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Schlachten der Befreiungskriege 1813 1815 Fruhjahrsfeldzug 1813Luneburg Mockern Halle Grossgorschen Gersdorf Bautzen Reichenbach Nettelnburg Haynau Luckau Herbstfeldzug 1813Grossbeeren Katzbach Dresden Hagelberg Kulm Dennewitz Gohrde Altenburg Wittenberg Wartenburg Liebertwolkwitz Leipzig Torgau Hanau Hochheim Danzig Winterfeldzug 1814Epinal Colombey Brienne La Rothiere Champaubert Montmirail Chateau Thierry Vauchamps Mormant Montereau Bar sur Aube Soissons Craonne Laon Reims Arcis sur Aube Fere Champenoise Saint Dizier Claye Paris Sommerfeldzug von 1815Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Paris Der Festungskrieg des Jahres 1813 umfasst alle kriegerischen Ereignisse des Jahres 1813 um diejenigen Festungen in Europa ausserhalb Frankreichs die noch von franzosischen Truppen besetzt waren Diese Ereignisse standen im Zusammenhang mit den Feldzugen der Befreiungskriege oder waren unmittelbare Folgen dieser Feldzuge Nach dem Ruckzug der napoleonischen Armee aus dem Russlandfeldzug zum Ende des Jahres 1812 waren die von franzosischen Truppen besetzten Festungen ostlich des Rheins zunachst ohne Unterstutzung durch ihre Hauptarmee Dies anderte sich fur diejenigen Festungen die nicht zu weit im Osten lagen wahrend der napoleonischen Feldzuge im Jahre 1813 Nach der Volkerschlacht von Leipzig aber zogen sich die verbliebenen franzosischen Truppen wieder uber den Rhein zuruck mit der Folge dass alle noch von franzosischen Truppen besetzte Festungen ostlich des Rheins der Belagerung durch alliierte Truppen preisgegeben waren Die Gesamtstarke der Napoleonischen Truppen in den von ihnen gehaltenen Festungen war betrachtlich Man muss von einer Zahl deutlich uber 100 000 ausgehen Anm 1 Inhaltsverzeichnis 1 Franzosische Festungen an der Weichsel 1 1 Danzig 1 1 1 Vorgeschichte 1 1 2 Ereignisse bis zum 1 Mai 1813 1 1 3 Ereignisse bis zum Ende des Waffenstillstands von Plaswitz 1 1 4 Ereignisse bis zur Kapitulation der Besatzung 1 1 5 Kapitulation 1 2 Festung Modlin 1 3 Thorn 1 3 1 Vorgeschichte 1 3 2 Belagerung 1 3 3 Was danach geschah 2 Weitere Festungen in Polen 2 1 Marien Festung Jasna Gora Klarenberg in Tschenstochau 2 2 Festung Zamosk 3 Franzosische Festungen an der Oder 3 1 Stettin 3 1 1 Ereignisse bis zum Waffenstillstand von Plaswitz 3 1 2 Die Ereignisse nach dem Waffenstillstand von Plaswitz 4 Franzosische Festungen an der Elbe 4 1 Dresden 4 1 1 Ereignisse bis zur Volkerschlacht bei Leipzig 4 1 2 Belagerung 4 1 3 Kapitulation 4 2 Festung Torgau 4 2 1 Vorgeschichte 4 2 2 Belagerung und Kapitulation 4 2 3 Was danach geschah 4 3 Wittenberg 4 3 1 Ereignisse bis zur Volkerschlacht bei Leipzig 4 3 2 Belagerung und Sturm 5 Weitere franzosische Festungen ausserhalb Frankreichs 5 1 Festung Spandau 5 1 1 Vorgeschichte 5 1 2 Belagerung Spandaus im April 1813 5 2 Festung Pillau 6 Literatur 7 Hinweise und Erganzungen 8 EinzelnachweiseFranzosische Festungen an der Weichsel BearbeitenDanzig Bearbeiten Die Belagerung von Danzig im Jahre 1813 war mit einer Dauer von 11 Monaten und beteiligtem militarischem Personal zwischen 60 000 und 80 000 Mann eine der langsten und aufwandigsten des 19 Jahrhunderts An militarischem Aufwand wurde sie erst durch die Belagerung von Sewastopol wahrend des Krimkrieges ubertroffen Vorgeschichte Bearbeiten nbsp Stadtpanorama von Danzig um 1643 von Osten mit den alten Befestigungsanlagen 1 Danzig war von Mitte Marz 1807 bis zum 24 Mai 1807 von napoleonischen Truppen belagert und beschossen worden Am 24 Mai 1807 kapitulierte die preussische Besatzung Danzigs und verliess am 27 Mai 1807 die Stadt Im Frieden von Tilsit vom 7 und 9 Juli 1807 wurde Danzig zu einem selbststandigen Staatsgebilde erklart und am 21 Juli 1807 die sogenannte Republik Danzig ausgerufen Diese Republik stand immer unter der Hegemonie Frankreichs und Danzig blieb von napoleonischen Truppen besetzt und erhielt einen franzosischen Gouverneur Im Interesse Frankreichs wurden die vorhandenen Befestigungen durch die Besatzung immer weiter ausbauten Nach dem gescheiterten Russlandfeldzug von 1812 liess Napoleon eine starke Besatzung in Danzig zuruck und erklarte die befestigte Stadt zur Festung ersten Ranges Die Besatzungstruppen standen unter dem Befehl des franzosischen Generals Jean Rapp der auch die Position des Gouverneurs von Danzig bekleidete den er fruher schon 2 Jahre innegehabt hatte General Rapp hatte dem Russlandfeldzug Napoleons im Jahre 1812 mitgemacht und war mehrfach verwundet worden Am 18 Dezember 1812 traf er in Danzig ein 2 Die Besatzung die ihm unterstand setzte sich zusammen aus franzosischen polnischen bayerischen sachsischen niederlandischen und italienischen Anm 2 Mannschaften und solchen aus den Rheinbundstaaten Darunter waren viele Kampfer des Russlandfeldzuges die Verletzungen und Erfrierungen davongetragen hatten nbsp Denkmal des General Jean Rapp auf dem Champ de Mars in ColmarAm 26 Januar 1813 liess Napoleon im Moniteur feststellen Danzig ist ein unbezwingbarer Ort 30 000 Mann der besten Truppen sind dort versammelt und der Gouverneur ist ein unerschrockener Soldat und der Platz ist fur zwei Jahre mit allem versehen Napoleon im Moniteur am 26 Januar 1813Tatsachlich befanden sich am 20 Januar 1813 36 000 Mann napoleonischer Truppen in Danzig davon lagen 5900 im Lazarett und rund 20 000 waren nicht kampffahig erschopft und krank aus Russland zuruckgekehrt 3 In der Stadt brach das Fleckfieber aus das in den folgenden Monaten Tausende toten sollte Nach 1807 war Danzig zu einem sogenannten Hauptwaffenplatz der napoleonischen Truppen ausgebaut worden Die Stadt war vollgestopft mit Waffen Munition und militarischer Ausrustung Dort waren uber 100 000 Musketen und uber 500 Geschutze gelagert Die Besatzung hielt nicht nur die befestigte Stadt sondern auch die vorgelagerten Dorfer Anm 3 um sich von dort mit Lebensmitteln und Viehfutter zu versorgen Die heftigsten Kampfe der folgenden Monate tobten um diese Vororte Ereignisse bis zum 1 Mai 1813 Bearbeiten Zu Beginn des Jahres 1813 standen den Besatzern nur 6 000 bis 7 000 Kosaken unter Platow gegenuber die die Stadt bis zum 21 Januar 1813 weitgehend einschliessen konnten 4 Anfang Februar 1813 trafen russische Infanterietruppen ein Anm 4 Der russische Generalfeldmarschall Wittgenstein bestimmte nun den russischen General Friedrich von Lowis zum Befehlshaber der Belagerungstruppen vor Danzig Am 4 Februar 1813 befahl General Rapp seinen neapolitanischen Truppen einen Ausfall um das Dorfchen Striess heute polnisch Strzyza einzunehmen Dies gelang nur vorubergehend und die Neapolitaner wurden unter Verlusten zuruckgeschlagen Ebenso erging es Reichsbundtruppen die sich zu einem Ausfall hinreissen liessen und 250 Mann verloren 5 Am 6 Februar griff die Besatzung ihre russischen Belagerer wieder an um Langfuhr heute polnisch Wrzeszcz einzunehmen Dies gelang und die Russen gaben nun auch das benachbarte Striess auf Am 27 Februar 1813 wurde die Radaune von den Russen abgeleitet was in Danzig spater einen Mangel an Loschwasser fuhrte Man behalf sich mit Wasser aus der Mottlau nbsp Danzig im Jahre 1898 noch immer mit den starken Befestigungen im OstenAm fruhen Morgen des 5 Marz 1813 um 4 30 Uhr griffen die russischen Truppen vor Danzig von allen Seiten die Vororte und ihre Besatzungen an Nach anfanglichen Erfolgen zeigten sich die Besatzungstruppen durch ihre uberwiegend franzosischen Offiziere taktisch besser gefuhrt und eroberten bis zum Abend fast alle Positionen zuruck Die Russen verloren 850 Mann und 170 Gefangene die Besatzungstruppen 670 Mann Am 9 Marz 1813 trafen die ersten preussischen Landwehrtruppen vor Danzig ein Ab dem 12 Marz 1813 blockierten englische Kriegsschiffe Danzig von der Seeseite her Bis dahin waren immer wieder Versorgungsschiffe in Danzig eingelaufen was nun unterbunden wurde Am 24 Marz 1813 unternahm die Besatzung Danzigs mit Erfolg einen grosseren Ausfall nach Osten entlang der Kuste um sich mit Lebensmitteln zu versorgen Da auch nach dieser Aktion die Versorgung der Besatzung kritisch war und blieb setzte der franzosische Gouverneur von Danzig General Rapp eine sogenannte Verpflegungskommission unter General Heudelet ein die unverzuglich Hausdurchsuchungen durchfuhrte um verborgenen Vorrate aufzudecken 6 Diese Kommission legte fest dass alle entbehrlichen Pferde nach und nach zu schlachten seien Das Fleckfieber kostete in Danzig bei weitem die meisten Opfer Im Januar 1813 zahlte man 50 Tote durch diese Krankheit pro Tag im Februar bereits 130 Tote pro Tag am Ende des Monats waren 15 000 Kranke bettlagerig In der zweiten Halfte des Marz 1813 stieg die Zahl der taglichen Toten auf 200 18 000 Kranke lagen in den Lazaretten auf Stroh Im April 1813 staben noch 3 000 Menschen im Mai 2 000 7 Anm 5 Am 23 April 1813 traf der russische General Herzog Alexander von Wurttemberg Anm 6 vor Danzig ein um das Kommando uber die Belagerungstruppen zu ubernehmen Ehe dies geschehen konnte kam es am 27 April 1813 zu einem grosseren Ausfall der Besatzung von Danzig wiederum nach Osten entlang der Kuste um sich neu mit frischen Lebensmitteln einzudecken was auch gelang Ereignisse bis zum Ende des Waffenstillstands von Plaswitz Bearbeiten Am 1 Mai 1813 ubernahm Herzog Alexander die Fuhrung der Belagerungstruppen General Lowis ubernahm eine der Divisionen vor Danzig nbsp Herzog Alexander Friedrich