsweise in Mitteleuropa an einigen den Clactonien zugewiesenen Fundplatzen durchaus faustkeilartige Gerate auftreten Aus diesem Grund ist das Fehlen von Faustkeilen moglicherweise kein Ausdruck kultureller Unterschiede sondern eventuell eine Anpassung an okonomisch okologische Rahmenbedingungen 62 nbsp Typische kleingeratige Inventare des Altpalaolithikums wie hier aus Bilzingsleben bestehen haufig aus gebuchteten gezahnten oder einfachen retuschierten Geraten Aus dem vierten Pedokomplex wurde wiederum ein kleinformatiges Inventar geborgen Chronologisch steht es am Ende der altpalaolithischen Entwicklung Das Fundmaterial gleicht in vielerlei Hinsicht dem der Karatau Kultur weicht aber durch die geringe Dimensionierung und die einfacher gestalteten Arbeitskanten auch deutlich ab Die teils auffalligen Qualitatsunterschiede zu den mitunter feiner retuschierten Arbeitskanten der Gerate der Karatau Kultur veranlassten einige Archaologen wie Vadim A Ranov von einer Degeneration zu sprechen 53 Andere Autoren sehen diese Auffassung kritischer da einzelne vorkommende Kerne mit praparierten Schlag und Abbauflachen sowie auftretende Praparationstechniken die sich an den Abschlagen erkennen lassen die mittelpalaolithische Levallois Technik vorwegnehmen Gegenuber den alteren Inventaren aus dem sechsten und funften Pedokomplex wo derartige Hinweise weitgehend fehlen wird ihrer Auffassung zufolge in dem Material aus dem vierten Pedokomplex eine Weiterentwicklung angezeigt 18 Kleingeratige Inventare sind ein typisches Phanomen im eurasischen Altpalaolithikum Im regionalen Vergleich bietet sich die Fundstelle Kara Bura 160 km sudwestlich von Obi Mazar Lachuti und 37 km sudwestlich von Kurgan Tjube im Tal des Wachsch an Dieser in der alteren Literatur zumeist in die letzte Warmzeit gestellte Fundplatz entspricht zeitlich vermutlich eher dem vierten Pedokomplex von Obi Mazar Lachuti Ahnlich zu Obi Mazar kommen auch hier neben Gerollgeraten vereinzelt mittelpalaolithische Schlagtechniken vor 8 60 59 Raumlich weiter entfernt und einem Travertin Palaolithikum zuordbar sind die Lokalitaten von Koshkurgan und Shoktas in Kasachstan zu nennen 63 64 Auch aus dem westlichen Eurasien wurde vergleichbares Material mehrfach berichtet Bedeutend sind hier die Fundplatze von Bilzingsleben in Thuringen und von Schoningen in Niedersachsen die beide etwa zeitgleich zum Pedokomplex 4 sein durften 65 66 Weitere ahnliche Inventare liegen aus Vertesszolos in Ungarn oder aus Racineves in Tschechien vor 67 68 Auffallig fur die europaischen Platze ist dass kleingeratige altpalaolithische Fundkomplexe bisher weitgehend an Warmzeiten gebunden sind grossformatige Artefaktinventare treten hingegen haufiger in den Ubergangsphasen zu den Kaltzeiten auf Die uberwiegend einfachen Arbeitskanten der Werkzeuge mit ihren gebuchteten und gezahnten Retuschen dienten weitgehend der Bearbeitung organischer Materialien 62 64 69 nbsp Levallois Kern Levallois Klinge und Levallois Abschlag aus Markkleeberg als Beispiel eines fruhen Mittelpalaolithikums vor rund 280 000 Jahren nbsp Klingen und steil retuschierte Kratzer aus dem Jungpalaolithikum von ChudschiDie wenigen Funde aus dem dritten Pedokomplex erlauben momentan keine eindeutige Zuweisung zu einer der alt oder eventuell schon mittelpalaolithischen Gerateindustrien Der Altersstellung dieses Pedokomplexes entsprechend findet in der palaolithischen Kulturabfolge in anderen Teilen Eurasiens und in Afrika der Wechsel zwischen den beiden Steingeratetraditionen statt Die Grenze wird mit dem Erscheinen der ausgepragten Levallois Technik definiert 70 Als bedeutende Fundstellen die den Beginn des Mittelpalaolithikums anzeigen sollen die rund 280 000 Jahre alte Station von Markkleeberg in Sachsen und das nahezu gleich alte Olorgesailie in Kenia genannt werden 71 72 Im Gebiet des Obi Mazar ist das Mittelpalaolithikum dann ab dem zweiten Pedokomplex eindeutig greifbar Als Charakteristikum kann neben der entwickelten Levallois Technik vor allem das haufige Auftreten von Klingen genannt werden wie es aus Chonako belegt ist Das bezieht sich hierbei nicht nur auf den zweiten Pedokomplex sondern auch auf die nachfolgenden schwach verwitterten Boden der Lossinterstadiale 2b und 2a Dass die Klingen