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Das Schloss Chenonceau franzosisch Chateau de Chenonceau ist ein Wasserschloss im franzosischen Ort Chenonceaux im Departement Indre et Loire der Region Centre Val de Loire Sein Hauptgebaude steht von Wasser umgeben am nordlichen Ufer des Cher wahrend die spater errichtete Galerie den Fluss uberbruckt Im Herzen der Touraine gelegen etwa zwolf Kilometer sudlich der Loire bei Amboise gehort Chenonceau zu den Schlossern der Loire Es ist auch das einzige neben dem Schloss Montsoreau das direkt in einem Flussbett gebaut wurde das des Cher fur Chenonceau und das der Loire fur Montsoreau Schloss Chenonceau von Suden gesehenBlick auf das Schloss vom Garten Katharinas von MediciLuftbild der SchlossanlageUbersichtsplanInteraktive Karte zur Lage des Schlosses Alljahrlich besuchen rund 800 000 1 Touristen die Anlage und machen damit Chenonceau nach Versailles zum meistbesuchten Schloss Frankreichs Das eleganteste feinste und originellste der Loire Schlosser 2 wird auch das Schloss der Damen franzosisch Chateau des Dames genannt denn es waren fast immer Frauen die seine Geschichte und sein Schicksal bestimmten Seine Wurzeln liegen in einem befestigten Anwesen mit dazugehoriger Wassermuhle das uber die Familie Bohier in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts in den Besitz der franzosischen Krone kam Diane de Poitiers pragte das Aussehen des Schlosses durch Erweiterungen ebenso wie es ihre Nachfolgerin Katharina von Medici tat der die Anlage ihre beruhmte Galerie zu verdanken hat Nachdem die Gebaude seit Ende des 17 Jahrhunderts verlassen und nicht mehr bewohnt waren wurde das Schloss 1733 von dem reichen Steuerpachter Claude Dupin gekauft Seine Frau Louise erfullte es danach wieder mit Leben Die Tochter des reichen Bankiers Samuel Bernard und Enkelin eines Mitglieds der Comedie Francaise unterhielt einen Salon auf Chenonceau und machte es so zum Treffpunkt von bekannten Literaten und geistig interessierten Mitgliedern der gesellschaftlichen Oberschicht Die Nachfahren der Dupins verausserten Chenonceau 1864 an den wohlhabenden Chemiker Theophile Jules Pelouze dessen Frau Marguerite das gesamte Familienvermogen einsetzte um die Schlossgebaude zu restaurieren Ihre Anstrengungen werden seit 1951 durch die neuen Inhaber die Familie des Schokoladenfabrikanten Menier fortgesetzt Das Schloss besteht aus einem nahezu quadratischen Wohngebaude dem sich sudlich eine Galerie anschliesst Die beiden Gebaude stehen im Wasser des Cher Nordlich davon steht der ehemalige Bergfried der Vorgangeranlage Tour des Marques genannt auf einer von Wassergraben umgebenen Insel die im Osten und Westen von zwei Renaissancegarten flankiert wird Ausserdem gehoren ein ehemaliges landwirtschaftliches Gut eine Orangerie sowie ein Kanzleigebaude die Chancellerie und ein ehemaliger Wirtschaftstrakt zur Schlossanlage Sie liegen alle nordlich des Hauptgebaudes Dieses wurde bereits 1840 mitsamt der Galerie unter Denkmalschutz gestellt Die Garten und der Park folgten im November 1962 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bewohner und Besitzer 1 1 1 Burg und Schloss in Privatbesitz 1 1 2 Eigentum der Konigsfamilie 1 1 3 Ungenutzt und vernachlassigt 1 1 4 Eine zweite Blutezeit 1 1 5 19 und 20 Jahrhundert 1 2 Baugeschichte 1 2 1 Die Anfange 1 2 2 Das Logis Thomas Bohiers 1 2 3 Chenonceau unter Diane de Poitiers 1 2 4 Veranderungen unter Katharina von Medici 1 2 5 Stillstand 1 2 6 Erste Restaurierungen im 19 Jahrhundert 1 2 7 Das 20 Jahrhundert 2 Beschreibung der Schlossanlage 2 1 Architektur 2 1 1 Gutshof und ehemalige Wirtschaftsgebaude 2 1 2 Der ehemalige Bergfried 2 1 3 Das Hauptgebaude mit der Galerie 2 2 Innenraume 2 2 1 Erdgeschoss 2 2 2 Erstes Geschoss 2 2 3 Dachgeschoss 2 2 4 Kellergeschoss 2 2 5 Galerie 2 3 Garten und Park 2 3 1 Garten Dianes de Poitiers 2 3 2 Garten Katharinas von Medici 2 3 3 Schlosspark und Gruner Garten 3 Heutige Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenGeschichte BearbeitenDie beinahe 800 Jahre alte Geschichte Chenonceaus wurde fast immer von Frauen gepragt auf deren Geheiss das Schloss zu seiner heutigen Erscheinung ausgebaut wurde Frauen machten es zum Mittelpunkt ausschweifender Festivitaten des franzosischen Konigshofs und zeitweilig zu einem Treffpunkt illustrer Gaste aus Kunst und Kultur Bewohner und Besitzer Bearbeiten Burg und Schloss in Privatbesitz Bearbeiten Chenonceau wurde im 13 Jahrhundert erstmals schriftlich erwahnt Ein dort existierender Muhlengrund war seit den 1230er Jahren im Besitz der Herren von Marques Ende des 15 Jahrhunderts kam die Familie in finanzielle Schwierigkeiten sodass ihr Oberhaupt Pierre de Marques ab 1496 gezwungen war nach und nach Landereien aus dem Familienbesitz zu veraussern Kaufer war jedes Mal der gleiche Mann Thomas Bohier Doch die Verkaufe konnten die Geldprobleme der Familie Marques nicht beheben 1512 wurde der Restbesitz bestehend aus einem befestigten Burghaus samt einer dazugehorigen Muhle im Cher sowie etwas Land zur Versteigerung ausgeschrieben 3 und wieder war es Thomas Bohier mittlerweile Eigentumer aller sonstigen Chenonceau umgebenden Landereien der den Marqueser Besitz erwarb Gegen eine letzte Zahlung von 12 500 Livres wurde er am 8 Februar 1513 auch Eigentumer der Burg und der dazugehorigen Muhle Bohier hatte unter Karl VIII und Ludwig XII Karriere am franzosischen Konigshof gemacht und bekleidete wahrend der Regierung von Franz I zuerst das Amt des Generalsteuereinnehmers in der Normandie anschliessend das eines koniglichen Finanzsekretars Vom Konig in den Adelsstand erhoben begleitete Bohier ihn auf seinen Italienfeldzugen sodass er in Chenonceaux wahrend seiner Abwesenheit von seiner Frau Catherine Briconnet vertreten wurde Sie war die Nichte des einflussreichen Finanziers Jacques de Beaune Semblancay Eigentum der Konigsfamilie Bearbeiten Franz I veranlasste nach dem Tod Thomas Bohiers 1524 eine Finanzprufung um dessen Amtsfuhrung nachtraglich zu kontrollieren Dabei traten Unregelmassigkeiten zutage die Bohier angelastet wurden Laut dem Untersuchungsergebnis hatte er Geld veruntreut Obwohl ihm dies nie zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte machte der Konig gegenuber Thomas Sohn Antoine Forderungen in Hohe von 190 000 Livres tournois 4 geltend Um diese Forderung begleichen zu konnen uberliess Antoine der Krone im Mai 1535 Chenonceau das Franz I anschliessend als Jagdschloss nutzte Der Connetable Anne de Montmorency bezog im Namen des Konigs Quartier im Schloss Als offizieller Grund fur dessen Abtretung wurde jedoch angegeben Antoine habe dem Konig gefallig sein wollen nbsp Katharina von Medici liess die heute so beruhmte Galerie errichten Das Bild zeigt die Kopie eines in den Uffizien befindlichen Originals von etwa 1548 im Schloss Chaumont Als Heinrich II 1547 den franzosischen Thron bestieg schenkte er das Schloss seiner Matresse Diane de Poitiers