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Holomorphie ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Bedeutung in der Gruppentheorie siehe Holomorph einer Gruppe Ein rechteckiges Gitter wird mit der holomorphen Funktion f displaystyle f in sein Abbild ubergefuhrt Obwohl sich das Gitter unter der Abbildung verdreht bleiben die rechten Winkel zwischen den abgebildeten Linienpaaren erhalten Eine wesentliche Eigenschaft der Holomorphie ist ihre Winkeltreue In der Mathematik sind holomorphe Funktionen von altgriechisch ὅlos holos ganz vollstandig und morfh morphe Form Gestalt komplexwertige Funktionen Abbildungen von komplexen Zahlen in komplexe Zahlen die in der Funktionentheorie einem Teilgebiet der Mathematik untersucht werden Eine komplexwertige Funktion mit Definitionsbereich U displaystyle U heisst holomorph falls sie an jeder Stelle von U displaystyle U komplex differenzierbar ist Die aus der Schulmathematik bekannten Rechenregeln zum Ableiten vormals reeller Funktionen gelten dabei weiterhin fur komplexe Funktionen obgleich der Holomorphiebegriff viel weitreichendere Konsequenzen nach sich zieht Anschaulich bedeutet Holomorphie dass sich die betroffene Funktion an jeder Stelle fast wie eine aus mathematischer Sicht leicht zu verstehende komplexwertige lineare Funktion verhalt Erstmals eingefuhrt und studiert wurden holomorphe Funktionen im 19 160 Jahrhundert von Augustin Louis Cauchy Bernhard Riemann und Karl Weierstrass obgleich sich die Terminologie der Holomorphie erst im 20 160 Jahrhundert flachendeckend durchsetzte Besonders in alterer Literatur werden solche Funktionen auch regular genannt Aufgrund ihrer breiten Anwendungsmoglichkeiten zahlen sie zu den wichtigsten Funktionstypen innerhalb der Mathematik Durch die Moglichkeit der Linearisierung in jedem Punkt ihres Definitionsbereichs U displaystyle U konnen fur holomorphe Funktionen f x003A U x2192 C displaystyle f colon U to mathbb C wobei C displaystyle mathbb C die Menge der komplexen Zahlen bezeichnet sehr fruchtbare Resultate hervorgebracht werden Anschaulich kann die mathematische Rechenvorschrift z x21A6 f z displaystyle z mapsto f z in der Nahe jedes Wertes w displaystyle w ihres Definitionsbereichs U displaystyle U sehr gut durch die lineare Funktion z x21A6 f w f x2032 w z x2212 w displaystyle z mapsto f w f w z w angenahert werden Die Annaherung ist dabei so gut dass sie fur die lokale Analyse der Funktion bzw der Rechenvorschrift ausreicht Das Symbol f x2032 w displaystyle f w bezeichnet dabei die komplexe Ableitung von f displaystyle f in w displaystyle w Auch wenn diese Definition analog zur reellen Differenzierbarkeit ist zeigt sich in der Funktionentheorie dass die Holomorphie eine sehr starke Eigenschaft ist Sie produziert eine Vielzahl von Phanomenen die im Reellen kein Pendant besitzen Beispielsweise ist jede holomorphe Funktion bereits beliebig oft differenzierbar und lasst sich lokal in jedem Punkt in eine Potenzreihe entwickeln Das bedeutet dass man die betreffende Funktion in ihrem Definitionsbereich lokal durch Polynome annahern kann also unter Verwendung nur der vier Grundrechenarten wobei zur Konstruktion dieser Polynome nur die Ableitungen der Funktion in einem einzigen Punkt dem Entwicklungspunkt benotigt werden Besonders bei transzendenten holomorphen Funktionen wie Exponentialfunktionen trigonometrischen Funktionen etwa Sinus und Kosinus und Logarithmen aber auch bei Wurzelfunktionen ist dies eine sehr nutzliche Eigenschaft etwa dann wenn man diese Funktionen und ihre Ableitungen im Entwicklungspunkt gut versteht Dabei ist zu beachten dass die genannten Funktionen naturliche Fortsetzungen von den reellen in die komplexen Zahlen besitzen Hintergrund der Begriffsstarke der Holomorphie ist dass die Differenzierbarkeit im Komplexen auf einer offenen Flache statt nur einem offenen Intervall gelten muss Dabei mussen beim Grenzubergang zum Differentialquotienten unendlich viele Richtungen alle Kombinationen aus Nord Ost West und Sud betrachtet werden 160 eine hohere Anforderung als nur die beiden Richtungen positiv und negativ auf dem reellen Zahlenstrahl Im Laufe des 19 und 20 160 Jahrhunderts wurde darauf aufbauend im Rahmen der Funktionentheorie ein eigener Rechenkalkul fur holomorphe Funktionen entwickelt Wahrend Begriffe wie Ableitung Differenzenquotient und Integral weiterhin existieren kommen zusatzliche Eigenschaften zum Tragen Dies betrifft das Abbildungsverhalten holomorpher Funktionen zusatzliche Techniken in der Integrationstheorie oder auch das Konvergenzverhalten von Funktionenfolgen In vielen Teilgebieten der Mathematik bedient man sich der starken Eigenschaften holomorpher Funktionen um Probleme zu losen Beispiele sind die analytische Zahlentheorie in der uber holomorphe Funktionen auf Zahlen ruckgeschlossen wird sowie die komplexe Geometrie oder auch die theoretische Physik Besonders im Rahmen der Theorie der Modulformen nehmen holomorphe Funktionen eine wichtige Position ein wobei tiefe Verbindungen zur Darstellungstheorie und zu elliptischen Kurven aufgebaut werden konnen Gleich zwei Millennium Probleme der Mathematik die Vermutung von Birch und Swinnerton Dyer und die Riemannsche Vermutung drehen sich um das Nullstellenverhalten gewisser holomorpher Funktionen Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 1 1 Komplexe Zahlen 1 2 Komplexe Funktionen 1 3 Von reeller zu komplexer Differenzierbarkeit 1 4 Veranschaulichung 1 4 1 Zum Holomorphiebegriff 1 4 2 Analytische Motivation 1 4 3 Bedeutung 1 5 Einordnung der Anwendungsmoglichkeiten 1 5 1 Berechnung reeller Integrale 1 5 2 Geschlossene Formeln fur unendliche Reihen 1 5 3 In der Zahlentheorie 1 5 4 In der Algebra 1 5 5 In der theoretischen Physik 2 Historisches zum Begriff 3 Notation 4 Komplexe Differenzierbarkeit 4 1 ℂ als topologischer Raum 4 2 Definition 4 3 Vergleich zur reellen Differenzierbarkeit und die Cauchy Riemannschen Differentialgleichungen 4 4 Holomorphie 4 5 Ableitungsregeln 4 6 Winkel und Orientierungstreue 4 7 Analoga zur reellen Analysis 4 7 1 Mittelwertsatz 4 7 2 Satz von Rolle 4 7 3 Regel von L Hospital 5 Integrationstheorie 5 1 Komplexe Kurvenintegrale 5 2 Integralrechnung 5 3 Cauchyscher Integralsatz 5 4 Satz von Morera 5 5 Elementare Folgerungen 5 6 Cauchysche Integralformel 5 6 1 Formulierung 5 6 2 Konsequenzen 5 6 3 Varianten 6 Potenzreihen im Kontext holomorpher Funktionen 6 1 Holomorphie und Analytizitat 6 2 Berechnung des Konvergenzradius 6 3 Restgliedabschatzung 6 4 Konvergenz und Holomorphiebereich 6 4 1 Grenzen der Darstellbarkeit 6 4 2 Singulare Punkte 6 4 3 Der Luckensatz 7 Laurent und Fourier Reihen 7 1 Satz von der Laurententwicklung 7 2 Komplexe Fourier Reihen 8 Beispiele 8 1 Exponentialfunktion 8 2 Logarithmus 8 3 Trigonometrische und hyperbolische Funktionen 8 4 Arkus und Areafunktionen 8 5 Beliebige Potenzfunktionen 8 6 Nirgends komplex differenzierbare Funktionen 9 Charakterisierungen des Holomorphiebegriffs 10 Nullstellen 10 1 Satz von Rouche 10 2 Jensensche Formel 11 Singularitaten 11 1 Hebbare Singularitat 11 2 Polstelle 11 3 Wesentliche Singularitat 11 4 Meromorphe Funktionen 12 Residuenkalkul 12 1 Das Residuum 12 2 Residuensatz 12 3 Bedeutung 12 3 1 Null und Polstellen zahlendes Integral 12 3 2 Explizite Berechnung von Integralen 13 Abbildungseigenschaften 13 1 Identitatssatz 13 2 Satz von der Gebietstreue 13 3 Lokales Abbildungsverhalten 13 4 Maximumprinzip und verwandte Aussagen 13 4 1 Maximum und Minimumprinzip 13 4 2 Satz von Phragmen Lindelof 13 4 3 Hadamardscher Dreikreisesatz 13 5 Werteverteilungen 13 5 1 Ganze Funktionen 13 5 1 1 Satz von Liouville 13 5 1 2 Kleiner Satz von Picard 13 5 2 Kreisscheiben und Ringgebiete 13 5 2 1 Lemma von Schwarz 13 5 2 2 Konvexe Abbildungen die Polya Schoenberg Vermutung und der Satz von Study 13 5 2 3 Satz von Bloch 13 5 2 4 Satz von Schottky 13 5 2 5 Satz von Koebe 13 5 2 6 Volumina von Bildern 13 5 2 7 Monotonie 13 5 2 8 Bohr Radius 13 5 3 Um wesentliche Singularitaten 13 5 3 1 Satz von Casorati Weierstrass 13 5 3 2 Grosser Satz von Picard 14 Folgen und Reihen holomorpher Funktionen 14 1 Weierstrassscher Konvergenzsatz 14 2 Unendliche Reihen 14 3 Integralfolgen 14 4 Satz von Hurwitz 14 5 Satz von Montel 14 6 Satz von Vitali 14 7 Satz von Caratheodory Landau 14 8 Punktweise konvergente Folgen 15 Zusammenhang mit harmonischen Funktionen 16 Konstruktion Approximation und Existenzaussagen 16 1 Produktsatz von Weierstrass 16 2 Satz von Mittag Leffler 16 3 Satz von