nicht zufallig oder beilaufig entstanden heben die standardisierten Klingenkerne hervor die eine serielle Produktion anzeigen Vergleichbare spezialisierte Schlagindustrien sind aus dieser Zeitstellung in Zentralasien nicht bekannt Im Allgemeinen treten Klingen in grosserer Zahl seit dem Mittelpalaolithikum auf Ihre Herstellung beruht in der Regel auf dem Levallois Konzept womit sich eine Herstellung in schneller Abfolge aufgrund der aufwendigen Praparationstechniken weitgehend ausschloss Eine serielle Klingenproduktion von speziellen uberwiegend prismatisch bis konisch geformten Kernen wird daher haufig mit dem Jungpalaolithikum verbunden Klingenindustrien sind in Tadschikistan unter anderem aus der Hohlenfundstelle Ogzi Kitschik im Danghara und den Freilandstationen Schugnou im Jachsutal hier vor allem die unteren Fundschichten sowie Chudschi im Hissartal dokumentiert In der Regel wird fur alle drei Fundstellen eine Ubergangsstellung zwischen dem Mittel und dem nachfolgenden Jungpalaolithikum angenommen womit sich eine Datierung in den mittleren Abschnitt der letzten Kaltzeit ergabe Wahrend radiometrische Daten fur Chudschi dies zu bestatigen scheinen und auch das Artefaktinventar mit den typischen jungpalaolithischen Klingen und steil retuschierten Kratzern dafur spricht 73 legen entsprechende absolute Daten fur Ogzi Kitschik auch ein hoheres Alter nahe Fur die unteren Lagen von Schugnou geben wiederum artefaktmorphologische Kriterien ein Indiz fur eine altere Einstufung 50 5 Ahnlich verhalt es sich mit der Klingenindustrie von Obi Rachmat nordostlich von Taschkent in Usbekistan dessen angenommene letztkaltzeitliche Stellung nicht zweifelsfrei ist Eine fruhere zeitliche Einordnung erscheint ebenfalls moglich Impliziert wird das sowohl durch absolute Daten als auch durch einzelne Artefaktmerkmale wie auftretende Levallois Hinweise 50 59 50 59 Vor jungpalaolithische Klingenindustrien wurden auch aus Europa beschrieben Ein Grossteil der Fundstellen konzentriert sich in einem enger umgrenzten Raum im nordwestlichen Mitteleuropa Bekannte Fundorte sind hier etwa Rocourt in Belgien oder Seclin in Frankreich 74 75 Sie datieren weitgehend in die letzte Warmzeit vor rund 100 000 Jahren Gegenuber diesen weisen aber die Komplexe aus Chonako mit ihrer Stellung in der vorletzten Warmzeit und der vorletzten Kaltzeit ein deutlich hoheres Alter auf 16 50 5 Das Auftreten fruher Klingenindustrien an den Aufschlussen des Obi Mazar ist umso bemerkenswerter da sie im ersten Pedokomplex durch ein klassisches Mousterien ersetzt werden Das Bild wiederholt sich in Obi Rachmat ist aber auch an westeurasischen Fundplatzen nachweisbar Das Mousterien gilt als klassische Kultur der Neandertaler die hauptsachlich wahrend der letzten Kaltzeit Verbreitung fand Gekennzeichnet wird es wiederum durch die Levallois Technik und die markanten Spitzen Somit zeigen nicht nur die westeurasischen Fundstellen mit ihrem Wechsel von den Klingenindustrien zum Mousterien sondern auch die Aufschlusse am Obi Mazar die diskontinuierliche Entwicklung im Mittelpalaolithikum an Zumal mit dem Micoquien und seiner ausgefeilten auf den Faustkeiltraditionen des Acheuleens basierenden Bifazialtechniken noch weitere parallele Kulturerscheinungen existierten Inwiefern hier klimatische oder okonomisch okologische Faktoren eine Rolle spielen ist in Diskussion 54 Strategien der Landschaftsnutzung Bearbeiten nbsp Entwicklung der Losslandschaft am Obi Mazar vom PK 6 uber PK 4 zum PK 2 und im Vergleich zu heuteDer Obi Mazar hat sich heute tief in die Landschaft hineingeschnitten Die vertikale Distanz zwischen Flussbett und Gelandeoberflache betragt teilweise bis zu 200 m Als Ergebnis besteht heute eine topographisch vielfach gegliederte Landschaft Die einzelnen Pedokomplexe geben den Verlauf der ehemaligen Gelandeoberflache wahrend ihrer Entstehungszeit wieder Ein Teil der starken Gelandeaufhohung wird mit tektonischen Hebungsprozessen im Zuge der Auffaltung des Pamirs im Verlauf des Pleistozans erklart in deren Zuge die zunehmend exponierte Lage weitere Lossanwehungen begunstigte In vergangenen Zeiten war das Gelande wesentlich flacher strukturiert Das kann beispielsweise am sechsten funften und vierten Pedokomplex aufgezeigt werden Beide