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Hans Schumacher 19 Juli 1891 in Bonn 11 April 1982 in Kurten 1 eigentlich Johannes Christian Schumacher war ein deutscher Architekt der vor allem in Koln wirkte In der Weimarer Republik hatte der Architekt verschiedene Kolner Villen im Stil des Neuen Bauens entworfen In den 1950er Jahren knupfte er an die Formensprache der Vorkriegszeit an die Architektur seiner Bauten aus dieser Zeit standen in der Tradition des Bauhauses Er gilt als einer der Protagonisten der Moderne in Koln 2 Erzbischofliches Haus Priesterseminar mit Kirche und Verwaltungsgebaude Januar 2012Buro und Geschaftshaus in Koln Ludwigstrasse 6 Erbaut 1953 55 fur die Rheinische Girozentrale und Provinzialbank Koln ehemals WestLB heute Portigon Marz 2014Albertus Magnus Gymnasium in Koln Zentraler Gebauderiegel Mai 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Pavillon der Arbeiterpresse 1 2 Villen in Koln 1 3 Lehranstalten 2 Weitere Bauwerke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchumacher verlebte seine Kindheit in Bonn wo er 1909 die Reifeprufung am Gymnasium ablegte Es folgte ein Volontariat in einer Bonner Leuchtenfabrik Die Familie zog 1910 nach Kiel Dort besuchte er die Kunstgewerbeschule Bis zum Ersten Weltkrieg arbeitete er im Buro des Architekten Georg Metzendorf Ende des Krieges kam Schumacher in Frankreich in britische Kriegsgefangenschaft in der er in einem der Armee unterstehenden Architekturburo arbeitete 1920 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen und begann beim Berliner Architekten Peter Behrens zu arbeiten 1922 verliess er Berlin und war fur Theo Pabst Fritz August Breuhaus de Groot und den Kolner Architekten Theodor Merrill tatig Im Jahr 1923 eroffnete er in Koln ein eigenes Atelier fur Innenarchitektur Die von ihm entworfenen Einrichtungsgegenstande waren sachlich elegant gestaltet und bestanden aus edlen Materialien wie Palisander und Zedernholz Es entstanden Kontakte zum Kolner Burgertum die ihm nun auch Auftrage fur ihre Wohnhauser erteilten Pavillon der Arbeiterpresse Bearbeiten 1928 erhielt Schumacher den Auftrag zum Bau eines Pavillons der Arbeiterpresse auf der Internationale Presse Ausstellung Pressa in Koln Neben Schumacher schufen hier bekannte Architekten wie Otto Bartning Bernhard Hoetger Erich Mendelsohn Wilhelm Riphahn und Caspar Maria Grod Ausstellungsgebaude Im Pavillon von Schumacher wurden die Presseerzeugnisse der beiden grossten politischen und gewerkschaftlichen Arbeiterorganisationen Arbeiterorganisation der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunds dargestellt die Geschichte und die Bedeutung der Arbeiterpresse sollte gezeigt werden Der von Schumacher geschaffene Pavillon war ein Stahlskelettbau dessen gemauerte Umfassungswande vor das Sutzenraster traten so dass das Prinzip von Stutze und Last aufgehoben wurde und der Architekt zur optimalen Ausleuchtung schmale horizontale Fensterbander anordnen konnte Neben dem von Mendelsohn errichteten Pavillon des Berliner Rudolf Mosse Verlags gehorte der Schumacher Pavillon zu den bedeutendsten Messebauten der Neuen Sachlichkeit Mit seinem Projekt wurde der Architekt uberregional bekannt die zeitgenossische Kunstkritik zahlte ihn nun zu den wichtigsten Baumeistern der Avantgarde im Rheinland Villen in Koln Bearbeiten Von 1929 bis 1934 errichtete Schumacher Wohnhauser im Kolner Vorort Rodenkirchen in dem viele Kunstler und Intellektuelle lebten Sie knupften stilistisch an seinen Pressa Pavillon an 1930 wurde er von Heinrich Hussmann der seit 1927 an den Kolner Werkschulen lehrte mit dem Bau eines Wohnhauses in Rodenkirchen beauftragt Da das Objekt im Uberschwemmungsgebiet des Rheines zu errichten war entschied Schumann sich fur eine Stahlbetonskelettkonstruktion die mit Schwemmsteinen ausgefacht wurde um so den Grundriss frei disponieren zu konnen und moglichem Hochwasser im Erdgeschoss wenig Angriffsflachen zu bieten Er konzipierte das Haus im Stil des Neuen Bauens Um den alten Baumbestand der das Grundstuck verdunkelte zu erhalten legte der Architekt im Erdgeschoss nur Nebenraume an Die Wohn und Schlafraume im 1 und 2 Obergeschoss erhielten breite dem Stutzenraster entsprechende Fenster Das 3 Obergeschoss wurde als Dachgarten und Ruhezone ausgebildet Dem im Grundriss langgestreckten rechteckigen Gebaude schliesst sich im Norden ein halbkreisformiger Treppenturm an der die vertikale Erschliessung sicherstellt Die Gestaltung der Villa ist von Le Corbusiers Stuttgarter Haus inspiriert Auf dem nur 