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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wurzberg Begriffsklarung aufgefuhrt Wurzberg ist mit 509 Metern der hochstgelegene Stadtteil von Michelstadt im sudhessischen Odenwaldkreis Bekannt ist der Ort durch die archaologischen Zeugnisse des romischen Limes den hier gelegenen Eulbacher Park beim Jagdschloss Eulbach und den Sender Wurzberg des Hessischen Rundfunks WurzbergStadt MichelstadtKoordinaten 49 39 N 9 5 O 49 653932 9 079465 509 Koordinaten 49 39 14 N 9 4 46 OHohe 509 m u NHNFlache 14 79 km 1 Einwohner 789 1 Jul 2017 HW NW 2 Bevolkerungsdichte 53 Einwohner km Eingemeindung 1 Februar 1972Postleitzahl 64720Vorwahl 06061 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage und Siedlungsstruktur 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 3 Bevolkerung 3 Kulturdenkmaler 4 Verkehr und Infrastruktur 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeografische Lage und Siedlungsstruktur Bearbeiten nbsp Blick von Sudwesten auf das Dorf Wurzberg erkennbar die Streifenflur des Waldhufendorfes und im Hintergrund das bayerische Nachbardorf Boxbrunn Wurzberg ist der sudostlichste Stadtteil von Michelstadt Die Gemarkung erstreckt sich in Nord Sud Richtung auf einer Lange von acht Kilometern entlang der hessisch bayerischen Landesgrenze auf dem Hohenzug der das Mumlingtal im Westen vom Mudtal im Osten trennt Die hochste Erhebung liegt mit 544 Metern im Westen der Gemarkung im Wald beim Friedhof und hat wegen ihrer geringen Schartenhohe keinen eigenen Namen der Rote Buckel sudostlich davon erreicht 540 2 Meter Der Hauptteil der Gemarkung entwassert nach Osten uber Mangelsbach und hauptsachlich Heinstermuhlbach fruher auch Steinbachel genannt 3 die im Waldbach zusammenfliessen in Richtung Mud und Main Wo der Heinstermuhlbach nach Bayern hin bei der namengebenden ehemaligen Muhle die Gemarkung verlasst befindet sich mit ca 370 Hohenmetern der tiefste Punkt des Ortes Lediglich ein kleiner Zipfel im Suden Wurzbergs mit der Quelle der hier Euterbach genannten Itter entwassert Richtung Neckar der Euterbach verlasst die Gemarkung im Eutergrund in ca 403 Hohenmetern An einigen Stellen in der Gemarkung gibt es in Senken im Gelande keine unmittelbare Entwasserung durch ein Fliessgewasser Dort bestanden historisch Hochmoore die allerdings heute als pragende Landschaftsform durch Kultivierungsmassnahmen weitgehend verschwunden sind Nur im Gemarkungsteil mit dem Namen Mies suddeutsch Sumpf Moor sind zwischen dem Romerkastell und der Quelle des Euterbachs noch kleine Reste mit der typischen Vegetation u a Torfmoose Wollgraser Arnika und Rundblattriger Sonnentau anzutreffen der grosste Teil ist dort jedoch nach Nadelholz Bepflanzung seit dem 19 Jahrhundert und Wiesennutzung trockengefallen Die Flurbezeichnung Wasserlocher nordostlich des Romerkastells heute Ackerland erinnert ebenfalls noch an den alten Zustand Auch beim Gelande des seit Anfang des 19 Jahrhunderts angelegten Eulbacher Parks und seiner Umgebung handelt es sich grosstenteils um eine ehemalige Hochmoorflache Die Feldflur von Wurzberg zeigt das typische Streifenmuster eines Waldhufendorfes 4 5 An ihm orientiert sich der hoher gelegene und altere Teil des Ortes als ein in einer leichten Einsenkung der so genannten Wurzberger Platte 6 angelegtes Reihendorf Im 19 Jahrhundert siedelten sich im tiefer gelegenen Teil der Rodungs und Siedlungsflache im Sudosten kleinere Hausbesitzer an die mehrheitlich als Tagelohner und