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Die Artikel Funktionelle Syndrome und Somatoforme Storung uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Als funktionelles Syndrom wird ein anhaltender korperlicher Krankheitszustand bezeichnet bei dem ein Zusammentreffen verschiedener Symptome ohne erkennbare organische Ursache als Syndrom die Funktion einzelner oder mehrerer Organe beeintrachtigt Handelt es sich um einzelne Symptome spricht man auch von einer funktionellen Storung Der Begriff funktionell bedeutet in diesem Zusammenhang dass die Funktion eines Organs gestort ist ohne dass eine morphologische Ursache gefunden werden kann 1 Dieser Ausdruck wird als Uberbegriff fur eine breite Gruppe unterschiedlicher anhaltender und belastender Korperbeschwerden die sich auf unterschiedliche Weise aussern konnen z B in Form von Schmerzen Mudigkeit Erschopfung oder durch Veranderungen in der Funktionsweise eines oder mehrerer Organsysteme Funktionelle Storungen lassen sich dabei nicht in die traditionellen Kategorien der pathophysiologisch definierten organischen Krankheiten einordnen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 2 Terminologie Bezeichnung und diagnostische Kriterien 3 Erklarungsmuster 4 Heuristische Problematik 5 Spezielle atiologische Modelle alternativer Konzepte 5 1 Soziologisches Konzept 5 2 Triadisches System der Psychiatrie 5 3 Deskriptive Konzepte 5 4 Homoiostase 5 5 Komorbiditat 5 6 Kybernetische Konzepte 5 7 Teleologische Konzepte 5 8 Konzept der Resomatisierung 6 Behandlungsfehler 7 Medizinischer Standard 8 Soziale Interaktion 9 Haufigkeit 10 Pathogenese 11 Synonyme 12 Symptomatik 13 Diagnose 14 Diagnostische Terminologie und Differentialdiagnosen 15 Prognose 16 Therapie 16 1 Psychotherapie 17 Nosologie 18 Geschichte 18 1 Antike 18 2 Mittelalter 18 3 Neuzeit 18 3 1 Psychiker und Somatiker 18 3 2 Neurose und funktionelle Erkrankung 18 3 2 1 Die Kriegszitterer 18 3 2 2 Die Hysterikerinnen 18 3 2 3 Die psychosomatisch Kranken 18 3 3 Heutiger Stand 19 Literatur 20 Weblinks 21 EinzelnachweiseDefinitionen BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Dieser Abschnitt sollte mit mehr Einzelnachweisen versehen werden da der ganze Text ansonsten nur schwer nachzuvollziehen bzw nachzuprufen ist Funktionelle Storungen sind korperliche Zustande mit anhaltenden und belastenden Korperbeschwerden welche z B die Sensorik willentliche Motorik Schmerz Verdauung etc betreffen konnen 3 Korperbeschwerden somatoforme Storungen sind verbunden mit einer klinisch bedeutsamen Beeintrachtigung oder Behinderung in sozialen beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen oder rechtfertigen eine medizinische Beurteilung 3 Klinische bzw bildgebende Befunde belegen die Unvereinbarkeit von funktionellen neurologischen Storungen und anerkannten biomedizinischen Erkrankungen oder stellen zumindest keine ausreichende biomedizinische Erklarung fur das Ausmass des Leidens der Betroffenen dar 4 5 Die meisten Korperbeschwerden die durch eine korperliche strukturelle Krankheit verursacht werden konnen auch durch eine funktionelle Storung verursacht werden Es gibt viele Beispiele fur funktionelle Beschwerden darunter Schmerzen Mudigkeit Schwache Kurzatmigkeit oder Darmprobleme Aus diesem Grund unterziehen sich die Betroffenen oft zahlreichen Untersuchungen bevor die Diagnose einer funktionellen Storung eindeutig feststeht Die Forschung beschaftigt sich zunehmend mit Erklarungsmodellen die das Verstandnis funktioneller Storungen fordern 6 In der Regel erklaren strukturelle Bildgebungen wie MRTs oder Laboruntersuchungen wie Bluttests in der Regel nicht die funktionellen Korperbeschwerden oder die Symptombelastung ausreichend 7 Diese Schwierigkeit zugrundeliegende Prozesse fur die zahlreichen funktionellen Beschwerden zu identifizieren kann dazu fuhren dass funktionelle Storungen in der Medizin und Gesellschaft missverstanden und stigmatisiert werden 8 Funktionelle Storungen konnen Menschen jeden Alters jeder ethnischen Gruppe und jedes soziookonomischen Hintergrunds betreffen Chronische Verlaufe von funktionellen Storungen sind haufig beeintrachtigen die Lebensqualitat erheblich und sind zudem mit hohen Kosten im Gesundheitswesen verbunden 9 Die funktionellen Korperbeschwerden selbst stellen jedoch keine Lebensbedrohung dar und gelten als behandelbar 10 In einigen Landern fehlt es an spezialisierten Behandlungsmoglichkeiten fur funktionelle Storungen 11 der Bereich des Gesundheitswesens unterliegt jedoch standigen Veranderungen Auch die Forschung im Bereich der funktionellen Storungen nimmt zu Es besteht Grund zur Hoffnung dass bei Umsetzung der Forschungserkenntnisse und ergebnisse die weitere Entwicklung effektiver Unterstutzungs und Behandlungsmoglichkeiten fur Betroffene gefordert wird Es konnen unterschiedliche Diagnosen fur funktionelle Storungen gestellt werden abhangig vom am meisten beeintrachtigendem Symptom oder Syndrom Ein Syndrom beschreibt eine Reihe von Beschwerden diese konnen auch als funktionelle somatische Syndrome bezeichnet werden Beispiele hierfur sind das Reizdarmsyndrom gastrointestinale Beschwerden einige anhaltende Erschopfungszustande chronische Schmerzsyndrome wie die Fibromyalgie und funktionelle neurologische Storungen 3 Einzelne Beschwerden konnen auch mit einem diagnostischen Etikett versehen werden z B funktionelle Brustschmerzen funktionelle Verstopfung oder funktionelle Krampfanfalle Somatisch bedeutet den Korper betreffend korperlich Damit werden die funktionellen somatischen Storungen von den psychiatrischen Erkrankungen abgegrenzt In der Vergangenheit wurden in einigen Klassifikationssystemen funktionelle Storungen haufig als psychische Krankheiten betrachtet da letztere haufig Teile der oben genannten Kriterien erfullen konnen und bestimmte psychische Erkrankungen z B Depressionen Angste regelmassig funktionelle Storungen begleiten 12 6 Terminologie Bezeichnung und diagnostische Kriterien BearbeitenDie Terminologie fur funktionelle Storungen ist seit langem verwirrend und umstritten Es werden viele verschiedene Begriffe zur Beschreibung der funktionellen Storungen verwendet Manchmal werden funktionelle Storungen gleichgesetzt oder mit Diagnosen wie somatoformen Storungen medizinisch unerklarlichen Beschwerden psychogenen Beschwerden oder Konversionsstorungen verwechselt Hervorzuheben ist dass einige dieser Begriffe heute nicht mehr zutreffen und als stigmatisierend betrachtet werden 13 Derzeit enthalt die 11 Version des Internationalen Klassifikationssystems der Krankheiten englisch International Classification of Diseases kurz ICD 11 14 spezifische diagnostische Kriterien fur bestimmte Storungen die von vielen Fachpersonen als funktionelle somatische Storungen betrachtet werden z B Reizdarmsyndrom chronische Schmerzen in verschiedenen Korperregionen bzw Fibromyalgie dissoziative neurologische Erkrankungen WHO 2022 Eine Praxis ist es diagnostische Klassifizierungssysteme fur medizinische und psychische Storungen zu trennen In der 5 Ausgabe des Diagnostischen und Statistischen Manuals psychischer Storungen sog Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders DSM 5 wurde der Begriff somatoforme Storung DSM IV durch somatische Belastungsstorung ersetzt d h eine Storung die durch anhaltende korperliche Beschwerden und damit verbundene psychische Probleme gekennzeichnet ist Und zwar in einem Ausmass dass sie die Bewaltigung des Alltags beeintrachtigt und Leiden verursacht 15 Die Bodily Distress Disorder ist ein verwandter Begriff in der ICD 11 16 Die Diagnosen der DSM 5 somatischen Belastungsstorung und der neueren ICD 11 Bodily Distress Disorder Somatische Belastungsstorung werden haufig dann vergeben wenn eine Person mit einer funktionellen Storung en von psychotherapeutischen Behandlungen profitieren wurde Es ist zu beachten dass Menschen mit Korperbeschwerden die durch organische somatische Erkrankungen wie z B Krebs erklart werden zusatzlich auch die Kriterien fur die Diagnosen von funktionellen Storungen und somatischen Belastungsstorungen erfullen konnen 17 Erklarungsmuster BearbeitenFunktionelle Syndrome konnen haufig keinem gangigen Erklarungsmuster zugeordnet werden Oft lassen sich fur die subjektiven Beschwerden des Patienten keine objektiv nachweisbaren Ursachen finden wie z B entzundliche Veranderungen des Magens als objektiv nachweisbare Ursache von Verdauungsstorungen 18 Aufgrund fehlender atiologischer Korrelation als funktionell klassifizierte Syndrome weisen u U auf die selten ausdrucklich thematisierte aber doch verbreitete Schwierigkeit eines operationalisierten medizinischen Vorgehens hin Operationalisierbar sind auch psychometrische Verfahren sowie psychopathologische Befunde Letztere werden nach Karl Jaspers mittels phanomenologischer Methodik erhoben 19 Diese Verfahren sollen die subjektiven Angaben und Klagen besser klassifizierbar und damit nachvollziehbar machen Aber gerade dann wenn sich hieraus kein sinnfalliges Ergebnis ableiten lasst ergeben sich die eingangs genannten Schwierigkeiten diagnostischer und therapeutischer Art Operationalisierte Vorgehensweisen entsprechen in der Regel einem gangigen nosologischen Ordnungsschema nbsp Psychophysische Korrelation oder Regelkreis auf der animalischen StufeEin Erklarungsmuster fur das gleichzeitige Vorliegen ganz unterschiedlicher polysymptomatischer oder einzelner sehr bestimmter monosymptomatischer Krankheitszeichen ist die psychophysische Korrelation Korperliche Schadigungen konnen subjektive Beschwerden auslosen Erklarungsmuster der Pathologie Umgekehrt konnen auch Storungen des subjektiven psychischen Befindens sogenannte mentale Zustande korperliche Lasionen bewirken siehe nebenstehende Abbildung Diese Fragen sind u a Gegenstand der Psychosomatischen Medizin Es wird daher von psychosomatischen Beschwerden Abwartseffekt und von somatopsychischen Beschwerden Aufwartseffekt gesprochen In der Philosophie werden diese Fragen als Leib Seele Problem benannt Wenn Wirkungen auf eine naturwissenschaftlich physikalische Ursache zuruckzufuhren sind wird von einem Ursache Wirkungs Zusammenhang gesprochen Kausalitatsprinzip Diagnostische und therapeutische Probleme entstehen aber haufig dann wenn z B aufgrund einer betont naturwissenschaftlichen Einstellung von einer nur einlinigen Kausalitat ausgegangen wird namlich im Sinne einer ausschliesslichen Ursache Wirkungs Beziehung des Aufwartseffekts bei allen Krankheitssymptomen Maschinenparadigma Dazu ist mit Karl Jaspers zu sagen Die einlinige Kausalitat ist zwar eine unumgangliche Kategorie unseres kausalen Begreifens aber das Leben ist damit nicht erschopfbar 19 Beispiele funktioneller Storungen Magen und Darmstorungen Herzstorungen vasomotorische Storungen Sekretionsstorungen Horstorungen Stimmstorungen Menstruationsstorungen Ausbleiben oder vorzeitiges Eintreten der Regelblutung aber auch neurologische Befunde wie Kopfschmerzen Lahmungen Ausfall der Sensibilitat Tics Zittern Storungen des vestibularen Systems Schwindel Horsturz Tinnitus usw sind nur ein Teil sehr vielfaltiger funktioneller Beschwerdebilder Sie sind im Umfang ihres Auftretens nicht naher eingrenzbar Letztlich sind sie u U auf nicht somatische so z B auf erlebnisbedingte Einflusse zuruckfuhrbar Das funktionelle Beschwerdebild nach erfolgreicher Aufklarung ist sozusagen plausibel aber nicht immer naturwissenschaftlich erklarbar Hinsichtlich der systematischen Aufzahlung funktioneller Manifestationen in verschiedenen Organsystemen muss auf die entsprechend gegliederten Lehrbucher der Organ oder Zellularpathologie verwiesen werden Das arztliche Versorgungssystem ist hauptsachlich nach Organspezialitaten gegliedert wie z B HNO Augenheilkunde Gynakologie Kardiologie usw Ein hinsichtlich der Organlokalisation haufiges funktionelles Syndrom ist das sog kardiovaskulare Syndrom Eine andere Gruppe der Ursachenverknupfung stellen genetisch bedingte Krankheitsursachen dar die ihrerseits zwar nicht als organisch bedingte aber doch als somatisch bzw im Erbgut angelegte Krankheitskonstitutionen aufzufassen sind Viele Autoren wie der hier zitierte Thure von Uexkull unterscheiden daher zwischen erworbenen Krankheitsdispositionen und ererbten Krankheitskonstitutionen Beide Gruppen von Ursachen erworbene und angeborene Krankheitsursachen sind zwar begrifflich zu trennen in der Praxis aber haufig miteinander verbunden und nicht einfach voneinander zu unterscheiden 20 Die Unterscheidung zwischen somatischem und psychischem System wie in Abb Korrelation dargestellt besagt ausdrucklich nicht dass das psychische System als immateriell z B als immaterielle Seele zu denken ware Mit psychischem System sind durchaus organische Hirnstrukturen gemeint die aber im Unterschied zu anderen Abschnitten des Zentralnervensystems Bewusstseinsqualitaten sog Qualia vermitteln Diese Qualia sind als subjektive Zustande und Erlebnisinhalte aufzufassen wie sie die verschiedenen Sinnesmodalitaten als bewusste sinnliche Eindrucke liefern z B optischer oder akustischer Art oder wie sie das Subjektbewusstsein z B als Bewusstsein der eigenen Identitat oder des eigenen Korpers Korperschema vermittelt Solche Qualia konnen zwar naturwissenschaftlich beschrieben werden sind aber damit nicht hinreichend erklart da mit diesem Versuch einer objektiven Beschreibung dem subjektiven Charakter von Erlebnisweisen nicht Rechnung getragen wird Qualia erscheinen zwar einfuhlbar aber grundsatzlich nicht in vollem Umfang objektivierbar Das Problem der Verortung bzw der Lokalisation und Abgrenzung dieses psychischen Bewusstseinssystems ist Gegenstand von Fragestellungen nach dem psychophysischen Niveau Mit somatischem System ist das vegetativ immunologisch oder endokrin usw gesteuerte System gemeint Man kann es auch als unbewusstes System bezeichnen weil diese organischen Reaktionen so ablaufen dass sie automatisch auch ohne unsere Willenstatigkeit und ohne bewusste Entscheidung gesteuert werden konnen Kurzschlussigen arztlichen Konsequenzen stellen oft die Veranlassung zu einer Uberweisung in eine Klinik dar im aussersten