die er 1548 zur Herzogin von Valentinois erhob Sie liess zahlreiche Veranderungen am Schloss vornehmen und machte sich ihre guten Beziehungen zum Konigshof zunutze um Chenonceau nicht nur als Geschenk zu besitzen sondern es auf offiziellem Weg zu erwerben Dazu liess Diane den Vertrag mit dem Antoine Bohier das Schloss an die Krone abgetreten hatte annullieren sodass er wieder Eigentumer der Anlage wurde Allerdings war er damit auch wieder Schuldner der Krone sodass das Schloss beschlagnahmt und mittels Versteigerung zum Kauf angeboten wurde Den Zuschlag bekam erwartungsgemass Diane de Poitiers die auf diesem Weg das Anwesen im Jahr 1555 offiziell mit eigenem Geld erwarb Nach dem Tod Heinrichs II wurde seine Witwe Katharina von Medici Regentin fur ihren gesundheitlich angeschlagenen Sohn Franz II Schon lange wollte sie Chenonceau fur sich besitzen und nutzte ihre neu gewonnene Macht um die verhasste Konkurrentin aus dem Schloss zu vertreiben Sie zwang Diane es gegen Schloss Chaumont einzutauschen Katharina gab in Chenonceau rauschende Feste zu Ehren ihrer Sohne und Schwiegertochter die oft mehrere Tage dauerten und nicht selten den Charakter ausschweifender Orgien besassen Anlasslich der Thronbesteigung von Franz II fand auf Schloss Chenonceau unter der Regie Katharinas das erste konigliche Feuerwerk Frankreichs statt 5 Ausserdem initiierte sie den Bau der grossen Galerie und liess ebenso wie ihre Vorgangerin einen Garten anlegen Katharina von Medici vermachte das von ihr so geliebte Schloss ihrer Schwiegertochter Louise de Lorraine Vaudemont der Frau Heinrichs III von Frankreich Nach dessen Ermordung im August 1589 trug diese gemass der hofischen Sitte nur noch weisse Trauerkleidung was ihr den Beinamen Die weisse Konigin einbrachte Acht Jahre lebte sie vollkommen zuruckgezogen auf Chenonceau Als Ausdruck ihrer Trauer liess sie ihr Zimmer mit einer schwarzen Tafelung verkleiden die Bezuge ihrer Mobel schwarz gestalten und verbrachte ihre Zeit mit Beten Sticken und Lesen Fur ihr Seelenheil waren Kapuzinerinnen zustandig die in einer klosterahnlichen Gemeinschaft im Dachgeschoss des Schlosses lebten Finanzielle Schwierigkeiten zwangen Louise de Lorraine dazu Chenonceau 1597 zu verlassen und in das Schloss von Moulins umzuziehen Ein Vertrag vom 24 Dezember des gleichen Jahres setzte Gabrielle d Estrees die Matresse Heinrichs IV in alle Rechte und Pflichten als Louises Nachfolgerin ein Gabrielle hatte das Schloss erstmals in jenem Jahr bei einem gemeinsamen Besuch mit ihrem Konig kennengelernt Ihr Sohn Cesar de Vendome wurde schon im Kindesalter mit Louises Nichte Francoise de Lorraine Mercœur verlobt und die Konigswitwe uberliess Louise und deren zukunftigem Ehemann Schloss Chenonceau 1601 als Hochzeitsgeschenk Ungenutzt und vernachlassigt Bearbeiten Da die beiden Verlobten noch zu jung waren um ihre Rechte selbst auszuuben blieb Chenonceau weiterhin unter der Obhut von Cesars Mutter Gabrielle d Estrees Doch weder sie noch ihr Sohn und seine spatere Frau nutzten es als Wohnsitz Cesar de Vendome wurde 1624 durch seine Frau offiziell Eigentumer des Anwesens doch er bevorzugte Schloss Anet als Aufenthaltsort und uberliess die Verwaltung Chenonceaus samt der dazugehorigen Landereien seiner Frau Doch auch sie nutzte es nicht als Wohnsitz es blieb jahrelang verlassen Auf Cesar folgte dessen Sohn Louis als Schlossherr dessen Nachfolge ab 1669 Louis II Joseph de Bourbon und sein Bruder Philippe antraten Unter ihrer Agide wurden viele Stucke der wertvollen Inneneinrichtung sowie Kunstgegenstande und Bucher die Katharina von Medici und Louise de Lorraine Vaudemont angesammelt hatten entweder in andere bevorzugte Residenzen gebracht zum Beispiel Schloss Anet oder an Ludwig XIV verkauft und verschenkt So kamen beispielsweise die Statuen aus den Nischen der Galerie nach Versailles Nach dem Tod Louis Josephs erbte seine Frau Marie Anne de Bourbon Conde den Besitz die ihn bei ihrem Ableben 1718 ihrer Mutter Anna Henriette von Pfalz Simmern Furstin von Conde hinterliess Diese verkaufte das Schloss 1720 an den Herzog von Bourbon Louis IV Henri 6 Eine zweite Blutezeit Bearbeiten nbsp Jean Marc Nattier Louise Dupin Portrat im Schloss Chenonceau vermutlich nach 1733 1733 erwarb Claude Dupin seines Zeichens Steuerpachter und spater Verwalter der koniglichen Kronguter das recht heruntergekommene Schloss Seine zweite Frau Louise belebte es anschliessend neu indem sie dort philosophische und literarische Salons veranstaltete und Chenonceau zum Treffpunkt der beruhmtesten Literaten und Philosophen ihrer Zeit machte Zu Gast waren dort zum Beispiel Voltaire Montesquieu Buffon und Madame de Deffand sowie Fontenelle Marivaux und Madame de Tencin Seit 1747 7 moglicherweise sogar schon ab 1740 5 beschaftigte Madame Dupin einen jungen Mann als Sekretar und Erzieher fur ihren Sohn der spater europaweit von sich reden machen sollte Jean Jacques Rousseau Louise Dupin starb 1799 und wurde im Park von Chenonceau am Sudufer des Cher begraben Ihrem Ansehen und ihrer Beliebtheit bei der Bevolkerung war es zu verdanken dass das Schloss die Franzosische Revolution unbeschadet uberstand und nicht von Revolutionaren geplundert oder beschadigt wurde Die unterschiedliche Schreibweise des Schlossnamens Chenonceau und des Ortes Chenonceaux geht angeblich auf sie zuruck Durch Weglassen des X ein Zeichen koniglichen Besitzes beim Namen des Schlosses soll sie wahrend der Franzosischen Revolution ihre Verbundenheit mit dem republikanischen Gedanken zum Ausdruck gebracht haben Zwar ist dieser Zusammenhang nicht belegt gleichwohl war es aber Louise Dupin die als Erste in Schriftstucken den Schlossnamen ohne ein X am Ende schrieb Das Schloss hinterliess sie ihrem Grossneffen einem Grafen von Villeneuve nach dessen Tod 1863 seine Erben Chenonceau 1864 an Theophile Pelouze verausserten nbsp Uber den Sudausgang flohen viele Franzosen wahrend der Besatzungszeit in die freie Zone 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Pelouzes Frau Marguerite machte es zu ihrer Lebensaufgabe das Schloss unter hohem finanziellem Aufwand zu restaurieren und knupfte an die alte Tradition der pomposen Feste im Schloss an So bot sie zum Beispiel dem franzosischen Prasidenten Jules Grevy dem Schwiegervater ihres Bruders ein venezianisches Fest mit Gondeln auf dem Cher die sie eigens aus Venedig hatte kommen lassen Der Erhalt und die Wiederherstellung der Anlage im Zustand des 16 Jahrhunderts verschlang Marguerite Pelouzes gesamtes Vermogen 1888 war sie vollkommen uberschuldet und musste Chenonceau an ihre Bank abtreten Diese liess es 1913 versteigern Kaufer war der Schokoladenfabrikant Henri Menier dessen Familie heute noch Eigentumerin ist Wahrend des Ersten Weltkriegs diente die Galerie als Lazarett Von 1940 bis 1942 bestand im Schloss die kuriose Situation dass die Demarkationslinie zwischen Vichy Frankreich der sogenannten freien Zone franzosisch zone libre und