Kleingewerbetreibende zum Teil verbunden mit einer Kleinlandwirtschaft ihren Lebensunterhalt verdienten Dieser im ortlichen Sprachgebrauch Vorstadt genannte Bereich durchbricht durch seine unregelmassige Struktur das an den Hufen ausgerichtete sonstige Siedlungsbild Zur Gemarkung Wurzberg zahlen die beiden eingemeindeten Weiler Mangelsbach und Eulbach der letztgenannte an der Stelle eines im Dreissigjahrigen Krieg abgegangenen eigenstandigen Dorfes ebenso die ostlich des Euterbachs gelegenen vier Hauser in der Tallage Eutergrund die westlich gelegenen Hauser bilden den Ortsteil Bullauer Eutergrund und gehoren politisch zur Kreisstadt Erbach Weiterhin sind als weitab vom Dorf liegende bewohnte Einzellagen zu nennen die Heinstermuhle im Tal des nach ihr benannten Bachs unmittelbar an der Grenze zu Bayern das ehemalige Torwarterhaus Hubertus an einem Waldweg nach Bullau an der Grenze zwischen den erbach erbachischen und erbach furstenauischen Waldbesitzungen gelegen und das Forsthaus Sylvan im Wald nahe Eulbach unmittelbar an der Gemarkungsgrenze an einem alten Fussweg nach Michelstadt Zwei weitere Wohnplatze das Forsthaus Lichte Platte 7 an der Strasse von Eulbach nach Norden an der Grenze zur historischen Herrschaft Breuberg und das Torwarterhaus Aurora an der Strasse von Eulbach Richtung Osten nach Amorbach an der Grenze zu Bayern wurden in den Jahren 1919 und 1920 aufgegeben und zum Abbruch versteigert Geschichte Bearbeiten nbsp Reste der romischen Therme Romerbad beim Kastell Wurzberg Wall erkennbar im Hintergrund Ortsgeschichte Bearbeiten In romischer Zeit verlief auf dem Wurzberger Hohenzug der Neckar Odenwald Limes dessen Trasse an einer Reihe archaologisch nachgewiesener Wachtturmstellen als Denkmaler in der Gemarkung erkennbar ist Zwei Romerkastelle lagen hier das Kastell Eulbach etwa zwei Kilometer nordlich und das Kastell Wurzberg zwei Kilometer sudlich des Dorfes Eine durchgehende Besiedlung wie bei den grossen romischen Stadtgrundungen gab es jedoch nicht die Siedlungsform Waldhufendorf legt vielmehr eine planmassige Anlage des heutigen Dorfes Wurzberg als Rodungssiedlung wahrend des mittelalterlichen Landesausbaus im 11 und 12 Jahrhundert nahe wobei eine aktive Rolle des Klosters Amorbach zu unterstellen ist Die alteste erhalten gebliebene urkundliche Erwahnung als Wizberg datiert von 1310 1426 ist der Ortsname als Werzeberg und 1496 als Witzberg belegt nbsp Wappen der Grafen zu Erbach nbsp Wappen der Grafen von IngelheimNach dem Dreissigjahrigen Krieg war der Ort mit nur noch zwei Mannern und deren Angehorigen nahezu entvolkert und wurde neu besiedelt Es bestanden an alte Besitzrechte anknupfend zwei selbstandige Dorfer Ober Wurzberg im Westen und Unter Wurzberg im Osten und Suden Ober Wurzberg unterstand vollstandig den Grafen von Erbach im grosseren Unter Wurzberg hatten die Grafen von Ingelheim in der Nachfolge des Ministerialengeschlechts der Echter als ursprungliche ortliche Lehensnehmer der Landgrafen von Hessen Vogteirechte und die Niedere Gerichtsbarkeit inne So gab es einen graflich erbachischen Schultheissen in Ober Wurzberg und einen graflich ingelheimischen Schultheissen in Unter Wurzberg 1806 wurde die Grafschaft Erbach durch das Grossherzogtum Hessen mediatisiert wobei aber die Rechte der Erbacher und Ingelheimer Grafen in Ober und Unter Wurzberg gewahrt blieben Wurzberg gehorte nachdem die Erbacher Grafen 1817 die verbliebenen Rechtstitel der Grafen von Ingelheim von diesen erworben hatten vollstandig zum Amt Erbach Nach