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Diese Liste der Stolpersteine in Kronach enthalt die Stolpersteine die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig in der oberfrankischen Stadt Kronach und in deren Gemeindeteilen verlegt wurden Mit ihnen soll judischen Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden die in Kronach lebten und wirkten Auf der Oberseite der Betonquader mit zehn Zentimeter Kantenlange ist eine Messingtafel verankert die Auskunft uber Namen Geburtsjahr und Schicksal der Personen gibt derer gedacht werden soll Die Steine sind in der Regel in den Burgersteig vor den letzten frei gewahlten Wohnhausern der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eingelassen Die ersten 16 Stolpersteine wurden am 17 September 2017 verlegt 1 weitere neun Steine folgten am 18 Juli 2018 2 Der bislang letzte Stolperstein wurde am 16 Juli 2022 verlegt 3 4 Adresse Name Leben Verlegedatum Inschrift BildAdolf Kolping Strasse 8 Standort 50 241011 11 3218 Julius Strauss Der am 20 August 1901 in Kronach geborene Julius Strauss litt an Depressionen und wurde deshalb bereits mit 18 Jahren erstmals in ein Sanatorium eingewiesen Auf Veranlassung seiner Verwandten kam er im Juni 1925 in die Heil und Pflegeanstalt Kutzenberg Wie bereits bei seinem Vater wurde bei Julius Strauss eine Bipolare Storung diagnostiziert weshalb er wenige Monate nach seiner Entlassung im Marz 1927 erneut nach Kutzenberg gebracht wurde Sein zweiter Aufenthalt dort dauerte annahernd zwolfeinhalb Jahre bevor er am 14 September 1940 als einer von zehn judischen Menschen von Kutzenberg in die Anstalt Eglfing Haar in Oberbayern verlegt wurde Sechs Tage darauf wurde Julius Strauss in die Totungsanstalt Hartheim in Oberosterreich gebracht wo er im Rahmen der sogenannten Aktion T4 ermordet wurde 2 5 18 Juli 2018 HIER WOHNTEJULIUS STRAUSSJG 1901EINGEWIESEN 1927HEILANSTALT KUTZENBERG VERLEGT 20 9 1940SCHLOSS HARTHEIMERMORDET 20 9 1940 AKTION T4 Adolf Kolping Strasse 11 Standort 50 24136 11 321933 Emil Adler Emil Adler wurde am 3 Februar 1903 in Kronach geboren Er war das einzige Kind des Kaufmanns Leopold Adler und dessen Ehefrau Rosa geborene Krell Emil Adler besuchte in Kronach die Realschule und absolvierte danach eine kaufmannische Ausbildung Nach dem Tod des Vaters im Oktober 1930 fuhrte er zunachst gemeinsam mit seiner Mutter Rosa das von ihr gegrundete Textilgeschaft Geschwister Krell in der Bahnhofstrasse weiter bevor er nach dem Tod der Mutter im August 1932 alleiniger Inhaber wurde Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gehorte Adler vermutlich zu einer Reihe judischer Geschaftsleute die bereits im Marz oder April 1933 in Schutzhaft genommen wurden Noch im selben Jahr musste er auf Druck des NS Regimes sein Geschaft verkaufen Er verliess Kronach und ging nach Berlin wo er 1934 Charlotte Mayer heiratete Zusammen mit seiner Ehefrau gelang ihm im Juli 1936 die Ausreise nach Argentinien Emil Adler starb dort am 25 Juni 1976 2 6 18 Juli 2018 HIER WOHNTEEMIL ADLERJG 1903 SCHUTZHAFT 1933GEFANGNIS KRONACHUNFREIWILLIG VERZOGEN1933 BERLINFLUCHT 1936ARGENTINIENAlte Ludwigsstadter Strasse 5 Standort 50 245575 11 321258 Bernhard Bohm Bernhard Bohm kam am 12 Dezember 1883 in Oberlangenstadt zur Welt Im Jahr 1920 heiratete er die am 24 Dezember 1883 in Bad Bruckenau geborene Hedwig Frank Die Eheleute