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Jean Goujon auch Gougon und Gouyon geschrieben vor 1510 vor dem 9 Dezember 1568 vermutlich in Bologna war ein franzosischer Architekt Bildhauer und Zeichner fur Holzschnitt des 16 Jahrhunderts und wurde der franzosische Phidias genannt Die vier Jahreszeiten um 1547 Musee Carnavalet Paris Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGoujons Name erscheint erstmals 1540 1541 als er an der Kirche St Maclou und der Kathedrale von Rouen arbeitete Da er zu dieser Zeit als Meister franzosisch maistre bezeichnet wurde muss er bereits ein angesehener Kunstler gewesen sein Fur St Maclou fertigte er zwei glatte korinthischen Marmorsaulen fur die Orgeltribune und fur die Kathedrale zumindest den Kopf fur das Grabmal des Erzbischofs Georges II d Amboise Zwischen 1543 und 1544 kam er nach Paris wo er wiederum fur die Kirche arbeitete Hier arbeitete er 1544 gemeinsam mit dem Architekten Pierre Lescot an einem Lettner der Kirche St Germain l Auxerrois Dieses Werk dessen Skulpturenschmuck von unterschiedlichen Bildhauern stammte wurde im 18 Jahrhundert abgebaut Goujon steuerte eine Figur Notre Dame de Pitie und quatre evangelistes en demye taille wie eine Urkunde vom 9 Januar 1545 belegt in der ihm die Restzahlung angewiesen wurde Die funf Figuren kamen als Basrelief der Beweinung Christi in den Louvre Spater kamen dort noch weitere 4 Evangelistenreliefs hinzu Er fugte der Fontaine des Innocents einer weiteren Gemeinschaftsarbeit mit Lescot die Quellnymphen hinzu Anschliessend begab er sich in den Dienst des Connetable Anne de Montmorency nach Ecouen Hier stand der Um und Erweiterungsbau des Schlosses unter der Aufsicht des Architekten Jean II Bullant Auch Goujon wurde dort als Architecte de Monseigneur le Connestable bezeichnet Er fertigte hier mehrere Relief darunter die von zwei Ruhmesgottinnen auf einer der den Schlosshof und den Park verbindenden Arkade Er dekorierte den Altar der Schlosskapelle in Ecouen der spater in die Kapelle des Schlosses Chantilly kam Hier fuhrte er die drei Nischenfiguren Glaube Hoffnung und Liebe aus sowie wiederum Reliefs der vier Evangelisten und von der Opferungrung Isaaks sowie einen meditierenden Gott Vater Nach seinen Werken zu urteilen scheint er sich in Italien an der romischen Antike gebildet zu haben da bei den Evangelisten gewisse Anklange an Michelangelos Deckengemalde in der Sixtina zu erkennen sind Daneben wirkten Cellini und Primaticcio auf ihn ein von dem er sich die fur feine Figuren charakteristischen uberschlanken Verhaltnisse aneignete 1 nbsp Liegende Diana Diane appuyee sur un cerf Nobel Park Stockholm SchwedenHans Vollmer kam zu dem Schluss dass Goujon etwa bis Anfang 1547 in Ecouen gearbeitet habe da Jean Martin in einer 1547 erschienenen franzosischen Ausgabe des Vitruv die an Heinrich II adressiert war angab diese sei mit neuen Zeichnungen versehen wurden 1 enrichye de figures nouuelles concernantes l art de massonnerie par maistre Iehan Gocuion n agueres Architecte de monseigneur le Connestable et maintenant l un des vosres angereichert mit Figuren der neuen die Kunst des Mauerwerks von Meister Iehan Gocuion vormals Architekt von Monsignore lr Connestable und jetzt einer von Ihnen 2 Heinrich II beschaftigte ihn bei dem Bau des Schlosses Anet wo er unter anderem fur einen Brunnen sein Hauptwerk die ruhende Marmorfigur der Diana mit einem Hirsch und Hunden ausfuhrte Diese Marmorgruppe stand fruher im Louvre sie ist aber seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen erhalten sind eine Marmorkopie im Vatikan sowie Abgusse im Louvre und in Stockholm Er war hier erneut in Gemeinschaft mit Lescot tatig der bereits seit 1546 dort als Architekt eingesetzt