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Die Liste der Stolpersteine in Miltenberg beschreibt besondere Pflastersteine in Gehwegen die an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur in der Stadt Miltenberg in Unterfranken Bayern erinnern sollen Die Stolpersteine wurden vom Kunstler Gunter Demnig konzipiert und werden von ihm in fast ganz Europa verlegt Stolpersteine in Miltenberg Inhaltsverzeichnis 1 Verlegte Stolpersteine 2 Verlegungen 3 Einzelnachweise 4 WeblinksVerlegte Stolpersteine BearbeitenIn Miltenberg wurden bis Ende 2020 insgesamt 44 Stolpersteine an siebzehn Adressen verlegt Die Tabelle ist teilweise sortierbar die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen des Opfers Stolperstein Inschrift Verlegeort Name Leben nbsp HIER WOHNTECLEMENTINEBOTTIGHEIMERJG 1875DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET INTREBLINKA Hauptstrasse 89 Clementine Bottigheimer wurde am 2 November 1875 in Miltenberg geboren Sie musste ihre Heimatstadt verlassen und fand Zuflucht im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt am Main welches sich in der Gagernstrasse 36 befand Am 18 August 1942 wurde sie mit dem siebenten Deportationszug aus Frankfurt am Main in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert Am 23 September 1942 wurde sie in das Vernichtungslager Treblinka uberstellt und noch am selben Tag in einer Gaskammer ermordet Ihre Transportnummer war Bq 1366 1 nbsp HIER WOHNTEFLORADAHLHEIMER GEB KAHNJG 1897DEPORTIERT 1941LODZ LITZMANNSTADTERMORDET SEPT 1942CHELMNO KULMHOF Hauptstrasse 68 Flora Dahlheimer geb Kahn wurde am 11 August 1897 in Schotten geboren Ihr Vater war der Kaufmann Lion Kahn geboren 1867 und Lina geb Stein 2 Am 30 November 1925 heiratete sie in Schotten Wolfgang Dahlheimer geboren 1889 in Miltenberg Das Paar hatte einen Sohn Martin geboren 1931 in Miltenberg Die Familie wurde verhaftet und deportiert Flora Dahlheimer wurde im September 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet 3 Ihr Ehemann wurde am 3 Dezember 1942 im Ghetto Litzmannstadt ermordet ihr Sohn wurde in der zweiten Jahreshalfte 1944 in Kulmhof ermordet Ihr Vater wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und konnte uberleben er wanderte 1946 in die USA New York aus 4 5 6 nbsp HIER WOHNTELEOPOLDDAHLHEIMER JG 1885DEPORTIERT 1941LODZ LITZMANNSTADTERMORDET 12 3 1942 Hauptstrasse 68 Leopold Dahlheimer wurde am 21 Juni 1885 in Miltenberg geboren Seine Eltern waren Israel Dahlheimer 1850 1933 und Clara geb Cohn 1853 1933 Er hatte drei altere Schwestern Johanna geboren 1881 Frieda geboren 1882 und Berta geboren 1884 sowie einen jungeren Bruder Wolfgang geboren 1889 7 Er war Kaufmann und fuhrte ein Geschaft fur Ole Fette und Seife Am 13 August 1922 heiratete er in Aschaffenburg Rosa Solinger Am 14 Dezember 1925 wurde die Ehe vom Landgericht Aschaffenburg fur nichtig erklart Am 18 Juli 1939 zog er nach Frankfurt am Main Etwas mehr als zwei Jahre spater am 20 Oktober 1941 wurde er in das Ghetto Litzmannstadt verschleppt Leopold Dahlheimer verlor dort am 12 Marz 1942 sein Leben 8 Alle Geschwister wurden ebenso vom NS Regime ermordet Johanna in Auschwitz 9 Berta und Wolfgang ebenfalls in Litzmannstadt 10 11 und Frieda verlor ihr Leben wahrscheinlich in Minsk 12 nbsp HIER WOHNTEMARTINDAHLHEIMER JG 1931DEPORTIERT 1941LODZ LITZMANNSTADTERMORDET 1944CHELMNO KULMHOF Hauptstrasse 68 Martin Dahlheimer wurde am 12 Mai 1931 in Miltenberg geboren Seine Eltern waren Wolfgang Dahlheimer und Flora geb Kahn Er war ein Einzelkind Sein Vater fuhrte ein Geschaft fur Fette Ole und Seifen die vor Ort und ambulant verkauft wurden Am 17 Juli 1939 ubersiedelte die Familie nach Frankfurt am Main Sie bezogen Quartier in der Guntersburgallee 29 II Die geplante Flucht in die Vereinigten Staaten scheiterte obwohl bereits Schiffsplatze reserviert waren Am 19 Oktober 1941 im Zuge der ersten Deportation aus Frankfurt Main wurden Martin Dahlheimer und seine Eltern in das Ghetto Litzmannstadt Lodz verschleppt Seine Mutter wurde im September 1942 im Vernichtungslager Kulmhof sein Vater am 3 Dezember 1942 in Litzmannstadt ermordet Eineinhalb Jahre spater am 29 Juni 1944 wurde auch Martin Dahlheimer im Vernichtungslager Kulmhof vom NS Regime ermordet 6 13 nbsp HIER WOHNTEROSADAHLHEIMER GEB SOLINGERJG 1895PATIENTIN IN MICHELFELDTAUBSTUMMENANSTALT VERLEGT 20 9 1940HARTHEIMERMORDET 20 9 1940 AKTION T 4 Hauptstrasse 68 Rosa Dahlheimer geb Solinger wurde am 8 Juni 1895 in Aschaffenburg geboren 1911 wohnte sie drei Monate lang in Weinheim und war dort als Lehrmadchen tatig Am 13 August 1922 heiratete sie in Aschaffenburg Leopold Dahlheimer Trauzeugen waren der Kommissionar Siegmund Schafheimer und der Metzgermeister Isidor Strauss Nach der Hochzeit wohnte sie eine Zeit lang in Miltenberg Am 14 Dezember 