dem von deutschen Truppen besetzten nordlichen Teil des Landes entlang des Cher und deshalb quer durch das Gebaude verlief Wahrend der Haupteingang also auf besetztem Gebiet stand lag der Sudausgang der Galerie im freien Teil sodass das Schloss einen haufig genutzten Fluchtweg darstellte Das Absinken des Wasserstandes des Cher durch anhaltende Trockenheit auf 0 30 Meter im April 2019 gegenuber von 1 20 Meter sonst um diese Jahreszeit bedroht die Holzpfahle durch Sauerstoffzutritt Mit einer Sondergenehmigung ordnete die Prafektur daher die Offnung eines 1 5 Kilometer flussaufwarts gelegenen Nadelwehrs an um den Wasserspiegel anzuheben 8 Baugeschichte Bearbeiten Die Anfange Bearbeiten Funde von behauenen Feuersteinen lassen darauf schliessen dass die Ufer des Cher schon in prahistorischer Zeit besiedelt waren 3 aber erst fur die erste Halfte des 13 Jahrhunderts liegen Erkenntnisses uber das Aussehen des damaligen Chenonceau vor Die mittelalterliche Burg der Familie Marques war eine rechteckige Anlage mit runden Eckturmen am nordlichen Ufer des Cher der die Burggraben mit Wasser speiste Hinter dieser Anlage stand im Fluss eine befestigte Wassermuhle Weil sich Jean I Marques an einer Rebellion gegen den Konig beteiligt hatte liess Karl VI Jeans Anwesen 1411 zur Strafe vom Marschall Jean II Le Maingre 3 schleifen Jean II Marques erhielt von Karl VIII und Louis d Amboise 1432 9 die Genehmigung den Besitz seiner Familie wieder aufzubauen und zu befestigen Das Logis Thomas Bohiers Bearbeiten nbsp Sudseite des Schlosses vor dem Bau der Brucke Rekonstruktion von Felix RoguetNachdem Thomas Bohier 1513 samtliche Landereien der Familie Marques in seinen Besitz gebracht hatte begann er noch im gleichen Jahr mit dem Abriss der Gebaude von Chenonceau Lediglich den Bergfried liess er stehen und gestaltete ihn in fruhen Renaissanceformen um 1515 begannen die Arbeiten fur den Neubau eines Schlosses auf den Fundamenten der ehemaligen Wassermuhle Chenonceau wurde damit ungefahr zur gleichen Zeit wie Schloss Azay le Rideau und fruher als die meisten anderen Loire Schlosser erbaut Es ist eines der ersten Renaissancegebaude in Frankreich Welcher Architekt dafur die Plane lieferte ist bis heute unbekannt Noch im Jahr des Baubeginns waren die Arbeiten zur Errichtung eines zentralen Vestibuls abgeschlossen Aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen war Thomas Bohier bis 1521 in Italien unterwegs und konnte deshalb die Bauarbeiten nicht selbst uberwachen Seine Frau Catherine Briconnet vertrat ihn in diesen Belangen sodass ihr die fur damalige Zeiten moderne Anordnung der Raume zugeschrieben wird Der Neubau wurde 1522 10 beendet 1521 22 war der Onkel des Schlossherrn Kardinal Antoine Bohier in Chenonceau anwesend um die Schlosskapelle zu weihen In alteren Darstellungen findet sich die Behauptung dass schon in den Bauplanen Bohiers der Bauteil vorgesehen war der Chenonceau spater aufgrund seiner Einzigartigkeit so bekannt machen sollte die Galerie Dies ist aber mittlerweile widerlegt und resultierte aus der fehlerhaften Interpretation einer alten Urkunde 11 Zum Schloss gehorte zu jener Zeit ein 1 Morgen grosser Obst und Gemusegarten zur Versorgung der Schlossbewohner Uber sein genaues Aussehen ist nichts bekannt Es steht jedoch fest dass zu Beginn des 16 Jahrhunderts bereits die lange Zufahrtsallee existierte die seinerzeit noch von Ulmen und Eichen gesaumt war Chenonceau unter Diane de Poitiers Bearbeiten Diane de Poitiers pragte entscheidend das Aussehen Chenonceaus Eine ihrer nachhaltigen Hinterlassenschaften war die Anlage eines zwei Hektar grossen Gartens ab 1551 Als Vorbild dienten die durch den italienischen Landschaftsarchitekten Pacello da Mercogliano gestalteten Gartenanlagen von Blois und Amboise Die ersten Arbeiten dazu beinhalteten das Erhohen des Areals nordostlich des Schlosses durch das Aufschutten von Erde und dessen Abstutzen durch Pfahle an der zum Cher gelegenen Seite An den ubrigen drei Seiten war der Bereich von Graben umgeben die vom Cher gespeist wurden Der Garten war einer der spektakularsten und modernsten seiner Zeit 12 Fur seine Beete und Parterres spendeten Besitzer der schonsten Garten der Touraine Blumen und Gewachse darunter so seltene Pflanzen wie Artischocken und Melonen Unter den Spendern war zum Beispiel der Erzbischof von Tours der zudem seinen eigenen Gartner als Unterstutzung an den Cher sandte und dessen Generalvikar Jean de Selve Letzterer war ein Freund und Forderer Bernard Palissys der wenige Jahre spater ebenfalls in Chenonceau tatig werden sollte Die Arbeiten am Garten Dianes de Poitiers dauerten rund funf Jahre und verursachten Kosten in Hohe von mehr als 5000 Livres Damit wurden unter anderem 7000 Bruchsteine 1100 Fuhren Rasen 13 000 Weissdorne und Haselnussstraucher fur Hecken und Laubengange sowie Johannisbeerstraucher Wildrosen Lilien Paradiesapfel und Pfirsichbaume bezahlt Aus den umliegenden Waldern wurden sogar 9000 Veilchen und wilde Erdbeeren gesammelt um sie im Garten anzupflanzen nbsp Diese zeitgenossische Tuschezeichnung zeigt das Schloss nach der Errichtung der Brucke aber noch vor dem Bau der GalerieDie Herzogin von Valentinois liess zudem am sudlichen Cher Ufer einen Park anlegen der nur per Boot erreichbar war Um ihn leichter zuganglich zu machen wurde 1555 13 die Idee geboren eine Brucke uber den Fluss zu bauen Diane de Poitiers beauftragte Philibert Delorme mit der Ausfuhrung dieses Plans Er entwarf eine Bogenbrucke mit einer niedrigen Galerie um den neuen Bau nicht nur als Verbindung zum anderen Flussufer sondern auch als Festsaal nutzen zu konnen denn Feste mussten zu jener Zeit immer im Freien gefeiert werden weil das Schloss keine ausreichend grosse Raumlichkeiten dafur bot Ausgefuhrt wurde aber nur die Brucke denn die Bauarbeiten wurden 1559 durch den Tod Heinrichs II unterbrochen als mit dem Bau der Galerie noch nicht begonnen worden war Eine Federzeichnung gibt den Bauzustand zwischen 1559 und 1576 wieder Sie zeigt die fertiggestellte Bogenbrucke an deren Sudende ein befestigter Torbau mit Zugbrucke steht Veranderungen unter Katharina von Medici Bearbeiten nbsp Die Nordfassade des Logis nach den Veranderungen unter Katharina von MediciEs war Katharina von Medici die nachdem sie ihre langjahrige Nebenbuhlerin aus dem Schloss vertrieben hatte die von Delorme geplante Galerie zwischen 1570 und 1576 14 ausfuhren liess Bei einem Fest zu Ehren Heinrichs III im Mai 1577 wurde der Neubau eingeweiht Wer der Architekt war kann bis heute nicht mit Sicherheit gesagt werden und ist unter Bauhistorikern umstritten Sowohl Denis Courtin als auch Jean Bullant der Delorme im Amt des ersten Architekten der Konigin gefolgt war kommen dafur in Frage Wahrend Jean Pierre Babelon siehe Literatur Bullant als Architekten der Galerie angibt verweist Jean Guillaume 15 auf das sehr unterschiedliche Dekor im Vergleich zu den Anlagen von Ecouen und Fere en Tardenois Zumindest