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Die Residenzen Kolner Bischofe sind in der Nachfolge eines fruhen karolingischen Konigshofs in Koln auch Pfalz genannt zu sehen 1 Die Bischofsresidenzen verlagerten sich im Verlauf kommunaler Entwicklung innerhalb der Bischofsstadt an unterschiedliche Ortlichkeiten Die Doppelfunktion der bischoflichen Residenten die als kurfurstliche Landes und Stadtherren sowie auch als Bischof in der Stadt amtierten fuhrten zu politischen Verwerfungen in deren Folge Residenzen in anderen Orten des Bistums errichtet und als Hauptsitz genutzt wurden Nach der mit der franzosischen Besetzung der Rheinlande verbundenen Aufhebung des Erzbistums Koln kehrten die Bischofe in preussischer Zeit an ihren ursprunglichen Sitz in der Stadt Koln zuruck Der Bau im oberen Bild des Hillinius Codicis um 1025 wird als Abbildung des Hildebold Baus interpretiertAnno II mit Modellen von ihm gestifteter Kloster und Stifte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kolner Bischofsresidenzen 2 1 Alter Palast 2 1 1 Hofkapelle 2 2 Rainald von Dassels Neubau 2 2 1 Bezeichnungen und Nutzung 2 2 2 Ende der Residenz am Domhof 2 3 Der Kolnische Hof 2 3 1 Neubau und Ende des Hofes 2 4 Residenzen im Kolner Umland 3 Sakularisation und preussische Zeit 3 1 Erzbischofliches Palais Gereonstrasse 3 1 1 Beschreibung 4 Heutige Residenz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWahrscheinlich bestand eine Bischofsresidenz schon zur Zeit der Erhebung des Bistums Koln zum Erzbistum Diese erfolgte unter Hildebold der zwischen 784 und 787 den Kolner Bischofsstuhl bestieg Ein genaues Datum zur Errichtung der Kolner Kirchenprovinz als Metropolitansitz mit 6 Suffraganbistumern fehlt Im Testament Karls des Grossen von 811 wurde Koln als Erzbistum bezeichnet 2 Kolner Bischofsresidenzen BearbeitenDie Lokalisierung einer fruhen Kolner Pfalz des 11 Jahrhunderts ist bislang nicht gelungen Dieser Bischofssitz soll im Zusammenhang mit einem Aufstand Kolner Burger gegen ihren unbeliebten Landesherrn Erzbischof Anno 1074 ersturmt worden sein Ein wohl besser abgesicherter Neubau entstand erst etwa 100 Jahre spater Alter Palast Bearbeiten Das Erzbistum geleitet von einer mit umfassenden Privilegien der Konige und Kaiser ausgestatteten Personlichkeit wurde in der Folgezeit als Sitz des Erzstiftes und des Kurfurstentums Koln ein bestimmender Faktor in der Stadt und uber diese hinaus Das altere erzbischofliche Palais lag an der Sudseite des Domes auf dem Areal der alten frankischen Konigspfalz Vita Annonis Mon Germ SS XI p 503 1075 aedes episcopales in curia regia und spater vetus domus archiepiscopi ante capellam Johannis et lapidea cathedra ibidem sita 3 Hofkapelle Bearbeiten nbsp St Johann Evangelist Koln Nach einem Stahlstich von J J Rospatt um 1820 Nach dieser Vorlage gezeichnet von Ernst Friedrich Zwirner um 1857 nbsp Cathedra mittelalterlicher steinerner Thron Kolner ErzbischofeDurch unmittelbaren Anbau war der Palast mit der als Nachfolgerin einer fur das 10 Jahrhundert angefuhrten Walburgiskapelle verbunden Diese wurde moglicherweise ersetzt oder erfuhr eine Namensanderung Die dann seit 1074 als Oratorium s Johannis 4 bezeugte und spater in den Pfarrstand erhobene Kirche St Johann Evangelist wurde als die Hofkapelle des Bischofs bezeichnet Sie