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Die Liste der Stolpersteine in Gerolzhofen enthalt die Stolpersteine die vom Kolner Kunstler Gunter Demnig in Gerolzhofen verlegt wurden Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen die von den Nationalsozialisten ermordet deportiert vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewahlten Wohnsitz des Opfers Stolperstein in GerolzhofenDie erste Verlegungen in Gerolzhofen erfolgte am 1 Dezember 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Juden in Gerolzhofen 2 Liste der Stolpersteine 3 Verlegedaten 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseJuden in Gerolzhofen Bearbeiten Hauptartikel Judischer Friedhof Gerolzhofen Die judische Geschichte von Gerolzhofen begann mit einem Pogrom dem sogenannten Rintfleisch Pogrom des Jahres 1298 wahrend dessen auch Juden der Stadt ermordet wurden Um 1409 wird von einer Gefangensetzung von Juden berichtet Die Anzahl der Juden in Gerolzhofen war stets begrenzt Mitte des 14 Jahrhunderts sollen sich einige wenige von ihnen in der Stadt angesiedelt haben Johann II von Brunn ab 1411 Furstbischof von Wurzburg genehmigte im Jahr 1425 Juden sich im Orte niederzulassen Es waren aber nur wenige judische Familien die dieses Recht in Anspruch nahmen Als mogliches Grundungsdatum des judischen Friedhofs am Kapellenberg kursieren zwei Jahreszahlen 1640 und 1730 Im 18 Jahrhundert wurde er zur zentralen Begrabnisstatte fur die umliegenden Gemeinden Altenschonbach Gochsheim Frankenwinheim Lulsfeld Prichsenstadt Rimbach Traustadt 1715 wurde eine Chewra Kadischa ins Leben gerufen eine Beerdigungsbruderschaft 1888 entstand auch unter Mitwirkung umliegender Gemeinden eine Chewra Anoschim eine Beerdigungsschwesternschaft 1817 wurden auf den Matrikellisten insgesamt sieben judische Familienvorsteher genannt jeweils mit dem Erwerbszweig Raphael Bamberger Handel mit kleinen Ellenwaren Hirsch Hirschberger Schnitt und Weinhandel Lazarus Hirschberger Tuch und Spezereihandel Jacob Hitzinger Handel mit alten Kleidern Raphael Jacobi Schmusen die Witwe Rifka Schloss sie lebte von Kapitalien und etwas Wein und Schnitthandel sowie Joel Uhlfelder Schnitthandel Erst 1873 wurde in der Steingrabenstrasse eine Synagoge eingerichtet in einem von der Cultusgemeinde Gerolzhofen erworbenen und umgebauten Haus Es wurde ein Lehrer angestellt der zugleich Vorbeter und Schachter war 1907 wollte man die bisherige Religionsschule in eine offentliche judische Volksschule umwandeln 1900 betrug der Anteil der Juden an der Gesamtbevolkerung 6 8 Prozent das waren 148 Personen uberwiegend in Handel und Gewerbe tatig Die judische Gemeinde gehorte damals zum Rabbinatsbezirk Schweinfurt Im Ersten Weltkrieg fielen Siegmund Hahn und Abraham Marx In der Folge verminderte sich die Zahl der Juden in der Stadt leicht auf 115 Personen zur Jahreswende 1932 33 In den Anfangsjahren des NS Regimes wurde es mit dem Judenboykott in Gerolzhofen nicht ganz ernst genommen auch der Burgermeister kaufte noch 1936 in einem judischen Geschaft ein Die Novemberpogrome 1938 anderten die Lage der verbliebenen 70 judischen Mitburger dramatisch Ihre Wohnungen wurden durchsucht Mobel auf die Strasse geworfen Die Synagoge wurde nicht in Brand gesetzt weil man ein Ubergreifen der Flammen auf Nachbargebaude furchtete Judische Einwohner wurden misshandelt Einige fluchteten aus der Stadt anderen gelang noch rechtzeitig die Auswanderung Ende April 1942 wurden die wenigen verbliebenen Juden bis auf drei in Mischehe lebende deportiert Mitte September 1942 wurden auch diese drei deportiert Am 19 September 1942 war Gerolzhofen offiziell