wurde Bullant von Katharina mit Planen fur eine Vergrosserung der Schlossgebaude beauftragt 16 Dabei kam ein riesiges Umbauprojekt heraus das die bestehenden Bauten auf das Zehnfache vergrossert hatte und das der franzosische Architekt Jacques I Androuet du Cerceau in mehreren Stichen festhielt Von den Planen kamen aber nur wenige Dinge zur Ausfuhrung darunter ein Flugel der Wirtschaftsgebaude in der Zeit von 1580 bis 1585 Dort baute Katharina eine Seidenraupenzucht auf und fuhrte dieses Metier damit in Frankreich ein Zudem liess sie das Logis verandern Auf der kleinen Terrasse zwischen der Kapelle und dem Kabinett Anbau wurde ein Verbindungsbau errichtet der fur einen glatten Abschluss der Fassade nach Nordosten sorgte Auch die reprasentative Nordfassade erfuhr eine Umgestaltung Die Fensterflachen wurden verdoppelt und dazwischen Karyatiden sowie Atlanten angebracht Schloss Chenonceau und insbesondere seine durch Katharina von Medici umgestaltete Nordfassade war Vorlage fur das ab 1860 errichtete Chateau Regis 17 Ausserdem tat Katharina es ihrer Rivalin Diane de Poitiers gleich und liess den Garten Katharinas von Medici anlegen Nach Planen Bernard Palissys 1563 begonnen besass er neben einem von Blumen und Strauchbeeten umgebenes grosses Wasserbecken im heute Jardin Vert genannten Bereich ausserdem eine Voliere eine Menagerie eine Schaferei und eine kunstlich geschaffene Grotte Ausserdem liess die Regentin Zitronen und Orangenbaumchen fur die Garten importieren und uber 1000 Maulbeerbaume fur die geplante Seidenraupenzucht pflanzen Stillstand Bearbeiten Louise de Lorraine zog sich nach dem Tod ihres Mannes nach Chenonceau zuruck und liess ihr Schlafzimmer das in dem von Katharina von Medici erbauten Mitteltrakt zwischen Kapelle und Kabinett lag mit einer schwarzen Tafelung verkleiden Anschliessend wurden die Gebaude lange Zeit nicht mehr verandert Erst unter Louise Dupin wurden wieder Umgestaltungen vorgenommen Sie liess das Dachgeschoss der Galerie in kleine Appartements unterteilen und ein kleines Theater einrichten in dem unter anderem Jean Jacques Rousseaus Oper Le devin du village 18 und seine Komodie L Engagement temeraire 19 uraufgefuhrt wurden Louise Dupin bewahrte die Schlosskapelle zudem davor wahrend der Franzosischen Revolution zerstort zu werden indem sie daraus ein Holzlager machte Erste Restaurierungen im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Alle Kamine im Schloss erhielten ihr heutiges Aussehen im 19 Jh Unter hohem finanziellem Aufwand liess Marguerite Pelouze das Schloss von 1865 bis 1878 umfassend restaurieren Verantwortlicher Architekt war dabei Felix Roguet ein Schuler Eugene Viollet le Ducs Anhand von Stichen Jacques I Androuet du Cerceaus wurden samtliche Gebaude der Schlossanlage in den Zustand des 16 Jahrhunderts zuruckversetzt So liess die Schlossherrin den Zwischenbau mit dem Schlafzimmer Louises de Lorraine abreissen und deren Trauer Vertafelung anschliessend an der Decke der Galerie anbringen Ausserdem liess sie die Karyatiden und Atlanten von der Nordfassade entfernen und sie ostlich der Allee im Park aufstellen Bei den Arbeiten wurde auch die Innenausstattung des Logis erneuert wenngleich nicht in einem authentischen Zustand ebenso wie die vollkommen verwilderten Garten wiederhergestellt wurden Das 20 Jahrhundert Bearbeiten Der heutige Zustand der Schlossanlage von Chenonceau ist das Ergebnis weiterer umfassender Restaurierungsarbeiten die seit mehr als 50 Jahren kontinuierlich durchgefuhrt werden Im Sommer 1951 beschlossen Hubert Menier und seine Frau das Anwesen wieder aufzubauen Zu jener Zeit waren alle Dacher der Gebaude abgedeckt und der Garten Dianes de Poitiers durch ein Hochwasser am 7 Mai 1940 vollkommen zerstort Fur die Wiederaufbauarbeiten engagierte die Menier Familie den Architekten Bernard Voisin Erneute Wiederherstellungsarbeiten in den Innenraumen des Logis waren dabei ebenso notwendig wie die Befreiung des grossen Parks von dichtem Unterholz Eine der letzten Massnahmen die bisher durchgefuhrt wurden war im Jahr 2000 die Renovierung der ehemaligen Pferdestalle in den Wirtschaftsgebauden Beschreibung der Schlossanlage BearbeitenEine etwa 330 Meter lange Platanenallee mit Wassergraben an den Seiten fuhrt geradlinig auf ein Rasenparterre zu dessen Eingangsbereich von zwei Sphinxstatuen aus der Regierungszeit Ludwigs XIV flankiert wird Sie stammen wahrscheinlich vom Schloss Chanteloup 20 Dem Parterre schliesst sich sudlich eine von Wassergraben umschlossene Insel mit dem ehemaligen Bergfried der Anlage an Von dort ist uber eine Brucke das Hauptgebaude des Schlosses mit seiner sich anschliessenden Galerie uber den Cher erreichbar Westlich der Allee befinden sich das ehemalige landwirtschaftliche Gut des Schlosses sowie die Orangerie Ein Komplex von ehemaligen Wirtschaftsgebauden flankiert die Westseite des Rasenparterres Von dort kann sowohl der ostlich gelegene Garten Dianes de Poitiers als auch der sudwestlich gelegene Garten Katharinas von Medici betreten werden Architektur Bearbeiten Gutshof und ehemalige Wirtschaftsgebaude Bearbeiten nbsp Der ehemalige WirtschaftstraktDie Gebaude des landwirtschaftlichen Schlossguts stammen aus dem 16 Jahrhundert und haben im Laufe der Jahrhunderte schon viele verschiedene Nutzungen erfahren Einst zur Versorgung der Schlossbewohner errichtet dienen sie heute zwar teilweise als Mobellager und Blumengeschaft aber auch ihr ursprunglicher Zweck wird heute wieder verfolgt Die zum Gutshof gehorigen etwa 10 000 m grossen Flachen des einstigen Gemusegartens werden durch einen Gartnereibetrieb genutzt der das Schloss mehrmals wochentlich mit frischen Blumengestecken beliefert Der langgestreckte Trakt mit den einstigen Wirtschaftsgebauden am westlichen Rand des Rasenparterres wird Batiment de Domes deutsch Kuppelbau genannt und ist eines der wenigen Projekte von den umfassenden Erweiterungsplanen Katharinas von Medici das in die Tat umgesetzt wurde In der Anfangszeit waren dort Wohnungen fur Bedienstete und eine von Katharina initiierte Seidenraupenfarm untergebracht ehe das Gebaude im 19 Jahrhundert zu Pferdestallen umfunktioniert wurde Das zweigeschossige Gebaude ist aus hellem Kalkstein errichtet und besitzt ein Dach in Form eines umgesturzten Schiffskiels Seine Mitte mit dem Rundbogenportal weist im Obergeschoss einen turmartigen Aufsatz mit Uhr auf der von einer Laterne abgeschlossen ist Die Ecken des Gebaudetrakts dessen Dach in regelmassigen Abstanden mit Lukarnen bestuckt ist werden durch Pavillonturme gebildet nbsp Der Tour des MarquesDer ehemalige Bergfried Bearbeiten Auf einer Insel die dem Hauptgebaude vorgelagert ist steht der Bergfried der Vorgangeranlage der nach seiner langjahrigen Besitzerfamilie Tour des Marques genannt wird Trotz eines Umbaus unter Thomas Bohier im Stil der fruhen Renaissance besitzt er noch seinen Wehrgang mit Maschikulis die zu jener Zeit jedoch nur noch dekorativen Zwecke