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Die Liste der Stolpersteine in Deggendorf enthalt die Stolpersteine die vom Kolner Kunstler Gunter Demnig in der niederbayrischen Kreisstadt Deggendorf verlegt wurden Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen die von den Nationalsozialisten ermordet deportiert vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewahlten Wohnsitz des Opfers Stolpersteine in DeggendorfDie ersten und bislang einzigen Verlegungen in Deggendorf erfolgten am 2 Oktober 2012 Der Vorschlag ein Teil des Demnigschen Projektes zu werden erfolgte durch die Grunen Stadtratin Renate Franzel Inhaltsverzeichnis 1 Zur Geschichte der judischen Gemeinde 2 Liste der Stolpersteine 3 Verlegung 4 Umbenennung von Strassen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseZur Geschichte der judischen Gemeinde Bearbeiten nbsp Der Judenmord in DeggendorfSpatestens ab dem 13 Jahrhundert lebten Juden in Deggendorf Am 30 September 1338 verbrannte oder erschlug die Deggendorfer Bevolkerung unter Fuhrung ihres Stadtrichters Conrad von Freyberg uber 400 judische Manner Frauen und Kinder alle Juden des Ortes Viele Burger der Stadt waren bei judischen Kaufleuten und Geldverleihern hoch verschuldet Anstatt ihre Schulden zu bezahlen ermordeten und beraubten sie die Juden Der nachtraglich mundlich 1361 schriftlich 1388 konstruierte Vorwurf lautete auf Hostienschandung ein Grundmuster der mittelalterlichen Judenpogrome Der bayerische Herzog verzieh obwohl der Herzog den Juden gegen Geld seinen Schutz zugesichert hatte Ihre Beute durften die Deggendorfer behalten auch der Regensburger Bischof vergab Der Pogrom in Deggendorf war der Ausloser fur uber 20 weitere Pogrome uber Altbayerns Grenzen hinaus An Stelle der vermutlich damals zerstorten Synagoge bauten die Deggendorfer in der Folge eine Kirche die Heilig Grab Kirche eingeweiht 1360 Vom 30 September bis zum 4 Oktober 1361 fand erstmals eine Prozession zum Gedenken an das Pogrom mit einem funftagigen Ablass statt genannt Deggendorfer Gnad Mit dieser alljahrlichen Prozession wurde der Antisemitismus des Mittelalters bis ins 20 Jahrhundert hinein weitertradiert Die Wallfahrt wurde zu einer lukrativen Einnahmequelle fur Deggendorf 1721 kamen etwa 40 000 Pilger zur Prozession im festen Glauben Juden hatten dort anno 1338 Hostien geschandet 1 Erst 1992 wurde die Wallfahrt vom Regensburger Bischof verboten Nach der Aufhebung des Jahrhunderte andauernden Ansiedlungsverbotes in Bayern siedelten sich 1871 wieder zwei Juden in Deggendorf an 1880 waren von 6 226 Einwohnern acht Menschen judischen Glaubens Zur Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebten in Deggendorf 17 judische Bewohner 1933 hatte ein ansassiger Malermeister von damals amtierenden Burgermeister Anton Reus die sofortige Entfernung samtlicher Juden verlangt doch lehnte dieser ab Auch die Drohung des Malermeister Reus aus dem Fenster zu werfen anderte nichts an der Ablehnung der Forderung Reus wurde zwar Mitglied der NSDAP aber trotzdem aus seinem Amt entfernt Am 1 April 1933 erfolgte der erste Boykott judischer Geschafte dies betraf Lauchheimer amp Roederer das Kaufhaus Merkur und das Kaufhaus Silber Das Kaufhaus Silber bestand noch bis 1935 das Kaufhaus Merkur wurde 1936 verkauft Im April 1942 lebten nur noch 8 Menschen judischen Glaubens in Deggendorf Mitte Marz 1942 erhielten die in Deggendorf ansassigen Familien Lauchheimer und Schwarz Merkblatter von der Gestapo Ihnen wurde mitgeteilt Sie werden eine neue