lebten bis 1929 in Oberlangenstadt und zogen dann mit der gemeinsamen Tochter Helene nach Kronach in die Johann Nikolaus Zitter Strasse wo Bernhard Bohm ein Textilgeschaft eroffnete und spater in die Alte Ludwigsstadter Strasse 5 Im Jahr 1937 zogen Hedwig und ihr Mann Bernhard zu Hedwigs Mutter in die Augustinerstrasse 4 in Wurzburg Tochter Helene lebte bereits seit 1934 bei Verwandten in Wurzburg Am 27 November 1941 wurden die Eheleute in das Lager Jungfernhof bei Riga deportiert wo beide entweder erfroren sind oder zusammen mit einem Grossteil der Haftlinge im Marz 1942 bei der Aktion Dunamunde im Wald von Bikernieki erschossen wurden 2 6 7 8 18 Juli 2018 HIER WOHNTEBERNHARD BOHMJG 1883UNFREIWILLIG VERZOGEN1937 WURZBURGDEPORTIERT 1942RIGAERMORDETHedwig Bohm 18 Juli 2018 HIER WOHNTEHEDWIG BOHMGEB FRANKJG 1883UNFREIWILLIG VERZOGEN1937 WURZBURGDEPORTIERT 1941RIGAERMORDETHelene Bohm Helene Hella Bohm wurde am 17 August 1923 in Bamberg geboren Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr lebte sie mit ihren Eltern Bernhard und Hedwig Bohm in Kronach bevor diese Helene 1934 zu Verwandten nach Wurzburg schickten wo sie auch zur Schule ging Helene konnte im Juni 1939 im Alter von 15 Jahren nach England emigrieren wo sie spater heiratete und den Namen Axelrad annahm Sie kehrte nicht mehr nach Deutschland zuruck 2 18 Juli 2018 HIER WOHNTEHELENE BOHMJG 1923UNFREIWILLIG VERZOGEN1934 WURZBURGFLUCHT 1939ENGLANDBahnhofstrasse 10 Standort 50 239547 11 32199 Josef Mosbacher Josef Mosbacher wurde am 22 August 1872 in Kronach geboren Seine Eltern waren der Kaufmann Zacharias Mosbacher und dessen Ehefrau Babette geborene Schmitt Am 19 Juni 1898 heiratete Josef Mosbacher die aus Bamberg stammende Sophie Koburger die am 25 Juli 1875 als Tochter des Kaufmanns Abraham Koburger und dessen Frau Babette geborene Gutherz zur Welt gekommen war Die Eheleute lebten mit dem gemeinsamen Sohn Ernst der am 6 Februar 1900 geboren wurde bei der Familie Mosbacher in der Bahnhofstrasse 10 Sophie Mosbacher engagierte sich jahrelang in der Kronacher Ortsgruppe des Bayerischen Frauenvereins ihr Ehemann Josef der von Beruf Kaufmann war und zusammen mit seinem Bruder Ludwig einen Eisenwarenhandel fuhrte war privat unter anderem Mitglied der Kronacher Schutzengesellschaft Im Jahr 1934 zog das Ehepaar nach Nurnberg von wo aus Josef und Sophie Mosbacher am 10 September 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden Laut offizieller Sterbeurkunden starb Sophie Mosbacher dort am 13 Februar 1943 an den Folgen einer Lungenentzundung ihr Ehemann Josef am 26 Juli 1943 an einem Schlaganfall 2 9 10 18 Juli 2018 HIER WOHNTEJOSEF MOSBACHERJG 1872DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET 26 7 1943Sophie Mosbacher 18 Juli 2018 HIER WOHNTESOPHIE MOSBACHERGEB KOBURGERJG 1875DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET 13 2 1943Bahnhofstrasse 13 Standort 50 239279 11 32191 Ludwig Mosbacher Ludwig Mosbacher kam am 23 Januar 1874 als Sohn des Kaufmanns Zacharias Mosbacher und dessen Ehefrau Babette geborene Schmitt in Kronach zur Welt Er heiratete 1898 die am 19 September 1876 in Ober Heiduk heute Chorzow in Polen geborene Luise Ernestine Kamm Das Ehepaar hatte drei Kinder Emmy geboren am 13 April 1899 Else geboren am 19 Juli 1900 und Kurt geboren am 20 Mai 1907 Gemeinsam mit seinem Bruder Josef betrieb Ludwig