judenrein Von den 30 im Jahr 1942 deportierten Juden hat keiner uberlebt 1 2 Liste der Stolpersteine BearbeitenIn Gerolzhofen wurden elf Stolpersteine an funf Adressen verlegt Die Tabelle ist teilweise sortierbar die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen des Opfers Stolperstein Inschrift Standort Name Leben nbsp HIER WOHNTEMAX HENLEJG 1882DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDET Marktstrasse 7 nbsp Max Henle wurde am 16 August 1882 in Laupheim im Landkreis Biberach geboren Seine Eltern waren Simon Henle 1849 1925 und Jette geborene Loewenthal geboren 1854 Er hatte einen Bruder und drei Schwestern Nach seinem Schulbesuch in Ulm studierte Henle an der Koniglichen Industrieschule in Nurnberg Er leistete seinen Militardienst ab und war wahrend des Ersten Weltkrieges als Offiziers Stellvertreter eingesetzt Max Henle wurde dreimal schwer verwundet und erhielt das Eiserne Kreuz Zweiter Klasse 1923 heiratete er Meta Lichtenauer Das Paar hatte einen Sohn Paul Simon Henle geboren 1925 Nach der Hochzeit unterstutzte er seine Frau in der Fuhrung ihres Schuhgeschaftes in Gerolzhofen Er stand der SPD nahe Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurde er verhaftet Das couragierte Auftreten seiner Frau sorgte fur seine Freilassung Noch im selben Jahr musste das Geschaft aufgegeben werden Max Henle verdingte sich als Hilfsarbeiter 1939 richtete die Familie an die USA einen Einreiseantrag Das Begehren wurde von den Behorden in Minnesota abgelehnt 1941 wurde er mit seiner Familie in der Salzstrasse 12 zwangseinquartiert 3 Im April 1942 wurden er zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn nach Krasnystaw deportiert Max Henle seine Frau und sein Sohn haben die Shoah nicht uberlebt Alle Geschwister Berta geboren 1879 Cilli geboren 1883 Karl Josef geboren 1890 und Elise Mathilde geboren 1894 konnten in die Vereinigten Staaten fluchten Berta starb dort im November 1963 Cilli 1974 Franz Josef 1984 und Elise 1994 4 5 6 nbsp HIER WOHNTEMETA HENLEGEB LICHTENAUERJG 1883DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDET Marktstrasse 7 nbsp Meta Henle geborene Lichtenauer wurde am 13 April 1883 in Brunnau als siebentes Kind von Bernhard und Ernestine Lichtenauer geboren Lichtenauer war ein bekannter Name in Gerolzhofen Die Familien dieses Namens besassen Viehhandlungen und landwirtschaftliche Betriebe sowie eine Reihe von Einzelhandelsgeschaften in der Innenstadt 1911 starb ihr Vater und ihre Mutter grundete das Salamander Schuhgeschaft in der Marktstrasse 7 Spater ubernahm Meta Lichtenauer das Geschaft Ernestine Lichtenauer starb 1937 7 Henle wird als tuchtige Geschaftsfrau bezeichnet 5 1923 heiratete sie Max Henle am 15 August 1925 wurde der gemeinsame Sohn Paul geboren Das Schuhgeschaft fuhrte das Paar gemeinsam weiter Couragiert gelang es Meta Henle ihren Ehemann nach der Reichspogromnacht im November 1938 aus der sogenannten Schutzhaft zu befreien doch war es beiden klar dass sie als Juden keine Zukunft in Deutschland haben Noch im selben Jahr mussten sie das Geschaft aufgeben Bemuhungen in die USA auszuwandern scheiterten Meta Henle wurde gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn am 25 April 1942 nach Krasnystaw deportiert Meta Henle und ihre Familie haben die Shoah nicht uberlebt 8 Ihrem altesten Bruder Moritz der in Frankfurt am Main lebte gelang die Flucht nach Argentinien 5 Einige seiner Nachfahren kamen zur Verlegung der Stolpersteine aus Argentinien angereist nbsp HIER WOHNTEPAUL HENLEJG 1925DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDET Marktstrasse 7 nbsp Paul Simon Henle wurde am 15 August 