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Wandermenagerien waren Sammlungen lebender exotischer Tiere auf Tournee Sie wurden seit der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts in ganz Europa und in den USA zu einem festen Bestandteil der alltaglichen Unterhaltungskultur Die Menagerien wurden von Schaustellern betrieben die mit den Tieren von Ort zu Ort zogen um sie in Tierbuden einem Publikum gegen Entgelt zu prasentieren Im Gegensatz zum Zirkus lag die Sensation dieser Tierschauen nicht in erster Linie in der Dressur gezahmter Tiere sondern in dem Zurschaustellen ihrer fremdartigen Besonderheiten Paul Friedrich Meyerheim In der Tierbude 1894 Galerie Neue Meister DresdenAnders als die sich im 19 Jahrhundert etablierenden Zoos die sich der Erforschung der Geschopfe und der Belehrung des Publikums verschrieben setzten die Tierdarbietungen der wandernden Menageristen vor allem auf die Schaulust die sich durch das fahrende Gewerbe allerorten bedienen liess In Europa endete die Zeit der mobilen Tierschauen in den 1930er Jahren in den USA blieben Wandermenagerien noch bis in die 1960er Jahre gegenwartig Inhaltsverzeichnis 1 Schauen und Sammeln 1 1 Gaukler und Handler 1 2 Vom Fursten in den Zoo und in die Schaubude 2 Tierschau 2 1 Tierbude 2 2 Dramaturgien 2 3 Organisation und Wirtschaftlichkeit 3 Wandernde Tiersammlungen 3 1 Italien und Frankreich 3 2 Grossbritannien 3 3 Niederlande und deutschsprachiger Raum 3 4 Vereinigte Staaten 4 Ausklang im 20 Jahrhundert 5 Wandermenagerie in Kunst und Dichtung 5 1 Kunst 5 2 Dichtung 6 Rezeption 6 1 Aufgeklarte Wahrnehmung 6 2 Moderne Wissenschaft 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseSchauen und Sammeln BearbeitenDie Tradition der Zurschaustellung lebender exotischer Tiere ist seit der Antike in Europa belegt Seit dem Mittelalter zogen Gaukler in Europa mit lebenden Tieren durch die Lande Tanzbaren gehorten zum Bild des mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen regionalen und stadtischen Marktgeschehens Das Sammeln fremder Geschopfe war indes ein jungeres Phanomen das seit der fruhen Neuzeit bei den europaischen Herrschern zur Hofhaltung gehorte und seltene Tiere verstarkt zu Tauschobjekten und diplomatischen Geschenken werden liess wie zum Beispiel im 15 Jahrhundert die sogenannte Medici Giraffe die auf Fresken und Gemalden verewigt wurde In speziell fur Grosskatzen und Elefanten eingerichteten Menagerien waren die Tiere ahnlich wie die furstlichen Wunderkammern und Naturalienkabinette Ausdruck eines exklusiven Anspruchs auf Unterhaltung und Befriedigung der Neugier 1 Die Tiere blieben oft nicht am selben Ort sondern wurden als Zeichen der Macht ihrer Besitzer herumgezeigt so insbesondere der zahmbare Asiatische Elefant der seit dem Mittelalter immer wieder in Europa zu sehen war So schickte zum Beispiel Ludwig IX im 13 Jahrhundert einen Elefanten weiter nach England Papst Leo X bekam aus Portugal einen jungen Elefanten namens Hanno aus dem Besitz von Manuel I und ein unter dem Namen Soliman in die Historie eingegangener Elefant wechselte auf seinem Weg nach Wien uber Lissabon und Madrid seine furstlichen Besitzer 2 Am Ende des 18 Jahrhunderts wurden die herrscherlichen Menagerien zunehmend aufgelost Sofern die Tiere nicht skelettiert im Naturalienkabinett landeten verteilte man sie entweder uber den Handel mit exotischen Tieren an zoologische Garten die Anfang des 19 Jahrhunderts fur die Offentlichkeit eingerichtet wurden oder sie erganzten als dressierte Attraktionen den Zirkus und wurden Bestandteil mobiler Tiersammlungen von Schaustellern Gaukler und Handler Bearbeiten nbsp Pietro Longhi Il casotto del leone Lowenbude 1762 Pinacoteca Fondazione Querini Stampalia Venedig Ein reisender Komodiant zeigt dressierte Hunde und einen zahmen Lowen Tierdarbietungen mit zahmen Wildtieren und kleinen Dressurnummern gehorten zum neuzeitlichen offentlichen Unterhaltungsprogramm reisender Schausteller und Komodianten Seit Ende des 15 Jahrhunderts wurden Baren und Affen oft gemeinsam mit Mohren und menschlichen Fehlbildungen vorgefuhrt 3 Indische Elefanten die als gelehrige Tiere Kunststucke vorfuhren konnten wie zum Beispiel die Elefantenkuh Hansken und Berninis Elefant wurden im 17 Jahrhundert zu Publikumsmagneten Im 18 Jahrhundert wurde ein lebendes Panzernashorn namens Clara auf einer Europatournee prasentiert Das Auftreten derartiger seltsamer als sensationell angesehener Wunder der Natur wurde durchweg in den Ortsannalen festgehalten und von Kunstlern wie zum Beispiel Jean Baptiste Oudry in Kunstwerken verewigt 4 Die regelmassigen Schiffsverbindungen schafften einen Markt fur seltene Tiere in Europa zunachst insbesondere in den Uberseehafen Um 1700 entstanden in Amsterdam mit den anlandenden exotischen Tieren die nicht umgehend von den furstlichen Agenten in die Menagerien von Herrschern verbracht worden war sogenannte Handels und Schaumenagerien Tierfuhrer zogen mit den Bestanden in die Residenzstadte in der Hoffnung auf furstliche Kundschaft So wie die Wanderbuhnen gastierten die fahrenden Tierhalter gelegentlich an den Hoftheatern In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts erweiterte sich das Spektrum der zur Schau gestellten Tiere insbesondere um die sogenannten Konigstiere die Elefanten und Lowen die von nunmehr sich eigenstandig entwickelnden Unternehmen einem zahlungskraftigen Publikum vorgefuhrt wurden 5 Die offentliche Veranstaltung von Tierkampfen in denen oft Hunde gegen Baren Wolfe oder Tiger antreten mussten wurde seit Beginn des 19 Jahrhunderts in ganz Europa von den Stadten nach und nach untersagt Die Verbote in Deutschland ab 1830 Grossbritannien ab 1835 und Paris 1833 erfolgten nach den im Zuge der Franzosischen Revolution 1793 in Paris entworfenen Ideen der Wildtierprasentation die eine der Aufklarung verpflichtete offentliche Menagerie propagiert hatten und damit entsprechende Kampagnen gegen die Tierkampfe in Europa in Gang setzten 6 Vom Fursten in den Zoo und in die Schaubude Bearbeiten nbsp Menagerie im Park von Versailles zur Zeit Konig Ludwigs XIV Nach dem Tod Kaiser Franz Stephans im Jahr 1765 wurde dessen exquisite Tiersammlung in Schonbrunn bei Wien fur das Publikum geoffnet der Tiergarten Schonbrunn sieht sich deshalb als den altesten Zoo der Welt an Am 10 August 1792 zerstorten die Jakobiner die beruhmte unterdessen jedoch vernachlassigte Menagerie in Versailles und gaben