Mosbacher einen Eisenwarenhandel in der Bahnhofstrasse 10 Ende April 1933 zogen die Eheleute nach Bamberg wo zwei ihrer Kinder lebten Dort wurde Ludwig Mosbacher am 10 November 1938 infolge des Novemberpogroms festgenommen und zeitweise im Landesgefangnis Bamberg inhaftiert Ab 1939 wohnte das Ehepaar zwangsweise in einem Judenhaus bevor es am 25 April 1945 in das Ghetto Krasnystaw deportiert wurde Das weitere Schicksal von Luise und Ludwig Mosbacher und die Umstande ihrer Ermordung sind nicht bekannt 2 6 11 12 18 Juli 2018 HIER WOHNTELUDWIG MOSBACHERJG 1874DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETLuise Mosbacher 18 Juli 2018 HIER WOHNTELUISE MOSBACHERGEB KAMMJG 1876DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETFriesener Strasse 21 Standort 50 241762 11 329674 Max Tannenbaum Max Markus Tannenbaum kam am 3 November 1879 in Mansbach zur Welt und zog 1908 nach Kronach wo er die am 9 Marz 1884 in Friesen geborene Selma Lamm heiratete Wahrend des Ersten Weltkriegs diente Tannenbaum als Soldat an der Front und wurde hierfur mit mehreren Verdienstorden ausgezeichnet Der gelernte Metzger betrieb eine Metzgerei in der Lucas Cranach Strasse und einen Viehhandel bis ihm die Betatigung als Viehhandler von den Nationalsozialisten 1935 untersagt wurde Die Metzgerei musste er spatestens Ende 1938 schliessen da Juden ab dem 1 Januar 1939 das Betreiben von Einzelhandelsgeschaften und das Anbieten von Waren und Dienstleistungen untersagt war Die Eheleute Selma und Max Tannenbaum die das Anwesen Friesener Strasse 21 zusammen mit ihren drei Kindern Frieda Leo und Hanna bewohnten wurden am 24 April 1942 mit einem Sammeltransport nach Bamberg gebracht und einen Tag spater nach Polen deportiert wo sie entweder im Ghetto Krasnystaw oder im Vernichtungslager Sobibor ermordet wurden 1 13 14 17 September 2017 HIER WOHNTEMAX TANNENBAUMJG 1879DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETSelma Tannenbaum 17 September 2017 HIER WOHNTESELMA TANNENBAUMGEB LAMMJG 1884DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETFrieda Tannenbaum Frieda Tannenbaum wurde am 19 Mai 1909 in Kronach geboren Sie verliess ihr Elternhaus im Marz 1930 und heiratete im folgenden Jahr den nichtjudischen Schuhmacher Johann Weil mit dem sie in Kronberg im Taunus lebte und einen gemeinsamen Sohn hatte Im Zuge der Novemberpogrome wurde Frieda Weil zeitweise in Schutzhaft genommen Trotz ihres Lebens in einer sogenannten privilegierten Mischehe drohte ihr Ende Mai 1943 erneut die Verhaftung durch die Gestapo weshalb sie einen Suizidversuch unternahm Frieda Weil kam in ein Krankenhaus in Frankfurt am Main wo sie verhaftet wurde Nach mehreren Wochen im Gefangnis wurde sie nach Auschwitz deportiert und dort am 10 Dezember 1943 ermordet 1 6 15 17 September 2017 HIER WOHNTEFRIEDA TANNENBAUMVERH WEILJG 1909DEPORTIERT 1943AUSCHWITZERMORDET 10 12 1943Leo Tannenbaum Leo Tannenbaum wurde am 13 Mai 1913 geboren Er erlernte wohl bei seinem Vater Max Tannenbaum das Metzgerhandwerk und unterstutzte diesen zunachst im vaterlichen Geschaft Spater besuchte er das Hachschara Lager Gut Winkel bei Spreenhagen in Brandenburg um sich auf die Auswanderung nach Palastina vorzubereiten Die Ausreise gelang ihm im Oktober 1939 1 6 17 September 2017 HIER WOHNTELEO TANNENBAUMJG 1913FLUCHT 1939USAErnst Babtschinsky Der am 5 Dezember 1921 in Berlin