Runge 16 4 Partialbruchzerlegungen 16 5 Interpolation 17 Ungleichungen 17 1 Cauchysche Ungleichung 17 2 Borel Caratheodory Lemma 17 3 Gutzmersche Ungleichung 17 4 Differenzenquotient 17 5 Fejer Riesz und Hilbert Ungleichung 17 6 Grunsky Ungleichungen 17 7 Lebedev Milin Ungleichungen 18 Kriterien fur Konstanz 18 1 Klassische Kriterien 18 2 Wachstum und Nullstellen 18 3 Verhalten am Rand der Einheitskreisscheibe 18 4 Obere Halbebene 18 4 1 Invarianten 18 4 2 Lage von Nullstellen 19 Weitere Eigenschaften ganzer Funktionen 19 1 Ordnung einer ganzen Funktion 19 2 Produktsatz von Hadamard 19 3 Approximation stetiger Funktionen 19 4 Transzendente Funktionen 20 Analytische Fortsetzung 20 1 Fortsetzung reeller Funktionen 20 2 Eindeutigkeit der analytischen Fortsetzung 20 3 Monodromiesatz 20 4 Schwarzsches Spiegelungsprinzip 20 5 Holomorphiegebiete 21 Biholomorphe und schlichte Funktionen 21 1 Inverse Funktion 21 2 Riemannscher Abbildungssatz 21 3 Theorem von Caratheodory 21 4 Automorphismen 21 4 1 Komplexe Zahlenebene 21 4 2 Gelochte Zahlenebene 21 4 3 Einheitskreisscheibe 21 4 4 Gelochte Einheitskreisscheibe 21 4 5 Obere Halbebene 21 4 6 Starre Gebiete 22 Asymptotische Analysis holomorpher Funktionen 22 1 Definitionen und elementare Eigenschaften 22 2 Existenz asymptotischer Entwicklungen 22 3 Satz von Ritt 22 4 Summenformeln 22 5 Holomorphie als Bedingung in Taubersatzen 23 Integraltransformationen 23 1 Allgemeine Holomorphieaussagen 23 2 Holomorphie im Kontext bedeutender Integraltransformationen 23 2 1 Fourier Transformation 23 2 2 Mellin Transformation 23 2 3 Laplace Transformation 24 Algebraische Eigenschaften 24 1 Der Ring O D mit Gebiet D 24 2 Die Satze von Bers und Iss sa 25 Anwendungen 25 1 Bedeutung fur die Physik 25 2 Anwendung in der Zahlentheorie 25 2 1 Dirichlet Reihen 25 2 2 Modulformen und q Reihen 25 2 3 Kreismethode 25 3 Komplexe Geometrie 26 Holomorphe Funktionen mehrerer Veranderlicher 27 Literatur 28 Einzelnachweise Einfuhrung Bearbeiten Komplexe Zahlen Bearbeiten Hauptartikel Komplexe Zahl Komplexe Zahlen erweitern den Bereich der reellen Zahlen durch Hinzunehmen sog imaginarer Zahlen Diese sollen die Eigenschaft haben algebraische Gleichungen zu losen die im Reellen nicht losbar sind Ein Beispiel ist die quadratische Gleichung x 2 1 0 displaystyle x 2 1 0 Sie hat keine reelle Losung da das Quadrat einer reellen Zahl stets nicht negativ ist Fugt man jedoch den reellen Zahlen eine imaginare Zahl i displaystyle i mit der Eigenschaft i 2 x2212 1 displaystyle i 2 1 hinzu so kann die obige Gleichung gelost werden Die komplexen Zahlen spannen eine Ebene auf Dabei existiert die reelle Richtung Achsenbeschriftung Re und die imaginare Richtung Achsenbeschriftung Im Wahrend die reellen Zahlen eine Zahlengerade aufspannen breiten die komplexen Zahlen eine Ebene aus Jede komplexe Zahl z displaystyle z ist von der Form z x i y displaystyle z x iy mit reellen Zahlen x displaystyle x und y displaystyle y Geht man x displaystyle x Schritte in reelle Richtung und y displaystyle y Schritte in imaginare Richtung so wird die komplexe Zahl x i y displaystyle x iy mit dem Punkt x y displaystyle x y in der Euklidischen Ebene identifiziert Dabei wird x displaystyle x als Realteil und y displaystyle y als Imaginarteil von z displaystyle z bezeichnet Eine wichtige Eigenschaft komplexer Zahlen ist dass man mit ihnen wie im Falle der reellen Zahlen rechnen kann Damit ist gemeint dass Plus Minus Mal und Geteilt auch fur komplexe Zahlen definiert ist Um dies umzusetzen ist lediglich das Beherrschen der reellen Rechenregeln sowie die Regel i 2 x2212 1 displaystyle i 2 1 vonnoten Die Addition wird in Real und Imaginarteil separat ausgefuhrt also zum Beispiel x2212 3 2 i 4 10 i 1 12 i displaystyle 3 2i 4 10i 1 12i und beim Multiplizieren mussen die Klammern verrechnet werden a b i c d i a c x2212 b d a d b c i displaystyle a bi c di ac bd ad bc i Dabei entsteht der Term x2212 b d displaystyle bd beim Ausmultiplizieren aus dem Produkt b i d i displaystyle bidi Auch die Division ist moglich etwa dadurch den Nenner durch passendes Erweitern und die dritte binomische Formel reell zu machen 1 i 1 x2212 2 i 1 i 1 2 i 1 x2212 2 i 1 2 i x2212 1 3 i 5 x2212 1 5 3 5 i displaystyle frac 1 i 1 2i frac 1 i 1 2i 1 2i 1 2i frac 1 3i 5 frac 1 5 frac 3 5 i Somit bilden auch die komplexen Zahlen eine Zahlenstruktur in der algebraisch gerechnet werden kann Man sagt auch dass die Menge der komplexen Zahlen C displaystyle mathbb C genau wie die reellen Zahlen R displaystyle mathbb R einen Korper bilden Komplexe Funktionen Bearbeiten Hauptartikel Komplexe Funktion Die Holomorphie ist eine Eigenschaft komplexer Funktionen Dabei stellt eine Funktion ganz allgemein eine Beziehung zwischen zwei Mengen M displaystyle M und N displaystyle N uber eine Abbildungsvorschrift her Funktionen f x003A M x2192 N displaystyle f colon M rightarrow N mussen die Regel erfullen dass jedem Element aus M displaystyle M genau ein Element in N displaystyle N zugeordnet wird Einige Beispiele reeller Funktionen lassen sich direkt auf die komplexen Zahlen ubertragen Dazu zahlt etwa die quadratische Funktion f z z 2 displaystyle f z z 2 Schaubild der reellen Vorschrift x x21A6 x 2 displaystyle x mapsto x 2 Reelle Funktionen induzieren Tabellendaten der Form x f x displaystyle x f x wobei die Eingabewerte x displaystyle x den Definitionsbereich von f displaystyle f durchlaufen Die Analogie zu einer Tabelle entsteht dadurch dass Daten x displaystyle x und f x displaystyle f x in Zeilen oder Spaltenform zusammengestellt werden konnen Es ist jedoch nicht moglich alle Werte einer reellen Funktion in eine Tabelle einzutragen da es zum Beispiel bereits nicht moglich ist alle Werte 0 lt x lt 1 displaystyle 0 lt x lt 1 aufzulisten Alle nicht leeren echten Intervalle der reellen Zahlen sind uberabzahlbar Daher ist die Darstellung einer reellen Funktion anhand eines Schaubildes ublich Dabei macht man sich zunutze dass der Definitionsbereich ein Teil eines Zahlenstrahles ist ebenso der Wertebereich Ergo sammeln sich die Informationen x f x displaystyle x f x zu Punkten x y displaystyle x y in einer zweidimensionalen Ebene Hebt man diese in der Ebene hervor bekommt man einen Uberblick uber das Verhalten einer reellen Funktion Fur komplexe Funktionen ist die Situation anders Hier ist bereits der Eingangsbereich eine Flache Von daher musste ein Schaubild nach Art reeller Funktionen vierdimensional sein was nicht verstandlich darstellbar ist 91 1 93 Ein Weg komplexe insbesondere holomorphe Funktionen darzustellen bedient sich eines Farbschlussels Einer komplexen Zahl wird je nach Himmelsrichtung eine Farbe zugeordnet wobei der Ursprung also die Null den Orientierungspunkt bildet Zusatzlich wird mit der Helligkeit des Farbtons die Grosse im Sinne des Abstands zum Ursprung visualisiert Dabei bedeutet dunkel nahe bei Null und hell nahe bei Unendlich Der Farbschlussel gezeigt durch das Schaubild der Selbstabbildung z x21A6 z displaystyle z mapsto z In etwa stehen rotliche Farben fur komplexe Zahlen die annahernd positiv reell sind Schaubild der komplexen Quadratfunktion Im Zentrum ist ihr Wert 0 Von dort aus nimmt sie links und rechts also auf der reellen Achse rote Werte an denn Quadrate reeller Zahlen sind nie negativ Von der Mitte startend nach Nord oder Sud ist Turkis prasent Die Quadrate rein imaginarer Zahlen sind negativ Die komplexe Fortsetzung der Exponentialfunktion Ihre Betrage werden mit wachsendem Realteil schnell grosser das Schaubild also heller und fur fallende Realteile kleiner das Schaubild also dunkler Parallel zur imaginaren Achse des Eingabebereichs ist sie eine periodische Funktion Die Darstellung komplexer Funktionen durch Kolorierung ist besonders zur Hervorhebung von Null oder Polstellen sowie anderer Singularitaten einer Funktion ublich 91 2 93 Die Software Wolfram Mathematica bietet seit Version 12 ein entsprechendes Werkzeug an 91 3 93 Im Englischen tragt eine solche Art der Visualisierung die Bezeichnung domain coloring Diese wurde von Frank Farris gepragt 91 4 93 Es gab viele fruhere Verwendungen von Farbe zur Visualisierung komplexer Funktionen typischerweise die Zuordnung von Argumenten Phasen zu Farbtonen 91 5 93 Larry Crone verwendete die Methode in den spaten 1980er Jahren 91 6 93 Die Technik der Verwendung kontinuierlicher Farbe zur Abbildung von Punkten des Definitionsbereiches in die Zielmenge wurde 1999 von George Abdo und Paul Godfrey verwendet und farbige Raster wurden