verlaufen im Bereich der Wasserscheide nahezu horizontal und fallen in Richtung des heutigen Obi Mazar nur flach ein Die damaligen Menschen nutzten dadurch einen flachen Flusshang fur ihre Aktivitaten Zur Entstehungszeit des zweiten und ersten Pedokomplexes sah die Landschaft dagegen schon deutlich anders aus Der Fluss hatte sich bereits tiefer eingeschnitten und die Ufer wurden von steileren Hangen begleitet 2 Vor dem Hintergrund dieser Landschaftsveranderungen sind auch die Artefaktkomplexe der einzelnen Pedokomplexe zu deuten Generell muss gesagt werden dass die heutigen steilen Hange an den Lossprofilen kaum grossflachige Grabungen zulassen In der Regel handelt es sich um langschmale Schnitte Dadurch ist nur ein kleiner Ausschnitt der damaligen Aktivitatsbereiche der fruhen Menschen einsehbar Die fruhen Menschen des sechsten funften und vierten Pedokomplexes am Aufschluss Obi Mazar Lachuti nutzten die flachen Flusstaler Der Fluss lag nur wenig unterhalb der erschlossenen Besiedlungsflache fur den vierten Pedokomplex werden rund 60 m angenommen Als Rohmaterialressource fur ihre Steingerateherstellung dienten ihnen die lokalen Flussgerolle bestehend aus Quarzen Quarziten und Porphyren Bezuglich der Qualitat des Rohmaterials bestehen hier kaum Unterschiede Umso interessanter ist die grundsatzlich verschiedene Auspragung der Artefaktinventare mit dem kleinformatigen Ensemble aus dem vierten gegenuber den grossformatigen aus den beiden alteren Pedokomplexen Ob hier unterschiedliche Aktivitatsmuster vorliegen oder sich eventuell kulturelle Differenzen auszeichnen kann momentan nicht genau beantwortet werden Die Nutzung des Landschaftsraumes ist insgesamt nicht ganz eindeutig Aus den alteren Pedokomplexen liegen fast nur Einzelfunde vor die Sammlung des sechsten Pedokomplexes ist nur wenig umfangreich Fur den funften und vierten Pedokomplex die jeweils umfangreicher untersucht wurden ergab die Artefaktverteilung jeweils nur einzelne kleinere Konzentrationen Das Fundensemble beider Pedokomplexe reprasentiert das gesamte Steinartefaktrepertoire der fruhen Menschen Dies schliesst Schlagplatze aus an denen ublicherweise die Kerne reduziert und Abschlage hergestellt wurden Die inhomogene Streuung geht vermutlich auf unterschiedliche moglicherweise kurzfristige Begehungsphasen zuruck bei denen der fruhe Mensch die Landschaft immer wieder aufsuchte Die jeweiligen Artefaktinventare bilden dadurch keinen in sich geschlossenen Komplex Das wird auch durch die teils deutliche vertikale Streuung impliziert 2 18 nbsp Statistischer Vergleich der Qualitat des Rohmaterials zwischen dem PK 5 und 4 zum PK 2Die fruhen Menschen aus dem Bereich des zweiten und ersten Pedokomplexes am Aufschluss Obi Mazar Lachuti lebten in einer starker reliefierten Landschaft mit einem tiefer liegenden und eventuell schwerer zuganglichen Flussbettniveau Der Aufschluss von Chonako liegt etwas abseits vom heutigen Fluss und schmiegt sich an das Kugitek Gebirge Die gleiche geographische Situation bestand wohl schon vor 200 000 bis 100 000 Jahren Dadurch konnen sich die Aktivitatsmuster zu Obi Mazar Lachuti unterschieden haben Ihnen stand mit den Gerollen des Obi Mazar aber die gleiche Rohmaterialressource zur Verfugung wie den fruhen Menschen aus den alteren und jungeren Abschnitten an den Aufschlussen von Obi Mazar Lachuti Anhand der einzelnen Fundbereiche lassen sich in Chonako drei Fundstellenkategorien unterscheiden Die erste besteht aus einzelnen Funden die locker horizontal und vertikal gestreut liegen und eine hohe Diversitat an Rohmaterial zeigen Es handelt sich hierbei wohl um unspezifische Hintergrundaktivitaten zu unterschiedlichsten Zeiten Zur zweiten gehoren dichtere Fundstreuungen wahrend die dritte eng begrenzte Konzentrationen mit geringer vertikaler Verteilung umfasst Letztere weisen haufig nur ein oder zwei Rohmaterialtypen auf und konnen als Reste zeitlich begrenzter Aktivitaten aufgefasst werden Hier fallt dann auch auf dass in den in sich geschlosseneren Inventaren wie aus dem Pedokomplex 2 und dem Lossinterstadial 2b die fruhen Menschen zwar die gleiche Rohmaterialressource wie jenen der alteren Pedokomplexe zur Verfugung stand sie aber diese gezielter nutzten und verstarkt hochwertigere Gesteine