fand noch mehrfach Erwahnung im 12 Jahrhundert und wurde im Jahr 1172 nochmals explizit als capella S Johannis in domo episcopali bezeichnet Noch 1237 38 hatte sie den Status capella bis sie dann wenig spater ab 1244 in einem bischoflichen Schreiben mit der Bezeichnung plebanus s Johannis in Curia erwahnt wurde 5 Bei dieser Hofkapelle soll es sich um eine Doppelkapelle gehandelt haben zu deren Obergeschoss eine Verbindung vom anliegenden Palast bestand Eine Bodenoffnung ermoglichte den Blick zum unteren Johannesaltar wahrend das Obergeschoss selbst uber einen Kapellenraum verfugte der mit einem dem heiligen Dionysius geweihtem Altar ausgestattet war Vor diesem stand der Bischofsstuhl die steinerne Cathedra Das alte Haus am Domhof super curiam anstossend continguam an die Johanniskapelle und alter Palast antiquum palatium genannt schenkte Erzbischof Heinrich im Februar 1238 dem Domkapitel 6 Es sollte zur Abhilfe eines Mangels an Klaustralhausern beitragen und hiess spater Reifferscheider oder Linneper Hof Heinrich reservierte sich aber das Recht auf die Nutzung der Kapelle und des erzbischofliche Sitzes vor dem Dionysiusaltar damit ihm und seinen Nachfolgern bei feierlichen Gelegenheiten wie bisher der Zutritt zu ihr freistehe 7 Anlasslich des Kirchenabbruchs wurde der erzbischofliche Sitz die Cathedra verschenkt Sie wurde um 1840 beim Bau einer Gartenmauer an der Mariengartenstrasse als zerkleinertes Baumaterial zur Aufschuttung verwendet Rainald von Dassels Neubau Bearbeiten nbsp Erzbischoflicher PalastIm Jahr 1163 liess Erzbischof Rainald von Dassel unter grossem Kostenaufwand ein neues Palais erbauen Es befand sich nun ebenfalls auf dem sudlichen Domhof gegenuber dem alten Gebaude Der Palast Reinalds war ein dreistockiger langgestreckter romanischer Saalbau mit einer Lange von etwa 80 Metern und endete mit einem gaubenbestuckten Satteldach Das Gebaude lag zwischen den beiden Immunitatstoren des Dombezirkes der 1807 abgebrochenen Drachenpforte im Osten und der 1404 durch einen Brand zerstorten aber 1820 erneuerten und 1893 endgultig abgebrochenen Hachtpforte im Westen Die Hauptpforte im Sockelgeschoss des Palastes wies nach Norden wurde aber auf spateren Abbildungen Mercator Woensam Finkenbaum etc durch die seit 1315 auf dem Domhof errichteten Gaddenen Buden der Handler zumeist verdeckt Dort hatte das Bauwerk rundbogige Blendengliederungen in die die Fenster eingearbeitet waren Die uber der ostlichen Romermauer errichtete Giebelfront der Ostwand war mit einem ausseren als Risalit vorspringenden Kamin versehen zu dessen Seiten in beiden Obergeschossen zwei gepaarte Rundbogenfenster in Nischen lagen Die Flanken des Baus waren dreiteilig gegliedert und mit einer Arkadenreihe im Mittelteil versehen worden deren Bogenoffnungen von facherartigen Offnungen eingefasst waren Der mit zinnengekronten Kreuzfenstern versehene Teil der Gliederung des Bauwerks wurde einem anderen spateren Bauabschnitt entstammend zugeordnet Uber den Fenstern schloss das Mauerwerk mit einem umlaufenden Bogenfries ab Die Ostseite des Daches trug ein kleines Rundturmchen dessen oberer Teil als Warte gestaltet worden war und mit einem spitzen Zeltdach endete An dieser Seite soll sich auch eine 1467 erwahnte Turmkammer befunden haben 8 Bezeichnungen und Nutzung Bearbeiten Den