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Mit Spektakelstuck bezeichnete man im 19 Jahrhundert zur Hauptsache Melodramen melodrame a grand spectacle und Pantomimen mit grossem Personal und Ausstattungs Aufwand wie etwa die Pferdekomodie mit denen manchmal die Grenze zur Zirkusveranstaltung uberschritten wurde Ein Zentrum des deutschsprachigen Spektakelstucks war das Theater an der Wien aufgrund seiner grossen Buhne und fortschrittlichen Technik Viele Spektakelstucke am Anfang des 19 Jahrhunderts hatten Sujets aus der Ritterzeit wie etwa das durch Franz Schuberts Buhnenmusik erhalten gebliebene Melodram Die Zauberharfe 1820 Lange Zeit beliebt war das Spektakelstuck Der Hund des Aubry 1814 Vom Standpunkt eines literarischen Theaters aus hatte der Begriff einen abschatzigen Klang Er bezeichnete Auffuhrungen mit Aufzugen Kampfen Tanzen Feuerwerk die auf ein Publikum mit niedrigem Bildungsniveau ausgerichtet waren Vorbilder waren die Theater am Pariser Boulevard du Temple sowie die privaten Londoner Buhnen wie das Drury Lane Theater Die meisten Theatralisierungen des Fauststoffs waren Spektakelstucke wie stets noch das New Yorker The Black Crook 1866 In der Absicht deutsche Literaturprodukte aufwerten zu wollen mischte sich die Abwehr gegen das Spektakelstuck im deutschen Sprachgebiet oft mit einer nationalistischen Haltung Nach dem Allgemeinen Theaterlexikon 1846 von Karl Herlosssohn sei das Spektakelstuck auf die Masse des halbgebildeten Publikums berechnet 1 Haufig wurde der Ausdruck auch ironisch verwendet so im Untertitel von Franz Graf von Poccis Blaubart 1845 ein furchtbares Spektakelstuck aus dem finstern Mittelalter in drei Aufzugen Einzelnachweise Bearbeiten Karl Herlosssohn Hg Allgemeines Theater Lexikon oder Encyklopadie alles Wissenswerthen fur Buhnenkunstler Dilettanten und Theaterfreunde Bd 7 Altenburg und Leipzig 1846 S 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spektakelstuck amp oldid 175311935