1925 wurde die Ehe vom Landgericht Aschaffenburg fur nichtig erklart In der Folge war sie in der Taubstummenanstalt Michelfeld untergebracht Von 14 bis 20 September 1940 ist ein Aufenthalt in der Heil und Pflegeanstalt Eglfing Haar verzeichnet Am 20 September 1940 wurde sie in die Totungsanstalt Hartheim verlegt und noch am selben Tag dort ermordet 14 Ihr Ex Ehemann wurde 1942 in Lodz ermordet nbsp HIER WOHNTEWOLFGANGDAHLHEIMER JG 1889DEPORTIERT 1941LODZ LITZMANNSTADTERMORDET 3 12 1942 Hauptstrasse 68 Wolfgang Dahlheimer wurde am 22 November 1889 in Miltenberg geboren Seine Eltern waren Israel Dahlheimer 1850 1933 und Clara geb Cohn 1853 1933 Er hatte einen Bruder Leopold geboren 1885 und drei Schwestern Johanna Frieda und Berta 8 Die Familie Dahlheimer besass ein Geschaft fur Fette Ole und Seifen die vor Ort und ambulant verkauft wurden Am 30 November 1925 heiratete er in Schotten Flora Kahn Das Paar hatte einen Sohn Martin geboren 1931 in Miltenberg Wolfgang Dahlheimer war von 1926 bis 1933 Kassier und von 1934 bis 1939 Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Miltenberg Am 17 Juli 1939 ubersiedelte die Familie verfolgungsbedingt nach Frankfurt am Main Sie bezogen Quartier in der Guntersburgallee 29 II Die geplante Flucht in die Vereinigten Staaten scheiterte obwohl bereits die Schiffsplatze reserviert waren Am 19 Oktober 1941 im Zuge der ersten Deportation aus Frankfurt Main wurden Wolfgang Dahlheimer und seine Angehorigen in das Ghetto Litzmannstadt Lodz verschleppt Dort verlor Wolfgang Dahlheimer am 3 Dezember 1942 ermordet Frau und Sohn wurden vom NS Regime im Vernichtungslager Kulmhof Chelmno ermordet Sein Bruder Leopold wurde 1942 ebenfalls in Lodz ermordet dessen fruhere Ehefrau Rosa geb Solinger wurde am 20 September 1940 in der Totungsanstalt Hartheim ermordet Eine seiner Schwestern Johanna Falkenstein wurde in Munchen verhaftet deportiert und am 13 Marz 1943 in Auschwitz ermordet Eine weitere Schwester Frieda Stargardter wurde gemeinsam mit ihrem Ehemann Adolf von Frankfurt Main in das Ghetto Minsk verschleppt und wahrscheinlich dort ermordet Ebenfalls in Lodz ermordet wurden eine weitere Schwester Berta Heymann und deren Ehemann Lyon 6 nbsp HIER WOHNTERUDOLF FALKJG 1919DEPORTIERT 1942GHETTO WARSCHAUERMORDET Hauptstrasse 138 Rudolf Falk wurde am 20 November 1919 geboren Er war korperlich behindert Seine Eltern waren der Kaufmann Karl Falk und Johanna geb Hirsch Er hatte eine Schwester Edith geboren 1911 Der Vater fuhrte eine Zigarrenhandlung und daneben eine Reiseagentur fur die Schifffahrtslinie Lloyd Die Mutter verstarb bereits am 29 August 1923 und wurde am Judischen Friedhof von Miltenberg bestattet Sein Vater heiratete ein zweites Mal Aus dieser Ehe stammten zwei Halbgeschwister Lothar und Johanna Als einziger seiner Familie erhielt Rudolf Falk wegen seiner Behinderung kein Visum fur die USA Er wurde deportiert und ermordet Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist vermerkt er sei von Beelitz uber Magdeburg Berlin und Potsdam am 14 April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert worden In mehreren Quellen wird auch das SS Ausbildungs und Arbeitslager Trawniki als Deportationsort genannt Rudolf Falk wurde an einem unbekannten Ort zu einem unbekannten Zeitpunkt vom NS Regime ermordet 15 Vater Geschwister und Stiefmutter konnten im Januar 1936 mit der MS Columbus in die Vereinigten Staaten emigrieren und dort die Shoah uberleben 16 nbsp HIER WOHNTEELIAS FRIEDJG 1875DEPORTIERT 1942KRASNICZYNERMORDET Hauptstrasse 89 Elias Fried wurde am 24 Mai 1875 in Espa geboren Er war Kaufmann und verheiratet mit Emilie geb Levi aus Ahrweiler Das Ehepaar wurde am 25 April 1942 von Wurzburg aus nach Krasnystaw deportiert Elias Fried und seine Frau wurden im Raum Lublin ermordet 17 nbsp HIER WOHNTEEMILIE FRIEDGEB LEVIJG 1878DEPORTIERT 1942KRASNICZYNERMORDET Hauptstrasse 89 Emilie Fried geborene Levi wurde am 27 Dezember 1878 in Ahrweiler geboren Sie war verheiratet mit dem Kaufmann Elias Fried aus Espa Das Ehepaar wurde am 25 April 1942 von Wurzburg aus nach Krasnystaw deportiert Emilie Fried und ihr Mann wurden im Raum Lublin ermordet 18 nbsp HIER WOHNTEHERMANN FROMMJG 1878DEPORTIERT 1942IZBICAERMORDET Hauptstrasse 113 Hermann Fromm wurde am 10 Oktober 1878 in Grosslangheim geboren 1910 zog er nach Miltenberg und eroffnete ein Geschaft fur Woll und Weisswaren in der Hauptstrasse 246 heute 113 1911 verkaufte er ein Haus in Monchberg an Pius Eilbacher der dort eine Gemischtwarenhandlung einrichtete Fromm heiratete Friederike Rice Lob Das Ehepaar hatte zwei Kinder Max und Erna Babette Verfolgungsbedingt ubersiedelte das Ehepaar am 28 August 1940 nach Frankfurt am Main wo sie am Backerweg 9 Unterkunft fanden Es handelte sich um eine Sammelunterkunft fur Juden die dem