wesentlichsten Teil des Gebaudeinneren nahm ein Saal ein Er soll sich in seiner Anlage uber zwei Geschosshohen erstreckt haben Wegen dieser beeindruckenden Raumlichkeit wurde der Palast des Hohen Herren im Volksmund zumeist nur Saal genannt Er diente Huldigungen Festen und Empfangen sowie Gerichtssitzungen Mit der verlorenen Schlacht von Worringen hatte sich das politische Machtgefuge erheblich verandert Zwar blieb Koln formal Sitz des Erzbistums der Landesfurst und zugleich geistliche Oberhirte des Bistums residierte jedoch nun vornehmlich an anderen Orten Dennoch fanden nach wie vor am Kolner Sitz wichtige landesherrliche und kirchliche Ereignisse statt 1383 wurde dem erzbischoflichen Siegelbewahrer Hermann von Goch der Saal als Pfand uberlassen 1349 wurde das Gebaude wohl nach Erzbischof Wilhelm von Gennep benannt es trug dem Namen Genneperhof 1363 als Adolf Bischof zu Munster Wilhelms Nachfolge in Koln antrat war es fur lange Zeit der Hof des Herrn von Munster Im September 1404 erlitt der Saal schwere Brandschaden 1449 durfte der Zeitpunkt gewesen sein zu dem der spatere Kolnische Hof dessen Hauptgebaude ebenfalls mit einem reprasentativen Saal ausgestattet worden war nach und nach die Rolle des Palastes am Domhof ubernahm Diese Liegenschaft des Kolner Erzbischofs lag am westlichen Ende der Drankgass der noch heute existenten Trankgasse Spatestens seit dem 16 Jahrhundert wurde der Saal Sitz des erzbischoflichen Offizialgerichtes 9 Als Grosssiegler wurde Thomas von Quentel im Jahr 1664 durch Erzbischof Maximilian Heinrich zum Offizial fur das Erzbistum Koln erhoben Bis dahin nahmen bei ihren sporadischen Besuchen bedeutender Reichsstadte einige der Herrscher auch in Koln Quartier und hielten im Saal Hof und Gericht Es waren Heinrich 1301 Ruprecht 1401 Sigismund 1414 Friedrich 1442 Maximilian 1494 10 Wegen Anbaus von Gaddemen und Wohnungen wahrscheinlich Wohnungen der Dienstmannen an den Palast gab es mehrfach Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Erzbischof Die Stadt erhielt sie 1414 15 als Lehen 11 Die 1172 erstmals erwahnte offenbar gleichzeitig mit dem Palast gebaute Thomaskapelle unter dem Saale sturzte 1449 ein und wurde nach 1451 in spatgotischen Formen wieder aufgebaut 12 Bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts lag neben dieser Kapelle das erzbischofliche Hochgericht Ende der Residenz am Domhof Bearbeiten Der baufallig gewordene Rainaldsche Palast am Domhof wurde im Jahr 1674 nach seinem teilweisen Einsturz bis auf die Kapelle abgebrochen Reste der Sudmauer des Palastes sollen noch im 19 Jahrhundert auf dem Hof des Grundstuckes der Strasse Unter Gottes Gnaden vorhanden gewesen sein 13 Der Kolnische Hof Bearbeiten Als neues Gebaude fur Empfange Feste und Gerichtssitzungen diente dann den Kolner Erzbischofen vorerst der an der Trankgasse 7 gelegene Kolner Hof Diese Hofstatt wurde schon im Jahr 1449 als den Weingarten des Domkapitels anliegend erwahnt Sie wurde im 19 Jahrhundert nach Neu und Umbauten zum ersten Kolner Museum dem Wallrafianum Der Hof ubernahm immer mehr die Rolle der alten Residenz Er wurde als solche noch von Josef Clemens genutzt der sich jedoch in Bonn ein neues Domizil erbauen liess Der Kolnische Hof war 1473 Absteigequartier Kaiser Friedrichs und des als Konig in Koln weilenden Maximilian