Heimat im Osten finden und dort kunftig unbehelligt leben und arbeiten Fur die Abreise zur neuen Heimat wurde ihnen gestattet einen Koffer einen Rucksack und eine Bettrolle mitzunehmen Lebensmittelkarten mussten abgegeben werden auch die Wohnungen mussten gereinigt ubergeben werden Das Gepack musste am Donnerstag dem 2 April 1942 zur Polizeiwache gebracht werden die betroffenen Familien hatten am Karfreitag dem 3 April 1942 vor dem Rathaus zu stehen nbsp Heil und Pflegeanstalt Deggendorf spater Kaserne spater Lager fur Uberlebende des HolocaustAm Vorabend des Abtransportes hatten sich alle judischen Familien auch die noch nicht zum Transport befohlene befreundete Familie Roederer bei einer befreundeten Familie versammelt spater gingen sie zur Wohnung der Lauchheimer Roederers auch zwei ehemalige Angestellte fanden sich zur Verabschiedung ein Am nachsten Tag wurden beide Familien mit einem LKW nach Regensburg gebracht und von dort in den Osten deportiert In ihren Akten wurde unbekannt verzogen vermerkt Einige Wochen spater am 29 Mai 1942 musste auch Familie Roederer Deggendorf verlassen und im September 1942 wurde das betagte Ehepaar nach Theresienstadt deportiert Am 29 Mai 1942 war Deggendorf Judenrein 2 Unmittelbar nach dem Untergang des NS Regimes hatte Deggendorf etwa vier Jahre lang eine grosse judische Gemeinschaft In der Heil und Pflegeanstalt Deggendorf vom NS Regime als Kaserne genutzt wurde im September 1945 ein UNRRA Camp eingerichtet Dort fanden zeitweilig bis zu 2000 Personen Unterkunft teilweise displaced persons teilweise Uberlebende aus Theresienstadt Den grossten Anteil stellten in der Folge polnische Juden die nach dem Pogrom von Kielce und anderen Gewalttaten des Jahres 1946 gefluchtet waren Im Lager war fur koschere Kuche gesorgt es gab eine Betstube eine Talmud Thora Schule und ein Ritualbad weiters auch Bildungs und Kultureinrichtungen beispielsweise einen Kindergarten eine Volksschule eine Berufsschule und eine Bibliothek Fur das Lager wurde eine eigene Wahrung ausgestellt Fur die Sicherheit sorgte die Lagerpolizei 3 Liste der Stolpersteine BearbeitenDie Tabelle ist teilweise sortierbar die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen Bild Inschrift Standort Person Leben nbsp HIER WOHNTEILSELAUCHHEIMERJG 1921DEPORTIERT 1942SCHICKSAL UNBEKANNT Oberer Stadtplatz 13 nbsp Ilse Amalie Lauchheimer wurde am 3 April 1921 geboren Sie war die Tochter von Julius Isidor Lauchheimer aus erster Ehe mit Rosa geb Neuburger Sie hatte eine altere Schwester die 1911 geboren wurde Ihre Mutter verstarb 1934 4 Sie wurde am 3 April 1942 am Karfreitag zusammen mit ihrem Vater ihrer Stiefmutter und der Familie Scharf in einem LKW nach Regensburg gebracht und von dort in ein Vernichtungslager im Osten deportiert Ilse Amalie Lauchheimer und ihre Familie wurden dort vom NS Regime im Rahmen der Shoah ermordet 5 Ilse Lauchheimers Schwester zog 1934 nach Munchen und wanderte dann in die USA aus wo sie eine verehelichte Rothschild wurde und mit ihrem Mann in Los Angeles lebte nbsp HIER WOHNTEJULIUS ISIDORLAUCHHEIMERJG 1877 SCHUTZHAFT 1938DACHAUDEPORTIERT 1942SCHICKSAL UNBEKANNT Oberer Stadtplatz 13 nbsp Julius Isidor Lauchheimer wurde am 18 Juni 1877 in Schopfloch in Mittelfranken geboren Seine Eltern waren Samuel Lauchheimer 1846 1932 und Sara geb Jandorf 1850 1924 Er hatte funf Schwestern und funf Bruder Er diente im Ersten Weltkrieg und wurde mehrfach fur seine Tapferkeit ausgezeichnet Lauchheimer war zweimal verheiratet Mit seiner ersten Frau