in Grafiken von Doug Arnold benutzt die er auf 1997 datiert 91 7 93 Menschen die farbenblind sind konnen jedoch Schwierigkeiten haben solche Diagramme zu interpretieren wenn sie mit Standard Farbkarten erstellt werden 91 8 93 Dieses Problem kann moglicherweise durch die Erstellung alternativer Versionen unter Verwendung von Farbkarten behoben werden die in den Farbraum passen der fur Menschen mit Farbenblindheit erkennbar ist Zum Beispiel kann eine Farbkarte die auf Blau Grau Gelb basiert fur Menschen mit vollstandiger Deuteranopie besser lesbar sein als das herkommliche Schaubild das auf Blau Grun Rot basiert 91 9 93 Von reeller zu komplexer Differenzierbarkeit Bearbeiten Hauptartikel Differentialrechnung Im Reellen kann man sich im Differenzenquotienten nur von zwei Seiten nahern Eine Zahl ungleich x 0 displaystyle x 0 liegt entweder links oder rechts von x 0 displaystyle x 0 auf der Zahlengeraden In dieser Graphik wird die Annaherung von rechts illustriert Da mit komplexen Zahlen im Wesentlichen genau wie mit reellen Zahlen gerechnet werden kann stellt sich die Frage inwieweit sich die reelle Analysis mit Begriffen wie Funktionen Ableitung oder auch Integral auf die komplexen Zahlen ausweiten lasst Im Reellen ist eine Funktion f x003A R x2192 R displaystyle f colon mathbb R to mathbb R in einem Punkt a displaystyle a differenzierbar wenn sie dort linearisiert werden kann Das bedeutet dass sie sich um a displaystyle a herum sehr ahnlich zu einer linearen Funktion x x21A6 m x x2212 a c displaystyle x mapsto m x a c verhalt Es gilt also fur sehr kleine Werte h displaystyle h die Approximation f a h x2248 m h c displaystyle f a h approx mh c wobei man mit h 0 displaystyle h 0 auch c f a displaystyle c f a erhalt Um die Begriffe Linearisierung sehr ahnlich und Approximation prazise zu fassen bedient man sich des Konzepts des Grenzwertes Demnach ist f displaystyle f in a displaystyle a genau dann differenzierbar wenn der Differentialquotient lim h x2192 0 f a h x2212 f a h f x2032 a displaystyle lim h to 0 frac f a h f a h f a existiert der auch als Ableitung von f displaystyle f an der Stelle a displaystyle a bezeichnet wird Da bei der Berechnung dieses Quotienten nur die Grundrechenarten Addition Subtraktion und Division verwendet werden stellt sich die Frage nach einem Analogon im Komplexen Da die komplexen Zahlen diese Rechnungen auch zulassen kann die Bedingung lim h x2192 0 f c h x2212 f c h f x2032 c displaystyle lim h to 0 frac f c h f c h f c existiert eins zu eins ubernommen werden Der entscheidende Unterschied ist hier aber dass bei der Berechnung des komplexen Differenzenquotienten das kleiner werdende h displaystyle h eine komplexe Zahl sein kann Es kann sich also aus jeder Richtung in der komplexen Ebene genahert werden Im Gegensatz dazu sind im Reellen nur endlich viele namlich zwei Richtungen moglich von links h lt 0 displaystyle h lt 0 und von rechts h gt 0 displaystyle h gt 0 Fur das Verstandnis der komplexen Differenzierbarkeit ist essentiell den Definitionsbereich der komplexen Funktion auch geometrisch wahrzunehmen Eingabewerte in die Funktion sind somit nicht bloss komplexe Zahlen sondern auch Punkte einer Ebene Auf dieser Ebene ist ein Abstandsbegriff definiert also konnen Punkte nah und weit weg zu anderen Punkten liegen Erst diese Vorstellung erlaubt die Formulierung des fur die Differenzierbarkeit essentiellen Lokalitatsbegriffs Eine in einem Punkt c displaystyle c komplex differenzierbare Funktion sieht an Punkten sehr nahe zu c displaystyle c einer linearen Funktion sehr ahnlich Genau diese Aussage wird durch den Differentialquotienten analytisch prazisiert Nach Umformung des Differentialquotienten erhalt man f c h x2248 f x2032 c h f c displaystyle f c h approx f c h f c wobei der Fehler in dieser Annaherung viel kleiner ist als der kleine Wert h displaystyle h Veranschaulichung Bearbeiten Zum Holomorphiebegriff Bearbeiten Ist eine komplexe Funktion f displaystyle f in ihrem Definitionsbereich holomorph bedeutet dies dass sie in jedem Punkt komplex differenzierbar ist Wegen der ohnehin restriktiveren Bedingung der komplexen statt nur reellen Differenzierbarkeit gepaart mit deren Gultigkeit fur alle Punkte auf einer Flache statt nur eines Intervalls einer Linie ist die Holomorphie eine sehr starke Eigenschaft Analytische Motivation Bearbeiten Ein zentrales Problem der Analysis besteht darin komplizierte Funktionen zu studieren Dabei bedeutet kompliziert zum Beispiel dass die Rechenvorschrift nicht aus einer endlichen Abfolge aus Anwendungen der vier Grundrechenarten besteht Eine in diesem Sinne einfache Vorschrift ware Nimm die Eingangszahl mal Zwei dann das Ergebnis plus Eins multipliziere dies mit sich selbst teile dann alles durch die Drei In Kurzform z x21A6 1 3 2 z 1 2 displaystyle textstyle z mapsto frac 1 3 2z 1 2 Jedoch lassen sich sehr viele Phanomene in der Natur nicht so einfach beschreiben Die Mathematik ist demnach bestrebt Analyseverfahren nichttrivialer Funktionen zu entwickeln Solche Verfahren kommen zum Beispiel dann zum Einsatz wenn Anderungsraten bei Naturgesetzen oder Bilanzen in der Wirtschaft erstellt werden mussen Eine Moglichkeit besteht darin die Funktion zunachst sehr stark einzuschranken also nur Eingabewerte aus einem sehr kleinen Vorrat einzusetzen Klein bedeutet in diesem Kontext dass die betrachteten Eingabewerte sehr nahe beieinander liegen Soll eine Funktion etwa um 0 herum studiert werden wurden Werte wie 0 000001 moglicherweise noch in Betracht gezogen moglicherweise aber nicht mehr 1 geschweige denn 100 In diesem Kontext nennt man die 0 auch den Entwicklungspunkt Phanomene wie die Holomorphie besagen nun dass betroffene Funktionen in sehr kleinen Bereichen deutlich verstandlicheren Funktionen sehr stark ahneln Diese verstandlicheren Funktionen sind Vorschriften die sich nur aus den vier Grundrechenarten zusammensetzen Hinter diesem Prinzip steckt eine gewisse Form der Stetigkeit Wurde eine holomorphe Funktion im Punkt 0 gut verstanden so lasst sich daraus schon auf ihr Verhalten in z 160 B 0 000001 schliessen und das nur anhand der vier Grundrechenarten Praziser wird die Annaherung uber Polynome realisiert also Ausdrucke wie z 2 displaystyle z 2 z 3 x2212 4 z 2 3 z x2212 1 displaystyle z 3 4z 2 3z 1 und ganz allgemein a n z n a n x2212 1 z n x2212 1 x22EF a 0 displaystyle a n z n a n 1 z n 1 cdots a 0 Eine holomorphe Funktion kann also um jeden Wert ihres Definitionsbereichs durch Anwendung der Grundrechenarten entwickelt werden Dabei ist zu beachten dass es sich bei hinreichend komplizierten Funktionen nur um eine Naherung handelt Eine zentrale Eigenschaft der Holomorphie ist aber dass fur solche komplizierten Funktionen beliebig lange Polynomketten also addierte z n displaystyle z n Terme zur Annaherung gefunden werden konnen Je langer diese Terme sind desto besser Lasst man diesen Prozess gegen Unendlich streben ist die Annaherung in den umliegenden Punkten perfekt es herrscht also Gleichheit In diesem Sinne sind also holomorphe Funktionen zumindest lokal gerade unendlich lange Polynome Obwohl dabei unendlich viele Terme addiert werden kann Konvergenz vorliegen wenn das Funktionsargument nahe genug am Entwicklungspunkt liegt Wahlt man zum Beispiel den Entwicklungspunkt 0 und fur die Koeffizienten die Dezimalstellen der Kreiszahl x03C0 displaystyle pi also f z 3 z 4 z 2 z 3 5 z 4 9 z 5 2 z 6 6 z 7 x22EF displaystyle f z 3 z 4z 2 z 3 5z 4 9z 5 2z 6 6z 7 cdots so gilt f 1 10 3 1 10 4 100 1 1000 5 10000 x22EF 3 141 5926 x2026 x03C0 displaystyle f left frac 1 10 right 3 frac 1 10 frac 4 100 frac 1 1000 frac 5 10000 cdots 3 1415926 dotsc pi Fur Werte z lt 1 10 displaystyle z lt tfrac 1 10 wird dann f z displaystyle f z erst recht endlich sein Dabei bezeichnet z displaystyle z die Euklidische Lange der Zahl z displaystyle z in der Ebene was dem Abstand zum Punkt 0 entspricht Diesem Gedanken folgend kann man zeigen dass Potenzreihen entweder uberall oder innerhalb von Kreisscheiben konvergieren Dennoch kann es sein dass im Falle der Potenzreihen nicht immer Holomorphie auf ganz C displaystyle mathbb C vorliegt Ein Beispiel ist die Funktion f z 1 1 x2212 z displaystyle f z tfrac 1 1 z die an der Stelle z 1 displaystyle z 1 nicht komplex differenzierbar ja nicht mal definiert ist Jedoch liegt Holomorphie im Bereich aller z displaystyle z mit z lt 1 displaystyle z lt 1 vor und es gilt mit der geometrischen Reihe 1 z z 2 z 3 z 4 z 5 x22EF 1 1 x2212 z displaystyle 1 z