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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche Grossheirath im oberfrankischen Grossheirath im Landkreis Coburg stammt in ihrer heutigen Gestalt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Pfarrkirche Grossheirath Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Kirchengemeinde 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich gab es wohl eine grossere Kapelle an der Wegkreuzung der durch Grossheirath nord sudlich verlaufenden Fernhandelsstrasse von Erfurt uber Coburg nach Nurnberg mit der ost westlich verlaufenden Nebenstrasse von Altenbanz nach Sesslach Der Bau einer spatgotischen Kirche begann gemass einer Bauinschrift in Latein auf einer Tafel uber dem sudlichen Eingangsportal im Jahr 1463 am Mittwoch nach St Georg den 27 April Aus dieser Zeit stammen der Chorraum im zweigeschossigen Turmunterbau und grosse Teile des Langhauses und der Sakristei Die Kirchengemeinde gehorte damals zur rund sieben Kilometer entfernten Urpfarrei Altenbanz 1 In den 1520er Jahren wurde die Reformation eingefuhrt Es folgte im Fruhjahr 1529 die erste protestantische kursachsische Kirchenvisitation und danach die Entsendung eines Geistlichen nach Grossheirath Am 6 August 1540 wurde Grossheirath dem Kirchensprengel der neu errichteten Pfarrei in Scherneck zugeordnet 2 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde Grossheirath mit Buchenrod 1652 eine eigenstandige Pfarrei Der erste Pfarrer war bis Ende 1652 Johann Schulthesius 1656 liess die Gemeinde den Chorraum ausmalen 1705 06 folgte der Umbau und die Vergrosserung des Kirchenschiffes Unter anderem wurden wohl unter der Leitung der Coburger Maurer und Baumeisterfamilie Weinlein neue Emporen eingebaut und das Satteldach erneuert Dem Neubau des Turmes im Jahr 1721 waren lange Verhandlungen zwischen der Gemeinde dem hochfurstlichen Konsistorium und der Dorfherrschaft unter dem Ganerben Dietrich von Konitz vorausgegangen 3 Der Sesslacher Baumeister Johann Georg Salb setzte dem rechteckigen Kirchturmsockel ein neues achteckiges Geschoss auf gefolgt von einer aufwandigen holzernen Kuppelgestaltung 1840 liess die Kirchengemeinde eine umfangreiche Renovierung und Instandsetzung durchfuhren Dabei wurde der Innenraum weiss ausgemalt 1878 folgte die Umgliederung der Rossacher Filialkirche aus dem Schernecker Kirchensprengel nach Grossheirath Anfang der 1970er Jahre wurden die 1840 ubertunchten Bilder im Chorraum wieder freigelegt der Innenraum wurde farblich neu gefasst 4 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Tur der Sudfassade nbsp NordfassadeDie Chorturmkirche pragt mit ihrem machtigen Turm das Ortsbild und ist ein Wahrzeichen Sie steht im Itzgrund im Zentrum Grossheiraths und nicht wie die Kirchen der Nachbardorfer auf einer Erhebung Von der spatgotischen Vorgangerkirche stammt der Turmunterbau mit dem 5 1 Meter langen und 6 0 Meter breiten Chorraum den ein Kreuzrippengewolbe mit kehlprofilierten unmittelbar aus den Wanden kommenden Rippen uberspannt Das Kreuzgewolbe schmucken Bilder der vier Evangelisten mit ihren Symbolen 4 Aus dem 15 Jahrhundert stammen auch zwei spitzbogige Fenster mit Masswerk an der Ost und Sudseite des Chores Auf dem rechteckigen durch Gesimse gegliederten Turmunterbau mit Lichtspalten an drei Seiten sowie einem spitzbogigen Fenster im dritten Geschoss steht ein achteckiges massives Geschoss mit grossen rundbogigen Fenstern und dem Glockenstuhl darauf zweistockig eine verschieferte Schweifkuppel mit einem Arkadenaufsatz und eine weitere Kuppel mit einem Knopf als oberen Abschluss Die nordlich vom Kirchturm angebaute Sakristei ist 3 8 Meter lang und 2 7 Meter breit und hat ein Tonnengewolbe 5 Das Langhaus der Saalkirche ist 11 6 Meter lang und 9 3 Meter breit Es ist in der Nord und Sudseite unterhalb des Gesimses teilweise spatgotisch wie die Tafel uber der sudlichen Eingangstur flachbogig mit einem Schlussstein und rechteckig umzogen von einigen Profillinien mit der alten gotischen Bauinschrift und einem spitzbogigen Fenster in der Nordseite Oberhalb des Gesimses ist die Fassade verschiefert und es sind je