Rosa geb Neuburger verstorben 1934 hatte er zumindest zwei Tochter die altere wurde 1911 geboren die jungere Ilse 1921 4 Seine zweite Frau war Klementine geb Haas Er begrundete ein Bekleidungs und Textilgeschaft am Oberen Stadtplatz welches er gemeinsam mit seinem Verwandten Leopold Roderer fuhrte Heute befindet sich an dieser Stelle das Schuhgeschaft Dettweiler 1 Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurde das Geschaft geschlossen es war das letzte judische Geschaft in der Stadt Isidor Lauchheimer wurde im KZ Dachau inhaftiert Im Dezember 1938 wurden er und Roederer wieder entlassen das Geschaftshaus mussten sie verkaufen Ihnen blieb eine Wohnung im Haus die die zwei Familien zusammen bewohnten Die Lauchheimers versuchten zu fluchten der Chefarzt des ortlichen Krankenhauses Wilhelm Holz hatte ihnen eine Herzkur im Ausland verschrieben doch die Behorden verweigerten die Zustimmung 2 Er wurde am 3 April 1942 am Karfreitag zusammen mit seiner Tochter seiner zweiten Ehefrau und der Familie Scharf in einem LKW nach Regensburg gebracht und von dort in ein Vernichtungslager im Osten deportiert Julius Isidor Lauchheimer und seine Familie wurden dort vom NS Regime im Rahmen der Shoah ermordet Des Weiteren wurde auch seine Schwester Paula verheiratete Jochsberger sowie deren Ehemann Ignatz und der gemeinsame Sohn des Paares Otto David ermordet 6 7 8 Seine altere Tochter konnte die Shoah in der Emigration uberleben Sie wurde eine verheiratete Rothschild und lebte mit ihrem Ehemann in Los Angeles Sie und ihre Cousine die uberlebende Tochter der Roederers liessen uber einen Munchener Anwalt ihren Erbanspruch bezuglich des arisierten und versteigerten Besitzes ihrer Eltern regeln 2 nbsp HIER WOHNTEKLEMENTINELAUCHHEIMERGEB HAASJG 1896DEPORTIERT 1942SCHICKSAL UNBEKANNT Oberer Stadtplatz 13 nbsp Klementine Lauchheimer geb Haas wurde am 18 November 1896 in Neudenau geboren Sie heiratete Julius Isidor Lauchheimer Kaufmann in Deggendorf Sie war dessen zweite Ehefrau Die Ehe blieb kinderlos Das Ehepaar suchte nach einer Moglichkeit das Land zu verlassen und sich und die Tochter des Ehemannes in Sicherheit zu bringen Der Versuch misslang obwohl ihnen vom Chefarzt des ortlichen Krankenhauses Wilhelm Holz eine Herzkur im Ausland verschrieben worden war Die Behorden verweigerten die Zustimmung 2 Klementine Lauchheimer wurde im April 1942 uber Regensburg in ein Vernichtungslager im Osten deportiert gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Stieftochter Sie wurde am 3 April 1942 am Karfreitag zusammen mit ihrem Ehemann und ihrer jungeren Stieftochter sowie der Familie Scharf in einem LKW nach Regensburg gebracht und von dort in ein Vernichtungslager im Osten deportiert Klementine Lauchheimer und ihre Familie wurden dort vom NS Regime im Rahmen der Shoah ermordet 9 nbsp HIER WOHNTEEMMA ROEDERERGEB NEUBURGERJG 1885DEPORTIERT 1942THERESIENSTADT1944 AUSCHWITZERMORDET Oberer Stadtplatz 13 nbsp Emma Roederer auch Roderer geb Neuburger wurde am 14 Februar 1885 in Cham geboren Sie heiratete Leopold Roederer einen Kaufmann in Deggendorf Die Familie entging der Deportation aus Deggendorf da ein Arzt bescheinigte dass Emma Roederer nicht transportfahig ware Am 29 Mai 1942 mussten die Roederers Deggendorf verlassen und wohnten zuletzt in einer Sammelwohnung in der Schaffnerstrasse 2 in Regensburg Am 24 August 1942 verkauften sie ihre Wertpapiere und am 8 September darauf uberwiesen sie dem Reichsverband der deutschen Juden 22 000 RM fur diesen Betrag sollen