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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche Grossgarnstadt im oberfrankischen Grossgarnstadt einem Gemeindeteil von Ebersdorf bei Coburg im Landkreis Coburg stammt in ihrer heutigen Gestalt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Pfarrkirche Grossgarnstadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Pfarrei 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gotteshaus kam von der Urpfarrei Fechheim zu Kloster Sonnefeld und ist mindestens seit dem spaten Mittelalter Pfarrkirche Eine Kirche oder Kapelle wird fur etwa 1100 vermutet Die Pfarrei wurde 1270 erstmals in einer Urkunde des Klosters Sonnefeld erwahnt 1 Spater hatte Kloster Langheim das Patronatsrecht inne 2 Im 13 14 Jahrhundert war die Anlage einer Wehrkirche mit Wehrturm umgebenden Gaden Mauer und Graben vorhanden Die erste protestantische kursachsische Kirchenvisitation fand 1528 29 statt Den Vorgangerbau brannten 1632 im Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges die Truppen Wallensteins zusammen mit dem Ort nieder Der Wiederaufbau erfolgte ab 1633 zuerst als provisorischer Holzbau Der gotische Chorturm entstand wohl um 1500 Mit der Schweifkuppel bekam er 1668 im oberen Teil seine barocken Formen 3 Zwischen 1706 und 1708 liess die wachsende Kirchengemeinde durch die Gebruder Weinlein aus Coburg das Langhaus um drei Meter Richtung Westen verlangern und fur den spateren Einbau eines dritten Emporengeschosses aufstocken Die Gestaltung des Innenraums dauerte bis 1720 1785 wurde die Sakristei angebaut 1837 erfolgte die Neuherstellung der Fussbodenplatten und Kirchenbanke Eine grossere Renovierung erfolgte Anfang der 1960er Jahre sowie zwischen 1996 und 2002 eine Restaurierung der Bilder Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Chor nbsp Deckengemalde nbsp Kirchenschiff mit OrgelDie auf einem kleinen Abhang stehende Pfarrkirche mit einem ehemals befestigten Friedhof ist Mittelpunkt des Dorfes Die Chorturmkirche pragt ein massiver Turm in solider Quadertechnik Oberhalb vom Chor ist ein Gesims gefolgt von dem ersten Obergeschoss mit Fensterschlitzen an den drei Seiten einem weiteren Gesims und einem Stuck zweites Obergeschoss Den oberen Abschluss bildet ein verschiefertes achteckiges Geschoss mit Flachbogenfenstern und eine Schweifkuppel die in die Helmspitze ubergeht Im Sockelgeschoss befindet sich der 6 4 Meter lange und 5 6 Meter breite Chor uberspannt von zwei Jochen das vordere mit einem Sterngewolbe das hintere mit einem Kreuzgewolbe dazwischen eine durchlaufende Rippe Die Felder zwischen den Rippen sind mit Heil und Zierpflanzen bemalt An den drei Seiten sind jeweils mittelgrosse lange Spitzbogenfenster mit Masswerk vorhanden auf der Nordseite teilweise zugemauert Im Chorraum steht auf der Nord und Sudseite eine eingeschossige Empore Deren Brustungsfelder wurden 1799 von Johann Georg Bruckner dem Jungeren mit Szenen der Passionsgeschichte Jesu Christi bemalt Manche Bilder mussten bei der Restaurierung Ende der 1990er Jahre neu gestaltet werden Das Langhaus ist 15 8 Meter lang und 7 8 Meter breit 4 Es wird von einer stuckierten Flachdecke mit drei grossen Freskobildern uberspannt Die Decken und zwei Wandgemalde sind Werke des Coburger Hofmalers Johann Schuster und entstanden um 1720 Die Deckengemalde des Kirchenschiffes zeigen drei Szenen aus der Offenbarung des Johannes Uber dem spitzbogigen Triumphbogen ist das Jungste Gericht dargestellt rechts neben Kanzel die Taufe Jesu 2 Dreigeschossige Emporen stehen an den Langsseiten Die Westseite ist zweistockig Die obere Orgelempore tritt vor die untere Empore hervor und wird von holzernen Saulen in Palmenform getragen Die Emporenbrustungen haben vertafelte Fullungen die mit kleinen volkstumlichen Bildern bemalt sind Die beiden unteren Etagen wurden zwischen 1706 und 1710 durch die Kleingarnstadter Maler Andreas und Cyriacus Stephan gestaltet Die untere Empore zeigt Darstellungen mit Motiven des Alten und die mittlere Empore mit Motiven des Neuen Testamentes Die