war Bis 1562 war Goujon als Architekt und mit dekorativen Arbeiten am Louvre tatig wo er unter anderem einen Fries ausfuhrte Am 5 September 1560 soll er mit Lescot einen Vertrag uber die Ausfuhrung der 4 Karyatiden fur die Musiktribune des Salle des Caryatides abgeschlossen haben Daruber welche Aufgaben im beim Schloss Anet ubertragen wurden fehlen Dokumente 1 Im Jahr 1555 soll Goujon sich in Etampes aufgehalten haben und von der Stadtbehorde aus unbekannter Ursache verhaftet worden sein Auf Befehl des Pariser Gerichtshofs wurde er am 27 September 1555 gegen Kaution wieder frei gelassen Eine letzte Zahlung an den Kunstler ist auf den 6 September 1562 datiert Anschliessend soll er sich in Bologna aufgehalten haben Moglicherweise war er zur Ausreise gezwungen weil er den Hugenotten angehorte und ein bekennender Protestant war In einem Prozessaktenfund aus Modena wurde entnommen dass er vor dem 9 Dezember 1568 verstarb 1 Werke Auswahl BearbeitenGoujon war ein Meister des Reliefstils in seinen Kompositionen anmutig und schwungvoll und in seiner Charakteristik weniger affektiert als seine Zeitgenossen Stiche seiner Hauptwerke wurden 1844 von Reveil veroffentlicht Goujon wird auch das Grabmal des Louis de Breze des Ehemanns Dianas von Poitiers in der Kathedrale von Rouen zugeschrieben wo er in der Zeit von 1541 bis 1542 arbeitete um 1550 die Reliefs an der Fontaine des Innocents in ParisIm Louvre vorhandene Reliefs 3 Nymphe et un petit genie sur un dragon marin H 4 1544 Grablegung Christi und die vier Evangelisten in der St Germain l Auxerrois Notre Dame de Pitie ou Deploration du Christ 5 die vier Evangelisten Johannes 6 Lucas 7 Markus 8 Matthaus 9 Skulpturen in der Eremitage St Petersburg Venus und Cupido Zwischen 1510 und 1568 Marmor 51 57 cm 10 Literatur BearbeitenGoujon spr guschong Jean franz Bildhauer des 16 Jahrh In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 7 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 576 Reginald Lister Jean Goujon his life and work Duckworth London 1903 englisch archive org Henry Jouin Jean Goujon Librairie de l art Paris 1906 franzosisch archive org Goujon Jean In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 12 Gichtel Harmonium London 1910 S 282 283 englisch Volltext Wikisource Hans Vollmer Goujon Jean In Ulrich Thieme Fred C Willis Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 14 Giddens Gress E A Seemann Leipzig 1921 S 432 436 Textarchiv Internet Archive Jacques Combe Goujon Jean 1933 treccani it Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Goujon Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Hans Vollmer Goujon Jean In Ulrich Thieme Fred C Willis Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 14 Giddens Gress E A Seemann Leipzig 1921 S 432 436 Textarchiv Internet Archive Jean Martin Architecture ou Art de bien bastir Veuue amp heritiers de Ian Barbe on les vend chez I Gazeau Paris 1547 Textarchiv Internet Archive Vorwort Au Roy zur Ubersetzung des Werkes von Vitruvius Pollio Goujon Jean France collections louvre fr Nymphe et un petit genie sur un dragon marin H collections louvre fr Deploration du Christ collections louvre fr Saint Jean 1544 collections louvre fr Saint Luc 1544 collections louvre fr Saint Marc collections louvre fr Saint Matthieu 1544 collections louvre fr Venus and Cupid hermitagemuseum org Normdaten Person GND 118718290 lobid OGND AKS LCCN n88628639 VIAF 79150647 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goujon JeanALTERNATIVNAMEN Goujon Giovanni Goujon Johann Gouion JeanKURZBESCHREIBUNG franzosischer BildhauerGEBURTSDATUM vor 1510STERBEDATUM vor 9 Dezember 1568 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Goujon Bildhauer amp oldid 238450080