geborene Ernst Babtschinsky und die am 21 November 1920 in Kronach geborene Hanna Tannenbaum lernten sich wohl in einem Hachschara Lager kennen Die beiden heirateten am 7 Januar 1941 in Spreenhagen die erhoffte Ausreise nach Palastina gelang ihnen jedoch nicht Die Eheleute wurden am 19 April 1943 zusammen in das KZ Auschwitz deportiert wo sie voneinander getrennt wurden 1 6 Ernst Babtschinsky wurde in Auschwitz die Haftlingsnummer 116940 tatowiert Er wurde spater in das KZ Aussenlager Golleschau verlegt und musste 1945 einen sogenannten Todesmarsch zum KZ Sachsenhausen antreten Spater wurde er zunachst in das KZ Mauthausen und von dort in das KZ Gusen II in Oberosterreich gebracht wo er im Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde Hanna Babtschinsky blieb fast zwei Jahre in Auschwitz Anfang 1945 wurde sie nach Ravensbruck verlegt und uberlebte ebenfalls 1 Hanna Babtschinsky kehrte am 17 Juli 1945 nach Kronach zuruck ihr Ehemann Ernst folgte am 16 August Beide lebten mehrere Jahre in Kronach bevor sie 1949 in die Vereinigten Staaten auswanderten Ernst Babtschinsky starb dort im Jahr 1995 seine Frau im Jahr 2000 1 6 17 September 2017 ERNSTBABTSCHINSKYJG 1921DEPORTIERT 1943AUSCHWITZ 1945 SACHSENHAUSENMAUTHAUSEN GUSEN II BEFREITHanna Babtschinsky 17 September 2017 HIER WOHNTEHANNA BABTSCHINSKYGEB TANNENBAUMJG 1920DEPORTIERT 1943AUSCHWITZ1945 RAVENSBRUCKBEFREITJohann Knoch Gasse 8 Standort 50 238943 11 325577 Frieda Lamm Ludwig Lamm kam am 19 April 1888 in Friesen zur Welt und zog mit seinen Eltern und seinen Geschwistern Selma Therese und Josef 1889 nach Kronach Dort besuchte er die Volksschule bevor er wahrend des Ersten Weltkriegs als Soldat diente Nach dem Krieg heiratete Lamm die am 11 Februar 1890 in Sugenheim geborene Frieda Walter mit der er zwei gemeinsame Kinder Susanna und Siegfried hatte Ludwig Lamm war wie sein Vater als Viehhandler tatig und grundete zusammen mit seinem Bruder Josef in den 1920er Jahren die Viehhandlung Gebruder Lamm bevor ihm die Erlaubnis zum Viehhandel von den Nationalsozialisten 1936 entzogen wurde Die Eheleute Ludwig und Frieda Lamm wurden am 25 April 1942 nach Polen deportiert wo sie entweder im Ghetto Krasnystaw oder im Vernichtungslager Sobibor ermordet wurden 1 16 17 18 17 September 2017 HIER WOHNTEFRIEDA LAMMGEB WALTERJG 1890DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETLudwig Lamm 17 September 2017 HIER WOHNTELUDWIG LAMMJG 1888DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETSiegfried Lamm Der am 22 Mai 1924 in Kronach geborene Siegfried Lamm lernte nachdem judischen Schulern ab 1936 der Besuch offentlicher Schulen verboten war von seiner Mutter Frieda die englische Sprache Ende Juni 1939 wanderte er im Alter von 15 Jahren nach England aus wo Siegfried sich zunachst als Zeitungsjunge in London seinen Lebensunterhalt verdiente Als britischer Soldat besuchte er 1946 seine Geburtsstadt Kronach Im Jahr 1949 siedelte Lamm in die Vereinigten Staaten uber wo er seinen Namen in Fred anderte und eine aus Wien stammende Frau heiratete mit der er zwei gemeinsame Kinder hatte Er starb 2005 mit 81 Jahren in Westwood New Jersey 1 6 16 17 September 2017 HIER WOHNTESIEGFRIED FRITZ LAMMJG 1924FLUCHT 1939ENGLANDSusanna Lamm Susanna Lamm wurde am 26 Januar 1921 in Kronach geboren Sie zog zum 1 Januar 1936 nach Nurnberg um dort in einer Arztpraxis als