www.wikidata.de-de.nina.az
Die Klosterkirche Sonnefeld war das Gotteshaus des ehemaligen Klosters der Zisterzienserinnen in der oberfrankischen Gemeinde Sonnefeld Sie ist seit 1540 evangelisch lutherische Pfarrkirche Ehemalige Klosterkirche in SonnefeldSudseiteInhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Kirchengemeinde 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenEin Brand um 1286 87 zerstorte den Grundungsbau des Zisterzienserklosters im etwa funf Kilometer entfernten Ebersdorf Der Wiederaufbau des Klosters erfolgte in der Nahe des benachbarten Dorfes Hofstadten in einer Talaue am Biberbach einem rechten Zufluss des Mains Das niedrige Langhaus ist wohl zuerst bereits um 1300 errichtet worden 1 Nach dessen Fertigstellung folgte mit einer zeitlichen Unterbrechung wie eine Baunaht in der Fassade belegt ab etwa 1327 der Bau des Hochchors der bis 1349 dauerte 1 An den Arbeiten war der Steinmetz Heinrich beteiligt Das Gotteshaus wurde der Jungfrau Maria geweiht Ein Brand zerstorte 1380 das Langhaus und den Kreuzgang 2 Die Hussitenkriege Mitte des 15 Jahrhunderts hatten Plunderungen und Brandschatzungen zur Folge 3 In Folge der Einfuhrung der Reformation in Sachsen Coburg wurde 1526 das Kloster aufgelost 4 Sonnefeld wurde evangelische Pfarrei aus den Einkunften des Klosteramtes finanziert und die Klosterkirche 1540 Pfarrkirche 5 Im Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges beschadigte 1634 wieder ein Brand die Kirche Ende des 17 Jahrhunderts folgte im westlichen Teil des Langhauses der Einbau von Schuttboden fur Getreide 1 Im Jahr 1856 liess die Gemeinde einen umfangreichen Umbau und eine Renovierung durchfuhren Der Boden im Chor wurde um 60 Zentimeter hoher gelegt Die Nonnenempore und eine Trennwand wurden entfernt sowie die Gruftkirche abgetragen Durch die Verkurzung des Langhauses um sieben Meter entstand unter Leitung herzoglichen Bezirksbaumeisters Karl Daniel Julius Girtanner aus Coburg eine neugotisch gestaltete Westfassade mit einem Giebelreiter Die Kirchenausstattung wurde zusatzlich neu gestaltet Anfang des 20 Jahrhunderts entstand das farbige Glasfenster im Chor Weitere Sanierungsmassnahmen veranlasste die Gemeinde zwischen den Jahren 1975 bis 1978 2 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Chorraum nbsp LanghausDie einschiffige hochgotische Klosterkirche steht an der Strasse von Mitwitz nach Coburg Das Bauwerk besteht aus hellem Sandsteinquaderwerk Ein hoher Langchor ohne Einzug und ein deutlich niedrigeres Langhaus mit einem Giebelreiter pragen das Gotteshaus Vermutlich sollte das altere Langhaus zu einem spateren Zeitpunkt entsprechend dem Ostchor erhoht werden 1 Der schlanke polygonale Langchor hat drei Joche und schliesst mit funf Seiten des Achtecks Ein Fensterbankgesims ist umlaufend Die hohen spitzbogigen Masswerkfenster sind bis auf das dreibahnige farbige Ostfenster zweibahnig ausgefuhrt Die Strebepfeiler zwischen Fenstern sind durch drei zusatzliche Gesimse und kleine Giebel sowie Fialen gegliedert Vier Kreuzgewolbe mit Birnstabrippen uberspannen den rund 18 5 Meter hohen 9 4 Meter breiten und etwa 18 Meter langen Innenraum 5 Die beiden ersten Schlusssteine der Gewolbe zeigen einen Christuskopf und ein Gotteslamm Das zweigeschossige Dach mit jeweils zweifach stehendem Stuhl stammt wohl aus dem 14 Jahrhundert In der Sudseite steht ein Treppenturm im halben Achteck hervortretend und mit einer Treppenspindel der das Dachtragwerk erschliesst Der Turmzugang befindet sich in etwa drei Meter Hohe und wurde vermutlich uber den nicht mehr vorhandenen Kreuzgang erschlossen 1 Unter dem letzten Fenster der Nordseite ist eine Eingangstur vorhanden Ein Giebel schliesst die Westseite hoch uber dem First des Langhauses ab Darunter trennt ein tiefer spitzbogiger Triumphbogen den Chor vom Langhaus Das 9 5 Meter breite etwa 18 Meter lange und rund 11 Meter hohe Langhaus uberspannt eine holzerne Flachdecke die durch zwei Langs und drei Querbalken in grosse Felder geteilt ist 5 Die Dachkonstruktion stammt aus dem 18 Jahrhundert 1 Die Fassade stabilisieren keine Strebepfeiler Die Nordseite gliedern funf hohe Spitzbogenfenster mit Masswerk Zwischen dem zweiten und dritten Fenster befindet sich eine Eingangstur Die drei westlichen Fenster wurden erst 1856 nach unten verlangert Die sechs Spitzbogenfenster auf der Sudseite sind aufgrund des ehemals davor stehenden Kreuzgangs kurzer Unter ihnen befinden sich rundbogige Fenster die im letzten Drittel des 18 Jahrhunderts entstanden sind Die Mitte des 19 Jahrhunderts gebaute Westfassade ist durch das neugotische Eingangsportal eine Fensterrosette und einen steinernen Giebelreiter gekennzeichnet Der relativ hohe