Karl von Wurttemberg Gemalde von George Dawe in der Militargalerie des Winterpalastes zu St PetersburgDer Herzog ging sofort energisch zur Sache Er liess alle Lebensmittel und alles Vieh im Umkreis von 10 km Anm 7 soweit fortschaffen dass es vor Ausfallen der Belagerten in Sicherheit war den Belagerern aber zur Disposition stand Bewohner der Dorfer die in diesem Gurtel um Danzig wohnen bleiben wollten durften fur hochstens 3 Tage Lebensmittel bei sich behalten Weiter liess der Herzog 3 Kolonnen von je 160 Fuhrwerken zu 4 Pferden aufstellen denen die Aufgabe zufiel unter militarischer Bedeckung Lebensmittel und Viehfutter aus Ostpreussen und Pommern heranzuschaffen Weiter wurde befohlen die Frische Nehrung ostlich von Danzig durch Schanzen vor weiteren Requirierungen der Belagerten zu schutzen Da es ausserhalb Danzigs keine Weichselbrucke gab wurden bewaffnete Fahren bereitgestellt mit denen auch Kavallerie ubersetzen konnte Am 1 Mai 1813 war die Truppenstarke der Belagerer nicht mehr als 13 000 Mann Diese Mannschaftsstarke wurde nun Zug um Zug auf 35 000 bis 40 000 Mann anhob Wieder abruckende russische Truppen wurden durch preussische Landwehr ersetzt Die Starke der Besatzung Danzigs betrug am 1 Mai 1813 etwa 12 000 kampfesfahige Manner 8 000 lagen im Lazarett Anfang Mai ging allerdings das Geld aus das zur Zahlung das Soldes und anderer Auslagen benotigt wurde Der Gouverneur Rapp ernannte eine Kommission unter General Heudelet mit dem Auftrag Geld zu beschaffen Heudelet liess zwei bis drei Dutzend wohlhabende Burger festsetzen und erpresste von ihnen 2 Millionen Franken als formale Anleihe Um den Mangel an Lebensmitteln zu beheben unternahmen die Besatzungstruppen ab Ende Mai wieder Ausfalle in die Umgebung um sich zu versorgen Es kam fast taglich zu kleineren Gefechten Am 8 Juni trafen 20 russische Kanonenboote vor Danzig ein Sie begleiteten 8 Transportschiffe die mit Munition beladen waren 8 Am 9 Juni 1813 erreichte eine kleine Flotte englischer Kriegsschiffe die Weichselmundung und verstarkte die Belagerer mit einer Batterie Congrevescher Raketen Am gleichen Tage unternahm die Besatzung einen grosseren Ausfall der zu anhaltenden Gefechten fuhrte Dabei wurden von den am Ausfall beteiligten Truppen grosse Anstrengungen unternommen alles erreichbare Getreide zu mahen obwohl es noch gar nicht reif war Eine ganze Reihe Transportfuhrwerke wurden mitgefuhrt um die Mahd nach Danzig hineinzuschaffen Spater an diesem Tage traf erst die Nachricht von dem Waffenstillstand von Plaswitz ein Die dort vereinbarte Pflicht zur Versorgung der belagerten Stadt wahrend des Waffenstillstandes wurde von den Belagerern zogerlich erfullt Die Belagerer hatten kaum genug Lebensmittel um Danzig zu versorgen Anm 8 Beide Seiten benutzten die Zeit des Waffenstillstandes um ihre Stellungen weiter zu befestigen Herzog Alexander erkrankte im Juli am Fleckfieber und musste am 31 Juli 1813 das Kommando vorubergehend an den Fursten Wolkonski abgeben Anfang August trafen weitere Schiffe der russischen Flotte ein Diese war nun mit 83 Kanonenbooten 2 Fregatten und 2 Korvetten vor Danzig vertreten Am 18 August 1813 traf die Nachricht vom Ende des Waffenstillstandes ein 9 Die Oberkommandierenden beider Seiten einigten sich durch Depeschen daruber die im Waffenstillstand genannte Frist von 6 Tagen zu respektieren und die Kampfhandlungen am erst 24 August 1813 um 12 00 Uhr wieder aufzunehmen Am nachsten Tage dem 19 August 1813 erschien in Danzig eine Proklamation des Gouverneurs der wohl auf einen ausdrucklichen Befehl Napoleons hin handelte dass alle Burger die bei der Verteidigung Danzigs keine Aufgabe hatten die Stadt unverzuglich verlassen mussten In der Folge verliessen bis zum 24 August 1813 mittags rund 6 000 Alte Frauen und Kinder die Stadt und sammelten sich in Niederfeld heute polnisch Dolnik darunter zuletzt auch 148 Waisenkinder mit ihren Lehrern und Betreuern 10 Die ersten der Vertriebenen durften die russischen Linien noch passieren dann wurde es strikt verboten die Vertriebenen passieren zu lassen die nun ohne Unterkunft und Verpflegung zwischen den Linien gefangen waren Viele uberlebten die nachsten Wochen nicht starben an Hunger Unterkuhlung und Schwache Einige marodierten und uberfielen die Bauern in den umliegenden Dorfern denen selbst kaum etwas zum Leben verblieben war Je mehr sich die Ordnung um Danzig im Verlauf der Belagerung aufloste desto eher wurde es den Kraftigeren und Gesunderen unter den Vertriebenen moglich sich durch die russischen Linien zu stehlen und zu entkommen Als Frost eintrat nahm der Gouverneur von Danzig General Jean Rapp die letzten paar Hundert wieder in die Stadt auf Ein eigenes Schicksal erfuhren die Waisenkinder die nach 2 Wochen Wartens die Genehmigung erhielten in das Hinterland zu ziehen und dort auch mit dem Allernotigsten versorgt wurden General Lowis der in St Albrecht heute polnisch Sw Wojciech in unmittelbarer Nahe zu Niederfeld sein Hauptquartier hatte und die Not der Vertriebenen wahrgenommen hatte hatte sich personlich bei Herzog Alexander fur die Waisenkinder verwendet Ereignisse bis zur Kapitulation der Besatzung Bearbeiten nbsp Plan Danzigs und seiner Umgebung aus dem Jahre 1813Zum besseren Verstandnis des Nachfolgenden kann das Verzeichnis der Stadtteile von Danzig polnisch deutsch beitragen Es ist zu beachten dass die Festung Danzig nur den Teil umfasste der heute als Stadtmitte Bezeichnet wird Am 24 August 1813 um 12 00 Uhr begannen die unmittelbaren Feindseligkeiten wieder Am 28 August 1813 griffen russische und preussische Truppen der Belagerer den sudlichen Vorort Ohra 54 325034 18 634422 heute polnisch Orunia an konnten sich aber nicht behaupten Am folgenden Tage dem 29 August 1813 wurde der nordwestlich gelegene Vorort Langfuhr 54 382144 18 606312 heute polnisch Wrzeszcz angegriffen Die Franzosen setzten ihre Artillerie jedoch sehr wirksam ein und die Angreifer mussten sich gegen Abend wieder zuruckziehen Auf beiden Seiten gab es einige Verluste in den umkampften Orten brachen Brande aus die erhebliche Zerstorungen hinterliessen 11 Am 1 2 4 16 und 17 September 1813 wurden die Weichselfestung Weichselmunde der umliegende Ort Neufahrwasser heute polnisch Nowy Port und die Westerplatte von der Seeseite durch englische und russische Schiffsbatterien beschossen Zum Einsatz kamen uber 60 Kanonenboote und Korvetten Die Festung wurde nicht wesentlich beschadigt auf den Schiffen gab es aber einige Verluste durch die franzosischen Batterien Anfang Oktober 12 wurden die eingesetzten Schiffe wegen des Wetters das sich standig verschlechterte nach Konigsberg abgezogen Zuruck blieben eine englische Fregatte eine englische Korvette und eine russische Fregatte deren Aufgabe es war die Weichselmundung zu blockieren Am Nachmittag des 2 September 1813 griffen die Russen den Vorort Langfuhr heute polnisch Wrzeszcz an und es gelang ihnen diesen in der folgenden Nacht endgultig zu besetzen und zu halten Im Verlauf dieser Aktion wurden auch andere Orte kurzzeitig eingenommen und beim erzwungenen Ruckzug von den Russen in Brand gesteckt so Zigankenberg heute polnisch Suchanino Schidlitz heute polnisch Siedlce Schellmuhl heute polnisch Mlyniska und Stolzenberg heute polnisch Chelm Am 9 September 1813 traf auf Schiffen Belagerungsgeschutze aus England ein Um sie an Land zu bringen musste ein 240 Meter langer Damm in die See hinaus aufgeworfen werden der vom Wellengang immer wieder beschadigt wurde 13 Das Entladen war erst am 29 September 1813 abgeschlossen 14 England hatte geliefert neunundfunfzig 24 pfundige Kanonen vierzig 12 pfundige Kanonen vierzehn Haubitzen und 40 Morser sowie Zubehor und Munition Die Preussen hatten bis zu diesem Zeitpunkt 23 Geschutze die Russen 16 beigebracht Den Belagerern standen somit nun uber 200 Kanonen und rund 100 Haubitzen oder Morser zur Verfugung Bevorratet waren zudem uber 200 000 Geschosse Kugel Granaten etc und 400 000 Kilogramm Schwarzpulver Anm 9 Es bereitete erhebliche Muhen die schweren Geschutze zu ihren vorbereiteten Stellungen zu bringen Um einen 24 Pfunder zu bewegen brauchte es 40 bis 50 Kavalleriepferde Diese waren aber das Ziehen im Geschirr nicht gewohnt und verhielten sich sehr unruhig 15 nbsp Teile der alten Befestigungsanlagen Danzigs sind heute noch erhaltenDie folgenden Wochen benutzen die Belagerer den Sturm auf die westlichen Befestigungen Danzigs vorzubereiten Vor allem wurden die Batterien der Verteidiger auf dem Bischofsberg 54 343725 18 638129 polnisch Biskupia Gorka als Ziel ausgemacht Um den Bischofsberg einzuschliessen wurde in blutigen Kampfen vom 10 Oktober 1813 bis 11 Oktober 1813 die Befestigungen westlich des Radaunekanals eingenommen die westlich des sudlichen Vororts Altschottland 54 329413 18 63616 polnisch Stare Szkoty lagen Der Ort Ohra heute polnisch Orunia wurde im Verlauf der Gefechte vollstandig niedergebrannt Dann wurde der Kanal uberschritten und befestigte Stellung vor Altschottland bezogen Die Belagerer begannen von dort ein anhaltendes starkes Artilleriefeuer auf die Danziger Speicherinsel das grosse Brande ausloste Allein in der Nacht vom 29 auf den 30 Oktober 1813 verbrannten uber 130 Speicherhauser Ende Oktober erreichte die Besatzung Danzigs zunachst als Gerucht dann als sichere Kunde die Nachricht von Napoleons Niederlage in der Volkerschlacht bei Leipzig Diese Nachricht fuhrte zu