Falle etwa zur chirurgischen Intervention oder zur Uberweisung in eine psychiatrische Klinik Diese Verfahrensweisen erwecken oft zu Unrecht die Uberzeugung beim Patienten in der Tat an einer entsprechenden Krankheit zu leiden Man hat das oft etwas vorschnelle Verfahren benannt als Delegation der arztlichen Verantwortung ohne ausreichende positive Abklarung alternativer weiterer Krankheitsursachen Der Anspruch umfassender diagnostischer Abklarung wird allerdings in der Praxis aus vielen unterschiedlichen Grunden nicht immer erfullt 21 Gelegentlich wird z B von vegetativer Dystonie gesprochen ohne dass konkrete Befunde einer nervosen Schadigung oder Fehlsteuerung vorliegen Mit einer solchen oft als Verlegenheitsdiagnose benutzten Etikettierung wird ggf ohne ausreichende korperliche Abklarung seitens des Arztes eine psychische Ursache indirekt unterstellt Dem nicht ausreichend aufgeklarten Patienten erscheint dann die Ursache meist als ein vorwiegend korperliches Problem mit entsprechenden Therapieplanen eventuell rein technischer Art und weniger als ein Problem dessen er sich selbst im eigenen Interesse bewusst werden sollte und an dem er folglich selbst weiter arbeiten muss Umgekehrt konnen psychische Probleme mit Hilfe dieser Bezeichnung ohne nahere Abklarung konkreter psychischer Ursachen verharmlost werden und dem Patienten irrtumlich als Probleme korperlicher Art erscheinen In beiden Fallen ware jedoch von einer chiffrierten Diagnose auszugehen um die vorhandenen Beschwerden mit einer therapeutisch wenig aufschlussreichen Krankheitsbezeichnung aus dem Niemandsland zwischen korperlichen und seelischen Storungen zu verbramen 21 Heuristische Problematik BearbeitenDie heuristische Forderung an den Arzt oder Psychologen in schwierigen Fallen zu einer moglichst wenig prajudizierenden vorlaufigen Diagnose zu gelangen ist zwar leicht verstandlich jedoch im konkreten Fall nicht immer einfach zu befolgen Eine Problematik besteht bereits aus grundsatzlichen Erwagungen da auch die scheinbar nicht wertende Feststellung eines funktionellen Syndroms bereits unbewiesene Voraussetzungen enthalt Diese lassen sich wie folgt naher erlautern Die Physiologie stellt im ublichen Sinne die Lehre von den Funktionen oder Leistungen der Organe dar Die Hypothese dass es medizinische Syndrome gibt die eine Funktionsstorung ohne organische Ursache aufweisen setzt im Grunde die Physiologie zumindest teilweise ausser Kraft Es fragt sich also ob Krankheitserscheinungen ohne objektivierbare physiologische Grundlagen uberhaupt theoretisch denkbar sind Eine solche Annahme wurde u U den naturwissenschaftlichen Leib Seele Bezug in Frage stellen wie er in Abschnitt Erklarungsmuster beschrieben wurde Mit der Diagnose funktionelles Syndrom ist hintergrundig haufig eine psychische Storung gemeint ahnlich wie dies bereits in Abschnitt Erklarungsmuster im Hinblick auf die Diagnose vegetative Dystonie kritisiert wurde Die Hypothese dass bei nicht zu erhebenden organischen Befunden eine psychische Erkrankung vorliegt ist jedoch wie bereits ausgefuhrt unhaltbar Eine psychische Erkrankung sollte positiv nach den dafur festgelegten Kriterien diagnostiziert werden Dem stehen jedoch Hemmnisse entgegen die zumindest recht weitgehend das Gesundheitssystem Deutschlands betreffen und auf die noch weiter unten einzugehen ist siehe Abschnitte Medizinischer Standard und Soziale Interaktion Es handelt sich in Deutschland vor allem auch um medizinhistorische Fakten vgl Abschnitt Geschichte 21 Die Forderung nach einer Psychophysiologie ist nicht neu wurde aber nur in Ansatzen verwirklicht und ist z T ideologisch umkampft Es besteht prinzipiell kein Grund am naturwissenschaftlichen Bezug funktioneller Beschwerden zu zweifeln auch dann wenn es im Einzelfall erhebliche Diskrepanzen zwischen Zuordnung von subjektiven Beschwerden und erkennbaren oder nicht erkennbaren objektiven korperlichen Befunden gibt Auch das Prinzip der psychophysischen Korrelation spricht nicht gegen eine physiologische Sichtweise und ist keineswegs mit Spiritualismus gleichzusetzen Hier stellt sich auch die Frage wann die Suche nach korperlichen Befunden beendet werden darf oder sogar im Sinne der Belastung des Patienten durch eingreifende korperliche Untersuchungen beendet werden muss Solche Eingriffe haben bisweilen sogar nicht nur diagnostisch einfachen Charakter sondern werden bis hin zu operativen Massnahmen bzw bis hin zu Schritten der Organentfernung gesteigert vgl Abschnitt Die psychosomatisch Kranken Die Forderung einer Relativierung von Indikationsstellungen zu korperlichen Untersuchungen wird auch durch die Feststellung gestutzt dass fortdauernde korperliche Untersuchungsverfahren den Patienten psychologisch auf die Tatsache eines bei ihm vorliegenden organischen Befundes fixieren Diese Bedenken gelten umgekehrt auch bei der arztlich ggf zu lange fortgesetzten Vermutung des Vorliegens einer psychischen Erkrankung Das Fehlen von Organbefunden ist als negative Tatsache auch nicht automatisch als positive Tatsache funktioneller Storungen umdeutbar Es stellt sich somit die Frage und Forderung nach alternativen nosologischen Konzepten 21 Spezielle atiologische Modelle alternativer Konzepte BearbeitenSoziologisches Konzept Bearbeiten Das soziologische Krankheitskonzept war eines der ersten das bereits von der physiologischen Literatur des 18 Jahrhunderts favorisiert wurde siehe Abschnitt Psychiker und Somatiker Spater war das Paradebeispiel fur diese Theorien die Bezeichnung Neurasthenie Heute hat die Bezeichnung der funktionellen Storungen vielfach ahnliche Bedeutungen ersetzt Dies lasst erkennen dass innerhalb der modernen naturwissenschaftlichen Medizin ein Orientierungswechsel stattgefunden hat Dieser zeichnet in gewisser Weise den Wandel des Schwerpunktes klinischer Arbeit von kurzfristig therapierbaren zu chronischen und oft schleichend verlaufenden degenerativen Erkrankungen nach 22 Dabei ist mit diesem Wandel insbesondere auch an die Mangel einer rein psychopathologischen Methodik zu denken Diese Methode steht insofern mit dem naturwissenschaftlichen Konzept in Einklang als der erkrankte Patient hierbei zu einem Objekt bzw zu einem sog Fall wird der eine mehr oder weniger typische Anhaufung charakteristischer Symptomkonstellationen aufweist Hierin zeigt sich eine gewisse Ahnlichkeit mit der Behandlung z B von Infektionskrankheiten bei denen die Krankheitsursache im betreffenden Individuum lokalisierbar sein muss Dieses naturwissenschaftliche Modell unterscheidet sich deutlich vom sozialpsychiatrischen Krankheitsmodellen die dem Stil gesellschaftlicher Interaktionen auch und gerade im Arzt Patient Verhaltnis eine erhebliche Bedeutung bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen zumessen siehe Abschnitt Soziale Interaktion 22 23 24 Triadisches System der Psychiatrie Bearbeiten Als alternatives Konzept und Ausweg im Dilemma der Diagnosefindung und Therapie funktioneller Syndrome kann die sogenannten multikonditionale Betrachtungsweise angesehen werden wie sie von Gerd Huber gefordert wurde Er vertrat das Konzept des triadischen Systems der klinischen Psychiatrie Was den strengen Dualismus der Leib Seele Problems betrifft ist dies zumindest als Fortschritt anzusehen Deskriptive Konzepte Bearbeiten Es ist auch bekannt dass das aktuelle Inventar des ICD 10 von nosologischen Modellen abgeruckt ist zugunsten deskriptiver Konzepte was ohne Zweifel die deskriptive Seite der Verstandigung erleichtert und vereinheitlicht Es erhebt sich jedoch die Frage ob dies auch dann in der arztlichen Praxis von Nutzen ist wenn eine nosologische Zuordnung im Sinne allgemein vertretbarer therapeutischer Konsequenzen bei aller begrussenswerten Vielfalt der Beschreibung gefunden werden muss Beschreibung kann zwar die nosologische Systematik erleichtern sie jedoch nicht ersetzen 25 Deskriptive Konzepte werden hauptsachlich von der psychopathologischen Methodik verwandt 22 Homoiostase Bearbeiten Einen gewissen Ausweg aus einem oft ergebnislosen Hin und Her zwischen korperlichen und seelischen Erklarungsmustern stellt das Modell der personlichen Integration dar Krankheitssymptome werden als Ausgleichsbestrebungen angesehen d h als aktive Leistungen der Gesamtpersonlichkeit des Kranken Damit soll der nach dem physiologischen Erklarungsmuster notwendige Kausalbezug zwischen strukturellen und funktionellen Faktoren gelockert werden in dem das Symptom aus der Sicht der traditionellen naturwissenschaftlichen Physiologie allzu ausschliesslich zu verstehen ist Heilung von Krankheit ware demnach ein aktiver Versuch des Organismus zur Kompensation schadlicher Faktoren Krankheitssymptome waren nicht nur rein kausale Folgen schadigender Faktoren sondern eben Ausdruck dieses Kompensationsprozesses funktioneller Gesichtspunkt so z B Fieber als Ausdruck eines Abwehrprozesses ggu Krankheitserregern und nicht nur einfach als Ausdruck von Krankheit rein kausale Folge die jedenfalls mit fiebersenkenden Mitteln zu bekampfen ist Bei dieser Kompensation unterschiedlicher Auslosefaktoren die eine Storung des stabilen Gesundheitszustands bewirken konnen handelt es sich damit um einen Selbstheilungsprozess Kompensation und damit das Beibehalten eines Fliessgleichgewichts bzw einer Homoiostase ist daruber hinaus das eigene konsequente Herstellen eines stabilen Zustands der Gesundheit bzw Befindens im Sinne individuell bestimmter Strategien Zu den Auslosefaktoren krankhafter Veranderungen sind z B auch psychosoziale und kulturelle Faktoren zu zahlen und nicht nur unmittelbar physiologisch objektiv messbare Einflusse 21 Komorbiditat Bearbeiten Im Zusammenhang der kompensatorischen Leistung des Gesamtorganismus ist auch auf die Haufigkeit der erst in jungster Zeit verstarkt diskutierten Komorbiditat und multipler korperlicher Beschwerden bei funktionellen Storungen hinzuweisen Verschiedene gleichzeitig auf einen Organismus wirkende Storungen vermogen dessen Kompensationsleistung fruher zu erschopfen Es stellt sich dabei insbesondere die Frage ob phanomenologisch definierte Ahnlichkeit von Beschwerden bereits eine Zusammenfassung von diagnostischen Gruppen in diagnostischen Glossaren ICD DSM rechtfertigt 26 27 28 29 Kybernetische Konzepte Bearbeiten Ein weiterer Ausweg aus dem Dilemma fehlender Erklarungsmuster ist die Zuhilfenahme nachrichtentechnischer Modelle zum Verstandnis funktioneller Storungen Es handelt sich dabei um einen Versuch der kybernetischen Verdeutlichung von Krankheitssymptomen Das Fehlen organischer Befunde in der Medizin ware so vergleichbar mit Storungen der Nachrichtenubermittlung aufgrund von regeltechnischen Problemen Ein technisch intaktes Gerat der Nachrichtenubermittlung kann aufgrund von Mangeln der Programmierung dennoch funktionsuntuchtig sein Dann liegt der Fehler nicht in einem Fehler der Hardware sondern in einem Versagen der Software Die ungestorte Hardware ware in diesem Falle mit dem Fehlen korperlicher Organbefunde zu vergleichen Die in der Technik durch fehlerhafte Programme ausgelosten Betriebsstorungen sind in der Sprache der Psychologie mit gestorten oder schlecht ausgebildeten Motivationen zu vergleichen Dieser Vergleich kann dadurch noch weiter verdeutlicht werden dass man Programme als Zeitgestalten bezeichnet die den Ablauf von Prozessen zeitlich vorausschauend planen Unsere Sinne mit denen wir objektive Informationen aus der Umwelt aufnehmen sind aber uberwiegend auf das Wahrnehmen von Raumgestalten ausgelegt Dies erklart auch die ungenugende Eignung physiologischer Modelle gerade bei subjektiven bzw psychisch bedingten Auslosefaktoren von Krankheiten Bereits Gustav von Bergmann 1878 1955 bezeichnete solche Krankheiten als Betriebsstorungen 20 Auch Immanuel Kant 1724 1804 wies darauf hin dass die Zeit kein empirischer Begriff ist der von einer Erfahrung abgezogen werden kann Die Zeit ist nichts anderes als die Form des inneren Sinnes Der Raum ist die reine Form aller ausseren Anschauung 30 Teleologische Konzepte Bearbeiten Der Gesichtspunkt der Zweckmassigkeit oder Teleologie der als wissenschaftliche Betrachtungsweise in den Naturwissenschaften als relativ ungeeignet angesehen wird erweist sich jedoch zum Verstandnis der funktionellen Syndrome als hilfreich und unentbehrlich Sigmund Freud vertrat mit dem Prinzip der Okonomik ein teleologisches Konzept siehe Metapsychologie 31 Teleologische Konzepte werden auch von der Individualpsychologie sowie von der Analytischen Psychologie beachtet 32 33 Rainer Tolle stellt die Beziehung zwischen funktionell und organisch erscheinenden Storungen in den Zusammenhang von Tendenz oder Zweckmassigkeitsreaktionen und bezieht sich dabei auf Arbeiten von Ernst Kretschmer Er betont dass Symptome Ausdrucks und Symbolcharakter besitzen konnen wie sie z B bei der Hysterie aber auch bei anderen psychischen Auffalligkeiten zu beobachten sind Solche bisweilen als pathologisch eingeschatzte Reaktionen wurden haufig auf einen sogenannten Krankheitsgewinn abzielen Biologisch stellt Tolle Beziehungen her zum Totstellreflex psychogene Lahmungen Dammerzustande funktionelle Anasthesie etc einerseits und zum motorischen Erregungszustand maniforme Symptome funktionelle Anfalle funktioneller Tremor etc andererseits Phylogenetisch seien solche Symptome z T als fruhe primitive Bewegungsablaufe interpretierbar die bei entsprechendem Anlass aktualisiert und als zweckmassig eingesetzt werden Auch wenn sie zunachst mehr oder weniger willkurlich in Gefahren und Konfliktsituationen angewendet werden wurden sie schliesslich doch durch Konditionierung vom Willen unabhangig und dadurch ein organisches Erscheinungsbild gewinnen 34 Diese durch Ausdrucks und Symbolcharakter bestimmten Erkrankungen die eher den kommunikativen Bedurfnissen des Subjekts mit seiner sozialen Umwelt Rechnung tragen hat Thure von Uexkull als Gruppe der Ausdruckskrankheiten angesehen Bei diesen werden subjektiv bereits vorhandene einheitliche Handlungsmotive durch korperliche Ausdrucksphanomene insgesamt symbolhaft verstandlich dargestellt Der Korper als ganzer vertritt diesen Ausdrucksgehalt in