umgehend zahlreiche Wildtiere zum Ausstopfen Die Totung der verbliebenen noch lebenden Tiere und deren Uberfuhrung ins Naturalienkabinett wurde verhindert durch den erfolgreich durchgesetzten Plan Bernardin de Saint Pierres Schriftsteller und Leiter des Kabinetts die Tiere dem Jardin national des Plantes zuzufuhren Die dort 1793 fur sie eingerichtete offentliche Menagerie die noch heute existiert war bestimmt durch ihre wissenschaftliche Ambition durch die Idealisierung von Natur in Form der Gestaltung als Park sowie durch das Interesse an nationalem Prestige und wies damit die Kennzeichen des modernen Zoos im 19 Jahrhundert auf 7 Die kostspieligen privaten Tiersammlungen kamen in den Handel und ermoglichten auf diese Weise dem Schaustellergewerbe eine attraktive Erganzung ihrer Bestande Als eine der letzten wurde die bedeutende Menagerie des Wurttemberger Konigs Friedrich verkauft bedingt durch anhaltende Missernten und Hungersnot im Land Nach Friedrichs Tod im Jahr 1816 liess sein Nachfolger Wilhelm sogleich einen der Elefanten toten und ins konigliche Naturalienkabinett uberfuhren Die grossen Raubkatzen und einen weiteren Elefanten gab er umgehend auf den Markt das Menageriegebaude stellte er ebenfalls zum Verkauf Mehrere Papageien einen Strauss einige grosse Affen und den Elefanten erwarb der Kunstreiter Zirkusprinzipal und Schausteller Jacques Tourniaire 1772 1829 allein fur den Elefanten zahlte er 1 100 Florin Die Tierhandler die sich vor allem die Elefanten und die Raubtiere sicherten fuhrten diese durchweg als wandernde Schaustucke zuweilen durch ganz Europa So hatte der Berliner Tierhandler Garnier aus der koniglich wurttembergischen Sammlung neben Affen und Papageien einen Leoparden einen Elefanten und einen Baren erstanden Insbesondere die Elefanten Garniers wurden zur Attraktion seiner fahrenden Schaubude zwei der Elefanten kamen auf ihren Tourneen 1819 und 1820 spektakular zu Tode 8 Tierschau BearbeitenDie Wandermenagerien des 19 Jahrhunderts ubernahmen von den ambulanten Tiervorfuhrern des 18 Jahrhunderts die Dramaturgie der Kombination verschiedener Tierarten fremder Faunen zunachst in der Absicht diese dem staunenden Publikum in einem friedlichen Nebeneinander vorzufuhren Grosskatzen die seit Beginn des 19 Jahrhunderts von den Schaustellern auch gezuchtet wurden und deshalb in der Regel zahm waren sowie Riesenschlangen und Hyanen gaben indes den willkommenen Anlass die Gefahren der wilden Natur zu vermitteln Die Schausteller zeigten sich in ihren Tierbuden zunehmend als Dompteure als Bandiger blutrunstiger Bestien Vorfuhrungen als possierlich empfundener dressierter Hundchen wurden Beiprogramm Tierbude Bearbeiten nbsp Tierbude einer Wandermenagerie um 1800 Germanisches Nationalmuseum NurnbergDie Schausteller mit Tiermenagerien gehorten zum fahrenden Volk Sie transportierten ihre Tiersammlungen auf Pferdewagen in Kafigen in denen die Tiere auch gehalten wurden Auf der Reise waren die Kafige bis auf Licht und Luftfenster verschlossen um die Fracht sowohl vor Wind und Wetter als auch vor unentgeltlicher Besichtigung zu schutzen Am Ort der Darbietung wurden die Tierkasten in einer Reihe aufgestellt Einfache Holzwande oder Planen um die geoffneten Gitterseiten der Kafige herum schutzten die Schaustucke vor den neugierigen Blicken der nicht zahlenden Besucher und ergaben an einem Ende mit einem Eingang versehen einen nach allen Seiten abgeschlossenen und begehbaren Raum der den Zuschauern hinreichenden Platz bot Eine daruber angebrachte Zeltplane schutzte die Tiere und die Darbietungen vor Sonne Wind und Regen Die Winterquartiere bestanden aus festen Buden die eigens gezimmert und mit Stroh und Sagemehl gegen die Kalte abgedichtet wurden 9 In der Tierbude war das Publikum durch Barrieren von den Kafigen mit den wilden Tieren getrennt Die billigeren Platze waren in einigem Abstand zu den Tieren eingerichtet den Besuchern die einen hoheren Eintritt zu zahlen bereit waren erklarte der Schausteller seine Sammlung aus der Nahe Unter dem Zeltdach konnten bunte Vogel meistens waren es Papageien angekettet auf Bugeln schaukeln Ein Elefant der nach wie vor die grosste Anziehungskraft fur die Besucher darstellte wurde stets exponiert aufgestellt nbsp Day s Menagerie Oxford 1895Bei finanziellem Erfolg investierten die Schausteller den Profit in die Vergrosserung ihrer Tierbestande Die auf Wagen transportierten Kafige wurden zu Gitterwaggons die ab 1850 von den grosseren Menagerien durchweg mit der Eisenbahn transportiert wurden und deren Anzahl eine doppelseitige Aufstellung auf den Jahrmarkten erforderte Die Waggons wurden mit einem geschlossenen Zelt uberspannt und die grosseren Innenraume mit Buhnen ausgestattet fur besondere Darbietungen der Schausteller mit einzelnen Tieren Das Publikum wurde in Range aufgeteilt die teuersten Platze waren nach wie vor die in unmittelbarer Nahe der Tiere Der Eingang war durchweg mit grossflachigen Ankundigungstafeln verziert farbigen Malereien auf Holz oder Jute die dramatische Tierszenen darstellten Die bunte Giebelverkleidung kaschierte zudem das mobile und entsprechend temporar wirkende Zelt und Bretterarrangement und bot den Besuchern eine an die feststehenden Schaubuden erinnernde Optik Der Eingang hatte Platz fur Darbietungen die einen Vorgeschmack auf das im Innern der Bude zu erwartende Spektakel boten 10 Dramaturgien Bearbeiten nbsp Dompteur im Kafig Lithographie 1873 Library of Congress WashingtonDie Tierschauen begannen bereits vor dem Eingang wo die Schausteller lautstark zunachst die Neugier der Besucher weckten indem sie ihre Affchen und Papageien oder schon mal ein Kamel auf einer Rampe umsonst prasentierten um die Besucher mit der Aussicht auf die eigentlichen Attraktionen wie zum Beispiel die Raubkatzen und Elefanten in ihre Bude zu locken Ein Explikator gab im Innern der Bude Auskunft uber die Tiere zumeist in einer Mixtur aus Information und Mythen das Wissen um die Tiere bezogen die Schausteller in der Regel aus Buffons Histoire naturelle aus dem 18 Jahrhundert Die grossen Wildtiere waren durchweg handzahm da sie oft als Jungtiere gekauft und von ihren Besitzern aufgezogen worden waren Gleichwohl verschaffte ihre Schaustellung in den Kafigen dem zahlenden Publikum den eingangs versprochenen Nervenkitzel und zugleich das Erlebnis der Uberlegenheit gegenuber dem Geruch und dem Geschrei der wilden Natur 11 nbsp Paul Friedrich Meyerheim Dressur im