als in den alteren Fundlagen auswahlten Machen im vierten und funften Pedokomplex feinkornige bis glasige Rohmaterialien nur rund 10 des Inventars aus erhoht sich ihr Anteil in den genannten jungeren Fundensembles auf uber 50 Im Vergleich dazu fallt der Anteil groberkorniger oder teils inhomogener Gesteinsrohstoffe von wiederum uber 50 in den beiden alteren Pedokomplexen auf unter 20 in den beiden jungeren Inventaren 54 18 Ein uberwiegender Teil des Fundmaterials entstammt den stark verwitterten Bodenkomplexen die in der Regel mit den optimalen Bedingungen der jeweiligen Warmzeiten korrelieren Einzelne Streufunde aus lossigen bis schwach verwitterten Ablagerungen zwischen dem sechsten und funften Pedokomplex deuten auf eine erste Nutzung der Landschaft auch unter trocken kuhl bis kaltklimatischen Bedingungen vor rund 540 000 Jahren hin Wesentlich regelhafter zeigt sich die Besiedlung offener kuhlklimatischer Landschaften anhand der reichhaltigeren Steinartefaktinventare aus den schwach verwitterten Bodenbildungen der Lossinterstadiale 2b und 2a oberhalb des zweiten und unterhalb des ersten Pedokomplexes deren Altersdaten bei 180 000 beziehungsweise 150 000 Jahren liegen 54 8 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Vadim A Ranov in Chonako 2002 nbsp Die Fundstelle Karatau als Beginn der Erforschung des tadschikischen Loss PalaolithikumsDie Erforschung der Loss Palaoboden Sequenzen im sudlichen Tadschikistan begann Anfang der 1970er Jahre mit der Entdeckung des Fundplatzes Karatau oberhalb des Wachsch gelegen Bereits zuvor Ende der 1950er Jahre waren erste fossile Knochen aus den alluvialen Ablagerungen im Liegenden der Losse am Aufschluss vom Obi Mazar entdeckt worden Dieser Aufsammlung folgten wissenschaftliche Grabungen von Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften der UdSSR im Jahr 1968 12 Etwa ein halbes Jahrzehnt darauf barg der Geologe Andrej E Dodonov die ersten Steinartefakte an den Aufschlussen von Obi Mazar und von Chonako An letzteren entstammten die Funde dem funften Pedokomplex Zur Uberprufung der Fundlage wurden noch im gleichen Jahr zwei Probeschnitte in Chonako angelegt In den Folgezeit bis zu den 1990er Jahren besuchte vor allem der sowjetisch tadschikische Archaologe Vadim A Ranov die Region regelmassig wenn auch teilweise im etwas zeitlichen Abstand Im Jahr 1977 fanden beide Aufschlusse Beachtung durch die International Union for Quaternary Research INQUA als Mitglieder der Subkommission im Rahmen des Workshops On the Neogene Quaternary boundary Zur Neogen Quartar Grenze diese bei einer Exkursion besuchten In einer grosser angelegten Untersuchung wurde im Jahr 1980 in Chonako I eine Flache von rund 170 m verteilt uber die Pedokomplexe 6 7 und 8 erschlossen sie erbrachte aber insgesamt nur wenige Funde 76 9 Bereits im Jahr 1976 wiederum hatte der Geologe A A Lazarenko in zwei kleinen Sondagen am vierten Pedokomplex von Obi Mazar mehrere Hundert Steinartefakte zu Tage gefordert Der Aufschluss konnte erst 1983 von Ranov wieder aufgesucht werden es fanden sich jedoch keine Spuren der Schnitte mehr Eine dort im Folgejahr getatigte umfangreichere Untersuchungsaktion die insgesamt acht Grabungsflachen auf 70 m Lange einschloss erbrachte uber 260 Artefakte Schon Ende der 1970er Jahre waren Aktivitaten am funften Pedokomplex von Lachuti erfolgt Hierbei wurden mehr als 1040 Steinobjekte verteilt uber eine Flache von 100 m dokumentiert 76 19 53 18 Die teils intensiven Tatigkeiten in der Region fuhrten zur Entdeckung weiterer Fundplatze von denen hier Kuldara als moglicherweise altester bekannter Besiedlungsnachweis in einem Seitental des Obi Mazar sudlich der Ortschaft Lachuti hervorgehoben werden soll 51 49 52 Die reichhaltigen Funde aus den Loss Palaoboden Sequenzen des sudlichen Tadschikistan veranlassten Ranov im Jahr 1987 den Begriff Loss Palaolithikum zu pragen Dieses schliesst zahlreiche Fundstellen des sudlichen Tadschikistans ein darunter neben den Aufschlussen am Obi Mazar etwa Karamaidan Karatau oder Schugnou 53 nbsp Grabungs und Dokumentationsarbeiten in den steilen Losshangen hier am LI 2a von ChonakoNeben den archaologischen Untersuchungen und geologischen Aufnahmen standen des Weiteren einzelne Detailfragen im Zentrum Pjoter