Letzterer fand an seinem Quartier jedoch keinen Gefallen es fand im Gegenteil der Majestat ganzes Missfallen 14 1584 beabsichtigte der Erzbischof Ernst den Kolnischen Hof durch den anstossenden Wittgensteinschen Hof zu erweitern dieses Vorhaben wurde jedoch vom Kolner Rat abgelehnt Nach einer Brandschadigung des Baus im Jahr 1593 berichtete der Kolner Chronist und Ratsherr Weinsberg uber bauliche Details des fruhen Hofes Porzhaus Pferdestall und Kanzlei brannten dabei ab die oben gelegene Kuche des Burggrafen und die steinerne Wendeltreppe vor dem grossen Gehause blieben stehen Da der Hof auch von dem papstlichen Nuntius bewohnt wurde plante man den sofortigen Wiederaufbau Neubau und Ende des Hofes Bearbeiten nbsp Kolnischer Hof Trankgasse Koln um 1820Ein Neubau des Kolnischen Hofes erfolgte am Anfang des 18 Jahrhunderts Nach einem Schreiben der Erbvogtei aus dem Jahr 1721 leisteten der Steinmetzmeister Ringens der Zimmermeister Johs Schmitz und der Schlossermeister Peter Hilgers untadelhafte Arbeit 15 Das neue Gebaude wies eine zehnachsige und zweigeschossige Fassade auf deren grosse Regelmassigkeit allgemein Beifall fand Die Strassenfront hatte ein von Saulen eingefasstes Rundbogenportal und war mit zwei Balkonen ausgestattet Den Hof des Gebaudes flankierten zwei Seitenflugel Gestaltet hatte man das Gebaude im Stil italienischer Baumeister den Formen des Dusseldorfer und Bonner Hofes entsprechend Ein auch in diesem Neubau wieder vorhandener grosser Saal soll um 1740 mit Tapisserien ausgestattet gewesen sein In der franzosischen Zeit diente der Kolnische Hof als Korrektionstribunal dem in der preussischen Zeit die Nutzung als Kreis und dann die Verwendung als Landgericht folgte Bereits vorliegende Plane zu grosseren Umbaumassnahmen der Baumeister J J Hittorff und Johann Peter Weyer wurden durch die Erbauung des Appellhofes dem noch heute stehenden alten Gerichtsgebaude obsolet Der Kolnische Hof ging in den Besitz der Stadt uber und wurde nach einigen kleineren Bauanpassungen zur Aufnahme der Wallrafschen Sammlungen bestimmt Nach der Entstehung des Museums an der Minoritenkirche wurde der Kolnische Hof 1863 an den Kolner Bankier und Kommerzienrat Deichmann verkauft der spater den Hof abbrechen liess Im Jahre 1913 entstand auf dem Gelande Trankgasse ein siebengeschossiger Buro und Geschaftshauskomplex der im Volksmund noch heute als Deichmannhaus bezeichnet wird Residenzen im Kolner Umland Bearbeiten Schon Erzbischof Heinrich hatte den Kolnern deren Rat 1216 16 erstmals erwahnt wurde eingeraumt dass bei Streitfragen in Rechtzustandigkeiten ein Gremium verbindliche Schiedsspruche Schied fallen sollte Damit erkannte Heinrich eine stadtische Institution an die mit ihren Schiedsspruchen auch die Belange des Stadtherrn beruhrte Ein in der Folge immer selbstbewusster auftretende Rat versuchte die Rechte des Bischofs auf allen Gebieten zu beschranken An der mangelnden Konzilianz des Rates scheiterten auch die Bemuhungen der bischoflichen Stadtherren ihrem Palais durch eine residenzartige Ausgestaltung des Dombezirks eine adaquate Umgebung zu verschaffen Spatestens um 1315 nachdem der Erzbischof 1288 durch die vernichtende Niederlage in der Worringer Schlacht seine noch verbliebene Reputation bei den Kolnern eingebusst hatte wurde der Domhof noch