400 m grossen Grundstuck wurde so eine Grundflache von 70 m bebaut 3 Im Folgenden errichtete Schumacher in der Umgebung zur Hussmann Villa weitere Wohnhauser Diese spater als Kunstlerkolonnie bezeichnete Gebaudegruppe entstand auf einer rund 4000 m grossen Gesamtflache bis 1933 Hier wurden die Villen Im Park 2 6 und 8 fur den Unternehmer Otto Loosen sowie die Walter Rathenau Str 29 von ihm gestaltet 4 Die Villa Im Park 6 wurde als Haus Nacken bezeichnet Es wurde im Jahr 2011 abgerissen da es nach dem Krieg nur vereinfacht wiederaufgebaut worden war und so als einziges Objekt des Ensembles nicht unter Denkmalschutz stand 5 Andere Gebaude der Kolonie stammen von den Architekten Theodor Merrill Uferstr 11 und Josef Op Gen Oorth Walter Rathenau Str 27 3 Das Ensemble gehorte nach einer Klassifizierung von Falk Jaeger in dessen Standardwerk Bauen in Deutschland wegen der Stilreinheit und Geschlossenheit zu den bemerkenswertesten Zeugnissen der Neuen Sachlichkeit in Deutschland 5 Lehranstalten Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg entwarf Schumacher uberwiegend Schul und Hochschulgebaude Dazu gehoren die Gymnasien in Viersen und Hamm Ende der Funfzigerjahre entstand das denkmalgeschutzte Albertus Magnus Gymnasium in Koln Ehrenfeld 6 Schumacher gewann 1954 den Wettbewerb fur den Neubau der Padagogischen Akademie Er realisierte das Projekt 1957 Wegen der architektonischen Qualitat des Gebaudes wurde auch dieser Gebaudekomplex unter Denkmalschutz gestellt 7 Von seinen Mitarbeitern wurde er Schulen Schumacher genannt Bei entsprechenden Architekturwettbewerben wurde er als Fachpreisrichter eingesetzt Im Jahr 1967 gab Schumacher sein Architekturburo in Koln auf 1 Weitere Bauwerke Auswahl Bearbeiten1914 Bubchenbrunnen fur die Kolner Werkbundausstellung Koln heute Bonn 1924 Villa Bayenthalgurtel 35 Marienburg Koln 1925 Doppelvilla Bayenthalgurtel 49 51 Marienburg Koln Bauherren Bauunternehmer Franz Fischer und Metzger Josef Seffen 1942 mehrere Kirchenbunker in Koln 1950 mehrere Wohnhauser Besatzungsbauten Lindenallee Marienburg Koln Bauherr Arbeitsgemeinschaft Besatzungsbauten AGB 1950 mehrere Wohnhauser Besatzungsbauten Tiberiusstrasse Marienburg Koln Bauherr Britische Armee 1953 Buro und Geschaftshaus Ludwigstrasse 6 Koln Bauherr Rheinische Girozentrale und Provinzialbank Koln s Foto 1957 Priesterseminar und Erzbischofliches Haus Kardinal Frings Strasse 8 12 Altstadt Nord Koln zusammen mit Dombaumeister Willy Weyres 8 s Foto Literatur BearbeitenModerne Mobel von Architekt B D A Hans Schumacher Koln In Moderne Bauformen Jg 27 1928 S 155 157 Digitalisat Susanne Willen Der Kolner Architekt Hans Schumacher sein Lebenswerk bis 1945 In Gunther Binding Hrsg Veroffentlichungen der Abteilung Architekturgeschichte des Kunsthistorischen Instituts der Universitat zu Koln 57 Koln 1996 S 326 327 ISSN 0940 7812 zugleich Dissertation Universitat zu Koln 1995 noch nicht fur diesen Artikel ausgewertet Clemens Klemmer Das Neue Bauen im Rheinland Hans Schumacher 1891 1982 ein Architekt der Avantgarde im Rheinland in Werk Bauen Wohnen Heft 1 2 Architektur und Wasser Band 75 1988 S 76f doi 10 5169 seals 56970Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Schumacher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Schumacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Schumacher In archINFORM Einzelnachweise Bearbeiten a b Zuruck auf Los Architekt Website der Humanwissenschaftliche Fakultat der Universitat zu Koln Bilderbuch Koln Memento vom 1 Februar 2017 im Internet Archive Werkladen Conzen Kunst Service a b Barbara Schlei und Uta Winterhager Redaktion Bauhaus in Koln Einfamilienhauser im Stil des Neuen Bauens 15 April 2009 koelnarchitektur de H H Zwei Wohnhauser von Hans Schumacher In Moderne Bauformen Jg 31 1932 S 555 559 Digitalisat a b Nicht mehr stilrein und geschlossen Bauhaus Villa in Koln abgerissen 27 August 2011 BauNetz Albertus Magnus Gymnasium Koln Website der Schmitz Reichard GmbH Vielseitig modern und doch anpassungsfahig Gelungene Integrierung in den Denkmalbestand 6 Marz 2014 Alho Unternehmens Website Erzbischof zieht in renoviertes Bischofshaus 3 September 2014 Erzbistum KolnNormdaten Person GND 119319039 lobid OGND AKS LCCN n96057241 VIAF 35263605 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schumacher HansKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 19 Juli 1891GEBURTSORT BonnSTERBEDATUM 11 April 1982STERBEORT Kurten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Schumacher Architekt amp oldid 239027128