z 2 z 3 z 4 z 5 cdots frac 1 1 z Demnach ist Holomorphie stets zunachst nur eine lokale Eigenschaft Es folgen einige Beispiele fur holomorphe Funktionen Sinus und Kosinus bilden die Lange eines Kreisbogens auf die Lange zweier gradliniger Lote ab Zu beachten ist dass die Kreisbogenlange b eigentlich der krummen Strecke zwischen den Punkten A und B sprich b OAB entspricht Wegen der WahlRadius r 1 betragt der volle Kreisumfang 2 x03C0 displaystyle 2 pi Langeneinheiten was auch im dimensionslosen Mass genau 360 Grad entspricht und damit eine Identifizierung des Kreisbogens mit dem einschliessenden Winkel erlaubt Eine in der Schule behandelte Funktion die sich im Allgemeinen nicht durch nur endlichfache Anwendung der vier Grundrechenarten berechnen lasst ist der Sinus also die Vorschrift z x21A6 sin x2061 z displaystyle z mapsto sin z Hier wird die Vorschrift im Reellen zunachst nicht uber eine Zahlenrechnung sondern geometrisch erklart Zur Lange eines Kreisbogens soll die zugehorige gerade Strecke gefunden werden die den Endpunkt des Bogens mit der Grundachse verbindet analog beim Kosinus siehe Bild Alle betrachteten Strecken haben Langen im Verhaltnis zur Einheit dimensionslos also entspricht dies einer Abbildung von Zahlen auf Zahlen Krumme Kreislinien komplizierte Strecken werden auf ungleich lange gerade Linien einfache Strecken abgebildet was vermuten lasst dass sich diese Umrechnung nicht in einfacher Weise mit den vier Grundrechenarten darstellen lasst Es zeigt sich jedoch dass der Sinus eine holomorphe Funktion ist weshalb eine Annaherung durch einfache Terme moglich ist Es gilt zum Beispiel fur sehr kleine Werte von z displaystyle z sin x2061 z x2248 z x2212 z 3 6 displaystyle sin z approx z frac z 3 6 dd Dies entspricht einem Studium der Sinusfunktion in oben erklartem Sinne da die komplizierte Sinusfunktion durch eine einfache Abbildung z x21A6 z x2212 z 3 6 displaystyle textstyle z mapsto z frac z 3 6 angenahert wurde Dabei war der Entwicklungspunkt 0 in der Tat ist wegen sin x2061 0 0 displaystyle sin 0 0 die Annaherung hier perfekt doch auch fur umliegende Werte ist sie brauchbar Es gilt zum Beispiel sin x2061 0 2 0 198 6693308 x2026 displaystyle sin 0 2 0 1986693308 dots und 0 2 x2212 0 2 3 6 0 198 6666 x2026 displaystyle textstyle 0 2 frac 0 2 3 6 0 1986666 dots Fur eine exakte Berechnung erhalt man fur den Sinussin x2061 z z x2212 z 3 6 z 5 120 x2212 z 7 5040 z 9 362880 x2212 z 11 39916800 z 13 6227020800 x2212 z 15 1307674368000 x22EF x2211 n 0 x221E x2212 1 n z 2 n 1 2 n 1 displaystyle sin z z frac z 3 6 frac z 5 120 frac z 7 5040 frac z 9 362880 frac z 11 39916800 frac z 13 6227020800 frac z 15 1307674368000 cdots sum n 0 infty frac 1 n z 2n 1 2n 1 dd wobei displaystyle die Fakultat bezeichnet und x03A3 displaystyle Sigma das Summenzeichen Die Formel erweitert sich auf alle komplexen Zahlen und setzt den Sinus dort als Funktion fort wobei dort keine geometrische Interpretation uber Dreiecke mehr zur Verfugung steht Fur das lokale Verstandnis holomorpher Funktionen werden Polynome herangezogen jedoch ist die Frage entscheidend wie man auf die Koeffizienten dieser Polynome schliesst also auf die Zahlen vor den Termen z n displaystyle z n Dafur werden die komplexen Ableitungen der Funktionen am Entwicklungspunkt benotigt Genau gesagt gilt eine Formel die in der Mathematik Taylorreihe genannt wird f z f c f x2032 c z x2212 c f x2033 c 2 z x2212 c 2 f x2034 c 6 z x2212 c 3 x22EF displaystyle f z f c f c z c frac f c 2 z c 2 frac f c 6 z c 3 cdots dd Hier ist z displaystyle z eine Zahl die nahe am Entwicklungspunkt c displaystyle c liegen sollte Dies lasst sich zum Beispiel an der Wurzelfunktion z x21A6 z displaystyle z mapsto sqrt z demonstrieren etwa um den Punkt c 25 displaystyle c 25 Diese ist dort holomorph man hat die Ableitungen z x2032 1 2 z displaystyle textstyle sqrt z frac 1 2 sqrt z und z x2033 x2212 1 4 z 3 displaystyle textstyle sqrt z frac 1 4 sqrt z 3 Also gilt mit der Taylor Formel die Approximationz x2248 25 1 2 25 z x2212 25 x2212 1 8 x22C5 25 3 z x2212 25 2 5 1 10 z x2212 25 x2212 1 1000 z x2212 25 2 displaystyle sqrt z approx sqrt 25 frac 1 2 sqrt 25 z 25 frac 1 8 cdot sqrt 25 3 z 25 2 5 frac 1 10 z 25 frac 1 1000 z 25 2 dd fur komplexe Zahlen z displaystyle z die nahe an 25 displaystyle 25 liegen Der Ausdruck 5 1 10 z x2212 25 x2212 1 1000 z x2212 25 2 displaystyle textstyle 5 tfrac 1 10 z 25 tfrac 1 1000 z 25 2 auf der rechten Seite kann wie oben durch Anwendung nur der vier Grundrechenarten schnell berechnet werden Er stimmt nach Einsetzen von z 25 displaystyle z 25 exakt mit dem Funktionswert 5 displaystyle 5 uberein doch auch in der naheren Umgebung von 25 displaystyle 25 ist die Annaherung noch sehr genau Man hat etwa26 x2248 5 1 10 x2212 1 1000 5 099 displaystyle sqrt 26 approx 5 frac 1 10 frac 1 1000 5 099 dd und es gilt fur den exakten Wert 26 5 099 0195 x2026 displaystyle sqrt 26 5 0990195 dots Da Holomorphie eine Eigenschaft komplexer Funktionen ist gilt die Annaherung auch fur nicht reelle Zahlen in der Nahe von 25 Fur 25 0 4 i displaystyle 25 0 4i erhalt man zum Beispiel 5 000 16 0 04 i displaystyle 5 00016 0 04i als Naherung fur 25 0 4 i displaystyle sqrt 25 0 4i und es gilt ruckwirkend 5 000 16 0 04 i 2 25 000 0000256 0 400 0128 i displaystyle 5 00016 0 04i 2 25 0000000256 0 4000128i Bedeutung Bearbeiten Die Starke des Holomorphiebegriffs stutzt sich auf folgende Saulen Einfache Handhabung der Taylorpolynome Durch die Eigenschaft einer holomorphen Funktion durch Polynome also Summen von Termen z n displaystyle z n lokal beliebig gut angenahert werden zu konnen ist das Betreiben von Analysis fur diesen Funktionstyp besonders einfach So konnen etwa sowohl Ableitungen als auch Stammfunktionen der einzelnen Ausdrucke z n displaystyle z n schnell bestimmt werden Weiss man dass n z n x2212 1 displaystyle nz n 1 die Ableitung von z n displaystyle z n ist so kann man aus 1 z z 2 z 3 x22EF 1 1 x2212 z displaystyle 1 z z 2 z 3 cdots frac 1 1 z bereits 1 2 z 3 z 2 4 z 3 x22EF 1 1 x2212 z 2 displaystyle 1 2z 3z 2 4z 3 cdots frac 1 1 z 2 folgern Dies ermoglicht es komplizierte Ableitungen oder Stammfunktionen erneut durch Polynome anzunahern und lokal zu beschreiben Jede Ableitung ist holomorph Ist eine Funktion holomorph so auch wieder ihre komplexe Ableitungsfunktion Wie in einer Kettenreaktion kann gefolgert werden dass jede holomorphe Funktion bereits unendlich oft komplex differenzierbar ist Zu dieser Aussage gibt es im Reellen uberhaupt keine Entsprechung So gibt es etwa reelle Funktionen die zweimal aber nicht dreimal differenzierbar sind Gleichmassige Approximation Die lokale Approximation durch die Polynome erfolgt nicht willkurlich sondern gleichmassig Zum Beispiel soll eine holomorphe Funktion f displaystyle f auf einer Kreisflache inklusive Rand bis auf einen Fehler von 0 001 displaystyle 0 001 durch Polynome p displaystyle p angenahert werden Es soll also f z x2212 p z lt 0 001 displaystyle f z p z lt 0 001 gelten Nach Abbruch einer gewissen Schranke im Grad des Polynoms gilt dann fur jeden Wert z displaystyle z aus der Kreisflache f z x2212 p z lt 0 001 displaystyle f z p z lt 0 001 Die Annaherung vollzieht sich also nicht unkontrolliert sondern breitet sich mit gleicher Geschwindigkeit auf Flachen aus Die untere Bildserie illustriert diese Gleichmassigkeit bei der Approximation des Sinus um den Nullpunkt anhand seiner Taylorpolynome p k z x2211 n 0 k x2212 1 n z 2 n 1 2 n 1 displaystyle textstyle p k z sum n 0 k frac 1 n z 2n 1 2n 1 Bereits im Fall p 0 z displaystyle p 0 z ist um die Null schwarzer Punkt im Zentrum eine lokale Ahnlichkeit zu sehen Erkennbar ist dies an der Farbverteilung und Intensitat die um das Zentrum herum sin x2061 z displaystyle sin z ganz linkes Bild sehr ahnelt etwa gelb in Nord Ost Komplexer Graph der Sinusfunktion p 0 z z displaystyle p 0 z z p 1 z z x2212 z 3 6 displaystyle p 1 z z tfrac z 3 6 p 2 z z x2212 z 3 6 z 5 120 displaystyle p 2 z z tfrac z 3 6 tfrac z 5 120 p 3 z displaystyle p 3 z p 4 z displaystyle p 4 z p 5 z displaystyle p 5 z p 6 z displaystyle p 6 z Zu beachten ist dass der ausgesuchte Fehler immer grosser als 0 sein muss und die Approximation in der Nahe des Entwicklungspunktes grundsatzlich besser ist Diese Eigenschaft der gleichmassigen Konvergenz ist in der Mathematik enorm nutzlich Sie erlaubt es zum Beispiel dass es bei der Ausfuhrung nichttrivialer Prozesse wie Ableiten Integrieren oder unendliches Summieren holomorpher