dienten Bohier hat sich hier wie an vielen Stellen des Schlosses mit den Initialen TBK die Anfangsbuchstaben seines Namens sowie des Vornamens seiner Frau und dem Sinnspruch S il vient a point me souviendra deutsch Wenn es vollendet ist wird es an mich erinnern 21 verewigt Der Rundturm besitzt einen mit Schieferschindeln gedeckten Kegelhelm mit abschliessender Laterne Seine drei Geschosse sind uber einen Treppenturm erschlossen in dem sich auch das Turmportal befindet Dies ist wie die Mehrheit der Fenster von Pilastern umrahmt Als zusatzliche Zier besitzen einige Fenster des Wehrgangsgeschosses kleine Giebel in Kielbogenform mit Muschelfullung Vor dem Turm steht das einzige weitere Uberbleibsel der mittelalterlichen Burganlage der ehemalige Burgbrunnen Seine Mauer ist mit einer Chimaren und einer Adlerskulptur dem Emblem der Marques Familie verziert Das Hauptgebaude mit der Galerie Bearbeiten Uber eine Brucke an ihrer Sudseite ist die Vorinsel mit dem als Logis bezeichneten Hauptgebaude des Schlosses verbunden Der dreigeschossige Bau aus weissem Kalkstein besitzt einen quadratischen Grundriss und steht auf zwei steinernen Fundamentblocken mitten im Fluss Im Erdgeschoss ist das Logis an seiner Nordost Seite um zwei Anbauten erweitert die eine Kapelle sowie ein Kabinett beherbergen und zwischen sich eine kleine Terrasse einfassen nbsp Das Logis von Norden gesehenAm Hauptgebaude sind die ersten italienischen Einflusse auf die franzosische Architektur sichtbar Die dreiachsige Nordfassade ist mit ihrem mittig gelegenen Portal in der Anordnung der Fenster und Turoffnungen vollkommen symmetrisch Der Balkon uber dem Portal besitzt eine Brustung die mit einem aufwandig gestalteten Balusterfries verziert ist Dieses Fries wiederholt sich als umlaufendes Kordongesims auf Kragsteinen unter der Traufe eines Schieferdaches und ist nur an der Nordost Seite durch die Anbauten der Kapelle und des Kabinetts unterbrochen Alle Fenster sind von Pilastern umrahmt die auf Horizontalgesimsen stehen Die Dreiachsigkeit wird im Dachgeschoss beibehalten indem dort drei Lukarnen zu finden sind von denen die Lukarne der mittleren Achse grosser ausgebildet ist als die beiden benachbarten Gemeinsam mit den Aussenkaminen weisen sie einen aussergewohnlich vielfaltigen Skulpturenschmuck in Form von Arabeskenfriesen Medaillons Dreiecksgiebeln Kandelabern und Muschelbogen auf Dem Logis schliesst sich sudlich eine Brucke mit funf Bogen uber den Cher an die eine schlichte dreigeschossige Galerie im Stil des franzosischen Klassizismus tragt und dem Schloss seine so unverwechselbare Silhouette verleiht Ihre Mauersteine sind unverputzt Das Dachgeschoss besitzt an jeder seiner Langsseiten neun regelmassig angeordnete Lukarnen mit Ochsenaugen Innenraume Bearbeiten nbsp Schematischer GrundrissDas Innere des Hauptgebaudes besticht durch eine aussergewohnliche Fulle an altem und wertvollen Mobiliar sowie zahlreichen Kunstwerken Die im Schloss beheimatete Gemaldesammlung fusst vor allem auf der Sammeltatigkeit Marguerite Pelouzes 22 und beinhaltet zahlreiche alte Meister Die Symmetrie der Fassaden setzt sich im Inneren durch eine entsprechende Raumaufteilung fort Auf allen Etagen sind vier nahezu gleich grosse Raume um ein zentrales Vestibul angeordnet Erdgeschoss Bearbeiten Durch ein monumentales zweiflugeliges Portal aus Holz kann das Vestibul des Erdgeschosses betreten werden Die Tur stammt aus der Zeit Franz I und ist durch bunte Bemalungen sowie Schnitzereien reich verziert Das linke Turblatt zeigt das Wappen Thomas Bohiers sein rechtes Pendant das seiner Frau Catherine Briconnet Uber dem Tursturz findet sich an der Aussenseite das Wappentier Franz I der Salamander und die lateinische Inschrift FRANCISCVS DEI GRATIA FRANCORVM CLAVDIA FRANCORVM REGINA 23 deutsch Franz von Gottes Gnaden Konig von Frankreich Claude Konigin der Franzosen Uber der Tur zeigt ein Buntglasfenster von Max Ingrand eine Szene aus dem Leben des heiligen Hubertus nbsp Das Vestibul mit seinem KreuzrippengewolbeDas zentrale Vestibul orientiert sich gemeinsam mit der Treppe in die erste Etage an italienischen Vorbildern und bot erstmals eine Alternative zu der bis dahin in Frankreich ublichen Anordnung der Raume entlang einer langen Galerie 24 Der Raum besitzt eine Decke mit Kreuzrippengewolbe aus dem Jahr 1515 dessen Schlusssteine nicht in einer geraden Linie angebracht sind sondern immer abwechselnd auf drei verschiedenen Achsen liegen Mit 3 5 Metern ist er halb so breit wie die angrenzenden Raume Der Fussboden ist mit emaillierten Kacheln ausgelegt Deren Verzierung mit geometrischen Figuren ist durch Abnutzung an den meisten Stellen bereits nicht mehr vorhanden und nur in den seltener genutzten Randbereichen noch erkennbar Hinter dem Eingang fuhrt linkerhand eine Eichentur mit rechteckigen Kartuschen und den beiden Namenspatronen der Erbauer der heiligen Katharina und dem heiligen Thomas auf den Turflugeln in den Gardensaal franzosisch Salle des gardes der nach dem Mittelalter als Esszimmer genutzt wurde Der aus Italien stammende 25 Majolikabelag des Fussbodens ist bereits abgetreten und nur noch an den Randern erhalten Der Saal besitzt eine Balkendecke mit kassettierter Tafelung sowie einen Kamin aus dem 16 Jahrhundert der das Wappen Thomas Bohiers zeigt An den Wanden hangen ebenfalls aus dem 16 Jahrhundert stammende flamische Tapisserien mit Szenen aus dem Schlossleben Dem Gardensaal schliesst sich ostlich die Schlosskapelle im Stil der ausgehenden Gotik an Sie besitzt einen rechteckigen Grundriss und eine dreijochige Apsis Die bunten Bleiglasfenster wurden 1954 von Max Ingrand gefertigt weil die Originale bei einem Bombenangriff 1944 zerstort worden waren Zur Ausstattung der Kapelle zahlt ausserdem das Relief einer Madonna mit Kind aus Carrara Marmor die im 16 Jahrhundert vom italienischen Bildhauer Mino da Fiesole angefertigt wurde Von einer holzernen Empore uber dem Eingang aus dem Jahr 1521 verfolgten die Koniginnen die Messe wahrend der sich die zu ihrem Schutz abgestellten Wachen offenbar ab und zu langweilten und sich die Zeit deshalb mit Wandgraffitis vertrieben Zwei von diesen sind heute noch erhalten Eine stammt von einer schottischen Garde Maria Stuarts aus dem Jahr 1543 die zweite datiert in das Jahr 1546 nbsp Zimmer Dianes de PoitiersDer zweite auf der ostlichen Seite des Vestibuls liegende Raum wird nach seiner einstigen Bewohnerin Zimmer Dianes de Poitiers franzosisch Chambre de Diane de Poitiers genannt An den Wanden hangen Tapisserien aus der gleichen flamischen Werkstatt wie diejenigen aus dem Gardensaal Nach ihren Motiven besitzen sie die Namen Triumph der Starke und Triumph der Barmherzigkeit Blickpunkt des Zimmers ist indes der Jean Goujon zugeschriebene Kamin mit einem neuzeitlichen Portrat Katharinas von Medici Der Kamin tragt an seinem Gesims die vergoldeten Initialen Heinrichs II und seiner Frau Hs und Cs Diese Buchstaben wiederholen sich auch