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Die evangelisch lutherische Kirche St Nikolaus im oberfrankischen Heldritt einem Gemeindeteil von Bad Rodach im Landkreis Coburg stammt in ihrer heutigen Gestalt aus dem Jahr 1847 Nikolauskirche in Heldritt WestfassadeInnenraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Tochtergemeinde von Rodach wurde Heldritt erstmals in einem Breve des Papstes Clemens VI am 24 Marz 1350 erwahnt 1 Am 19 November 1511 erhielt die Gemeinde einen eigenen Pfarrer und wurde zur selbststandigen Pfarrei erhoben Der Bau einer Kirche ist fur 1474 bis 1477 belegt 2 Dabei entstand das Sockelgeschoss des Kirchturms mit dem Chorraum Die Kirche stand unter dem Patronat und war Grablege des Adelsgeschlechts derer von Heldritt Im Jahr 1524 wurde die Reformation eingefuhrt 3 Nach der zweiten protestantischen Kursachsischen Kirchenvisitation 1536 wurde dem Heldritter Pfarrer zur besseren Versorgung die Vikarei Grattstadt unterstellt Im Jahr 1668 69 bekam die Kirche eine erste Orgel Baumassnahmen mit einem neuen Kirchturmkopf und einer zweiten Empore wurden 1703 04 durchgefuhrt 1733 musste die Vikarei Grattstadt an die neue Pfarrei Ahlstadt abgegeben werden Ab 1731 erfolgte der Neubau eines Kirchgewolbes Mit Elisabetha Carolina Regina von Heldritt wurde 1793 das letzte Mitglied in der Kirchengruft beigesetzt Das Patronatsrecht fiel an den Landesherrn zuruck Ab 1821 wurden Sanierungsmassnahmen durchgefuhrt Diese umfassten unter anderem 1823 eine neue Sakristei und im Kircheninnern eine Vergrosserung der meisten Fenster sowie 1833 einen neuen Glockenstuhl Die nachsten grossen Umbaumassnahmen folgten 1847 bei denen die Kirche ihre heutige Gestalt erhielt Die Umfassungsmauern wurden um rund drei Meter aufgestockt und ein neuer Dachstuhl aufgesetzt sowie die Westseite des Kirchturms neu gestaltet 4 1858 bekam die Kirche ein neues Gelaut 1875 wurden die Pfarreien Heldritt und Elsa zusammengelegt Wohnsitz des gemeinsamen Pfarrers wurde Elsa Das Kirchendach wurde 1885 neu gedeckt Im Rahmen einer Renovierung wurden 1901 Buntfenster eingebaut 1930 entstand eine neue Sakristei und 1937 eine neue Leichenhalle auf dem benachbarten Friedhof Die nachste Renovierung stand 1962 63 an 5 Dabei wurden neben neuen Fenstern und Turen auch eine automatische Lauteanlage montiert Von 1986 bis 1988 erfolgten unter anderem eine Sanierung der Fundamente und der Einbau neuer bunter Fenster an der Ostseite Der Innenraum wurde farblich und bildnerisch in der Fassung von 1847 neu gestaltet Beschreibung BearbeitenDie Chorturmkirche steht das Ortsbild pragend oberhalb von Heldritt neben dem Oberen Schloss Der hohe Chorraum im Sockelgeschoss des Kirchturms ist 4 8 Meter lang und 4 6 Meter breit In ihm steht der Altar Das bunte Fenster an der Ostseite und das Altarkreuz mit einem Sockel aus Gneis sind Werke der Unfinder Kunstlerin Annemarie Reiser Meyerweissflog Ein spitzbogiger Triumphbogen befindet sich zwischen dem Altarraum und dem Langhaus das 12 8 Meter lang und 6 7 Meter breit ist Beide Bauteile haben flache geputzte Decken Im Kirchenschiff befindet sich eine dreiseitige zweigeschossige Empore Die Kanzel am sudlichen Triumphbogenpfeiler stammt aus dem 19 Jahrhundert Die Fassade des Kirchenschiffes mit seinem Satteldach ist neuromanisch gestaltet Sie ist weiss verputzt und von Sandsteinbandern an den Gebaudeecken sowie von einem oberen Rundbogenfries eingerahmt An den Langsseiten befinden sich jeweils drei hohe und schmale Rundbogenfenster Besonders aufwandig ist die symmetrische Westfassade mit ihrem Portal sowie Rundbogen Saulen und Gesimsen ausgefuhrt Den oberen Abschluss des Kirchturmes bildet ein achteckiger barocker Aufsatz mit kleinen Rundbogenfenstern und einer Schweifkuppel mit doppelter Welscher Haube In dem Turm hangen drei