Absprachen mit dem Grossherzogtum wurde 1822 eine Verwaltungsreform vorgenommen und Wurzberg gehorte nun zum Landratsbezirk Erbach ab 1852 zum Kreis Erbach ab 1939 Landkreis Erbach der mit leichten Grenzberichtigungen seit 1972 Odenwaldkreis heisst Nach Auflosung des Amtes Erbach 1822 nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung fur Wurzberg das Landgericht Michelstadt wahr ab 1879 das Amtsgericht Michelstadt Erst zwei Jahrzehnte nachdem die Erbacher Grafen 1817 die Rechte der Grafen von Ingelheim ubernommen hatten wurden Ober und Unter Wurzberg 1838 unter dem Namen Wurzberg zu einer politischen Gemeinde vereinigt Die Gewannbezeichnung Ingelheimer Berge im nordostlichen heute im Eigentum der Evangelischen Kirche befindlichen Wurzberger Wald erinnert an die alten Rechts und Besitzverhaltnisse In den Jahren 1927 und 1962 wurden die nordlich angrenzenden Weiler Mangelsbach und Eulbach letzterer vor allem bestehend aus dem Jagdschloss der Grafen zu Erbach Erbach und dem dazugehorenden Englischen Garten 8 in die Gemarkung Wurzberg eingegliedert die standesamtliche schulische und kirchliche Zustandigkeit hatte schon zuvor bei Wurzberg gelegen nbsp Der Eberhardstein mit der Inschrift EBERHARD G Z E HAT HIER NACH L JAHREN WAIDMANNSZEIT SEINEN LETZTEN WILDPARK HIRSCH ERLEGT XXI AUG MDCCCLXXXIII PATRI FILIUS G A 9 An die Zugehorigkeit weiter Flachen der heutigen Gemarkung zum Wildpark der Grafen zu Erbach Erbach der zeitweise ca 3000 ha Flache umfasste in Teilen bis zum Ersten Weltkrieg bestand und das Dorf auf chaussierten Strassen nur durch von Torwachtern betreute Gattertore im Parkzaun zuganglich machte erinnern unter anderem noch die Flurbezeichnung Gauls Tor beim Weiler Mangelsbach der Wohnplatz Jagertor in Aussenlage an der Hesselbacher Strasse das oben erwahnte ehemalige Torhaus Hubertus und mittelbar auch der Adlerstein Wenige 100 Meter Luftlinie nordlich des Ortseingangs aus Richtung Eulbach steht im Hochwalddistrikt Vogelherdschlag neben dem so genannten Kutschenweg knapp schon auf der Ernsbacher Gemarkung gelegen der Eberhardstein dessen Gedenktafel auf den ehemaligen Wildpark verweist nbsp Versetztes Torwarterhaus vom Frankfurter TorOstlich der Dorfgemarkung schloss sich unmittelbar jenseits der hessisch bayerischen Landesgrenze der noch grossere umzaunte Wildpark der Fursten zu Leiningen an Hier befand sich als Zugang nach Wurzberg aus Richtung Breitenbuch und Hesselbach das Frankfurter Tor das ebenfalls als Flurbezeichnung fortlebt Das dortige Torwarterhaus ist als Fachwerkhaus nach seinem Funktionsverlust im 19 Jahrhundert in die Wurzberger Vorstadt versetzt worden Zum Romerbad 17 und steht unter Denkmalschutz 10 Hessische Gebietsreform 1970 1977 Die beiden letzten ehrenamtlichen Burgermeister der selbstandigen Gemeinde Wurzberg waren nach Kriegsende 1945 Leonhard Walther 1945 1955 und Adam Damm 1955 1972 Die bis dahin selbstandige Gemeinde Wurzberg schloss sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1 Februar 1972 freiwillig der Stadt Michelstadt an 11 Wie fur jeden Michelstadter Stadtteil wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet Ortsvorsteher waren seither Werner Weyrauch 1972 1977 Adam Mohr 1977 1981 Willi Brohm 1981 1985 abermals Werner Weyrauch 1985 1995 Karl Heinz Lang 1995 2006 und Matthias Weyrauch 2006 2016 seit 2016 hat Manuel Dingeldein das Amt inne Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten Anm 1 denen Wurzberg angehort e 1 12 13 vor 1806 Heiliges Romisches Reich teils