1925 in Wurzburg als einziges Kind von Max Henle und Meta geborene Lichtenauer geboren Er galt als frohliches Kind mit ordentlichen Manieren Nach den Novemberpogromen von 1938 brachten ihn seine Eltern nach Furth weil sie ihn dort eher in Sicherheit wahnten Im Jahr 1939 ging er nach Kitzingen und begann eine Lehre als Koch 1941 kehrte er zu den Eltern nach Gerolzhofen zuruck Im April 1942 wurde er gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Vater nach Krasnystaw deportiert Paul Simon Henle und seine Eltern wurden Opfer der Shoah Ort und Zeitpunkt sind unbekannt 5 nbsp HIER WOHNTEAMALIE KOHNGEB SCHWABJG 1873FLUCHT 1939 HOLLANDINTERNIERT WESTERBORKDEPORTIERT 1943SOBIBORERMORDET 28 5 1943 Marktstrasse 20 nbsp Amalie Kohn geborene Schwab wurde am 21 Januar 1873 in Rimpar geboren Ihre Eltern waren die Viehhandler Salomon und Babette Schwab Sie hatte vier Geschwister und heiratete Hermann Kohn dem eine Eisenwarenhandlung gehorte Das Paar bekam zwei Kinder Rose geboren 1901 und Karl geboren 1907 Ihr Ehemann wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zweimal in sogenannte Schutzhaft genommen 1933 in Schweinfurt 1934 in Gerolzhofen Der Familie gelang es zumindest fur Sohn Karl ein Visum fur die USA zu bekommen er fluchtete rechtzeitig Nachdem die Kohns wirtschaftlich geschadigt wurden durch Boykottaufrufe mussten sie 1937 die Eisenwarenhandlung zu einem Schleuderpreis verkaufen Das Paar zog im Februar 1939 zur Tochter Rose nach Amsterdam Von hier wollten sie versuchen ebenfalls in die USA zu gelangen Sie wurden 1943 im Durchgangslager Westerbork interniert sie waren wahrscheinlich durch einen Spitzel an die Gestapo verraten worden Von dort wurden Amalie Kohn und ihr Mann am 25 Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert Amalie Kohn und ihr Ehemann wurden dort am 28 Mai 1943 kurz nach der Ankunft im Lager ermordet Ihre Tochter Rose war seit 1927 mit dem Bankier Ludwig Loewenthal verheiratet Sie wurde 1943 zusammen mit ihrer Familie nach Theresienstadt deportiert Sie uberlebte das Lager und wurde am 8 Mai 1945 befreit Ihr Ehemann und ihr Sohn Willi wurden beide in Lagern ermordet Rose Lowenthal emigrierte nach dem Krieg in die USA und heiratete erneut und nahm im Zuge dessen den Namen Lowell an Sie starb im Jahr 2000 Fur ihren Ehemann und ihren Sohn wurden in Bad Kissingen Stolpersteine verlegt Amalie Kohns Sohn Karl wurde in den USA ebenfalls Eisenhandler und starb 1983 im Alter von 76 Jahren Der Kohn Charitable Trust finanziert eine Hermann and Amalie Kohn Professorship of Social Justice and Social Policy an der University of Michigan 9 10 11 nbsp HIER WOHNTEHERMANN KOHNJG 1871 SCHUTZHAFT 1934GEFANGNIS GEROLZHOFENFLUCHT 1939 HOLLANDINTERNIERT WESTERBORKDEPORTIERT 1943SOBIBORERMORDET 28 5 1943 Marktstrasse 20 nbsp Hermann Kohn wurde am 2 April 1871 in Lulsfeld geboren Er hatte acht Geschwister seine Eltern hatten einen Gemischtwarenladen Im Jahr 1899 erwarb er in Gerolzhofen ein Haus und eroffnete in diesem eine Eisenwarenhandlung Kohn heiratete Amalie Schwab das Paar hatte zwei Kinder Rose geboren 1901 und Karl geboren 1907 Hermann Kohn wurde 1933 in Schweinfurt und 1934 in Gerolzhofen in sogenannte Schutzhaft genommen Vorsorglich besorgte die Familie fur Sohn Karl ein Visum der 1936 in die USA fluchten konnte Ein Banner mit der Aufschrift Wer bei Juden kauft ist ein Volksverrater wurde aufgestellt um der Familie wirtschaftlich zu schaden 1937 verkauften sie das Geschaft zum Schleuderpreis zwei Jahre spater folgten sie der Tochter Rose nach Amsterdam sie hofften von hier noch in die USA ausreisen zu konnen Dies war ihnen nicht mehr moglich 