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Die evangelisch lutherische Filialkirche St Oswald in Rossach einem Gemeindeteil von Grossheirath im Landkreis Coburg wurde erstmals 1338 genannt St Oswald in RossachInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Glocken 4 Orgel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Filialkirche von Altenbanz in Rossach die auf den heiligen Oswald geweiht war wurde erstmals in einer zu Avignon am 10 Mai 1338 von zehn Weihbischofen ausgestellten und von Papst Benedikt XII bestatigten Ablassurkunde genannt Ein Gotteshaus hat wohl schon im 13 Jahrhundert bestanden 1 In den 1520er Jahren wurde die Reformation eingefuhrt Es folgte im Fruhjahr 1529 die erste protestantische kursachsische Kirchenvisitation und danach wurde Rossach vom Untersiemauer Pfarrer betreut Nach der zweiten Kirchenvisitation im Jahr 1535 wurde dem Pfarrer von Gleussen aufgrund seines geringen Gehalts zusatzlich Rossach zugewiesen Am 6 August 1540 wurde Rossach dann dem Kirchensprengel der neu errichteten Pfarrei in Scherneck zugeordnet Ende 1878 erfolgte schliesslich die Umpfarrung in die 1652 gegrundeten Pfarrei Grossheirath 1 Baumassnahmen erfolgten im 15 Jahrhundert 1608 wurde der Kirchturm saniert Damals war es eine Wehrkirche mit Graben und Mauer sowie einem machtigen Turm Von 1702 bis 1703 fuhrte die Gemeinde grossere Baumassnahmen mit einer neuen Innengestaltung durch Im Jahr 1756 liess die Gemeinde ein neues grosseres Langhaus durch den Hofmaurer Meister Johann Georg Heinrich Konig und den Hofzimmermann Meister Johann Adam Deumler errichten Der Turm blieb weitgehend unverandert Der spitzbogige Chorbogen im Turm wurde zugemauert und der Altarraum des Chores wurde zur Sakristei 2 In die neue Wand wurde eine Kanzel eingelassen Am 14 Juli 1756 erfolgte die Grundsteinlegung Mitte Oktober 1756 wurde das Kirchendach aufgerichtet Fehlende finanzielle Mittel verzogerten die Fertigstellung bis 1760 Die feierliche Einweihung erfolgte in Anwesenheit des Landesherrn Herzog Franz Josias am 10 Juni 1760 3 1822 wurde die Kirche erstmals renoviert und der Innenraum weiss gestaltet 1872 folgte eine Sanierung des Mauerwerks und 1900 eine farbige Ausmalung durch den Coburger Kunstmaler Wang Decke Weitere Renovierungsmassnahmen fuhrte die Kirchengemeinde 1962 und 2010 durch Baubeschreibung BearbeitenDie spatmittelalterliche Chorturmkirche pragt mit ihrem hohen Turm das Ortsbild Sie steht inmitten alter Hauser am Hang und an der Strasse nach dem zwei Kilometer entfernten Altenbanz und ist von einer Kirchhofmauer umgeben 4 Im Sockelgeschoss des Kirchturmes ein Quaderbau befindet sich ein eingezogener 3 4 Meter breiter und 3 3 Meter langer Turmchor den ein rippenloses Kreuzgewolbe uberspannt Korbbogenfenster haben die Sud und die Ostseite Daruber befinden sich zwei massive Turmgeschosse mit schmalen rechteckigen Offnungen Das dritte Obergeschoss ist eine verschieferte Fachwerkkonstruktion mit rechteckigen Schalloffnungen Darauf steht ein hoher verschieferter achtseitiger Spitzhelm In den vier Ecken sind kleine Scharwachtturme mit Spitzhelmen angeordnet 5 nbsp WestportalDas Langhaus der Saalkirche ist in Anlehnung an den Markgrafenstil gestaltet Es hat zwei Achsen mit Flachbogenfenstern mit Steinfassungen in der westlichen Querseite und drei an den beiden Langsseiten Unter dem mittleren Fenster der Sudseite ist eine Flachbogentur mit Schlusssteinkonsole und Gebalk vorhanden In der Westfassade befindet sich der Haupteingang mit ionischen Pilastern Gebalk und gebrochenem Flachbogengiebel darin eine Rokoko Kartusche gefullt mit zwei Schildern die das sachsische Rautenkranzwappen und die Initialen des Herzogs Franz Josias FJ Zwischen den beiden uber der Tur angeordneten Fenstern hangt ein