Nebenzelt 1891 PrivatbesitzAb etwa 1820 nahmen die Menagerien vermehrt Dressuren ins Programm mit dem Ziel die domestizierten Raubtiere in Bewegung zu zeigen wobei die freiwillige Unterwerfung der Wildtiere unter den Willen des Menschen zum Ausdruck gebracht wurde Schlangenbandiger fuhrten ihre Tiere ohne schutzende Gitter inmitten des Publikums vor zuweilen umstellt von einem freilaufenden Pelikan oder einem friedlich fressenden Dromedar Im Lauf des 19 Jahrhunderts und mit zunehmendem Verdienst gebot die Konkurrenz den Tierbudenbesuchern als Attraktion die Konfrontation der Bestien mit dem Menschen vorzufuhren Tierbandiger traten im Kafig zusammen mit verschiedenen Raubkatzenarten auf wobei sie keine Dressurakte vorfuhrten sondern die nach wie vor zahmen Tiere zum Fauchen brachten und mit Peitsche und Stock zu gefahrlich wirkenden Handlungen antrieben Elefant und Alligator kamen auf die Buhne 12 Als der Besuch der Tierbude im ausgehenden 19 Jahrhundert langst zum sonntaglichen Freizeitvergnugen fur die Familie geworden war errichteten die Schausteller kleine Nebenzelte in denen sie Dressurakte mit Kleintieren vorfuhren liessen Organisation und Wirtschaftlichkeit Bearbeiten nbsp Ankundigungszettel der Menagerie van Aken Hannover 1830 British Museum LondonZu den ertragreichsten Orten des Tierhandels gehorten die niederlandischen Hafenstadte und in nachnapoleonischer Zeit der Londoner Hafen Von London aus gelangten die exotischen Tiere nach Hamburg oder Bremen wo sich in den 1820er und 1830er Jahren wichtige Umschlagplatze fur den Tierhandel auf dem Kontinent entwickelten Zu den begehrtesten und teuersten gehandelten Tieren gehorten neben Elefanten Lowen und Tigern auch Zebras und Tapire die von den Menageristen als Attraktionen geschatzt wurden Nashorner Giraffen oder gar ein Flusspferd blieben Raritaten und kamen in die Zoos Tierschauen bedurften in den Stadten und Gemeinden einer kostenpflichtigen Auftrittsgenehmigung zuweilen waren Abgaben an die ortlichen sozialen Einrichtungen wie zum Beispiel die Armenkassen zu leisten Die Wandermenagerien hatten uberdies bei der Wahl ihrer Auftrittsorte das Besucherpotential zu berucksichtigen Messestadte oder Stadte mit grossen Jahrmarkten zahlten zu den sogenannten grossen Stationen Neben den Wagenburgen nebst mitgefuhrten Zelten oder den temporar gezimmerten Buden auf den Marktplatzen waren angemietete feststehende Schaubuden Gasthofe und Hotels gelegentlich Spielorte fur Tierschauen Den vergleichsweise hohen Einnahmen aus Tierverkaufen und Eintrittsgeldern standen erhebliche Investitionen in Ankauf Haltung und Transport gegenuber Reklame in Form von gedruckten Ankundigungszetteln Plakaten und Broschuren mussten auf die Orte der Zurschaustellungen hin verfasst gedruckt und vorab vertrieben werden Die Kapitaleinbusse durch Tierverluste liess sich durch den Verkauf der Kadaver an die Naturkundemuseen oft nur teilweise ausgleichen Schwankende Preise und die nicht immer absehbare Nachfrage nebst den von den Gemeinden diktierten Eintrittspreisen machten uberdies die Wandermenagerie zu einem Geschaft mit schwer kalkulierbarem Risiko So verfugte zum Beispiel der erfolgreiche Menagerist Jacques Tourniaire um 1828 uber hinreichend Kapital um als einer der Geldgeber in den Bau eines Zirkusgebaudes in St Petersburg investieren zu konnen der jedoch nicht realisiert wurde 13 Madame Victoire Leclerf hingegen durfte im Jahr 1826 mit ihrem Elefanten Baba die Stadt Frankfurt am Main nicht verlassen da wegen einer Forderung an Frau Leclerf die Effecten derselben mit Beschlag belegt waren 14 Wandernde Tiersammlungen BearbeitenDie Anzahl von Wandermenagerien nahm seit Beginn des 19 Jahrhunderts bestandig zu Oft waren es kleine Schaustellergruppen mit einem bis maximal zwei Dutzend Tieren einige wandernde Tierschauen gewannen indes in wenigen Jahren ein erhebliches Ausmass von bis zu mehreren Hundert lebenden Ausstellungsstucken Die Besitzer der grossen Menagerien zogen junge Tiere auf und arbeiteten seit Mitte des Jahrhunderts nicht selten mit den Zoos bei deren Einrichtung zusammen oder machten selber ihre Tiersammlung in einer Stadt sesshaft Einige Wandermenagerien fuhrten die Manege ein und grundeten einen Zirkus Italien und Frankreich Bearbeiten nbsp Anschlagzettel des Jean Baptiste Nicolet 1777 mit Vermerk eines Orangoutan Historisches Museum Frankfurt Einige der bedeutenden Tierfuhrer Italiens und Frankreichs in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts stammten aus Komodiantenfamilien und zeigten ihre Wildtiere oft zusammen mit anderen Kuriosa wie zum Beispiel fremden Artefakten und Naturalien Panoramen und exotischen Menschen Der Komodiant Jean Baptiste Nicolet der in den 1770er Jahren mit elf Tieren durch Italien und Frankreich wanderte nannte seine Tierschau 1776 eine Menagerie und fuhrte damit diesen Begriff fur die ambulanten Tiersammlungen ein Auf einem Anschlagzettel Nicolets von 1777 mit koniglichem Privileg ist ein Orangoutan vermerkt Antonio Alpi auch Albi oder Alpy zog 1784 mit mehreren Rentieren von Lappland nach Frankreich 1798 ist sein Besitz einer Tierschau belegt die er in London zusammengestellt hatte und zu der zwei Asiatische Elefanten gehorten Alpi verkaufte diese Sammlung 1799 an die kaiserliche Menagerie in Wien Um 1800 war er mit einer neuen Kollektion unterwegs in Norditalien der Schweiz und im deutschsprachigen Raum 1814 wurde er als Besitzer eines Panzernashorns genannt 15 nbsp Henri Martin mit seinem Lowen Neron und mit Atir dem Tiger um 1820 1830In Frankreich setzte sich beim Publikum die Manege durch und seit dem ausgehenden 18 Jahrhundert in Anlehnung an Philip Astley der als Begrunder des modernen Zirkus angesehen wird insbesondere die ausgefeilte Pferdedressur die Hohe Schule gehorte zum Zirkusprogramm und wurde zum Beispiel von Jacques Tourniaire erfolgreich bis nach Russland gefuhrt Astley hatte die Verbindung von Akrobatik und Pferdedressur in den 1770er Jahren in London erfunden sie wurde von Antoine Franconi in seinem Cirque Olympique in Paris in den 1820er Jahren aufgegriffen 16 Popular waren die Pferdetheater mit ihren Spektakelstucken und nachgespielten Schlachtengemalden Napoleon untersagte in seinem Theaterdekret von 1807 diese vor allem beim Publikum von Paris beliebten Boulevardvorfuhrungen als Theater zu betreiben Tierschauen wie sie von den Wandermenagerien in Grossbritannien und Deutschland gezeigt wurden kultivierte