zusatzlich bebaut Dies zeigte den Bedeutungsverlust auf den die erzbischofliche Pfalz erlitten hatte Erzbischofliche Burgsitze und Palaste nbsp En altes Wappen von Zons zeigte auch das Kreuz des Kolner Erzstiftes nbsp Die Godesburg vor der Zerstorung Merian 1646 nbsp Die Bruhler Residenz im 18 Jahrhundert nbsp Schloss Poppelsdorf Johann Andreas Ziegler 1792Die Kolner Erzbischofe wahlten nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Worringen von 1288 ihre Residenz in unterschiedlichen Regionen des Kolner Umlandes Neben dem im nordlichen Bistumsbereich gelegenen Zons wohin nach Errichtung einer Veste Erzbischof Friedrich III von Saarwerden im Jahre 1372 den Rheinzoll von Neuss verlegt hatte bevorzugten sie sudlich der Stadt Koln gelegene Aufenthaltsorte in denen sie sich feudale Residenzen erbauen liessen Es waren die Schloss oder Burganlagen in Bruhl in Bonn das Kurfurstliche Schloss welches in spaterer Zeit uber einen langen Zeitraum der feste Sitz blieb das Schloss zu Poppelsdorf und die Godesberger Godesburg nbsp Heutiger Bonner HofgartenIm Bonner Exil verstarb am 7 April 1297 Erzbischof Siegfried und wurde in der Bonner Munsterkirche beigesetzt Seine Unbeliebtheit in Koln hatte Erzbischof Ruprecht wohl schon 1469 veranlasst die bischofliche Residenz nach der alten Schlossanlage Bruhl spater die Schlosser Augustusburg und Falkenlust zu verlegen Die Schlosser Augustusburg und Falkenlust wurden aber wohl nur als Sommerresidenz und zu Jagdaufenthalten genutzt nbsp Landesburg LechenichWahrend der Regierungszeit Walrams ruckte die Landesburg Lechenich in den Vordergrund und auch Wilhelm von Gennep schien Lechenich zu bevorzugen Die Lechenicher Burg wurde zur Zeit dieser Regentschaften des Ofteren frequentiert Sie bot sich den herrschaftlichen Reisenden mit ihrem Gefolge auf dem Weg zwischen der Kaiserstadt Aachen nach Bonn zu kurzen Aufenthalten an 17 Feste Residenz wurde die Hofburg zu Bonn 18 Ebenso wie Ruprecht bevorzugten seine Nachfolger Residenzen ausserhalb der Stadt Koln in der sie nach wie vor ihre Besitztumer hatten Die ihnen verbliebenen Privilegien und Aufgaben als Landesherren nahmen sie nach wie vor wahr auch in der 1475 zur Reichsstadt erhobenen Stadt Koln Im spaten 14 Jahrhundert scheint die sudlich von Bonn gelegene Godesburg eine bedeutende erzbischofliche Residenz gewesen zu sein In ihr bezog vom Oktober 1383 bis zum September 1384 Erzbischof Friedrich Quartier Bis zur Mitte des 15 Jahrhunderts beherbergte die im 14 Jahrhundert ausgebaute Hohenburg das erzbischofliche Archiv und die Registratur Erzbischof Dietrich bevorzugte das bei Bonn Schloss Poppelsdorf als seine Residenz Sakularisation und preussische Zeit Bearbeiten nbsp Wappenschild des ErzstiftesDas Kurfurstentum und Erzstift mit seinen Rechten seinen Einflussmoglichkeiten und umfangreichen Besitzungen hatte bis zu dem 1803 verabschiedeten Gesetz des Reichsdeputationshauptschlusses Bestand Die Vakanz des Kolner Bischofstuhles die bisherige Kolner Erzdiozese unterstand nun dem neu gegrundeten Bistum Aachen sollte bis zu einer Neugliederung der Bistumer andauern Am 16 Juli 1821 wurde mit der Bulle De salute animarum des Papstes Pius die Wiedereinrichtung des Kolner Erzbistums verfugt Erzbischofliches Palais Gereonstrasse Bearbeiten nbsp Ehemaliges Erzbischofliches