M Sosin und Nicholas John Shackleton widmeten sich unter anderem bodenkundlichen Problemen Wahrend einer Expedition im Jahr 1992 in internationaler Kooperation war auch erstmals der deutsche Archaologe Joachim Schafer beteiligt Zentrale Fragen stellten sich hierbei neben der Datierung der einzelnen Bodenkomplexe auch zur generellen stratigraphischen Abfolge der Loss Palaoboden Sequenzen im sudlichen Tadschikistan 18 Bereits im Rahmen der INQUA Exkursion an die Lossaufschlusse am Obi Mazar im Jahr 1977 hatte Dodonov eine Abfolge erarbeitet Ihr folgte eine weitere durch Lazarenko im Jahr 1984 die im Detail etwas abwich 38 Durch Schafer wurden in den 1990er und 2000er Jahren regelmassig weitere Expeditionen organisiert die in enger Kooperation mit tadschikischen Wissenschaftlern stattfanden So nahmen unter anderem Ranov und Sosin mehrfach teil Dabei erfolgten nicht nur weitere archaologische Untersuchungen in den verschiedenen Pedokomplexen etwa am vierten Boden von Obi Mazar es wurden auch weitere Fundstellen wie im dritten zweiten und ersten Pedokomplex von Chonako entdeckt Ausserdem erarbeitete Schafer eine neue Dokumentation der Loss Palaoboden Sequenz die mit verschiedenen regionalen und uberregionalen Abfolgen sowie mit Bohrkernen aus Tiefseeuntersuchungen verglichen wurde In Konsequenz aus dieser internationalen Zusammenarbeit ergab sich eine umfassende stratigraphische Korrelation die in Folge der Einbindung in die globale Palaoklimaentwicklung die bisherige Auffassung zu den tadschikischen Lossprofilen korrigierte Die mit den einzelnen Pedokomplexen verbundenen archaologischen Fundplatze erhielten dadurch auch eine prazisere Verbindung mit dem uberregionalen Palaolithikum und ergaben so einen verfeinerten Einblick in die techno typologische Kulturentwicklung des fruhen Menschen Zentralasiens anhand der Steinartefakte Neben dem bereits bekannten Artefaktkollektionen aus den warmzeitlichen Pedokomplexen fuhrten die Untersuchung daruber hinaus zur Entdeckung von Inventaren in den massiger ausgepragten Boden der Lossinterstadiale womit auch die Nutzung der kuhl bis kaltklimatisch gepragten Landschaften der Region durch den fruhen Menschen belegt werden konnte 2 15 16 8 17 Seit dem Jahr 2021 erforschen skandinavische und russische Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit tadschikischen Spezialisten gemeinsam die Aufschlusse am Obi Mazar im Rahmen des Projektes The timing and ecology of the human occupation of Central Asia THOCA Im Fokus stehen sedimentologische palaoklimatische und archaologische Fragestellungen Eine erste Expedition im gleichen Jahr erschloss mehrerer Grabungsflachen in Kuldara und Obi Mazar Lachuti 77 78 Hierzu erschien im gleichen Jahr auch eine erste Publikation 6 7 Literatur BearbeitenJoachim Schafer und Pjoter M Sosin Am Fusse des Pamir Archaologie in der Steilwand Archaologie in Deutschland 2 2013 S 12 16Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Andrej E Dodonov Loess of Central Asia Geo Journal 24 2 1991 S 185 194 a b c d e f g h i j k Andrej E Dodonov Vadim A Ranov und Joachim Schafer Das Losspalaolithikum am Obi Mazar Tadshikistan Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums 39 1 1992 S 209 243 a b c Hans Mestdagh Paul Haesaerts Andrej Dodonov und Jozef Hus Pedosedimentary and climatic reconstruction of the last interglacial and early glacial loess paleosol sequence in South Tadzhikistan Catena 35 1999 S 197 218 a b c d e f g h Joachim Schafer Globale Klimaindikatoren aus dem vorletzten Interglazialkomplex MIS 7 des Lossprofils von Chonako III Tadschikistan In Eva Speitel Mario Kussner Michael Stock und Sven Ostritz Hrsg Terra Praehistorica Festschrift fur Klaus Dieter Jager zum 70 Geburtstag Langenweissbach 2007 S 30 40 a b c d e f g h i j k l Vadim A Ranov und Joachim Schafer Loessic Paleolithic Archaeology Ethnology amp Anthropology of Eurasia 2 2 2000 S 20 32 a b c A A Anojkin A G Rybalko T U Hudzhageldiev P M Sosin und R N Kurbanov Lahuti IV novaya stoyanka rannego paleolita v doline reki Obi Mazar Yuzhnyj Tadzhikistan Problemy arheologii etnografii antropologii Sibiri i sopredelnyh territorij 27 2021 S 29 36 doi 10 17746 2658 6193 2021 27 0029 0037 a b c A A Anoikin A G Rybalko T U Khudjageldiev P M Sosin