Frankreich seit Beginn des 19 Jahrhunderts in den reisenden Unternehmen mit Tierbestand als dressierte Inszenierung 17 Die Dressurdarbietungen wurden erganzt durch Pantomimen Feerien und Clownerien und glichen eher mit Tieren besetzten Theaterauffuhrungen Die Vorfuhrung von grossen Raubtieren erfolgte in Frankreich vergleichsweise spat Im Cirque Olympique in Paris trat 1831 in einer Pantomime mit dem Titel Les lions de Mysore Die Lowen von Mysore der Franzose Henri Martin 1793 1882 mit seinen Lowen Charlotte und Coburg auf Martin war beruhmt geworden durch seine Raubtierdressuren mit denen er zwischen 1823 und 1829 durch Europa gezogen war Honore de Balzacs Erzahlung Une passion dans le desert erschienen 1830 dt Eine Leidenschaft in der Wuste 1908 wurde von Martin inspiriert Nachdem dieser sich 1837 aus dem Schaustellerleben zuruckgezogen hatte beriet er den 1838 gegrundeten Zoo von Amsterdam und wurde 1857 ins Direktorium des Rotterdamer Zoos berufen 18 Grossbritannien Bearbeiten nbsp Anschlagzettel von Wombwell s Menagerie 19 Jahrhundert Detail In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde Wombwell s Travelling Menagerie zur erfolgreichsten wandernden Tierschau Grossbritanniens George Wombwell 1777 1850 seit 1804 in London ansassig als Schuhmacher war mit zwei Boas die er in den Docks erworben hatte durch die Kneipen gezogen und hatte damit einiges Geld verdient Er setzte im Hafen von London den Erwerb exotischer Tiere fort die von den Schiffen aus aller Welt mitgebracht worden waren 1810 grundete er eine Wandermenagerie Bereits zehn Jahre spater fuhr Wombwell seine Tiersammlung in 14 Wagen gezogen von 60 Pferden durch die Lande 6 Wombwell zeigte unter anderem Asiatische Elefanten Kangurus Leoparden Lowen und Tiger sowie ein Nashorn Die grosste Besonderheit ein junges Gorilla Weibchen Jenny das 1855 56 sieben Monate lang im Zirkus uberlebte wurde allerdings als Schimpansin verkannt Jenny war der erste Gorilla der Europa lebend erreicht hatte 19 Wombwell zuchtete zudem selbst wilde Tiere und zog sie auf darunter den ersten in Grossbritannien in Gefangenschaft geborenen Lowen namens William Wombwell erweiterte sein Unternehmen im Laufe der Jahre auf insgesamt drei Menagerien und wurde funfmal an den koniglichen Hof eingeladen wo er seine Tiere Konigin Victoria vorfuhrte und Prinz Alberts Hunde kurierte Wombwells Grabmonument auf dem Friedhof Highgate erhielt die Skulptur von Nero seinem bevorzugten Lowen 20 Zwischen 1856 und 1870 besass der englische Zirkus Sanger von allen Wandermenagerien in Grossbritannien die bedeutendste Sammlung exotischer Tiere Das Unternehmen machte in dieser Zeit nach dem Vorbild von Astley und dem Cirque Olympique die Verbindung von Tierschau und Akrobatik popular 16 Niederlande und deutschsprachiger Raum Bearbeiten nbsp Kreutzberg Broschure 1835 56 nbsp Heinrich Leutemann Aus Hagenbecks Tierschau Tuschezeichnung 1876 21 30 cm PrivatbesitzDie nicht nur in den Niederlanden sondern auch in Deutschland und Osterreich bekanntesten wandernden Tierschauen im 19 Jahrhundert gehorten der Familie van Aken auch van Acken oder van Aaken Die Schauunternehmen waren aus einer Handelsmenagerie in Rotterdam gegrundet 1791 von Anthonys van Aken hervorgegangen Van Akens vier Sohne und die Tochter stiegen ins Tiergeschaft ein und zeigten mit zum Teil konkurrierenden eigenen Unternehmen ab 1815 im deutschsprachigen Raum und spater europaweit ihre exotischen Geschopfe wobei die Geschwister sich bei der Wahl ihrer Reiserouten den Kontinent gewinnbringend aufzuteilen verstanden In den Jahren 1837 und 1849 erwarb der Tierbandiger Gottlieb Christian Kreutzberg die Tierbestande der beiden alteren Bruder Anton und Wilhelm van Aken und grundete damit eine eigene erfolgreiche wandernde Tierschau 21 Nach den uberlieferten Zeitungsannoncen und Ankundigungen trat die Menagerie Kreutzberg seit Mitte der 1830er Jahre uber gut drei Jahrzehnte lang vielerorts auf Jahrmarkten und bei Volksfesten auf Ab Ende der 1850er Jahre zogen auch zwei der Sohne Gottlieb Kreutzbergs mit eigenen Tierschauen durch die Lande Eine erstmals wohl 1835 und spater in den 1850er Jahren nochmals herausgegebene Broschure der Menagerie G Kreutzberg nennt einen Bestand von uber 50 Tierarten darunter auch einen Berberlowen eine heute als in freier Wildbahn ausgestorben gefuhrte Unterart der Lowen Die Broschure vermerkt dressierte Lowen und Hyanen und als besondere Attraktion die indische Elefantenkuh Miss Baba 22 Gottfried Claes Carl Hagenbeck 1810 1887 Fischhandler in Hamburg hatte 1848 auf dem Fischmarkt in St Pauli sechs Seehunde vorgefuhrt die den ihn beliefernden Fischern ins Netz gegangen waren Die Seehundschau brachte ihm nicht nur Geld ein sondern auch einen umgehenden Auftritt der bis dahin kaum an Land gesehenen Tiere in Berlin wo er sie verkaufte und mit dem Erlos aus den Veranstaltungen einen Tierhandel aufbaute 1866 ubernahm sein Sohn Carl 1844 1913 den Handel und erweiterte ihn uber ganz Deutschland und spater nach Ubersee in die USA Carl Hagenbeck jun verfugte uber eigene Tierlieferanten in aller Welt und erweiterte die Tierschauen zu sogenannten Volkerschauen bei denen er ebenso Menschen auftreten liess die er aus der Heimat seiner Tiere hatte kommen lassen Nach dem Tod seines Vaters 1887 grundete er einen Zirkus 23 Im Jahr 1907 realisierte Hagenbeck mit Hagenbeck s Tierpark in Hamburg den ersten Zoo der Welt ohne Gitter in dem die Tiere in einer kunstlich angelegten Landschaft frei herumlaufen durften Eine Besonderheit war das kunstliche Bergmassiv das die Illusion einer naturlichen Fauna hervorrufen sollte Noch heute zahlt der Tierpark Hagenbeck zu den weltweit bekannten Zoos nbsp Menagerie Continental des Karl Krone 1884Karl Krone geboren am 19 September 1833 in Questenberg im Harz entwickelte durch die in der Harzstadt gastierende Menagerie des Alexander Philadelphia ein Interesse an den Tierschauen Er heiratete eine der Tochter Philadelphias Frederike das Paar bekam eine Tochter und zwei Sohne Im Jahr 1870 in dem sein Sohn Carl geboren wurde grundete Krone zusammen mit seiner Frau die Menagerie Continental die er in den folgenden Jahren zur zunehmenden Beachtung durch das Publikum fuhren konnte insbesondere durch Schaunummern die auf der Gelehrigkeit der Wildtiere basierten Nachdem Sohn Fritz den Krone als seinen Nachfolger vorgesehen hatte und der die Baren dressierte bei einem Unfall mit einem seiner