Verfolgungsdruck in Dorfern und Kleinstadten entgehen wollten Hermann Fromm wurde im Mai 1942 in das Ghetto Izbica deportiert Er hat die Shoah nicht uberlebt Im Rahmen der amtlichen Toterklarung wurde sein Todesdatum mit 8 Mai 1945 festgesetzt dem Tag des Inkrafttretens der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands Sein Sohn Max Fromm dessen Ehefrau Alice und der einjahrige Sohn Gerson wurden vom NS Regime in Raasiku ermordet Alice und Gerson Fromm im September 1942 Max Fromm 1944 Seine Tochter konnte die Shoah uberleben sie lebte nach dem Untergang des NS Regimes in den USA 19 nbsp HIER WOHNTEABRAHAM HESSJG 1895DEPORTIERT 1941RIGAERMORDET Mainstrasse 57 Abraham Hess wurde am 5 Juli 1895 in der unterfrankischen Marktgemeinde Geroda Landkreis Bad Kissingen geboren Nach der Volksschule absolvierte er von 1912 bis 1915 Ausbildungen an der Israelitischen Praparandenschule von Burgpreppach und an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt von Wurzburg Danach wirkte er als Religionslehrer Vorbeter und Schachter in der judischen Gemeinde von Volkersleier Im Ersten Weltkrieg wurde er eingezogen 1920 wurde er als Lehrer Vorbeter und Seelsorger nach Miltenberg gerufen Am 10 Marz 1922 heiratete er in Thungen Nathalia Freudenberger genannt Nanny die aus Memmelsdorf stammte Das Paar hatte zwei Kinder Bella Berta geb 1923 und Siegfried geb 1930 genannt Sally Die Familie wohnte in der Lehrerwohnung im Haus der Neuen Synagoge in der Mainstrasse 57 In der Pogromnacht im November 1938 wurden Synagoge und Lehrerwohnung vollig zerstort Abraham Hess seine Frau und Kinder verliessen daraufhin die Stadt In Wurzburg fand er im Marz 1939 Anstellung an der Judischen Volks und Berufsschule und Unterschlupf auch fur seine Familie Bis zur Deportation musste die Familie in einem judischen Sammelhaus in der Bibrastrasse 6 wohnen in sehr beengten Verhaltnissen Auswanderungsversuche in die USA scheiterten Am 29 November 1941 wurde die ganze Familie in das KZ Jungfernhof verschleppt Dort wurden Abraham Hess seine Frau und seine Kinder vom NS Regime ermordet 20 21 nbsp HIER WOHNTEBELLA HESSJG 1923DEPORTIERT 1941RIGAERMORDET Mainstrasse 57 Bella Berta Hess wurde am 27 September 1923 in Miltenberg geboren Ihre Eltern waren Abraham Hess und Nathalia geb Freudenberger Sie hatte einen Bruder Siegfried geb 1930 der Sally genannt wurde Sie besuchte die Wirtschaftliche Frauenschule auf dem Land in Wolfratshausen die vom Judischen Frauenbund getragen wurde In der Pogromnacht wurde die elterliche Wohnung in Miltenberg vollkommen zerstort In der Folge wurde auch ihre Schule geschlossen Gemeinsam mit den Eltern und ihrem Bruder musste sie in einem judischen Sammelhaus in der Bibrastrasse 6 von Wurzburg wohnen Dort musste die Familie unter beengten und primitiven Verhaltnissen hausen Versuche in die USA auszuwandern erschienen anfangs erfolgsvorsprechend letztlich scheiterten sie jedoch Am 29 November 1941 wurde Bella Berta Hess mit ihren Eltern und ihrem Bruder in das KZ Jungfernhof verschleppt Dort wurde die Familie im Zuge der Shoah ermordet 22 nbsp HIER WOHNTENANNY HESSGEB FREUDENBERGERJG 1896DEPORTIERT 1941RIGAERMORDET 24 8 1943 Mainstrasse 57 Nathalia Anny Hess geb Freudenberger genannt Nanny wurde am 14 August 1896 in Memmelsdorf in Unterfranken geboren Sie entstammte einer Lehrerfamilie wurde ebenfalls Lehrerin und heiratete einen Lehrer Ihre Eltern waren Siegfried Freudenberger 1865 1936 und Rika geb Hecht geb 1870 Sie wuchs in den oberfrankischen Gemeinden Memmelsdorf in Unterfranken und Reckendorf auf wo ihr Vater als Oberlehrer an judischen Volksschulen tatig war Sie hatte drei Geschwister Else Charlotte 1898 1936 Rudolf 1893 1961 und Max geboren 1901 Am 10 Marz 1922 heiratete sie in Thungen Abraham Hess Ihr Mann fand Arbeit in Miltenberg wo sie sich niederliessen und wo beide Kinder geboren wurden Bella Berta geb 1923 und Siegfried geb 1930 genannt Sally Die Familie wohnte in der Lehrerwohnung im Haus der Neuen Synagoge in der Mainstrasse 57 In der Pogromnacht im November 1938 wurden Synagoge und Lehrerwohnung vollig zerstort Nanny Hess und ihre Familie verliessen daraufhin die Stadt Sie fluchteten nach Wurzburg wo ihre Eltern bereits seit 1930 lebten Ihr Mann und sie fanden Arbeit an der ortlichen Judischen Volks und Berufsschule Spater musste die Familie in einem judischen Sammelhaus in der Bibrastrasse 6 wohnen in sehr beengten Verhaltnissen Auswanderungsversuche in die USA scheiterten Am 29 November 1941 wurde die ganze Familie in das KZ Jungfernhof verschleppt Dort wurden Nathalia Hess ihr Ehemann und die gemeinsamen Kinder vom NS Regime ermordet Bekannt ist nur ihr Todesdatum der 24 August 1943 23 Ihre Mutter konnte die Shoah uberleben sie emigrierte im Januar 1939 nach Zurich und feierte ihren 90 Geburtstag in New York 