bedrohlichen Unruhen unter den deutschsprachigen Truppen der Besatzung Desertionen nahmen schlagartig zu Dann forderten die Truppen aus deutschen Landern dass sie nicht mehr in den Verteidigungskampfen eingesetzt wurden Der Gouverneur General Rapp gestand ihnen dies schliesslich zu Anm 10 Die Versorgung der Besatzungstruppen war elend schlecht Sie bekamen kleine Rationen Getreides und getrocknetes Pferdefleisch zugewiesen Die meisten Muhlen waren beschadigt oder es gab kein Wasser mehr das sie antrieb Hunger war ein standiger Gast 16 Am 1 November 1813 besetzten die Belagerer den Vorort Schidlitz heute polnisch Siedlce und am 3 November 1813 Stolzenberg heute polnisch Chelm Damit war der Bischofsberg von drei Seiten eingeschlossen An den folgenden Tagen konzentrierten sich die Belagerer auf die Ersturmung des Bischofsberges wahrend sie gleichzeitig gegen das Petershagen 54 352025 18 646638 er Tor im Sudwesten Danzigs vorruckten Anm 11 nbsp Die Struktur und Gestalt der Befestigungsanlagen Danzigs lassen sich im Osten heute noch uber weite Strecken nachvollziehenAm 17 November 1813 begannen uber 130 Geschutze der Belagerer ein standiges Feuer auf die Befestigungen auf dem Bischofsberg die schwer beschadigt wurden und Stuck fur Stuck von den Verteidigern aufgegeben werden mussten In den letzten 11 Tagen der Belagerung wurden hier uber 8 000 Schuss abgegeben 17 Kapitulation Bearbeiten Widrige herbstliche Winde hatten die englischen Kriegsschiffe die Danzig von der Seeseite blockiert hatten zum Ruckzug gezwungen Herzog Alexander befurchtete nun dass Danzig aus Danemark neu versorgt werden konne Diese Sorge grundete sich auf die Tatsache dass Danemark noch im Juli 1813 ein Bundnis mit Frankreich abgeschlossen und Russland wie Preussen daraufhin den Krieg erklart hatte Andererseits war die Versorgungslage der Belagerer schwierig geworden Verpflegung musste jetzt teilweise aus russischen Hafen herbeigeschafft werden von wo sie bei schlechtem Wetter immer verspatet ankam Aus diesen Grunden willigte Herzog Alexander nicht ungern in Verhandlungen mit den Franzosen ein Am 27 November 1813 wurde zwischen Belagerten und Belagerern ein Waffenstillstand vereinbart und Verhandlungen uber eine ehrenvolle Kapitulation begonnen die den Belagerten gewahrt und am 30 November unterzeichnet wurde Am Abend des 27 November 1813 wurde das Feuer von beiden Seiten eingestellt Am 30 November 1813 zogen sich die Franzosen aus vielen Vororten zuruck und ubergaben sie den Russen Die Belagerer stellten unverzuglich die Wasserversorgung Danzigs wieder her 18 Am 12 Dezember 1813 zogen die Bayern wieder in die Heimat am 13 Dezember 1813 die Truppen aus den Rheinbundstaaten mit Ausnahme der Westphalen und Sachsen Am 18 Dezember 1813 wurden alle Russen die gefangen genommen worden waren ausgeliefert Anm 12 19 Die Kapitulationsurkunde wurde an Zar Alexander zur Genehmigung gesandt Dieser verweigerte seine Zustimmung allerdings in einem wesentlichen Punkt und verlangte dass die in Danzig eingeschlossenen franzosischen und italienischen Truppen sich in russische Kriegsgefangenschaft zu begeben hatten Die Betroffenen fugten sich murrend in ihr Schicksal Am 31 Dezember 1813 marschierten die Sachsen und Westphalen in die Heimat ab sie durften ihre Waffen behalten Am 1 Januar 1814 machten sich 3 500 Polen waffenlos auf den Weg in ihre Heimat unter der Auflage nie wieder fur Frankreich zu kampfen In Danzig befanden sich auch noch 400 Spanier Hollander und Kriegsgefangene der Franzosen die nun in die Heimat zuruckkehren konnten Am 2 Januar 1814 sollten 6 500 Franzosen und 1 600 Italiener in die russische Kriegsgefangenschaft abgefuhrt werden unter ihnen eine enorme Zahl von Offizieren die seit dem franzosischen Russlandfeldzug im Jahre 1812 in Danzig festsassen 1 500 von ihnen waren aber so krank dass sie in Danzig bleiben mussten Die marschfahigen Franzosen wurden nach Kiew gefuhrt von wo sie nach dem Ersten Pariser Frieden wieder in ihre Heimat zuruckkehrten Die Italiener kamen nie bis Russland sie wurden alsbald nach Hause geschickt In den 11 Monaten der Belagerung hatte die Besatzung Danzigs uber 19 000 Mann verloren 20 davon waren nur knapp 2 000 gefallen 1 000 desertiert 650 in Gefangenschaft geraten und knapp 16 000 im Lazarett verstorben Die Russen verloren 21 1 300 Gefallene 3 000 Verwundete 500 Gefangene die Preussen verloren 460 Gefallene 22 Am 2 Februar 1814 wurde Danzig wieder in preussische Verwaltung gegeben Damit endete die franzosische Republik Danzig In den 11 Monaten der Belagerung hatte Danzig sehr gelitten Mehr als drei Viertel der Bevolkerung waren geflohen oder zu Tode gekommen Etwa 300 Speicherhauser waren verbrannt und ein Viertel aller Wohngebaude zerstort oder unbewohnbar Festung Modlin Bearbeiten nbsp Das Luftbild zeigt die Ausmasse der Festung Modlin rechts der Weichselbrucke 23 Die Festung Modlin 50 Kilometer nordwestlich von Warschau wurde noch im Dezember 1812 von napoleonischen Truppen die aus Russland zuruckkehrten verstarkt Ihre ausdruckliche Aufgabe war es das Zentrum Polens zu schutzen Anfang 1813 war die Festung mit 5230 Mann belegt darunter 260 Offiziere Es standen 120 Geschutze zur Verfugung Die Besatzung bestand aus Polen Franzosen Sachsen und Wurttembergern Befehligt wurde sie zunachst von dem polnischen General Francis Xavier Kossecki dann von dem niederlandischen General Herman Willem Daendels Am 5 Februar 1813 wurde die Festung Modlin von russischen Truppen in der Starke zwischen 10 und 12 Tausend Mann eingeschlossen die unter dem Befehl von General Iwan Paskevitsch standen Dieser wurde im Juli 1813 von General Andrej Kleinmichel Anm 13 abgelost Bis zur Volkerschlacht bei Leipzig versuchte Daendels verbissen die Festung zu halten Erst als sich die franzosische Armee unter Napoleon uber den Rhein nach Westen zuruckgezogen hatte und bereits die Halfte der Besatzung ausgefallen war stimmte Daendels Kapitulationsverhandlungen zu Die Ubergabe an die Belagerer erfolgte am 1 Dezember 1813 Die uberlebenden Verteidiger kamen in russische Kriegsgefangenschaft Thorn Bearbeiten nbsp Festung Thorn im 17 JahrhundertVorgeschichte Bearbeiten 24 Anm 14 Die Stadt Thorn polnisch Torun liegt 180 Kilometer nordwestlich von Warschau an der Weichsel Sie war seit altersher befestigt Anm 15 Anm 16 Von 1806 an standen in der Stadt Truppen unter napoleonischer Befehlsgewalt die die vorhandenen Befestigungen standig erweiterten und verbesserten Zu dieser Zeit hatte die Stadt etwa 7 000 Einwohner Die Altstadt von Thorn liegt nordlich der Weichsel die hier von Osten nach Westen fliesst Im Dezember 1812 erreichten die ersten franzosischen Truppen auf dem Ruckzuge aus Russland Thorn Die Stadt wurde zu einem der Sammelpunkte der napoleonischen Truppen auf dem Ruckzug aus dem gescheiterten Russland Feldzug Die Manner befanden sich in einem elenden Zustand Bis zu 50 von ihnen starben taglich in den Behelfslazaretten der Stadt viele aus Erschopfung nicht wenige am Fleckfieber Unter den vielen Toten befanden sich auch 3 Generale die die Strapazen der Ruckzuges nicht uberlebten und in Thorn begraben wurden Im Januar 1813 nahm auch Marschall Davout Quartier in der Stadt Er plante die Verteidigung der Stadt gegen die nachruckenden Russen weigerte sich aber hierzu ein geeignetes Kontingent franzosischer Truppen abzustellen So kam es dass 4 146 bayerischen Infanteristen in Thorn einruckten um zusammen mit etwa 100 polnischen Artilleristen die Verteidigung der Stadt zu ubernehmen Als Kommandanten uber die Besatzung der Stadt setzte Marschall Davout den franzosischen General Jean Poitevin ein Ein bewahrter Offizier der Genietruppe Ihm standen allerdings nur 50 Geschutze zur Verfugung Ehe Marschall Davout die Stadt am 9 Januarjul 21 Januar 1813greg verliess ordnete er an dass vor den Festungswerken auf zwei Kilometer das Glacis freizuraumen sei So kam es dass dort jeder Baum gefallt und jedes Haus abgerissen wurde Die Obstgarten der Thorner Burger vor der Stadt wurden zerstort vier Dorfer niedergebrannt und deren Einwohner vertrieben Anm 17 Davoust liess noch uber 1 500 Franzosen zuruck von denen aber hochstens 300 gesund und kampffahig waren uber 1 200 waren krank 25 Belagerung Bearbeiten Am 10 Januarjul 22 Januar 1813greg trafen die ersten Kosaken vor der Stadt ein gefolgt von regularer russischer Kavallerie Diese gehorten zur Division von Langeron die zum Korps unter Befehl von Barclay de Tolly gehorte Russische Infanterie unter General Tschaplitz traf erst am 26 Januarjul 7 Februar 1813greg vor Thorn ein Die Zwischenzeit nutzte die Besatzung von Thorn zunachst dazu sich der zuruckgelassenen kranken Franzosen zu entledigen Man versprach ihnen Ruckkehr in die Heimat und uberredete sie so die Festung zu verlassen Alle die nicht mehr aus eigener Kraft laufen konnten wurden auf Fuhrwerke geladen und Bauern aus der Umgebung wurden gezwungen sie mit ihren Pferden aus der Festung zu fahren Kaum ausserhalb der Festung liefen die Bauern mit ihren Pferden davon und uberliessen die Zuruckbleibenden in grimmiger winterlicher Kalte ihrem Schicksal Nur wenige die die Kraft hatten sich in eine Ortschaft zu schleppen und dort auch aufgenommen wurden uberlebten Alle anderen erfroren oder verhungerten in den nachsten Tagen 26 Weiterhin nutze die Besatzung die Zeit zu Ausfallen aus der Festung bei denen sie sich mit gestohlenem Vieh und Lebensmitteln