1943 erfolgte ihre Internierung im Lager Westerbork Von dort wurden Hermann Kohn und seine Frau am 25 Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert Hermann Kohn und seine Frau wurden dort am 28 Mai 1943 kurz nach der Ankunft im Lager ermordet 9 10 Sein Sohn Karl trat in die Fussstapfen seines Vaters und eroffnete ebenfalls ein Eisenwarengeschaft in den USA er starb 1983 Seine Tochter Rose wurde 1943 mit ihrer Familie deportiert sein Schwiegersohn Ludwig Loewenthal und sein Enkel wurden in Lagern ermordet seine Tochter konnte uberleben und wanderte 1946 in die USA aus sie starb 2000 im Alter von 99 Jahren Stolpersteine fur seinen Enkel und seinen Schwiegersohn wurden in Bad Kissingen verlegt nbsp HIER WOHNTEKATHILANGSTADTERGEB LICHTENAUERJG 1884DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDET Bahnhofstrasse 5 nbsp Katharina Langstadter geborene Lichtenauer genannt Kathi geboren am 5 November 1880 in Gerolzhofen war eins der elf Kinder von Raphael Langstadter sen und Milka geborene Susmann 1906 heiratete sie den Metzger Heinrich Langstadter aus Memmelsdorf Das Paar hatte zumindest einen Sohn Bruno Ihr Ehemann fiel 1917 im Ersten Weltkrieg Ihr Sohn kam im Alter von neun Jahren zu seinem Onkel Ludwig Langstadter der ab 1908 Religionslehrer und Kantor in Ober Ingelheim war Dort wuchs er gemeinsam mit seinem Cousin Kurt Langstadter auf Katharina Langstadter kehrte 1935 als Witwe nach Gerolzhofen zuruck und fand Unterkunft bei Familie Brodmann in der Bahnhofstrasse Am 25 April 1942 wurde sie nach Krasnystaw im Osten deportiert Ihre Transportnummer war 460 Katharina Langstadter wurde vom NS Regime ermordet 12 13 14 Ihr Sohn der 1936 mit seiner Frau emigrieren konnte uberlebte in Palastina Das Paar hatte zumindest eine Tochter Yael Scharf und zumindest zwei Enkelkinder Orit und Liat Er starb 1971 15 16 nbsp HIER WOHNTEALBERTLICHTENAUERJG 1925DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDET Bahnhofstrasse 16 nbsp Albert Lichtenauer wurde am 14 Marz 1925 in Gerolzhofen geboren Seine Eltern waren Raphael Lichtenauer und Jenny geborene Berliner Er hatte einen knapp vier Jahre alteren Bruder Gustav Sein Vater betrieb einen Viehhandel und eine Landwirtschaft 1938 wurde Lichtenauer wegen seiner judischen Herkunft der Schule verwiesen Daraufhin bereitete er sich in einem Landwerk auf die Emigration nach Palastina vor die jedoch nicht mehr gelang Gemeinsam mit seinen Eltern wurde er am 25 April 1942 nach Krasnystaw deportiert und im dortigen Ghetto interniert Albert Lichtenauer und seine Eltern wurden Opfer der Shoah Wann und wo ist nicht bekannt 17 Zahlreiche Verwandte wurden ebenfalls ermordet einige konnten rechtzeitig nach Kolumbien fluchten Seinem Bruder war die Flucht nach Palastina bereits im Sommer 1936 gelungen Er konnte uberleben und eine Familie grunden nbsp HIER WOHNTEJANETTELICHTENAUERJG 1881DEPORTIERT 1941RIGA JUNGFERNHOFERMORDET Bahnhofstrasse 16 nbsp Janette Lichtenauer wurde am 25 April 1881 in Gerolzhofen als viertes Kind von Abraham und Sara Lichtenauer geboren Sie war behindert und zog in den spaten 1930er Jahren gemeinsam mit ihrer damals 87 jahrigen Mutter und der 83 jahrigen blinden Tante Fanny in ein Wurzburger Altenheim Ihre Mutter und ihre Tante starben 1940 und 1941 und sind auf den judischen Friedhofen von Wurzburg und Gerolzhofen beerdigt Am 29 November 1941 wurde Janette Lichtenauer uber Nurnberg nach Riga deportiert in das provisorische KZ Jungfernhof Fur den Zwangstransport musste sie eine Fahrkarte zum Preis von 60 RM losen 18 Es war der kalteste Winter seit 1756 die Eisenbahnwaggons sollen ungeheizt gewesen sein