Funktionen die Reihenfolge vertauscht werden darf Im Falle unendlich vieler Terme ist dies mathematisch nicht trivial Beispielsweise erhalt man unter Kenntnis der Stammfunktionen z n 1 n 1 displaystyle tfrac z n 1 n 1 von z n displaystyle z n fur die Logarithmusfunktion x2212 log x2061 1 x2212 z x222B 1 1 x2212 z d z displaystyle textstyle log 1 z int frac 1 1 z mathrm d z x222B 1 z z 2 z 3 z 4 x22EF d z x222B 1 1 x2212 z d z x27F9 x2217 z z 2 2 z 3 3 z 4 4 x22EF x2212 log x2061 1 x2212 z displaystyle int left 1 z z 2 z 3 z 4 cdots right mathrm d z int frac 1 1 z mathrm d z overset implies z frac z 2 2 frac z 3 3 frac z 4 4 cdots log 1 z dd Aus der geometrischen Reihe kann also die Taylorreihe der Logarithmusfunktion in der Nahe von 1 bestimmt werden In der Umformung x2217 displaystyle wurde der Prozess die Summe wird integriert durch die integrierten Terme werden summiert ersetzt Dies entspricht der Vertauschung x222B 1 z z 2 x22EF x222B 1 x222B z x222B z 2 x22EF displaystyle textstyle int 1 z z 2 cdots int 1 int z int z 2 cdots was wegen der gleichmassigen Konvergenz der Taylorreihe aber erlaubt ist In wegzusammenhangenden Definitionsbereichen reicht es aus eine holomorphe Funktion in abzahlbar unendlich vielen Punkten um ein Ballungszentrum zu kennen um die Funktion an allen Orten zu bestimmen Wenige Daten reichen aus Die Regel dass zwei Punkte eine Gerade also eine lineare Funktion z x21A6 a z b displaystyle z mapsto az b eindeutig bestimmen gilt auch im Komplexen Weiter sind es drei Punkte fur quadratische Funktionen vier Punkte fur kubische Funktionen und so weiter Da holomorphe Funktionen lokal wie unendlich lange Polynome aussehen besagt dies heuristisch dass auch hier verhaltnismassig wenige Funktionswerte ausreichen sollten die Funktion eindeutig zu charakterisieren Stimmen zwei holomorphe Funktionen auf einer Menge von Zahlen z 1 z 2 z 3 x2026 z n x2026 displaystyle z 1 z 2 z 3 dots z n dots uberein die sich einer Zahl z x221E displaystyle z infty beliebig stark annahern und gilt auch Gleichheit in z x221E displaystyle z infty dann sind diese schon lokal identisch Sie sehen also um den Punkt z x221E displaystyle z infty herum absolut gleich aus Die Bedingung der Ubereinstimmung in unendlich vielen Zahlen wirkt zunachst schwach es ist jedoch zu beachten dass es moglich ist diese Stellen wie 1 2 3 4 x2026 displaystyle 1 2 3 4 dots aufzulisten Im Gegensatz dazu kann der Definitionsbereich einer holomorphen Funktion niemals aufgelistet werden da es sich dabei um zu viele Zahlen handelt Dazu mussen zwei verschiedene Unendlichkeitsstufen unterschieden werden namlich Abzahlbarkeit und Uberabzahlbarkeit Besonders in Definitionsbereichen in denen es moglich ist jeden Punkt durch einen Weg zu Fuss zu erreichen ohne dabei die Flache zu verlassen entpuppt sich Holomorphie als sehr stark Hier genugt die Kenntnis der Funktion in einem lokalen Ballungsraum z 1 z 2 x2026 x2192 z x221E displaystyle z 1 z 2 dotsc to z infty um die Funktion im gesamten Bereich eindeutig zu charakterisieren Wurde eine Funktion etwa jedem Punkt des deutschen Festlandes hier kann man zu Fuss jeden Ort von jedem Startpunkt aus erreichen ohne Deutschland zu verlassen einen komplexen Wert zuordnen und ware diese uberall holomorph so reichte die Kenntnis im Ballungsraum Hamburg aus um ihr Verhalten in Munchen oder Passau zu rekonstruieren obwohl diese Orte weit weg liegen Einordnung der Anwendungsmoglichkeiten Bearbeiten Berechnung reeller Integrale Bearbeiten Bedeutsam sind holomorphe Funktionen auch in Anwendungen fur reelle Integrale Es lassen sich einige wichtige Integrale berechnen ohne eine Stammfunktion angeben zu mussen Dazu zahlt zum Beispiel x222B x2212 x221E x221E e x2212 t 2 d t x03C0 displaystyle int infty infty mathrm e t 2 mathrm d t sqrt pi und es ist zu beachten dass zu t x21A6 e x2212 t 2 displaystyle t mapsto mathrm e t 2 keine geschlossene elementare Stammfunktion angegeben werden kann Integrale wie das obige spielen eine Rolle in der Wahrscheinlichkeitstheorie hier im Kontext mit der Gaussschen Normalverteilung Geschlossene Formeln fur unendliche Reihen Bearbeiten In der Analysis die sich mit Grenzwerten von Funktionen oder Zahlenfolgen beschaftigt treten auch Reihen auf Diese sind spezielle Folgen und werden durch unendliche Summen a 1 a 2 a 3 x22EF displaystyle a 1 a 2 a 3 cdots ausgedruckt Wenn die Summanden a n displaystyle a n schnell genug klein werden hat die betroffene Reihe einen Grenzwert Ein Beispiel ist 1 1 10 1 10 2 1 10 3 1 10 4 x22EF 1 0 1 0 01 0 001 0 000 1 x22EF 1 111 11 x2026 10 9 displaystyle 1 frac 1 10 frac 1 10 2 frac 1 10 3 frac 1 10 4 cdots 1 0 1 0 01 0 001 0 0001 cdots 1 11111 ldots frac 10 9 Mit holomorphen Funktionen konnen in manchen Fallen Grenzwerte weit komplizierterer Reihen bestimmt werden Beispiele sind 1 1 2 2 1 3 2 1 4 2 1 5 2 x22EF x03C0 2 6 displaystyle 1 frac 1 2 2 frac 1 3 2 frac 1 4 2 frac 1 5 2 cdots frac pi 2 6 siehe auch Basler Problem 1 1 2 3 1 3 3 1 4 3 1 5 3 x22EF 7 x03C0 3 180 x2212 2 1 e 2 x03C0 x2212 1 1 8 e 4 x03C0 x2212 1 1 27 e 6 x03C0 x2212 1 x22EF displaystyle 1 frac 1 2 3 frac 1 3 3 frac 1 4 3 frac 1 5 3 cdots frac 7 pi 3 180 2 left frac 1 mathrm e 2 pi 1 frac 1 8 mathrm e 4 pi 1 frac 1 27 mathrm e 6 pi 1 cdots right siehe auch Apery Konstante 91 10 93 aber auch Identitaten wie zum Beispiel die fur alle x gt 0 displaystyle x gt 0 gultige Transformation 91 11 93 x2211 n x2212 x221E x221E e x2212 x03C0 x n 2 1 2 e x2212 x03C0 x 2 e x2212 4 x03C0 x 2 e x2212 9 x03C0 x x22EF 1 x 1 2 e x2212 x03C0 x 2 e x2212 4 x03C0 x 2 e x2212 9 x03C0 x x22EF 1 x x2211 n x2212 x221E x221E e x2212 x03C0 n 2 x displaystyle sum n infty infty mathrm e pi xn 2 1 2 mathrm e pi x 2 mathrm e 4 pi x 2 mathrm e 9 pi x cdots frac 1 sqrt x left 1 2 mathrm e pi x 2 mathrm e 4 pi x 2 mathrm e 9 pi x cdots right frac 1 sqrt x sum n infty infty mathrm e pi n 2 x Es bezeichnen dabei e displaystyle e die Eulersche Zahl und x03C0 displaystyle pi die Kreiszahl Die letzte Identitat geht auf den Mathematiker Carl Gustav Jacobi zuruck und hat weitreichende Konsequenzen in der Zahlentheorie So kann mit ihr etwa gezeigt werden dass sich jede positive ganze Zahl als Summe von vier Quadratzahlen schreiben lasst 91 12 93 zum Beispiel ist 78 8 2 3 2 2 2 1 2 displaystyle 78 8 2 3 2 2 2 1 2 siehe auch Satz von Jacobi In der Zahlentheorie Bearbeiten Hauptartikel Analytische Zahlentheorie Holomorphe Funktionen treten in der Zahlentheorie besonders dann in Erscheinung wenn eine Folge von Zahlen studiert werden soll Eine Folge ist wie eine Tabelle wobei den Zahlen 0 1 2 3 4 x2026 n x2026 displaystyle 0 1 2 3 4 dots n dots jeweils Zahlen a 0 a 1 a 2 a 3 a 4 x2026 a n x2026 displaystyle a 0 a 1 a 2 a 3 a 4 dots a n dots zugeordnet werden Beruhmte Beispiele fur Folgen sind die Folge der Quadratzahlen 0 1 4 9 16 25 x2026 displaystyle 0 1 4 9 16 25 dots die Folge der Primzahlen 2 3 5 7 x2026 displaystyle 2 3 5 7 dots oder auch die Fibonacci Folge 1 1 2 3 5 8 x2026 displaystyle 1 1 2 3 5 8 dots Mochte man eine Zahlenfolge a 0 a 1 a 2 x2026 displaystyle a 0 a 1 a 2 dots mit analytischen Mitteln also holomorphen Funktionen untersuchen kann es helfen die zugehorige Potenzreihe f z a 0 a 1 z a 2 z 2 a 3 z 3 x22EF a n z n x22EF displaystyle f z a 0 a 1 z a 2 z 2 a 3 z 3 cdots a n z n cdots zu betrachten Wie oben gesehen handelt es sich dabei um eine um 0 holomorphe Funktion zumindest dann wenn die a n displaystyle a n nicht zu schnell anwachsen Es kann gezeigt werden dass f displaystyle f durch die a n displaystyle a n eindeutig festgelegt ist und umgekehrt Das bedeutet dass die erzeugte Funktion f displaystyle f gewissermassen charakteristisch fur die Zahlenfolge a n displaystyle a n ist sie also Eigenschaften der Folge kodieren sollte Im Allgemeinen ist es jedoch schwer oder nahezu unmoglich daraus exakte Informationen zu erhalten Allerdings kann in einigen Fallen das Wachstumsverhalten der a n displaystyle a n fur grosser werdende n displaystyle n ermittelt werden Historisches Beispiel ist die Analyse der Partitionsfunktion p displaystyle p Diese ordnet einer naturlichen Zahl die Anzahl der Moglichkeiten zu diese als Summe kleinerer naturlicher Zahlen zu schreiben Wegen 4 4 3 1 2 2 2 1 1 1 1 1 1 displaystyle begin aligned 4 amp 4 amp 3 1 amp 2 2 amp 2 1 1 amp 1 1 1 1 end aligned gilt p 4 5 displaystyle p 4 5 Die Folge der Partitionen wachst schnell an So gilt bereits p 100 190 xA0 569 xA0 292 displaystyle p 100 190 569 292 und p 1000 24 