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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Salvator im oberfrankischen Untersiemau im Landkreis Coburg geht auf eine Stiftung von 1392 zuruck Pfarrkirche St Salvator UntersiemauWestfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Glocken 5 Orgel 6 Pfarrei 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1392 stifteten Petzold und Gotz sowie ihre Vettern Hermann und Nentwig von Schenk zu Siemau ein Kirchlein in Untersiemau Am 6 Mai 1392 bestatigte der Wurzburger Furstbischof Graf Gerhard von Schwarzburg das von den Schenken zu Siemau in der Johanniskapelle zu Untersiemau errichtete Messbenefizium und die Grundung einer Lokalkaplanerei 1 Die Mutterpfarrei war im rund funf Kilometer entfernten Altenbanz wo auch weiterhin die Verstorbenen bestattet wurden 1417 folgten als Stiftung durch Anna und Gotz von Schenk zu Siemau ein Pfarrhaus und die Messpfrunde fur den Pfarrer Bis Mitte des 15 Jahrhunderts wurde Siemau schliesslich zur Pfarrei erhoben 2 Der Kern des Kirchturms entstand um 1500 Im Bauernkrieg 1525 wurden die Kirche in Brand gesteckt Nachdem der Dorfherr Lorenz von Schenk zu Siemau im Jahr 1521 die lutherische Lehre angenommen hatte folgte 1527 die Pfarrei die mit ihrem Sprengel aus der Grosspfarrei Altenbanz austrat 1 Im Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges zerstorten 1632 kaiserliche Truppen auch die Kirche 1653 liess der Wilhelm von Konitz als neuer Patronatsherr das Gotteshaus wiederherstellen und stellte es unter das Salvatorpatrozinium Nach einer Kollekte die sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Furstentums Coburg durchgefuhrt wurde erfolgte 1677 der Aufbau des Kirchturmes Erhohungen des Kirchenschiffes zur Aufstockung der Emporen veranlasste der Kirchenpatron 1687 und 1705 1694 befanden sich drei Glocken im Kirchturm 1 Ab 1880 war die Pfarrei Scherneck mit Untersiemau zusammengeschlossen 1946 bekam Scherneck wieder einen eigenen Seelsorger und wurde zwei Jahre spater erneut selbststandig 1864 wurde die Sakristei durch einen Neubau ersetzt 1910 liess die Gemeinde eine umfangreiche Instandsetzung und Umgestaltung fur 8 800 Mark durchfuhren 1922 folgte eine Sanierung des Kirchturms Bauschaden fuhrten 1967 68 zu einem Abbruch und Neubau des Langhauses und der Sakristei sowie zu einer Instandsetzung des Kirchturmes Die Planung stammte vom Schwurbitzer Architekten Herbert Fischer die Kosten betrugen rund 370 000 Deutsche Mark Am 22 Dezember 1968 war die Einweihung 1 Baubeschreibung BearbeitenDie Chorturmkirche steht in Ortsmitte auf einer kleinen Anhohe zwischen der Strasse nach Lichtenfels und Siemauer Muhlbach Der Chorraum im Turmsockelgeschoss ist 3 9 Meter lang und 3 7 Meter breit Er wird von einem spatgotischen Kreuzrippengewolbe uberspannt und von einem rundbogigen Fenster in der Ostseite belichtet 3 Der Kirchturm besteht aus Quadermauerwerk ohne Zwischengesimse Er hat im ersten Obergeschoss an der Ost und Sudseite je eine Lichtspalte im zweiten Obergeschoss an der Ostseite ein spateres grosses Korbbogenfenster im dritten Obergeschoss mit der Glockenstube an der Ost Nord und Sudseite je ein altes grosses Spitzbogenfenster und an der Westseite zwei jungere kleine Rechteckfenster Der oberen Abschluss bildet ein verschieferter achteckiger Spitzhelm Ein rundbogiger Triumphbogen verbindet den Chor mit dem Langhaus 3 Das alte Langhaus war 11 3 Meter lang und 8 1 Meter breit und hatte dreigeschossige Emporen Der Innenraum wurde von einer verputzten Flachdecke uberspannt die ein Gemalde aus dem 18 Jahrhundert mit den Apokalyptischen Reitern schmuckte 3 Das neue sehr schlichte Langhaus ist niedriger aber breiter als der Vorgangerbau Es hat ein mit roten Ziegeln gedecktes Satteldach und eine verschalte Dachuntersicht aus Holz Eine eingeschossige Empore ist an der Sud und Westseite vorhanden An den drei Bauwerksseiten sind jeweils drei Fensterachsen mit quadratischen Sprossenfenstern angeordnet An der Nordseite des Kirchturms ist die Sakristei angebaut Ausstattung BearbeitenDie Kanzel der Altar und der Taufstein sind Werke des Untersteinbacher Kunstlers Reinhart Fuchs Der Taufstein steht hinter dem Altar im Chor Unter dem Kirchenschiff befindet sich eine Gruft mit den letzten Bestattungen derer von Konitz Hermann und seine Frau Pauline 4 An der Chorsudwand steht ein Grabmal aus Sandstein mit einer Inschrift fur Christoffel Schenk von und zu Siemau 1557 und seine Gattin Anna geb Schettin 1556 Es zeigt in einer umrahmten Rundbogenblende das Kruzifix anbetend links den gerusteten Ritter von Siemau hinter ihm drei Sohne und rechts die Gattin und hinter ihr zwei Tochter 3 Glocken BearbeitenIm Kirchturm befinden sich zwei Glocken die im 18 Jahrhundert bei Johann Andreas Mayer aus Coburg gegossen worden waren Die grossere mit 100 Zentimeter