in der Kassettendecke des Raums Dessen weitere wertvolle Ausstattungsstucke sind zwei Stuhle mit einem Bezug aus Corduanleder sowie das Bartolome Esteban Murillo zugeschriebene Gemalde Madonna mit Kind Vom Zimmer Dianes de Poitiers fuhrt eine Tur in den Kabinett Anbau Er diente Katharina von Medici als Arbeitszimmer mit sich anschliessender kleiner Bibliothek Die Balkendecke des Arbeitszimmers mit gruner Malerei auf Zinnfolie 26 ineinander verschlungene Cs zeigend war gemeinsam mit einer grunen Wandbespannung namensgebend fur den Anbau Grunes Kabinett franzosisch Cabinet Vert Die Motive einer an der Wand hangenden Brusseler Tapisserie aus dem 16 Jahrhundert sind von der Entdeckung Amerikas sowie dessen Flora und Fauna inspiriert Die Bibliothek besitzt eine aufwandig gestaltete Kassettendecke aus Eichenholz mit den Initialen der ersten beiden Schlossbesitzer Aus dem Jahr 1525 26 stammend ist sie die alteste erhaltene Decke dieser Art in Frankreich 27 Auf engem Raum hangen in diesen beiden kleinen Raumen zahlreiche wertvolle Gemalde alter Meister zum Beispiel von Jacopo Tintoretto unter anderem Salomon bei der Konigin von Saba Jacob Jordaens Der trunkene Silen Hendrick Goltzius Samson und der Lowe Nicolas Poussin Antonio da Correggio und van Dyck nbsp Der Salon Ludwigs XIV Vom Vestibul aus betrachtet liegt gegenuber dem Zimmer Dianes de Poitiers der Salon Franz I franzosisch Salon de Francois Ier Er erhielt seinen Namen in Anlehnung an zwei Besuche des franzosischen Konigs der von Catherine Briconnet im Schloss beherbergt wurde Am Sims des grossen Renaissancekamins findet sich wie schon am Tour des Marques der Sinnspruch Thomas Bohiers siehe Der ehemalige Bergfried Die Wande sind mit bemalten Leinentapeten aus dem 19 Jahrhundert bespannt welche die im 16 Jahrhundert beliebten Ledertapeten imitieren Darauf hangen unter anderem ein Selbstportrat van Dycks Gabrielle d Estrees als Jagdgottin Diana von Ambroise Dubois Die drei Grazien von van Loo sowie Primaticcios beruhmtes Portrat Dianes de Poitiers als Jagerin Unter dem Mobiliar sticht ein italienischer Kabinettschrank hervor Das im 16 Jahrhundert von einem Florentiner Meister gefertigte Mobelstuck besitzt Einlegearbeiten aus Perlmutt und Elfenbein die mit Federzeichnungen verziert sind Es war ein Hochzeitsgeschenk an Franz II und Maria Stuart Der vierte Wohnraum im Erdgeschoss wird nach dem letzten franzosischen Konig der auf Schloss Chenonceau weilte mit Salon Ludwigs XIV franzosisch Salon de Louis XIV bezeichnet An seinen mit karminroten Stofftapeten bespannten Wanden erinnert ein grosses Portrat des Sonnenkonigs von Hyacinthe Rigaud an dessen Besuch Ludwig machte das Gemalde dem damaligen Schlossherrn seinem Onkel dem Herzog von Vendome zum Geschenk Sein aufwandig geschnitzter Rahmen besitzt eine Auflage aus Dukatengold Der grosse weiss stuckierte Kamin zeigt in goldener Farbe die Wappentiere Franz I und seiner Frau Claude de France den Salamander und das Hermelin Sein Aussehen ist das Ergebnis einer Restaurierung im 19 Jahrhundert Neben Rigauds Konigsportrat sind in diesem Raum Werke weiterer bekannter Maler zu finden unter anderem Rubens Der Jesusknabe und der heilige Johannes ein Portrat der einstigen Schlossbesitzerin Louise Dupin von Jean Marc Nattier sowie eines von Nicolas Mignard das ihren Vater Samuel Bernard zeigt Erstes Geschoss Bearbeiten nbsp Das TreppenhausEbenso wie mit dem Vestibul wurden in Chenonceau auch bei der Treppenform neue architektonische Wege beschritten Thomas Bohier liess eine an italienische Vorbilder angelehnte Treppe mit zwei geraden Laufen erbauen anstatt auf das in Frankreich zu jener Zeit noch ubliche Prinzip der Wendeltreppe zuruckzugreifen Sie ist damit die wahrscheinlich zweite je in Frankreich errichtete Treppe in dieser Form Nur im Schloss Bury war schon zuvor eine solche Treppe realisiert worden die jedoch heute nicht mehr erhalten ist 28 Das Treppenhaus besitzt eine Decke in Form eines Tonnengewolbes mit Schlusssteinen und Kassetten nach antiker Art und fuhrt in das Vestibul des ersten Geschosses auch Vestibul Catherine Briconnets genannt Die Raumaufteilung dieser Etage ist mit Ausnahme des Kapellanbaus identisch mit derjenigen des Erdgeschosses Das Vestibul besitzt einen Kachelboden sowie eine offenliegende Balkendecke An seinen Wanden hangen Tapisserien des 17 Jahrhunderts aus Oudenaarde Ihre Motive nach Vorlagen van der Meulens zeigen Szenen einer Parforcejagd Uber den Tursturzen finden sich Medaillons die Katharina von Medici aus Italien mitbrachte Sie zeigen die Portrats romischer Kaiser Linkerhand der Treppe befindet sich das Zimmer Gabrielles d Estrees franzosisch Chambre de Gabrielle d Estrees Die einstige Matresse Heinrichs IV nutzte diesen Raum fur die Dauer ihrer zeitweiligen Aufenthalte im Schloss als Schlafzimmer Er besitzt neben einer Balkendecke und einem gekachelten Fussboden einen grossen Kamin aus der Zeit der Renaissance Auch die Tapisserien nach Vorlagen von Lucas van der Leyden oder Lucas van Nevele stammen aus dieser Epoche Auf der anderen Seite der Treppe liegt das ehemalige Schlafzimmer Cesars de Vendome franzosisch Chambre de Cesar de Vendome Gabrielles gemeinsamem Sohn mit Heinrich IV Unter einer bemalten Balkendecke stehen Mobel aus dem 16 Jahrhundert die von einer dreiteiligen Tapisserie Serie aus dem 17 Jahrhundert erganzt werden Der Renaissancekamin tragt das Wappen Thomas Bohiers erst seit einer Restaurierung des Raums im 19 Jahrhundert An der Wand hangt das Portrat des heiligen Joseph von Murillo Blickfang sind in diesem Zimmer die zwei holzernen Karyatidenfiguren aus dem 17 Jahrhundert die das Westfenster umrahmen nbsp Schlafzimmer Katharinas von MediciAuf der gegenuberliegenden Seite des Vestibuls und damit uber dem Zimmer Dianes de Poitiers liegt das einstige Schlafzimmer Katharinas von Medici franzosisch Chambre de Catherine de Medicis Wie Cesars Raum verdankt dieses Zimmer sein heutiges Aussehen Restaurierungsarbeiten im 19 Jahrhundert Er ist mit Mobeln sowie Wandbehangen aus dem 16 Jahrhundert ausgestattet und besitzt einen Renaissancekamin aus weissem Carrara Marmor 29 Wertvollstes Gemalde in diesem Raum ist Correggios Unterrichtung der Liebe als Ol auf Holz Ausfuhrung Die Leinwandversion dieses Gemaldes befindet sich in der National Gallery London Von Katharinas Schlafzimmer fuhrt eine Tur in den Kabinett Anbau Uber dem Grunen Kabinett des Erdgeschosses befindet sich das Kabinett der Drucke franzosisch Cabinet d Estampes in der eine Sammlung von Zeichnungen und Stichen zu sehen ist Sie alle haben das Schloss zum Motiv Neben Katharinas Schlafzimmer befindet sich das Zimmer der funf Koniginnen franzosisch Chambre des cinq reines das durch seinen Namen an Elisabeth von Valois Margarete von Valois Maria Stuart Elisabeth von Osterreich und Louise de Lorraine Vaudemont erinnern soll Deren Wappen finden sich in der Kassettendecke aus dem 16 Jahrhundert An den Wanden hangen