A F Sharipov und R N Kurbanov Lakhuti IV A New Site of the Loessic Paleolithic in Tajikistan Archaeology Ethnology and Anthropology of Eurasia 51 2 2023 S 3 13 doi 10 17746 1563 0110 2023 51 2 003 013 a b c d e f g h i Vadim A Ranov und Joachim Schafer The Palaeolithic of the Late Middle Pleistocene in Central Asia 400 100 ka ago In Avraham Ronen und M Weinstein Evron Hrsg Toward modern humans Yabrudian and Micoquian 400 50 kyears ago BAR S850 2000 S 77 94 a b Vadim A Ranov Zur Forschungsgeschichte der archaologischen Untersuchungen am Loss Palaoboden Aufschluss von Chonako Sud Tadschikistan In Jan Michal Burdukiewicz Lutz Fiedler Wolf Dieter Heinrich Antje Justus und Enrico Bruhl Hrsg ErkenntnisJager Kultur und Umwelt des fruhen Menschen Festschrift fur Dietrich Mania Veroffentlichungen des Landesamtes fur Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte 57 2003 S 467 476 a b Andrej E Dodonov und Liping Zhou Loess depositions in Asia its initiation and development before and during the Quaternary Episodes 31 2 2008 S 222 225 Shengchen Tian Jimin Sun Zhiliang Zhang Sherzod Abdulov Mengmeng Cao Mustafo Gadoev und Ilhomjon Oimahmadov Loess deposits in the Tajik Basin Central Asia chronology provenance and palaeoclimatic implications since the Last Glacial Boreas 50 2021 S 147 166 doi 10 1111 bor 12467 a b c Marina Vladimirovna Sotnikova und Inesa Anatoleva Vislobokova Pleistocene mammals from Lakhuti Southern Tajikistan U S S R Quartarpalaontologie 8 1990 S 237 244 a b c d e f Th Forster und F Heller Loess deposits from the Tajik depression Central Asia Magnetic properties and paleoclimate Earth and Planetary Science Letters 128 1994 S 501 512 a b c d e Arnt Bronger Loss Palaoboden Sequenzen Zentralasiens als Indikatoren einer globalen Klimageschichte des Quartars Eiszeitalter und Gegenwart 49 1999 S 35 54 a b c d e f g Joachim Schafer Vadim A Ranov und Pjoter M Sosin Obi Mazar und Lachuti Zur Stratigraphie und Archaologie des Losspalaolithikums in Sud Tadzikistan In Karl W Beinhauer Reinhart Kraatz und Gunther A Wagner Hrsg Homo erectus heidelbergensis von Mauer Kolloquium I Neue Funde und Forschungen zur fruhen Menschheitsgeschichte Eurasiens mit einem Ausblick auf Afrika Sigmaringen 1996 S 133 140 a b c d e f g h i j k Joachim Schafer Pjoter M Sosin und Vadim A Ranov Neue Untersuchungen zum Losspalaolithikum am Obi Mazar Tadzikistan Archaologisches Korrespondenzblatt 26 1996 S 97 109 a b c Joachim Schafer und Pjoter M Sosin Am Fusse des Pamir Archaologie in der Steilwand Archaologie in Deutschland 2 2013 S 12 16 a b c d e f g h i j k l Joachim Schafer Thomas Laurat Vadim A Ranov und Pjoter M Sosin Das Altpalaolithikum des 4 Palaobodenkomplexes von Obi Mazar Tadschikistan In Jan Michal Burdukiewicz Lutz Fiedler Wolf Dieter Heinrich Antje Justus und Enrico Bruhl Hrsg ErkenntnisJager Kultur und Umwelt des fruhen Menschen Festschrift fur Dietrich Mania Veroffentlichungen des Landesamtes fur Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte 57 2003 S 509 535 a b c S P Lomov und V A Ranov The peculiarities of the Pleistocene palaeosol formations and distribution of embedded palaeolithic tools Current trends in Geology 6 1985 S 227 240 Rob A Kemp Pedogenic modification of loess significance for palaeoclimatic reconstructions Earth Science Reviews 54 2001 S 145 156 a b c J Schafer und P M Sosin The MIS 7 Loess Paleosol Sequence of Khonako III Tajikistan Archaeology and global climate comparisons In W Zech I Roehringer und A C Ni Hrsg Climate Change and Landscape Evolution in the Central Asian Mountains and the Surrounding Basins Past Present and Future International symposium in memory of the 80th anniversary of the German Russian Alay Pamir Expedition in 1928 Taschkent 18th to 20th August 2008 and Duschanbe 25th August 2008 Volume of Abstracts Taschkent 2008 S 137 150 a b c Andrej E Dodonov und L L Baiguzina Loess stratigraphy of Central Asia palaeoclimatic and palaeoenvironmental aspects Quaternary Science Reviews 14 1995 S 707 720 a b c d A E Dodonov T A Sadchikova S N Sedov A N Simakova und L P Zhou Multidisciplinary approach for paleoenvironmental reconstruction in loess paleosol studies of the Darai Kalon section Southern Tajikistan Quaternary International 152 