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Unterlauter ist ein Gemeindeteil der oberfrankischen Gemeinde Lautertal im Landkreis Coburg UnterlauterGemeinde LautertalWappen von UnterlauterKoordinaten 50 18 N 10 59 O 50 299166666667 10 977222222222 317 Koordinaten 50 17 57 N 10 58 38 OHohe 317 m u NNEinwohner 2184 2021 1 Eingemeindung 1 Juli 1969Postleitzahl 96486Vorwahl 09561GerichtsplatzGerichtsplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenUnterlauter liegt etwa funf Kilometer nordostlich von Coburg an der Lauter auch als Lauterbach bezeichnet Der Maasgraben und der Flohbachgraben fliessen durch den Ort und munden in die Lauter In Unterlauter kreuzen sich am Gerichtsplatz die Kreisstrasse CO 27 ehemals Bundesstrasse 4 in Richtung Eisfeld und Coburg und die Kreisstrasse CO 17 in Richtung Meeder und Rodental Geschichte BearbeitenDer bis 1516 Lauter genannte Ort wurde erstmals 850 in einer Urkunde des Klosters Fulda als Lutaraha erwahnt Eine Erwahnung aus dem Jahr 833 als villa Hlutru bezieht sich nicht eindeutig auf Unterlauter 2 Die Siedlung entstand oberhalb der Lauter am Kreuzungspunkt der Hohen Strasse einer Nord Sud Strasse von Bamberg nach Erfurt und der Ost West Strasse vom Bohmischen nach Fulda uber Konigshofen Sie wurde vermutlich im 8 Jahrhundert Hauptort des Zentbezirks Lauter des ostlichsten Zent im Grabfeldgau Der Ort mit dem Zentgericht war als befestigter Stutzpunkt ein Reichshof ein Hof in koniglichem Besitz Der Ursiedlungskern lag ostlich der Lauter in erhohter Lage um den heutigen Kirchhof und bestand unter anderem aus einem Wirtschaftshof und einer Kapelle sowie einer Muhle an der Lauter Spater wurde der Reichshof in einen unteren und oberen Hof getrennt aus denen Unterlauter und Oberlauter hervorgingen 1075 kam der Herrenhof Unterlauter in den Besitz der Abtei zu Saalfeld Das Kloster Monchroden erhielt mit seiner Grundung im Jahr 1149 durch Hermann Sterker Burggraf von Meissen Besitz im Ort Im 14 Jahrhundert gehorte der herrschaftliche Hof zum Schaumberger Besitz Die Adelsgeschlechter von Lauter und Lusemer von Lauter ubten von 1145 bis 1374 die Dorfherrschaft aus Das Zentgericht war 1347 fur 43 Dorfer zustandig 3 Anfang des 14 Jahrhunderts lag Unterlauter im Herrschaftsbereich der Henneberger 1353 kam der Ort mit dem Coburger Land im Erbgang zu den Wettinern und war somit ab 1485 Teil des Kurfurstentums Sachsen aus dem spater das Herzogtum Sachsen Coburg hervorging Im Jahr 1317 gab es in Unterlauter vier Muhlen Heute existieren die ehemaligen Mahlmuhlen Obermuhle Mittelmuhle und Untermuhle sowiie die Lohleinsmuhle eine ehemalige Merbel und Papiermuhle deren Besitzer das Wasserrecht haben Bis ins 16 Jahrhundert hiess der Ort Lauter und hatte zwischenzeitlich das Stadt und Marktrecht Die hohere Gerichtsbarkeit ging nach der Stadtgrundung Coburgs 1331 verloren Die Niedergerichtsbarkeit des Zentgerichts hatte die Aufgabe fur Recht und Ordnung in Flur und Forst zu sorgen Um 1618 gab es in Lauter neun Guter und 38 Solden die Monchrodener Lehen Pfarrlauterer Lehen Coburger Amtslehen einbergischer Lehen Rosslehen und Schaumberger Lehen waren Der Herrenhof war ein weitraumiger Gutshof mit massiven Hausern Im Jahr 1445 lebten 27 1508 36 und 1618 54 wehrfahige Manner in Unterlauter 4 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg waren es im Jahr 1650 22 wehrfahige Manner und es existierten noch 26 Hauser 1632 plunderten kaiserliche Truppen den Ort Vor dem Krieg gab es etwa 20 Begrabnisse im Jahr Infolge der Lamboyschen Besetzung die etwa ein halbes Jahr dauerte verzeichneten die kirchlichen Sterberegister 1634 aufgrund von Hunger und Seuchen 91 und 1635 176 Begrabnisse nbsp Alte SchuleEin Pfarrhaus wurde 1512 errichtet und 1774 instand gesetzt Ein neues Schulhaus entstand 1709 Evangelische Lehrer sind namentlich seit 1616 dokumentiert 1852 besuchten 130 Schuler aus den Orten Unterlauter Oberlauter Dorfles Esbach und Taimbach die Schule 1860 ersetzte ein Schulneubau das alte Gebaude neben der Kirche und der Friedhof wurde verlegt 1806 gehorten zum Gericht Lauter im Amt Coburg 83 Dorfer mit 15 222 Einwohnern 