Tiere ums Leben gekommen war trat Carl in das Unternehmen des Vaters ein Carl Krone jun legte besonderen Wert auf die Tierdressuren fur die ein eigener der Tierbude der Menagerie Continental angeschlossener Zeltanbau errichtet wurde Im Jahr 1893 zeigte er dort als Dompteur Charles zum ersten Mal in der Geschichte der Tierdressur den sensationellen Ritt eines Lowen auf einem Pferd Als der Vater Karl Krone 1900 bei einem Gastspiel in Frankfurt Oder starb 24 wurde Carl Chef der unterdessen unter dem Namen Menagerie Circus des Dompteur Charles erfolgreichen Wandertruppe 1905 grundete er daraus den Circus Krone ein bis heute existierendes bekanntes Zirkusunternehmen seit 1919 mit einem festen Sitz in Munchen 25 Vereinigte Staaten Bearbeiten nbsp Edwin Henry Landseer Isaac van Amburgh and his Animals 1839 113 175 cm Royal Collection LondonTierschauen in den USA unterschieden sich von den europaischen in ihren weit grosseren Proportionen der Tierbestande Nach britischem Vorbild verbanden sie die Tierprasentationen mit Zirkusattraktionen und erganzten sie durch die Kuriositatenschau Der Amerikaner Isaac van Amburgh 1811 1865 ein reisender Tierhandler aus Fishkill im Staate New York debutierte 1833 in New York City als Lowenbandiger und trat anlasslich einer Tournee in England 1839 vor Queen Victoria auf Edwin Henry Landseer 1802 1873 bevorzugter Tier und Hofmaler der Queen und ihres Prinzgemahls inszenierte ihn in einem Gemalde inmitten seiner Raubkatzen mit einem Lamm vor der Brust Die zwanzigjahrige Victoria besuchte mehrmals Van Amburghs Vorstellung im Drury Lane Theatre und kaufte Landseers Bild Isaac van Amburgh starb 1865 in Philadelphia an einem Herzinfarkt und hinterliess Legenden fur die Lesebucher 26 nbsp Barnum and Bailey The Greatest Show on Earth Plakat o J Das grosste Unternehmen in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts war die Wanderschau des P T Barnum 1810 1891 Barnum unterhielt ein Kuriositatenmuseum und bot ab den 1870er Jahren landauf landab in P T Barnum s Great Traveling Museum Menagerie Caravan and Hippodrome spektakulare Tiere und kuriose Menschen gegen hohes Entgelt zur Betrachtung feil So zeigte er zum Beispiel den riesigen Elefanten Jumbo und liess Albinos und Siamesische Zwillinge in eigenen Shows auftreten 1885 fusionierte Barnum mit dem Zirkus des James Anthony Bailey zu Barnum and Bailey The Greatest Show on Earth dem grossten Wanderunternehmen seiner Zeit das Aktien herausgab und den Betrieb der Tier und Kuriositatenschau zu einem wandernden Unterhaltungspark ausbaute Als das spater als Barnum amp Bailey Circus firmierende Unternehmen zwischen 1897 und 1902 auf eine Europatournee ging hatte es mehr als 500 Pferde uber 20 Elefanten nebst Nashornern Nilpferden Giraffen und Gorillas in den firmeneigenen Eisenbahnwaggons und konnte damit Tierarten vorweisen die zum Teil die Zoos nicht besassen 16 Ausklang im 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Auf dem Rummel Vor dem Hundetheater Fotografie von Heinrich Zille nbsp Werbeschaltung der Sudtiroler Landeszeitung fur die in Meran weilende Menagerie Blanc Sommer 1922Zu Beginn des 20 Jahrhunderts waren die wandernden Tierschauen mit ihren zum Teil ausserordentlichen Dimensionen gegenuber den sich zugig entwickelnden technischen und sportlichen Unterhaltungsmaschinerien wie Kintopp oder Sechstagerennen durchweg gezwungen sich in Zirkusbetriebe oder Zoologische Garten zu integrieren Die weiterhin unabhangig durch die Lande ziehenden Tierschauen kehrten zuruck zu den bescheideneren Massen ihrer Anfangszeit zu Beginn des 19 Jahrhunderts 6 Im Gegensatz zu den zum Teil zu Wohlstand und Ansehen gelangten Menageristen des 19 Jahrhunderts befanden sich die Betreiber von Wandermenagerien nunmehr ahnlich wie ihre jahrhundertealten Gaukler Vorfahren als fahrendes Gewerbe in der Rolle sozialer Aussenseiter Sie bestuckten vor dem Ersten Weltkrieg bis in die 1920er Jahre den Rummel mit kostumierten Affchen und denkenden Pferden der Flohzirkus erfreute sich einiger Beliebtheit Es gab Hunde und Affentheater in denen die Tiere in kleinen Szenerien bewegt wurden die Ratten und Mausetheater waren etwas seltener 27 Zudem waren zu dieser Zeit noch Wandermenagerien mit Grossraubtieren unterwegs In Osterreich entkamen 1913 wahrscheinlich Raubtiere aus einer Wandermenagerie die journalistischen Recherchen zufolge im Raum Graz Station gemacht hatte und zu deren Tierbestand Lowen und Wolfe gehort hatten In den nahe gelegenen Lavanttaler Alpen wurden in diesem Jahr Hunderte Weidetiere des Almviehs auch mehrjahrige Stiere und wild lebende Huftiere von Raubtieren getotet Grosskatzen und damals in Osterreich als Wildtiere ausgerottete Wolfe wurden im Angriffsgebiet beobachtet ein Wolf wurde dort 1914 erschossen 28 Das deutsche Tierschutzgesetz von 1933 verbot das Umherziehen mit wilden Tieren im Deutschen Reich 29 In den USA hielten sich kleinere Unternehmen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg noch bis in die 1960er Jahre als Attraktion in den Vergnugungsparks und in den sogenannten Sideshows In der Bundesrepublik Deutschland wurden gelegentlich auf Schutzenfesten auftretende Betreiber von Tier und Dressurvorfuhrungen von den Verwaltungen zunehmend an die Rander der Stadte und Gemeinden verbannt Die bis Ende der 1950er Jahre in den Einkaufsstrassen mit Lamas oder Eseln auftauchenden Tiervorfuhrer die fur ihre meist entfernt liegenden Veranstaltungen warben verschwanden in den 1960er Jahren aus dem Bild der modernen Innenstadte Der Schweizer Circus Knie geht heute mit einer Tierschau aus den Bestanden von Knies Kinderzoo auf Tournee 30 Weitere verschiedentlich auftretende Wanderzoos stellen entweder eine nostalgische Mischung zwischen Wandermenagerie und Zoo dar wie z B verschiedene Insekten und Reptilienschauen 31 oder erweisen sich als ephemere Veranstaltungen mit Tieren zum Anfassen 32 Wandermenagerie in Kunst und Dichtung Bearbeiten nbsp Francisco de Goya Kreidezeichnung 1824 28Die Tiermalerei nahm im 19 Jahrhundert einen Aufschwung nicht zuletzt bedingt durch den Massenbuchdruck ab 1840 und die Moglichkeiten lithographische Farbtafeln einzubinden sowie durch die verstarkt einsetzende Produktion von Kinderbuchern Die offentlichen Zoos forderten die Faszination an wilden Tieren bei den Malern Die zur alltaglichen Unterhaltung aufgesuchten Wandermenagerien schafften diesem Sujet in der Bildkunst ein zunehmendes Publikum