153 2006 S 59 69 doi 10 1016 j quaint 2005 12 001 a b c d M Frechen und A E Dodonov Loess chronology of the Middle and Upper Pleistocene in Tadjikistan Geologische Rundschau 87 1998 S 2 20 a b Z L Ding V A Ranov S Yang A Finaev J M Han und G A Wang The loess record in southern Tajikistan and correlation with Chinese loess Earth and Planetary Science Letters 200 2002 S 387 400 a b Nazarov Parviz Zhongshan Shen Mamadjanov Yunus und Sajid Zulqarnain Loess deposits in southern Tajikistan Central Asia Magnetic properties and paleoclimate Quaternary Geochronology 60 2020 S 101114 doi 10 1016 j quageo 2020 101114 A Bronger R Winter O Derevjanko und S Aldag Loess Palaeosol Sequences in Tadjikistan as a Palaeoclimatic record of the Quaternary in Central Asia Quaternary Proceedings 4 1995 S 68 81 a b c Arnt Bronger Pedostratigraphical Correlation of Brunhes Age Loess Paleosol Sequences in East and Central Asia with Central Europe Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt 62 2008 S 131 137 Arnt Bronger und Libuse Smolikova Quaternary loess paleosol sequences in East and Central Asia in comparison with Central Europe micromorphological and paleoclimatological conclusions Boletin de la Sociedad Geologica Mexicana 71 1 2019 S 65 92 a b Zhaoyu Zhu Robin Dennell Weiwen Huang Yi Wu Shifan Qiu Shixia Yang Zhiguo Rao Yamei Hou Jiubing Xie Jiangwei Han und Tingping Ouyang Hominin occupation of the Chinese Loess Plateau since about 2 1 million years ago Nature 559 2018 S 608 612 doi 10 1038 s41586 018 0299 4 Kazutake Kvuma Yong yan Wang Thepparit Tulaphitak Le pin Yue Shigeru Araki und Jian yu Miao Paleosols in the Luochuan Loess Section Soil Science and Plant Nutrition 31 2 1985 S 263 275 Liu Tungsheng An Zhisheng Yuan Baoyin und Han Jiarna The Loess Palaeosol sequence in China and climatic history Episodes 8 1 1985 S 21 28 a b George Kukla Loess stratigraphy in Central China Quaternary Science Reviews 6 1987 S 191 219 a b L Koulakovska V Usik und P Haesaerts Early Paleolithic of Korolevo site Transcarpathia Ukraine Quaternary International 223 224 2010 S 116 130 Jerzy Nawrocki Maria Lanczont Olga Rosowiecka und Andriy B Bogucki Magnetostratigraphy of the loess palaeosol key Palaeolithic section at Korolevo Transcarpathia W Ukraine Quaternary International 399 2016 S 72 85 doi 10 1016 j quaint 2014 12 063 Jiri Svoboda Karel Valoch Vaclav Cilek Eric Oches und William MacCoy Cerveny kopec Red hill Evidence for Lower Palaeolithic occupations Pamatky archeologicke 89 1998 S 197 204 W Schirmer und L Feldmann Das Lossprofil von Rheindahlen Niedersachsen In Arbeitskreis Palaopedologie Hrsg Bodenstratigraphie im Gebiet von Maas und Niederrhein Kiel 1992 S 76 85 a b c A A Lazarenko The Loess of Central Asia In A A Velchiko Hrsg The Quaternary environments of the Soviet Union London 1984 S 125 131 Andrej E Dodonov The stratigraphic transition and 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Pleistocene of Southern Tajikistan Gastropoda Pulmonata Valloniidae Journal of Conchology 39 5 2008 S 599 605 a b c Vadim A Ranov Eudald Carbonell und Xose Pedro Rodriguez Kuldara The earliest human occupation in Central Asia and its Afro Asian context Current Anthropology 36 2 1995 S 337 346 a b c d e f g h Joachim Schafer und Vadim A Ranov Middle Palaeolithic blade industries and the Upper Palaeolithic of Central Asia ERAUL 85 1998 S 785 814 a b V A Ranov A E Dodonov S P Lomov M M Pahomov und A V Penkov Kuldara Novyӣ nizhnepaleoliticheskij pamyatnik Yuzhnogo Tadzhikistana Byulleten Komissii po Izucheniyu Chetvertichnogo Perioda 56 1987 S 65 75 a b Vadim A Ranov und Andrej E Dodonov Small instruments of the Lower Palaeolithic site Kuldara and their geoarchaeological meaning In Jan Michal Burdukiewicz und Avraham Ronen Hrsg Lower Palaeolithic small tools in Europe and the Levant BAR IS 1115 2003 S 133 148 a b c d e f g Vadim A Ranov The Loessic Palaeolithic in South Tadjikistan Central Asia Its industries chronology and correlation Quaternary Science Reviews 14 1995 S 731 745 a b c d e f Joachim Schafer Vadim A Ranov und Pjoter M Sosin The cultural evolution of man and the chronostratigraphical background of changing environments in the Loess Palaeosoil sequences of Obi Mazar and Khonako Tadjikistan