einer bildhaft nonverbalen Weise Diese Handlungsmotive zerfallen jedoch infolge der konflikthaften Spannung zu Handlungsfragmenten Bei den Bereitstellungskrankheiten dagegen liegen eigene Motive des Handelns noch nicht vor Eigene Abstimmung bestimmter und ggf unterschiedlicher bzw gegensatzlicher Handlungsmotive ist noch nicht erfolgt Dieses noch weniger ausgereifte und noch weniger integrierte und personlich bewusste Stadium der Motivbildung unreifere Storung unterscheidet sie von den Ausdruckskrankheiten bei denen ein bereits klarer vorhandenes Motiv nur durch aussere gesellschaftliche Einflusse an seiner Umsetzung gehindert wird reiferes Stadium der Personlichkeitsentwicklung Bei diesen Ausdruckskrankheiten symbolisiert der Korper nach aussen erkennbar die gestorte soziale Integration gegenuber der fur diese Storung verantwortlichen Aussenwelt Bei den Bereitstellungskrankheiten dagegen besteht keine einheitliche nach aussen erkennbare Handlungsmotivation es gibt nur Fragmente von Bereitstellungen verschiedener Organe deren integrierendes Zusammenwirken nicht mehr gewahrleistet erscheint Diese Organmanifestationen werden neuerdings allerdings auch als Organsprache bezeichnet Diese weist auf mangelnde intrapsychische Integration infolge ungenugender Motivbildung hin Ihr Ausdrucksgehalt ist jedoch schwerer zu interpretieren Hier nimmt der Korper weniger eine Ausdrucksrolle als ganzer innerhalb der sozialen ein vielmehr sind es die einzelnen Organe die untereinander den Konflikt der einander entgegengesetzten Stimmungen reprasentieren und austragen Organneurose Nicht eine soziale Situation wird durch einfach zu deutende korperliche Ausdrucksmittel innerhalb des sozialen Kontexts symbolisiert sondern der Korper selbst stellt den Schauplatz dar im Rahmen einer konflikthaften inneren Auseinandersetzung 20 Konzept der Resomatisierung Bearbeiten Das 1955 von Max Schur entwickelte Konzept der Resomatisierung hat sich im Zusammenhang mit dem von Freud 1898 entwickelten aber weitgehend vergessenen Konzept der Aktualneurosen zur Erklarung der Entstehung korperlicher Symptome in der Psychosomatik als nutzlich erwiesen weil dies vom Konversionsmechanismus wegen unterschiedlicher Aussichten auf Therapieerfolg abgegrenzt werden muss 35 Behandlungsfehler BearbeitenMeist wird das Ubersehen eines organischen Befundes noch immer als arztlicher Kunstfehler angesehen Kunstfehler ist jedoch ein heute in der Praxis nicht mehr verwendeter Begriff Anstelle dessen wird von Behandlungsfehler gesprochen Das ungleich haufigere Ubersehen eines psychischen Befundes wird in der Rechtspraxis viel seltener als Behandlungsfehler gewertet als das Ubersehen eines korperlichen Befundes 21 Aber auch bei psychischen Erkrankungen sind nicht weniger ernste und z T lebensgefahrliche Folgen zu berucksichtigen Psychische Fakten sind haufig gerichtlich nicht einfach zu beweisen Der in der Rechtspraxis entscheidende Vermittlungsbegriff des medizinischen Standards reprasentiert den jeweiligen Stand der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und der arztlichen Erfahrungen der zur Erreichung des arztlichen Behandlungsziels erforderlich ist und sich in der Erprobung bewahrt hat Der Stand der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse ist jedoch fur psychische Storungen und funktionelle Syndrome nicht immer hinreichend Im Schrifttum wird das Fehlen offizieller Statistiken uber Arzthaftungsprozesse beklagt 36 Medizinischer Standard BearbeitenDie Diagnose funktioneller Storungen ist zeitintensiv und daher in der Praxis durch organisatorische Bestimmungen erschwert Da sie mit Hilfe technischer Gerate aus den bereits in Abschnitt Heuristische Problematik erwahnten Grunden meist nicht gestellt werden kann ergibt sich somit ein weiteres grundsatzliches Problem das auch den Bereich arztlicher Erfahrung und Ausbildung betrifft Eine Person kann mit nur einem einzigen funktionellen Syndrom diagnostiziert oder auch mit mehreren sich uberschneidenden funktionellen Syndromen oder Symptomen So ist es beispielsweise nicht ungewohnlich dass ein Reizdarmsyndrom IBS und chronische Schmerzen in verschiedenen Korperregionen z B Fibromyalgie diagnostiziert werden 37 Alle funktionellen Storungen haben gemeinsame Risikofaktoren und Faktoren die zur Aufrechterhaltung und zum Weiterbestehen der Erkrankung beitragen Die Ansatze zur Behandlung funktioneller Storungen unterscheiden sich zwischen den medizinischen Fachrichtungen Zunehmend erkennen Forschende und Behandelnde die Beziehungen zwischen diesen Syndromen an 2 Soziale Interaktion Bearbeiten nbsp Kreislauf der Uberweisungspraxis und Chronifizierung Somatisierung bei fehlender Objektivierbarkeit von Befunden DrehtureffektWenn fehlende organische Befunde zur Intensivierung der diagnostischen Anstrengungen fuhren erfolgt gelegentlich eine Uberweisung vom Hausarzt zum Facharzt Wenn auch dies nicht weiterhilft so stellt sich eine Einweisung ins Krankenhaus oft als unausweichlich heraus Der Patient mit funktionellen Beschwerden wird allerdings meist auch vom Krankenhaus ohne effektive Besserung seiner Beschwerden und ohne greifbares Resultat eines objektivierbaren korperlichen Befundes entlassen Infolgedessen kommt es zu einem Drehtur Effekt mit der Konsultation weiterer Facharzte und der Anwendung anderer meist noch einschneidenderer Untersuchungs oder Behandlungsverfahren was wiederum iatrogene d h durch Untersuchungen und eventuell vorschnelle Therapieentscheidungen verursachte Schaden bedingen kann Mit Drehtur Effekt sind hier die vergeblichen und immer wieder neu angestrengten Bemuhungen der Suche nach einem objektivierbaren organischen oder seelischen Befund gemeint Auch die vergebliche Suche nach einem seelischen Befund oder die vergeblichen Versuche einer Besserung vermeintlicher seelischer Storungen durch immer neue Einweisungen in psychiatrische Krankenhauser ohne Anderung des diagnostischen Gesichtspunkts fuhren zu erheblichen Schaden durch fortgesetzte Anwendung unverhaltnismassiger Mittel z B die chronische Anwendung von Psychopharmaka Solche vergeblichen Versuche sind ebenfalls hinlanglich unter der Bezeichnung Drehturpsychiatrie bekannt 38 Die Bezeichnung zielt vor allem auf das auf diese Weise verstarkte Problem der Chronifizierung psychiatrischer Leiden dessen sich u a die Sozialpsychiatrie angenommen hat 39 Der Kreislauf der Uberweisungspraxis ist auch durch die oft ungenugende Kenntnis der Vorgeschichte sowie die mangelnde Kenntnis geeigneter psychosozialer Parameter gekennzeichnet da sich das Interesse haufig auf spezielle immer neue apparative Untersuchungsverfahren etwa nach dem Prinzip der Suche nach einem korperlichen Befund oder routinemassiger psychischer Behandlungen z B Entgiftung aber nicht auf einen Paradigmenwechsel bei der Suche nach der nosologischen Zuordnung konzentriert vgl Abschnitt Medizinischer Standard Wegen der Nutzlosigkeit geschilderter Massnahmen eines sich wiederholenden Teufelskreises Circulus vitiosus der Uberweisungspraxis und wegen dadurch entstehender hoher Kosten hat man Uberlegungen angestellt warum es immer wieder zu ahnlichen Szenarien kommt Dabei erschien der Gesichtspunkt der sozialen Interaktion wichtig Er beschreibt den Stil von Ubertragung und Gegenubertragung Damit ist gemeint dass Patienten haufig negative Erfahrungen zu fruheren Bezugspersonen in die arztliche Behandlung ubertragen Auf diese Weise und begunstigt durch die Erfolglosigkeit der im Einzelfall praktizierten arztlichen Befunderhebungsstrategien ruft die Ubertragung seitens des Patienten eine weitere negative Gegenubertragung seitens des Arztes hervor Dieser entschliesst sich infolgedessen zu der bereits in Abschnitt Erklarungsmuster erwahnten Delegation der arztlichen Verantwortung im Wege der Uberweisung zu immer neuen Spezialisten oder immer weiterer Krankenhauseinweisungen Der Arzt erwartet seinerseits vom Patienten ein Verhaltensschema das seinen diagnostischen Grundannahmen entspricht So lasst sich dieser Gesamtzusammenhang innerhalb des Gesundheitssystems medizinsoziologisch gesehen als Reaktion auf das vom Arzt empfundene abweichende Verhalten des Patienten verstehen Abweichendes Verhalten des Patienten wird trotz bester Absichten nach aussen hin durch genannte Uberweisungspraxis unbedacht und unabsichtlich sanktioniert Dies ist durch eine Analyse der wechselseitigen Ubertragung zwischen Arzt und Patient zu vermeiden 21 Patienten schliessen sich nicht nur infolge eines Konformitatsdrucks gegenuber dem Arzt gewissen arztlichen Strategien an auch umgekehrt kommt es zur Anpassung arztlichen Verhaltens an die unausgesprochenen Erwartungen von Patienten Auch dies kann zu negativen Konsequenzen fuhren so z B zu chronischem Medikamentenmissbrauch oder zu falscher Organbehandlung entsprechend dem Erwartungsdruck seitens des Patienten an den Arzt zu handeln Diese Erwartungshaltung kann Ausdruck einer Verdrangung des eigenen seelischen oder sozialen Leids bedeuten 35 Medizinsoziologisch gesehen ist die Forderung nach einer moglichst wenig prajudizierenden Haltung des Untersuchers auch als Forderung nach einer offenen Anamneseerhebung ohne sozialen Erwartungsdruck bzw ohne den Druck einer Ubernahme von eigenen Annahmen des Untersuchers zu verstehen Eine solche Erwartung wurde gerade die selbstbewusste eigene Beschaftigung des Patienten mit seiner funktionellen Storung verhindern Es kommt auf einen offenen Dialog Zuruckhaltung vor beratender Haltung im Sinne der therapeutischen Abstinenz und Steigerung der Sensibilitat des Untersuchers an wie sie etwa in Balint Gruppen geubt wird Diese Qualitaten des arztlichen Gesprachs sind naturlich bedroht wenn die Praxis arztlicher Befunderhebung z B unter Zeit und Leistungsdruck und unter vorwiegend operationalisierenden Gesichtspunkten ausgeubt wird 35 Haufigkeit BearbeitenViele epidemiologische Untersuchungen sind zu recht unterschiedlichen Ergebnissen gekommen was die Haufigkeit funktioneller Syndrome uberhaupt betrifft Diese Ergebnisse schwanken zwischen ca 30 80 eines allgemeinen bzw multidisziplinaren Krankenbestands d h also aller beobachteten Erkrankungen uberhaupt Trotz unterschiedlicher Ergebnisse besteht kein Zweifel dass die Haufigkeit funktioneller Syndrome sehr erheblich ist Die geschatzte Pravalenz variiert stark je nach den vorherrschenden Beschwerden oder dem zugrunde liegenden Syndrom In der klinischen Praxis sind funktionelle Storungen weit verbreitet und treten bei etwa einem Drittel der arztlichen Konsultationen sowohl in der Facharztpraxis 40 als auch in der Primarversorgung auf 41 Manche Autoren sind der Auffassung dass die Haufigkeit funktioneller Erkrankungen zugenommen habe Die Pravalenzschatzungen unterscheiden sich in Patientenuntersuchungen in der Primarversorgung im Vergleich zur Allgemeinbevolkerung und variieren je nach den fur die Diagnose verwendeten Kriterien So wird beispielsweise angenommen dass das Reizdarmsyndrom mit einer Punktpravalenz von 4 1 42 und Fibromyalgie mit einer Lebenszeitpravalenz von 0 2 11 4 in der Weltbevolkerung auftreten 43 Maria Blohmke betont dass in den Industrienationen der Gesundheitszustand trotz immenser medizinisch wissenschaftlicher Erfolge vielfach nicht besser sondern z T sogar schlechter geworden ist Dies aussere sich vor allem in einer Zunahme der Herz Kreislauferkrankungen und der funktionellen Storungen Der Krankenstand habe seit der Jahrhundertwende bis 1966 von 1 5 auf 6 zugenommen Dies wird mit dem raschen soziokulturellen Wandel der industriellen Revolution in Zusammenhang gebracht 44 Die vermutlich uberaus grosse Haufigkeit funktioneller Syndrome fordert nicht nur dringend weitere wissenschaftliche Beschaftigung mit dem Thema heraus sondern lasst nicht zuletzt auch die gesundheitspolitische Debatte hinsichtlich der Folgen ungenugend erkannter und daher auch ungenugend behandelter Falle fur das Gesundheitssystem angezeigt erscheinen Ursache fur unterschiedliche Ergebnisse der Studien waren offensichtlich die Auswahlkriterien der untersuchten Patienten Es wurden daher standardisierte Auswahlkategorien erarbeitet Dabei wurde unterschieden zwischen einer reinen Gruppe funktioneller Syndrome d h ohne jede Art von Organstorungen gemischten Fallen mit nur teilweise funktionellen und teilweise organisch begrundeten Beschwerden d h mit entsprechenden Organbefunden sowie einer Gruppe rein organisch begrundeter Beschwerdebilder Es ist daher bei Vergleichen der Haufigkeit von funktionellen und organischen Beschwerdebildern eine Unterscheidung zwischen rein funktionellen Gruppen auf der einen Seite und rein organischen Erkrankungen auf der anderen Seite erforderlich andererseits auch zwischen rein organischen Erkrankungen ohne funktionell internalisierte Beschwerden und gemischten organischen Erkrankungen mit funktionell internalisierten Beschwerden vgl dazu Abschnitt Differentialdiagnose und Abschnitt Die Kriegszitterer Die Organerkrankungen mit funktionellen Anteilen stellen die therapeutisch schwerwiegendsten Falle bereits deshalb dar weil die objektive Zuordnung von Organbefunden und subjektiven Beschwerden arztlicherseits nicht immer mit strenger Beweiskraft gesichert werden kann und andererseits weil die Zuordnung von Organbefunden zu emotionalen Tatsachen seitens des Patienten auch mit grossen subjektiven Unsicherheiten belastet sein kann Verdrangung Aggravation oder Simulation Dies zu entschlusseln ist offenbar die entscheidende Aufgabe bei der Losung der Ratsel funktioneller Syndrome 35 Die Einteilung in epidemiologisch unterschiedliche Gruppen ist nicht nur statistisch sondern auch pathogenetisch und prognostisch bedeutsam siehe Abschnitt Pathogenese und Abschnitt Prognose Ein organisch vorgeschadigter Organismus verfugt nicht uber dasselbe Abwehrpotential gegenuber Krankheiten wie ein gesunder Hier scheint sich auch die in Abschnitt Nosologie geausserte These zu bestatigen wonach ein Patient der ein organisches Leiden erwirbt sein funktionelles Syndrom verliert Theorie der zweiphasigen Verdrangung siehe Symptomwandel 21 Unter diesem Gesichtspunkt ist auch die