Grafschaft Erbach Erbach Erbacher Linie Amt Erbach teils reichsfreier Besitz des Grafen von Ingelheim ab 1806 Grossherzogtum Hessen Anm 2 Furstentum Starkenburg Souveranitatslande Amt Erbach zur Standesherrschaft Erbach gehorig ab 1815 Grossherzogtum Hessen Anm 3 Provinz Starkenburg Souveranitatslande Amt Erbach zur Standesherrschaft Erbach gehorig ab 1822 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Erbach Anm 4 ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Erbach ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Erbach ab 1918 Deutsches Reich Weimarer Republik Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Erbach ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Erbach 14 Anm 5 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Anm 6 Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Erbach ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Erbach ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Erbach ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Odenwaldkreis Stadt Michelstadt Anm 7 Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerstruktur 2011 Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Wurzberg 867 Einwohner Darunter waren 9 1 0 Auslander Nach dem Lebensalter waren 135 Einwohner unter 18 Jahren 351 zwischen 18 und 49 174 zwischen 50 und 64 und 207 Einwohner waren alter 15 Die Einwohner lebten in 372 Haushalten Davon waren 114 Singlehaushalte 105 Paare ohne Kinder und 126 Paare mit Kindern sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften In 96 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 222 Haushaltungen lebten keine Senioren 15 Einwohnerentwicklung Quelle Historisches Ortslexikon 1 1522 21 waffenfahige Manner1623 27 Hauser mit 150 Einwohnern1650 2 Manner1961 730 evangelische 87 43 105 katholische 12 57 EinwohnerWurzberg Einwohnerzahlen von 1829 bis 2017Jahr Einwohner1829 4341834 5211840 5911846 6391852 6741858 5731864 6441871 7121875 7371885 7291895 6651905 7121910 7521925 7211939 7341946 9331950 9501956 8121961 8351967 8781970 8371975 8671986 9852005 8972011 8672017 789Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Stadt Michelstadt 2 Zensus 2011 15 Kulturdenkmaler Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche in Wurzberg nbsp Orgelprospekt der evangelischen Kirche nbsp Ehemaliges Schulhaus in WurzbergIn der Liste der Kulturdenkmaler in Michelstadt sind fur Wurzberg 15 Kulturdenkmaler aufgefuhrt Die zwischen 1905 und 1907 im neuromanischen Stil aus Odenwalder Sandstein errichtete evangelische Kirche steht zusammen mit dem gegenuber liegenden Schulhaus von 1887 unter Denkmalschutz Im Stil eher altertumlich verwirklicht das Gebaude durch die Handwerklichkeit und die Materialbetontheit der schweren Bossenquaderung bereits die modernen Tendenzen des 1907 von H Muthesius u a gegrundeten Werkbundes 16 Besonders beeindruckend ist die schlichte Eleganz der Innengestaltung 17 Patronatsherren der Kirche sind die Grafen zu Erbach Furstenau da Wurzberg traditionell als Filialdorf zum unter deren Patronat stehenden Kirchspiel Michelstadt gehorte Ein farblich gefasstes geschnitztes Erbacher Grafenwappen befindet sich auf der Backe einer vorderen Bank des Kirchengestuhls nbsp Katholische Kirche St Georg in Wurzberg nbsp Lutherische Seekapelle in EulbachIm Jahr 1953 errichteten Ortsburger aller Konfessionen mit Sachzuwendungen aus der Burgerschaft des Grafenhauses Erbach Erbach des im benachbarten Amorbach ansassigen Furstenhauses Leiningen und mit Mitteln des