www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelisch lutherische Kirche St Laurentius in Meeder stammt in ihren altesten Teilen den beiden Kirchturmen aus dem 11 12 Jahrhundert St Laurentius Meeder Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Orgel 4 Kirchgemeinde 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrgemeinde Meeder entstand im 9 Jahrhundert oder 10 Jahrhundert Es war neben der Pfarrei Fechheim die zweite Urgemeinde im Coburger Land Das Gebiet der Grosspfarrei umfasste den Raum zwischen Hohn im Osten Ahorn im Suden und Neukirchen im Norden Die erste Kirche ursprunglich eine Eigenkirche des Wurzburger Bischofs war dem romischen Diakon Laurentius geweiht Im Jahr 1212 ubergab der Wurzburger Bischof Otto I von Lobdeburg die Pfarrei dem Kloster Veilsdorf Die Grenzen der Grosspfarrei waren damals identisch mit denen des Lauterer Centgerichtes Die Peter und Paulskirche auf dem Coburger Festungsberg gehorte bis 1217 auch zum Sprengel 1 Das Kirchenhaus entstand in mehreren Epochen Die altesten Teile sind die romanischen Kirchturme die aus dem 11 12 Jahrhundert stammen Der spatgotische Chorraum wurde im 15 Jahrhundert errichtet Bautatigkeiten sind fur 1412 belegt Mitte des 16 Jahrhunderts wurden zwischen den Turmen ein Durchgang eingebaut und die Turme aufgestockt Das Langhaus ist als jungster Bauabschnitt als Ersatz eines Vorgangerbaus im barocken Stil zwischen 1723 und 1724 unter dem Coburger Baumeister Georg Bruckner entstanden Restaurierungen fanden unter anderem 1803 und 1890 statt eine Neufassung 1870 71 2 Im Jahr 1937 wurden unter anderem der Altarraum saniert und ein neues Fenster mit einer Darstellung von Christus am Kreuz des Glasmalers Bringmann eingebaut Beschreibung BearbeitenDie Laurentiuskirche steht auf einer kleinen Erhebung und ist von einer allseits schliessenden ehemaligen Kirchhofbefestigung umgeben Reste der Gaden sind noch erhalten nbsp KanzelDie Kirche hat als einzige im Coburger Land zwei gleich hohe Kirchturme Diese haben quadratische Grundrisse mit etwa vier Meter Kantenlange und stehen oben 1 2 Meter auseinander Die Turme haben vier romanische Geschosse die durch Gesimse getrennt sind Die unteren Geschosse zeigen einen groben Steinverband die oberen Rundbogenfriese zwischen Ecklisenen und gedoppelte Offnungen Den oberen Turmabschluss bilden ein verschiefertes zusammenfassendes Fachwerkgeschoss mit rechteckigen Fenstern und ein verschiefertes Walmdach aus dem sich zwei Spitzhelme erheben Der Kircheninnenraum unter den Turmen zwischen dem Langhaus und Chorraum gelegen wird durch ein rund vier Meter weites Tonnengewolbe uberspannt Der spatgotisch gestaltete funfseitige Chorraum ist 10 5 Meter lang und 6 2 Meter breit 2 Er hat als Decke zwei Joche mit Kreuzrippengewolben deren kehlprofilierte Rippen von Konsolen getragen werden und Schlusssteine mit Rosetten besitzen Zwischen den rundbogigen Fenstern sind Strebepfeiler angeordnet Aussen umlaufen ein Sockel und ein Fensterbankgesims den Chor Eine kleine Tur unter dem zweiten Fenster der Sudseite hat einen spitzbogigen Sturz aus einem Stein Die Fassade des im Grundriss rechteckigen 17 1 Meter langen und 11 Meter breiten Langhauses gliedern funf hohe Fenster an der Sudseite und drei an der Nordseite sowie Pilaster an den Gebaudeecken 2 Das Satteldach ist mit Dachgauben ausgestattet Der Innenraum des Langhauses wird durch eine dreigeschossige dreiseitige Empore aus Holz gepragt die in den beiden unteren Etagen gefelderte und oben mit Balustern ausgesetzte Brustungen hat und auf kraftigen Stutzen steht Die Decke des Kirchenschiffes besteht aus holzernen Halbtonnen uber den Emporen und einer Tonne uber dem Mittelraum Die aus dem fruhen 18 Jahrhundert stammende Kanzel am sudlichen Turmpfeiler stehend besteht aus einer ionischen Mittelsaule und einem Korb der mit allegorisch humanistischen Frauenfiguren verziert ist Im Chorraum hangt an der Nordwand ein Epitaph im Renaissancestil aus gelblichem Sandstein Er zeigt unten Hans von Sternberg zu Schenkenau der massgeblich an der Einfuhrung der