xA0 061 xA0 467 xA0 864 xA0 032 xA0 622 xA0 473 xA0 692 xA0 149 xA0 727 xA0 991 displaystyle p 1000 24 061 467 864 032 622 473 692 149 727 991 Lange Zeit galt ein geschlossenes Verstandnis dieser Folge als unerreichbar Godfrey Harold Hardy und Srinivasa Ramanujan studierten intensiv die von den Partitionen formal setzt man p 0 1 displaystyle p 0 1 erzeugte holomorphe Funktion P z x2211 n 0 x221E p n z n 1 z 2 z 2 3 z 3 5 z 4 7 z 5 11 z 6 15 z 7 22 z 8 x22EF displaystyle P z sum n 0 infty p n z n 1 z 2z 2 3z 3 5z 4 color red 7 z color blue 5 11z 6 15z 7 22z 8 cdots Die Zahl 5 blau markiert in obiger Reihe hat genau 7 Partitionen rot markiert in obiger Reihe Allgemeinere schematische Ubersicht der ersten Partitionen Man vergleiche mit den ersten Koeffizienten der Potenzreihe P displaystyle P Komplexes Schaubild der Funktion P displaystyle P Am Rand zeichnen sich Bereiche starken Wachstums ab Diese konnen genutzt werden auf die Natur der Koeffizienten p n displaystyle p n der Potenzreihe ruckzuschliessen Fur jede komplexe Zahl z displaystyle z mit z lt 1 displaystyle z lt 1 ist diese Reihe im Grenzwert endlich siehe oberes Bild Es ist keine holomorphe Fortsetzung in den Bereich z gt 1 displaystyle z gt 1 moglich dieser Bereich ist in Grau gehalten Hardy und Ramanujan konnten das Verhalten der Funktion nahe an der Kreislinie mit Radius 1 und Mittelpunkt 0 wo also Konvergenz endet detailliert beschreiben und rekonstruierten aus ihren Analysen die asymptotische Schatzformel p n x2248 1 4 3 n e x03C0 2 n 3 displaystyle p n approx frac 1 4 sqrt 3 n mathrm e pi sqrt frac 2n 3 die prozentual immer genauer wird wenn n displaystyle n anwachst Es bezeichnet dabei e x displaystyle e x die naturliche Exponentialfunktion x03C0 3 141 59 x2026 displaystyle pi 3 14159 dots die Kreiszahl und 3 displaystyle sqrt 3 die Quadratwurzel von 3 In der Algebra Bearbeiten Im Komplexen ist durch die dunkle Tonung ein starkes Abfallen des Quotienten 1 f z displaystyle tfrac 1 f z fur z x2192 x221E displaystyle z to infty in samtliche Richtungen zu sehen Dennoch ist die Funktion unbeschrankt da an manchen Stellen an den weissen Punkten zu erkennen durch 0 geteilt wird Ohne diese Stellen ware die Funktion global beschrankt also konstant Viele Anwendungen machen sich die starken Eigenschaften holomorpher Funktionen zu Nutze So kann zum Beispiel anhand logischer Argumente die sich auf die grundlegenden Eigenschaften der Holomorphie grunden bewiesen werden dass jede in allen komplexen Zahlen holomorphe Funktion die global beschrankt ist bereits konstant sein muss Interessanterweise ist die analoge Aussage im Reellen falsch So ist zum Beispiel die Funktion x x21A6 1 x 2 1 displaystyle x mapsto tfrac 1 x 2 1 in ganz R displaystyle mathbb R differenzierbar und ausserdem beschrankt da der Nenner niemals kleiner und der Zahler niemals grosser als 1 wird aber ganz offensichtlich keine konstante Funktion x x21A6 c displaystyle x mapsto c Fur reelle Eingaben beschrankte Funktionen wie der Sinus die uberall komplex differenzierbar sind mussen folglich durch Eingabe beliebiger komplexer Werte uber alle Grenzen hinauswachsen Es gilt zum Beispiel sin x2061 2 10 i 10014 304 35528 x2026 4583 122 02096 x2026 i displaystyle sin 2 10i 10014 30435528 ldots 4583 12202096 dots i Mit Hilfe dieser Aussage kann man logisch begrunden dass jede Gleichung der Form a n z n a n x2212 1 z n x2212 1 x22EF a 1 z a 0 0 displaystyle a n z n a n 1 z n 1 cdots a 1 z a 0 0 mit a n x2260 0 displaystyle a n not 0 und n x2208 N displaystyle n in mathbb N eine komplexe Losung besitzt Das Argument kann exemplarisch am Beispiel z 4 x2212 z 3 2 z 2 17 z 20 0 displaystyle z 4 z 3 2z 2 17z 20 0 nachvollzogen werden Die Funktion f z z 4 x2212 z 3 2 z 2 17 z 20 displaystyle f z z 4 z 3 2z 2 17z 20 ist da sie ein Polynom ist holomorph fur alle komplexen Zahlen Wegen der Quotientenregel ist auch ihr Kehrwert z x21A6 1 f z displaystyle z mapsto tfrac 1 f z komplex differenzierbar an Punkten z displaystyle z mit f z x2260 0 displaystyle f z not 0 da sonst durch 0 geteilt wird Geht man davon aus dass die Gleichung z 4 x2212 z 3 2 z 2 17 z 20 0 displaystyle z 4 z 3 2z 2 17z 20 0 nicht losbar ist so ist z x21A6 1 f z 1 z 4 x2212 z 3 2 z 2 17 z 20 displaystyle z mapsto frac 1 f z frac 1 z 4 z 3 2z 2 17z 20 ebenfalls auf ganz C displaystyle mathbb C holomorph Da f z displaystyle f z als Polynom aber in jeder Richtung fur wachsende z displaystyle z langfristig beliebig anwachst kann man folgern dass 1 f z displaystyle tfrac 1 f z beschrankt ist Damit ist es als global holomorphe Funktion konstant Das ist offenbar falsch somit ist ein Widerspruch gefunden und die Gleichung muss uber den komplexen Zahlen losbar sein 91 13 93 Dieses Resultat wird auch als der Fundamentalsatz der Algebra bezeichnet In der theoretischen Physik Bearbeiten Auch in der theoretischen Physik treten holomorphe Funktionen auf Ein Anwendungsgebiet betrifft die sogenannte Stringtheorie Der Ausgangsgedanke dieser Theorie entspringt der klassischen Quantenfeldtheorie QFT In der QFT sind die grundlegenden Objekte Teilchen Wahrend sie sich durch den Raum ausbreiten und miteinander interagieren beschreiben sie einen Graphen der als Feynman Diagramm bezeichnet wird Diese Diagramme dienen also der Veranschaulichung von Wechselwirkungen zwischen Teilchen die unsere bekannte Welt aufbauen In der Stringtheorie sind die grundlegenden Objekte 1 dimensional Linien bzw Strings und nicht 0 dimensional Punkte bzw Teilchen Sie konnen sich durch den Raum ausbreiten und interagieren genau wie Punktpartikel aber anstatt einen Graphen aufzufachern fachern sie eine Oberflache auf 91 14 93 Diese Oberflachen konnen mit Hilfe der Theorie der Riemannschen Flachen beschrieben werden Das sind zweidimensionale Strukturen im Raum die lokal wie eine flache Ebene aussehen deren Koordinaten sich also durch komplexe Zahlen x i y displaystyle x iy beschreiben lassen Auf diesen Ebenen konnen holomorphe Funktionen definiert werden Diese helfen dabei alle moglichen Flachen eines Typs zu charakterisieren wobei nur geschlossene Flachen mit Henkeln interessant sind Eine Sphare Geschlecht 0 also ohne Locher bzw Henkel Ein Torus Geschlecht 1 Geschlecht 2 Geschlecht 3 Aus rein topologischer Sicht sieht jeder Torus gleich aus Sogar eine stetige Umformung in eine Tasse ist moglich Veranschaulichung der Interaktion zweier Strings auf einem Torus Obwohl etwa verschiedene Tori Donuts Flachen vom Geschlecht 1 aus Sicht der Topologie Theorie der Formen nicht zu unterscheiden sind konnen sie als Riemannsche Flachen aufgefasst in eine sehr grosse Schar verschiedener Klassen unterteilt werden In diesem Sinne ungleiche Riemannsche Flachen konnen allgemein durch sogenannte Moduli unterschieden werden Anschaulich sind Moduli Parameter in etwa Zahlen die ohne Doppelungen alle Riemannschen Flachen eines Geschlechts bis auf holomorphe Aquivalenz auflisten Alle Riemannschen Flachen mit ihren zugehorigen Moduli zu konstruieren ist ein schwieriges mathematisches Problem Untersuchungen der Stringwechselwirkungen liefern jedoch deutliche Hinweise darauf dass die sogenannten world sheets dt Weltblatter der wechselwirkenden Strings genau diese Konstruktion wiedergeben 91 15 93 Bei world sheets handelt es sich um Einbettungen von Strings in die Raumzeit Historisches zum Begriff Bearbeiten Hauptartikel Funktionentheorie Die Redeweise holomorph in einer offenen Menge U displaystyle U fur komplex differenzierbar in allen Punkten in U displaystyle U hat sich in der deutschen Literatur erst in den letzten Jahrzehnten etabliert Etwa noch bei Marvin Knopp war der Begriff regular bzw analytisch ublich Letzterer wird jedoch in manchen Lehrbuchern bis heute konsequent verwendet etwa bei Eberhard Freitag Das Wort holomorph wurde im Jahr 1875 von den Mathematikern Charles Briot und Jean Claude Bouquet im Rahmen ihres Werkes Theorie des fonctions elliptiques eingefuhrt 91 16 93 Dabei handelt es sich um das erste Lehrbuch zur Funktionentheorie 91 17 93 Allerdings tauchte holomorph erst in der zweiten Auflage auf in der ersten Auflage verwendeten sie noch die auf Cauchy zuruckgehende Bezeichnung synectisch 91 16 93 Notation Bearbeiten Es werden durchweg folgende Bezeichnungen verwendet N displaystyle mathbb N Z displaystyle mathbb Z Q displaystyle mathbb Q R displaystyle mathbb R und C displaystyle mathbb C bezeichnen die naturlichen ganzen rationalen reellen bzw komplexen Zahlen Zudem bedeutet E z x2208 C x003A z lt 1 