Bistums Mainz weit uberwiegend in Selbsthilfe im Zeichen einer informellen Okumene im Nordosten des Ortes Im Eck 14 einen Kirchbau fur die Familien katholischer Konfession die zum kleineren Teil traditionell im ehemals Unter Wurzberg der katholischen Ingelheimer Grafen wohnten zum grosseren Teil aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg als Neuburger aus dem Osten zugezogen waren Der Bischof von Mainz Albert Stohr weihte am 27 Juni 1954 personlich die kleine Filialkirche offiziell eine Kapelle der katholischen Pfarrei Hl Geist Vielbrunn 18 dem Heiligen Georg wovon ein Putzbild des Heiligen als Drachentoter des Miltenberger Kirchenmalers Kurt Zoller 1921 1995 uber der Eingangspforte zeugt Das Protektorat uber das Kirchlein hatte als einer der Forderer des Baus der im Jagdschloss Eulbach wohnende Franz II Graf zu Erbach Erbach 1925 2015 schon bei der Grundsteinlegung ubernommen 19 er war lutherischer Konfession Auch das Innere wurde von Kirchenmaler Zoller ausgestaltet u a zeigt ein Sgraffito Bild im Altarraum den gekreuzigten und gekronten Christus links und rechts begleitet von den alttestamentarischen Gestalten des Noe beim Pflanzen eines Weinstocks und der Ruth beim Ahrensammeln beide als allegorische Verweise auf Wein und Brot des von Jesus Christus gestifteten Abendmahls Als die Wurzberger evangelische Kirchengemeinde 1960 Stahlglocken ihres Kirchengelauts durch Bronzeglocken ersetzte spendete sie die alten Glocken den katholischen Mitburgern fur ihre Kirche St Georg sodass seitdem auch dieses Gotteshaus uber ein Gelaut verfugt Besondere touristische Anziehungspunkte Wurzbergs sind die Reste der romischen Kastelle bes das Romerbad und die sonstigen Zeugnisse aus der Romerzeit sowie der hier Englischer Garten genannte Eulbacher Park als romantischer Landschaftsgarten englischen Stils aus dem ersten Jahrzehnt des 19 Jahrhunderts mit angeschlossenen Tiergehegen Als altester deutscher Museumspark fur romisch antike Ausgrabungen besitzt der Englische Garten als Gesamtanlage den offiziellen Status eines Kulturdenkmals Im Englischen Garten in Eulbach steht auf einer Insel im dort angelegten Weiher das dritte und alteste Gotteshaus in der Wurzberger Gemarkung die schon bei Anlage des Parkes erbaute im romantischen Sinne mit Baumrinde verkleidete und seit 1858 auch fur Gottesdienste eingerichtete so genannte Seekapelle Sie dient der graflichen Familie bei ihrem Aufenthalt im Eulbacher Jagdschloss als Hauskapelle Gelegentlich meist am Pfingstmontag dort stattfindende Gottesdienste folgen dem altlutherischen Ritus 20 Im Nordosten der Gemarkung befindet sich unweit des Mainwegs einer aufgelassenen historischen Strassenverbindung ins Maintal nahe der Grenze zu Bayern der Hohle Stein eine am steilen westlichen Abhang zum Mangelsbach hin liegende Formation aus zwei Sandsteinfelsen die mit einer sie uberdeckenden Felsplatte eine kleine Hohle bildet Der Uberlieferung nach soll sich hier um 1800 der Schinderhannes genannte Rauberhauptmann Johannes Buckler bei einem Streifzug im Odenwald verborgen haben Der Ort zahlt zu den geschutzten Naturdenkmalern Siehe auch Kulturdenkmaler in WurzbergVerkehr und Infrastruktur BearbeitenDie Ortsmitte von Wurzberg liegt etwa zwei Kilometer sudlich der Bundesstrasse 47 der Nibelungenstrasse die von der Kernstadt Michelstadt im Westen am Jagdschloss Eulbach vorbei uber die bayerische Landesgrenze nach Amorbach im Osten und weiter ins badische Walldurn fuhrt Westlich von Eulbach zweigt die Kreisstrasse K 45 von