Sprechstundenhilfe zu arbeiten 1938 konnte sie im Alter von 17 Jahren in die Vereinigten Staaten auswandern wo sie den aus Nurnberg stammenden Robert Geissenberger heiratete Susanna Geissenberger starb 2008 in Scottsdale Arizona 1 6 17 September 2017 HIER WOHNTESUSANNA SUSI LAMMJG 1921UNFREIWILLIG VERZOGEN1936 NURNBERGFLUCHT 1938USAKulmbacher Strasse 21 Standort 50 235183 11 324281 Hilda Lamm Josef Lamm kam am 17 Februar 1885 in Friesen zur Welt und zog 1889 zusammen mit seinen Eltern und seinen drei Geschwistern Selma Therese und Ludwig nach Kronach Nach dem Besuch der Volksschule diente er wahrend des Ersten Weltkriegs als Soldat und wurde hierfur mit dem Ehrenkreuz fur Frontkampfer ausgezeichnet Nach dem Krieg heiratete er die am 30 September 1885 in Burkhardsrieth geborene Hilda Loewy mit der er zunachst im Haushalt des Schwiegervaters Benjamin Loewy in Weiden lebte Im Jahr 1921 zog Josef zuruck nach Kronach wo er zusammen mit seinem Bruder Ludwig die Viehhandlung Gebruder Lamm grundete ein Jahr spater folgten seine Ehefrau und der gemeinsame Sohn Ernst Leopold Im Jahr 1928 erbaute Josef Lamm das Wohnhaus der Familie in der Kulmbacher Strasse 1939 musste das Ehepaar dort zwangsweise die Geschwister Bamberger aufnehmen denen auf Grundlage des Gesetzes uber Mietverhaltnisse mit Juden ihre Mietwohnung in der Strauer Strasse 2 entzogen worden war Mit dem Entzug der Erlaubnis fur den Viehhandel im Jahr 1936 war die Familie Lamm erwerbslos weshalb ihr die Zwangsversteigerung drohte da sie Kredite nicht mehr zuruckzahlen konnte Das Ehepaar Lamm wurde am 25 April 1942 in das Ghetto Krasnystaw deportiert und dort oder im Vernichtungslager Sobibor ermordet 1 16 19 20 17 September 2017 HIER WOHNTEHILDA LAMMGEB LOEWYJG 1885DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETJosef Lamm 17 September 2017 HIER WOHNTEJOSEF LAMMJG 1885DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETErnst Leopold Lamm Ernst Leopold Lamm wurde am 4 Januar 1921 in Weiden geboren Er besuchte zunachst die Realschule verliess diese jedoch 1935 und begann eine Lehre als Textilkaufmann Zum 31 August 1936 zog er nach Munchen Drei Jahre spater gelang ihm uber die Niederlande die Ausreise nach England von wo er 1945 nach Palastina auswanderte 1 6 17 September 2017 HIER WOHNTEERNST LEOPOLDLAMMJG 1921UNFREIWILLIG VERZOGEN1936 MUNCHENFLUCHT 1939PALASTINAErnst Loewy Ernst Loewy wurde am 28 Februar 1927 in Freiburg im Breisgau geboren Er kam am 17 Februar 1937 nach dem Tod seiner Eltern nach Kronach wo er im Haushalt seiner Tante Hilda und ihres Ehemannes Josef Lamm in der Kulmbacher Strasse 21 wohnte Zum 8 Januar 1942 zog er nach Furth kehrte jedoch bereits zum 20 Marz 1942 nach Kronach zuruck die Grunde hierfur sind unklar Zusammen mit seiner Pflegefamilie wurde er am 25 April 1942 in das Ghetto Krasnystaw deportiert und dort oder im Vernichtungslager Sobibor ermordet Mit 15 Jahren war er das jungste Opfer der Judenverfolgung in Kronach 1 6 21 17 September 2017 HIER WOHNTEERNST LOEWYJG 1927DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETStrauer Strasse 2 Standort 50 241341 11 327005 Ida Bamberger Ida Bamberger wurde als jungstes von neun Kindern am 7 April 1886 in Kronach geboren Nach dem Tod ihres Vaters zog sie zusammen mit ihrer Mutter in das Wohnhaus Strauer Strasse 2 Ihr Bruder Simon Bamberger dessen Haushalt die