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Die evangelisch lutherische Schlosskirche im oberfrankischen Hassenberg einem Gemeindeteil von Sonnefeld im Landkreis Coburg wurde 1690 errichtet Schlosskirche in Hassenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Orgel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1684 kaufte der coburgische Kammerdirektor Christoph Sebastian Freiherr Stockhorner von Starein der seine Heimat Osterreich aufgrund seiner Religionszugehorigkeit verlassen musste das Rittergut Hassenberg Er liess eine alte Burg abtragen und 1689 das Schloss sowie 1690 die benachbarte Schlosskirche als Hauskirche und Grablege in ihrer heutigen Form errichten 1 1694 verausserte Freiherr Stockhorner von Starein das Gut Hassenberg Dies wechselte dann oftmals den Besitzer Im 18 Jahrhundert war dieser unter anderem der kaiserliche General Freiherr Heinrich Johann von Schilling 1841 erfolgte eine Restaurierung der Kirche Die Kirche wurde 1856 zusammen mit dem Gut und dem Schloss nach einer Zwangsversteigerung vom Herzogtum Sachsen Coburg erworben 2 Im Jahr 1860 erfolgte die Einrichtung eines Zuchthauses das 1911 geschlossen wurde Das Gotteshaus war in dem Zeitraum eine Anstaltskirche Hassenberg gehorte zum Gestungshauser Kirchensprengel Ab 1929 wurden in der Filialkirche regelmassig Gottesdienste fur die Hassenberger Gemeindeglieder gehalten 1936 uberliess der bayerische Staat unentgeltlich die staatseigene Kirche der neugegrundeten Kirchengemeinde 1950 wurde Hassenberg eine selbststandige Kirchengemeinde Ein Jahr spater folgte die Umpfarrung des Nachbarorte Worlsdorf das bis dahin zu Fechheim gehorte 1954 wurde eine Pfarrstelle eingerichtet 2 Die Kirchengemeinde hatte damals etwa 1000 Mitglieder im Jahr 2015 waren es rund 700 1980 81 liess die Kirchengemeinde eine umfassende Instandsetzung durchfuhren Das Gelaut wurde erweitert und ein neuer Kirchenaufgang gebaut Anfang der 1990er Jahre erfolgte ein Orgelneubau Mitte der 2010er Jahre steht wieder eine umfangreiche Sanierung an Baubeschreibung BearbeitenDie Saalkirche steht im teilweise ummauerten Schlossbezirk am Hang und im inneren Winkel einer Strassenbiegung 3 Das Kirchhaus mit seinen 150 Sitzplatzen hat einen schlichten einfach rechteckigen Saal mit 15 35 Meter Lange und 9 1 Meter Breite umgeben an drei Seiten von einer eingeschossigen Empore Die Haupteingange befinden sich im Suden und Norden Der hoher liegende nordliche Eingang hat einen Vorraum mit einer Treppe die nach unten ins Kirchenschiff fuhrt und einer Treppe nach oben zur Empore Beidseits der Turen der Nord und Sudseite befinden sich jeweils ein grosses rechteckiges Fenster Die Ostseite hat zwei gleiche Fenster Die Fenster sind meist mit Ohren zum Teil auch mit Fascien versehen 4 nbsp Seitenansicht nbsp Nord Ost SeiteDas Sockelgeschoss des westlich angeordneten Kirchturmes ist 2 0 Meter lang sowie 4 35 Meter breit und beherbergt die Sakristei Der Turmoberbau hat zwei Geschosse mit Fenstern darauf eine Schweifkuppel gefolgt von einem viereckigen Aufsatz und einem Helm als Abschluss Den Innenraum uberspannt eine mit Stuck reich geschmuckte holzerne Flachdecke Ein mit Blattern und Blumen verzierter Langsbalken in der Mitte teilt die Decke in zwei grosse lange Felder die besonders gerahmt sind In den beiden Feldern sind je drei grosse Deckengemalde angeordnet Die weisse Stuckdecke wohl ein Werk der italienischen Bruder Castelli hat keine flachen Verzierungen sondern zeigt plastisch Blumen und grosse Sudfruchte die