der Bundesstrasse nach Suden ab und fuhrt durch Wurzberg zur bayerischen Landesgrenze in Richtung Breitenbuch die Durchfahrt durch die bebaute Ortslage hat eine Lange von insgesamt ca 2 5 Kilometern Knapp ostlich von Eulbach zweigt die Landesstrasse L 3349 nach Norden von der B 47 ab erschliesst den nordlichen Zipfel der Gemarkung bis zum ehemaligen Wohnplatz Lichte Platte und fuhrt weiter nach Vielbrunn und ins Gebiet der ehemaligen Herrschaft Breuberg Hinter dem Dorf von der K 45 in Richtung Breitenbuch abzweigend fuhrt auf der Trasse einer alten Romerstrasse als Teilstuck der Hohen Strasse von Worth bis Osterburken den Limesverlauf mit seinen Denkmalern entlang eine befestigte Verbindungsstrasse durch den Wald nach Hesselbach Sie verlauft hier zu einem grossen Teil auf privatem in Bayern gelegenem Grund und zahlt nicht zum offentlichen Verkehrswegenetz gleichwohl wird sie vom hessischen Odenwaldkreis unterhalten 21 Zum Wurzberger Ortsteil Eutergrund zur Einzellage Heinstermuhle zu den geografisch nachstgelegenen hessischen Nachbarorten Ernsbach Erbuch und Bullau sowie zum in Sichtweite liegenden bayerischen Boxbrunn gibt es vom eigentlichen Dorf aus keine direkten Strassenverbindungen Zu dem auf gleichem Hohenniveau liegenden Ort Bullau ist allerdings ein Radweg ausgewiesen der weiter bis nach Eberbach am Neckar fuhrt 22 Ein weiterer Radweg fuhrt zum Nachbardorf Boxbrunn Wo dieser den Mangelsbach und damit die hessisch bayerische Landesgrenze quert wurde 2015 spasseshalber eine stilisierte Grenzanlage mit Zollhauschen und Flaggen errichtet die als kurioses Fotomotiv ein beliebtes Ziel fur Rad und Fusswanderer geworden ist 23 24 nbsp Der Sender Wurzberg ist eine Landmarke des OrtesAnschluss an den Offentlichen Personennahverkehr des Rhein Main Verkehrsverbundes besteht auf der ortlichen Buslinie 40 mit werktaglich bis zu zehn Bus und drei Rufbusverbindungen zur Kernstadt Michelstadt und zur Kreisstadt Erbach mit ihren Bahnhofen der Odenwaldbahn In den Monaten April bis Oktober bedient daruber hinaus die NaTourBus Linie 40N Michelstadt Amorbach Miltenberg auf der die Mitnahme von Fahrradern moglich ist mit sechs Anfahrten taglich zwei Haltestellen auf der Gemarkung an der B 47 Abzweigung Wurzberg und Eulbach Schloss 25 Wurzberg ist eingebunden in das Netz Odenwalder Fern und Qualitatswanderwege 26 Die mit Pradikat versehenen Rundwanderwege Hubenweg 27 und Muhlenweg 28 haben hier ihren Ausgangspunkt In schneereichen Wintern werden auf der Wurzberger Hohe Langlauf Loipen mit nur geringen Steigungen gespurt 29 Am Westrand der Ortslage kurz vor dem Ortseingang befindet sich als weithin sichtbare Landmarke der 113 5 m hohe Sendemast des Senders Wurzberg des Hessischen Rundfunks Im ehemaligen Schulhaus betreibt die Stadt Michelstadt den Kindergarten Zur Wichtelburg Ein Dorfgemeinschaftshaus mit einer Schiesssport Anlage dient den zahlreichen ortlichen Vereinen als Versammlungsort und steht fur private und offentliche Veranstaltungen zur Verfugung Die Wurzberger Evangelische Kirchengemeinde unterhalt fur ihre Aktivitaten ausserhalb des Gottesdienstes in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche ein Gemeindehaus Im Feuerwehrhaus verfugen die Freiwillige Feuerwehr und der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes uber eigene Raumlichkeiten Der Fussballverein VfR 1946 e V besitzt an der Sportanlage an der Hesselbacher Strasse ein eigenes Vereinshaus Der Tierschutzverein Odenwald e V unterhalt in Wurzberg am Jagertor das grosste