versorgten obwohl es daran in der Festung noch nicht mangelte Die russischen Truppen um Thorn verhielten sich zunachst sehr ruhig und beschossen die Stadt nur hin und wieder von Suden Zum einen war es noch Winter zum anderen fehlte den Russen schweres Festungsgeschutz Bereits in der Nacht zum 30 Januarjul 11 Februar 1813greg verliess das Gros der russischen Truppen die Gegend wieder Am 10 Februarjul 22 Februar 1813greg brach die Eisdecke der Weichsel auf und der nachfolgende Eisgang riss die Brucke zwischen der Festung und dem Bruckenkopf auf dem sudlichen Ufer fort Im befestigten Bruckenkopf sassen nun 40 Mann mit 2 Geschutzen fest Sie entwickelten reichlich Phantasie machten viel Larm und wechselten standig ihre Uniformen um bei den Russen den Eindruck zu erwecken hier ware wenigsten ein Bataillon stationiert Die Tauschung gelang Die Russen liessen sie die meiste Zeit in Ruhe Ende Februar 1813 begannen die Russen erneut die Festung Thorn mit Feldgeschutzen zu beschiessen Die Weichsel war aber bald wieder schiffbar und so konnten nach der Kriegserklarung Preussens an Frankreich am 5 Marzjul 17 Marz 1813greg die Preussen 32 schwere Festungsgeschutze auf Kahnen die Weichsel hinauf aus der preussischen Festung Graudenz heranschaffen die am 20 Marzjul 1 April 1813greg mit preussischen Offizieren vor Thorn eintrafen In der darauffolgenden Nacht versuchten die Belagerten die preussischen Kahne mit Brandern in Brand zu stecken was vollig misslang da die Brandschiffe selbst verbrannten ehe sie die preussischen Kahne erreicht hatten In der Nacht vom 26 Marzjul 7 April 1813greg auf den 27 Marzjul 8 April 1813greg wurden vier Geschutzstellungen nordlich der Stadt eingerichtet und bestuckt Die erste mit 4 Morsern die zweite mit 8 zwolfpfundigen Belagerungsgeschutzen die dritte mit 6 Morsern und die vierte wieder mit 8 zwolfpfundigen Belagerungsgeschutzen Dazu kamen noch eine ganze Zahl alter grosskalibriger russischer Unicorns Anm 18 Die Artilleristen waren in den Stellungen gut geschutzt gegen feindlichen Beschuss jedoch wurden die Schutzbauten in den Artillerieduellen der nachsten Tage beschadigt und mussten nachts immer wieder ausgebessert werden Als die Besatzer Thorns am 27 Marzjul 8 April 1813greg im Tageslicht die Arbeiten der Nacht bemerkten beschossen sie neuen Geschutzstellungen sofort Ihr Feuer wurde von den russischen Morsern erwidert In den folgenden Nachten fuhren die Russen fort weitere Geschutzstellungen einzurichten und sie mit grosskalibrigen Morsern zu bestucken Sie fuhrten ihre Arbeiten auch unter Beschuss durch die Besatzer zielstrebig aus Tagsuber wurde die Stadt Thorn und ihre Befestigungswerke durch die Belagerungsgeschutze beschossen Am 3 Apriljul 15 April 1813greg hatte der Beschuss der Russen solche Wirkung gezeigt dass die Besatzer zwei weisse Fahnen hissten und kurz darauf in Verhandlungen uber eine Kapitulation eintraten Als General Poitevin bis zum nachsten Mittag noch immer nicht auf die Bedingungen der Belagerer eingegangen war wurde der Beschuss der Stadt wieder aufgenommen mit der Wirkung dass binnen einer Stunde ein Kurier aus der Stadt die unterzeichnete Kapitulationsurkunde uberbrachte Am 6 Apriljul 18 April 1813greg verliessen Polen und Bayern Thorn und zogen waffenlos in die Heimat ab Nur knapp 50 Bayern waren durch Kampfhandlungen zu Schaden gekommen aber 920 von ihnen waren in den wenigen Wochen am Fleckfieber gestorben Die wenigen noch verbliebenen Franzosen einschliesslich des Festungskommandanten gingen nach Dresden das noch von den napoleonischen Truppen gehalten wurde Was danach geschah Bearbeiten Noch am gleichen Tage dem 6 Apriljul 18 April 1813greg plunderten Thorner Burger die Lager der Festungsbauwerke Auf Befehl des Oberkommandos wurden in der russischen Armee Dankgottesdienste abgehalten Unverzuglich wurde Thorn von einer russischen Garnison belegt die bald begann die Befestigungswerke wieder instand zu setzen Die Russen erhoben die gleichen Abgaben und Steuern von den Thorner Burgern wie zuvor die Franzosen Auf der Weichsel errichteten sie eine Schiffsbrucke die den Verkehr und Handel auf der Weichsel behinderte und auch auf dringende Bitte nicht beseitigt wurde Schon wenige Tage nach dem Einzug der Russen wurden von diesen alle Lager und die Hauser der Kaufleute durchsucht um die Waren und Gegenstande der Plunderung vom 6 Apriljul 18 April 1813greg zum Vorteil der Russen zuruckzuholen Am 9 Septemberjul 21 September 1813greg verliessen die Russen Thorn wieder und am nachsten Tage zog wieder eine preussische Verwaltung in Thorn ein Zu diesem Zeitpunkt waren nach den Kriegszerstorungen von den ehemals 770 Hausern nur noch 400 bewohnbar 100 waren vollig zerstort ein Drittel der alten Bevolkerung geflohen Man schatzt dass wahrend der Belagerung des Jahres 1813 gegen 25 000 Granaten und Kugeln in die Stadt geschossen worden waren Die Stadt erholte sich von diesen Zerstorungen lange Zeit nicht Sie lag nun nahe der Grenze zwischen Preussen und Kongresspolen spater Russland Die Preussen begannen die Festung weiter auszubauen und die Garnison gewann dominierenden Einfluss auf das Stadtleben wahrend der Handel stark zuruckging Weitere Festungen in Polen Bearbeiten nbsp Festungsmauer am Klarenberg nach der Wiederherstellung ab 1843Marien Festung Jasna Gora Klarenberg in Tschenstochau Bearbeiten Die Festung Mariens auf dem Klarenberg der Stadt Tschenstochau polnisch Czestochowa wurde am 25 Marz 1813 von russischen Truppen eingeschlossen und bereits am 2 April 1813 von der polnischen Besatzung aufgegeben In den folgenden Monaten wurden die Festungsanlagen auf Befehl Zar Alexanders geschleift Die Festungsbauwerke wurden abgerissen die Walle abgetragen und die Graben aufgefullt Anm 19 Festung Zamosk Bearbeiten nbsp Die Bauwerke der Festung Zamosk sind noch heute erhalten 27 Die Festung bei Zamosk polnisch Zamosc deutsch auch Samosch oder Zamesch in der Woiwodschaft Lublin im Sudosten Polens wurde nach der Niederlage Napoleons in Russland von 4 000 Polen besetzt und verteidigt Sie standen zunachst unter dem Befehl von Oberst Francis Zymirskiego spater ubernahm General Hans Moritz Hauke das Kommando Die Besatzung war fur 4 Monate mit Lebensmitteln ausgestattet Im Februar 1813 wurde die Festung von russischen Truppen eingeschlossen zunachst waren dies nicht mehr als 4 000 bis 7 000 Mann Anm 20 Die Zahl der russischen Belagerer wuchs im Laufe der folgenden Monate standig Im Juni 1813 waren es 10 000 im August 1813 17 000 Mann Zu dieser Zeit verfugte die Belagerungsarmee uber 160 Geschutze Bereits im April 1813 aber begannen die Belagerer mit systematischen tagelang anhaltenden Beschiessung der Festung Im selben Monat brach unter den Belagerten Skorbut aus nbsp 2 zlote 1813 Notmunze von Zamosc mit Munzmeisterzeichen Granate mit brennender Lunte oder als Bombe bezeichnet Silber Durchmesser 29 mm 7 56 g Wahrend des Waffenstillstand von Plaswitz musste die Festung nach dessen Bestimmungen von aussen versorgt werden was nur zogerlich erfolgte Dennoch gelang es den Besatzern wahrend der sommerlichen Ernte ihre Vorrate aufzufullen In der Festung gab es eine eigene Muhle Schmiede Brauerei Brennerei Gerberei und Seifenfabrik Sogar eigene Munzen als Notmunzen von Zamosc bezeichnet liess General Hauke schlagen um seinen Mannern den falligen Sold zahlen zu konnen Zwar kam es nach Ende des Waffenstillstandes zu keinen schweren Kampfen mehr zwischen Belagerern und Belagerten aber je weiter die Zeit fortschritt um so mehr hatte die Besatzung mit Versorgungsnoten zu kampfen Zuerst wurden alle Pferde geschlachtet dann die Hunde und Katzen und sogar Krahen wurden gejagt und verzehrt Im Herbst waren 1 200 Mann krank 450 starben in einem Monat und die Zahl der Desertionen nahm zu Am 22 Oktober traf die Nachricht von Napoleons Niederlage bei Leipzig ein und die Hoffnung auf Entsatz schwand bei den Belagerten vollig Am 19 November 1813 nahm General Hauke Verhandlungen mit den Russen auf und unterzeichnete am 23 November 1813 die Kapitulationsurkunde Am 25 November 1813 wurde die Festung geraumt in der sich nur noch 500 kampfesfahige Manner fanden 1 500 hatten den Tod gefunden Wer noch imstande war aus eigener Kraft davonzuziehen wurde waffenlos in die Heimat entlassen Franzosische Festungen an der Oder Bearbeiten nbsp Karte der Umgebung von Stettin aus dem Jahre 1896 die die Lage von Damm zu Stettin und dem Dammschen See wiedergibtStettin Bearbeiten 28 Stettin wurde zunachst von den Schweden ab 1630 und dann von den Preussen ab 1720 zu einer starken Festung ausgebaut Die Befestigungsanlagen befanden sich fast ausnahmslos im Westen und sicherten Stettin von der Landseite wahrend im Osten grosse Wasserflachen die Oder und der Dammsche See Schutz boten Ereignisse bis zum Waffenstillstand von Plaswitz Bearbeiten nbsp Stich Merians der Festung Stettin um 1640 nbsp Einnahme der befestigten Stadt Stettin durch franzosische Truppen im Jahre 1806Seit 1806 war Stettin von napoleonischen Truppen besetzt Die Besatzungstruppen waren nach dem Ruckzug der franzosischen Armee aus Russland im Winter 1812 auf 1813 auf 8 000 angestiegen Kommandant der Festung Stettin war General Grandeau Nachdem zu Beginn des Jahres 1813 zunachst nur Kosaken die Stadt umkreist hatten ubernahm am 18 Marz 1813 also dem Tage nach der Kriegserklarung Preussens am Frankreich der preussische Generalleutnant von