Tapisserien aus dem gleichen Zeitraum sowie Gemalde die unter anderem von Rubens und Nicolas Mignard stammen nbsp Das Vestibul des DachgeschossesDachgeschoss Bearbeiten Neben dem Vestibul des Dachgeschosses dessen aussergewohnlich geformte Balkendecke seit der Restaurierung im 19 Jahrhundert wieder voll zur Geltung kommt gibt es auf dieser Etage nur einen Raum von Interesse das sogenannte Schlafzimmer Louises de Lorraine franzosisch Chambre de Louise de Lorraine Bei dem Raum handelt es sich nicht um das Original Zimmer denn dieses befand sich seinerzeit in einem heute nicht mehr existenten Teil des Schlosses Der Raum ist jedoch mit der zeitgenossischen Tafelung Louises ausgestattet welche die Konigswitwe nach dem Tod ihres Mannes Heinrich III in ihrem Schlafzimmer hatte anbringen lassen um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen Die schwarzen Paneele sind mit weissen Motiven wie Dornenranken Witwenkordeln und Knochen bemalt wahrend die Mobel eine Stoffbespannung aus schwarzem Damast besitzen Kellergeschoss Bearbeiten In den zwei hohlen Grundpfeilern des Logis befinden sich die Wirtschaftsraume des Schlosses Uber eine schmale Treppe am sudostlichen Ende des Erdgeschoss Vestibuls ist der erste Raum des Kellergeschosses erreichbar die sogenannte Anrichte franzosisch Office Der Raum besitzt eine Decke mit Kreuzgewolbe und ist mit dem grossten Kamin des gesamten Schlosses ausgestattet Direkt neben diesem befindet sich in der gleichen Wand ein Backofen Nordostlich grenzt der Speisesaal der Bediensteten an die Anrichte wahrend sich im Sudwesten eine Vorratskammer anschliesst Uber eine Tur ist der Raum zudem mit der Fleischerei franzosisch Boucherie verbunden in der noch heute samtliche Utensilien fur das fachmannische Schlachten und Zerlegen eines Tiers vorhanden sind nbsp Herd in der KucheEine schmale Brucke fuhrt von der Anrichte in den zweiten Fundamentpfeiler in dem sich die eigentliche Kuche befindet Zwar besitzt diese noch immer ihren grossen Kamin mit Bratspiessen aus der Zeit der Renaissance doch wurde sie am Anfang des 20 Jahrhunderts mit modernen Geraten ausgestattet um den Versorgungsbedurfnissen des Lazaretts das wahrend des Ersten Weltkriegs in der Galerie eingerichtet war Genuge zu tun Von der Brucke ist eine Bootsanlegestelle am zweiten Pfeiler sichtbar Handler die das Schloss in fruheren Zeiten mit Lebensmitteln und sonstigem Notwendigen versorgten konnten dort mit ihren Booten ganz in der Nahe der Wirtschaftsraume anlegen ohne lange Anlieferwege zu Land in Kauf nehmen zu mussen Galerie Bearbeiten nbsp Erdgeschoss der GalerieDem zentralen Vestibul des Erdgeschosses schliesst sich im Sudosten die 60 Meter lange und sechs Meter breite Galerie an die von einer Bogenbrucke uber dem Cher getragen wird Weil sie erst spater dem Logis angefugt wurde ist durch sie die architektonische Symmetrie des Gesamtensembles zerstort denn sie schliesst sich nicht auf Hohe der symmetrischen Mittelachse des Hauptgebaudes an sondern ist etwas nach Suden verschoben Ihr Inneres ist sehr schlicht gehalten Sie besitzt einen mit schwarzen und weissen Fliesen aus Schiefer und Tuffstein belegten Fussboden sowie eine Balkendecke Zwischen den neun Fenstern an beiden Seiten finden sich Nischen in denen heute Pflanzen fruher hingegen Statuen standen sowie Wandverzierungen in Form von Medaillons aus dem 18 Jahrhundert An den beiden schmalen Stirnseiten der Galerie stehen grosse Kamine wovon derjenige am sudlichen Ende jedoch ohne Funktion ist Er umrahmt lediglich einen Ausgang der uber eine Zugbrucke an das linke Ufer des Cher fuhrt Garten und Park Bearbeiten Zum Schloss Chenonceau gehoren rund 80 Hektar 30 Garten und Parkflachen die sich auf zwei Renaissancegarten im italienischen Stil sowie einen grossen fast ausschliesslich waldbestandenen Park verteilen Um die beiden Garten vor Uberschwemmungen bei Cherhochwasser zu schutzen wurden sie auf ummauerten Terrassen angelegt Jeweils im Fruhjahr und im Sommer werden sie mit neuen in der schlosseigenen Gartnerei gezogenen Blumen bepflanzt Pro Jahr werden dafur etwa 60 000 bis 64 000 Pflanzen benotigt 31 Garten Dianes de Poitiers Bearbeiten nbsp Garten Dianes de PoitiersNordostlich des Logis befindet sich die rechteckige mehr als 12 000 m grosse Terrasse mit dem Garten Dianes de Poitiers Sie kann uber eine steinerne Brucke vom Rasenparterre her betreten werden Am Eingang des Gartens steht die einstige Kanzlei franzosisch Chancellerie aus dem 16 Jahrhundert bei der sich auch eine Bootsanlegestelle befindet Den Mittelpunkt des Gartens bildet ein Rondell In seiner Mitte befindet sich eine Wasserfontane deren Strahl sechs Meter hoch ist Schon der franzosische Architekt Jacques I Androuet du Cerceau beschrieb diese aussergewohnliche Konstruktion 1576 im ersten Band seines Stichwerks Les plus excellents Bastiments de France Seinerzeit war sie einmalig in Frankreich Vom mittigen Rondell fuhren acht gerade Wege strahlenformig zu den Ecken und Kanten der Terrasse und unterteilen das Areal dadurch in acht mit Rasen bepflanzte Parterres Neben Blumen und Ziergeholzen wie Buchsbaum Oleander und Lorbeerbaumen sowie Europaische Eiben und Straucheibisch finden sich im Garten Dianes de Poitiers Obstbaume und Haselnussstraucher als Bepflanzung Garten Katharinas von Medici Bearbeiten nbsp Garten Katharinas von MediciDer Garten Katharinas von Medici ist der jungere und kleinere der beiden Schlossgarten von Chenonceau Er besitzt einen annahernd trapezformigen Grundriss In seiner Mitte steht ein kreisrundes niedriges Wasserbecken mit einem Durchmesser von 15 Metern Von diesem fuhren vier gerade Wege fort und unterteilen den Garten auf diese Weise in vier ungleich grosse Parterres An seiner Nordwest und Sudwest Seite ist der Garten umsaumt vom alten Baumbestand des grossen Schlossparks Schlosspark und Gruner Garten Bearbeiten Die Gebaude und Garten Chenonceaus werden von einem 70 Hektar 31 grossen Park umgeben der mehrheitlich aus Wald besteht Er erstreckt sich sowohl nordlich als auch sudlich des Cher und machte bereits im Mittelalter einen grossen Teil der damals zum Schloss gehorigen Domane aus In dem Teil des Parks der ostlich der langen Zugangsallee liegt befindet sich ein nach Original Planen aus der Zeit Katharinas von Medici rekonstruierter Irrgarten aus 2000 Eiben In direkter Nachbarschaft dazu stehen die acht Karyatiden und Atlanten die ehemals an der Nordfassade des Logis angebracht waren An der Nordwestseite des Gartens Katharinas von Medici schliesst sich der sogenannte Grune Garten franzosisch Jardin Vert an Er wird an seiner Ostseite von den ehemaligen Wirtschaftsgebauden und im Norden von der Orangerie begrenzt Der nach Entwurfen Bernard Palissys gestaltete schlichte Garten besteht aus einer grossen Rasenflache die mit Baumen und Strauchern unter anderem Japanische Kerrien und Gewurzstraucher bepflanzt und mit Skulpturen dekoriert