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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche Weidhausen im oberfrankischen Weidhausen bei Coburg im Landkreis Coburg hat einen Kirchturm mit einem Kern aus dem 15 Jahrhundert Pfarrkirche in Weidhausen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Pfarrei 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAn der Kreuzung der spatestens im 5 Jahrhundert angelegten Nord Sud Strasse aus dem Thuringer Wald in Richtung Obermaingebiet von Haarbrucken uber Fechheim Sonnefeld Lettenreuth nach Hochstadt am Main mit der deutlich jungeren Ost West Strasse von Ebersdorf bei Coburg nach Trubenbach entstand Weidhausen und ein Gotteshaus anfangs wohl eine Kapelle 1 Das massive Sockelgeschoss des Kirchturms mit einem Chorgewolbe wird auf das 15 Jahrhundert datiert Um 1520 wurde die Westseite aufgebrochen und ein Triumphbogen in die Kapellenwand fur eine kleine holzerne Kirche eingebaut 2 1701 war ein Umbau abgeschlossen bei dem das kleine massive Kirchenschiff mit Fachwerk um acht bis zehn Meter verlangert und die Wande erhoht worden waren Ausserdem wurde eine Sakristei angebaut und im 18 Jahrhundert eine Aufstockung des Turmsockelgeschosses mit einer Fachwerkkonstruktion ausgefuhrt 1889 folgte eine umfangreiche Sanierung 1890 wurde der um die Kirche angelegte Friedhof aufgelost 3 Zwischen 1948 und 1953 liess die Kirchengemeinde eine weitere Instandsetzung durchfuhren Bauschaden fuhrten 1977 78 zu einem Neubau des Langhauses nach Planen des Coburger Architektenehepaars Gerhard und Ilse Schulwitz und zu einer Restaurierung des Fachwerkturmes 4 Die Baukosten betrugen 1 13 Millionen DM Am 30 April 1978 war die Einweihung Im September 2009 wurden drei neue Glocken in die Glockenstube gezogen Die alten 1919 gegossenen Stahlglocken die 1917 im Ersten Weltkrieg abgenommene Glocken ersetzten wurden vor dem Kirchturm aufgestellt nbsp Sudseite nbsp Glocken von 1919Baubeschreibung BearbeitenDie Chorturmkirche steht in Ortsmitte Markant ist das Turmobergeschoss aus Fachwerk uber dem Chorraum mit dem Altar auf dem sich ein schiefergedecktes Walmdach mit einem achteckigen Dachreiter befindet Den aus Sandstein errichteten Chorraum mit quadratischem Grundriss und 5 5 Meter Kantenlange uberspannt ein Kreuzrippengewolbe mit dem Christuskopf als Schlussstein An der Sudseite und der Ostseite sind spitzbogige Fenster vorhanden Unter dem Altarraum befinden sich wohl die Grablege der Vogte und Herren zu Weidhausen Grabplatten fur Katharina von Wirsberg von 1661 und fur Kammerratin Amalie Veronika von Erffa von 1693 an der ostlichen Wand des Chores erinnern daran Ein spitzbogiger Triumphbogen verbindet den Chor mit dem Langhaus eine rechteckige Tur mit der nordlich angebauten Sakristei 5 Das alte Langhaus war ein einfach gestalteter Fachwerkbau 15 8 Meter lang und 8 2 Meter breit mit zweigeschossigen Emporen und verputzter Flachdecke 5 Das neue breitere Langhaus hat ein verschiefertes Satteldach und eine verschalte Dachuntersicht aus Holz Eine eingeschossige Empore ist an der Sud und Westseite vorhanden Ausstattung BearbeitenDer Taufstein stammt wohl aus dem 17 Jahrhundert Ein Buntglas Kirchenfenster vom Coburger Kunstglasmaler Bringmann angefertigt mit einer expressiven Lutherdarstellung befindet sich seit dem Jahr 1931 in der Kirche Luther wird vor einem flammend roten Hintergrund gezeigt Er tragt einen Talar und halt die Bibel in der linken Hand Die rechte Hand fuhrt eine Feder welche in Richtung