unverheiratete Ida fuhrte betrieb dort spater jahrelang eine Arztpraxis 1931 zog ihr alterer Bruder Theodor der zeitweise in Nurnberg gelebt hatte mit in die Mietwohnung seiner Schwester ein Im April oder Mai 1939 mussten beide mit Inkrafttreten des Gesetzes uber Mietverhaltnisse mit Juden die Wohnung in der Strauer Strasse 2 verlassen und wurden zwangsweise im Wohnhaus der Viehhandlerfamilie Lamm in der Kulmbacher Strasse 21 einquartiert Am 24 April 1942 wurden die Geschwister in einem Sammeltransport nach Bamberg gebracht von wo aus Ida am folgenden Tag nach Polen deportiert wurde sie wurde dort entweder im Ghetto Krasnystaw oder im Vernichtungslager Sobibor ermordet 1 22 23 17 September 2017 HIER WOHNTEIDABAMBERGERJG 1886DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDETTheodor Bamberger Theodor Bamberger wurde am 21 Mai 1870 in Friesen geboren und zog im folgenden Jahr mit seinen Eltern nach Kronach wo er die Realschule besuchte Spater lebte er als kaufmannischer Angestellter in Nurnberg bevor er 1931 wieder nach Kronach zog wo er zusammen mit seiner jungeren Schwester Ida in der Strauer Strasse 2 wohnte Im April oder Mai 1939 mussten beide mit Inkrafttreten des Gesetzes uber Mietverhaltnisse mit Juden ihre Mietwohnung verlassen und wurden zwangsweise im Wohnhaus der Viehhandlerfamilie Lamm in der Kulmbacher Strasse 21 einquartiert Am 24 April 1942 wurden Theodor und Ida Bamberger mit einem Sammeltransport nach Bamberg gebracht Theodor wurde am 10 September 1942 zusammen mit den weiteren Geschwistern Fritz und Grete von Nurnberg aus zunachst in das KZ Theresienstadt gebracht und am 29 September weiter in das Vernichtungslager Treblinka transportiert wo er ermordet wurde 1 22 24 17 September 2017 HIER WOHNTETHEODORBAMBERGERJG 1870DEPORTIERT 1942THERESIENSTADT1942 TREBLINKAERMORDETThuringer Strasse 21Gundelsdorf Standort 50 28193 11 302086 Julius Obermeier Julius Obermeier kam am 11 Oktober 1867 als Sohn des Kaufmanns David Obermeier und dessen Ehefrau Cacilia geborene Morgenroth in Bamberg zur Welt Dort heiratete er 1894 die Witwe Marie Margaretha Dessauer geborene Kellermann Im Jahr 1898 erwarb er in Gundelsdorf eine Ziegelei die er in den folgenden Jahren stark erweiterte sodass sie sich zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Umgebung entwickelte Bereits kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde der mittlerweile verwitwete Obermeier ab Marz 1933 mehrmals in Schutzhaft genommen und schliesslich zum Ruckzug aus der Geschaftsleitung der Ziegelei gezwungen Nach Inkrafttreten der Nurnberger Gesetze wurde Obermeier im Marz 1936 unter dem Vorwurf der Rassenschande erneut verhaftet Am 15 April 1936 wurde er tot in seiner Zelle im Amtsgerichtsgefangnis in Kronach aufgefunden Offizielle Todesursache war ein Herzleiden wahrscheinlich starb Julius Obermeier jedoch an den Folgen von Misshandlungen 25 Auf dem Gelande der Ziegelei wurde in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs ein Aussenlager des Konzentrationslagers Flossenburg errichtet 16 Juli 2022 HIER WOHNTEJULIUS OBERMEIERJG 1867SEIT MARZ 1933MEHRMALS VERHAFTET SCHUTZHAFT MARZ 1936SOG RASSENSCHANDEGEFANGNIS KRONACHTOT 14 4 1936UMSTANDE NIE GEKLARTLiteratur BearbeitenChristoph Zeckai Ein Stuck Matzen Nachbarin Erinnerungen an die judischen Familien in Kronach Hrsg Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Kronach