Palais Koln erbaut um 1758 Foto Hugo SchmolzFerdinand August von Spiegel war der Erzbischof der nach Jahrhunderten nicht nur seinen Amtssitz in Koln hatte sondern auch seinen festen Wohnsitz in der Stadt nahm Im Juni 1825 wurde er feierlich inthronisiert Das im Jahr 1758 durch den Kolner Burgermeister Johann Balthasar Josef von Mulheim erbaute Palais befand sich spater in Besitz der Familie des Freiherren Engelbert Heereman von Zuydtwyck Noch 1811 stellte die Familie das Palais Napoleon Bonaparte und seiner Frau der Kaiserin Marie Louise anlasslich ihres Kolner Besuches als Wohnung zur Verfugung 1817 wurde die Liegenschaft vom Preussischen Staat gekauft und 1824 zur Wohnstatt des Erzbischofs bestimmt Beschreibung Bearbeiten Erste Instandsetzungen erfolgten im Jahr 1866 durch Bauinspektor Hauck der einen neuen Dachstuhl errichtete und die Giebelfassade erneuerte Das herrschaftliche zweistockige Gebaude mit ausgedehnten Flugelbauten schloss mit einem Mansardendach ab Die dreiachsige Anlage mit Mittelrisalit trug im Giebelfeld das erzbischofliche Wappen Das uber dem Portal befindliche Balkongitter sowie die neben dem Eingang angebrachten gusseisernen Laternenhalter im Empirestil waren in Schlangenform gestaltet worden Letztere sollen erhalten sein und im heutigen Palais Verwendung gefunden haben Das Treppenhaus mit Holzschnitzereien einer dreiarmigen Treppe im vorderen Bereich des Hauses Strassenseite entsprach dem Stil des Rokoko Von der weiteren Innenausstattung sind nur einige Details bekannt so die Turen mit massiven Beschlagen die Tafelung der Sockelbereiche oder die Stuckdecken in mehreren Raumen 19 Heutige Residenz Bearbeiten nbsp Blick auf die Kirche der Residenz mit ArchivgebaudeDie heutige Anlage der Erzbischoflichen Residenz wurde 1957 bis 1958 von dem Kolner Architekten Hans Schumacher entworfen und in Zusammenarbeit mit Willy Weyres umgesetzt Sie ist im Geiste der Nachkriegszeit bewusst schlicht konzipiert und beherbergt das erzbischofliche Priesterseminar das Historische Archiv des Erzbistums sowie das erzbischofliche Offizialat Die Gebaude stehen unter Denkmalschutz Der Gebaudekomplex liegt an der Ecke der Gereon und der nach Erzbischof Josef Kardinal Frings benannten Kardinal Frings Strasse und wurde auf einem Park mit altem Baumbestand errichtet der zum Teil bei der Bebauung auch in den zwei Innenhofen erhalten geblieben ist Das Archiv liegt an der Strassenfront der Gereonstrasse der Haupteingang zum Priesterseminar und die Einfahrt zum eigentlichen Bischofssitz die in einen geraumigen mit einer Brunnenanlage ausgestatteten Innenhof fuhrt erfolgt uber die Kardinal Frings Strasse Die Kirche ragt baulich zur Strasse hin aus dem Komplex heraus und bildet so zum gegenuberliegenden Borsenplatz vor der IHK einen zusatzlichen Freiraum Die von einem Betonskelett getragenen und mit Backstein vermauerten Gebaude sind um zwei Innenhofe herum kreuzgangartig angelegt Der sudliche grossere Teil bildet das Priesterseminar der nordliche kleinere Teil die Bischofsresidenz Eine uberwiegend aus der Vorkriegszeit stammende hohe Mauer fasst das erhaltene Parkgelande im Verlauf der Strasse abbiegend in das Altengrabengasschen und weiter in die Strasse Im Klingelputz ein Sie endet in Hohe der dort einmundenden Gereonsmuhlengasse an der private Bebauung