ist Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Kunstausstellung in der GalerieSchloss Chenonceau beheimatet heute zwei Museen und eine Kunstgalerie Als erstes Museum dient das Logis mit zahlreichen Gemalden alter Meister sowie Mobiliar und Tapisserien aus dem 15 bis 17 Jahrhundert In einem Teil des Batiment de Domes befindet sich seit Juni 2000 zudem ein Wachsfigurenkabinett das Galerie des Dames genannt wird Dort sind 15 bedeutsame Ereignisse mit wichtigen Personen der Schlossgeschichte als Szenen dargestellt Alle Figuren tragen dabei Kleidung die nach Original Dokumenten angefertigt und aus Stoffen geschneidert wurden die bezuglich Material und Verarbeitung bereits zur Lebzeiten der realen Personen verfugbar waren Im ersten Geschoss der Galerie uber dem Cher werden seit 1979 wahrend der Sommermonate regelmassig Ausstellungen zeitgenossischer Kunst gezeigt Unter den Ausstellern waren schon Kunstler wie Bernard Buffet Miquel Barcelo und Zao Wou Ki Das Orangeriegebaude kann fur Feiern und Empfange gemietet werden wahrend in den einstigen Pferdestallen heute ein Selbstbedienungsrestaurant fur die Schlossbesucher angesiedelt ist Wie bei vielen anderen Schlossern der Loire findet auf Schloss Chenonceau an Sommerabenden nach Einbruch der Dunkelheit eine Veranstaltung namens Son et Lumiere eine Licht und Tonschau statt Zu Musik von Arcangelo Corelli werden die Gebaude und Garten mit Scheinwerfern bestrahlt und dabei in buntes Licht getaucht Das Bauwerk wurde literarisch in Alfred Anderschs Erzahlung Mit dem Chef nach Chenonceaux rezipiert Literatur BearbeitenJacques Androuet du Cerceau Les plus excellents bastiments de France Band 2 L Aventurine Paris 1995 ISBN 2 84190 011 8 doi 10 11588 diglit 1562 Jean Pierre Babelon Chateaux de France au siecle de la Renaissance Flammarion Paris 1989 ISBN 2 08 012062 X S 106 107 119 123 500 501 585 586 598 602 franzosisch Jean Luc Beaumont Chronologie des chateaux de France Pays de la Loire et Centre TSH Le Cannet 2004 ISBN 2 907854 29 1 Francois Collombet Cyrille Boulay Les chateaux de la Loire Band 1 Entre Gien et Chenonceau Editions du Huitieme Jour 2005 ISBN 2 914119 53 4 S 102 115 Philip Jodidio Hrsg Chenonceau Connaissance des Arts Sonderheft Nr 37 Societe Francaise de Promotion Artistique Paris 2001 ISSN 0293 9274 Wilfried Hansmann Das Tal der Loire Schlosser Kirchen und Stadte im Garten Frankreichs 4 Auflage DuMont Koln 2011 ISBN 978 3 7701 6614 5 S 143 152 auszugsweise bei Google Books Wiebke Krabbe Ubers Die Schlosser der Loire Komet Frechen 2001 ISBN 3 89836 200 0 S 44 49 Herbert Kreft Josef Muller Marein Helmut Domke Jardin de la France Schlosser an der Loire CW Niemeyer Hameln 1967 S 178 179 Philippe Leclerc Hrsg Les chateaux de la Loire Merveilles de l art et de l histoire Selection du Reader s Digest Paris 1998 ISBN 2 7098 0909 5 S 192 201 274 281 Jean Marie Perouse de Montclos Robert Polidori Schlosser im Loiretal Konemann Koln 1997 ISBN 3 89508 597 9 S 162 169 Georges Poisson Schlosser der Loire Goldmann Munchen 1964 S 87 93 Rene Polette Liebenswerte Loireschlosser Morstadt Kehl 1996 ISBN 3 88571 266 0 S 43 46 Christoph Seeberger Hermann Schreiber Die Schlosser der Loire Sehen amp erleben Sudwest Munchen 1996 ISBN 3 517 01348 X S 136 140 Janine und Pierre Soisson Die Schlosser der Loire Parkland Stuttgart 1981 ISBN 3 88059 186 5 S 37 43 Bertrand du Vignaud Monuments de France Chene Paris 1991 ISBN 2 85108 694 4 S 170 175 Die Schlosser der Loire Chenonceau Sun Paris 1980 ISBN 2 7191 0108 7 Frankreichs schonste Schlosser und Burgen Travel House Media Munchen 2012 ISBN 978 3 8342 8944 5 S 258 262 Schlosser an der Loire Michelin Landau Morlheim 2005 ISBN 2 06 711591 X S 161 163 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Chenonceau Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses franzosisch englisch Fotos aus der Base Memoire Schloss Chenonceau als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUpFussnoten Bearbeiten Vieilles pierres recherchent visiteurs auf artaujourdhui info Zugriff am 3 Oktober 2023 Janine und Pierre Soisson Die Schlosser der Loire 1981 S 37 a b c Wiebke Krabbe Die Schlosser der Loire 2001 S 44 Eugene Aubry Vitet Chenonceau In Revue des deux mondes Jahrgang 37 Nr 69 Paris 1867 S 856 Digitalisat a b Jean Luc Beaumont Chronologie des chateaux de France Pays de la Loire et Centre 2004 o S Eugene Aubry Vitet Chenonceau In Revue des deux mondes Jahrgang 37 Nr 69 Paris 1867 S 878 Digitalisat Bernhard Schneidewind Die Schlosser der Loire Der Wegweiser durch den Garten Frankreichs Ullstein Frankfurt M Berlin 1994 ISBN 3 550 06850 6 S 84 Loire Schloss Chenonceau durch Trockenheit bedroht auf orf at Zugriff am 3 Oktober 2023 Jean Marie Perouse de Montclos Schlosser im Loiretal 1997 S 162 Jean Pierre Babelon Chateaux de France au siecle de la Renaissance 1989 S 120 Andere Veroffentlichungen nennen 1521 oder 1523 Siehe dazu Jean Pierre Babelon Chateaux de France au siecle de la Renaissance 1989 S 500 501 Axelle de Gaigneron Les dames de Chenonceau In Philippe Jodidio Hrsg Chenonceau 2001 S 20 Jean Guillaume Un joyau de pierre In Philippe Jodidio Hrsg Chenonceau 2001 S 40 Jean Marie Perouse de Montclos Schlosser im Loiretal 1997 S 166 Vgl Jean Guillaume Un joyau de pierre In Philippe Jodidio Hrsg Chenonceau 2001 S 28 43 Jean Pierre Babelon Chateaux de France au siecle de la Renaissance 1989 S 585 Eintrag des Chateau Regis in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch John Murray Hrsg A handbook for travellers in France being a guide to Normandy Brittany the rivers Seine Loire Rhone and Garonne the French Alps Dauphine Provence and the Pyrenees 5 Auflage J Murray London 1854 S 185 Digitalisat Three Chateaux In The Lotus Magazine Jahrgang 8 Nr 8 Mai 1914 S 540 Georges Poisson Schlosser der Loire 1964 S 87 Zitiert nach Wilfried Hansmann Das Tal der Loire 2011 S 149 Der Satz kann aber auch mit Wenn es vollendet ist wird man sich meiner erinnern ubersetzt werden Georges Poisson Schlosser der Loire 1964 S 93 Philippe Jodidio Hrsg Chenonceau 2001 S 2 Axel M Moser Thorsten Droste Die Schlosser der Loire Bucher Munchen und Berlin 1991 ISBN 3 7658 0648 X S 144 Christoph Seeberger Hermann Schreiber Die Schlosser der Loire Sehen amp erleben 1996 S 138 a b Schlosser an der Loire 2005 S 163 Bernard Voison Renaissance In Philippe Jodidio Hrsg Chenonceau 2001 S 12 Jean Guillaume Un joyau de pierre In Philippe Jodidio Hrsg Chenonceau 2001 S 34 Wiebke Krabbe Die Schlosser der Loire 2001 S 48 Ivan Cloulas Un theatre de verdure In Philippe Jodidio Hrsg Chenonceau 2001 S 56 a b chenonceau com Memento vom 27 April 2017 im Internet Archive nbsp Dieser Artikel wurde am 30 Januar 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 47 324583333333 1 0704166666667 Koordinaten 47 19 28 5 N 1 4 13 5 O Normdaten Geografikum GND 4306844 3 lobid OGND AKS LCCN sh2005001195 VIAF 156659958 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Chenonceau amp oldid 238985529