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Anton Diederich 16 November 1939 in Eveshausen ist ein deutscher Historiker und Archivar Er gilt als fuhrender deutscher Forscher im Bereich der Siegelkunde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenAnton Diederich studierte an den Universitaten Bonn und Koln Geschichte Latein Historische Hilfswissenschaften und Philosophie Seit 1959 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K D St V Alania Bonn Im Jahre 1965 wurde er promoviert in Bonn mit einer spater bei den Studien zur Germania sacra veroffentlichten Arbeit uber das Koblenzer Stift St Florin Er absolvierte anschliessend die Ausbildung zum Hoheren Archivdienst Als Archivar war Diederich zunachst am Historischen Archiv der Stadt Koln beschaftigt ab 1974 als Stadtarchivdirektor unter Leitung Hugo Stehkampers Von 1979 bis zu seiner Pensionierung 2004 hatte Diederich dann als erster Nichtgeistlicher in dieser Position 1 die Leitung des Historischen Archivs des Erzbistums Koln inne In dieser Zeit wuchs der Archivbestand von zuvor 1150 Regalmetern auf weit uber funf Regalkilometer an Bereits ab 1975 hatte Diederich bis 2004 zudem an der Universitat Koln einen Lehrauftrag fur Geschichte mit besonderer Berucksichtigung der Historischen Hilfswissenschaften 1985 wurde er von der Universitat Koln zum Honorarprofessor ernannt Seine Frau ist die Enkelin des Bonner Architekten Wilhelm Weinreis 1872 1906 nach dessen Planen auch das heute als Kapelle des Bad Godesberger Burgfriedhofs genutzte Mausoleum Guier gebaut wurde 2 Forschungen BearbeitenDiederichs wissenschaftliches Werk umfasst Aspekte der Rechts Kirchen und Landesgeschichte insbesondere der Rheinlande sowie die Kolner Stadtgeschichte und deren Quellenkunde 1980 gab er zusammen mit dem Kolner Dombaumeister Arnold Wolff die Festschrift zum einhundertsten Jubilaum der Vollendung des Kolner Doms heraus In zahlreichen seiner Veroffentlichungen widmet sich Diederich exemplarisch aber auch epochenubergreifend und programmatisch der Sphragistik also dem historischen und kunsthistorischen Quellenwert mittelalterlicher und fruhneuzeitlicher Siegel und deren archivgerechter Aufbewahrung und Erschliessung und somit einer von der deutschsprachigen Forschung zuletzt eher stiefmutterlich behandelten Disziplin der Historischen Hilfswissenschaften 3 Diederich gilt als derzeit fuhrender deutscher Sphragistiker 4 In Diederichs Zeit als Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Koln konnte 1984 die dortige Siegelsammlung durch den Ankauf von rund 30 000 Stucken aus der Sammlung Stephan Beissels auf nun uber 46 000 Siegelabdrucke erweitert werden 5 2005 gab Diederich zusammen mit Joachim Oepen einen Sammelband zu Stand und Perspektiven der Forschung in den Historischen Hilfswissenschaften heraus in dem er selbst die Sphragistik als deren Teildisziplin vorstellte Im Jahr 2012 veroffentlichte er eine Darstellung zur Sphragistik die den Fokus auf weiterfuhrende und vertiefende Beitrage dazu legt 6 Schriften Auswahl BearbeitenQuelleneditionen und Monographien als Anton Diederich Das Stift St Florin zu Koblenz Studien zur Germania Sacra Band 6 Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 16 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1967 Das ehemalige Kanonikerstift St Florin in Koblenz Grundzuge seiner Geschichte und seiner Verfassung Mittelrheinische Hefte Band 2 Gorres Koblenz 1978 Die alten Siegel der Stadt Koln Aus der Kolner Stadtgeschichte Greven Koln 1980 ISBN 3 7743 0176 X Von den Anfangen in der Romerzeit bis zum Ende des Hohen Mittelalters Echo Kehl 1994 ISBN 3 927095 17 6 Rheinische Stadtesiegel Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Heimatschutz Jahrbuch 1984 85 Neusser Druckerei amp Verlag Neuss 1984 ISBN 3 88094 481 4 Regesten zu den Urkunden des Amtleutearchivs St Columba in