Seite drei gewohnliche rechteckige Fenster gleichmassig angeordnet Die westliche Giebelseite hat eine Eingangstur mit einem Oberlicht Sonst ist sie ahnlich gestaltet wie die Sudtur Daruber befindet sich rechts und links je ein grosseres rechteckiges Fenster 5 Das Kirchenschiff ist mit dem Chorraum durch einen spitzbogigen rechtwinklig profilierten Triumphbogen verbunden Der rechte Triumphbogenpfeiler tragt ein Fresko des Gekreuzigten im barocken Stil 3 Der Innenraum des Kirchenschiffes wird von einer holzernen Flachdecke uberspannt An den Langsseiten befindet sich eine dreigeschossige und an der Querseite eine zweigeschossige Empore Die Emporen ruhen auf Holzsaulen die vom dritten Emporengeschoss bis zur Decke reichen 5 Ausstattung BearbeitenDie holzerne Kanzel am sudlichen Triumphbogenpfeiler stammt wohl vom Anfang des 18 Jahrhunderts Sie ruht auf einer korinthischen Mittelsaule Den Schalldeckel schmuckt auf der Unterseite eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes Auf dem Schalldeckel steht Christus Um ihn herum sitzen die vier Evangelisten mit Buchern in den Handen Der Taufstein mit Engelskopfen verziert wird auf das Jahr 1579 datiert Ein Vortragekreuz von 1808 im Innenraum zeigt auf der einen Seite den gekreuzigten und auf der anderen den auferstandenen Jesus 4 Orgel BearbeitenBereits vor dem Einbau der Emporen im Jahr 1705 stand eine Orgel in der Kirche 1750 baute der Coburger Orgelbauer Wolf Heinrich Daum eine neue Orgel mit 18 Registern einem Manual Positiv und Pedal ein 1871 fuhrte der Schmiedefelder Orgelbauer Holland eine grossere Reparatur durch Die aktuelle Orgel stammt aus dem Jahr 1909 und ist ein Werk von G F Steinmeyer amp Co aus Oettingen Das Instrument mit pneumatischer Traktur hat zwei Manuale und Pedal sowie zehn Register Das Gehause stammt von der Orgel von 1750 Der Orgelprospekt besteht aus funf Teilen und ragt mit der Mittelzone in das holzerne Tonnengewolbe hinein Den Mittelrundturm flankieren zweigeschossige Spitzturme und diese kleinere Rundturmchen Ein durchbrochen geschnitztes Band und Akanthuswerk bildet die Schleier und Ohren Der ursprunglich im Spielschrank angeordnete Spieltisch steht heute frei vor der Orgel 6 Kirchengemeinde BearbeitenDer Kirchensprengel umfasst neben Grossheirath den Nachbarort Buchenrod Eine Filialkirche steht in Rossach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelisch lutherische Pfarrkirche Grossheirath Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Welz Grossheirath und Rossach In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 192f Rainer Axmann Grossheirath Rossach Watzendorf Kirchengeschichte und Geschichte ihrer Kirchen In Helmut Schottner Gemeinde Grossheirath aus Vergangenheit und Gegenwart Grossheirath 2013 ISBN 978 3 00 042206 5 S 211f a b Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 49 a b c Rainer Axmann Grossheirath Rossach Watzendorf Kirchengeschichte und Geschichte ihrer Kirchen In Helmut Schottner Gemeinde Grossheirath aus Vergangenheit und Gegenwart Grossheirath 2013 ISBN 978 3 00 042206 5 S 218 219 a b c Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXXII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Jena 1906 S 412f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil II Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1970 S 192fKirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche Niederfullbach Schlosskirche Oeslau St Johannis Oettingshausen St Kilian Ottowind St Bartholomaus Rossach St Oswald Rossfeld St Margaretha Rottenbach St Matthaus Scherneck Evangelische Kirche Scheuerfeld Evangelische Kirche Schloss Ehrenburg Schlosskirche Ehrenburg Seidmannsdorf Unsere Liebe Frau Sonnefeld Klosterkirche Sonnefeld St Moritz Unterlauter Trinitatiskirche Untersiemau St Salvator Watzendorf St Marien Weidhausen bei Coburg Evangelische Kirche Weissenbrunn vorm Wald Dreifaltigkeitskirche Weitramsdorf St Nikolaus Wiesenfeld bei Coburg Magdalenenkirche Wildenheid Friedenskirche 50 1775 10 94893 Koordinaten 50 10 39 N 10 56 56 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelisch lutherische Pfarrkirche Grossheirath amp oldid 227353145