24 Die Schwester konnte rechtzeitig nach Buenos Aires emigrieren der altere Bruder nach New York nbsp HIER WOHNTESIEGFRIED HESSJG 1930DEPORTIERT 1941RIGAERMORDET Mainstrasse 57 Siegfried Hess genannt Sally wurde am 16 November 1930 in Miltenberg geboren Seine Eltern waren Abraham Hess ein Lehrer und Vorbeter und Nathalia geb Freudenberger Er hatte eine Schwester Bella Berta geb 1923 die in den 1930er Jahren die Wirtschaftliche Frauenschule auf dem Land in Wolfratshausen besuchte In der Pogromnacht wurde die Wohnung der Familie im Gebaude der Neuen Synagoge von Miltenberg vollkommen zerstort In der Folge wurde auch die Schule seiner Schwester geschlossen Gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Schwester musste er in sehr beengten Verhaltnissen in einem judischen Sammelhaus in der Bibrastrasse 6 von Wurzburg hausen Versuche in die USA auszuwandern erschienen anfangs erfolgsvorsprechend letztlich scheiterten sie jedoch Am 29 November 1941 wurde Siegfried Hess mit seinen Eltern und seiner Schwester in das KZ Jungfernhof verschleppt Dort wurde die Familie im Zuge der Shoah ausgerottet 25 nbsp HIER WOHNTEBERTA HEYMANN GEB DAHLHEIMERJG 1884DEPORTIERTERMORDET INLODZ LITZMANNSTADT Mainstrasse 141 Berta Heymann geb Dahlheimer wurde am 17 Mai 1884 in Miltenberg geboren Ihre Eltern waren Israel Dahlheimer 1850 1933 und Clara geb Cohn 1853 1933 Sie hatte zwei Schwestern und zwei Bruder Johanna geb 1881 Frieda geb 1882 Leopold geb 1885 und Wolfgang geb 1889 6 8 26 Am 8 Juli 1921 heiratete sie Leon Heymann geboren am 8 Mai 1883 in Laufenselden 27 Die Ehe blieb kinderlos Im Juli 1939 musste das Ehepaar Miltenberg verfolgungsbedingt verlassen Sie ubersiedelten nach Frankfurt am Main Gemeinsam mit ihrem Mann wurde sie in das Ghetto Litzmannstadt deportiert Berta Heymann und Leon Heymann wurden vom NS Regime ermordet 28 Auch alle Geschwister und deren Ehepartner wurden vom NS Regime ermordet Johanna in Auschwitz Frieda in Minsk Leopold und Wolfgang in Lodz nbsp HIER WOHNTELEON HEYMANN JG 1883DEPORTIERT 1942ERMORDET INLODZ LITZMANNSTADT Mainstrasse 141 Leon Heymann wurde am 8 Mai 1883 in Laufenselden geboren Er war Kaufmann und heiratete am 8 Juli 1921 Berta Dahlheimer 28 Die Ehe blieb kinderlos Im Juli 1939 musste das Ehepaar Miltenberg verfolgungsbedingt verlassen Sie ubersiedelten nach Frankfurt am Main und wurden in der Folge in das Ghetto Litzmannstadt deportiert Leon Heymann und seine Frau wurden vom NS Regime ermordet 27 nbsp HIER WOHNTECAROLINA HOFMANNGEB SCHLOSSJG 1863DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET 27 9 1942 Hauptstrasse 147 Carolina Hofmann geb Schloss wurde am 20 Marz 1863 in Gemunden am Main geboren Im Gedenkbuch des Bundesarchivs sind die Vornamen Cornelie Cornelia vermerkt Ihre Eltern waren Wolfberg Schloss aus Gemunden und Karolina geb Angermann aus Altenkunstadt Sie hatte zumindest eine Schwester Bertha spater verehelichte Mannheimer Sie lebte in Nurnberg und hielt sich nur kurz im Jahr 1940 bei ihrer Schwester auf Sie wurde verhaftet nach Theresienstadt deportiert und dort am 27 September 1942 ums Leben gebracht 29 nbsp HIER WOHNTENANNIKLINGENSTEINVERH HIRSCHJG 1868DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET 21 5 1943 Hauptstrasse 213 Nanni Klingenstein verheiratete Hirsch wurde am 5 Dezember 1868 in Miltenberg geboren Ihre Eltern waren der Buchbindermeister Wolf Benjamin Klingenstein 1830 1902 und dessen zweite Frau Zertel Sophie geborene Heimann geboren 1833 Sie hatte neun Geschwister wovon eines tot geboren wurde sowie den Bruder Siegmund geboren 1872 bei dem sie zeitweise wohnte 30 Sie wurde am 8 September 1942 von Berlin nach Theresienstadt deportiert Nanni Hirsch wurde dort am 21 Mai 1943 ermordet 31 Ihr Bruder Siegmund Klingenstein wurde 1942 in Ghetto Litzmannstadt ermordet nbsp HIER WOHNTESIEGMUNDKLINGENSTEINJG 1872DEPORTIERT 1941LODZ LITZMANNSTADTERMORDET 8 5 1942 Hauptstrasse 213 Siegmund Klingenstein wurde am 17 November 1872 in Miltenberg geboren Seine Eltern waren der Buchbindermeister Wolf Benjamin Klingenstein 1830 1902 und dessen zweite Frau Zertel Sophie geborene Heimann geboren 1833 Er hatte neun Geschwister wovon eines tot geboren wurde sowie die Schwester Nanni geboren 1868 30 Er war wahrscheinlich mit Laura geborene Schloss geboren am 6 Dezember 1880 in Osthofen verheiratet Zeitweise nahm er seine Schwester Nanni in seiner Wohnung in Miltenberg auf Siegmund Klingenstein und seine Frau wurden zum Verlassen der Stadt gezwungen und in der Beethovenstrasse 40 in Frankfurt am Main in einem sogenannten Ghettohaus einquartiert Von dort aus wurden sie am 20 Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und ermordet Siegmund Klingenstein am 8 Mai 1942 seine Frau zu einem unbekannten Zeitpunkt 32 33 Seine Schwester Nanni Klingenstein wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1943 dort ermordet nbsp HIER WOHNTEMARCUS LINDHEIMERJG 1884EINGEWIESENMEHRERE HEILANSTALTEN VERLEGT 30 6 1941HEILANSTALT ERLANGENERMORDET 2 1 1943 Hauptstrasse 187 vormals Hauptstrasse 362 Marcus Lindheimer wurde am 12 September 1884 in Miltenberg geboren Seine Eltern waren Emanuel Lindheimer und dessen dritte Ehefrau Anna geb Winerl Er war deren drittes gemeinsames Kind insgesamt hatte er vierzehn Geschwister Ulrich Debler und Harald Kohler befassten sich mit der Familiengeschichte 34 35 Marcus Lindheimer wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Heil und Pflegeanstalt Eberswalde eingewiesen Spater lebte er in den Nervenheilanstalten Gremsdorf und Erlangen Er verlor am 2 Januar 1943 in Erlangen sein Leben mutmasslich durch Verhungern 36 nbsp HIER WOHNTEBERTA MANNHEIMERGEB SCHLOSSJG 1875DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET 6 5 1943 Hauptstrasse 147 Berta Mannheimer geb Schloss wurde am 2 November 1875 in Gemunden am Main geboren Ihre Eltern waren Wolf Bar Schloss aus Gemunden und Karolina geb Angermann aus Altenkunstadt Sie hatte zumindest eine Schwester Carolina spater verehelichte Hofmann 1899 heiratete sie den Kaufmann Josef Mannheimer 1859 1926 Das Paar hatte zwei Kinder Leo Wilhelm geboren am 26 April 1900 und Theodora geboren am 30 April 1902 Sie bauten ein Manufaktur und Modewarengeschaft in Miltenberg auf Die Kinder verliessen fruh das Haus und heirateten Am 10 April 1931 wurde in Frankfurt am Main ihr Enkelsohn geboren Felix Mannheimer der spater als Felix Mann ein bekannter englischer Akupunkteur werden sollte 37 Nach dem Tod des Ehemannes 1926 lebte Berta Mannheimer gemeinsam mit ihrer langjahrigen Kochin Lina Seus der sie spater das Haus schenkte Mannheimer hatte aber lebenslanges Wohnrecht Da ihre Kinder bereits ausgewandert waren wollte auch Berta Mannheimer emigrieren Der Kriegsbeginn 1939 vereitelt ihre Bemuhungen weder in die USA zu ihrer Tochter kam sie noch nach Kuba 1939 musste sie ihr Haus in der Hauptstrasse Nr 147 raumen und wurde im sogenannten Judenasyl von Miltenberg untergebracht Dort hielt sie sich in der Nacht auf tagsuber lebte sie in ihrem alten Haus Line Seus wurde noch immer mit 40 Mark monatlich entlohnt fur ihre Dienste 1941 wurde Mannheimer denunziert weil sie von einem befreundeten Kaufmann etwas Likor erworben hatte Des Weiteren war es inzwischen Ariern verboten Umgang mit Juden zu haben Lina Seus und Berta Mannheimer wurden deswegen 1942 verhaftet Seus wurde nach zwei Wochen wieder freigelassen mit der Drohung dass weiterer Kontakt mit Juden zur Einweisung in ein Konzentrationslager fuhren wurde Des Weiteren sollte sie nun zu Arbeitsmassnahmen eingeteilt werden Auch Berta Mannheimer wurde wieder freigelassen wenige Tage nach ihrer Haushaltshilfe ebenfalls mit der Drohung dass sie bei weiterem Kontakt in ein Konzentrationslager kame Mannheimer war ab Marz 1942 im Judischen Altersheim von Wurzburg untergebracht und wurde am 10 September 1942 in das KZ Theresienstadt verschleppt Ebendort wurde siebzehn Tage spater am 27 September 1942 ihre Schwester ums Leben gebracht Auch Berta Mannheimer wurde Opfer der Shoah sie verlor am 6 Mai 1943 in Theresienstadt ihr Leben 38 39 40 Am Grabstein ihres Mannes ist auch eine Gedenkinschrift fur Berta Mannheimer zu finden Der Sohn und seine Familie konnten in England uberleben Der Sohn starb 1956 die Schwiegertochter 1985 und der Enkelsohn 2014 Die Tochter konnte in die USA fluchten nbsp HIER WOHNTEADOLF MARXJG 1892 SCHUTZHAFT 1938DACHAUDEPORTIERT 1941ERMORDET IMBESETZTEN POLEN Hauptstrasse 193 Adolf Marx auch Adolph nbsp HIER WOHNTEFRIEDRICH MARXJG 1888DEPORTIERT 1941MINSKERMORDET Hauptstrasse 193 Friedrich Marx nbsp HIER WOHNTEMIRA MARXJG 1894DEPORTIERT 1942KRASNICZYNERMORDET Hauptstrasse 193 Maria Anna Marx auch Mira nbsp HIER WOHNTEMANFRED MORITZJG 1921DEPORTIERT 1941RIGAERMORDET Hauptstrasse 162 Manfred Moritz nbsp HIER WOHNTEOSKAR MORITZJG 1887VERHAFTET 1933DACHAUENTLASSEN 1935 SCHUTZHAFT 1938DACHAUDEPORTIERT 1942KRASNICZYNERMORDET Hauptstrasse 162 Oskar Moritz nbsp HIER WOHNTEROSA MORITZGEB KONIGSBERGERJG 1892DEPORTIERT 1942KRASNICZYNERMORDET Hauptstrasse 162 Rosa Moritz geb Konigsberger nbsp HIER WOHNTEPAULA NUSSBAUMGEB CAHNJG 1899DEPORTATIONSCHICKSAL UNBEKANNT Hauptstrasse 154 Paula Nussbaum geb Cahn nbsp HIER WOHNTEHENNYOPPENHEIMERJG 1935DEPORTIERT 1943ERMORDET INAUSCHWITZ Mainstrasse 59 Henny Oppenheimer nbsp HIER WOHNTEMARTHAOPPENHEIMERVERH MARTCZAKJG 1919DEPORTIERT 1943ERMORDET INAUSCHWITZ Mainstrasse 59 Martha Oppenheimer verh Martczak nbsp HIER WOHNTEWILHELMOPPENHEIMERJG 1882DEPORTIERT 1941KOWNO FORT IXERMORDET 25 11 1941 Mainstrasse 59 Wilhelm Oppenheimer nbsp HIER WOHNTEIDA SCHMIDTGEB ROSENBAUMJG 1876GEDEMUTIGT ENTRECHTETFLUCHT IN DEN TOD2 12 