epidemiologische Bedeutung von Genese und korperlichen Komplikationen funktioneller Erkrankungen auf die statistische Zunahme korperlicher Erkrankungen im Alter zu berucksichtigen 21 Eine differentialdiagnostische Abgrenzung ist daruber hinaus schwierig da viele deskriptiv seit langem bekannte Krankheitsbilder funktionelle Beschwerden enthalten siehe Abschnitt Differentialdiagnose Auch dies erschwert statistische Vergleiche Eine kurzlich durchgefuhrte grosse Studie in der danischen Bevolkerung ergab Folgendes Insgesamt berichteten 16 3 der Erwachsenen uber Korperbeschwerden die nach Selbstauskunft die Kriterien fur mindestens ein funktionelles somatisches Syndrom und 16 1 fur die korperliche Belastungsstorung erfullten 45 Die Autoren Hoffmann und Hochapfel weisen darauf hin dass aufgrund einer Befragung aller Patienten einer allgemeinen Ambulanz nach funktionellen Beschwerden 93 6 mindestens ein funktionelles Symptom angaben Demgegenuber gaben nur 68 einer Kontrollgruppe von Gesunden mindestens ein solches Symptom an Dies unterstreicht einerseits die Haufigkeit der Beschwerden aber auch die gegenuber der Normalbevolkerung gesteigerte Bedeutung funktioneller Beschwerden und Haufung bei Personen die sich aus objektiv nicht naher bestimmten Grunden subjektiv als krank betrachten kommunikativer Aspekt symbolhafte und sinnbildliche Ausdrucksgebung durch eine bisweilen auch korperliche Symptomensprache Es kann sogar angenommen werden dass auch bei der Komorbiditat ein solcher Zusammenhang bzw eine Haufung subjektiver Symptome besteht womit die unspezifischen subjektiven Ausdrucksmoglichkeiten weiter vergrossert werden vgl Abschnitt Spezielle atiologische Modelle alternativer Konzepte 35 Pathogenese Bearbeiten nbsp Illustration wahrscheinlicher pathogenetischer Wechselbeziehungen ohne Beteiligung organischer Integrationsstufen Modell nach Thure von Uexkull nbsp Funktionskreis mit Einbindung des Subjekts in die psychophysiologischen Ablaufe Die Abbildungen Wechselbeziehungen bis Situationskreis sind durch dieses gemeinsame Element als verbunden zu denken Die Abbildung Wechselbeziehungen zeigt eine Illustration wahrscheinlicher pathogenetischer Beziehungen bei funktionellen Erkrankungen die auf eine Arbeit von Thure von Uexkull zuruckgeht Entscheidend ist hierbei die Annahme dass Funktionsstorungen und subjektive Wahrnehmungsmuster sich gegenseitig verstarken Zu diesen subjektiven Wahrnehmungsmustern zahlen hauptsachlich individuelle Arten der Erlebnisverarbeitung wie u a bestimmte Angstreaktionen Funktionsstorungen sind durch eine Vielzahl moglicher Auslosefaktoren bestimmt die jedoch nicht nur unter das Paradigma der psychischen oder korperlichen Noxen fallen 21 46 nbsp Situationskreis mit dem Ort des Subjekts innerhalb der psychophysischen Korrelation in Abwandlung und Erganzung von Abb Korrelation in Abschnitt Erklarungsmuster Aus dieser Abbildung geht die Beteiligung organischer Integrationsstufen hervor Somatisches System als Handlungstrager Zur Verdeutlichung verschiedener moglicher Schadigungsvarianten ist die Stelle des Subjekts als Schnittstelle mit anderen Schadigungsmodellen anzunehmen vgl Kombinationen mit Abb oben Dass zunachst ein pathogenetischer Mechanismus anzunehmen ist der ohne merkliche korperliche Beeintrachtigungen ablauft stimmt uberein mit der Tatsache dass man funktionelle Syndrome anfanglich als eine nur vorubergehende Storung ansah Es ist auch davon auszugehen dass bei funktionellen Syndromen zunachst keine organischen Storungen auftreten Spater treten diese jedoch insbesondere bei sich chronifizierenden Verlaufen immer haufiger auf vgl Abb Drehtureffekt im Abschnitt Soziale Interaktion und Abschnitt Prognose Solche chronifizierte Verlaufe wurden auch als sog Bereitstellungskrankheiten aufgefasst Diese sind motivationspsychologisch dadurch charakterisiert dass keine passenden Motive zur Verfugung stehen um eine bestimmte leidbringende Situation zu verandern Die Situation in der Menschen mit funktionellen Syndromen leben wurde motivationspsychologisch ausserdem als Situation gekennzeichnet in der zwei entgegengesetzte Motivationen miteinander in Kollision geraten Um eine Chronifizierung funktioneller Syndrome zu vermeiden ist es daher dringend angezeigt diese meist unbewusste Konfliktsituation moglichst fruh bewusst zu machen und durch geeignete Losungsstrategien zu entscharfen siehe Abschnitt Soziale Interaktion 20 Wie bereits im Abschnitt Spezielle atiologische Modelle alternativer Konzepte betont ist eine multifaktorielle nosologische Betrachtung bei funktionellen Erkrankungen wichtig Der subjektive Faktor spielt hier offensichtlich die entscheidende Rolle Die Berucksichtigung dieses Faktors wird nicht nur als pathogenetisches Bindeglied und als Schlussel zum Verstandnis fur den Patienten mit funktionellen Syndromen angesehen sondern auch allgemein als Massstab fur den Untersucher gefordert 47 Es ist daher wichtig verschiedene pathogenetische Modelle zu beschreiben die funktionelle Syndrome auslosen konnen Bei diesen scheint es angezeigt das Subjekt als die Schnittstelle von funktionellen zu korperlichen Syndromen aufzufassen siehe Abbildungen Wechselbeziehungen bis Situationskreis Es ist daher anstelle von einer objektiven Anatomie auch von einer subjektiven Anatomie gesprochen worden 48 49 Von dem Internisten Ludolf von Krehl 1861 1937 stammt das Wort Nicht Krankheiten sondern kranke Menschen sind zu behandeln Dieser Grundsatz hat ein bedeutendes Gewicht nicht nur in der forensischen Psychiatrie 50 Der Psychiater Frantz Fanon 1925 1961 war ein entschiedener Befurworter des Prinzips Subjektivitat Gerade dieses Prinzip ist auch im gesundheitspolitischen Diskurs anzuwenden der sich mit dem Patienten befasst siehe auch Abschnitt Haufigkeit 51 Werden diese Grundsatze in der Offentlichkeit nicht beachtet so kommt es geschichtlich zu immer neu auftretenden Problemstellungen auf die im Abschnitt Geschichte naher einzugehen ist Die Abbildung Situationskreis verdeutlicht diese revolutionare Perspektiveumkehr des Subjekts Wahrend Subjekt in der Umgangssprache eine abwertende Bedeutung besitzt hat Thure von Uexkull den Zusammenhang von Subjekt und Objekt im Motivationszusammenhang wie folgt beschrieben Das Entgegengeworfene heisst auf lateinisch ob jectum Gleichzeitig unterwirft mich das Motiv den Spielregeln die fur den Umgang mit diesem Etwas gelten Jeder Verstoss gegen die Spielregeln wurde zu einem Verfehlen des Objekts und zu einem Scheitern der Handlung fuhren Als Handelnder bin ich also den Spielregeln eines Motivs unterworfen und Unterworfensein heisst auf lateinisch sub jectum 20 Synonyme BearbeitenHaufig verwendete Synonyme fur funktionelle Syndrome sind abgesehen von der schon erwahnten Vegetativen Dystonie insbesondere Vasolabilitat neurozirkulatorische Dystonie Sympathikotonie Vagotonie psychogenes Syndrom Neurasthenie Organneurose vegetativ endokrines Syndrom vgl das auf konstitutionellen Faktoren beruhende 1944 von Curtius definierte vegetativ endokrine Syndrom der Frau 52 und psychovegetative Storung Die bereits genannten kritischen Vorbehalte treffen auf alle diese Bezeichnungen zu siehe unter Erklarungsmuster und Heuristische Problematik Auch Krankheitsbezeichnungen mit der Beifugung essentiell wie z B in Essentielle Hypertonie verweisen auf einen fehlenden Organbefund Ahnlich zu verstehen ist der Zusatz endogen zu bestimmten Krankheitsbezeichnungen etwa in Endogenes Ekzem oder Endogene Psychose In der Psychiatrie ist auch die Bezeichnung Funktionelle Psychose gelaufig Sie beschreibt in etwa dasselbe wie Endogene Psychose d h eine Psychose die nicht durch eine erkennbare Organkrankheit zu bestimmen ist Allerdings soll an diese Moglichkeit der organischen Verursachung doch gedacht werden Die Bezeichnung legt aber keine Wertung nahe ob diese Psychose nun als angeboren oder erworben anzusehen ist siehe auch die psychiatriegeschichtliche Problematik der Bezeichnung endogene Psychose 53 Weitere Bezeichnungen fur bestimmte Gruppen von korperlich nicht begrundbaren Krankheiten sind Atopie und die konstitutionellen Erkrankungen Nach einem Vorschlag von Thure von Uexkull und Karl Kohle sollte die Bezeichnung essentiell nur bei solchen Falle von funktionellen Syndromen gebraucht werden bei denen definitiv keine Organveranderungen gefunden werden konnten reine bzw essentielle Falle die Bezeichnung symptomatisch sollte dagegen die mit Organbefunden gemischten Falle umfassen vgl Abschnitt Haufigkeit 21 Symptomatik BearbeitenDie Symptomatik funktioneller Syndrome reicht von relativ genau lokalisierbaren somatoformen Storungen bis hin zu diffusen und vagen Gefuhlen des Bedrucktseins Eine klare Abgrenzbarkeit zwischen korperlichen und seelischen Beschwerden ist daher kaum moglich Diese fehlende Abgrenzbarkeit wird besonders deutlich bei Beschwerden wie Schwindelgefuhl allgemeine Unsicherheit und Zittern Herzklopfen Herzsensationen Neigung zum Schwitzen Mudigkeit Schlafstorungen Globusgefuhlen unscharf begrenzten Parasthesien und Stimmungslabilitat Selbst wenn man versucht diese Symptome als vegetativ zu qualifizieren so ist doch bei funktionellen Syndromen der meist rasche Wechsel der Symptome Symptomwandel fur vegetative Storungen eher uncharakteristisch 21 Die bisweilen vom Patienten intensiv geklagten Organbeschwerden fuhren haufig zu den falschen organbezogenen Schlussfolgerungen siehe die Stichworte einlinige Kausalitat oder monokausale Betrachtungsweise in Abschnitt Erklarungsmuster Mangel psychogener Modellvorstellungen in Abschnitt Spezielle atiologische Modelle alternativer Konzepte und Erwartungsdruck in Abschnitt Soziale Interaktion 35 Als charakteristisch fur das Vorliegen eines funktionellen Syndroms kann neben der Neigung zum Symptomwandel die relativ grosse Anzahl geklagter Beschwerden angesehen werden Eine organische Genese ist in diesem Falle eher unwahrscheinlich Auch die lange Dauer der Beschwerden ohne konkrete Angabe eines Beginns dieser Beschwerden ist als pathognomonisch anzusehen Unter den zehn am haufigsten geklagten psychogenen Beschwerden finden sich nach einer statistischen Untersuchung in der Stadtbevolkerung Zufallsstichprobe auch funf funktionelle Storungen wie die folgenden Allgemeine innere Unruhe Ermudung und Erschopfung Kopfschmerzen Konzentrations und Leistungsstorungen sowie Schlafstorungen 54 Haufig kommt es vor dass Verwandte und Bekannte an ahnlichen Beschwerden gelitten haben mit denen sich der Patient identifiziert hat Die Erhebung der Vorgeschichte kann sich recht schwierig gestalten da der Patient einschneidende Ereignisse seines Lebens bagatellisiert Disponierende Momente in Form fruher pathogener zwischenmenschlicher Beziehungen sind im Schrifttum gut belegt Als paradox kann man es auch ansehen dass gewisse sonst eher stabilisierende Faktoren der Familienstruktur sich hier gerade unheilvoll auswirken Dabei erscheint eine rigide und kohasive Charakterstruktur sowie eine Uberangepasstheit bezeichnend 55 Diagnose BearbeitenDie Diagnose der funktionellen Storung wird meist von einer medizinischen Fachperson gestellt das kann ein Hausarzt ein Krankenhausarzt ein Facharzt fur psychosomatische Medizin oder ein Psychiater sein Der Hausarzt spielt in der Regel eine wichtige Rolle bei der Koordinierung der Behandlung mit einem weiteren Facharzt falls erforderlich Die Diagnose wird klinisch gestellt d h der Arzt fuhrt ein grundliches Arztgesprach Anamnese und eine korperliche Untersuchung durch Die Diagnose beruht auf den Beschwerden und ist eine rule in Diagnose im Gegensatz zu einer rule out Diagnose das heisst sie basiert auf dem Vorhandensein von Beschwerden die einem charakteristischen Muster folgen Hierzu ist die medizinische Expertise gefragt wobei die Bewertung mehrere Arztbesuche erfordern kann Es gibt keine einheitlichen und klar abgrenzbaren Labor oder Bildgebungsuntersuchungen die zur Diagnose der funktionellen Storung verwendet werden konnen Wie bei anderen Erkrankungen werden haufig zusatzliche diagnostische Tests wie Bluttests oder Bildgebungsverfahren durchgefuhrt um eine andere Erkrankung auszuschliessen Es gibt jedoch Diagnosekriterien anhand derer ein Arzt beurteilen kann ob ein Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer funktionellen Storung leidet Diese Diagnosekriterien beruhen auf dem Vorhandensein oder Fehlen charakteristischer klinischer Anzeichen und Beschwerden Auch Fragebogen zur Selbsteinschatzung konnen hilfreich sein Haufig geht die funktionelle Storung mit einer anderen Erkrankung einher z B konnen funktionelle nichtepileptische Anfalle mit einer diagnostizierbaren Epilepsie einhergehen 56 oder das Reizdarmsyndrom mit einer entzundlichen Darmerkrankung 57 In diesen Fallen ist eine unterstutzende Behandlung zur Beschwerdelinderung erforderlich Die Diagnostik ist fur einen erfolgreichen Behandlungsverlauf wichtig Wenn eine Diagnose gestellt und eine Behandlung durchgefuhrt wurde ist es wichtig offen und ehrlich miteinander uber die unterschiedlichen Themen zu sprechen Darauf zu achten gilt nicht in die Falle der dualistischen Konzepte zu tappen d h entweder psychisch oder korperlich zu denken oder zu versuchen Beschwerden auf eine vorwiegend psychosoziale Ursache zuruckzufuhren 58 Diagnostische Terminologie und Differentialdiagnosen BearbeitenAus vorstehenden Ausfuhrungen ergeben sich folgende diagnostische Unterscheidungskriterien Dissoziative Storungen ICD 10 F44 Funktionelle Storungen konnen auch mit dem ICD 10 Kurzel aus dem Bereich der dissoziativen Storungen versehen werden Eine funktionelle Bewegungsstorung wird beispielsweise unter dem ICD 10 Kurzel F44 4 Dissoziative Bewegungsstorung beschrieben In der neuen aktuellen Auflage des ICD 11 59 werden funktionelle Bewegungsstorungen als Dissociative neurological symptom disorder beschrieben und sind erstmals Teil des Abschnitts der Neurologie 60 Somatoforme Storung ICD 10 F45 mit bestimmten Untergruppen Oft werden fur die Diagnose einer funktionellen Storung Kurzel aus der Kategorie der somatormen Storungen verwendet Beispiele hierfur sind der funktionelle