sechs farbige Fresken umrahmen Engelsfiguren Leidenswerkzeuge Jesu haltend befinden sich dazwischen Die Deckengemalde stammen wohl von dem Coburger Hofmaler Johannes Schuster Sie zeigen sechs Szenen aus dem Leben Christi Verkundigung und Geburt Taufe und Auferstehung Himmelfahrt und Ausgiessung des heiligen Geistes 4 Zum Kirchinnern sind die Fenster flachbogig und mit Stuck eingerahmt Uber dem Scheitel befinden sich leere Kartuschen mit Fruchtgewinden zu den Seiten und kleinen Reliefs daruber Der Altar ist freistehend Das Altarbild an der Ostwand stammt aus dem 18 Jahrhundert und zeigt Christi Himmelfahrt Es ist umrahmt von gedrehten und mit Weinlaub verzierten Saulen Links und rechts stehen kleine Petrus und Paulusfiguren In der Mitte befindet sich ein Aufsatz mit einem Wappen bekront mit einer Christusfigur Die Emporenbrustungen sind mit Girlanden bemalt Die klassizistische Kanzel an der sudlichen Empore stammt aus dem 18 Jahrhundert Sie ruht auf einem korinthisch Pfeiler und ist durch Akanthusrankenwerke sowie holzerne Evangelistenfiguren verziert 4 Unter dem Altarraum befindet sich eine Gruft und unter der Sakristei eine Grabstelle In der Gruft wurden der General von Schilling und Familienangehorige beigesetzt In der Grabstelle liegt Johann Wilhelm von Wasmer Ehemann von Paula von Wasmer einer geborene Brentano begraben Orgel BearbeitenDie erste Orgel wurde 1878 bis 1880 durch einen unbekannten Orgelbauer aufgestellt 1913 reparierte der Coburger Carl Grassmuck das Instrument 1930 folgte eine Instandsetzung durch E Dietmann aus Lichtenfels Die Disposition der Orgel wurde spater modernisiert Das Instrument hatte sieben Register auf einem Manual und Pedal Von 1991 bis 1992 baute der Orgelbaumeister Thomas Wolf aus dem Vogtland eine neue Orgel mit zwolf Registern auf zwei Manualen und Pedal Ein dreizehntes Register blieb bislang unbesetzt Der historische Prospekt blieb erhalten Die Orgel hat ein kastenformiges Gehause mit einem dreiteiligen Prospekt Saulenpilaster und flache Kielbogen fassen die Pfeifenfelder ein Leisten und Saulenkapitelle bilden den oberen Abschluss 5 Disposition 6 I Manual Hauptwerk C g 1 Principal 4 2 Rohrgedackt 8 3 Spitzgedackt 4 4 Waldflote 2 5 Mixtur 3fach 1 1 3 II Manual Hinterwerk C g 6 Lieblich Gedackt 8 7 Rohrflote 4 8 Principal 2 9 Terz 1 3 5 10 Cymbel 2fach 1 Tremulant Pedal C f 11 Subbass 16 12 Pommer 8 noch nicht verwirklicht 13 Flotenbass 4 Koppeln Manualkoppel II I Pedalkoppel I P Pedalkoppel II PWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlosskirche Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 94 a b Oskar Fugmann Erich Zellmer und Hans Ulrich Hofmann Hassenberg In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 182f Richard Teufel Bau und Kunstdenkmaler im Landkreis Coburg E Riemann sche Hofbuchhandlung Coburg 1956 S 78 a b c Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXVIII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Landrathsamt Coburg Jena 1902 S 82f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil I Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1971 S 110 https vogtlaendischer orgelbau de orgel hassenberg htmlKirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche Niederfullbach Schlosskirche Oeslau St Johannis Oettingshausen St Kilian Ottowind St Bartholomaus Rossach St Oswald Rossfeld St Margaretha Rottenbach St Matthaus Scherneck Evangelische Kirche Scheuerfeld Evangelische Kirche Schloss Ehrenburg 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