Tauentzien den Befehl uber die Belagerungstruppen Ihm standen zur Verfugung 13 Bataillone preussische Infanterie 4 Escadron Kavallerie ein Pulk Kosaken und 4 schwedische Kanonenboote auf dem Dammschen See Tauentzien teilte seine Truppen auf Ein Teil stand links der Oder vor der Festung Stettin ein anderer rechts der Oder vor der damals selbstandigen Stadt Damm die heute als Altdamm pl Dabie ein Stadtteil von Stettin ist und ebenfalls von napoleonischen Truppen besetzt war Weitere Truppenteile beobachteten den Dammschen See und die Verbindung zwischen Stettin und Damm Am spaten Nachmittag des 7 April 1813 unternahmen die Besatzungstruppen rechts der Oder aus dem Ort Damm hervor einen Ausfall erreichten das Dorf Finkenwalde heute polnisch Zdroje sudlich von Damm und setzten es in Brand Herbeieilende preussische Truppen begannen ein anhaltendes Nachtgefecht das bis zum fruhen Morgen des nachsten Tages anhielt als die Franzosen sich wieder nach Damm zuruckzogen Die Preussen verloren in dieser Nacht 130 Mann Um solche Ereignisse fur die Zukunft zu unterbinden beschloss Tauentzien sich der alten Zollbrucke uber die Oder zwischen Stettin und Damm zu bemachtigen und damit Damm von der Festung Stettin abzuschneiden Der Angriff erfolgte am 15 April 1813 um 4 00 Uhr morgens Zwar wurde die Brucke erreicht und vorubergehend beschadigt aber die schwedischen Kanonenboote trafen zu spat ein und erwiesen sich als wirkungslos so dass die Preussen sich nach dem Verlust von 200 Mann um 8 00 Uhr zuruckzogen Weitere Ausfalle der Besatzung erfolgten am 17 April dem 1 und 10 Mai 1813 Am 12 Mai 1813 morgens unternahmen die Besatzer einen weiteren Ausfall aus der Festung links der Oder nach Norden um das Dorf Grabow das im Schussfeld der Festungsgeschutze lag niederzubrennen Dieses Unternehmen war aber verraten worden und die Preussen konnten ihre Gegner unter Verlust von 300 Mann zuruckschlagen Die Preussen verloren 80 Mann Am 18 Mai 1813 wurden durch koniglichen Befehl alle regularen preussischen Truppen von der Belagerung Stettins abgezogen und dem preussischen Korps Bulow zugeordnet Auch von Tauentzien wurde zu anderer Verwendung abkommandiert Die Ereignisse nach dem Waffenstillstand von Plaswitz Bearbeiten Nach dem Waffenstillstand ubernahm Major Plotz das Kommando uber die verbliebenen Belagerungstruppen Ihm standen zur Verfugung 4 Bataillone preussische Reserve Infanterie die Ende Oktober 1813 zu anderer Verwendung abruckten 12 Bataillone Pommersche Landwehr und 4 Escadron Landwehr Kavallerie Zu verlustreichen Kampfhandlungen kam es vor Stettin nicht mehr Der volliger Mangel an Nahrungsmitteln fuhrte schliesslich zur Aufgabe der Besatzung Die Kapitulationsurkunde wurde am 21 November 1813 unterzeichnet und am 5 Dezember 1813 ubernahmen preussische Truppen die Festung Stettin Die unterlegene Besatzung Stettins bestand zum Zeitpunkt der Kapitulation aus 7 Generalen 533 Offizieren und 7 100 Soldaten darunter 1 400 Hollander die waffenlos in die Heimat ziehen durften Franzosische Festungen an der Elbe BearbeitenDresden Bearbeiten Ereignisse bis zur Volkerschlacht bei Leipzig Bearbeiten nbsp Stich der Festung Dresden um 1750 29 Im August 1809 war begonnen worden die jahrhundertealten Befestigungsanlagen Dresdens abzutragen Im Jahre 1812 waren diese Arbeiten gestoppt worden und 1813 war wieder begonnen worden neue Befestigungsanlagen zu errichten Nach der Schlacht um Dresden vom 26 und 27 August 1813 war Dresden ein grosses napoleonisches Heerlager geblieben Am 7 Oktober 1813 verliess Napoleon zwar mit seinem Heer die Stadt und ihre Umgebung liess aber eine starke Besatzung von unter Marschall Saint Cyr zuruck Die Alliierten stellte 20 000 Mann russischer Streitkrafte uberwiegend Milizen unter General Ostermann Tolstoi ab um Dresden einzuschliessen Am 17 Oktober 1813 gelang den napoleonischen Besatzern ein erfolgreicher Ausfall der die Schwache der Belagerer fur jedermann aufdeckte und es der franzosischen Besatzung von Meissen erlaubte sich nach Dresden zu retten Ein weiterer Ausfall am 24 Oktober 1813 wurde zuruckgewiesen Belagerung Bearbeiten Sofort nach der Volkerschlacht bei Leipzig vom 16 bis 19 Oktober 1813 wurden die Belagerer durch regulare osterreichische Truppen unter General Klenau verstarkt Am 27 Oktober 1813 betrug ihre Zahl bereits 45 000 Durch diese Ubermacht sahen sich die Besatzer auf den innersten Kreis der Befestigungsanlagen zuruckgedrangt Am 28 Oktober 1813 befahl Marschall Saint Cyr dass alle Einwohner Dresdens die nicht fur wenigstens zwei Monate Nahrungsmittel besassen die Stadt umgehend zu verlassen hatten Diese Anordnung blieb aber ohne Wirkung da die Belagerer keine Zivilisten aus der Stadt herausliessen 29 Als im Oktober in der Stadt allgemein bekannt wurde dass Napoleon eine grosse Niederlage erlitten hatte und die napoleonische Armee sich nach Westen absetze brach unter den deutschsprachigen Teilen der Besatzungstruppen Unruhe aus Saint Cyr liess die Truppenteile aus den Rheinbundstaaten und den Niederlanden entwaffnen und vor die Stadt treiben Am 29 Oktober 1813 mussten alle sachsischen Truppen die Stadt verlassen Da Saint Cyr klar wurde dass er von der franzosischen Armee keine Unterstutzung mehr erwarten konnte beschloss er einen Ausbruchsversuch zu wagen und zu versuchen auf Wegen rechts der Elbe die franzosische Festung Torgau zu erreichen Am 5 November 1813 befahl er den Burgern Dresdens wenigstens den dritten Teil ihrer Nahrungsvorrate bei den Besatzern abzugeben und in der Morgendammerung des folgenden 6 November 1813 bewegte sich eine Kolonne von 15 000 Franzosen mit einem enormen Konvoi an Wagen 30 die mit Lebensmittel bepackt waren von Dresden nach Nordwesten davon Begleitet wurden sie von italienischer und polnischer Reiterei Bereits am Reichenberg 51 129034 13 680926 wurde der Zug gestellt und von den Osterreichern unter starkes Artilleriefeuer genommen Nach einem mehrstundigen Gefecht und dem Verlust von 800 Mann machten die Franzosen kehrt und retirierten unter Aufgabe aller Wagen mit Lebensmittel zuruck nach Dresden Auf dem Ruckzug plunderten sie noch die Weinberge am Wege und gaben sich grosse Muhe die gefallenen Pferde mit zuruckzubringen um sich so mit Fleisch zu versorgen Kapitulation Bearbeiten In der Stadt brach nun grosse Not aus Die franzosischen Besatzer pressten den Burgern die letzten Lebensmittel ab Auf dringende Vorhaltungen der Stadtvater entgegnete der franzosische Quartiermeister Dumas Eher werden alle Burger der Stadt zu Leichen als dass ein franzosischer Soldat durch Hunger umkommt Der franzosische Quartiermeister von Dresden im November 1813 Das Trinkwasser wurde in der Stadt knapp da die Besatzer sehr engagiert waren alle Zuflusse zu unterbrechen Da die Lazarette der Stadt als Orte sicheren Todes verschrien waren legten sich die Verwundeten des misslungenen Ausbruchsversuches lieber in den Strassen der Stadt nieder was ihr Leben nicht wesentlich verlangerte Endlich trat Marschall Saint Cyr mit General Klenau in Verhandlungen und unterzeichnete am 11 November 1813 eine Kapitulationsurkunde die recht gunstige Bedingungen enthielt Zwar mussten die Besatzer vor den Schanzen der Stadt ihre Waffen niederlegen und sich als Kriegsgefangene betrachten durften aber nach Frankreich abziehen Vom 12 bis 17 November 1813 wurde an jedem Tag eine Kolonne der Besatzer die Stadt verlassen Beim Auszug der Franzosen zahlte man 12 Divisionsgenerale 20 Brigadegenerale 1760 Offiziere und noch 33 745 Mann davon aber uber 6 000 krank oder verwundet Es blieben 69 franzosische Feldgeschutze und 25 Haubitzen zuruck Wenigen Tagen nach dem Auszug der Besatzer traf jedoch eine Depesche des Fursten Schwarzenberg ein der seine notwendige Genehmigung des Kapitulationsvertrages verweigerte Er wollte keinesfalls dass sich uber 30 000 Franzosen in seinem Rucken bewegten mochten sie auch vorubergehend ohne Waffen sein Marschall Saint Cyr wurde von der neuen Lage unterrichtet und vor die Wahl gestellt sich mit seinen Mannern wieder in Dresden einschliessen zu lassen oder als Kriegsgefangene nach Osterreich abfuhren zu lassen Da Saint Cyr wusste dass sie in Dresden nicht wurden uberleben konnen wahlte er die zweite Alternative Das Schicksal von Marschall Saint Cyr sprach sich schnell herum was gravierende Folgen hatte denn kaum ein franzosischer Festungskommandant war in der Folgezeit mehr bereit eine Kapitulationsurkunde zu unterzeichnen Anm 21 Festung Torgau Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Torgau Vorgeschichte Bearbeiten nbsp Luftaufnahme von Torgau auf der noch heute die Sternformige Struktur der alten Festung zu erkennen ist nbsp Plan von Torgau zur Zeit der Belagerung im Jahre 1813 31 Der Ausbau der Festung Torgau begann im Jahre 1811 auf ausdruckliche Forderung Napoleons hin Torgau das damals sachsisch war liegt westlich der Elbe Die Stadt wurde durch einen Halbkreis aus sechs Bastionen und zwei Halbbastionen im Norden und im Suden gegen die Landseite geschutzt Die Elbbrucke die aus der Stadt herausfuhrte endete auf dem ostlichen Elbufer in einem stark befestigten Bruckenkopf aus vier weiteren Bastionen Da die Stadt von den umliegenden Hohenzugen beherrscht wurde errichtet man ab 1812 ein hoher gelegenes Fort aus vier Bastionen bei dem Dorf Zinna das weiteren Schutz nach Westen bot Nach Napoleons gescheitertem Feldzug nach Russland sammelten sich Uberlebende