Ungefahr 95 aller Deportierten verloren im Baltikum ihr Leben Auch Janette Lichtenauer wurde ein Opfer der Shoah Wann und wo ist unbekannt 17 19 20 Ihr Bruder Rafael dessen Frau und Sohn sowie zahlreiche weitere Verwandte wurden in den Vernichtungslagern des NS Regimes ermordet nbsp HIER WOHNTEJENNYLICHTENAUERGEB BERLINERJG 1893DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDET Bahnhofstrasse 16 nbsp Jenny Lichtenauer geborene Berliner wurde am 5 September 1893 in Westheim geboren Ihre Eltern waren Gustav Berliner auch Gump Mordechai 1859 1921 und Luise geborene Ditmann um 1859 1934 Sie hatte drei Schwestern und vier Bruder 1920 heiratete sie Rafael Lichtenauer Landwirt und Viehhandler in Gerolzhofen Sie zog zu ihrem Ehemann Das Paar hatte zwei Sohne Gustav geboren am 12 Juni 1921 und Albert geboren am 14 Marz 1925 Jenny Lichtenauer war Hausfrau und bekannt fur ihre schonen Handarbeiten und Stickereien Nach der Machtergreifung Hitlers wurde zuerst der alteste Sohn Gustav in Sicherheit gebracht Er wanderte 1936 nach Palastina aus Lichtenauer wurde gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn Albert am 25 April 1942 nach Krasnystaw deportiert Jenny Lichtenauer ihr Ehemann und ihr Sohn Albert haben die Shoah nicht uberlebt 17 21 Auch funf ihrer Geschwister und deren Ehepartner wurden vom NS Regime in den Osten deportiert und dort ermordet Meta Pflaum geboren 1884 Nathan Berliner geboren 1885 Isidor Berliner geboren 1887 Jakob Berliner geboren 1894 und Frieda Daniel geboren 1900 22 Ihr Sohn Gustav konnte in Palastina uberleben nannte sich Mordechai Lichtenauer und grundete dort eine Familie nbsp HIER WOHNTERAFAELLICHTENAUERJG 1878DEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDET Bahnhofstrasse 16 nbsp Rafael Lichtenauer wurde am 26 September 1878 als drittes von zehn Kindern von Abraham und Sara Lichtenauer in Gerolzhofen geboren Seine Familie genoss hohes Ansehen in der Stadt Er wurde Landwirt und Viehhandler und heiratete 1920 Jenny Berliner Das Paar hatte zwei Sohne Gustav geboren am 12 Juni 1921 und Albert geboren am 14 Marz 1925 Sein Betrieb befand sich in der heutigen Bahnhofstrasse 16 und es florierte bis zur Machtergreifung Hitlers Rafael Lichtenauer war bestens integriert er zahlte zu den Grundungsmitgliedern des Steigerwaldklubs Seinen alteren Sohn brachte er in Sicherheit er wurde zuerst nach Frankfurt am Main geschickt um sich dort fur die Auswanderung zu qualifizieren 1936 emigrierte der 15 jahrige Gustav nach Palastina Im April 1942 wurde Lichtenauer zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Albert nach Krasnystaw deportiert Rafael Lichtenauer und seine Frau und sein Sohn Albert haben die Shoah nicht uberlebt sie wurden vom NS Regime ermordet 17 23 Seine behinderte Schwester Janette wurde 1941 nach Riga deportiert und ebenfalls vom NS Regime ermordet Sein Sohn Gustav uberlebte in Palastina Er nannte sich dort Mordechai heiratete und hatte zumindest drei Kinder Er starb am 7 November 2007 in Yafo 24 nbsp HIER WOHNTESTEFAN LOBHARDTJG 1897 SCHUTZHAFT 1938GEFANGNIS GEROLZHOFENDEPORTIERT 1942KRASNYSTAWERMORDET Marktplatz 15 nbsp Stefan Lobhardt wurde am 17 August 1897 in Gerolzhofen geboren Seine Eltern waren Hermann Lobhardt und Auguste auch Jette geborene Schwarzschild Er hatte einen Bruder Otto Bruno geboren 1908 Stefan Lobhardt besuchte das Gymnasium in Schweinfurt ab 1913 war er Lehrling im Geschaft seines Vaters ein Geschaft fur Manufakturwaren Kurz und Weisswollwaren am Marktplatz 15 Er verblieb im Haus seines Vaters und hatte das Geschaft ubernehmen sollen Nach Boykottaufrufen ging der Umsatz so stark zuruck dass