Koln Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 78 Droste Dusseldorf 2009 ISBN 978 3 7700 7633 8 Siegelkunde Beitrage zu ihrer Vertiefung und Weiterfuhrung Bohlau Wien u a 2012 ISBN 978 3 412 20956 8 Aufsatze Geschaftssiegel Untersuchungen zur Verbreitung Funktion und Bedeutung des Sigillum ad causas im Rheinland In Archiv fur Diplomatik Band 21 1975 S 459 498 Zum Quellenwert und Bedeutungsinhalt mittelalterlicher Stadtesiegel In Archiv fur Diplomatik Band 23 1977 S 269 285 Prolegomena zu einer neuen Siegel Typologie In Archiv fur Diplomatik Band 29 1983 S 242 284 Stift Kloster Pfarrei Zur Bedeutung der kirchlichen Gemeinschaften im Heiligen Koln In Hiltrud Kier Ulrich Krings Hrsg Koln Die Romanischen Kirchen von den Anfangen bis zum Zweiten Weltkrieg Bachem Koln 1984 ISBN 3 7616 0761 X S 17 78 Stadtpatrone an Rhein und Mosel In Rheinische Vierteljahrsblatter Band 58 1994 S 25 86 Sphragistik In Ders Joachim Oepen Hrsg Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung Bohlau Koln u a 2005 ISBN 978 3 412 12205 8 Rezension Siegelurkunde Notariatsinstrument Schreinseintrag Zur Rechtssicherung von Liegenschaften und Erbzinsen im spatmittelalterlichen Koln In Archiv fur Diplomatik Bd 53 2007 S 353 366 Sancta Colonia Sancta Coloniensis Religio Zur Botschaft der Bleibullen Erzbischof Pilgrims von Koln 1021 1036 In Rheinische Vierteljahrsblatter Band 75 2011 S 1 49 Herausgeberschaften mit Arnold Wolff Das Kolner Dom Jubilaumsbuch 1980 Offizielle Festschrift der Hohen Domkirche Koln Aus Anlass der Hundertjahrfeier der Vollendung des Kolner Domes nach Sechshundertzweiunddreissigjahriger Bauzeit am 15 Oktober 1880 2 Auflage Koln 1980 ISBN 3 922442 02 1 mit Ulrich Helbach Das Historische Archiv des Erzbistums Koln Ubersicht uber seine Geschichte Aufgaben und Bestande Studien zur Kolner Kirchengeschichte Band 31 Schmitt Siegburg 1998 ISBN 3 87710 187 9 Literatur BearbeitenMatthias Pesch Die alteste Urkunde stammt von 942 Toni Diederich wird nach 25 Jahren als Archivleiter verabschiedet In Kolner Stadtanzeiger vom 16 November 2004 abgerufen am 1 November 2020 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Toni Diederich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Toni Diederich im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Matthias Pesch Die alteste Urkunde stammt von 942 Toni Diederich wird nach 25 Jahren als Archivleiter verabschiedet In Kolner Stadtanzeiger vom 16 November 2004 abgerufen am 1 November 2020 Hans Peter Schwanke Mausoleumsarchitektur auf dem Godesberger Burgfriedhof In Godesberger Heimatblatter Jahresheft des Vereins fur Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg Verein fur Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e V Heft 22 1984 S 148 157 Verein fur Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e V Hrsg Godesberger Heimatblatter Jahresheft des Vereins fur Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg Heft 22 1984 Bad Godesberg 1985 S 171 Vgl Alfred Gawlik Rezensionen zu zwei Veroffentlichungen Toni Diederichs in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 40 1984 S 298 online So etwa Klaus Graf in Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte Band 105 2005 S 253 255 hier S 254 Erzbistum Koln Historisches Archiv Siegelsammlung Beissel Memento vom 25 April 2013 im Internet Archive Vgl dazu die Besprechungen von Stefan Hynek in H Soz Kult 27 Februar 2013 online Enno Bunz in Neues Archiv fur sachsische Geschichte 83 2012 S 324 326 Normdaten Person GND 106150367 lobid OGND AKS LCCN n82001766 VIAF 22270856 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Diederich ToniALTERNATIVNAMEN Diederich AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und ArchivarGEBURTSDATUM 16 November 1939GEBURTSORT Eveshausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toni Diederich amp oldid 217938323