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Die evangelisch lutherische Schlosskirche im oberfrankischen Niederfullbach im Landkreis Coburg stammt in ihrer heutigen Gestalt aus dem Jahr 1695 Schlosskirche Niederfullbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp EmporeEine Schlosskapelle und Kaplanei in Niederfullbach die Heinrich von Schaumberg gestiftet hatte bestatigte 1479 der Wurzburger Bischof Rudolf von Scherenberg 1 Der Ort gehorte bis zur Reformation zum Kirchensprengel von Altenbanz 1525 fuhrte der Kirchenpatron Hans von Schaumberg die Reformation ein Er ernannte 1546 Balthazar Schelch zum ersten evangelischen Pfarrer 1634 wurde die Kapelle wie das benachbarte Schloss und der Ort im Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges von Kroaten vollig zerstort 1648 erwarben die von Reitzenstein Schloss und Gut von den Schaumbergern Wolf Christian von Reitzenstein liess die Schlosskapelle 1695 an neuer Stelle im sudlich des Fullbaches gelegenen Dorf wiederaufbauen 1696 wurde eine eigene Pfarrei errichtet 2 Ab 1730 bis Anfang des 19 Jahrhunderts liessen sich 330 Paare aus ganz Deutschland trauen Eine strittige Grenzlage des Ortes mit einer unklaren Aufsicht der Ortspfarrer durch die Kirchenbehorden ermoglichte eine oberflachliche Kontrolle der Hochzeitspapiere 3 Nach der Einpfarrung von Creidlitz im Jahr 1841 liess die Gemeinde eine zweite Empore einbauen und auf der Westseite einen Anbau mit einer Treppe errichten Diese wurden 1978 im Rahmen einer Generalsanierung wieder entfernt 1 Die Grablege der Familie von Reitzenstein unter der Sakristei wurde unter den Kirchenboden verlegt 1964 wurde Creidlitz selbststandige Pfarrei Baubeschreibung Bearbeiten nbsp EingangsportalDie Kirche ist ein Saalbau mit einem Dachreiter Sie besteht aus einem rechteckigen 12 4 Meter langen und 8 26 Meter breiten Kirchhaus Eine holzerne flachbogige Decke mit eingeschnittenen Dachfenstern uberspannt den Innenraum Eine eingeschossige Empore befindet sich an der Nord und Westseite auf der die Orgel steht Die Sudfassade hat drei grosse rechteckige Fenster Die westliche Giebelfassade ist durch ein Traufgesims unterteilt Im Giebelfeld sind zwei kleine rechteckige Fenster vorhanden Im unteren Feld befinden sich korbbogenformiges Eingangsportal mit einer Tafel daruber die unter anderem die Wappen derer von Schaumberg und von Reitzenstein zeigt Daruber ist ein Gesims mit Zahnschnittfries und ein Dreieckgiebel mit einem Engelskopf Oberhalb der Tur sind beidseits breite rechteckige Fenster mit Ohren angeordnet Auf dem roten Dachziegeln gedeckten Satteldach steht nahe der Westseite ein kleiner achteckiger beschieferter Dachreiter mit Helm 4 Im Dachreiter hangen vier Glocken Ein zweigeschossiger ostlicher Anbau 2 83 Meter lang und 4 84 Meter breit beherbergt im Erdgeschoss die Sakristei und im Obergeschoss durch eine Wendeltreppe verbunden die Patronatsloge mit einer Stuckdecke im Rokokostil und zwei grossen profilierten Rechteckfenstern zum Kirchenraum 4 Ausstattung Bearbeiten nbsp KirchraumPragend fur den Innenraum sind vier Epitaphe hinter dem Altar an der Wand zur Sakristei Die im barocken Stil gestalteten Grabplatten derer von Reitzenstein sind im starken Relief gearbeitet Die linke Platte neben der mittig angeordneten Sakristeitur zeigt ein Wappenschild mit dem Wappen derer von Reitzenstein Daruber ist als Halbfigur Wolf Heinrich von Reitzenstein 1612 1675 abgebildet Auf der rechten Platte ist das Wappen derer von Schaumberg dargestellt daruber Sophie Susanne von Reitzenstein geburtige von Schaumberg 1625 1670 Die linke aussere Platte zeigt Wolf Christoph von Reitzenstein 1645 1715 die rechte aussere vermutlich Joseph Adam von Reitzenstein 1671 1727 3 Der 1794 vom Pfarrer Johann Christian Baumann gestiftete Altar besteht aus Sandstein Er hat vorne einen angearbeiteten halbrunden herausstehenden Taufstein Das holzerne Kruzifix auf dem Altar stammt aus dem Ende des 18 Jahrhunderts Die holzerne Kanzel an der Sudwand ist ein Werk aus dem Anfang des 19 Jahrhunderts Sie wurde von Prinz Leopold gestiftet Die Kanzel steht auf einer glockenformigen Konsole und hat einige neuklassizistische Verzierungen Das Vortragekreuz ist eine Stiftung aus dem Jahr 1761 Die Grabplatte links vom Eingangsportal gedenkt Carl Julius von Hagenest 1720 1773 der ab 1754 die Dorfherrschaft innehatte die rechte Friederike von Helmold 1726 1796 3 Orgel Bearbeiten nbsp OrgelMit dem Kirchenneubau wurde wohl Ende des 17 Jahrhunderts auch eine Orgel aufgestellt 1777 errichtete der Orgelbaumeister Georg Ernst Wiegleb aus Schney ein neues Instrument Im 19 Jahrhundert folgte vermutlich der Einbau eines zweiten Manuals 1954 55 wurde die Orgel geringfugig umdisponiert und grundlich renoviert Restaurierungen fanden 1988 und 2006 durch den Orgelbaumeister Jurgen Lutz statt Sie hat dreizehn Register zwei Manuale und Pedal Die Orgel besitzt einen siebenteiligen Prospekt der aus drei Rundturmen zwei dazwischen stehenden schrag gestellten kleinen Harfenfeldern und zwei seitlich angeordneten grossen Rechteckfeldern besteht Gesagtes einfaches Muschel und Gitterwerk verziert als Schleier das Orgelgehause Uber dem Mittelturm befindet sich eine Kartusche mit Strahlenkranz Den oberen Abschluss des mittig angeordneten Spielschranks bildet ein geschwungenes Gesims 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlosskirche Niederfullbach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Hermann Heinke Niederfullbach In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 196 f Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 75 a b c Ein kleiner Fuhrer durch die Schlosskirche Niederfullbach 2016 a b Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXXII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Jena 1906 S 435 f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil II Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1971 S 116 f Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche 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