es 1938 aufgelost wurde 1938 wurde Lobhardt in sogenannte Schutzhaft genommen und im Gefangnis von Gerolzhofen inhaftiert Er verliess das Wohnhaus seines Vaters und lebte zuletzt im Marktplatz 131 Sein Vater versuchte im Marz 1942 mit einem Bittschreiben an den Landrat die Deportation von Stefan Lobhardt zu verhindern Er wies auf die verminderte Arbeitsfahigkeit seines Sohnes hin Er hatte 1937 bei der Belieferung von Kunden mit dem Fahrrad einen schweren Unfall mit Gehirnerschutterung und Schadelbruch Infolgedessen erlitt er immer wieder epileptische Anfalle Des Weiteren hatte er seit seiner Geburt einen Gehfehler Die Bitte wurde abgelehnt Am 25 April 1942 wurde er nach Krasnystaw deportiert Stefan Lobhardt wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 25 10 Sein Vater starb kurz nach der Deportation seines Sohnes er wurde heimlich auf dem israelitischen Friedhof beerdigt Seine Mutter war um 1941 verstorben Eine Grossnichte seines Vaters Hilda Bruckheimer fuhrte ab Januar 1941 den Haushalt und lebte zusammen mit ihrer Schwester mit Sohn und Vater Lobhardt Auch Hilda und Hedwig Bruckheimer wurden 1942 deportiert und ermordet Sein Bruder Otto Bruno fluchtete mit seiner Frau Kathe in die USA und uberlebte 26 1 Verlegedaten BearbeitenVersuche im Jahr 2006 Stolpersteinverlegungen in Gerolzhofen behordlich genehmigt zu bekommen scheiterten 27 Nach acht Jahren erfolgte ein Umdenken Die Stolpersteine von Gerolzhofen wurden von Gunter Demnig an folgenden Tagen verlegt 1 Dezember 2014 Marktstrasse 7 19 September 2015 Marktplatz 15 Marktstrasse 20 10 27 Mai 2016 Bahnhofstrasse 5 und 16Die Patenschaft fur die Stolpersteine der Familie Henle ubernahmen Bundesminister a D Michael Glos der Ortsverein der SPD und das geo net das Netzwerk fur Gerolzhofen Die Stolpersteine von Gerolzhofen werden regelmassig gereinigt teilweise auch von den Pfadfindern Der Verein KulturForum e V Gerolzhofen stellt die Reinigungsmittel bereit Es werden auch regelmassig Fuhrungen veranstaltet beispielsweise im Januar 2018 unter dem Titel Verwehte Spuren von Stadtfuhrerin Evamaria Brauer 28 Siehe auch BearbeitenListe der Stolpersteine in FrankenwinheimWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stolpersteine in Gerolzhofen Sammlung von Bildern Stolpersteine eu Demnigs WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten a b Alemannia Judaica Gerolzhofen Landkreis Schweinfurt Judische Geschichte Synagoge abgerufen am 20 November 2020 Aus der Geschichte der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Gerolzhofen Unterfranken Bayern abgerufen am 20 November 2020 Main Post Spuren einer judischen Familie abgerufen am 17 November 2020 Main Post Die Henles 1 Dezember 2014 a b c d Alemannia Judaica Auf Spurensuche Stolperstein Flyer abgerufen am 17 November 2020 Epidat Ella Lowenthal geb Weil 5 2 1911 abgerufen am 17 November 2020 Todesfallanzeige Ernestine Lichtenauer abgerufen am 17 November 2020 The Central Database of Shoah Victims Names META HENLE abgerufen am 17 November 2020 a b University of Michigan Biography of Hermann and Amalie Kohn abgerufen am 18 November 2020 a b c d Main Post Stolpersteine erinnern an drei weitere ermordete Mitburger abgerufen am 18 November 2020 Lowenthal Rose abgerufen am 18 November 2020 The Central Database of Shoah Victims Names hat drei Eintrage zur Person alle abgerufen am 18 November 2020 KATHARINA LANGSTADTER beruhend auf dem Gedenkbuch des Bundesarchivs KATHI LANGSTADTER beruhend auf einer Todesfallmeldung von Miriam Kuperberg Shvartz Tamir einer Verwandten aus dem Jahr 1999 und KATY LANGSTETER beruhend auf einer Todesfallmeldung ihrer