Schwindel F45 8 Arten des funktionellen Schmerzes F45 40 oder F45 41 oder funktionelle Darmbeschwerden F45 32 Somatoforme autonome Funktionsstorung Unteres Verdauungssystem Teil des Reizdarmsyndroms Somatische Belastungsstorung Somatic Symptom Disorder DSM 5 Zusammen mit einer funktionellen Storung kann manchmal zusatzlich eine Somatische Belastungsstorung diagnostiziert werden Sie ist bei ubermassigen und anhaltenden Gedanken Gefuhlen und Verhaltungsweisen im Bezug auf eine oder mehrere Korperbeschwerden indiziert und fuhrt zu klinisch bedeutsamer Einschrankung und Belastung der Betroffenen im Alltag z B weil viel Zeit und Energie fur Gedanken Gefuhle und Verhalten aufgewandt wird Eine somatische Belastungsstorung beschrankt sich hierbei nicht auf funktionelle Korperbeschwerden beispielsweise kann auch eine Person mit Krebs und daraus verursachten Korperbeschwerden unter einer Somatischen Belastungsstorung leiden Hypochondrische Reaktionen und Entwicklungen ICD 10 F45 2 sind von funktionellen Storungen klar abzugrenzen Ahnlich zur somatischen Belastungsstorung ICD 10 F45 1 sind Betroffene von unverhaltnismassigen oder exzessiven und anhaltenden Gedanken z B viele Gedanken daruber eine schlimme Krankheit zu haben oder zu bekommen und Gefuhlen z B grosse Sorge uber korperliche Gesundheit belastet welche sich auch im Verhalten widerspiegeln z B Schonverhalten Dies fuhrt zu grosser Krankheitsangst welche viel Zeit und Energie im Leben der Betroffenen einnimmt Anders als bei den funktionellen Storungen und der somatischen Belastungsstorung liegen hier allerdings keine oder nur geringe Korperbeschwerden vor Querulatorische Charakterentwicklung ICD 10 F68 8 und querulatorische wahnhafte Storung ICD 10 F22 0 Funktionelle Storungen mussen mit Hinblick auf die ggf wenig gunstige Prognose ernst genommen werden und durfen nicht etwa wegen des Fehlens organischer Befunde als charakterbedingt oder als weniger erst zu nehmende Personlichkeitsvariante angesehen werden Die diagnosezentrierte Betrachtung eines funktionellen Syndroms kann durch eine personlichkeitszentrierte Betrachtung erganzt werden Beide Betrachtungsweisen schliessen sich jedoch nicht aus 25 61 Prognose BearbeitenAuch die Prognose ist eher als paradox anzusehen ahnlich wie die in Abschnitt Symptomatik beschriebenen Krankheitsmerkmale da die anfanglich oft bagatellisierten funktionellen Beschwerden ohne organische Grundlage eine deutliche Verschlimmerungstendenz aufweisen konnen und sogar eine deutliche Ubersterblichkeit mit sich fuhren Polysymptomatische Formen funktioneller Beschwerden wirken als unreifere Storungen und haben daher wohl eine weniger gute Prognose als monosymptomatische Komorbiditat und polysymptomatische Manifestation sind als zusatzlich belastender Umstand anzusehen so als ob das Erleben einzelner Storungen bzw Symptome sich hinsichtlich seines Krankheitswertes summiert 35 In der bereits genannten Veroffentlichung Von der Emotion zur Lasion 62 kommt der psychosomatische Abwartseffekt bereits im Titel der Arbeit zum Ausdruck Dieser Abwartseffekt macht sich schliesslich haufig in einer korperlichen Schadigung bemerkbar Damit wird die Prognose der funktionellen Syndrome zumindest angedeutet Dies heisst naturlich nicht dass lediglich psychisch bzw emotional verursachte Auswirkungen bei funktionellen Erkrankungen in Frage kommen Erworbene Dispositionen und ererbte Konstitutionen konnen sich in Form von funktionellen Syndromen kombinieren Einmal aufgetretene korperliche Storungen konnen sich immer wieder als Schwachstelle bemerkbar machen Dann spricht man von fixierten Leiden Dabei spielen auch Lerneffekte ebenso wie zu lange fortgesetzte korperliche Untersuchungen eine Rolle Ein nosologisch nicht ausreichend erkannter essentieller Bluthochdruck z B fuhrt im schlimmsten unbehandelten Falle zu den gefurchteten Komplikationen des Hochdrucks wie Nierenschadigung Schlaganfall und Herzinfarkt infolge vermehrter Gefasssklerose Bei nicht erkannter Ursache dieser Hypertonie ist lediglich eine langfristige symptomatische Behandlung mit Medikamenten unter Hinnahme der damit in gewissem Mass verbundenen medikamentosen Nebenwirkungen moglich In der Praxis sind alle Ubergange von der leichten nicht fixierten Hypertonie d h nicht bestandig anhaltenden Blutdruckerhohung Schweregrad I nach Duncan bis zur schweren d h fixierten progressiven malignen Hypertonie Schweregrad IV nach Duncan bekannt 63 Werden keine nosologisch zutreffenden Erklarungsmuster erkannt und therapeutisch sinnvoll behandelt so muss in der Regel mit einer kontinuierlichen Verschlechterung und Chronifizierung der Beschwerden gerechnet werden Ursprunglich wurden funktionelle Syndrome nur als variable und nicht fixierte Symptome definiert 20 Heute werden sie auch als Ursache von chronifizierten vor allem korperlichen Schaden angesehen 21 Therapie BearbeitenWie bereits in Abschnitt Pathogenese ausgefuhrt ist es erforderlich nach in sich gegensatzlichen Handlungsmotiven als Ursache funktioneller Beschwerden zu forschen Daher beginnt die Therapie mit der Erhebung der Anamnese Die Technik der Erhebung einer Anamnese muss daher auch von einer multikonditionalen Betrachtungsweise gepragt sein Stellen von offenen Fragen um nicht eine bestimmte Vorstellung des Untersuchers in den Patienten hinein zu fragen und um ihm die Gelegenheit zu geben seine eigene subjektive Darstellung von diesen Beschwerden zu entwickeln Das Konzept der mehrdimensionalen Psychiatrie wird von Gerhard Buchkremer auch als Ansatz fur eine mehrdimensionale Therapie verstanden 64 Dies ist jedoch wie bereits gesagt ein langwieriger Prozess und kann nicht in einem diagnostischen Ausschlussverfahren organischer Befunde bestehen Die mogliche Enttauschung eines Patienten der auf die Feststellung eines organischen Befundes fixiert ist muss zum Gegenstand einer hauptsachlich vertrauensbildenden therapeutischen Beziehung gemacht werden in der negative Ubertragungen aber auch Gegenubertragungen zum Thema des Gesprachs gemacht werden siehe Abschnitt Soziale Interaktion 21 Psychotherapie Bearbeiten Die aktuelle S3 Leitinie zur Behandlung funktioneller Syndrome empfiehlt eine stationare oder ambulante Psychotherapie Insbesondere bei psychosozialen Belastungsfaktoren psychischer Komorbiditat dysfunktionalen Krankheitsannahmen starker funktioneller Beeintrachtigung oder anhaltend schwierigen Behandler Patient Beziehungen wird eine storungsorientierte Psychotherapie empfohlen Wissenschaftlich gut fundiert sind Verhaltenstherapie psychodynamische Psychotherapie und Hypnotherapie 65 66 Nosologie BearbeitenDer aus der Pathologie stammende Begriff der Nosologie ist in der Psychiatrie nur bedingt anwendbar 53 Ohne Zweifel haben auch korperlich begrundbare Krankheitseinheiten in der Psychiatrie ihren Platz Wenn es aber um das Ganze die Einheit der Krankheitserscheinungen geht so kann nur das Leben selbst Massstab fur eine systematische Einteilung der Krankheiten sein 19 Die alltagliche Praxis des Lebens zeigt dass funktionellen Erkrankungen eine sehr ernst zu nehmende Bedeutung in der gesamten Medizin zukommt und diese Geltung nicht nur in der Psychiatrie zu fordern ist Dazu wird auf die Ausfuhrungen in Abschnitt Erklarungsmuster verwiesen Die im ICD 10 enthaltene Somatoforme autonome Funktionsstorung F45 3 stellt eine diagnostische Kategorie dar die in vergleichbarer Form im DSM IV nicht aufgefuhrt ist Die Autoren Hoffmann und Hochapfel die sich eingehend mit der Nomenklatur des ICD 10 auseinandergesetzt haben sind der Auffassung dass funktionelle Storungen sich am ehesten mit der unter ICD 10 F45 3 kategorisierten somatoformen autonomen Funktionsstorung decken Diese Autoren haben sogar ein eigenes Modell aufgestellt wonach die mit dieser Kategorie im ICD genannten vegetativen Storungen als eine Art von Zwischenstation anzusehen sind auf dem Weg der Symptombildung vom bewussten oder haufiger noch unbewussten affektiven Spannungszustand zu den vielfaltigen Dysfunktionen funktioneller Syndrome Allerdings ist kritisch anzumerken dass es sich dabei um ein physiologisches Modell und nicht um ein psychologisches Erklarungsschema handelt Mit solchen physiologischen Modellen kann die individuelle Verarbeitung von Affekten auf tieferen korperlichen vegetativen Integrationsstufen abgebildet und erlautert werden nicht jedoch die Art der Wahrnehmung der Aussenwelt bzw der Wirklichkeiten 2 Ordnung Ausdruckscharakter Nach dem Konzept der zweiphasischen Verdrangung von Alexander Mitscherlich ist die psychische Verarbeitung primar und geht einer korperlichen Symptomatik voraus 35 Konflikte die nur relativ unvollstandig verdrangt werden fuhren zu neurotischen Storungen unterschiedlicher Art die aber auch mit funktionellen Syndromen einhergehen Erst wenn die Verdrangung weitergeht treten korperliche Dauersymptome an die Stelle neurotischer seelischer Abwehr und funktioneller Beschwerden 67 Thure von Uexkull halt diesen Gedanken fur wichtig da er eine Brucke zwischen verschiedenartigen Krankheitsgruppen zu schlagen vermag indem er sie unter den gemeinsamen Gesichtspunkt der Verdrangung stellt Er besagt dass mit zunehmender Vollstandigkeit der Verdrangung konflikttrachtiger Motive auf der einen Seite die Angst abnimmt wahrend auf der anderen Seite die Schwere korperlicher Erscheinungen zunimmt 20 Diese Vorstellungen basieren auf einem Konzept von Sigmund Freud Dieser sprach von Konversion und meinte damit einen Mechanismus der hysterischen Konfliktbewaltigung Hierbei werde die Erregung einer unvertraglichen Vorstellung ins Korperliche umgesetzt Damit schwinde die Angst die mit der Gefahr des Einbruchs affektgeladener Motive in das Bewusstsein entstehe 68 Eine etwas andere Auffassung vertrat Max Schur mit seinem Konzept der De und Resomatisierung Damit legte er den Schwerpunkt auf die normale Entwicklung des Kindes Diese bestehe darin dass eine Fixierung an bestimmte Organsysteme mit der psychischen Ausreifung der Personlichkeit mehr und in den Hintergrund trete Desomatisierung In Krisensituationen werde diese Entwicklung jedoch rucklaufig Regression so dass es zu erneuter affektiver Korperreaktion komme die Symptomcharakter besitze Resomatisierung 69 Geschichte BearbeitenAntike Bearbeiten Hippokrates von Kos ca 460 370 v Chr sah die Seele als Teil des menschlichen Korpers an und verortete die Gefuhle im Gehirn 70 Deshalb kann man ihn als ersten Vertreter einer neurologisierenden Psychiatrie bzw einer Psychophysiologie betrachten siehe auch die Frage einer seelischen Lokalisation 21 Schon die antiken Arzte des ersten christlichen Jahrhunderts wie Aretaeus um 80 135 oder Galenus um 129 216 deuteten den Zusammenhang zwischen seelischen Alterationen und einem Organleiden wie z B einer Lungenentzundung als einen consensus dt Ubereinstimmung Zustimmung bzw als Sympathie Dieser letztere Begriff wurde auch von der romantischen Medizin des 18 und fruhen 19 Jahrhunderts verwendet siehe auch Abschnitt Psychiker und Somatiker 71 72 Die Auffassungen der Psychiker erinnern auch in anderer Hinsicht an die Lehren antiker Autoren Regeln fur den Umgang mit psychisch Kranken wurden erstmals durch den romischen enzyklopadischen Autor Aulus Cornelius Celsus im 1 Jahrhundert nach Christus formuliert Hierin spiegelt sich auch die spatere von den Psychikern aufgegriffene Dialektik der Auseinandersetzungen um die Anwendung von Zwang bei der Behandlung psychisch Kranker Celsus beschreibt in De re medica die Behandlung der Manie und der Melancholie 73 Er schildert auch verschiedene Moglichkeiten der psychischen Beeinflussung so z B in negativer Hinsicht die heilsame Luge den heilsamen Schmerz und den heilsamen Schrecken in positiver Hinsicht die heilsame Ablenkung und das heilsame Gesprach sowie das einfuhlende Eingehen auf die Patienten Bereits in dieser Aufzahlung sind spatere gegensatzliche Positionen der Psychiatriegeschichte enthalten 74 Bereits Galenos um 129 216 erfasste den funktionellen Aspekt von Erkrankungen indem er von Functio laesa als Symptom der Entzundung sprach 75 Galen ist im Ubrigen eher ein Vertrtreter der sich immer weiter spezialisierenden anatomischen und pathoanatomischen Kenntnisse Mittelalter Bearbeiten Im Mittelalter war der Einfluss der Kirchenlehre auf den Umgang mit den heute als medizinische Krankheit angesehenen mentalen Zustanden vorherrschend Es soll nicht bestritten werden dass viele Kloster und andere kirchliche Einrichtungen sich der Masse notleidender Menschen im heutigen Sinne therapeutisch annahmen so z B die Alexianer und die Barmherzigen Bruder Allerdings ist auch auf moralisierende bzw ausgrenzende kirchliche Tendenzen hinzuweisen Hier mogen Schlagworte genugen wie Jagd nach Hexen und Hexenmeistern Besessenen Buhlteufeln sowie bosen Magiern Die kirchliche Organisation des Umgangs mit dem Problem seelischer Not und menschlicher Verhaltensauffalligkeiten erfolgte z T durch exorzierende Priester und durch Methoden der Inquisition der Hexenverbrennungen der Verfolgung durch den Dominikanerorden und durch die Bulle Summis desiderantes affectibus des Papsts Innozenz VIII vom 5 Dezember 1484 Bereits hier sind auch sakulare Gegenstromungen zu nennen Durch Arzte wie Paracelsus 1493 1541 und Johann Weyer 1515 1588 wurde u a im ausgehenden MA mit Wort und Tat zumindest ansatzweise den Kranken auch in der Offentlichkeit Beistand geleistet 76 77 78 Neuzeit Bearbeiten Im Zeitalter der Sakularisation war es der Staat der die vorher u a von Klostern ubernommenen Aufgaben der Fursorge gegenuber dem Heer der Hilfsbedurftigen ubernahm da diese Kloster nun aufgelost waren Im Frankreich des 17 Jahrhunderts erfolgten noch entschiedene absolutistische Massnahmen der Ausgrenzung des sozialen Elends wie z B per Erlass des Konigs Ludwig XIV des renfermement des pauvres im Mai 1657 Einschliessung der Armen Die buchstablich armen Irren wurden in Bettlergefangnissen untergebracht die den beschonigenden Namen Hopital general trugen In Deutschland hiessen solche Einrichtungen Zuchthaus in England workhouse Der z T verdeckt moralisierende Charakter dieser Behandlungsverfahren