einsetzt nbsp Umfassungsmauer Nordseite Altengrabengasschen nbsp Eingangsbereich Kardinal Frings Strasse nbsp Brunnen des InnenhofesLiteratur BearbeitenHermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter in 2 Banden Koln 1910 ISBN 978 3 7700 7560 7 und ISBN 978 3 7700 7561 4 Hans Vogts Fritz Witte Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz Herausgegeben von Paul Clemen Bd II IV Die profanen Denkmaler der Stadt Koln Verlag L Schwann Dusseldorf 1930 Ludwig Arentz H Neu und Hans Vogts Paul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln Band II Erweiterungsband Die ehemaligen Kirchen Kloster Hospitaler und Schulbauten der Stadt Koln Verlag L Schwann Dusseldorf 1937 Nachdruck 1980 ISBN 3 590 32107 5 Carl Dietmar Die Chronik Kolns Chronik Verlag Dortmund 1991 ISBN 3 611 00193 7 Jens Friedhoff Burg Lechenich im Kontext spatmittelalterlicher Residenzentwicklung im Erzstift Koln In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein Heft 204 Pulheim 2001 ISSN 0341 289X Weblinks BearbeitenKolner Stadt Anzeiger Archaologiefund Wo Kaiser und Konige Quartier nahmenEinzelnachweise Bearbeiten Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Bd I S 91 Toni Diederich Von den Anfangen in der Romerzeit bis zum Ende des Hohen Mittelalters 1 Heft der Reihe Das Erzbistum Koln 5 Hefte Echo Buchverlag 1994 S 9 ff Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Bd II Sp 296 a Lantbert von Deutz Vita Heriberti Hans Vogts Fritz Witte Kunstdenkmaler der Stadt Koln von Paul Clemen Die profanen Denkmaler Band II IV S 49 Verweis auf Stadtarchiv Urk 25 a Vgl Erzbischof Heinrich v Coln schenkt dem Domcapitel zu einer Canonical Wohnung das Haus auf dem Domhof der alte Pallast genannt bei der Johannis Capelle Februar 1237 In Theodor Joseph Lacomblet Bearb Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins Bd II Wolf Dusseldorf 1846 Nr 226 S 117f Lac Archiv II ausfuhrlicher in Richard Knipping Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Bd III Nr 889 Hans Vogts Fritz Witte Kunstdenkmaler der Stadt Koln von Paul Clemen Die profanen Denkmaler Band II IV S 236 ff Hans Vogts Fritz Witte Kunstdenkmaler der Stadt Koln von Paul Clemen Die profanen Denkmaler Band II IV S 339 Hans Vogts Fritz Witte Kunstdenkmaler der Stadt Koln von Paul Clemen Die profanen Denkmaler Band II IV S 336 Keussen Topografie II Sp 293a Keussen Topografie II Sp 293b Hans Vogts Fritz Witt Kunstdenkmaler der Stadt Koln von Paul Clemen Die profanen Denkmaler Band II IV S 236 ff Hans Vogts Fritz Witt Kunstdenkmaler der Stadt Koln von Paul Clemen Die profanen Denkmaler Band II IV S 342 Verweis auf Ennen Geschichte S 437 Hans Vogts Fritz Witt Kunstdenkmaler der Stadt Koln von Paul Clemen Die profanen Denkmaler Band II IV S 342 Verweis auf Staatsarchiv Dusseldorf Kurkoln Erbvogtei Akten 5 Schreiben vom 27 Sept 1721 Dietmar Die Chronik Kolns Seite 84 Dietmar beruft sich dabei auf den Chronisten Gottfried Hagen Jens Friedhoff Burg Lechenich im Kontext spatmittelalterlicher Residenzentwicklung im Erzstift Koln S 125 155 nach Dresmann Seite 29 ff Verweis auf F Walzer S 45 Hans Vogts Fritz Witte Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz Die profanen Bauwerke S 450 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Residenzen Kolner Bischofe amp oldid 234250136