Schwester Frieda Schwarz Diese Quelle gibt abweichend das Geburtsjahr 1884 an Main Post Nur einer aus der grossen Familie Lichtenauer uberlebte 30 Mai 2016 Main Post Sie haben wenigstens ihre Namen wieder 30 Mai 2016 Abbildung des Stolpersteins Allgemeine Zeitung Bewegende Spurensuche in Ingelheim 25 April 2019 Main Post Ein aufwuhlendes Geburtstagsgeschenk 24 April 2019 a b c d Main Post Wurzburg Nur einer aus der grossen Familie Lichtenauer uberlebte 30 Mai 2016 rijo research 2 0 A journey to death the deportation of November 1941 from Nuremberg to Riga Jungfernhof abgerufen am 18 November 2020 Buch der Erinnerung Die ins Baltikum deportierten deutschen osterreichischen und tschechoslowakischen Juden hg vom Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge e V Riga Komitee der deutschen Stadte Wolfgang Scheffler Diana Schulle de Gruyter 2011 S 555 Main Post Es teilen so viele das gleiche Los abgerufen am 18 November 2020 The Central Database of Shoah Victims Names hat zwei Eintrage zur Person alle abgerufen am 19 November 2020 JENNY LICHTENAUER beruhend auf einer Todesfallmeldung ihres Sohnes Gustav aus dem Jahr 1955 und JENNY LICHTENAUER beruhend auf einer Todesfallmeldung ihres Sohnes Gustav aus dem Jahr 1999 mit einer Portratfotografie The Central Database of Shoah Victims Names alle Eintrage beruhend auf dem Gedenkbuch des Bundesarchivs alle abgerufen am 19 November 2020 META PFLAUM NATHAN BERLINER ISIDOR BERLINER JACOB BERLINER und FRIEDA DANIEL The Central Database of Shoah Victims Names hat funf Eintrage zur Person alle abgerufen am 19 November 2020 RAPHAEL LICHTENAUER beruhend auf dem Gedenkbuch des Bundesarchivs RAPHAEL LICHTENAUER beruhend auf einer Todesfallmeldung seines Sohnes Gustav aus dem Jahr 1955 LICHTENAUER beruhend auf einer undatierten Todesfallmeldung seines Sohnes Gustav mit einer Portratfotografie des Opfers RAPHAEL LICHTENAUER beruhend auf einer Todesfallmeldung von Abbe Dolin einer Freundin der Familie aus dem Jahr 1995 und RAFFAEL LICHTENAUER beruhend auf einer Todesfallmeldung von Miriam Tamir Schwartz einer entfernten Verwandten aus dem Jahr 1999 Main Post Wurzburg Selbst an der Pest waren die Juden schuld 13 Dezember 2006 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Lobhardt Stefan abgerufen am 20 November 2020 Biografische Datenbank Judisches Unterfranken Lobhardt Auguste geb Schwarzschild abgerufen am 20 November 2020 Main Post Es ging um andere Form des Gedenkens abgerufen am 20 November 2020 Gerolzhofen Verwehte Spuren Rundgang zu den Stolpersteinen abgerufen am 20 November 2020 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Stolpersteine in BayernOberbayern Burghausen Dachau Eichstatt Erding Feldafing Freising Grafrath Grobenzell Ingolstadt Kolbermoor Munchen Prutting Reit im Winkl Schongeising Stephanskirchen nbsp Niederbayern Deggendorf Landshut Passau Straubing Untergriesbach Vilshofen an der Donau WurmannsquickOberpfalz Amberg Lappersdorf Muhlhausen Nabburg Neumarkt in der Oberpfalz Regensburg Schierling Schwandorf VilseckOberfranken Altenkunstadt Bad Rodach Bamberg Burgkunstadt Coburg Forchheim Hirschaid Hof Saale Kronach Kulmbach Lichtenfels Lisberg Neustadt bei Coburg SelbMittelfranken Ansbach Baiersdorf Dinkelsbuhl Erlangen Lauf an der Pegnitz Markt Erlbach Neustadt an der Aisch Nurnberg Rothenburg ob der Tauber Scheinfeld Schnaittach Schwabach SimmelsdorfUnterfranken Aschaffenburg Aub Bad Bruckenau Bad Kissingen Estenfeld Frankenwinheim Gaukonigshofen Gemunden am Main Gerolzhofen Goldbach Grossostheim Hochberg Karlstadt Kitzingen Kleinlangheim 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