ist hier bereits in der Bezeichnung der Unterbringung auffallend In der deutschen Bezeichnung dagegen wird dieser moralisierende Charakter deutlicher und offener formuliert als in Frankreich Man versuchte in Deutschland auch durch Erziehung dem Problem des psychischen Leids naher zu kommen Ein moralisierender Aspekt bei der offentlichen Diskussion des Problems psychisch Kranker kommt jedoch noch in der Auseinandersetzung zwischen Psychikern und Somatikern zum Ausdruck 79 Psychiker und Somatiker Bearbeiten nbsp Mundinus 1275 1326 lehrt Anatomie aufgrund der alten Schriften und aufgrund der assistierten Sektion Titelblatt zu Mundinos AnatomieBei der Auseinandersetzung zwischen Psychikern und Somatikern wie sie in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts gefuhrt wurde und z T noch bis in die Gegenwart anhalt geht es um die folgenschwere bis dahin in der offentlichen Diskussion und Praxis im negativen Sinne geubte moralisierende und damonisierende Praxis im Umgang mit den psychisch Leidenden siehe Abschnitt Mittelalter Bezeichnenderweise ist in Deutschland mit dem Ausdruck Psychiker aber nicht die psychologisierende sondern die moralische Behandlung im positiven Sinne gemeint wahrend in Frankreich mit moral eher die psychische Seite zum Ausdruck kommt entsprechend der eher subjektiv mentalen Bewertung die dieser Ausdruck nicht nur dort seit der Antike angenommen hat 73 80 Die Grundsatze der vor allem in Westeuropa eingefuhrten moralischen Behandlung erinnern auch an die von dem antiken Autor Aulus Cornelius Celsus uberlieferten Methoden fur den Umgang mit psychisch Kranken 74 Die vor allem in Westeuropa vertretenen Psychiker hielten die Geisteskrankheiten als Ausdruck der korperlosen Seele 73 Die Auffassungen von Johann Christian Reil unterschieden sich jedoch hiervon bereits sehr wesentlich auch wenn er einzelne Gedanken der Psychiker aufgriff Reil vertrat bereits die Auffassung von der somatischen Natur psychischer Krankheiten 81 Die moralische Behandlung ist entsprechend den philanthropischen Grundsatzen der Aufklarung gegenuber den radikalen Formen des moralisierenden kirchlichen Machtanspruchs gemildert wenn auch religiose Ubungen ein fester Bestandteil des Erziehungsprogramms waren Dieses Programm bestand ausserdem aus freundlicher individueller Pflege Beschaftigungstherapie Diat Vergnugungen Spielen Musizieren korperlichen Ubungen Studien Erholung Garten und Landarbeit unter Verzicht auf Ausubung von Zwang 53 79 82 Die von den Psychikern vertretene moralisierende Behandlung steht in gewisser Beziehung zu modernen sozialpsychiatrischen Behandlungskonzepten sowie zu den von Freud vertretenen Vorstellungen Bereits ab 1900 beginnt in England und anderen Landern die Forderung gemeindenaher Einrichtungen Damit wird der Sozialarbeiter zum integralen Bestandteil der Psychiatrie 83 Dies stellte umso mehr einen Grund dar fur die Kontroversen zwischen naturwissenschaftlich eingestellter Medizin klassische deutsche Psychiatrie und den neueren Methoden Freuds oder der Sozialpsychiatrie siehe Abschnitt Soziologisches Konzept Die Somatiker forderten entschieden die Prioritat arztlicher Behandlung auf der Grundlage der neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse Diese beruhten in erster Linie auf den Fortschritten der Anatomie seit dem Mittelalter Hier sind u a Namen wie Mondino dei Luzzi 1275 1326 Abb Leonardo da Vinci 1452 1519 Miguel Serveto 1511 1553 und Andreas Vesalius 1514 1564 zu nennen Diese anatomischen Kenntnisse wurden nach und nach zu physiologischen Kenntnissen erweitert d h zu Kenntnissen uber die Funktionen der Organe Dabei wurde der Funktion des Nervensystems bereits sehr fruh eine entscheidende Rolle eingeraumt So haben Robert Whytt 1717 1766 und William Cullen 1710 1790 diesen Gedanken nicht nur auf die Psychiatrie Neurologisierung der Psychiatrie sondern beinahe auf die gesamte Medizin ubertragen und konnen daher als fruhe Vertreter von Grundgedanken der psychosomatischen Medizin angesehen werden Dies obwohl der Begriff Psychosomatik aus dem Lager der Psychiker stammt namlich von Johann Christian August Heinroth 1773 1843 73 Die Somatiker stutzten sich dabei auf Arbeiten von Georg Ernst Stahl 1659 1734 und Albrecht von Haller 1708 1777 Als Urheber des funktionellen Gedankens kann man den Kliniker und Chemiker Georg Ernst Stahl ansehen Er unterschied zwischen sympathischen und pathetischen Geisteskrankheiten siehe Abschnitt Antike Erstere sind nach Stahl durch Erkrankung von Organen verursacht letztere stellen funktionelle Storungen ohne Organerkrankung dar Ubersetzt man sympathisch mit mitleidend so sind die organischen Geisteskrankheiten nur Folge der durch Erkrankung der Organe in Mitleidenschaft gezogenen seelischen Befindlichkeit Neben Stahl gab es zahlreiche andere Zeitgenossen in Deutschland die bereits eine psychogene pathetische Verursachung von Geisteskrankheiten vertraten und somit von der nur organischen Sichtweise trennten so z B Christian Gottlieb Ludwig 1709 1773 und Johann Gottfried Langermann 1786 1832 Damals triumphierte in Deutschland der philosophische Idealismus 73 79 Nach Wesiack hatte bereits Thomas Sydenham 1621 1689 vor Stahl auf ahnliche psychogene Krankheiten in einem Brief 1681 aufmerksam gemacht die durch ihren proteus und chamaleonartigen Charakter andere organische Krankheiten nachahmen Sie seien ausserordentlich haufig und machten uber die Halfte seines nicht fieberhaften Krankenguts aus 84 Nach Ackerknecht hat Sydenham in seinem Brief an Dr Cole 1680 die Vielfaltigkeit dieser Formen der Hysterie beschrieben Allerdings ist nicht Sydenham sondern Thomas Willis 1621 1675 zusammen mit Charles Le Pois 1618 erster Vertreter des Gedankens dass Hysterie keine Erkrankung der Gebarmutter sondern des Gehirns sei 73 In Frankreich hatte bereits J E D Esquirol 1772 1840 auf den funktionellen Aspekt von psychischen Krankheiten aufmerksam gemacht die im Zusammenhang mit dem prozesshaft fortschreitenden Verlauf von funktionellen zu organischen Storungen festzustellen sind vgl auch Abschnitt Pathogenese 79 Vertreter des erzieherischen Gedankens der vor allem in Deutschland wirkenden Psychiker waren der bereits oben erwahnte Johann Christian August Heinroth 1773 1843 sowie Justinus Kerner 1786 1862 Karl Wilhelm Ideler 1795 1860 und Carl August von Eschenmayer 1786 1852 Damonische Vorstellungen der geisterhaften immateriellen Seele gewannen bei ihnen z T wieder Oberhand uber den rein fursorgerischen Gedanken hinsichtlich des psychischen Leids 85 Andererseits ist die Aufklarung gerade in Deutschland und insbesondere die von Immanuel Kant nicht zu vergessen der die Rolle der Pflicht betonte in Abgrenzung von Unvernunft Neigung und Leidenschaft und somit eher zur Selbstreflexion als zum Handeln nach der Uberzeugung politischer Mundigkeit aufforderte Diese Haltung verstarkte selbstredend die Isolierung psychisch Leidender 79 86 Ob philosophischer Idealismus oder Philosophie der Aufklarung die Somatiker sahen sich naturlich veranlasst ihren Standpunkt auch gegenuber philosophischen Theorien zu vertreten Es versteht sich dass dies zunachst im Sinne der Abgrenzung gegenuber hergebrachten Auffassungen erfolgte Der naturwissenschaftliche Gedanke war neu und musste zunachst zu einer Uberbetonung und Verabsolutierung von naturwissenschaftlichen Ursachenlehren und induktiver Methodik fuhren Solche Verabsolutierungen fuhrten zur Fehlinterpretation psychosozialer und kultureller Faktoren und machten den somatischen Gedanken u a anfallig fur die Degenerationslehre Diese kann ihrerseits jedoch bereits wieder als Anpassung an die zeitgenossische Philosophie des Pessimismus betrachtet werden 73 83 Die Somatiker gewannen die Auseinandersetzung in Deutschland und England zwischen der Prioritat physischer korperlich organischer und psychischer seelischer Gesichtspunkte in gewisser Hinsicht bis auf den heutigen Tag Arzte heissen in England physicians auch wenn sie sich um seelische Sachverhalte kummern Dies schliesst nicht aus dass ausgrenzende und moralisierende Aspekte im Umgang mit psychisch Kranken noch immer spurbar sind und der Staat noch immer eine entscheidende Rolle im psychiatrischen Gesundheitswesen spielt Neurose und funktionelle Erkrankung Bearbeiten Ahnlich wie bei der Auseinandersetzung zwischen Psychikern und Somatikern hat auch eine offentliche Debatte uber das Thema Neurose und funktionelle Erkrankungen stattgefunden Die Kriegszitterer Bearbeiten Im Zusammenhang funktioneller Erkrankungen erscheint eine Bemerkung zu dem von Cullen 1710 1790 gepragten Begriff der Neurose angezeigt wie er im heutigen Sinne gebraucht wird Klaus Dorner weist darauf hin dass der von Cullen eingefuhrte Begriff der Neurose uber hundert Jahre seine Bedeutung behielt als Storung der Nervenfunktion ohne erkennbare grobe und sichtbare strukturelle Schadigung Dann habe er seine Bezogenheit auf die Nerven verloren Als Ursache dafur gibt Dorner einerseits an dass sich die Neurologie verselbstandigte und so die psychischen Belange mehr und mehr zur Nebensache wurden Andererseits sei der Begriff Neurose psychologisch verinnerlicht internalisiert worden Die Trennung sei aber keineswegs durch Sigmund Freud 1856 1939 begunstigt worden Freud behielt die psychische und anatomische Topik stets im Auge Vielmehr seien es staatliche Interessen gewesen die der neurologischen Sichtweise des Begriffs Neurose entgegenstanden Anlass dafur gab das Problem der Kriegszitterer Viele Soldaten hatten damals auf die zunehmende Technisierung der Kriegfuhrung mit dem Symptom des Zitterns reagiert Dieses Symptom habe aber aus Grunden der Stutzung der Staatsfinanzen nicht als Krankheit anerkannt werden durfen Vielmehr habe es dem Interesse des Staates nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen kriegfuhrenden Landern gedient die Ideologie des Wehrwillens zu starken Dazu sei es erforderlich gewesen die von diesem Symptom betroffenen Soldaten als Rentenjager und damit im wissenschaftlichen Sinne als Neurotiker abzustempeln Den Betroffenen sei eine psychische Anpassungsstorung attestiert worden der keine organische Grundlage zugesprochen werden durfte Dies sei als wissenschaftliche Erkenntnis propagiert worden was eines der erhellendsten Beispiele darstelle fur die soziologische und politische Verflechtung des Erkenntnisprozesses in der Psychiatrie 79 Auch Thure von Uexkull beschreibt solche Widerspruche im Zusammenhang mit den Kriegszitterern Wenn man Krankheit als Folge einer anatomischen Veranderung definiert so bleibt nichts anderes ubrig als im Falle der Kriegszitterer und vieler anderer Erkrankungen zwischen echten und falschen Krankheiten zu unterscheiden Man habe das im Falle der Kriegszitterer weniger beleidigend getan indem man von organischen und funktionellen Krankheiten sprach Aber nur die ersteren die eine anatomische Veranderung an einem Organ aufwiesen liess man als Zustande gelten die Mitleid und arztliche Hilfe verdienten Die anderen bei denen nur eine Storung der Funktion vorlag einer korperlichen Leistung also aber keine anatomische Organveranderung verdachtigte man der Simulation aus unlauteren Motiven Uexkull fuhrt dazu weiter aus Es verdient festgehalten zu werden wie man hier auf Grund einer offensichtlich falschen theoretischen Voraussetzung zu einer falschen Beurteilung kranker Menschen kam einer Beurteilung die sich durch ihren moralischen Akzent in der Folge besonders nachteilig auswirken sollte Denn diese Dinge spielen auch heute noch bei den Widerstanden der Allgemeinheit die Moglichkeit seelischer Ursachen fur korperliche Leiden zuzulassen eine erhebliche Rolle Thure von Uexkull 20 Die Geschichte der funktionellen Syndrome wird von Gesine Kuspert mit der Beschreibung der Neurasthenie in Zusammenhang gebracht Sie schreibt dass diese Krankheit 1869 von dem amerikanischen Arzt George Miller Beard entdeckt wurde und alle Definitionskriterien funktioneller Syndrome erfulle Sie stellt fest dass es Berichte und Spekulationen uber Neurasthenie Falle wahrend der beiden Weltkriege gab Die meisten dieser Falle seien als Shell Shock Syndrome oder War Neurosis klassifiziert worden Viele Arzte bezeichneten die mysteriosen Erkrankungen der Soldaten aber auch als Neurasthenie Von 1900 bis 1920 im Zuge der Weiterentwicklung der Psychologie und der Psychoanalyse sei Neurasthenie als psychische Krankheit umgedeutet worden Die psychologische Etikettierung habe den Niedergang der Krankheitsbezeichnung Neurasthenie besiegelt 87 88 89 90 Die Hysterikerinnen Bearbeiten Betraf das Problem der Kriegszitterer vor allem Manner so handelt es sich bei der Hysterie um ein Phanomen das seit der Antike hauptsachlich Frauen zugeschrieben wurde Dies sagt schon der Name Hysterie der von altgriechisch ὑstera hystera Gebarmutter abgeleitet wird Sigmund Freud wurde durch seine fruhen Schriften zur Hysterie bekannt Seine psychoanalytische Methode nahm von der Behandlung dieser Patientinnen ihren Ausgang Bei der Hysterie handelt es sich um die reifere Form der Konfliktverarbeitung als z B bei der Hypochondrie 68 Diese Gruppe von Patienten ist insofern von besonderem Interesse weil die beobachteten Storungen oftmals den nur scheinbaren Charakter korperlicher Leiden tragen Sie gehen einher mit Lahmungen Sensibilitatsausfallen und Wahrnehmungsstorungen ja sogar mit Anfallen von Bewusstlosigkeit mit Krampfauslosung oder mit Wahnvorstellungen Identitatsverlust usw Dass bei allen diesen Symptomen ein pathologisch anatomischer Befund fehlt kennzeichnet jedoch diese Symptomatik Der ICD 10 spricht daher nur von Bewegungs und Empfindungsstorungen nicht von eigentlichen Lahmungen und Sensibilitatsausfallen usw Es ist bekannt dass sich Frauen gegen die mit dem Begriff Hysterie verbundene gesellschaftliche Zuschreibung bzw Negativbewertung gewehrt haben und dass die Bezeichnung Hysterie inzwischen z B vom ICD 10 nicht mehr gebraucht wird Es sind aber dafur verschiedenste neue Bezeichnungen anstelle des alten als diskriminierend empfundenen Begriffs vorgeschlagen worden so dass die Frage gestellt werden darf ob denn so