sie im Altenheim in Theresienstadt unterkommen Emma Roederer und ihr Mann hatten dafur ihre Schlafzimmereinrichtung mitgenommen doch durften sie schlussendlich nur eine Handtasche mitnehmen Am 23 September 1942 wurde das Ehepaar von Nurnberg nach Theresienstadt mit dem Transport II 26 Zug Da 518 deportiert Emma Roederes Nummer auf dem Transport war 640 Am 18 Mai 1944 wurde sie mit dem Transport Eb 10 von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert Emma Roederer hat die Shoah nicht uberlebt sie verlor ihr Leben 1944 in Auschwitz Ihr Mann verlor sein Leben am 26 Januar 1944 vermutlich schon in Theresienstadt vor der Weiterreise nach Auschwitz 11 12 13 2 nbsp HIER WOHNTELEOPOLD ROEDERERJG 1876DEPORTIERT 1942THERESIENSTADTERMORDET 26 1 1944 Oberer Stadtplatz 13 nbsp Leopold Roederer wurde am 12 April 1876 in Schmieheim geboren Er war Kaufmann in Deggendorf Mit seiner ersten Frau hatte er die 1914 geborene Tochter Lotte Sophie In zweiter Ehe war er mit Emma geb Neuburger verheiratet In der sogenannten Reichskristallnacht dem Novemberpogrom der deutschen Nationalsozialisten an den Juden im Jahr 1938 endete die 30 Jahre lang erfolgreiche Geschaftstatigkeit der Familien Lauchheimer und Roederer Plakate verkundeten Judengeschaft ab heute geschlossen Zwar gab es keine Demolierungen doch wurden die beiden Inhaber Julius Isidor Lauchheimer und Leopold Roederer verhaftet und in sogenannte Schutzhaft genommen Es gab keinen Haftbefehl und keine richterliche Anordnung Sie wurden ins KZ Dachau verbracht Nach der Entlassung mussten sie ihr Geschaftshaus verkaufen Sie durften aber im Haus noch eine Wohnung zusammen mit der Familie Lauchheimer bewohnen Ein Gutachten eines Arztes das seiner Frau bescheinigte nicht transportfahig zu sein rettete das Paar vor der Deportation bei der die anderen zwei noch in Deggendorf verbliebenen Familien das befreundete Paar Lauchheimer sowie die Familie Scharf deportiert wurden Das Ehepaar Roederer musste am 29 Mai 1942 Deggendorf verlassen und wohnte zuletzt in einer Sammelwohnung in der Schaffnerstrasse 2 in Regensburg Sie verkauften ihre Wertpapiere zahlten 22 000 RM an den Reichsverband der deutschen Juden gegen und kauften damit einen Platz im Altenheim von Theresienstadt Am 23 September 1942 wurde das Ehepaar von Nurnberg nach Theresienstadt mit dem Transport II 26 Zug Da 518 deportiert Seine Nummer auf diesem Transport war die 639 Leopold Roederer wurde am 26 Januar 1944 in Theresienstadt ermordet 11 14 Sein Vermogen wurde vom NS Staat eingezogen das bewegliche Hab und Gut wurde versteigert 14 Seine Frau wurde im selben Jahr vom NS Regime in Auschwitz ermordet Seine Tochter war 1939 nach England gefluchtet von dort ging sie nach New York wo sie als Lotte S Frost lebte Sie und ihre Cousine die uberlebende Tochter der Lauchheimers liessen uber einen Munchener Anwalt ihren Erbanspruch bezuglich des arisierten und versteigerten Besitzes ihrer Eltern regeln 2 nbsp HIER WOHNTEHEINRICH SCHARFJG 1880DEPORTIERT 1942SCHICKSAL UNBEKANNT Pferdemarkt 8 nbsp Heinrich Scharf wurde am 3 Juli 1880 in Kolomyja heute Ukraine geboren Er war ein Kriegsversehrter des Ersten Weltkrieges und bestritt seinen Lebensbedarf mit Hausieren Er hatte einen Sohn aus erster Ehe Felix Ephraim geboren 1918 In zweiter Ehe war er mit Paula geb Schloss verheiratet Er hatte eine Tochter Regina geboren 1931 aus dieser Ehe Heinrich Scharf und seine Frau glaubten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Ubergriffe und antisemitische Ausschreitungen