Durchmesser und dem Schlagton G entstand 1776 mit zwei Rokokofriesen und Namen derer von Konitz 1784 folgte eine Glocke mit dem Schlagton A mit 81 Zentimeter Durchmesser mit einem Rokoko und Palmettenfries einem Wappen mit Fischkopf und Namen derer von Konitz sowie der Aufschrift DEM GROSSEN GOTT ALLEYN SOLL RUHM UND EHRE SEYN Eine dritte Glocke entstand 1752 Sie hatte den Schlagton D 68 Zentimeter Durchmesser und trug den Namen Johann Jacob Luther 1 Am 22 Oktober 1918 wurden die Bronzeglocken abgenommen zu einem Einschmelzen kam es aber nicht mehr Am 6 Januar 1942 folgte die erneute Abnahme der beiden kleinen Glocken Die Glocke mit 81 Zentimeter Durchmesser kehrte 1948 zuruck 1955 wurde eine neue Glocke mit 124 Zentimeter Durchmesser und 1033 Kilogramm Masse bei der Glockengiesserei Bachert gegossen 1 Orgel BearbeitenFur 1683 ist erstmals eine kleine Orgel als Stiftung belegt die 1687 und 1705 erweitert wurde 1893 baute der Coburger Orgelbauer Anton Hasselbarth eine Barockorgel mit elf Registern vollig um auf pneumatische Kegelladen Von zwolf Registern auf zwei Manualen und Pedal wurden etwa sieben ganz oder teilweise und das Gehause der alten Orgel ubernommen Das Instrument hatte einen funfteiligen Prospekt mit drei Turmen und Zwischenfeldern Nach dem Neubau des Kirchenschiffes 1968 stellte die Orgelbaufirma Rieger eine neue relativ kleine kompakte Orgel auf mit zwei Manualen Pedal und elf Registern Die Orgel steht auf der Empore in einem Rechteckgehause mit einem offenen Pfeifenprospekt Dieser ist in drei Abschnitte gegliedert der mittlere enthalt den Diskant des Hauptwerks daruber befindet sich das Oberwerk 5 Pfarrei BearbeitenDie Kirchengemeinde hat rund 1500 Mitglieder Stand 2016 im Jahr 1992 waren 1856 Zum Kirchensprengel gehoren neben Untersiemau die Orte Obersiemau Birkach am Forst und Weissenbrunn am Forst Obersiemau gehorte ursprunglich kirchlich und schulisch zu Buch am Forst dessen nordlicher Ortsteil mit Kirche und Schule im Herzogtum Coburg lag In einem zwischen Bayerns Ministerprasidenten Maximilian von Montgelas und Prinz Leopold von Sachsen Coburg Saalfeld ausgehandelten Staatsvertrag des Jahres 1811 wurde Buch am Forst schliesslich Bayern zugesprochen und Obersiemau kam in der Folge zum Untersiemauer Kirchensprengel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Salvator Untersiemau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www salvatorgemeinde untersiemau de node 6Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Kirchenvorstand der Evang Luth Kirchengemeinde Untersiemau Hrsg Chronik und Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum der St Salvator Kirche Untersiemau Resch Druck Coburg 1992 S 36f Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 95 a b c d Paul Lehfeldt Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Heft XXXII Herzogthum Sachsen Coburg und Gotha Landrathsamt Coburg Amtsgerichtsbezirk Coburg Jena 1906 S 460f Susanne Kasch Untersiemau In Evangelische Kirchengemeinden im Coburger Land Verlag der Ev Luth Mission Erlangen Erlangen 1984 ISBN 3 87214 202 X S 201f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil II Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1971 S 122Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Coburg Ahlstadt St Bonifatius Ahorn Schlosskirche Bad Rodach St Johannis St Salvator Beuerfeld Evangelische Kirche Breitenau St Marien Coburg Heiligkreuz St Johannes Katharina von Bora Kirche St Markus St Matthaus St Moriz St Salvator Creidlitz Dr Martin Luther Kirche Dorfles bei Coburg Zum guten Hirten Ebersdorf bei Coburg St Laurentius Einberg St Marien Elsa Evangelische Kirche Fechheim St Michael Gauerstadt St Marien Gestungshausen St Matthaus Grattstadt St Paulus Grossgarnstadt Evangelische Kirche Grossheirath Evangelische Kirche Grosswalbur St Oswald Grub am Forst St Agidius Hassenberg Schlosskirche Heldritt St Nikolaus Hohn Bergkirche Meeder St Laurentius Monchroden Christuskirche Neukirchen St Johannis Neustadt bei Coburg St Georg Auferstehungskirche Niederfullbach Schlosskirche Oeslau St Johannis Oettingshausen St Kilian Ottowind St Bartholomaus Rossach St Oswald Rossfeld St Margaretha Rottenbach St Matthaus Scherneck Evangelische Kirche Scheuerfeld Evangelische Kirche Schloss Ehrenburg Schlosskirche Ehrenburg Seidmannsdorf Unsere Liebe Frau Sonnefeld Klosterkirche Sonnefeld St Moritz Unterlauter Trinitatiskirche Untersiemau St Salvator Watzendorf St Marien Weidhausen bei Coburg Evangelische Kirche Weissenbrunn vorm Wald Dreifaltigkeitskirche Weitramsdorf St Nikolaus Wiesenfeld bei Coburg Magdalenenkirche Wildenheid Friedenskirche 50 19361 10 97391 Koordinaten 50 11 37 N 10 58 26 1 O Normdaten Geografikum GND 4441049 9 lobid OGND AKS VIAF 239181449 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Salvator Untersiemau amp oldid 232467819