auch in Torgau Anm 22 Etwa ein Viertel von ihnen erkrankte sehr rasch am Fleckfieber Anm 23 das aus Russland eingeschleppt wurde Diese Krankheit griff sehr bald auch auf die zivile Stadtbevolkerung uber in der es viele Todesopfer gab 32 Am 10 Juli 1813 ubernachtete Napoleon in Torgau und besichtigte bei dieser Gelegenheit auch die neuen Festungswerke Nach der Niederlage in der Schlacht bei Dennewitz am 6 September 1813 flohen viele Kampfer des geschlagenen franzosischen Korps von Marschall Ney nach Torgau Am 12 September 1813 ernannte Napoleon Torgau zum Hauptdepot seiner Armee und setzt mit Wirkung vom 14 September 1813 den General de Narbonne Lara als Kommandanten ein Vor der Volkerschlacht bei Leipzig am 16 17 und 18 Oktober 1813 wurde Torgau nur von einer preussischen Brigade am rechte ostlichen Elbufer beobachtet Nach der Volkerschlacht trafen sofort sachsische Truppen ein die gerade erst zu den Alliierten ubergelaufen waren und schlossen die Festung von der westlichen Landseite ein Bei Ausfallen der franzosischen Besatzung kam es zu mehreren Gefechten Belagerung und Kapitulation Bearbeiten Am 20 Oktober 1813 ruckte General Tauentzien mit weiteren preussischen Truppen von Berlin aus nach Torgau ab wo er am 31 Oktober 1813 eintraf Wahrend die sachsischen Truppen nun weiter zogen begannen die neu eingetroffenen preussischen Truppen ihrerseits die Festung zu umfassen Am 1 November 1813 wurden napoleonische Truppen aus den Dorfern Zinna und Welsau vertrieben in denen sie noch fest sassen Am 2 November 1813 erkundete General Tauentzien die Umgebung personlich und erkannte die Schwachstelle der Festungsanlage Das vorgeschobene hoher gelegene Fort Zinna schutze Torgau von der Landseite solange es in der Hand der Besatzung war fiel es aber in die Hand der Belagerer war es eine fatale Bedrohung fur die Stadt die von seinen Geschutzstellungen beherrscht wurde Bereits am 3 November 1813 begannen die Preussen mit dem Artilleriebeschuss der Festung Torgau Ein Ausfall der Besatzung wurde blutig zuruckgeschlagen Am 17 November 1813 verstarb der Kommandant von Torgau General de Narbonne Lara an den Folgen eines Reitunfalls Den Befehl uber die Festung ubernahm General Adrien du Bosc Dutaillis Am 22 November 1813 steigerten die Preussen den Beschuss der Stadt und einiger Aussenposten letztere wurden einer nach dem anderen eingenommen In der Nacht vom 26 auf den 27 November 1813 wurden die ersten geschutzten Batteriestellungen vor dem Fort Zinna eingerichtet und am folgenden Tage begann der Beschuss des Forts aus diesen Stellungen Am 28 November 1813 versuchte die Besatzung des Forts Zinna einen Ausfall um die Batteriestellungen zu zerstoren Diese wurden aber erfolgreich verteidigt und die beteiligten Mannschaften der Besatzung zuruckgeschlagen In der Stadt grassierte in dieser Zeit das Fleckfieber begunstigt durch die kalte Witterung Anm 24 Bald gab es keine Begrabnisstatten mehr Man ging dazu uber die Toten in den Torgauer Barengraben zu werfen der mit Elbwasser geflutet wurde so dass die Leichen langsam in den Fluss abtrieben Nach schwerem Beschuss der Festung bat deren Kommandant am 5 Dezember 1813 um einen Waffenstillstand der aber von den Preussen am nachsten Tage bereits wieder gekundigt wurde In der folgenden Nacht kam es durch den Beschuss zu schweren Branden in Torgau als auch im Fort Zinna In der Nacht vom 10 auf den 11 Dezember 1813 floh die Besatzung des Forts Zinna Zuvor hatte sie nach Sprengungen die eigenen Geschutze noch aus dem Fort gezogen Nach dem Fall des Forts Zinna trat die erwartete Entwicklung ein Der Festungskommandant Dutaillis trat in Verhandlungen ein und unterzeichnete am 26 Dezember 1813 die Kapitulation von Torgau In der Festung befanden sich noch 5 Generale 250 Geschutze 6 000 kampffahige Manner und wenigstens 4 000 kranke Kampfer Die Preussen aber wagten es aus Angst vor Ansteckung nicht die Stadt zu betreten und zu besetzen Erst am 10 Januar 1813 nach einigen Vorkehrungen ubernahmen die Preussen die Stadt Was danach geschah Bearbeiten Torgau wurde auf dem Wiener Kongress den Sachsen genommen und Preussen zugeschlagen Diese bauten die Festung in den nachsten Jahrzehnten weiter aus Anm 25 Wittenberg Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Wittenberg 1813 14 nbsp Preussische Truppen vor Wittenberg 33 Wittenberg war seit langem ein befestigter Elbubergang mit Festungen beiderseits des Flusses und einer Brucke aus dem Jahre 1787 Als Elbubergang kamen Stadt und Festung klare militarische Bedeutung zu Dies erkannte Napoleon der die damals sachsische Stadt 1806 nach der Schlacht von Jena und Auerstadt durch eigene Truppen besetzen liess Umgehend erliess Napoleon Befehl die Festungsanlagen der Stadt auszubessern und dahingehend zu verstarken dass sie einer Belagerung standhalten konnten Am 25 Oktober 1806 Anm 26 besuchte Napoleon Wittenberg personlich und gab umfangliche Anweisungen wie die Festung auszubauen sei In den folgenden Jahren zogen immer wieder starke napoleonische Armeekorps durch Wittenberg denen die Bevolkerung Unterkunft und Verpflegung zu stellen hatte Die Starke der Besatzung stieg zeitweise bis auf 60 000 Mann an Ereignisse bis zur Volkerschlacht bei Leipzig Bearbeiten nbsp Sturm auf Wittenberg am Morgen des 12 Januar 1814 uber das schneebedeckte Glacis und den zugefrorenen Graben Im Hintergrund rechts das SchlossNach dem Ruckzug der napoleonischen Truppen aus Russland zum Ende des Jahres 1812 beobachteten die nachruckenden russischen Truppen Wittenberg dessen franzosische Besatzung dort geblieben war Ihr befehlshabender General Anm 27 inspizierte die Lage vor Wittenberg am 2 April 1813 und veranlasste dass die franzosischen Besatzer aus den Vorstadten Wittenbergs ausserhalb der Festung vertrieben wurden Aufgrund dieser Aktion liess der franzosische Stadtkommandant Wittenbergs am 6 April 1813 die Vorstadte weitraumig niederbrennen um freies Schussfeld fur die Geschutze der Festung zu erhalten Am 16 April 1813 beschloss die russische militarische Fuhrung Anm 28 Wittenberg einzunehmen Am 19 April 1813 morgens begannen 27 Feldgeschutze den Beschuss der Stadt Diese richteten wenig Schaden an und eine Ersturmung der Festung war nicht moglich Am 20 April 1813 zogen die russischen Belagerer ab und liessen nur ein kleines Kontingent zuruck um die Stadt weiter zu beobachten Am 11 Juli 1813 besuchte Napoleon Wittenberg nochmals und forderte dringend die weitere Ausbesserung der Festung um die sich die Besatzung darauf folgend auch bemuhte Am 24 September 1813 trafen endlich preussische und auch russische Belagerungsgeschutze und eine englische Raketenbatterie bei den Belagerern vor Wittenberg ein In der Nacht vom 25 auf 26 September 1813 begann die Beschiessung der Stadt Die Wirkung war gering da die Geschutze noch zu weit von der Festung entfernt waren Vom 27 September 1813 8 00 Uhr abends bis zum nachsten Morgen um 4 00 Uhr wurde die Stadt wiederum beschossen Es entstand grosserer Schaden und mehrere Hauser brannten ab Am nachsten Tage verliessen viele Burger Wittenbergs ihre Stadt Dies war moglich da Wittenberg noch immer nicht von den Belagerern ganz eingeschlossen war In der Nacht vom 29 September 1813 zum 30 September 1813 wurde wieder geschossen 6 Hauser brannten nieder Danach fehlte es am Munition den Beschuss fortzusetzen Belagerung und Sturm Bearbeiten Nach der Volkerschlacht bei Leipzig vom 16 Oktober 1813 bis 19 Oktober 1813 und dem nachfolgenden Ruckzug Napoleons wurden bei den Alliierten wieder preussische Truppen frei die nun zur Belagerung Wittenbergs eingesetzt wurden Vom 2 Dezember 1813 an wurde die Stadt gelegentlich wieder beschossen Aber erst nach der Kapitulation der Besatzung von Torgau als die dort gebundenen Belagerungsgeschutze frei wurden und nach Wittenberg geschafft werden konnten begann in der Nacht vom 28 Dezember 1813 zum 29 Dezember 1813 eine systematische lehrbuchmassige Belagerung Wittenbergs Anm 29 Nacht fur Nacht arbeiteten die Belagerer daran ihre Geschutze naher an die Festung heranzubringen Dabei wurde der Beschuss Wittenbergs standig fortgesetzt Die Verteidiger wehrten sich heftig und brachten mit ihrer Artillerie den Belagerern deutliche Verluste an Mensch und Material bei Wahrend dieser Zeit wurde es zunehmend kalter und es gefror was einerseits die nachtlichen Erdarbeiten erschwerte andererseits die Wassergraben um die Stadt zufrieren liess so dass sie begeh und uberwindbar wurden Nach 15 Nachten wurde auf Seiten der Belagerer beschlossen die Stadt zu sturmen Um 1 00 Uhr nachts am 13 Januar 1814 machten sich vier Abteilungen der Belagerer auf um die Elbbrucke das Elbtor und die Stadt zu ersturmen Drei Abteilungen waren sofort erfolgreich die vierte geriet unter Feuer und kehrte um Die Gegenwehr der Verteidiger war gering viele flohen aus den Verteidigungsstellungen sofort in die Stadt um sich dort zu verbergen Den letzten Widerstand leisteten sie aus dem besetzten Rathaus und der stadtischen Kaserne Um 2 00 Uhr in dieser Nacht war der letzte Widerstand gebrochen Die Preussen hatten bei dem Sturm auf die Festung 8 Offiziere und 100 Mann verloren In der Stadt fand man noch 96 Geschutze 2 franzosische Adler und grosse Mengen an Getreide 77 franzosische Offiziere und mehr als 1 000 Mann mussten sich in Gefangenschaft begeben Die Preussen hatten durch Belagerung und Ersturmung etwa 400 Mann verloren Der Rat