das Problem als gelost betrachtet werden kann Kritik an der Hysterie ist ja nicht ein Kampf gegen bestimmte Worte sondern vor allem auch gegen bestimmte Inhalte Es kommt daher darauf an zu verstehen wogegen sich die Kritik uberhaupt wendet 35 Eine Teilantwort besteht darin dass Hysterie haufig als eine psychologisch verinnerlichte Krankheit bewertet wurde Neurose wobei es sich offenbar weitgehend um allgemein verbreitete Charaktermerkmale handelte siehe auch Abschnitt Diagnostische Terminologie und Differentialdiagnosen 79 91 Dieser Fragestellung hat sich auch Thure von Uexkull gewidmet Auch er vertritt zum Thema Hysterie die in seinem vorstehenden Zitat 20 genannte Auffassung von falscher theoretischer Voraussetzung aufgrund eines vordergrundig moralischen Akzents der Beurteilung Neuschopfungen von Begriffen wie Briquet Syndrom neuer Name fur Hysterie Histrionische Personlichkeitsstorung Dissoziative Storung Konversionsstorung u v a mehr andern nichts an den Mangeln eines einseitigen nosologischen Systems und mangelhafter ursachlicher Erklarungen von bestimmten Verhaltensweisen die bereits ihrerseits Ausdruck eines gesellschaftlichen Missverstandnisses zu sein scheinen Wenn sich Patienten veranlasst fuhlen durch Symptomwandel auf immer neue Art und Weise die Aufmerksamkeit auf ein ungelostes Problem zu lenken und damit u a auch betrachtliches gesellschaftliches Unverstandnis zu signalisieren so wird auf der anderen Seite durch immer nur weitere Neuschopfungen der medizinischen Terminologie unerklarlicherweise genau das wiederholt was auch der Patient auf seine Weise tut Damit wird zum Ausdruck gebracht dass die unerhorte Botschaft der Hysterie weder dem bekannt ist von dem sie ausgeht noch dem der sie empfangt 92 Die psychosomatisch Kranken Bearbeiten Psychosomatisch Kranke leiden nicht an Beschwerden die durch korperliche Veranderungen ausgelost und verursacht sind sondern an Beschwerden die korperliche Veranderungen zur Folge haben Die Eigenstandigkeit dieser Krankheitsgruppe ergab sich daraus dass z B bestimmte Patienten mit einem Magengeschwur nicht dadurch geheilt werden konnten dass man dieses Geschwur chirurgisch entfernte Die so chirurgisch behandelten Patienten entwickelten in der Folge neue Magengeschwure Selbst dann wenn man den ganzen Magen entfernte litten sie weiter unter Beschwerden die durch den Verlust ebendieses Organs gekennzeichnet waren iatrogene Schaden vgl auch Abb Drehtureffekt im Abschnitt Soziale Interaktion Erst daraus leitete man die Konsequenz ab dass Magengeschwure u U einer psychotherapeutischen Behandlung bedurfen da sie als psychosomatisch bedingt anzusehen sind In Deutschland und England hatte der Kampf zwischen Psychikern und Somatikern zu einem Vorherrschen des naturwissenschaftlichen Standpunkts gefuhrt vgl Abschnitt Psychiker und Somatiker Hier stand die Psychiatrie der These psychisch ausgeloster korperlicher Krankheiten wesentlich ablehnender gegenuber Die Betonung der Rolle psychogener Faktoren wie sie u a von Sigmund Freud vertreten wurde erschien daher wie ein Ruckfall in die romantische Medizin In Nordamerika dagegen besonders unter dem Einfluss des Arztes Adolf Meyer ging man dazu uber Psychiater auf internen chirurgischen und anderen Stationen einzusetzen um in interdisziplinarer Zusammenarbeit mit diesen Fachbereichen die unterschiedlichen Krankheitsfaktoren besser zu unterscheiden 20 Heutiger Stand Bearbeiten Eine 2006 veroffentlichte Arbeit uber funktionelle Syndrome kommt aufgrund wissenschaftlich medizinischer Veroffentlichungen in den USA im Beobachtungszeitraum von funf Jahren vor der Publikation zu folgenden Einschatzungen wesentlicher arztlicher Perspektiven 90 Biologisch medizinische Interpretationen Hier werden psychische psychiatrische oder soziale Faktoren als Ursachen ausgeschlossen Patienten Prototypen Diese Interpretation basiert auf einer uberwiegend negativen Einschatzung von Patienten mit funktionellen Syndromen Holistische Interpretationen Der holistische Ansatz wie er auch von der WHO vertreten wird erklart die Ursachen funktioneller Syndrome und ihrer Krankheitsmechanismen als Zusammenspiel biologischer psychologischer und sozialer Faktoren Psychiatrische und psychologische Erklarungen Hier wird das Erlernen von vielseitigem Krankheitsverhalten welches sich in psychologischer Anpassung oder auch in Reaktionen auf Missbrauch und Trauma bemerkbar macht als Ursachen der Krankheiten diskutiert Sozialkonstruktivistische Perspektiven Hierbei werden gesellschaftliche Prozesse fur die Entstehung und den Fortbestand der funktionellen Syndrome geltend gemacht Literatur BearbeitenRolf Adler Hrsg Psychosomatische Medizin Modelle arztlichen Denkens und Handelns Begrundet von Thure von Uexkull Urban amp Schwarzenberg Munchen 2003 Kap 51 Funktionelle Storungen somatoforme Storungen S 749 796 Gesine Anke Kuspert Streitpunkt Krankheit Die Kontroverse um funktionelle Syndrome zwischen Medizinern und Laien in den USA 2006 Weblinks BearbeitenDarstellung Memento vom 30 April 2009 im Internet Archive Medizinische Universitat Wien Einzelnachweise Bearbeiten Funktionelle Beschwerden Somatisierungsstorungen Deutscher Arzteverlag GmbH Redaktion Deutsches Arzteblatt 22 Januar 1999 abgerufen am 8 Mai 2023 a b Christopher Burton Per Fink Peter Henningsen Bernd Lowe Winfried Rief on behalf of the EURONET SOMA Group Functional somatic disorders discussion paper for a new common classification for research and clinical use In BMC Medicine Band 18 Nr 1 3 Marz 2020 ISSN 1741 7015 S 34 doi 10 1186 s12916 020 1505 4 PMID 32122350 PMC 7052963 freier Volltext a b c Anne Toussaint Einfuhrung Somatoforme Storungen Somatische Belastungsstorungen 1 Auflage Munchen 2020 ISBN 978 3 8252 5349 3 Hannah R Cock Mark J Edwards Functional neurological disorders acute presentations and management In Clinical Medicine Band 18 Nr 5 Oktober 2018 ISSN 1470 2118 S 414 417 doi 10 7861 clinmedicine 18 5 414 Alberto J Espay Selma Aybek Alan Carson Mark J Edwards Laura H Goldstein Mark Hallett Kathrin LaFaver W Curt LaFrance Anthony E Lang Tim Nicholson Glenn Nielsen Markus Reuber Valerie Voon Jon Stone Francesca Morgante Current Concepts in Diagnosis and Treatment of Functional Neurological Disorders In JAMA Neurology Band 75 Nr 9 1 September 2018 ISSN 2168 6149 S 1132 doi 10 1001 jamaneurol 2018 1264 PMID 29868890 PMC 7293766 freier Volltext jamanetwork com abgerufen am 30 Marz 2023 a b Christopher Burton Per Fink Peter Henningsen Bernd Lowe Winfried Rief on behalf of the EURONET SOMA Group Functional somatic disorders discussion paper for a new common classification for research and clinical use In BMC Medicine Band 18 Nr 1 3 Marz 2020 ISSN 1741 7015 S 34 doi 10 1186 s12916 020 1505 4 PMID 32122350 PMC 7052963 freier Volltext Mark Hallett Selma Aybek Barbara A Dworetzky Laura McWhirter Jeffrey P Staab Jon Stone Functional neurological disorder new subtypes and shared mechanisms In The Lancet Neurology Band 21 Nr 6 1 Juni 2022 ISSN 1474 4422 S 537 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Band 52 Nr 4 Marz 2022 ISSN 0033 2917 S 632 648 doi 10 1017 S0033291721004177 PMID 34776017 PMC 8961337 freier Volltext Hans Georg Gadamer Uber die Verborgenheit der Gesundheit Bibliothek Suhrkamp Band 1135 Frankfurt am Main 1993 Vorwort S 7 Dass es Grenzen der Messbarkeit gibt hat uns die Physik unseres Jahrhunderts gelehrt dgl Kap Theorie Technik Praxis S 11 ff und Kap Leiberfahrung und Objektivierbarkeit S 95 a b c Karl Jaspers Allgemeine Psychopathologie 9 Auflage Springer Berlin 1973 ISBN 3 540 03340 8 a zu Stw phanomenologische Methodik S 41 47 ff b zu Stw einlinige Kausalitat 3 Teil Die kausalen Zusammenhange des Seelenlebens erklarende Psychologie Abs b Mechanismus und Organismus S 376 c zu Stw Nosologie 4 Teil Die Auffassung der Gesamtheit des Seelenlebens S 464 ff a b c d e f g h i j Thure von Uexkull Grundfragen der psychosomatischen Medizin Rowohlt Taschenbuch Reinbek bei Hamburg 1963 a zu Stw Disposition S 32 ff 45 49 f 57 f 64 67 218 b zu Stw funktionelle Syndrome S 18 198 ff 233 zu Stw Modelle der Nachrichtentechnik S 19 243 ff 257 ff c zu Stw Versagen naturwiss Methoden bei seelischen Vorgangen Seite 16 d zu Stw Ende naturwiss Erklarungsversuche Zitat eines Gedankens nach Viktor von Weizsacker Seite 21 f e zu Stw Teleologie S 25 88 247 dgl zu Stw Ausdruckskrankheiten S 150 ff 155 158 165 172 194 197 f 201 203 ff 233 dgl zu Stw Bereitstellungskrankheiten S 194 f 197 f 200 f 203 ff 233 ff f zu Stw Motiv und Bereitstellung S 203 ff g zu Stw Subjekt Objekt Zusammenhang Seite 102 h zu Stw variable und vorlaufige nicht fixierte Symptomatik S 198 201 i zu Stw zweiphasige Verdrangung Seite 204 j zu Stw Simulation S 17 f k zu Stw moralisierende Betrachtung Seite 18 l zu Stw Magengeschwur als Prototyp psychosomatischer Erkrankung S 18 ff dgl zu Stw Gesundheitswesen USA und Deutschland S 39 44 f a b c d e f g h i j k l m n o Thure von Uexkull Hrsg u a Psychosomatische Medizin 3 Auflage Urban amp Schwarzenberg Munchen 1986 ISBN 3 541 08843 5 a zu Stw psychophysische Korrelation S 24 26 613 732 773 1286 1288 b n alle anderen Quellenangaben enthalten in Kap 28 Funktionelle Syndrome in der Inneren Medizin S 489 502 mit Ausnahme von j spezielle Hinweise hierzu b zu Stw chiffrierte Diagnose S 491 c zu Stw positive Kriterien psychischer Befunderhebung S 490 498 2 d zu Stw alternative Untersuchungsmethoden bei funktionellen Syndromen S 492 1 495 ff e zu Stw Homoiostase S 491 2 f zu Stw ungleiche Rechtspraxis Seite 492 1 495 2 g zu Stw Rolle kultureller Rahmenbedingungen Seite 492 1 h zu Stw medizinsoziologische Faktoren S 490 498 2 i zu Stw epidemiologische Einteilung funktioneller Syndrome S 493 ff j zu Stw Funktionale Aspekte der Abwehr und der Regression im Alter S 1094 ff k zu Stw pathogenetisches Modell der Symptombildung S 495 f l zu Stw Neufassung der klassischen Reflextheorie oder Rolle des Subjekts als Ort der Koordination zwischen Innen und Aussenwelt Seite 10 m zu Stw Unterscheidung essentiell symptomatisch bei funktionellen Syndromen Seite 491 1 n zu Stw typische Symptome Seite 490 o zu Stw Organschaden Chronifizierung und Prognose S 499 2 Zf 3 501 1 Pkt 3 p zu Stw einige Leitlinien der Therapie 499 ff q zu Stw Hippokrates S 141 a b c Johannes Siegrist Lehrbuch der Medizinischen Soziologie 3 Auflage Urban amp Schwarzenberg Munchen 1977 ISBN 3 541 06383 1 a zu Stw Funktionelle Storungen und Krankheitsverstandnis S 143 b zu Stw Methodik der Psychopathologie S 143 145 Giovanni Jervis Krise der Psychiatrie und Widerspruche der Institution In Franco Basaglia Die negierte Institution oder die Gemeinschaft der Ausgeschlossenen Suhrkamp Frankfurt 1971 S 290 316 Thomas Szasz Geisteskrankheit ein moderner Mythos Walter Freiburg i Br Olten 1972 a b Gerd Huber Psychiatrie Systematischer Lehrtext fur Studenten und Arzte F K Schattauer Stuttgart 1974 ISBN 3 7945 0404 6 a zu Stw Multikonditionale Betrachtungsweise S 9 12 f 46 55 88 95 110 123 221 229 251 305 313 337 Im Sinne der multikonditionalen Betrachtungsweise und der von ihr geforderten Flexibilitat des Untersuchers erscheint die Bemerkung angebracht dass Gert Huber das hier zitierte Buch seinem Vater Fritz Huber gewidmet hat der praktischer Arzt in Echterdingen war b zu Stw personlichkeitszentrierte vs diagnosezentrierte Betrachtung Seite 1 c zu Stw Hypochondrie Seite 236 ff Huber unterscheidet unter den asthenischen Personlichkeiten Neurasthenie die hypochondrischen aus chakterologischen Grunden leicht Versagenden von den in Bezug auf spezielle Leistungen wie Konzentration Gedachtnis usw sich psychisch unzulanglich Fuhlenden Psychasthenie Medizinische Universitat Wien Funktionelle Syndrome Memento vom 30 April 2009 im Internet Archive November 2009 Nervenheilkunde Zeitschrift fur interdisziplinare Fortbildung Schriftleitung D Soyka Kiel Manfred Spitzer Ulm Komorbiditat bei neurologischen und psychischen Erkrankungen 2004 23 S 1 67 Rolf Adler Hrsg Psychosomatische Medizin Modelle arztlichen Denkens und Handelns Begrundet von Thure von Uexkull Urban amp Schwarzenberg Munchen 2003 1564 S Kap 51 Funktionelle Storungen somatoforme Storungen S 752 dgl Kap 24 ICD 10 und DSM IV Eine kritische Stellungnahme zum Gebrauch der internationalen Diagnoseschlussel S 389 396 Internationale Diagnoseschlussel In Stefan Weinmann Erfolgsmythos Psychopharmaka Warum wir Medikamente in der Psychiatrie neu bewerten mussen 1 Auflage Psychiatrie Verlag Bonn 2008 ISBN 978 3 88414 455 8 S 40 52 Fachwissen 264 S Buchbesprechung Memento vom 13 Juni 2010 im Internet Archive Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Herausgegeben von Wilhelm Weischedel 1 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1995 Band 1 stw ISBN 3 518 09327 4 text und seitenidentisch mit Band III der Werkausgabe a zu Stw Zeit S 78 80 f oder Konkordanz fur Kant Ausgaben KrV B 46 49 50 b zu Stw Modell S 612 621 oder Konkordanz fur Kant Ausgaben KrV B 741 f 745 747 Sigmund Freud Die Verdrangung In Das Unbewusste Schriften zur Psychoanalyse S Fischer Verlag 1963 S 69 zuerst erschienen in Zeitschrift f Psychoanalyse 1915 Band III Gesammelte Werke S Fischer Band X Reinhard Brunner Hrsg u a Worterbuch der Individualpsychologie Ernst Reinhardt Munchen 1985 ISBN 3 497 01100 2 S 136 Kap Finalitat Kausalitat Carl Gustav Jung Freud und die Psychoanalyse In Gesammelte Werke Band 4 Walter Dusseldorf 1995 ISBN 3 530 40079 3 Paperback Sonderausgabe 404 ff S 206 f Regression 452 S 228 f Traume 688 S 342 Begriff Rainer Tolle Psychiatrie Kinder und jugendpsychiatrische Bearbeitung von Reinhart Lempp 7 Auflage Springer Berlin 1985 ISBN 3 540 15853 7 a zu Stw Teleologie S 64 ff b zu Stw Hypochondrie S 69 a b c d e f g h i Sven Olaf Hoffmann G Hochapfel Neurosenlehre Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin 1999 6 Auflage CompactLehrbuch Schattauer Stuttgart 2003 ISBN 3 7945 1960 4 a zu Stw Unterscheidung mono und polysymptomatischer Formen funktioneller Syndrome aus Sicht d psychogenetischen Reife S 245 f b zu Stw Konzepte der Resomatisierung und Aktualneurose S 205 ff c zu Stw Arzt Patient