displaystyle mathbb E z in mathbb C colon z lt 1 die offene Einheitskreisscheibe U x2282 C displaystyle U subset mathbb C ist eine offene Menge speziell D x2282 C displaystyle D subset mathbb C ist ein Gebiet und B r c z x2208 C x003A z x2212 c lt r displaystyle B r c z in mathbb C colon z c lt r die offene Kreisscheibe um c displaystyle c mit Radius r gt 0 displaystyle r gt 0 Das Symbol x2202 M displaystyle partial M bezeichnet den Rand der offenen Menge M displaystyle M Das Symbol x222E displaystyle textstyle oint bezeichnet ein geschlossenes Integral also ein Integral gebildet uber eine geschlossene Kurve Komplexe Differenzierbarkeit Bearbeiten ℂ als topologischer Raum Bearbeiten Die Euklidische Norm induziert auf den komplexen Zahlen eine Topologie Analog wie in R 2 displaystyle mathbb R 2 gilt fur die Norm x i y x 2 y 2 displaystyle x iy sqrt x 2 y 2 Eine Menge U x2282 C displaystyle U subset mathbb C heisst offen wenn jeder Punkt z 0 x2208 U displaystyle z 0 in U innerer Punkt ist Fur jedes z 0 x2208 U displaystyle z 0 in U gibt es also ein x03B5 gt 0 displaystyle varepsilon gt 0 sodass die Kreisscheibe B x03B5 z displaystyle B varepsilon z ganz in U displaystyle U liegt Es gilt also B x03B5 z w x2208 C x2223 w x2212 z lt x03B5 x2282 U displaystyle B varepsilon z w in mathbb C mid w z lt varepsilon subset U Fur die Definition der komplexen Differenzierbarkeit ist der Begriff der offenen Menge essentiell Er stellt sicher dass fur jeden Punkt des Definitionsbereichs das Verhalten der Funktion in einer Umgebung dieses Punktes studiert werden kann Definition Bearbeiten Es sei U x2286 C displaystyle U subseteq mathbb C eine offene Teilmenge der komplexen Ebene und z 0 x2208 U displaystyle z 0 in U ein Punkt dieser Teilmenge Eine Funktion f x003A U x2192 C displaystyle f colon U to mathbb C heisst komplex differenzierbar im Punkt z 0 displaystyle z 0 falls der Grenzwert lim h x2192 0 f z 0 h x2212 f z 0 h displaystyle lim h to 0 frac f z 0 h f z 0 h existiert Man bezeichnet ihn dann als f x2032 z 0 displaystyle f z 0 91 18 93 Bei dieser Definition ist zu beachten dass der Limes lim h x2192 0 displaystyle textstyle lim h to 0 eine Annaherung aus beliebiger Richtung in der komplexen Ebene darstellt Aquivalent ist also dass fur jede komplexe Nullfolge h n displaystyle h n mit h n x2260 0 displaystyle h n not 0 fur alle n displaystyle n der Wert lim n x2192 x221E f z 0 h n x2212 f z 0 h n displaystyle lim n to infty frac f z 0 h n f z 0 h n existiert und das Ergebnis unabhangig von der gewahlten Folge h n displaystyle h n ist Zu bemerken ist dass der Differentialquotient von allen Richtungen gebildet werden kann da U displaystyle U offen ist und somit um jeden Punkt aus U displaystyle U eine umliegende Kreisscheibe auch noch in U displaystyle U enthalten ist Ist h displaystyle h hinreichend klein liegt also z h displaystyle z h in U displaystyle U egal welches komplexe Argument h displaystyle h besitzt Vergleich zur reellen Differenzierbarkeit und die Cauchy Riemannschen Differentialgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Differentialrechnung 160 und Cauchy Riemannsche Differentialgleichungen Jede komplexwertige Funktion f displaystyle f lasst sich in der Form f z Re x2061 f z i Im x2061 f z u x y i xA0 v x y displaystyle f z operatorname Re f z i operatorname Im f z u x y i v x y schreiben Dabei sind u v x003A R 2 x2192 R displaystyle u v colon mathbb R 2 rightarrow mathbb R reellwertige Abbildungen Man sagt dass f displaystyle f genau dann reell differenzierbar in einem Punkt z 0 x 0 i xA0 y 0 displaystyle z 0 x 0 i y 0 ist wenn u x y u x 0 y 0 a x0394 x b x0394 y o x0394 x x0394 y displaystyle u x y u x 0 y 0 a Delta x b Delta y o Delta x Delta y v x y v x 0 y 0 c x0394 x d x0394 y o x0394 x x0394 y displaystyle v x y v x 0 y 0 c Delta x d Delta y o Delta x Delta y wobei die o displaystyle o Fehlerterme siehe Landau Symbol fur kleiner werdende x0394 x x0394 y displaystyle Delta x Delta y gegen 0 gehen Es gilt also 91 19 93 o x0394 x x0394 y x0394 x 2 x0394 y 2 x2192 0 displaystyle frac o Delta x Delta y sqrt Delta x 2 Delta y 2 rightarrow 0 fur x0394 x 2 x0394 y 2 x2192 0 displaystyle Delta x 2 Delta y 2 rightarrow 0 Dabei handelt es sich bei a b c d displaystyle a b c d um reelle Zahlen die sich uber die partiellen Ableitungen der Funktionen u displaystyle u und v displaystyle v bestimmen lassen Praziser gesagt bilden sie die sog Jacobi Matrix von f displaystyle f als Abbildung von R 2 displaystyle mathbb R 2 in sich selbst aufgefasst via a b c d x2202 u x2202 x x2202 u x2202 y x2202 v x2202 x x2202 v x2202 y displaystyle begin pmatrix a amp b c amp d end pmatrix begin pmatrix frac partial u partial x amp frac partial u partial y frac partial v partial x amp frac partial v partial y end pmatrix Die reelle Differenzierbarkeit impliziert unter anderem dass Differentialquotienten existieren wenn separat die reellen Variablendifferenzen x0394 x displaystyle Delta x und x0394 y displaystyle Delta y in f x 0 i y 0 i x0394 y displaystyle f x 0 iy 0 i Delta y bzw f x 0 x0394 x i y 0 displaystyle f x 0 Delta x iy 0 betrachtet werden Die Richtungsableitungen konnen sich indes je nach Gewichtung von x0394 x displaystyle Delta x und x0394 y displaystyle Delta y unterscheiden Bei der komplexen Differenzierbarkeit liegt insbesondere reelle Differenzierbarkeit vor allerdings kommt hinzu dass die Richtungsableitungen alle identisch sein mussen Es werden also die Komponenten x0394 x displaystyle Delta x und x0394 y displaystyle Delta y zu Gunsten einer zusammenfassenden Komponente x0394 z displaystyle Delta z vergessen Es gilt im Falle komplexer Differenzierbarkeit an einer Stelle z 0 displaystyle z 0 also f z f z 0 x03C9 x0394 z o x0394 z displaystyle f z f z 0 omega Delta z o Delta z mit x0394 z z x2212 z 0 displaystyle Delta z z z 0 Die Korperstruktur von C displaystyle mathbb C erlaubt es diesen Sachverhalt nach gewohntem Rechenverfahren in die Gleichung f z x2212 f z 0 x0394 z x03C9 o x0394 z x0394 z displaystyle frac f z f z 0 Delta z omega frac o Delta z Delta z wobei lim x0394 z x2192 0 o x0394 z x0394 z 0 displaystyle lim Delta z to 0 frac o Delta z Delta z 0 umzuwandeln Spaltet man dies nun ruckwirkend in den reellen Fall auf so ergibt sich mit x0394 z x0394 x i x0394 y displaystyle Delta z Delta x i Delta y und x03C9 Re x2061 x03C9 i Im x2061 x03C9 displaystyle omega operatorname Re omega i operatorname Im omega die Gleichheit x03C9 x0394 z Re x2061 x03C9 i Im x2061 x03C9 x0394 x i x0394 y Re x2061 x03C9 x0394 x x2212 Im x2061 x03C9 x0394 y i Im x2061 x03C9 x0394 x Re x2061 x03C9 x0394 y displaystyle omega Delta z operatorname Re omega i operatorname Im omega Delta x i Delta y operatorname Re omega Delta x operatorname Im omega Delta y i operatorname Im omega Delta x operatorname Re omega Delta y Es folgt fur die Jacobi Matrix zwingend die Gleichheit a b c d Re x2061 x03C9 x2212 Im x2061 x03C9 Im x2061 x03C9 Re x2061 x03C9 x2202 u x2202 x x2202 u x2202 y x2202 v x2202 x x2202 v x2202 y displaystyle begin pmatrix a amp b c amp d end pmatrix begin pmatrix operatorname Re omega amp operatorname Im omega operatorname Im omega amp operatorname Re omega end pmatrix begin pmatrix frac partial u partial x amp frac partial u partial y frac partial v partial x amp frac partial v partial y end pmatrix Dies impliziert x2202 u x2202 x x2202 v x2202 y displaystyle frac partial u partial x frac partial v partial y und x2202 u x2202 y x2212 x2202 v x2202 x displaystyle frac partial u partial y frac partial v partial x was den Cauchy Riemannschen Differentialgleichungen entspricht Eine Funktion f x003A U x2192 C displaystyle f colon U rightarrow mathbb C ist also genau dann komplex differenzierbar an einer Stelle z 0 x2208 U displaystyle z 0 in U wenn sie dort reell stetig differenzierbar ist und zusatzlich die Cauchy Riemannschen Differentialgleichungen erfullt 91 20 93 Es ergibt sich daraus dass die Funktion f u i v displaystyle f u iv genau dann holomorph auf U displaystyle U ist wenn sowohl Realteil u displaystyle u als auch Imaginarteil v displaystyle v uberall in U displaystyle U stetig partiell differenzierbar sind und die Cauchy Riemannschen Differentialgleichungen erfullen Holomorphie Bearbeiten Bourbaki Mitgrunder Henri Cartan pragte die O displaystyle mathcal O Notation fur Holomorphie Die komplexe Differenzierbarkeit in einem einzelnen Punkt bietet noch nicht viel Struktur Wichtig fur die Funktionentheorie ist der Fall wenn