Tierheim des Odenwaldkreises 30 Personlichkeiten BearbeitenDer Sprach und Kulturwissenschaftler Heinrich J Dingeldein Mitverfasser und herausgeber des Hessen Nassauischen Worterbuchs und der Hessischen Sprachatlanten wurde 1953 in Wurzberg geboren Alexander Graf zu Erbach Erbach und von Wartenberg Roth 1891 1952 in den Jahren 1917 und 1918 der letzte Abgeordnete der Standesherrschaft Erbach Erbach in der Ersten Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen lebte und starb im Jagdschloss Eulbach Franz Graf zu Erbach Erbach und von Wartenberg Roth 1925 2015 Chef des Grafenhauses Erbach hatte die langste Zeit seines Lebens seinen Wohnsitz im Jagdschloss Eulbach Leonhard Hess 7 Mai 1886 in Wurzberg 24 November 1967 ebenda als letzter Muller in der Heinstermuhle weithin bekannt als der Heinstermuller erlangte durch die Veroffentlichung von Sagen Schauergeschichten und historischen Erzahlungen aus dem hessisch bayerisch badischen Grenzland im Odenwald in der regionalen Presse hohes Ansehen als Volkserzahler 31 1966 wurde Hess der auch eine Ortschronik fuhrte von seiner damals noch selbstandigen Heimatgemeinde zu ihrem ersten und einzigen Ehrenburger ernannt Literatur BearbeitenElisabeth Kleberger Territorialgeschichte des hinteren Odenwaldes Grafschaft Erbach Herrschaft Breuberg Herrschaft Frankisch Crumbach Hessische Historische Kommission Darmstadt 1958 Quellen zur hessischen Geschichte 19 Gustav Simon Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes Bronner Frankfurt a M 1858 Walter Weidmann Wurzberg Ein Heimatbuch Stadt Michelstadt Michelstadt 1995 Rathaus und Museumsreihe Bd 16 ISBN 3 924583 23 4 Walter Weidmann Eulbach Ein Heimatbuch Stadt Michelstadt Michelstadt 2002 Rathaus und Museumsreihe Bd 21 ISBN 3 924583 39 0 Literatur uber Wurzberg nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wurzberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Imagefilm des Stadtteils Wurzberg Kanal Kultur Michelstadt auf YouTube Stadtteil Wurzberg im Internetauftritt der Stadt Michelstadt Wurzberg Info Infos zum Ort Vereine Veranstaltungen Private Website abgerufen am 8 April 2018 Wurzberg Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Amter und fruhen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan Mediatisierung infolge der Rheinbundakte Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgrundung Trennung zwischen Justiz Landgericht Michelstadt und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelost Infolge des Zweiten Weltkriegs Am 1 Februar 1972 als Ortsbezirk zur Stadt Michelstadt Einzelnachweise a b c d Wurzberg Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 1 Marz 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Zahlen und Fakten Wirtschaftsdaten In Webauftritt Stadt Michelstadt abgerufen im Marz 2022 Gustav Simon Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes Frankfurt am Main 1858 S 82 Walter Weidmann Das Waldhufendorf Wurzberg im Odenwald In Darmstadter Geographische Studien 3 1982 S 87 120 Flurkarte von Wurzberg vor 1851 Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 20 Dezember 2016 Umweltatlas Hessen Abgerufen am 24 Dezember 2016 Norbert Allmann Die Lichte Platte Eine schon fast vergessene Siedlung In Gelurt 2017 S 200 210 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Jagdschloss Eulbach und Englischer Garten In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen G Z E fur Graf zu Erbach L rom Ziffer fur 50 PATRI FILIUS lat fur Dem Vater der Sohn G A fur Georg Albrecht