Bibel zeigt Die 15 Emporenbilder stammen vom Einberger Kunstler Herbert Ott Die Olbilder sind 1947 48 entstanden und zeigen Szenen aus dem Leben Jesu Orgel BearbeitenDie Filialkirche besass Anfang des 18 Jahrhunderts ein Positiv 1722 wurde das schadhafte Instrument vom Orgelbauer Nikolaus Seeber fur 50 Reichstaler repariert und um ein Pedal mit Subbass 16 erweitert 1781 liess die Gemeinde die alte Orgel durch die erworbene Orgel der Klosterkirche Sonnefeld ersetzen 1901 wurde in der Kirche eine neue Orgel durch den Coburger Orgelbauer Anton Hasselbarth mit elf Registern auf zwei Manualen und Pedal aufgestellt Die Orgel hatte einen neuromanisch gestalteten funfteiligen Prospekt mit Rundbogenfeldern die ungeraden Felder mit Dreieckgiebel abgeschlossen Pilaster mit Halbsaulenvorlage und mit Zinnen bekront sowie ein Obergesims mit Zackenfries schmuckten das Gehause 6 Seit dem Neubau des Kirchenschiffes steht eine zweimanualige Orgel von Walcker mit einem modern gestalteten Prospekt auf der Empore in der sudostlichen Ecke des Langhauses 2 Pfarrei BearbeitenWeidhausen gehorte anfangs zum Kirchensprengel von Graitz Ende der 1520er Jahre wurde der Ort evangelisch und kirchlich der Pfarrei Gestungshausen zugeordnet 1555 war der Wechsel zum naher gelegenen Sonnefeld 1927 folgte die Erhebung zur Tochterkirchengemeinde der evangelisch lutherischen Pfarrei Sonnefeld Aufgrund der Zunahme der Bevolkerung Weidhausens nach dem Zweiten Weltkrieg um etwa ein Drittel auf uber 2100 Einwohner erhielt Weidhausen 1946 einen eigenen Seelsorger Am 1 April 1951 wurde Weidhausen zum Exponierten Vikariat ernannt und damit selbstandige Kirchengemeinde Mit dem Bau eines Pfarrhauses folgte 1958 die Erhebung zu einer Pfarrei 2 Der Kirchensprengel umfasst nur den Ort Weidhausen Den Ortsteil Trubenbach betreut weiterhin die Pfarrei Sonnefeld und Neuensorg hat eine eigene Pfarrei die zum Dekanat Michelau gehort Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelisch lutherische Pfarrkirche Weidhausen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Richard Teufel Bau und Kunstdenkmaler im Landkreis Coburg E Riemann sche Hofbuchhandlung Coburg 1956 S 162 a b c Werner Schumann Weidhausen b Coburg im Wandel der Jahrhunderte Schneider Druck Weidhausen 2000 ISBN 3 9805880 3 3 S 73f Gottfried Prechtel Weidhausen In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 189f Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 98 a b Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXVIII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Jena 1902 S 96f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil II Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1971 S 123fKirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche Niederfullbach Schlosskirche Oeslau St Johannis Oettingshausen St Kilian Ottowind St Bartholomaus Rossach St Oswald Rossfeld St Margaretha Rottenbach St Matthaus Scherneck Evangelische Kirche Scheuerfeld Evangelische Kirche Schloss Ehrenburg Schlosskirche Ehrenburg Seidmannsdorf Unsere Liebe Frau Sonnefeld Klosterkirche Sonnefeld St Moritz Unterlauter Trinitatiskirche Untersiemau St Salvator Watzendorf St Marien Weidhausen bei Coburg Evangelische Kirche Weissenbrunn vorm Wald Dreifaltigkeitskirche Weitramsdorf St Nikolaus Wiesenfeld bei Coburg Magdalenenkirche Wildenheid Friedenskirche 50 20432 11 14 Koordinaten 50 12 15 6 N 11 8 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelisch lutherische Pfarrkirche Weidhausen amp oldid 237136381