der Stadt Wittenberg veroffentlichte im Marz 1814 folgenden Bericht Zu Beginn des Jahres 1813 hatte Wittenberg 602 Wohnhauser davon 320 in der Stadt und 282 davor Im Verlaufe der Ereignisse des Jahres 1813 wurden hiervon 285 Wohngebaude zerstort 26 in der Stadt und 259 davor 37 Hauser in der Stadt wurden so stark beschadigt dass sie danach unbewohnbar waren Etwa 100 000 Obstbaume wurden abgeholzt Bis zum 12 Januar 1814 musste Wittenberg nach Tagen gerechnet uber eine Million Einquartierungen ertragen Die Bevolkerung hat sich um etwa ein Drittel vermindert Weitere franzosische Festungen ausserhalb Frankreichs BearbeitenFestung Spandau Bearbeiten Vorgeschichte Bearbeiten nbsp Die Zitadelle von Spandau im Luftbild Unten rechts die Bastion Konigin unten links die Bastion Konig mit dem Juliusturm oben rechts die Bastion Brandenburg oben links die Bastion Kronprinz nbsp Plan der Festung Spandau im Jahre 1812 Rechts die Zitadelle im Osten der Stadt nbsp General Bruny 34 Spandau lag 1813 weit ausserhalb Berlins am Zusammenfluss von Havel und Spree Starke Befestigungsanlagen schutzten die Stadt auf der Landseite nach Norden Kernstuck der Befestigungen war aber die Zitadelle ostlich Spandaus die als gleichseitiges Viereck mit einem Graben angelegt war Den Graben fullte die Havel mit Wasser Zu Beginn der Koalitionskriege befanden sich Festung und Zitadelle in einem eher schlechten Zustand Im Vierten Koalitionskrieg besetzten Napoleonische Truppen am 23 Oktober 1806 Potsdam und am 24 Oktober 1806 Berlin nicht aber Spandau Festung und Zitadelle wurden erst in der Nacht zum 25 Oktober 1806 von den Franzosen eingeschlossen Am 25 Oktober 1806 wurden alle Vorkehrungen getroffen um die Zitadelle zu beschiessen die unter ihrem Kommandanten von Beneckendorff noch am gleichen Tag kapitulierte ohne dass ein Schuss gefallen war Anm 30 Noch am 26 Oktober 1806 besichtigte Napoleon die Festung Spandau personlich und erliess noch am selben Tage Befehl Festung und Zitadelle wieder in Stand zu setzen und mit ausreichend Artillerie zu bestucken ein Lazarett fur 500 Mann sollte errichtet werden sowie 10 Backofen und Magazine fur Verpflegung und Munition Die Umsetzung dieses Befehls begann sofort Jede Spandauer Familie musste eine Person fur Schanzarbeiten abstellen spater auch die Familien umliegender Orte Den Vereinbarungen des Friedens von Tilsit folgend verliessen die franzosischen Truppen am 27 November 1808 Spandau und die Preussen ubernahmen die Festung wieder am 11 Dezember 1808 Am 12 April 1809 erfolgte ein Erlass des preussischen Konigs die Festungen Preussens wieder herzustellen Dieser Befehl wurde auch in Spandau umgesetzt Im Jahre 1812 erhielt die Zitadelle in Vorbereitung des napoleonischen Russlandfeldzuges wieder eine franzosische Besatzung Anm 31 Zunachst blieb auch die preussische Besatzung vor Ort musste aber bald abziehen Ende Februar 1813 erreichten die ersten russischen Kosakenpulks unter dem Befehl von Tschernyschow und Tettenborn Berlin und beunruhigten die dort stationierten franzosischen Truppen so sehr dass ihr kommandierender Marschall Saint Cyr am 4 Marz 1813 mit seinen Truppen aus der Stadt nach Westen abruckte Als Kommandanten der Spandauer Zitadelle liess Marschall Saint Cyr seinen Stabschef General Bruny Anm 32 zuruck der umgehend zur Tat schritt und noch am gleichen Tag dem 4 Marz 1813 anordnete eine Zahl Hauser ausserhalb der Befestigungen niederzubrennen um freies Schussfeld zu schaffen Zu dieser Zeit setzte sich die militarische Besatzung von Spandau zusammen aus 530 Franzosen 500 Hollandern und Deutschen aus dem Rheinbund 1 800 Polen 260 Artilleristen fur 115 Geschutze und ein Train mit 125 Pferden die von 50 Mann versorgt wurden Und noch befanden sich 80 Mann preussischer Truppen in der Zitadelle die diese jedoch am 11 Marz 1813 mit allen preussischen Gefangenen die dort noch inhaftiert waren verlassen mussten Die Kriegserklarung Preussens an Frankreich im Marz 1813 benutzte General Bruny als Vorwand um die Stadtkasse Spandaus zu beschlagnahmen Die Stadtvater waren aber so klug gewesen Gehalter und Verbindlichkeiten auch schon im Voraus zu bezahlen Die Franzosen fanden noch 41 Taler und 15 Groschen Am 17 Marz 1813 errichteten die russischen Truppen eine Schiffsbrucke uber die Havel bei Pichelsdorf Ende des Monats schlugen die Preussen eine zweite Brucke bei der Insel Valentinswerder Belagerung Spandaus im April 1813 Bearbeiten nbsp Westseite der Zitadelle Spandau mit GrabenAm 1 April 1813 ubernahm der preussische Generalmajor August von Thumen die Aufgabe die Festung Spandau einzuschliessen zu belagern und zur Aufgabe zu zwingen Zu seiner Verfugung standen 1 800 preussische Soldaten und eine 6 pfundige Fussbatterie sowie 400 russische Reiter darunter 80 Kosaken und eine weitere russische 6 Pfunder Batterie Wegen der grossen Wasserflachen rund um Spandau erwies es sich als sehr schwierig die Stadt von allen Seiten einzuschliessen Die Russen ubernahmen das nordliche Havelufer die Preussen das sudliche Obwohl zwei weitere Behelfsbrucken ausser Reichweite der Festungsgeschutze geschlagen worden waren und Kahne bereitlagen war den Belagerern klar dass weite Wege zu marschieren waren mussten sich die Truppenteile gegenseitig zur Hilfe eilen In der Nacht zum 9 April 1813 brachten die Belagerer tausend Meter sudlich der Zitadelle bei dem Weiler Ruhleben Anm 33 eine Batterie Feldgeschutze in geschutzte Stellung ein Am Tage konnten sie hiermit die sudlichen Aussenwerke der Zitadelle bestreichen und alle Arbeiten daran unterbinden Am nachsten Tage trafen bei den Belagerern die 4 ersten Haubitzen ein und am 11 April 1813 kamen bei ihnen 6 grosskalibrige Morser Anm 34 an die zunachst keine Verwendung fanden da keine Munition fur sie geliefert wurde Am 12 April 1813 wurde zwischen dem franzosischen Kommandanten der Festung Spandau und General Thumen die Vereinbarung getroffen dass die Stadt Spandau zum 1 Mai 1813 geraumt wird und von keiner der Parteien wieder besetzt werden darf Nach dieser Vereinbarung mussten sich die Besatzer zwingend in die Zitadelle zuruckziehen Diese Vereinbarung wurde mit Kurieren dem oberkommandierenden Grafen Wittgenstein gemeldet Die Kuriere kehrten am 16 April 1813 zuruck und meldeten Graf Wittgenstein habe die Vereinbarung nicht genehmigt und den sofortigen Beschuss der Zitadelle befohlen Da mittlerweile Munition fur die Morser eingetroffen war wurden noch in der folgenden Nacht tausend Meter nordlich der Zitadelle drei geschutzte Stellungen mit jeweils zwei Morsern hinter dem Schulerberg Anm 35 eingerichtet Am nachsten Tag dem 17 April 1813 wurde die Zitadelle ab 7 00 Uhr am Morgen von den 6 Morsern aus dem Norden beschossen In der folgenden Nacht wurden bei Ruhleben noch 4 Haubitzen in Stellung gebracht und der Beschuss der Zitadelle am Morgen fortgesetzt Bald gerieten eine grossere Zahl der holzernen Gebaude in Brand und um die Mittagszeit Anm 36 ereignete sich im Pulvermagazin in der sudostlichen Bastion der Bastion Konigin eine Explosion durch die die Bastion weitgehend zerstort wurde und ihre Walle zum Teil in den umgebenden Wassergraben rutschten was eine breite Bresche in dem Festungswerk hinterliess Die Preussen nahmen diese Explosion als Volltreffer ihrer Artillerie fur sich in Anspruch die franzosischen Besatzer berichteten jedoch spater die Brande in der Zitadelle hatten auch Mehlsacke entzundet die in einem Gang zur Bastion dicht an dicht gelagert standen Dann entzundete sich auch die holzerne Decke dieses Ganges und das Feuer frass sich den Gang entlang in die Bastion hinein wo es das Pulvermagazin erreichte Alle Loschversuche seien vergeblich gewesen In 24 Stunden wurden am 18 April 1813 580 Granaten auf die Zitadelle geworfen Sie zerstorten auch die einzige Brucke die von der Zitadelle uber den Graben in die Stadt fuhrte Als die Belagerer das Ausmass der Zerstorungen am nachsten Tag erkannten unternahmen sie in Nacht zum 21 April 1813 den Versuch die Zitadelle durch die entstandenen Bresche zu sturmen Da hierzu aber Boote erforderlich waren die nicht eintrafen misslang der Versuch vollkommen Die franzosischen Scharfschutzen toteten zehn der Angreifer Am 20 April 1813 begannen die Preussen mit Beschuss der Altstadt von Spandau was etliche Brande hervorrief die nicht geloscht werden konnten da die napoleonischen Truppen alle Loscheimer und Pumpen mit in die Zitadelle genommen hatten Der franzosische Kommandant der Besatzung General Bruny erklarte sich am nachsten Tage dem 21 April 1813 zur Raumung der Festung bereit Nachdem Graf Wittgenstein den vereinbarten Bedingungen zugestimmt hatte zog die Besatzung am 27 April 1813 mit ihren Handfeuerwaffen nach Westen ab Die russischen Ulanen und ein preussisches Bataillon zu Fuss begleiteten sie bis zur Elbe Insgesamt verliessen 244 Offiziere und 2 985 einfache Soldaten die Festung 500 Kranke und Verwundete blieben zuruck Als General Bruny wieder in Paris war wurde auf Befehl Napoleons eine Untersuchung uber sein Verhalten eingeleitet die jedoch keine Folgen fur ihn hatte Nach dem Abzug der napoleonischen Truppen wollten die Berliner Festung und Zitadelle besichtigen was ihnen gegen Entgelt gestattet wurde Fur die Besichtigung der Stadt mussten 2 Groschen fur die Zitadelle 4 Groschen bezahlt werden Die Einnahmen in Hohe von 4 335 Talern und 10 Groschen wurden zum Wiederaufbau an geschadigte Burger Spandaus