eine Funktion in ihrer Ganze komplex differenzierbar ist Die Funktion f displaystyle f heisst holomorph in U displaystyle U falls sie in jedem Punkt z x2208 U displaystyle z in U komplex differenzierbar ist 91 21 93 Ist zudem sogar U C displaystyle U mathbb C so nennt man f displaystyle f eine ganze Funktion 91 22 93 In der Fachliteratur werden die Begriffe holomorph und analytisch haufig synonym verwendet Dies hat den keinesfalls trivialen Hintergrund dass eine in U displaystyle U holomorphe Funktion eine in U displaystyle U analytische Funktion ist und umgekehrt 91 23 93 Die Menge der auf einer offenen Menge U displaystyle U holomorphen Funktionen wird in der Literatur haufig mit O U displaystyle mathcal O U bezeichnet Diese Schreibweise wird etwa seit 1952 von der franzosischen Schule um Henri Cartan vor allem in der Funktionentheorie mehrerer Veranderlicher verwendet Aussagen es handele sich bei O displaystyle mathcal O um eine Ehrung des japanischen Mathematikers Oka Kiyoshi oder eine Reflexion der franzosischen Aussprache des Wortes holomorph sind unbestatigt Vielmehr sei die Notation laut Reinhold Remmert rein zufallig und es heisst in einem Brief von Cartan an Remmert vom 22 160 Marz aus dem Jahr 1982 Je m etais simplement inspire d une notation utilisee par van der Waerden dans son classique traite Moderne Algebra Ich habe mich einfach von einer Notation inspirieren lassen die van der Waerden in seiner klassischen Abhandlung Moderne Algebra verwendet Henri Cartan 91 16 93 Ableitungsregeln Bearbeiten Sind f g x003A U x2192 C displaystyle f g colon U to mathbb C an einer Stelle z x2208 U displaystyle z in U komplex differenzierbar so auch f g displaystyle f g f x2212 g displaystyle f g und f x22C5 g displaystyle f cdot g Das gilt auch fur f g displaystyle tfrac f g wenn z displaystyle z keine Nullstelle von g displaystyle g ist Es gelten ferner Summen Produkt Quotienten und Kettenregel 91 24 93 Winkel und Orientierungstreue Bearbeiten Hauptartikel Konforme Abbildung Eine komplexe Abbildung ist winkeltreu wenn sie zwei sich in einem Punkt schneidende Geradenstucke auf wiederum zwei Geradenstucke abbildet die sich im gleichen Winkel schneiden 91 25 93 So sind etwa Drehungen winkeltreue Abbildungen Es kann gezeigt werden dass nicht lokalkonstante holomorphe Funktionen in bis auf eine diskrete Teilmenge allen Punkten ihres Definitionsbereichs winkeltreu sind Es sind durch diese Eigenschaft im Wesentlichen sogar holomorphe Funktionen charakterisiert Verlangt man zusatzlich noch Orientierungstreue d 160 h dass fur f u i v displaystyle f u iv die Funktionaldeterminante det x2061 u x u y v x v y displaystyle operatorname det begin pmatrix u x amp u y v x amp v y end pmatrix in bis auf eine diskrete Menge allen Punkten positiv ist so ist f displaystyle f bereits holomorph 91 26 93 Die Winkeltreue holomorpher Funktionen in einem Punkt lasst sich zudem anhand ihrer Jacobi Matrix an der entsprechenden Stelle erklaren Dazu muss bekannt sein dass die Abbildung x03A6 x003A C x2192 R 2 x00D7 2 displaystyle Phi colon mathbb C to mathbb R 2 times 2 x03A6 a i b a x2212 b b a displaystyle Phi a ib begin pmatrix a amp b b amp a end pmatrix nach Einschrankung ihrer Zielmenge auf ihr Bild einen Isomorphismus zwischen Korpern induziert Wegen Eulers Formel gilt zudem fur r gt 0 displaystyle r gt 0 und 0 x2264 x03B8 lt 2 x03C0 displaystyle 0 leq theta lt 2 pi die Relation x03A6 r e i x03B8 r cos x2061 x03B8 x2212 sin x2061 x03B8 sin x2061 x03B8 cos x2061 x03B8 displaystyle Phi r mathrm e i theta r begin pmatrix cos theta amp sin theta sin theta amp cos theta end pmatrix Eine komplexe Zahl kann demzufolge als lineare Abbildung gedeutet werden namlich als eine Drehstreckung wie die rechte Form als Verkettung von Skalierung und Rotationsmatrix verdeutlicht 91 27 93 Die Cauchy Riemann Gleichungen verlangen nichts anderes als dass die Jacobi Matrix von dieser Struktur sein soll wobei dann D f x y x03A6 f x2032 z displaystyle Df x y Phi f z mit z x i y displaystyle z x iy gilt Darin liegt die Verbindung zu konformen Abbildungen Winkeltreue bedeutet schlicht dass die Jacobi Matrix eine nichtverschwindende Drehstreckung ist 91 28 93 In Punkten in denen die Ableitung einer holomorphen Funktion verschwindet liegt keine Winkeltreue vor wie man am Beispiel der Funktion f z z n displaystyle f z z n mit n x2265 2 displaystyle n geq 2 sieht Im Nullpunkt werden die Winkel ver n displaystyle n facht 91 29 93 Analoga zur reellen Analysis Bearbeiten Einige klassische Resultate der reellen Analysis besitzen Pendants im Komplexen Mittelwertsatz Bearbeiten Hauptartikel Mittelwertsatz der Differentialrechnung Sei f x003A D x2192 C displaystyle f colon D to mathbb C eine holomorphe Funktion auf einem konvexen Gebiet D displaystyle D und a b x2208 D displaystyle a b in D mit a x2260 b displaystyle a not b Dann existieren 91 30 93 z 1 z 2 x2208 a b z a t b 1 x2212 t x003A t x2208 0 1 x2282 D displaystyle z 1 z 2 in a b z at b 1 t colon t in 0 1 subset D so dass Re x2061 f a x2212 f b a x2212 b Re x2061 f x2032 z 1 displaystyle operatorname Re left frac f a f b a b right operatorname Re f z 1 und Im x2061 f a x2212 f b a x2212 b Im x2061 f x2032 z 2 displaystyle operatorname Im left frac f a f b a b right operatorname Im f z 2 Satz von Rolle Bearbeiten Hauptartikel Satz von Rolle Sei f x003A D x2192 C displaystyle f colon D to mathbb C eine holomorphe Funktion auf einem konvexen Gebiet D displaystyle D und a b x2208 D displaystyle a b in D mit a x2260 b displaystyle a not b so dass f a f b 0 displaystyle f a f b 0 Dann existieren 91 30 93 z 1 z 2 x2208 a b z a t b 1 x2212 t x003A t x2208 0 1 x2282 D displaystyle z 1 z 2 in a b z at b 1 t colon t in 0 1 subset D so dass Re x2061 f x2032 z 1 Im x2061 f x2032 z 2 0 displaystyle operatorname Re f z 1 operatorname Im f z 2 0 Regel von L Hospital Bearbeiten Hauptartikel Regel von L Hospital Seien f g x003A U x2192 C displaystyle f g colon U to mathbb C holomorphe Funktionen sowie a x2208 U displaystyle a in U und f a f x2032 a x22EF f n x2212 1 a 0 displaystyle f a f a cdots f n 1 a 0 und g a g x2032 a x22EF g n x2212 1 a 0 displaystyle g a g a cdots g n 1 a 0 sowie f n a x2260 0 x2260 g n a displaystyle f n a not 0 not g n a mit einem n x2208 N displaystyle n in mathbb N Dann gilt 91 31 93 lim z x2192 a f z g z f n a g n a displaystyle lim z to a frac f z g z frac f n a g n a Integrationstheorie Bearbeiten Komplexe Kurvenintegrale Bearbeiten Hauptartikel Kurvenintegral Die Integrationstheorie im Komplexen unterscheidet sich in einigen Punkten von der im Reellen Wichtigstes Merkmal ist das Problem dass es auf einer Ebene unendlich viele Moglichkeiten gibt sich von einem Punkt a displaystyle a zu einem Punkt b displaystyle b zu bewegen Im Reellen gibt es sieht man von nichtigen Ruckwartsbewegungen ab stets nur eine Moglichkeit entlang des Zahlenstrahls Die hohe Anzahl an Integrationswegen zwischen a displaystyle a und b displaystyle b zwingt dazu den Integralbegriff zum sog Kurvenintegral auszuweiten Das bedeutet dass ein Integral zunachst nicht nur von Anfangs und Endpunkt sondern auch von der Wahl der Kurve abhangt Es gibt wegen des eindimensionalen Zahlenstrahls im Reellen nur eine Moglichkeit sich von a nach b zu bewegen Bei Kurven in flachenformigen Definitionsbereichen gibt es viele Moglichkeiten von a nach b zu gelangen Im Fall a b spricht man von einer geschlossenen Kurve Das Integral wird hier auch mit x222E displaystyle textstyle oint bezeichnet Ist D x2282 C displaystyle D subset mathbb C ein Gebiet f x003A D x2192 C displaystyle f colon D to mathbb C stetig und x03B3 x003A 0 1 x2192 D displaystyle gamma colon 0 1 to D eine unendlich oft differenzierbare also glatte Kurve so definiert man 91 32 93 x222B x03B3 f z d z x222B 0 1 f x03B3 t x03B3 x2032 t d t displaystyle int gamma f z mathrm d z int 0 1 f gamma t gamma t mathrm d t Das hintere Integral kann nun analog wie im Reellen berechnet werden etwa durch Aufspalten in die ebenfalls stetigen Komponenten Re x2061 f i Im x2061 f displaystyle operatorname Re f i operatorname Im f Hinter dem Differential x03B3 x2032 t d t displaystyle gamma t mathrm d t verbirgt sich die Umformung d x03B3 t displaystyle mathrm d gamma t die bereits andeutet dass der Integrationsweg in kleine Intervalle x03B3 1 n x2212 x03B3 0 x03B3 2 n x2212 x03B3 1 n x2026 x03B3 1 x2212 x03B3 n x2212 1 n displaystyle gamma tfrac 1 n gamma 0 gamma tfrac 2 n gamma tfrac 1 n ldots gamma 1 gamma tfra