1941 Untere Walldurner Strasse 8 Ida Schmidt geb Rosenbaum 41 nbsp HIER WOHNTEADOLF SIMONSJG 1861DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET 29 6 1942 Hauptstrasse 89 Adolf Simons nbsp HIER WOHNTEERNA SIMONSGEB FRIEDJG 1906DEPORTIERT 1942KRASNICZYNERMORDET Hauptstrasse 89 Erna Simons geb Fried nbsp HIER WOHNTEGERD GUSTAVSIMONSJG 1936DEPORTIERT 1942KRASNICZYNERMORDET 29 6 1942 Hauptstrasse 89 Gerd Gustav Simons nbsp HIER WOHNTEJOSEFINE SIMONSGEB MOSBACHERJG 1862DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET 4 4 1943 Hauptstrasse 89 Josefine Simons geb Mosbacher nbsp HIER WOHNTEOTTO SIMONSJG 1903 SCHUTZHAFT 1938DEPORTIERT 1942KRASNICZYNERMORDET Hauptstrasse 89 Otto Simons nbsp HIER WOHNTEADOLFSTARGARDTERJG 1881 SCHUTZHAFT 1938GEFANGNIS MILTENBERGDEPORTIERT 1941MINSKERMORDET Hauptstrasse 78 Adolf Stargardter wurde am 17 Dezember 1881 im pommerschen Liebenau geboren Er hatte einen Zwillingsbruder Julius Seine Eltern waren Samuel Stargardter und Maria geb Wohlgemuth Er heiratete Frieda Dahlheimer geboren am 23 Oktober 1882 in Miltenberg Das Paar hatte funf Kinder Maria geb 1908 Leo geb 1910 Walter geb 1912 Rolf geb 1916 und Kurt geb 1921 Adolf Stargardter nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit dem Frontehrenkreuz ausgezeichnet Das Ehepaar konnte nach der Machtergreifung Hitlers und der NSDAP allen Kindern die Flucht ermoglichen Sie selbst blieben in Miltenberg doch wurde Adolf Stargardter in Folge der sogenannten Reichskristallnacht im November 1938 verhaftet Er wurde am 3 Dezember 1938 wieder frei gelassen Verfolgungsbedingt mussten die Eheleute die Stadt am 18 Juli 1939 verlassen Sie ubersiedelten nach Frankfurt am Main und wurden von dort 1941 in das Ghetto Minsk verschleppt Adolf Stargardter und seine Frau wurden vom NS Regime ermordet Ort und Zeitpunkt sind ungeklart 26 42 Auch sein Zwillingsbruder und dessen Frau Veronika geb Frohwein wurden vom NS Regime ermordet beide waren 1942 in das Ghetto Izbica deportiert worden Die Shoah uberleben konnten alle funf Kinder von Adolf und Frieda Stargardter nbsp HIER WOHNTEFRIEDASTARGARDTERGEB DAHLHEIMERJG 1882 SCHUTZHAFT 1938GEFANGNIS MILTENBERGDEPORTIERT 1941MINSKERMORDET Hauptstrasse 78 Frieda Stargardter geb Dahlheimer wurde am 23 Oktober 1882 in Miltenberg geboren Ihre Eltern waren Israel Dahlheimer 1850 1933 und Clara geb Cohn 1853 1933 Sie hatte zwei Schwestern und zwei Bruder Johanna geb 1881 Berta geb 1884 Leopold geb 1885 und Wolfgang geb 1889 6 8 Die Familie Dahlheimer besass ein Geschaft fur Fette Ole und Seifen die vor Ort und ambulant verkauft wurden Sie heiratete Adolf Stargardter geboren am 17 Dezember 1881 im pommerschen Liebenau 42 Das Paar hatte funf Kinder Maria geb 1908 Leo geb 1910 Walter geb 1912 Rolf geb 1916 und Kurt geb 1921 Das Ehepaar konnte nach der Machtergreifung Hitlers und der NSDAP allen Kindern die Flucht ermoglichen Sie selbst blieben in Miltenberg mussten jedoch die Stadt verfolgungsbedingt am 18 Juli 1939 verlassen Sie zogen nach Frankfurt am Main und wurden von dort in das Ghetto Minsk verschleppt Beide wurden vom NS Regime ermordet Ort und Zeitpunkt sind ungeklart 26 Auch alle Geschwister und deren Gatten wurden vom NS Regime ermordet Johanna in Auschwitz Berta Leopold und Wolfgang in Lodz Alle funf Kinder konnten die Shoah uberleben nbsp HIER WOHNTEIRMA IRENEULLMANNGEB SELIGJG 1899FLUCHT 1937 FRANKREICHINTERNIERT DRANCYDEPORTIERT 1942ERMORDET INAUSCHWITZ Hauptstrasse 110 Irma Irene Ullmann geb Selig wurde am 27 Februar 1899 in Miltenberg geboren Sie heiratete den Getreidehandler Sally Ullmann geb am 23 Dezember 1885 in Mannheim 43 Das Paar hatte zwei Kinder Edith geb am 28 Mai 1926 44 und Erwin geb am 1 Juni 1928 Beide Kinder kamen in Mannheim zur Welt Am 15 Juli 1937 fluchtete die Familie nach Frankreich Dort wurden sie gefasst und in das Sammellager Drancy verschleppt Es folgte am 11 September 1942 die Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz Irma Ullmann ihr Ehemann und die Tochter sollen dort ermordet worden sein 45 Der Sohn er nannte sich Erwin Claude Ullmann konnte fluchten und die Shoah uberleben nbsp HIER WOHNTEBETTY WEICHSELJG 1907DEPORTIERT 1942ERMORDET IMBESETZTEN POLEN Hauptstrasse 150 Betty Weichsel wurde am 3 Marz 1907 in Rimbach Odenwald geboren Ihre Eltern waren Simon Weichsel und Ernestine geb Halle Sie hatte zumindest einen Bruder Julius geboren 1915 Von 1926 bis 1932 lebte sie in Berlin Die Familie musste im Juli 1939 aus Miltenberg fluchten der Repressionsdruck war zu gross geworden Sie ubersiedelten nach Frankfurt am Main wurden von dort drei Jahre spater nach Osten deportiert Wann und wo Betty Weichsel ihre Eltern und ihr Bruder ermordet wurden ist nicht bekannt 46 nbsp HIER WOHNTEERNESTINE WEICHSELGEB HALLEJG 1877DEPORTIERT 1942ERMORDET IMBESETZTEN POLEN