oberste Empore an den Nord und Sudseite um 1750 eingebaut bemalte Johann Bruckner der Altere mit Blumen und Fruchtdekor Die Brustung der Orgelempore zeigen den musizierenden himmlischen Hofstaat der die Geburt Christi verkundet Die Fassade des Kirchenschiffes hat auf der Nordseite unten zwei Flachbogenfenster und oben drei rechteckige Fenster mit Ohren Die dreiachsige Sudfassade hat oben und unten rechteckige Fenster mit Ohren und Fascien sowie unten eine Tur Sie wird durch ein Gesims geteilt Auch der Westgiebel ist durch ein Gesims gegliedert uber dem sich zwei rechteckige Fenster mit einer Kartusche dazwischen befinden Unten ist eine rechteckige Eingangstur vorhanden 4 Ausstattung BearbeitenDie reich geschmuckte Kanzel aus der Renaissance steht am sudlichen Triumphbogen Pfeiler Sie tragt eine Bezeichnung mit dem Jahr 1633 Die Brustung ist mit vier farbig gefassten Figuren der Evangelisten mit ihren jeweiligen Symbolen besetzt Der Schalldeckel stammt aus den 1960er Jahren 2 Das Altarkreuz ist die Arbeit eines unbekannten Bildhauers und stammt aus dem Jahr 1750 Zwei Vortragekreuze schmucken den Innenraum Das eine steht beim Taufstein und stammt aus dem Jahr 1797 Das andere ist drei Jahre junger und zeigt auf der einen Seite den gekreuzigten und auf der anderen den auferstandenen Jesus 2 Der Grabstein an der Sudseite des Gotteshauses erinnert an den ehemaligen Pfarrer Magister Christoph Richter 1680 1726 und seine Frau Rosalina 1680 1718 Orgel BearbeitenVor 1687 wurde eine Orgel angeschafft die 1707 1708 der Orgelbauer Johann Wiegleb aus Heldritt auf zehn Register erweiterte und in ein neues Gehause stellte 1755 errichtete Wiegleb aus Schney eine neue Orgel mit 13 Registern auf einem Manual sowie Pedal deren Pfeifenwerk 1831 1832 der Heldritter Laurenz Heybach weitgehend erneuerte Von 1938 bis 1942 erweiterte der Orgelbauer Heinrich Keller aus Selb das Instrument nach Planen von Johannes G Mehl unter Beibehaltung des alten Manualwerkes um ein Positiv auf der Empore im Chorraum mit elektrischer Steuerung und fugte ein neues Pedal hinzu Danach hatte das Hauptwerk zwolf Register das Pedal vier Register und das Chorpositiv sechs Register Ein elektrischer Spieltisch steht im Altarraum Die Orgel schmuckt ein funfteiliger Rokokoprospekt mit uberhohten seitlichen Halbsegmentturmen dazwischengeschalteten Spitzfeldern und einem mittleren Rundturm uber dem sich das herzogliche Doppelwappen mit den Initialen FJ Franz Josias befindet Auf den Spitzfeldern stehen Engel mit Trompeten Das Chorwerk hat einen dreiteiligen doppelgeschossigen Prospekt der im Mittelabschnitt zwei Pfeifenfelder ubereinander enthalt 5 Pfarrei BearbeitenZum Kirchsprengel mit knapp 1000 Gemeindemitgliedern gehoren neben Grossgarnstadt die Orte Friesendorf Kleingarnstadt und Oberfullbach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelisch lutherische Pfarrkirche Grossgarnstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evang Luth Kirchengemeinde GrossgarnstadtEinzelnachweise Bearbeiten Hans Kobler Grossgarnstadt In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 175f a b c d Peter Mierdel Die evang luth Kirche zu Grossgarnstadt Kleiner Fuhrer durch ein Schmuckkastchen des Coburger Landes Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 48 a b Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXVIII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Landrathsamt Coburg Jena 1902 S 79f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil I Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1970 S 105fKirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St 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Evangelische Kirche Weissenbrunn vorm Wald Dreifaltigkeitskirche Weitramsdorf St Nikolaus Wiesenfeld bei Coburg Magdalenenkirche Wildenheid Friedenskirche 50 24101 11 0757 Koordinaten 50 14 27 6 N 11 4 32 5 O Normdaten Geografikum GND 4641492 7 lobid OGND AKS VIAF 249404315 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelisch lutherische Pfarrkirche Grossgarnstadt amp oldid 232449724