waren eine vorubergehende Ausnahmeerscheinung dies obwohl er selbst bereits im April 1933 auf seinen Fahrten von SA Leuten heftig bedrangt worden war Der Sohn war anderer Meinung Er erlangte 1939 die Mittlere Reife an der Further Realschule und wanderte sofort danach nach Palastina aus Tochter Regina lebte seit ihrem Schuleintritt 1937 in einem Kinderheim der israelitischen Jugendhilfe in Munchen 1938 musste das Ehepaar Scharf seine Wohnung verlassen und in eine kleinere Wohnung am Pferdemarkt 12 ziehen Heinrich Scharf und seine Frau wollten dem Sohn nach Palastina folgen beantragte Fremdenpasse doch die Ausreise wurde ihnen verwehrt Ihre Lage wurde immer verzweifelter Beispielsweise wurden bei Paula Scharf im Dezember 1941 Herrensocken eine Krawatte und neun Wollstrange beschlagnahmt weil sie damit Schleichhandel habe betreiben wollen Diese Waren unterlagen jedoch der staatlichen Bewirtschaftung 2 Heinrich Scharf wurde am 3 April 1942 am Karfreitag zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter sowie der Familie Lauchheimer in einem LKW nach Regensburg gebracht und von dort in ein Vernichtungslager im Osten deportiert Heinrich Scharf seine Frau und seine Tochter haben die Shoah nicht uberlebt 15 Felix Ephraim Scharf uberlebte in Jerusalem Er wurde Abteilungsleiter im Judischen Nationalfonds JNF und besuchte im Jahr 1978 erstmals wieder seine Heimatstadt 2 nbsp HIER WOHNTEPAULA SCHARFGEB SCHLOSSJG 1896DEPORTIERT 1942SCHICKSAL UNBEKANNT Pferdemarkt 8 nbsp Paula Scharf geb Schloss wurde am 20 Oktober 1896 in Georgensgmund geboren Sie war die zweite Frau von Heinrich Scharf Das Paar hatte eine Tochter Regina geboren 1931 2 Paula Scharf wurde am 3 April 1942 am Karfreitag zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter sowie der Familie Lauchheimer in einem LKW nach Regensburg gebracht und von dort in ein Vernichtungslager im Osten deportiert Paula Scharf und ihre Familie haben die Shoah nicht uberlebt 16 nbsp HIER WOHNTEREGINA SCHARFJG 1931DEPORTIERT 1942SCHICKSAL UNBEKANNT Pferdemarkt 8 nbsp Regina Scharf wurde am 23 Oktober 1931 in Deggendorf geboren Ihre Eltern waren Heinrich Scharf und Paula geb Schloss Sie hatte einen Halbbruder aus erster Ehe des Vaters Felix Ephraim Ab 1937 lebte sie in einem Kinderheim der israelitischen Jugendhilfe in Munchen Am 3 April 1942 wurde Regina zusammen mit ihren Eltern in einem LKW nach Regensburg gebracht Im Rahmen der Deportation vergass sie in der Aufregung der durchwachten Nacht ihre Puppe Regina Scharf wurde in ein Vernichtungslager im Osten deportiert und zusammen mit ihren Eltern ermordet 2 17 Verlegung BearbeitenGunter Demnig verlegte die Stolpersteine am 2 Oktober 2012 Umbenennung von Strassen BearbeitenZur Erinnerung an die vertriebenen und ermordeten judischen Familien wurden drei Deggendorfer Strassen umbenannt die Lauchheimerstrasse die Roedererstrasse und die Scharfstrasse 1 Den Antrag stellte in der Burgerversammlung am 28 Februar 1962 Xaver Winter ein angesehener Burger Deggendorfs und Ex Stadtrat Er war im KZ Dachau inhaftiert gewesen war und zahlte nach dem Untergang des NS Regimes zu den Grundern der Kommunistischen Partei Deutschlands in Niederbayern Der Stadtrat folgte Winters Antrag 2 Felix Ephraim Scharf der rechtzeitig fluchten konnte bedankte sich dafur mit 50 Baumen die er am Stadtrand von Nazareth pflanzen liess 1985 nahm der amtierende Burgermeister Dieter Gorlitz an einer internationalen Burgermeistertagung in Jerusalem teil traf sich mit Scharf und pflanzte