Reformation beteiligt war und seine Gattin Anna vor dem Kreuz und oben den bei der Auferstehung tanzenden Christus Weitere Grabplatten unter anderem an der Aussenwand auf der Sudostseite erinnern an die Familie Unter dem Altar befindet sich die Grablege derer von Sternberg Beachtenswert sind eine moderne Pieta und der Taufstein aus dem 16 Jahrhundert sowie eine Segenswand Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt1654 baute der Kulmbacher Orgelmacher Matthias Tretzscher eine neue Orgel die 1672 73 der Eisfelder Christoph Crapp um eine Disposition erweiterte Beim Neubau des Kirchenschiffes im Jahr 1723 wurde die Orgel auf die Westempore versetzt und vom Coburger Orgelmacher Paul Daum um zwei Register erweitert sowie mit einem neuen Prospekt versehen 1733 wurde das Gehause von Kunstmaler Johann Heinrich Muller gefasst 1811 beauftragte die Gemeinde Johann Andreas Hofmann aus Neustadt die Orgel umzubauen und zu vergrossern Die Arbeiten an dem fast Neubau mit 20 Registern dauerten rund zwei Jahre und kosteten 808 Gulden Der Coburger Bildhauer Johann Heinrich Kaufmann fertigte die Schnitzereien zur Orgel 1941 wurde ein Elektrogeblase installiert 1961 erfolgte eine Restaurierung mit dem Einbau neuer Register durch den Gottinger Orgelbauer Paul Ott 3 Die barocke Orgel hat 24 Register auf zwei Manualen und Pedal Der funfteilige Prospekt aus dem Jahr 1723 hat einen hohen Rundturm Zwischenfelder und seitliche Spitzturme Uber dem Mittelturm in Wolken und Strahlenkranz das Dreifaltigkeitssymbol mit hebraischen Schriftzeichen Die Prospektpfeifen stammen teilweise aus den Jahren 1654 und 1723 Auf der Orgel lernte Johann Nikolaus Forkel geburtiger Meederer das Orgelspielen 4 Kirchgemeinde BearbeitenNach dem Westfalischen Frieden 1648 setzte Herzog Friedrich Wilhelm II fur alle Zeiten den Coburger Friedensdank ein Diesen feiert seit 1650 die Pfarrei von St Laurentius jedes Jahr am Sonntag nach Sebaldi 19 August Nur im Jahr 1944 fiel das Fest aus Seit 1971 ladt die Gemeinde alle zehn Jahre die ganze Region zu einem grossen Friedensfest ein Zum Kirchsprengel gehoren neben Meeder die Ortschaften Birkenmoor Drossenhausen Einzelberg Kleinwalbur Mirsdorf Moggenbrunn und Neida Eine Filialkirche steht in Beuerfeld Literatur BearbeitenLothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 61 Richard Teufel Bau und Kunstdenkmaler im Landkreis Coburg Riemann sche Hofbuchhandlung Coburg 1956 S 86 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Laurentius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Auf Luthers Spuren durch das Coburger Land Wander und Pilgerfuhrer auf dem Lutherweg durch das Evangelisch Lutherische Dekanat Coburg S 24 http www friedensdank de html kirche meeder htmlEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Axmann Als Coburg zu Meeder gehorte In Coburger Friedensbuch Meeder 2001 S 164 f a b c Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXVIII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Jena 1902 S 47 Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil I Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1970 S 198 f Walter Schneier Coburg im Spiegel der Geschichte Neue Presse Coburg 1985 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche Niederfullbach Schlosskirche Oeslau St Johannis Oettingshausen St Kilian Ottowind St Bartholomaus Rossach St Oswald Rossfeld St Margaretha Rottenbach St Matthaus Scherneck Evangelische Kirche Scheuerfeld Evangelische Kirche Schloss Ehrenburg Schlosskirche Ehrenburg Seidmannsdorf Unsere Liebe Frau Sonnefeld Klosterkirche Sonnefeld St Moritz Unterlauter Trinitatiskirche Untersiemau St Salvator Watzendorf St Marien Weidhausen bei Coburg Evangelische Kirche Weissenbrunn vorm Wald Dreifaltigkeitskirche Weitramsdorf St Nikolaus Wiesenfeld bei Coburg Magdalenenkirche Wildenheid Friedenskirche 50 321944444444 10 905555555556 Koordinaten 50 19 19 N 10 54 20 O Normdaten Geografikum GND 4705471 2 lobid OGND AKS VIAF 246973802 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Laurentius Meeder amp oldid 238757769