Verhaltnis Negativkatalog S 266 d zu Stw Arzt Patient Verhaltnis Positivkatalog S 248 423 f e zu Stw Sinn der Koppelung gegensatzlicher Motive mit Krankheitserleben Seite 247 unten f zu Stw sinnbildlicher Ausdrucksgehalt S 202 204 dgl zu Stw unspezif Ausdruckscharakter funkt Syndrome und statistische Gemeinsamkeiten bzw Unterschiede zur Normalbevolkerung S 247 Mitte dgl zu Stw Zunahme unspezif Ausdrucksmoglichkeiten mit Hilfe von Komorbiditat S 184 g zu Stw falsche Organdiagnostik S 266 h zu Stw polysymptomatische Manifestation S 246 i zu Stw zweiphasische Verdrangung S 207 dgl zu Stw Kritik am ICD 10 S 246 f dgl zu Stw eigenes Modell der Entstehung funktioneller Syndrome von Hoffmann und Hochapfel S 256 j zu Stw Hysterie als diskriminierende Bezeichnung S 221 f Christian Katzenmeier Arzthaftung J C B Mohr Siebeck Tubingen 2002 ISBN 3 16 147681 6 S 29 276 f S Wessely C Nimnuan M Sharpe Functional somatic syndromes one or many In The Lancet Band 354 Nr 9182 September 1999 S 936 939 doi 10 1016 S0140 6736 98 08320 2 Hans Joachim Haase Therapie mit Psychopharmaka und anderen seelisches Befinden beeinflussenden Medikamenten 4 Auflage F K Schattauer Stuttgart 1977 ISBN 3 7945 0490 9 S 171 ff 407 zu Stw Drehturpsychiatrie Bernd Eikelmann Sozialpsychiatrisches Basiswissen Enke Stuttgart 1998 ISBN 3 432 27802 0 Chaichana Nimnuan Matthew Hotopf Simon Wessely Medically unexplained symptoms An epidemiological study in seven specialities In Journal of Psychosomatic Research Band 51 Nr 1 1 Juli 2001 ISSN 0022 3999 S 361 367 doi 10 1016 S0022 3999 01 00223 9 Heidemarie Haller Holger Cramer Romy Lauche Gustav Dobos Somatoform Disorders and Medically Unexplained Symptoms in Primary Care In Deutsches Arzteblatt international 17 April 2015 ISSN 1866 0452 doi 10 3238 arztebl 2015 0279 PMID 25939319 PMC 4442550 freier Volltext Ami D Sperber Shrikant I Bangdiwala Douglas A Drossman Uday C Ghoshal Magnus Simren Jan Tack William E Whitehead Dan L Dumitrascu Xuicai Fang Shin Fukudo John Kellow Edith Okeke Eamonn M M Quigley Max Schmulson Peter Whorwell Timothy Archampong Payman Adibi Viola Andresen Marc A Benninga Bruno Bonaz Serhat Bor Luis Bustos Fernandez Suck Chei Choi Enrico S Corazziari Carlos Francisconi Albis Hani Leonid Lazebnik Yeong Yeh Lee Agata Mulak M Masudur Rahman Javier Santos Mashiko Setshedi Ari Fahrial Syam Stephen Vanner Reuben K Wong Aurelio Lopez Colombo Valeria Costa Ram Dickman Motoyori Kanazawa Ammar Hassanzadeh Keshteli Rutaba Khatun Iradj Maleki Pierre Poitras Nitesh Pratap Oksana Stefanyuk Sandie Thomson Judith Zeevenhooven Olafur S Palsson Worldwide Prevalence and Burden of Functional Gastrointestinal Disorders Results of Rome Foundation Global Study In Gastroenterology Band 160 Nr 1 1 Januar 2021 ISSN 0016 5085 S 99 114 e3 doi 10 1053 j gastro 2020 04 014 PMID 32294476 Amelia Pasqual Marques Adriana de Sousa do Espirito Santo Ana Assumpcao Berssaneti Luciana Akemi Matsutani Susan Lee King Yuan Prevalence of fibromyalgia literature review update In Revista Brasileira de Reumatologia English Edition Band 57 Nr 4 1 Juli 2017 ISSN 2255 5021 S 356 363 doi 10 1016 j rbre 2017 01 005 Maria Blohmke Sozialmedizin In Hans Schaefer Maria Blohmke Hrsg Erfolge und Grenzen der modernen Medizin Fischer Bucherei Frankfurt 1966 S 237 f Marie Weinreich Petersen Andreas Schroder Torben Jorgensen Eva Ornbol Thomas Meinertz Dantoft Marie Eliasen Tina Wisbech Carstensen Lene Falgaard Eplov Per Fink Prevalence of functional somatic syndromes and bodily distress syndrome in the Danish population the DanFunD study In Scandinavian Journal of Public Health Band 48 Nr 5 Juli 2020 ISSN 1403 4948 S 567 576 doi 10 1177 1403494819868592 Thure von Uexkull Funktionelle Herz und Kreislaufstorungen II Internistentagung Jena Halle Leipzig VEB Thieme Leipzig 1962 Klaus Dorner Der gute Arzt Lehrbuch der arztlichen Grundhaltung Stuttgart 2001 Schattauer Stuttgart New York 2001 ISBN 978 3 7945 2050 3 Buchrezensionen perlentaucher de Mario Erdheim Die gesellschaftliche Produktion von Unbewusstheit Eine Einfuhrung in den ethnopsychoanalytischen Prozess 2 Auflage suhrkamp taschenbuch wissenschaft 456 Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 518 28065 1 S 17 24 134 hier auch weitere Quellenangaben Kurt R Eissler Medical Orthodoxie and the Future of Psychoanalysis New York 1965 S 66 W Schwerd Rechtsmedizin 5 Auflage Deutscher Arzte Verlag Koln 1992 ISBN 3 7691 0255 X 360 S Kap 11 Arztliche Ethik S 279 ff Giovanni Jervis Die offene Institution Uber Psychiatrie und Politik Syndikat Autoren und Verlagsgesellschaft Frankfurt 1979 ISBN 3 8108 0126 7 S 100 108 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 64 a b c Uwe Henrik Peters Worterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie 3 Auflage Urban amp Schwarzenberg Munchen 1984 a Stw Funktionelle Psychose Seite 453 b Stw Moralische Behandlung Seite 357 dgl Stw Nosologie Seite 378 c Stw Psychiker Seite 436 H Schepank Psychogene Erkrankungen der Stadtbevolkerung Springer 1987 Berlin L Grollnick A familily perspective of psychosomytic factors in illness A review of the literature Family Process 11 1972 S 457 486 Markus Reuber Assadulah Qurishi Jurgen Bauer Christoph Helmstaedter Guillen Fernandez Guido Widman Christian E Elger Are there physical risk factors for psychogenic non epileptic seizures in patients with epilepsy In Seizure Band 12 Nr 8 Dezember 2003 S 561 567 doi 10 1016 S1059 1311 03 00064 5 Keeley M Fairbrass Sarah J Costantino David J Gracie Alexander C Ford Prevalence of irritable bowel syndrome type symptoms in patients with inflammatory bowel disease in remission a systematic review and meta analysis In The Lancet Gastroenterology amp Hepatology Band 5 Nr 12 Dezember 2020 S 1053 1062 doi 10 1016 S2468 1253 20 30300 9 Linda Gask Christopher Dowrick Peter Salmon Sarah Peters Richard Morriss Reattribution reconsidered Narrative review and reflections on an educational intervention for medically unexplained symptoms in primary care settings In Journal of Psychosomatic Research Band 71 Nr 5 November 2011 S 325 334 doi 10 1016 j jpsychores 2011 05 008 ICD 11 for Mortality and Morbidity Statistics Abgerufen am 24 Marz 2023 Jon Stone Mark Hallett Alan Carson Donna Bergen Raad Shakir Functional disorders in the Neurology section of ICD 11 A landmark opportunity In Neurology Band 83 Nr 24 9 Dezember 2014 ISSN 0028 3878 S 2299 2301 doi 10 1212 WNL 0000000000001063 PMID 25488992 PMC 4277679 freier Volltext Stavros Mentzos Neurotische Konfliktverarbeitung Einfuhrung in die psychoanalytische Neurosenlehre unter Berucksichtigung neuerer Perspektiven c 1982 Kindler Fischer Taschenbuch Frankfurt 1992 ISBN 3 596 42239 6 a zu Stw Abgrenzung von Charakter und Symptomneurose S 84 ff Textauszug Ein neurotischer intrapsychischer Konflikt kann lange Zeit ohne sichtbare Symptome existieren sei es weil die Verdrangung gut funktioniert oder weil die intrapsychische Spannung noch relativ niedrig ist Das Auftreten von Symptomen signalisiert eine Erhohung dieser Spannung oder ein Nachlassen der Abwehr Auch wenn man davon ausgeht dass eine allzu pointierte Abgrenzung von Charakterneurose und Symptomneurose wegen des bei beiden Formen vorhandenen kommunikativen Aspekts Ausdruckswerts kunstlich ist so erscheint doch z B eine korperbezogene Symptomatik prognostisch anders einzuschatzen als eine rein psychogene Dies erscheint auch aufgrund des hier genannten quantitativen und qualitativen Unterschieds der psychogenen Verarbeitung nachvollziehbar b zu Stw Hypochondrie S 190 ff Franz Alexander Psychosomatic Medicine Norton London 1950 zitiert in Wissenschaftlicher Dienst Roche Von der Emotion zur Lasion Hoffmann La Roche Grenzach Baden 1968 a b Seite 30 Helmut Dennig Lehrbuch der Inneren Medizin 7 Auflage Georg Thieme Stuttgart 1966 Band I S 671 Gerhard Buchkremer Neue und alte Argumente fur eine mehrdimensionale Therapie in der Psychiatrie In Psychiatrie heute Aspekte und Perspektiven Festschrift 1 Auflage Urban und Schwarzenberg Munchen 1994 ISBN 3 541 17181 2 S 7 20 Casper Roenneberg Heribert Sattel Rainer Schaefert Peter Henningsen Constanze Hausteiner Wiehle Klinische Leitlinie Funktionelle Korperbeschwerden Kurzfassung In Deutsches Arzteblatt Jg 116 Nr 33 34 19 August 2019 S 559 awmf org PDF Redaktion Redaktion Casper Roenneberg Constanze Hausteiner Wiehle Rainer Schafert Heribert Sattel und Peter Henningsen S3 Leitlinie Funktionelle Korperbeschwerden AWMF Reg Nr 051 001 LANGFASSUNG Hrsg AWMF 16 November 2017 awmf org PDF Alexander Mitscherlich Anmerkungen uber die Chronifizierung psychosomatischen Geschehens Psyche XV l 1961 a b Sigmund Freud Studien uber Hysterie Fruhe Schriften zur Neurosenlehre Gesammelte Werke Band I 3 Auflage S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1953 ISBN 3 10 022703 4 9 Auflage a zu Stw Konversion S 63 142 242 249 269 288 324 392 b zu Stw Geschichte der Hysterie siehe die in diesem Band versammelten Einzelschriften Max Schur Comments on the Metapsychology of Somatization Psa Stud Child 10 1955 119 164 Dt in K Brede Hrsg Einfuhrung in die Psychosomatische Medizin Frankfurt 1974 S 335 395 Corpus Hippocraticum De morbo sacro 17 Peter R Hofstatter Hrsg Psychologie Das Fischer Lexikon Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1972 ISBN 3 436 01159 2 Kap Psychosomatische Storungen S 269 H Maudsley Physiology and pathology of the mind 1867 a b c d e f g Erwin H Ackerknecht Kurze Geschichte der Psychiatrie 3 Auflage Enke Stuttgart 1985 ISBN 3 432 80043 6 a zu Stw Celsus Seite 11 b zu Stw moralistisch Bedeutung in der deutschen und franzosischen Sprache S 60 c zu Stw Psychiker und Somatiker S 15 36 f 42 52 53 57 59 61 74 hier zitierte Stellen kursiv d zu Stw Heinroth Seite 60 e zu Stw Vorlaufer der Theorie psychogener Krankheitsauslosung Seite 35 f f zu Stw Thomas Sydenham S 30 32 g zu Stw somatische Diagnostik und Therapie S 53 101 ff a b H J Luderer Geschichte der Psychiatrie Gekurzter Vortrag vom Medientag des Landesverbandes Thuringen der Angehorigen psychisch Kranker e V in Jena vom 19 Juni 1999 lichtblick99 de Memento des Originals vom 16 Juni 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lichtblick99 de Hans Ulrich Zollinger Pathologische Anatomie Band I Allgemeine Pathologie Georg Thieme Verlag 1968 Stuttgart Seite 140 Johann Weyer De praestigiis daemonorum et incantationibus et veneficiis Basilea 1564 Paracelsus Das siebente Buch in der Arznei Von den Krankheiten die der Vernunft berauben De morbis amentium Wladimir Lindenberg Tragik und Triumph grosser Arzte 1 Auflage J Ebner Ulm 1948 Hier sind die Kap uber Paracelsus und J Weyer enthalten auf die sich die Darstellung einschliesslich vorstehender Quellenangaben bezieht S 33 69 a b c d e f g Klaus Dorner Burger und Irre Zur Sozialgeschichte und Wissenschaftssoziologie der Psychiatrie 1969 Fischer Taschenbuch Bucher des Wissens Frankfurt am Main 1975 ISBN 3 436 02101 6 a zu Stw Somatiker und Psychiker S 180 189 287 302 305 316 324 b zu Stw Beurteilung der Freudschen Methodik im Verlauf der Geschichte S 11 62 133 185 271 312 318 345 c zu Stw Johann Gottfried Langermann S 243 ff d zu Stw prozesshafter Verlauf Seite 175 e zu Stw erzieherischer Gedanke in der Psychiatrie S 208 ff 240 246 ff f zu Stw Kriegszitterer S 62 Fussnote 73 g zu Stw verinnerlichter Begriff der Neurose S 62 Fussnote 73 wie letzte Fussnote e Hans Georg Gadamer Hermeneutik II Wahrheit und Methode Erganzungen Gesammelte Werke J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1990 Band II ISBN 3 16 146043 X Kap 23 Probleme der praktischen Vernunft Zu Stw Gegenuberstellung des modernen Begriffs der moral sciences John Stuart Mill und der antiken Uberlieferung von der menschlichen Praxis einschliesslich der Politik seit der Antike Aristoteles insbes S 320 Abs 2 S 324 und S 327 Abs 2 Johann Christian Reil Rhapsodien uber die Anwendung der psychischen Kurmethode auf Geisteszerruttungen Halle 1803 S 26 und 49 f George Cheyne The English Malady or A Treatise of Nervous Diseases of All Kinds as Spleen Vapours Lowness of Spirits Hypochondriacal and Hysterical Distempers Dublin 1733 Facsimile ed Hrsg Eric T Carlson 1976 Scholars Facsimiles amp Reprints ISBN 978 0 8201 1281 7 a b Klaus Dorner Ursula Plog Irren ist menschlich oder Lehrbuch der Psychiatrie Psychotherapie 7 Auflage Psychiatrie Verlag Rehburg Loccum 1983 ISBN 3 88414 001 9 a zu Stw Ruckkehr zur sozialmoralischen Behandlung S 438 b zu Stw Wiederannaherung von Psychiatrie und Philosophie S 439 Wolfgang Wesiack Grundzuge der Psychosomatischen Medizin Becksche Schwarze Reihe Nr 15 Beck Verlag Munchen 1974 S 85 zitiert nach Thure von Uexkull Psychosomatische Medizin 3 Auflage wie hier vorstehend S 491 Carl August von Eschenmayer 1837 Konflikt zwischen Himmel und Holle an dem Damon eines besessenen Madchens beobachtet Immanuel Kant Kritik der praktischen Vernunft Herausgegeben von Wilhelm Weischedel 1 Auflage Suhrkamp stw Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 518 09327 4 text und seitenidentisch mit Band VII der Werkausgabe S 209 oder Konkordanz fur Kant Ausgaben KpV A 154 S Wessely Old wine in new bottles Neurasthenia and ME Psychological Medicine 20 1 S 35 53 1990 Shorter Edward From Paralysis to Fatigue A History of Psychosomatic Illness in the Modern Era New York Free Press 1993 E Showalter Hystories Hysterical Epidemics and Modern Media Columbia University Press New York 1997 a b Gesine Anke Kuspert Streitpunkt Krankheit Die Kontroverse um funktionelle Syndrome zwischen Medizinern und Laien in den USA 1 Auflage 2006 354 Seiten zu Stw Neurasthenie S 16 f zu Stw wesentliche arztliche Aspekte und Perspektiven hinsichtlich der funkt Syndrome S 234 ub uni erlangen de Edward Shorter A historical Dictionary of Psychiatry 1 Auflage Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 517668 5 zu Stw Hysteria S 52 133 139 213 283 stoa usp br PDF Lucien Israel Die unerhorte Botschaft der Hysterie Ernst Reinhardt Munchen 1983 ISBN 3 497 01045 6 S 36 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Funktionelle Syndrome amp oldid 236736703