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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Nikolaus im oberfrankischen Weitramsdorf im Landkreis Coburg stammt in ihrer heutigen Gestalt aus dem Jahr 1803 St Nikolaus in Weitramsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Orgel 4 Pfarrei 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWeitramsdorf gehorte ursprunglich zum Gauerstadter Kirchensprengel Eine Kapelle oder Kirche erstmals 1412 erwahnt entstand im benachbarten Schlettach und war als Filialkirche auch fur Weitramsdorf zustandig Das Patrozinium des Gotteshauses war St Nikolaus In den 1520er Jahren kam es zur Einfuhrung der Reformation Infolge der ersten protestantischen kursachsischen Kirchenvisitation im Jahr 1528 wurde Schlettach dann eine eigenstandige Pfarrei die auch fur das zwischenzeitlich errichtete Kirchlein in Weitramsdorf zustandig war Das Gotteshaus liess die Gemeinde 1617 unter Leitung des Coburger Baumeisters Peter Sengelaub der in Coburg unter anderem das Schulgebaude des Casimirianums geplant hatte komplett erneuern Im Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges wurde Schlettach 1634 total zerstort Die dortige Kirche war schwer beschadigt worden und wurde nicht mehr aufgebaut Weitramsdorf wurde daher 1656 neuer Pfarrsitz der Kirchengemeinde 1 Zwischen 1801 und 1803 folgten ein Umbau mit einer Vergrosserung des Kirchenschiffs und einer Erneuerung des Dachreiters und eine Neugestaltung der Kirche im Markgrafenstil Die Zimmerarbeiten fuhrten der Einberger Georg Fischer und die Maurerarbeiten der Coburger Johann Adam Hubner durch 2 Es war die einzige grossere kirchliche Baumassnahme unter dem Coburger Herzog Franz Friedrich 1 Im Rahmen einer Renovierung liess die Gemeinde 1899 bunte Glasfenster beidseits des Altars einbauen Eine Instandsetzung und Neugestaltung des Innenraums erfolgte 1947 unter Leitung des Architekten Reinhard Claassen Es wurden der Altar mit einem Kruzifix des Weitramsdorfer Kunstlers Heinz Neupert erneuert die alte Kanzel durch eine neue des Weitramsdorfer Holzbildhauers Karl Gross ersetzt und ein neuer Taufstein des Coburger Bildhauers Edmund Meusel aufgestellt 1977 78 erhielt die Kirche bei einer Renovierung wieder das innere und aussere Aussehen im ursprunglichen Baustil von 1803 2 Nach der Renovierung des Innenraums im Sommer 2003 hat das Gotteshaus in Erinnerung an die ehemalige Kirche in Schlettach den Namen St Nikolaus erhalten Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Altar und Kanzel nbsp EingangsportalDie auf einem Hugel oberhalb vom Augraben neben dem Friedhof im Ortszentrum stehende kleine Kirche ist ein rechteckiger Saalbau mit einem dreiseitigen geschlossenen Chor der sich leicht verjungt und einem Dachreiter Der verschieferte achteckige Dachreiter befindet sich in der Mitte des Kirchhausdaches und hat eine Schweifkuppel Der Altar und Gemeinderaum ist 14 6 Meter lang und 7 8 Meter breit Er wird von einer Flachdecke mit Voute uberspannt die mit Stuckumrahmungen und in der Mitte einem Dreieck in Wolken und Strahlen dem Auge der Vorsehung verziert ist Den Innenraum pragen ein schlichter Altar daruber die Kanzel an der Ostwand ein gestifteter Kronleuchter und zweistockige Emporen an den Langsseiten An der Westseite befindet sich die Orgelempore Die Emporen werden von romisch ionischen Holzsaulen getragen Drei hohe Flachbogenfenster an den Langsseiten davon eins in der Schragseite des Chors gliedern die Fassade In der Giebelseite befindet sich mittig das Eingangsportal mit einer Rundbogentur die mit Fascien im Bogen auf Pfeilern eingefasst von ionischen Pilastern mit Gebalk und gebrochenem Flachbogengiebel verziert ist In dem Flachbogengiebel befinden sich Schilde mit dem Namenszug des Herzogs Ernst Friedrich und mit dem Rautenkranzwappen unter ihm ein Orden unter der Krone und in Rokokoschnorkeln 3 Die Sakristei befindet sich ostlich vom Kirchenschiff in einem Anbau Sie hat eine Flachdecke und rechteckige Fenster Orgel BearbeitenIm Jahr 1680 erwarb die Kirchengemeinde eine Orgel mit einem Manual ohne Pedal und mit vier Registern Diese wurde 1721 um Pedal und zwei Register erweitert 1739 stellte der Coburger Orgelbauer Paul Daum ein neues Instrument mit Manual Pedal und zehn Registern fur 100 Reichstaler und die alte Orgel auf Grossere Reparaturen sind fur 1796 und 1834 belegt Das Daumsche Werk wurde 1921 wegen Unbrauchbarkeit durch eine moderne Orgel mit zwei Manualen Pedal und 18 Registern ersetzt die als Gelegenheitskauf von Georg Hoecke aus Dachwig fur 30 000 Mark erworben wurde 4 Die gegenwartige Orgel ist ein Neubau des Gottinger Orgelbauers Paul Ott aus dem Jahr 1965 Sie hat ein Hauptwerk mit sechs Registern ein Ruckpositiv mit funf Registern und ein Pedal mit drei Registern Das holzerne Gehause ist vollstandig geschlossen Es besteht aus einem dreiteiligen Prospekt mit einem uberhohten Spitzturm und flugelartig vorgezogenen Rechteckfeldern flankiert von herabreichenden Gitterfeldern mit Staben dahinter das Pedalwerk 4 Pfarrei BearbeitenZum Kirchensprengel gehoren neben Weitramsdorf die Orte Gersbach und Schlettach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolaus Weitramsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ev Kirchengemeinde WeitramsdorfEinzelnachweise Bearbeiten a b Rainer Axmann Weitramsdorf In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 215 f a b Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 99 Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXXII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Jena 1906 S 471 a b Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil II Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1971 S 221 f Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche Niederfullbach Schlosskirche Oeslau St Johannis Oettingshausen St Kilian Ottowind St Bartholomaus Rossach St Oswald Rossfeld St Margaretha Rottenbach St Matthaus Scherneck Evangelische Kirche Scheuerfeld Evangelische Kirche Schloss Ehrenburg Schlosskirche Ehrenburg Seidmannsdorf Unsere Liebe Frau Sonnefeld Klosterkirche Sonnefeld St Moritz Unterlauter Trinitatiskirche Untersiemau St Salvator Watzendorf St Marien Weidhausen bei Coburg Evangelische Kirche Weissenbrunn vorm Wald Dreifaltigkeitskirche Weitramsdorf St Nikolaus Wiesenfeld bei Coburg Magdalenenkirche Wildenheid Friedenskirche 50 255 10 8786 Koordinaten 50 15 18 N 10 52 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolaus Weitramsdorf amp oldid 227353962