Hauptstrasse 150 Ernestine Weichsel geb Halle wurde am 5 oder 6 November 1877 in Hardheim geboren Ihre Eltern waren Emanuel Halle und Fanny geb Sichel Sie heiratete Simon Weichsel geboren 1875 Das Paar hatte zumindest zwei Kinder Betty geboren 1907 und Julius geboren 1915 Die Familie musste im Juli 1939 aus Miltenberg fluchten der Repressionsdruck war zu gross geworden Sie ubersiedelten nach Frankfurt am Main und wurden von dort drei Jahre spater nach Osten deportiert Wann und wo Ernestine Weichsel ihr Ehemann und ihre Kinder ermordet wurden ist nicht bekannt 47 nbsp HIER WOHNTEJULIUS WEICHSELJG 1915DEPORTIERT 1942ERMORDET IMBESETZTEN POLEN Hauptstrasse 150 Julius Weichsel wurde am 9 Mai 1915 in Miltenberg geboren Seine Eltern waren Simon Weichsel und Ernestine geb Halle Er hatte zumindest eine Schwester Betty geboren 1907 Ab Mai 1935 lebte er in Ulm Die Familie musste im Juli 1939 aus Miltenberg fluchten und nach Frankfurt am Main ubersiedeln Auch Julius Weichsel ubersiedelte dorthin Drei Jahre spater 1942 wurde die Familie nach Osten deportiert Wann und wo Julius Weichsel seine Eltern und seine Schwester ermordet wurden ist nicht bekannt Die ganze Familie wurde vom NS Regime im Zuge der Shoah ausgeloscht 48 nbsp HIER WOHNTESIMON WEICHSELJG 1875SCHICKSAL UNBEKANNT Hauptstrasse 150 Simon Weichsel wurde am 29 Marz 1875 in Rimbach im Kreis Bergstrasse geboren Er war Kaufmann Am 28 Mai 1906 heiratete er Ernestine geb Halle Das Paar hatte zumindest zwei Kinder Betty geboren 1907 und Julius geboren 1915 Die Familie musste verfolgungsbedingt am 11 Juli 1939 aus Miltenberg fluchten und nach Frankfurt am Main ubersiedeln Sie fanden dort Quartier am Baumweg 57 I Wann er seine Frau und seine Kinder deportiert und ermordet wurden ist unbekannt viele Akten der aus Frankfurt deportierten judischen Burger wurden vernichtet Im Gedenkbuch des Bundesarchivs findet sich folgender Eintrag uber Simon Weichsel Verschollen in Polen 49 Die ganze Familie wurde vom NS Regime im Zuge der Shoah ausgeloscht Verlegungen BearbeitenTypische Verlegesituationen in Miltenberg nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Ende 2013 wurde die Initiative Miltenberger Stolpersteine GEGEN DAS VERGESSEN gegrundet Als Wahlspruch wahlte die Initiative den Satz Nichts gehort der Vergangenheit an alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden der von Fritz Bauer 1903 1968 stammt einem deutschen Juristen der aufgrund seiner judischen Herkunft zur Emigration gezwungen war Am 28 Januar 2015 fasste der Stadtrat von Miltenberg den Beschluss Stolpersteine zur Erinnerung und zum Gedenken an die Miltenberger Burger die von NS Regimes ermordet wurden zu verlegen Am 27 Mai 2016 erlauterte der Kunstler in einem Vortrag das Projekt und dessen Geschichte Alle Verlegungen fanden unter Beteiligung von Schulern und Lehrern der Mittelschule der Realschule und des Gymnasiums statt Sie hatten mit ihren selbst erarbeiteten Beitragen einen erheblichen Anteil am Gelingen der Feierlichkeiten 28 Mai 2016 neun Stolpersteine 26 Juni 2017 21 Stolpersteine 3 Juli 2018 vierzehn Stolpersteine Insgesamt 35 Nachfahren Enkel Urenkel und Ururenkel der Opfer reisten aus Grossbritannien Kanada und Israel zu den ersten beiden Verlegungen an Die Stadtfuhrerin Rita Geffert bietet regelmassig einen Rundgang gegen das Vergessen an der mit einer Bildprasentation im Museumskeller beginnt den Besuch der Stolpersteine umfasst und auch die Mikwe die Synagogen und den alten judischen Friedhof beinhaltet 50 Einzelnachweise Bearbeiten Biografische Datenbank Judisches Unterfranken e V Bottigheimer Clementine abgerufen am 13 Dezember 2020 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken e V Kahn Lion abgerufen am 10 April 2021 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Dahlheimer Flora geb Kahn abgerufen am 13 Dezember 2020 Terezin Memorial LION KAHN abgerufen am 16 Februar 2021 Nachkriegszeitkartei abgerufen am 16 Februar 2021 a b c d e Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Dahlheimer Wolfgang mit einer Portratfotografie abgerufen am 4 November 2020 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Judische Gemeinde von Miltenberg S 110 abgerufen am 10 April 2021 a b c d Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Dahlheimer Leopold Leo mit einer Portratfotografie abgerufen am 22 Dezember 2020 Falkenstein Johanna In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden Bundesarchiv abgerufen am 10 April 2021 Heymann Berta In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden Bundesarchiv abgerufen am 10 April 2021 Dahlheimer Wolfgang In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden Bundesarchiv abgerufen am 10 April 2021 Stargardter Frieda Frida In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden Bundesarchiv abgerufen