Giebelreiter hat zuerst einen viereckigen dann achteckigen Grundriss Er ist durch Spitzbogenfenster und einen schlanken Helm gekennzeichnet 6 Ursprunglich befand sich im westlichen Teil des Langhauses im Erdgeschoss eine Gruft als Begrabnisstatte der Nonnen die gelegentlich als Nebenkirche genutzt wurde und daruber die Nonnenempore Ein holzerner Dachreiter war mittig angeordnet Seit dem Umbau 1856 stehen an den beiden Langsseiten zweigeschossige Empore an der westlichen Querseite ist diese eingeschossig und tragt die Orgel 5 Ausserdem wurde damals das Langhaus am westlichen Ende durch eine Holzwand mit einer Spitzbogentur in einen Vorraum und den Gemeinderaum geteilt 6 Die Sakristei befindet sich an der Sudseite des Langchores im Ostflugel vom Klaustrum Sie ist uber eine spitzbogige Tur mit dem Chor verbunden Der 7 6 Meter lange und 6 3 Meter breite Raum wird von zwei Kreuzrippengewolben uberspannt 6 Ausstattung BearbeitenIm Chorraum hangt ein Kruzifix im Renaissancestil An der Ostwand befinden sich drei Grabplastiken Eine Sandsteinplastik um 1400 gestaltet stellt die Grafin Anna von Henneberg dar Eine Ritterplastik in der Mitte konnte der Wohltater des Klosters Ritter Hans von Schaumberg und die Gestalt zu seiner Linken dessen Gemahlin gewidmet sein Die Werke sind um 1370 1380 entstanden 5 Unter einer Grabplatte im Chorraum ruht die 1613 gestorbene Herzogin Anna von Sachsen die erste Gemahlin des Herzogs Johann Casimir Die Ausstattung mit holzerner Vertafelung der Chorwande und Chorgestuhl sowie Kanzel Taufstein und Lesepult in neugotischen Form stammen vom Umbau 1856 4 Die holzerne Kanzel am sudlichen Triumphbogenpfeiler ruht auf einem verzierten Mittelpfeiler Die Brustungen sind wie bei den Emporen mit Blendmasswerk geschmuckt 6 Orgel Bearbeiten nbsp OrgelIm Jahr 1709 stiftete Margarethe Schammbergerin ein neues Orgelwerk 1781 wurde das Orgelpositiv nach Weidhausen verkauft und von dem Schmiedefelder Orgelbauer Johann Michael Wagner eine neue Orgel fur 1200 Gulden errichtet Diese Spatbarockorgel stand im hohen Altarhaus Nach dem Kirchenumbau im Jahr 1856 stellten die Neustadter Orgelbauer Christoph Hofmann und Sohne eine neue Orgel auf der Westempore auf Sie verwendeten beim Bau auch Teile der alten Wagnerorgel die sich auf der gegenuberliegenden Seite befand Das Instrument hat 18 Register auf zwei Manualen und Pedal Der neugotische Prospekt stammt von Nicolaus Feyler Er ist zweigeschossig funfteilig und von Fialen flankiert sowie durch Kreuzblumen bekront In der Mitte des Untergeschosses befindet sich der eingebaute Spielschrank mit seitlich je elf Registerzugen 7 Eine Restaurierung erfolgte 1980 Kirchengemeinde BearbeitenDer Kirchensprengel umfasst neben Sonnefeld den zur Gemeinde Weidhausen bei Coburg gehorenden Nachbarort Trubenbach Weidhausen war 1555 eingepfarrt worden und wurde 1958 selbststandig Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterkirche Sonnefeld Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Claudia Mohn Mittelalterliche Klosteranlagen der Zisterzienserinnen Architektur der Frauenkloster im mitteldeutschen Raum Michael Imhof Verlag Petersberg 2006 ISBN 3 86568 030 5 S 230 f a b Jurgen Grunberg Ein Weg durch die ehemalige Klosteranlage Sonnefeld Kirchenfuhrer Christl und Jurgen Grunberg Sonnefeld und Trubenbach In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 184 f a b Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 91 a b c d e Richard Teufel Bau und Kunstdenkmaler im Landkreis Coburg E Riemann sche Hofbuchhandlung Coburg 1956 S 136 f a b c d Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXVIII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Landrathsamt Coburg Jena 1902 S 85 f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil I Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1971 S 120 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche Niederfullbach Schlosskirche Oeslau St Johannis Oettingshausen St Kilian Ottowind St Bartholomaus Rossach St Oswald Rossfeld St Margaretha Rottenbach St Matthaus Scherneck Evangelische Kirche Scheuerfeld Evangelische Kirche Schloss Ehrenburg Schlosskirche Ehrenburg Seidmannsdorf Unsere Liebe Frau Sonnefeld Klosterkirche Sonnefeld St Moritz Unterlauter Trinitatiskirche Untersiemau St Salvator Watzendorf St Marien Weidhausen bei Coburg Evangelische Kirche Weissenbrunn vorm Wald Dreifaltigkeitskirche Weitramsdorf St Nikolaus Wiesenfeld bei Coburg Magdalenenkirche Wildenheid Friedenskirche 50 22185 11 13421 Koordinaten 50 13 18 7 N 11 8 3 2 O Normdaten Geografikum GND 4641494 0 lobid OGND AKS VIAF 237012306 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klosterkirche Sonnefeld amp oldid 239061293