verteilt Festung Pillau Bearbeiten nbsp Festung Pillau nbsp Festung Pillau auf einer Seekarte von 1880Pillau 54 642073 19 888305 heute russisch Baltijsk ist eine kleine Festung westlich von Konigsberg Sie sollte die Zufahrt zum Frischen Haff und damit auch den Zugang zur Seeseite von Konigsberg sichern Die Festung war als regelmassiges Funfeck angelegt das von einem Wassergraben umgeben war Am 29 Marz 1812 musste der preussische Konig einem Vertrag zustimmen der eine franzosische Besatzung der Festung vorsah unter der Bedingung dass die preussische Besatzung mit Ausnahme der Artilleristen unter franzosischen Oberkommando in der Festung bleiben durfte Weiter wurde vereinbart dass nur die preussische Flagge gezeigt werden durfte und Festung mit Inventar und Geschutzen Eigentum des preussischen Konigs bliebe In der Folgezeit wuchs die franzosische Besatzung bis auf 1 600 Mann an wahrend die preussische bis auf 300 Mann abnahm Russische Truppen erreichten nach dem Ruckzug Napoleons aus Russland auf der Verfolgung der franzosischen Armee am 26 Dezember 1812jul 7 Januar 1813greg Konigsberg Um der Bedrohung durch die franzosische Besatzung in der Festung Pillau zu begegnen ruckte der ortliche russische Kommandeur Generalmajor von Sievers mit einigen tausend Mann Anm 37 und einer Zahl Geschutze am 25 Januarjul 6 Februar 1813greg heran und besetzte zunachst den Ort Alt Pillau Dann ubersandte von Sievers an den franzosischen Kommandanten der Festung General Pierre Francois Gilbert Castella die Aufforderung abzuziehen und die Festung wieder vollstandig an die preussische Krone zu ubergeben Erstaunlicherweise stimmte Castella bereits am nachsten Tag den Bedingungen zu und am 27 Januarjul 8 Februar 1813greg zogen 1 200 franzosische Soldaten ab Sie liessen 400 kranke Manner zuruck Die Festung wurde nicht von den Russen besetzt sondern erhielt wieder eine rein preussische Besatzung Als General Castella in Paris eintraf wurde er auf Anordnung Napoleons in Arrest genommen und hatte sein Verhalten vor einem Untersuchungskomitee zu rechtfertigen Ihm drohte die Todesstrafe die Napoleon 1812 fur jeden Festungskommandanten festgesetzt hatte der gegenuber dem Feinde kapituliert hatte Castella wurde aber am 16 Juli 1813 also nach der Abdankung Napoleons wie einige andere in seiner Situation von allen Vorwurfen entlastet und am 13 Oktober 1813 wieder ehrenvoll in die Freiheit entlassen Literatur BearbeitenFriedrich Christoph Forster Geschichte der Befreiungs Kriege 1813 1814 1815 2 Band G Hempel Berlin 1858 Johann Sporschil Geschichte des Krieges des verbundeten Europas gegen Napoleon Bonaparte in den Jahren 1813 1814 und 1815 Bd 1 Der Feldzug von 1813 Teilband 3 Westermann Braunschweig 1841 S 1142 1223 Der Festungskrieg in Deutschland Karl Friedrich Friccius Geschichte der Befestigungen und Belagerungen Danzigs Berlin 1854 Johann Karl Plumicke Skizzirte Geschichte der russisch preussischen Blockade und Belagerung Danzigs im Jahr 1813 Berlin 1817 Carl von Plotho Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814 Berlin 1817 Carl von Plotho Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814 Band 1 Anlage XII Das Tagebuch der Belagerung der Festung Thorn Carl von Plotho Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814 Band 1 Anlage XIII Das Tagebuch der Belagerung der Festung Spandau K Hoburg Die Belagerungen von Stadt und Festung Thorn Thorn 1844 G Kohler Geschichte der Festungen Danzig und Weichselmunde bis zum Jahre 1814 in Verbindung mit der Kriegsgeschichte der freien Stadt Danzig Zeiter Teil S 237 ff Breslau 1883 Bernhardt Wittenberg vor funfzig Jahren Die Geschichte seiner Belagerung und Einnahme 13 Januar 1814 1864 During G W Tagebuch uber die Belagerung der Stadt Danzig im Jahre 1813 Berlin 1817 Vogel J L Die Belagerungen von Torgau und Wittenberg 1813 und 1814 Berlin 1844 Volderndorff Ed Kriegsgeschichte von Bayern 3 Band 1810 bis April 1813 Munchen 1826 Marchangy Louis Antoine Francois de Le siege de Dantzig en 1813 Paris 1814 J D Campredon Defense de Dantzig en 1813 Paris 1883 A F Blech Geschichte des siebenjahrigen Leiden Danzigs von 1807 bis 1814 Band 2 Danzig 1815 d Artois P H Relation de la defense de Danzig en 1813 par le 10e corps de l armee francaise contre l armee combinee russe et prussienne Paris 1820 Herzog Alexander von Wurttemberg Anm 38 Apercu des Operations des troupes alliees devant Danzig en 1813 par un officier russe Leipzig 1821 Jean Rapp Memoires du General Rapp aide de champ de Naloleon ecrits par lui meme Paris 1823Grothe Jurgen Die Spandauer Zitadelle Berlin 2002Hinweise und Erganzungen Bearbeiten Plotho gibt 80 000 an berucksichtigt aber nicht die Festungen die formlich noch in das franzosische Kaiserreich integriert waren dies betrifft insbesondere Hamburg und Mainz genauer Neapolitaner heute sind dies alles Stadtteile von Danzig Nach During am 3 Februar 1813 die Zahl der Opfer wird wie folgt angegeben Januar 1 500 Februar 4 000 Marz 4 000 April 3 000 Mai 2 000 vgl Kohler S 281 weitere Quellen nennen 17 000 Tote bis Mitte April Alexander von Wurttemberg war durch Heirat seiner Schwester Onkel des Zaren Alexander I 1 5 preussische Meilen Sporschil sagt Danzig sei nicht versorgt worden Nach den anderen Quellen scheint dies falsch zu sein genauer 24 300 russische Pud Bayern hatte am 8 Oktober 1813 das Bundnis mit Frankreich aufgekundigt die sachsischen Truppen hatten wahrend der Volkerschlacht die Seiten gewechselt dieses Tor gibt es heute nicht mehr Auf der beiliegenden Karte von 1898 ist es im Sudwesten eingezeichnet 800 bis 900 Mann an der Zahl es gab zwei Generale Kleinmichel in russischen Diensten Andrej und Piotr Vater und Sohn Hier handelt es sich um den weniger bedeutenden Vater Andrej Andrejewitsch Kleinmichel 1757 1815 beachte dass in dieser Beilage der julianische Kalender benutzt wird zu Anfang wurde ab 1260 vom Deutschen Orden eine Burg errichtet die Anlagen der Festung Thorn die heute noch zu besichtigen sind wurden erst nach 1870 von den Preussen errichtet vgl hierzu Torun Fortress in englischer sprache oder Twierdza Torun in polnischer sprache sie wurden spater gegen Frondienst in der Stadt aufgenommen im deutschen Sprachraum auch Einhorner genannt ein Wiederaufbau begann mit Erlaubnis des Zaren Nikolaus I 1843 und wurde spater fortgesetzt die genaue Zahl ist nicht bekannt Die gilt insbesondere fur Marschall Davout in Hamburg Es werden an verschiedenen Stellen Zahlen bis 40 000 genannt Diese Zahl ist nicht zu verifizieren Wenn man sie mit der Anzahl Soldaten in Beziehung setzt die nach der Kapitulation aus Torgau abzogen mussen fast alle am Fleckfieber verstorben sein einige Quellen sprechen von Typhus Dies ist der Name der Krankheit auf Franzosisch das Fleckfieber wurde durch die Kleiderlaus ubertragen die sich bevorzugt in ungepflegter Winterkleidung festsetzte die Teile die heute noch zu sehen sind stammen uberwiegend aus preussischer Zeit Einige Quellen sagen es sei der 23 Oktober gewesen Dieser war Friedrich von Kleist ein preussischer Offizier der bereits 1812 auf Seiten der Russen gekampft hatte und daher das Privileg hatte russische Truppen befehligen zu durfen Massgeblich durch General Wittgenstein Die Einzelheiten der Belagerung wurden in der zeitgenossischen Literatur genau dokumentiert der Kommandant wurde hierfur am 9 Dezember 1808 von einem preussischen Kriegsgericht zum Tode verurteilt bis zum 19 Juli 1814 in der Zitadelle Spandau inhaftiert und dann begnadigt in Folge des preussisch franzosischen Bundnisvertrages vom 24 Februar 1812 ratifiziert in Berlin am 5 Marz 1812 Jean Baptiste Bruny geb 18 November 1769 in Lyon gest 11 Juni 1846 in Chalon sur Saone etwa auf Hohe der heutigen Ruhlebener Strasse in Spandau es handelte sich angeblich um 50 Pfund Morser dort verlauft heute die Spandauer Schulerbergstrasse nach einigen Berichten um 11 00 Uhr die Angaben schwanken von 2 000 bis 6 000 Mann der Name des Autors schrieb und schreibt sich mit einem T Einzelnachweise Bearbeiten vgl bevorzugt Kohler Forster S 1085 ff und Plotho Band 1 S 233 Band 2 S 533 vgl Kohler S 239 Rapp S 43 vgl Kohler S 243 vgl Kohler S 253 vgl Kohler S 258 vgl Sporschil Band 4 S 170 ff Kohler S 280 siehe Kohler S 281 vgl Kohler S 294 alle Bemuhungen um Frieden waren mit der Kriegserklarung Osterreichs an Frankreich vom 12 August 1813 gescheitert vgl hierzu Blech Seite 176 ff und Kohler Seite 172 auch Sporschil Band 4 S 170 ff vgl Kohler S 350 ff Sporschil Band 4 S 170 ff am 2 und 3 Oktober 1813 vgl Kohler S 373 vgl Kohler S 340 vgl Kohler S 392 vgl Kohler S 446 Campredon 3 11 vgl Friccius S 300 vgl Friccius S 300 ff vgl Koehler S 466 vgl den Anhang bei d Artois vgl Wurttemberg Tabelle III vgl Friccius S 308 ff vgl Forster S 1085 ff Plotho Band 2 S 539 vgl insbesondere Hoburg Plotho Band 1 Beilage XII vgl Hoburg und Plotho Plotho gibt nur die Gesamtzahl an Hoburg nennt die Zahl der Kranken vgl Hoburg S 78 vgl Forster S 1085 ff und Plotho Band 2 S 539 vgl Plotho Band 1 S 240 Band 2 S 539 a b vgl Forster S 1085 ff Plotho Band 2 S 528 angeblich mehr als 200 vgl Plotho Band 2 S 528 Forster S 1085 ff vgl Vogel Plotho Band 2 S 540 Zeitgenossische Urkunden zahlen 1 122 Tote darunter 330 Kinder vgl Vogel und Plotho Band 3 Anlage XXV vgl insbesondere Plotho 1 Teil Beilage XIII Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festungskrieg 1813 amp oldid 237468286