Glocken die auf die Namen Glaube Liebe und Hoffnung getauft wurden Die kleinste Glocken stammt noch aus dem Jahr 1858 Die anderen beiden wurden am 2 November 1953 geweiht Sie waren jeweils in beiden Weltkriegen eingeschmolzen worden nbsp OrgelOrgel BearbeitenDie erste Orgel errichtete 1668 69 der aus Pferdingsleben stammende Orgelbauer Johann Wiegleb der 1683 eine Tochter des Adelsgeschlechts derer von Heldritt heiratete und eine Orgelbauerdynastie begrundete Beim Umbau des Kirchenschiffes 1847 wurde sie noch einmal repariert ehe ein Neubau des Schmiedefelder Orgelbauers Friedrich Wilhelm Holland 1867 die Barockorgel ersetzte Das 820 Florint teure Instrument hatte 15 Register auf zwei Manualen und Pedal zwei Register waren aus der Wiegleb Orgel ubernommen worden Die Orgel stand anfangs auf einer neuen Orgelempore im Chorraum uber dem Altar Im Jahre 1901 wurde sie vom Coburger Orgelbauer Anton Hasselbarth auf die niedrige zweite Empore im Westen versetzt und umgebaut 1967 verlegte das Ostheimer Orgelbauunternehmen Gebruder Hoffman das Werk erneut in den Altarraum auf eine niedrige Holzplattform und baute es um Ausserdem wurde es mit einem neuen Gehause umkleidet Feuchtigkeitsschaden und die Nutzung des Chorraums fuhrten 1989 zum erneuten Wechsel der Orgel durch die Firma Hey Orgelbau auf die obere beengte Westempore Starker Schimmelbefall fuhrte Anfang der 2000er Jahre zu einer Restaurierung und Erweiterung der Disposition durch die Orgelbaumeister Gerhard Schmid aus Kaufbeuren und Jorg Stegmuller aus Berlin Von der ursprunglichen Holland Orgel sind noch Manualspielwerk die Registertraktur das Untergehause die beiden Manualwindladen und sieben Register erhalten Von der Wiegleb Orgel ist nichts mehr vorhanden Das Instrument hat insgesamt 27 Register bei zwei Manualen und Pedal 6 7 Literatur BearbeitenPaul Gunther Die St Nikolauskirche zu Heldritt Ein geschichtlicher Abriss Kirchenfuhrer Heldritt 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolaus Heldritt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http nikolauskirche heldritt de Einzelnachweise Bearbeiten Hans Friedrich Schafer Heldritt In Evangelische Kirchgemeinden im Coburger Land herausgegeben mit einem Arbeitskreis des Dekanates durch Eckart Kollmer Verlag der Ev Luth Mission Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 99 Auf Luthers Spuren durch das Coburger Land Wander und Pilgerfuhrer auf dem Lutherweg durch das Evangelisch Lutherische Dekanat Coburg S 32 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www luther2017 bayern de Paul Gunther Die St Nikolauskirche zu Heldritt Ein geschichtlicher Abriss Kirchenfuhrer Heldritt 2001 S 2 Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 20 Hans Jurgen Hofmann 140 Jahre Friedrich Wilhelm Holland Orgel 1867 2007 Festschrift S 7 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 20 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot nikolauskirche heldritt de Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 15 Januar 2023 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche Niederfullbach Schlosskirche Oeslau St Johannis Oettingshausen St Kilian Ottowind St Bartholomaus Rossach St Oswald Rossfeld St Margaretha Rottenbach St Matthaus Scherneck Evangelische Kirche Scheuerfeld Evangelische Kirche Schloss Ehrenburg Schlosskirche Ehrenburg Seidmannsdorf Unsere Liebe Frau Sonnefeld Klosterkirche Sonnefeld St Moritz Unterlauter Trinitatiskirche Untersiemau St Salvator Watzendorf St Marien Weidhausen bei Coburg Evangelische Kirche Weissenbrunn vorm Wald Dreifaltigkeitskirche Weitramsdorf St Nikolaus Wiesenfeld bei Coburg Magdalenenkirche Wildenheid Friedenskirche 50 3575 10 808333333333 Koordinaten 50 21 27 N 10 48 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolaus Heldritt amp oldid 235253173