das die Formen der Tierschauen zudem in Scherzblattern vorfinden konnte Tiere waren seit dem Mittelalter ein stets bevorzugtes Motiv in der Dichtung die wandernden Tierbuden fanden in der Romantik ihren Eingang in die literarischen Werke Eine zusammenfassende Bibliographie zur Tierschaustellerei in der schonen Literatur liegt bislang nicht vor Kunst Bearbeiten nbsp Paul Meyerheim Tierbude Fotogravur des Olgemaldes von 1885 ehemals Nationalgalerie Berlin zerstortZu den Kunstlern die sich den Wandermenagerien widmeten zahlte Heinrich Leutemann 1824 1905 ein Tierzeichner und Illustrator von Kinderbuchern der uberdies fur Zeitschriften und Magazine tatig war Durch die Bekanntschaft mit Carl Hagenbeck bekam Leutemann die Gelegenheit dessen Tierschauen ebenso wie den exotischen Bestand der Hagenbeck schen Tiersammlung in zahlreichen Zeichnungen und Aquarellen festzuhalten Die Ankunft der seltenen Tiere in Hamburg bildeten ebenso ein Sujet wie die Darstellungen von Genreszenen wie zum Beispiel die Vorbereitung von Tieren auf eine Schau Die Originale der von Leutemann fur den Druck produzierten Zeichnungen wurden fur Kunstsammler zu begehrten Objekten Paul Friedrich Meyerheim 1842 1915 dessen Werkkatalog 63 Gemalde aufweist die als Sujet exotische Tiere in Zoo und Tierbude zeigen war einer der bevorzugten Berliner Tiermaler Meyerheim legte in seinen Menageriegemalden nicht nur ausserordentlichen Wert auf die Details in der Tierbude sondern entwarf auch ein kunstlerisches Bild der Veranstaltungen das den Betrachter in die Atmosphare der Bude hineinzuziehen versuchte Anders als noch in den Darstellungen eines Pietro Longhi oder Johann Geyer die sich auf das Wesentliche der Tierschauen konzentrierten gibt Meyerheim in besonderer Weise der Schaulust einen kunstlerischen Ausdruck Die bis zu den Bildrandern mit Einzelheiten vollgestopfte Komposition fordert den Betrachter auf sich ins Bild zu begeben und sich als faszinierter Teilnehmer zu fuhlen Meyerheims Menageriedarstellungen waren begehrt er fertigte sie teilweise nach Auftrag an Seine Menageriegemalde wurden durch Reproduktionen im Druck nachhaltig verbreitet 33 nbsp The anti royal menagerie Englisches Satireblatt 1812 British Museum LondonWandermenagerien waren im 19 Jahrhundert uberdies ein beliebtes Bildsujet fur die Satire Insbesondere in England wurde das typische Ambiente der Tierbuden und Tierschauen wiederholt zum Anlass genommen Personlichkeiten des Hofes wie der Politik zu verspotten Napoleon wird gelegentlich im Kafig durch die gaffende Menge gekarrt oder die exotischen Tiere erhalten die Gesichter vertrauter Zeitgenossen des offentlichen Lebens 34 Auch die Menageristen selbst gerieten gelegentlich ins Visier der Satiriker wobei vor allem ihre marktschreierischen Ankundigungen und ihre Aufmachung zum Gespott gemacht wurden Ein Scherzblatt von 1839 nimmt die Wandermenagerie Anton van Akens aufs Korn Mit den typischen Bildaccessoires der Tierschau versehen wird ein Herr von Aalen als Schreimann in Kanonen und Lederhosen mit ellenlangen Sporen zu Fusse prasentiert 35 Dichtung Bearbeiten Johann Wolfgang von Goethe verdeutlichte in der Erzahlung Novelle erschienen 1828 das Treiben einer Tierbude als einen Ort der auf dem Plakat draussen mehr verspricht als drinnen gezeigt wird Ein Feuer bricht aus auf dem Jahrmarkt und bewirkt dass der Tiger ausbricht und der Furstin beim Ausritt begegnet die sich von der Raubkatze bedroht fuhlt Der Tiger wird von ihrem Begleiter erschossen und die Schaustellerfamilie bejammert den Tod ihres zahmen und harmlosen Tiers Das Kind der Schausteller vermag den ebenfalls entlaufenen Lowen mit Gesang und Flotenspiel aus seinem Versteck zu locken und zieht ihm zu guter Letzt einen Dorn aus der Tatze 36 Im Gesprach mit seinem Sekretar Eckermann uber den Titel der Erzahlung befand Goethe am 29 Januar 1827 dass eine Novelle eine sich ereignete unerhorte Begebenheit sei und lieferte damit eine bis heute gultige Definition der Novelle als literarischer Gattung 37 nbsp Die Lowenbraut Illustration des Gedichts von Chamisso um 1890 In einem Gedicht mit dem Titel Die Lowenbraut entstanden 1827 verarbeitete Adelbert von Chamisso das romantische Motiv von der Schonen mit dem Biest la belle et la bete als tragische Variante um den Tod einer Tierwartertochter Eine junge Braut von klein auf mit einem gleichaltrigen Lowen aufgewachsen verabschiedet sich vor ihrer Hochzeit von dem Tier in seinem Kafig Als der Brautigam auftaucht versperrt der Lowe den Ausgang und totet das Madchen als es dem Kafig zu entkommen versucht der Brautigam erschiesst den Lowen 38 Robert Schumann vertonte Chamissos Lowenbraut op 31 im Jahr 1840 als eines von insgesamt 138 Liedern und verhalf ihr damit zu anhaltender Popularitat 39 In den 1828 erschienenen Memoiren des Eugene Francois Vidocq 1775 1857 eines Kriminellen und Kriminalisten schildert der Ich Erzahler wie er als missratener Sohn nach dem misslungenen Versuch nach Amerika auszuwandern in einer Tierbude Anstellung findet wo es ihm indes auf die Dauer auch nicht recht gefallen mag Der Direktor so der Ich Erzahler sei der seinerzeit so beruhmte Cotte Comus gewesen der mit dem Naturforscher Garnier einem beruhmten Tierdresseur Geschafte gemacht habe Die vorgeblichen Lebenserinnerungen wurden von einem anonymen Autor verfasst und mehrfach als Landstreicherleben auch ins Deutsche ubersetzt 40 Der 1890 91 zunachst in einer Zeitschrift in Fortsetzungen erschienene Abenteuerroman Der Schatz im Silbersee von Karl May 1842 1912 beginnt an Bord eines Raddampfers auf dem Arkansas auf dem ein Tierschausteller einen schwarzen Panther transportiert Bei der fur die mitreisenden Passagiere arrangierten Vorfuhrung einer Futterung wird der Menagerist von dem Tier getotet das sich anschliessend aus seinem Kafig befreit und eine Dame mit ihrem Tochterchen bedroht Ein Indianer rettet das Madchen indem er mit ihm ins Wasser springt Die Ruckkehr des edlen Wilden an Bord mit dem Kind wird mit brausendem Jubel begrusst Der Panther ebenfalls uber Bord gesprungen verendet im Fluss 41 Rezeption BearbeitenDas exotische Tier als Zeichen furstlicher Souveranitat wurde am Ende des Barockzeitalters unpopular Es wechselte seine Funktion und diente fortan mehr zur offentlichen Definition eines Fremden oder Unnormalen das aber nicht wirklich gefahrlich werden konnte Dazu musste sich der Teufels und Geisterglaube auch in den untersten Gesellschaftsschichten