am 10 April 2021 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Dahlheimer Martin mit einer Portratfotografie im Alter von viereinhalb Jahren abgerufen am 4 November 2020 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Dahlheimer Rosa geb Solinger abgerufen am 14 Januar 2021 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Falk Edith abgerufen am 11 April 2021 Falk Rudolf Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 14 Januar 2021 Judisches Unterfranken Elias Fried abgerufen am 13 April 2021 Judisches Unterfranken Emilie Fried abgerufen am 13 April 2021 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken e V Fromm Hermann abgerufen am 15 Januar 2021 Abraham Hess pdf File Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 16 Januar 2021 Hess Abraham In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden Bundesarchiv abgerufen am 12 April 2021 Bella Berta Hess pdf File Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 16 Januar 2021 Hess Nanny Nathalia Anny geb Freudenberger Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 16 Januar 2021 Freudenberger Rika Ricka geb Hecht Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 16 Januar 2021 Siegfried Sally Hess pdf File Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 16 Januar 2021 a b c Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Stargardter Frieda geb Dahlheimer mit einer Portratfotografie abgerufen am 15 Januar 2021 a b Biografische Datenbank Judisches Unterfranken e V Heymann Leon abgerufen am 15 Januar 2021 a b Biografische Datenbank Judisches Unterfranken e V Heymann Berta geb Dahlheimer abgerufen am 15 Januar 2021 Hofmann Carolina geb Schloss Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 17 Januar 2021 a b Die judische Gemeinde von Miltenberg S 127 abgerufen am 13 April 2021 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken e V Hirsch Nanni geb Klingenstein abgerufen am 13 April 2021 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Klingenstein Siegmund abgerufen am 14 April 2021 Yad Vashem LAURA KLINGENSTEIN abgerufen am 14 April 2021 Ulrich Debler Die Judische Gemeinde von Miltenberg Sonderveroffentlichung aus dem Aschaffenburger Jahrbuch fur Geschichte Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes Bd 17 1995 Siehe auch Spessart Heft 7 1992 3 6 Lindheimer Marcus Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 31 Dezember 2020 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken e V Die Judische Gemeinde von Miltenberg S 135 abgerufen am 13 April 2021 Mannheimer Bertha geb Schloss Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 17 Januar 2021 BERTHA MANNHEIMER The Central Database of Shoah Victims Names Yad Vashem abgerufen am 17 Januar 2021 Tatort Miltenberg Nichts ist vergessen abgerufen am 13 April 2021 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Schmidt Ida geb Rosenbaum mit einer Portratfotografie abgerufen am 14 Dezember 2020 a b Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Stargardter Adolf mit einer Portratfotografie abgerufen am 15 Januar 2021 SALLI ULLMANN Meldung des Neffen Joey Ullmann Yad Vashem abgerufen am 29 Dezember 2020 EDITH ULLMANN Bundesarchiv Yad Vashem abgerufen am 29 Dezember 2020 Ullmann Irma Irene geb Selig Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 29 Dezember 2020 Weichsel Betty Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 29 Dezember 2020 Weichsel Ernestine geb Halle Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 29 Dezember 2020 Weichsel Julius Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 29 Dezember 2020 Weichsel Simon Biographische Datenbank Judisches Unterfranken e V abgerufen am 14 Januar 2021 Stolpersteine Rundgang gegen das Vergessen mit Rita Geffert In meine news de 8 Dezember 2018 abgerufen am 17 Dezember 2020 Weblinks BearbeitenStolpersteine eu Demnigs Website nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Stolpersteine in BayernOberbayern Burghausen Dachau Eichstatt Erding Feldafing Freising Grafrath Grobenzell Ingolstadt Kolbermoor Munchen Prutting Reit im Winkl Schongeising Stephanskirchen nbsp Niederbayern Deggendorf Landshut Passau Straubing Untergriesbach Vilshofen an der Donau WurmannsquickOberpfalz Amberg Lappersdorf Muhlhausen Nabburg Neumarkt in der Oberpfalz Regensburg Schierling Schwandorf VilseckOberfranken Altenkunstadt Bad Rodach Bamberg Burgkunstadt Coburg Forchheim Hirschaid Hof Saale Kronach Kulmbach Lichtenfels Lisberg Neustadt bei Coburg SelbMittelfranken Ansbach Baiersdorf Dinkelsbuhl Erlangen Lauf an der Pegnitz Markt Erlbach Neustadt an der Aisch Nurnberg Rothenburg ob der Tauber Scheinfeld Schnaittach Schwabach SimmelsdorfUnterfranken Aschaffenburg Aub Bad Bruckenau Bad Kissingen Estenfeld 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