Der Geehrte ist Graf Eberhard XV zu Erbach Erbach 1818 1884 Die Einschusslocher auf der Platte stammen vom Kriegsende 1945 Walter Weidmann Das ehemalige Parktorhaus vom Frankfurter Tor im Leiningischen Wildpark In Der Odenwald 57 2010 H 3 S 122 124 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 359 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 1 Grossherzoglicher Staatsverlag Darmstadt 1862 OCLC 894925483 S 43 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gesetz uber die Aufhebung der Provinzen Starkenburg Oberhessen und Rheinhessen vom 1 April 1937 In Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler Hrsg Hessisches Regierungsblatt 1937 Nr 8 S 121 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 11 2 MB a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 38 und 92 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Marz 2022 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Kirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Zur Renovierung mit Abbildungen Bericht zum 60 Jahrestag der Kirchenweihe Pfarrei Hl Geist Abgerufen am 12 Dezember 2016 Am 16 August 1953 erfolgte die Grundsteinlegung Der Grundstein enthalt die Stiftungsurkunde mit folgendem Text Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen Im Jahre des Heils 1953 am 12 Sonntag nach Pfingsten dem 16 August im 15 Jahre des Pontifikates Seiner Heiligkeit Papst Pius XII als Dr Albert Stohr Bischof des Heiligen Stuhles von Mainz Geistlicher Rat Dr Dr Konrad Booss Dekan des Landkapitels Dieburg Dr Heinrich Hahner Pfarrkurat von Vielbrunn war als Dr Theodor Heuss Bundesprasident Dr Konrad Adenauer Bundeskanzler und Georg August Zinn Ministerprasident des Landes Hessen Georg Ackermann Landrat des Kreises Erbach Leonhard Walther Burgermeister von Wurzberg war weihte Seine Hochwurden Domkapitular Johannes Fink als Vertreter Seiner Exzellenz des Bischofs von Mainz den Grundstein dieser Kirche die auf den Titel St Georg unter dem Protektorat Seiner Erlaucht des Grafen Franz zu Erbach Erbach und von Wartenberg Roth Herr zu Breuberg Wildenstein Steinbach Curl und Ostermannshofen errichtet wird Stadt Michelstadt Katholische Kirche St Georg Memento vom 7 Juli 2007 im Internet Archive Abgerufen am 1 August 2011 Internet Auftritt der zustandigen Gemeinde innerhalb der SELK Abgerufen am 20 Dezember 2016 Pressemitteilung des Odenwaldkreises abgerufen am 5 Dezember 2022 Beschreibung des so genannten Hohenradwanderweges Abgerufen am 25 Dezember 2016 Bericht in Fakt Das lokale Magazin vom 3 Juni 2020 Abgerufen am 7 April 2021 Beschreibung als Highlight im Routenplaner fur Mountainbiker Komoot Abgerufen am 7 April 2021 Fahrplanauskunfte Odenwaldmobil Abgerufen am 12 Dezember 2016 Wandervorschlage des Odenwaldklubs Abgerufen im April 2019 Wegbeschreibung des Odenwaldklubs Abgerufen am 15 Mai 2021 Wegbeschreibung bei Odenwald Tourismus Memento vom 24 Dezember 2016 im Internet Archive Abgerufen am 24 Dezember 2016 Beschreibung bei Odenwald Tourismus Abgerufen am 24 Dezember 2016 Internet Auftritt des Tierheims Wurzberg Abgerufen am 12 Dezember 2016 Wurdigung des Leonhard Hess Abgerufen am 7 Februar 2017 Stadtteile von Michelstadt Michelstadt Rehbach Steinbach mit Weiler Asselbrunn Steinbuch Stockheim Vielbrunn mit den Weilern Bremhof und Brunnthal Weiten Gesass Wurzberg mit den Weilern Mangelsbach und Eulbach Normdaten Geografikum GND 4670911 3 lobid OGND AKS VIAF 242747389 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wurzberg amp oldid 238341917