gelegt und das Vertrauen in eine rationale Weltordnung verbreitet haben wie es seit dem 17 Jahrhundert zunehmend der Fall war Noch im 18 Jahrhundert wurden Tierbandiger allerdings gelegentlich der Hexerei verdachtigt so zum Beispiel anlasslich einer Darstellung des Faust mit dressierten Tieren 1721 42 Der Philosoph Michel Foucault charakterisierte die Menagerie mit der These die Bestialitat lag nicht im Tier sondern in seiner Domestizierung 43 Es handle sich um ein Ausschlussprinzip fur Unnormales seit dem Absolutismus das fur Menschen ebenso wie fur Tiere gegolten habe So verglich er Irrenhauser und Kliniken wie das Hopital Salpetriere mit Tiermenagerien Man lasst die Warter die Irren ausstellen wie der Dompteur auf dem Jahrmarkt von Saint Germain die Affen zeigt 44 nbsp Anschlagzettel der Menagerie Joseph Simonelli 1816 Stadtbibliothek Nurnberg Der Mandrill wird als turkischer Pavian bezeichnet und als wilder Mann dargestellt Die Berberaffin saugt ihr Jungtier so wie eine Mutter ihr Kind stillt Aufgeklarte Wahrnehmung Bearbeiten Seit Ende des 17 Jahrhunderts betrachteten die Gelehrten die exotischen Tiere als Naturobjekte tradierten Auffassungen von Wundertieren und Phantasiewesen uber deren Existenz seit dem Mittelalter geschrieben worden war 45 galt es durch eigene Anschauung entgegenzutreten Die Verbreitung dieses Denkansatzes pragte die Wahrnehmung der Tierschauen im ausgehenden 18 Jahrhundert die wandernden Menagerien der spaten Aufklarung erwarben sich in der Popularisierung erfahrbaren Wissens uber die Natur durchaus Verdienste Fur das Laienpublikum waren die Tierschauen Anlass zum Staunen und fur die Kunstler waren sie Inspiration zur Verarbeitung der exotischen Sujets aus den Buden Die Naturforscher zunehmend an der systematischen Erfassung der Tierwelt interessiert hatten sich vorwiegend der Naturalienkabinette bedient Buffon und Linne nahmen Tiere in ihre Naturgeschichten auf die sie bei Tierschauen gesehen hatten Im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts meldeten die Zoologen ihre Kritik an den Prasentationen der wandernden Tiersammlungen an So wurden die oft frei erfundenen Bezeichnungen fur die Tiere ebenso bemangelt wie die falschen und effekthascherischen Erlauterungen der Schausteller Des Weiteren wurden die auf den Anschlagzetteln vermerkten Ubertreibungen verurteilt wie sie zum Beispiel der Menagerist Hermann van Aken 1828 verbreiten liess in der Behauptung dass Schlangen einen Buffel umschlingen konnten Sir Stamford Raffles befand 1825 die Wildtiere sollten nicht mehr Gegenstand vulgarer Zurschaustellung sein er beforderte die Grundung des Londoner Zoos Die kommerziell erfolgreichen Menagerien der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts spielten fur die Zoologie keine Rolle die zoologischen Garten galten als Orte serioser Tierbetrachtung Die Formen der Tierhaltung in den umherziehenden Sammlungen stiessen ebenfalls fruh auf Kritik 1830 wurden angesichts britischer Wandermenagerien das Elend der Kafighaltung und die Unwissenheit der Warter konstatiert 46 Moderne Wissenschaft Bearbeiten Die Tierschauen fanden in der Wissenschaft des ausgehenden 20 Jahrhunderts vor allem im Zusammenhang von Untersuchungen zur Zoo und Zirkusgeschichte Beachtung da die Verbindungen und Ubergange sich gleichzeitig und fliessend vollzogen In Einzeluntersuchungen wie zum Beispiel zur Tiermalerei des 19 Jahrhunderts finden sich gelegentlich ebenfalls Darstellungen der ambulanten Menagerien Eine Untersuchung der Menageriegemalde Paul Meyerheims erschienen 1995 deutet die Qual der in den Tierbuden hinter Gittern gehaltenen grossen Wildtiere an der von dem Maler in einem authentisch angelegten Bild von 1895 intendierte Ausdruck von Wildheit eines sich in die Gitterstabe verbeissenden Eisbaren wird als Wahnsinn des verhaltensgestorten Geschopfs erkannt 47 Seit 1999 liegt in der Arbeit von Annelore Rieke Muller und Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 eine erste umfangreiche Untersuchung von Tiersammlungen vor die bis Mitte des 19 Jahrhunderts durch Europa wanderten Die Untersuchung basiert auf den Bestanden in Museen Archiven und Privatsammlungen Personliche Aufzeichnungen von Menageristen wie zum Beispiel Memoiren oder Tagebucher die Auskunft uber den Alltag der Wandermenagerien geben konnten sind aus der Zeit bis 1850 nicht uberliefert Lebenserinnerungen wie zum Beispiel die von Carl Hagenbeck oder P T Barnum stammen aus einer jungeren Menageristenzeit die zusammenhangend noch nicht wissenschaftlich erfasst wurde Die in den Archiven neben den Zeitungen erhaltenen Ankundigungszettel Auftrittsgenehmigungen und Broschuren der fruhen Wandermenagerien wurden im ausgehenden 20 Jahrhundert hin und wieder Bestandteil von Ausstellungen zum Zirkus oder zum Zoo weitere uberlieferte Exemplare waren ebenso wie Postkarten und Drucke lange im Angebot der Antiquariate und der Antik und Trodelmarkte so dass sich Privatsammlungen ausbildeten die in der Wissenschaft und in oft regionalen Ausstellungen in den vergangenen Jahren zunehmend Beachtung fanden 48 Literatur BearbeitenKai Artinger Von der Tierbude zum Turm der blauen Pferde Die kunstlerische Wahrnehmung der wilden Tiere im Zeitalter der zoologischen Garten Reimer Berlin 1995 ISBN 3 496 01131 9 Zugleich Dissertation Freie Universitat Berlin 1994 Eric Baratay Elisabeth Hardouin Fougier Zoo Von der Menagerie zum Tierpark Klaus Wagenbach Berlin 2000 ISBN 3 8031 3604 0 Aus dem Franzosischen Zoos ubersetzt von Matthias Wolf Mustafa Haikal Die Lowenfabrik Lebenslaufe und Legenden Mit einem Nachwort von Jorg Junhold Pro Leipzig Leipzig 2006 ISBN 3 936508 15 1 Gerhild Kaselow Die Schaulust am exotischen Tier Studien zur Darstellung des Zoologischen Gartens in der Malerei des 19 und 20 Jahrhunderts Georg Olms Hildesheim u a 1999 Studien zur Kunstgeschichte Bd 129 ISBN 3 487 10858 5 Thomas Macho Zoologiken Tierpark Zirkus und Freakshow In Gert Theile Hrsg Anthropometrie Zur Vorgeschichte des Menschen nach Mass Wilhelm Fink Munchen inzw Paderborn 2005 Weimarer Editionen ISBN 3 7705 3864 1 S 155 178 Online bei Google Book Search als Digitalisat S 155 178 auszugsweise einsehbar Stephan Oettermann Die Schaulust am Elefanten Eine Elephantographia Curiosa Syndikat Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 8108 0203 4 Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Der Lowe brullt nebenan Die Grundung Zoologischer