e V 2 erweiterte Auflage Kronach 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stolpersteine in Kronach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gunter Demnigs Webseite zum Stolperstein ProjektEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o Heike Schulein Erinnerungsarbeit mit Hammer und Spachtel In inFranken de 18 September 2017 abgerufen am 28 November 2017 a b c d e f g Heike Schulein Stolpersteine in Kronach Erinnerungsarbeit gegen das Vergessen In inFranken de 18 Juli 2018 abgerufen am 18 Juli 2018 Heike Schulein Von der alten Villa zur hochmodernen Kita In Neue Presse Coburg 20 Juli 2022 S 7 Heike Schulein Ein Mahnmal fur Julius Obermeier In Neue Presse Coburg 21 Juli 2022 S 16 Gedenkbucheintrag Julius Strauss In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 a b c d e f g h i j k Christoph Zeckai Ein Stuck Matzen Nachbarin Erinnerungen an die judischen Familien in Kronach Hrsg Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Kronach e V 2 erweiterte Auflage Kronach 2010 Gedenkbucheintrag Bernhard Bohm In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Hedwig Bohm In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Josef Mosbacher In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Sophie Mosbacher In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Ludwig Mosbacher In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Luise Mosbacher In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Max Tannenbaum In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Selma Tannenbaum In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Frieda Weil In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 a b c Christian Porzelt Eine Lucke die schmerzt In Neue Presse Coburg 9 April 2021 S 13 Gedenkbucheintrag Frieda Lamm In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Ludwig Lamm In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Hilda Lamm In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Josef Lamm In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Ernst Loewy In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 a b Heike Schulein Jeder Stein ein Schicksal In Neue Presse Coburg 17 August 2021 S 15 Gedenkbucheintrag Ida Bamberger In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Gedenkbucheintrag Theodor Bamberger In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Deutsches Bundesarchiv abgerufen am 10 November 2023 Christian Porzelt Julius Obermeier angesehen und integriert In inFranken de 15 April 2016 abgerufen am 29 August 2019 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Stolpersteine EuropasDeutschland zu der Navigationsleiste der Stolpersteine in Deutschland nbsp Frankreich Auvergne Rhone Alpese Grand Est Bas Rhin Haut Rhin Marne Meurthe et Moselle Moselle Bourgogne Franche Comte Bretagne Hauts de France Ile de France Normandie Nouvelle Aquitaine Okzitanien Pays de la LoireItalien Abruzzen Apulien Emilia Romagna Friaul Julisch Venetien Kampanien Latium Ligurien Lombardei Marken Piemont Sardinien Sizilien Toskana Trentino Sudtirol VenetienNiederlande Drenthe Flevoland Fryslan Gelderland Groningen Limburg Noord Brabant Noord Holland Overijssel Utrecht Zeeland Zuid HollandNorwegen Oslo Agder Innlandet More og Romsdal Nordland Rogaland Troms 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