Schild von 1760 mit einer lateinischen Bauinschrift mit den Namen der am Neubau Mitwirkenden Franz Josias und die Pfarrer Kern Generalephorus Fratscher Konsistorialrat und Kocher Gemeindepfarrer von Scherneck und Rossach Ausserdem steht der Satz Gott wolle gnadiglich bis ins spateste Jahr diesen Tempel schutzen von aller Unbill der Zeiten unverletzt und von allem verderblichen Einfluss fremder Lehre strengstens reinerhalten 6 Dorische Pilaster verzieren die Ecken des Langhauses Das ziegelgedeckte Satteldach ist auf der Westseite abgewalmt Den Innenraum uberspannt eine Stuckdecke mit leichten Verzierungen und in den Ecken Malereien abwechselnd mit den Initialen von Franz Josias oder dem Rautenkranzwappen unter der Krone Eine holzerne Empore mit einfach vertafelten Brustungen und dorischen Saulen zweigeschossig an den Langsseiten und eingeschossig an der Querseite pragt den Raum Der Kanzelaltar ist mit der Kanzel ein Schnitzwerk des Coburger Kunstlers Johann Eusebius Kaufmann 3 Glocken BearbeitenAnfang des vergangenen Jahrhunderts befanden sich im Kirchturm drei Glocken Die grosste hatte einen Durchmesser von 102 Zentimeter und war 1742 in Coburg bei Johann Andreas Mayer gegossen worden Die mittlere Glocke mit 80 Zentimeter Durchmesser stammte aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts Die kleinste Glocke mit 62 Zentimeter Durchmesser goss 1811 Albrecht in Coburg 5 Im Ersten Weltkrieg mussten die Glocken abgenommen werden 1923 wurden neue gusseiserne Glocken aufgehangt 2006 erhielt die Kirche drei neue Bronzeglocken und die alten Glocken wurden beim Ehrenmal des Ortes aufgestellt 3 Orgel BearbeitenSchon im Jahr 1687 stand in der Kirche eine Orgel 1756 stellte der Coburger Orgelbauer Wolf Heinrich Daum eine neue Orgel mit 11 Registern auf einem Manual und Pedal auf 1785 und 1823 reparierte sie Johann Andreas Hofmann aus Hofmann Ein zweites Manual und zwei weiteres Register fugte 1862 Christoph Hofmann mit seinen Sohnen fur 255 Gulden zu Um 1963 wurde das Instrument durch Einbau einer Rohrenpneumatik an Stelle der alten Mechanik umgebaut Die Orgel hat 17 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Orgel steht auf der Westempore und hat ein grosses Gehause Der Orgelprospekt besteht aus funf Teilen einem Rundturm in der Mitte begleitet von je zwei ubereinander stehenden Konkavfeldern gleicher Hohe an den Seiten eingerahmt von etwas niedrigeren Rundturmen Er ist durch farbig gefasstes Rokoko Schnitzwerk verziert 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Oswald Rossach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Rainer Axmann Grossheirath Rossach Watzendorf Kirchengeschichte und Geschichte ihrer Kirchen In Helmut Schottner Gemeinde Grossheirath aus Vergangenheit und Gegenwart Grossheirath 2013 ISBN 978 3 00 042206 5 S 210 f Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 50 a b c Rainer Axmann Grossheirath Rossach Watzendorf Kirchengeschichte und Geschichte ihrer Kirchen In Helmut Schottner Gemeinde Grossheirath aus Vergangenheit und Gegenwart Grossheirath 2013 ISBN 978 3 00 042206 5 S 216 217 Richard Teufel Bau und Kunstdenkmaler im Landkreis Coburg E Riemann sche Hofbuchhandlung Coburg 1956 S 124 a b Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXXII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Jena 1906 S 443 f Gerhard Welz Grossheirath und Rossach In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 195 f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil II Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1970 S 208 f Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt 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AKS VIAF 248766588 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Oswald Rossach amp oldid 237084616