1810 wurde das Gericht aufgelost 5 In der Mitte des 19 Jahrhunderts erfolgte die Neutrassierung der Reichsstrasse durch das obere Lautertal nach Eisfeld Einen Haltepunkt der Werrabahn im benachbarten Oberlauter lehnte die Gemeinde im Dezember 1899 ab 6 1901 lebten 502 Einwohner in 91 Hausern Stromlieferant war ab 1906 das Elektrizitatswerk Max Liebermann in der Obermuhle und ab 1921 das Coburger Uberlandwerk Der Anschluss der Gemeinde an das Telefonnetz erfolgte 1908 Vor dem Einmarsch US amerikanischer Truppen wurde Unterlauter am 10 April 1945 durch Jagdbomber in Brand geschossen weil deutsche Soldaten dort Widerstand leisteten Elf Einwohnern kostete es das Leben 1953 trat die Gemeinde dem Zweckverband fur die Wasserversorgung der Lautergrundgemeinden bei Die Ringwasserversorgung wurde 1965 eingeweiht Der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung Lautergrund wurde 1961 zusammen mit der Gemeinde Oberlauter gegrundet Die Inbetriebnahme der Kanalisation im Trennsystem und der Klaranlage erfolgten 1964 An der Ortsgrenze zwischen Unterlauter und Oberlauter entstand Anfang der 1960er Jahre eine gemeinsame achtklassige Volksschule der beiden Gemeinden die im Januar 1963 eingeweiht wurde 1965 wurden die Schulbezirke Neunkirchen Tiefenlauter und Rottenbach Tremersdorf einbezogen 1968 grundeten die sechs Gemeinden den Schulverband Lautergrund Am 4 Mai 1969 stimmten in Unterlauter von 826 Wahlberechtigten 374 fur und 67 gegen den Zusammenschluss mit Oberlauter Tiefenlauter und Neukirchen 363 Wahler waren fur den vorgeschlagenen Ortsnamen Lautergrund In den vier Orten stimmten insgesamt 68 Prozent der Wahler fur den Zusammenschluss Mit Wirkung vom 1 Juli 1969 wurde Unterlauter gemass einem Erlass des Bayerischen Staatsministeriums des Innern mit den Gemeinden Neukirchen Oberlauter und Tiefenlauter zur neuen Gemeinde Lautertal zusammengelegt 7 Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohnerzahl1851 449 8 1910 612 9 1933 676 10 1939 709 10 2004 1249 11 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp TrinitatiskircheDer Unterlauterer Kreuzstein am Gerichtsplatz unter einer uber 700 Jahre alten Linde ist eine Platte aus Schilfsandstein in die ein Kreuz reliefartig eingemeisselt ist Er wird im Zusammenhang mit dem Zentgericht gesehen Das Entstehen wird auf das 10 bis 13 Jahrhundert vermutet Es ist wohl das alteste Kunstdenkmal im Coburger Land 12 Die Trinitatiskirche geht auf eine Kapelle zuruck die 1265 urkundlich erwahnt wurde Die Pfarrei wurde 1461 selbstandig Die romanische Kirche war Teil einer Wehrkirchenanlage Von 1741 bis 1743 wurde das heutige Gotteshaus als barocke Saalkirche im Markgrafenstil unter Anleitung des Coburger Hofmaurermeisters Johann Georg Bruckners errichtet Literatur BearbeitenWalter Eichhorn Lautertal Die Zent Lauter Bindeglied zwischen Franken und Thuringen Blatter zur Geschichte des Coburger Landes Coburg 1992 ISBN 3 926480 06 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unterlauter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsblatt von 1862 Ulrich Gopfert Das Zentgericht UnterlauterEinzelnachweise Bearbeiten Burgerinformationsbroschure 2022 S 9 www gemeindelautertal de Memento des Originals vom 22 Januar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gemeindelautertal de Walter Schneier Coburg im Spiegel der Geschichte Neue Presse Coburg 1985 S 27 Walter Eichhorn Lautertal S 191 Walter Eichhorn Lautertal S 15 Steffen Dietsch Stefan Goldschmidt Hans Lohner Die Werrabahn Verlag Eisenbahnfreunde Steinachtalbahn Coburg Coburg 2008 ISBN 978 3 9810681 3 9 S 75 Walter Eichhorn Lautertal S 31 Walter Eichhorn Lautertal S 165 www gemeindeverzeichnis de a b Michael Rademacher Stadt und Landkreis Coburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2007 Verlag de Gruyter ISBN 978 3 00 042206 5 http www suehnekreuz de bayern unterlauter htmGemeindeteile von Lautertal Neukirchen Oberlauter Rottenbach Tiefenlauter Tremersdorf Unterlauter Normdaten Geografikum GND 1062924231 lobid OGND AKS VIAF 311733830 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unterlauter amp oldid 238236555