Garten im deutschsprachigen Raum 1833 1869 Bohlau Koln u a 1998 ISBN 3 412 00798 6 S 15ff Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 Basilisken Presse Marburg 1999 ISBN 3 925347 52 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Travelling menageries Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Menagerie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikisource Adelbert von Chamisso Die Lowenbraut 1827 Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Eugene Francois Vidocq Landstreicherleben 1828 Erstes Kapitel Meine Anlagen Quellen und Volltexte Johann Wolfgang von Goethe Novelle 1828 Stefan Nagel Schaubuden Geschichte und Erscheinungsformen Kap 5 Menagerien PDF 11 16 MB Zur Geschichte britischer Wandermenagerien englisch The University Of Sheffield National Fairground Archive Travelling Menageries englisch Ankundigungszettel im British Museum London englisch Einzelnachweise Bearbeiten MENAGERIE ist eines derer herrlichsten Stucke von einem prachtigen und ansehnlichen Garten In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 20 Leipzig 1739 Sp 603 f Zu den Elefantenhistorien siehe Stephan Oettermann Die Schaulust am Elefanten Eine Elephantographia Curiosa Syndikat Frankfurt am Main 1982 S 95 190 Franz Irsigler Arnold Lassotta Bettler und Gaukler Dirnen und Henker Aussenseiter in einer mittelalterlichen Stadt Munchen 1989 S 126 131 Eric Baratay Elisabeth Hardouin Fougier Zoo Von der Menagerie zum Tierpark 2000 S 68ff Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 13f a b c Eric Baratay Elisabeth Hardouin Fougier Zoo Von der Menagerie zum Tierpark 2000 S 106 Thomas Macho Zoologiken Tierpark Zirkus und Freakshow 2005 S 158f Stephan Oettermann Die Schaulust am Elefanten Eine Elephantographia Curiosa Syndikat Frankfurt am Main 1982 S 157 und 160 164 Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 67 73 Darstellung mit Fotos vom Eingang englisch Menagerien S 82 PDF 13 3 MB Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 101 Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Der Lowe brullt nebenan Die Grundung Zoologischer Garten im deutschsprachigen Raum 1833 1869 1998 S 15f Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 39 62 75 Max Schmidt erster Direktor des Frankfurter Zoos 1827 zitiert nach Stephan Oettermann Die Schaulust am Elefanten Eine Elephantographia Curiosa Syndikat Frankfurt am Main 1982 S 165 Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 24 27 30 a b c Eric Baratay Elisabeth Hardouin Fougier Zoo Von der Menagerie zum Tierpark 2000 S 107 108f Eric Baratay Elisabeth Hardouin Fougier Zoo Von der Menagerie zum Tierpark 2000 S 57ff Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 114 Mustafa Haikal Master Pongo Ein Gorilla erobert Europa Transit Buchverlag Berlin 2013 S 23 ISBN 978 3 88747 285 6 The Zoology Museum George Wombwell Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 39 42 G Kreutzberg G Kreutzbergs Grosse Menagerie vormals van Acken Verzeichnis sammtlicher in dieser Menagerie befindlichen Thiere nebst einer kurzen Beschreibung der merkwurdigeren und ihrer Lebensweise Gorlitz 1835 1860 Nachdruck des Museums fur Geschichte der Stadt Leipzig 1988 Carl Hagenbeck Von Tieren und Menschen Berlin 1908 Online bei Zeno org Hier ruht in Frieden zum Tod Karl Krones K D Kurschner Circus Krone Von der Menagerie zum grossten Circus Europas Hrsg Circus Krone Ullstein Berlin 1998 online verfugbar zum Leben Karl Krones 1833 1900 Historien om Cirkus Krone Memento vom 17 Juli 2014 im Internet Archive schwedisch Simon Trussler Clive Barker New Theatre Quarterly 78 Cambridge University Press 2005 S 139f Menagerien S 92 98 100 PDF 13 3 MB Karl Hans Taake Vom Bauernschreck der Lavanttaler Alpen bis zu den franzosischen Bestien Wie Angriffe geflohener Grosskatzen zu Wolfsangriffen umgedeutet werden Zeitschrift fur Anomalistik Band 22 2022 S 136 155 1 Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 33 Knies Kinderzoo Wolfgang Gorl Der Kuss des Piranhas sueddeutsche de 1 August 2008 abgerufen am 13 Februar 2011 Elke Hagel Tierischer Kleintier Zirkus sorgt fur viele Lacher schwabische de 5 Juli 2010 abgerufen am 13 Februar 2011 Gerhild Kaselow Die Tierbudenbilder von Paul Meyerheim In dies Die Schaulust am exotischen Tier Studien zur Darstellung des Zoologischen Gartens in der Malerei des 19 und 20 Jahrhunderts S 57 69 Beispiele von satirischen Drucken mit Motiven der Wandermenagerien zeigt das Britisch Museum online Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 124 Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Banden Textkritisch durchgesehen und mit Anmerkungen versehen von Erich Trunz Christian Wegener Hamburg 1948 ff Bd 6 S 491 513 Fritz Bergemann Hrsg Eckermann Gesprache mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens Insel Taschenbuch 500 Frankfurt am Main 1981 S 207f Adelbert von Chamisso s Werke Erster Band S 248 249 Funfte vermehrte Auflage 1864 rororo Musikhandbuch in 2 Banden Reinbek bei Hamburg 1973 Band 2 S 615 Landstreicherleben Denkwurdigkeiten Vidocqs des Mannes mit hundert Namen Munchen 1920 S 21ff Karl May Der Schatz im Silbersee Reprint der ersten Zeitschriftenausgabe aus Der Gute Kamerad V Jahrgang Heft 1 52 Stuttgart 1890 91 hrsg mit einer Einfuhrung von Christoph F Lorenz im Auftrag der Karl May Gesellschaft Hamburg 1987 Online als PDF 50 MB Andreas Meier Faustlibretti Geschichte des Fauststoffs Lang Frankfurt am Main 1990 S 62f ISBN 978 3 631 42874 0 Michel Foucault Wahnsinn und Gesellschaft Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft Frankfurt am Main Suhrkamp 1969 S 498 Foucault Wahnsinn und Gesellschaft 1969 S 138 Siehe zum Beispiel Eigentliche und warhaffte Abbildung Eines erschrocklichen und grausamen Meer Drachens und andere ahnliche Flugschriften des 17 Jahrhunderts beide auf Wikisource Annelore Rieke Muller Lothar Dittrich Unterwegs mit wilden Tieren Wandermenagerien zwischen Belehrung und Kommerz 1750 1850 1999 S 114 131 S 133 Kai Artinger Von der Tierbude zum Turm der blauen Pferde Die kunstlerische Wahrnehmung der wilden Tiere im Zeitalter der zoologischen Garten 1995 S 163 Zum Beispiel Gut gebrullt Lowe die Weltberuhmte Menagerie Kreutzberg zu Gast in Gerolzhofen im Alten Rathaus Ausstellung vom 5 Marz bis 3 April 2005 Sammlung Dr Stephan Oettermann Gerolzhofen nbsp Dieser Artikel wurde am 9 Mai 2009 in dieser 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