Anthropologie 36 1 1998 S 121 135 Karel Valoch Early human activities at Stranska skala hill In Rudolf Musil Hrsg Stranska skala hill Excavation of open ar sediments 1964 1972 Brno 1995 S 159 167 E Carbonell J M Bermudez des Castro J L Arsuaga J C Diez A Rosas G Cuenca Bescos R Sala M Mosquera und X P Rodriguez Lower Pleistocene hominids and artifacts from Atapuerca TD6 Spain Science 269 1995 S 826 829 Yossi Zaidner Avraham Ronen und Jan Michal Burdukiewicz L industrie microlithique du Paleolithique inferieur de Bizat Ruhama Israel L Anthropologie 107 2003 S 203 222 Ofer Bar Yosef Le Paleolithique d Israel L Anthropologie 92 1988 S 769 795 a b c d e Leonid B Vishnyatsky The Paleolithic of Central Asia Journal of World Prehistory 13 1 1999 S 69 122 a b c Richard S Davis und Vadim A Ranov Recent Work on the Paleolithic of Central Asia Evolutionary Anthropology 8 5 1999 S 186 193 G C Mohapatra Soanian Acheulian relationship Bulletin of the Deccan College Post Graduate and Research Institute 49 1990 S 251 259 a b Thomas Laurat Armin Rudolph und Wolfgang Bernhardt Zu den Geratetypen der altpalaolithischen Fundstelle Wallendorf Archaologisches Korrespondenzblatt 34 2004 S 1 19 A P Derevianko V Petrin und Z K Taimagambetov Early Paleolithic assemblages in travertine Southern Kazakhstan Anthropologie 36 1998 S 137 164 a b A P Derevianko The Lower Paleolithic Small Tool Industry in Eurasia Migration or Convergent Evolution Archaeology Ethnology amp Anthropology of Eurasia 1 25 2006 S 2 32 Hartmut Thieme Altpalaolithische Holzgerate aus Schoningen Lkr Helmstedt Bedeutsame Funde zur Kulturentwicklung der fruhen Menschen Germania 77 1999 S 451 487 doi 10 11588 ger 1999 91650 Dietrich Mania 1986 Die Siedlungsspuren des Homo erectus von Bilzingsleben In Dietrich Mania und Thomas Weber Hrsg Bilzingsleben III Homo erectus seine Kultur und Umwelt Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte Halle 39 Berlin 1986 S 9 64 Viola T Dobosi Changing environment unchanged culture at Vertesszolos In Jan Michal Burdukiewicz und Avraham Ronen Hrsg Lower Palaeolithic small tools in Europe and the Levant BAR IS 1115 2003 S 101 112 J Tyracek O Fejfar J Fridrich J Kovanda L Smlikova und I Syrakova Racineves a new Middle Pleistocene interglacial in the Czech Republic Bulletin of Czech Geological Survey 76 2001 S 127 139 Jan Michal Burdukiewicz The Lower Palaeolithic assemblages in Central Europe in stratigraphic and palaeogeographic background L Anthropologie 2021 doi 10 1016 j anthro 2021 102937 Gerhard Bosinski Die mittelpalaolithischen Funde im westlichen Mitteleuropa Fundamenta A 4 Koln Graz 1967 S 1 206 Joachim Schafer Thomas Laurat Jan Kegler und Edgar Miersch Neue archaologische Untersuchungen in Markkleeberg Tagebau Espenhain Lkr Leipziger Land Vorbericht Praehistoria Thuringica 10 2004 S 141 170 Alan L Deino Anna K Behrensmeyer S Brooks E Yellen D Sharp und Richard Potts Chronology of the Acheulean to Middle Stone Age transition in eastern Africa Science 360 6384 2018 S 95 98 doi 10 1126 science aao2216 V A Ranov S A Lauhin und Dzh Van der Pliht Pervoe serijnoe radiouglerodnoe datirovanie Muste Tadzhikistana Rossijskaya Arheologiya 2 2002 S 5 16 Anne Delagnes Blade production during the Middle Palaeolithic in Northwestern Europe In Dong Wei Hrsg Proceedings of the 1999 Beijing International Symposium on Paleoanthropology Acta Anthropologica Sinica 19 suppl 2000 S 181 188 Stephane Revillion Technologie du debitage laminaire au Paleolithique moyen en Europe septentrionale etat de la question Bulletin de la Societe prehistorique francaise 92 4 1995 S 425 441 a b Vadim A Ranov Douze annees de recherches sur la prehistoire au Tadjikistan Meridional et au Pamir 1971 1982 Paleorient 10 2 1984 S 5 22 Russian Geographical Society Russian Geographers Solve the Secrets of the Tajik Loesses 1 zuletzt aufgerufen am 24 September 2021 NordForsk The timing and ecology of the human occupation of Central Asia THOCA 2 zuletzt abgerufen am 24 September 2021Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Loss Palaolithikum am Obi Mazar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Januar 2022 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loss Palaolithikum am Obi Mazar amp oldid 239142639