weitere 27 Baume 1996 bat Amalie Rothschild geborene Lauchheimer um einen Stadtplan mit einem Nachweis der Existenz der Lauchheimer Strasse dadurch wurde aufgedeckt dass der Stadtratsbeschluss 1962 fur die Lauchheimer Strasse nicht umgesetzt wurde Burgermeister Gorlitz holte dies erst nach Bekanntwerden nach Literatur BearbeitenLutz Dieter Behrendt Deggendorf Kleine Stadtgeschichte Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2017 ISBN 978 3 7917 2646 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stolpersteine in Deggendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter DemnigEinzelnachweise Bearbeiten a b c Alemannia judaica Deggendorf Kreisstadt Judische Geschichte abgerufen am 11 August 2019 a b c d e f g h i j k S Michael Westerholz Gedenken an Nazi Opfer Zickzack Kurs in Deggendorf 4 Februar 2012 Deggendorf Bayern abgerufen am 11 August 2019 a b Alemannia judaica Lauchheimer Family of Schopfloch abgerufen am 11 August 2019 englisch Yad Vashem ILSE LAUCHHEIMER abgerufen am 12 August 2019 Yad Vashem Paula Jochsberger beruhend auf einer Meldung ihrer Tochter Ilze Unger Yad Vashem Ignatz Yitzkhak Jochsberger beruhend auf einer Meldung seiner Tochter Ilze Unger Yad Vashem Otto David Jochsberger beruhend auf einer Meldung seiner Schwester Ilze Unger The Central Database of Shoah Victims Names Klementine Lauchheimer beruhend auf dem Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 abgerufen am 1 Februar 2020 eine Quelle Siegfried Wittmer gibt den Transport Ost V 44 an a b Siegfried Wittmer Regensburger Juden Judisches Leben von 1591 bis 1990 Regensburger Studien und Quellen zur Kulturgeschichte S 412 The Central Database of Shoah Victims Names Emma Roederer beruhend auf dem Theresienstadter Gedenkbuch abgerufen am 31 Januar 2020 The Central Database of Shoah Victims Names Emma Roederer beruhend auf dem Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 abgerufen am 31 Januar 2020 a b Lutz Dieter Behrendt Deggendorf Kleine Stadtgeschichte Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2017 ISBN 978 3 7917 2646 5 S 167 171 Yad Vashem hat zwei Eintrage zur Person beide abgerufen am 16 August 2019 HEINRICH SCHARF beruhend auf einem Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs HEINRICH SCHARF beruhend auf einem Zeugenblatt von Efraim Sherf seinem Sohn Yad Vashem hat zwei Eintrage zur Person beide abgerufen am 16 August 2019 PAULA SCHARF beruhend auf einem Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs PAULA SCHARF beruhend auf einem Zeugenblatt von Efraim Sherf ihrem Stiefsohn Yad Vashem hat zwei Eintrage zur Person beide abgerufen am 16 August 2019 REGINA SCHARF beruhend auf einem Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs REGINA SCHARF beruhend auf einem Zeugenblatt von Efraim Sherf ihrem Halbbruder Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Stolpersteine in BayernOberbayern Burghausen Dachau Eichstatt Erding Feldafing Freising Grafrath Grobenzell Ingolstadt Kolbermoor Munchen Prutting Reit im Winkl Schongeising Stephanskirchen nbsp Niederbayern Deggendorf Landshut Passau Straubing Untergriesbach Vilshofen an der Donau WurmannsquickOberpfalz Amberg Lappersdorf Muhlhausen Nabburg Neumarkt in der Oberpfalz Regensburg Schierling Schwandorf VilseckOberfranken Altenkunstadt Bad Rodach Bamberg Burgkunstadt Coburg Forchheim Hirschaid Hof Saale Kronach Kulmbach Lichtenfels Lisberg Neustadt bei Coburg SelbMittelfranken Ansbach Baiersdorf 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