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Kornburg frankisch Koanbuach 1 ist ein vorstadtischer Stadtteil und der Name der Gemarkung 3438 der kreisfreien Stadt Nurnberg Mittelfranken Bayern Er liegt im Suden Nurnbergs innerhalb des statistischen Bezirks 49 Kornburg Worzeldorf Bis zum 30 Juni 1972 war Kornburg ein selbstandiger Markt 2 Kornburg Statistischer Distrikt 494Vorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung Alternativname falschKreisfreie Stadt NurnbergWappen von KornburgKoordinaten 49 21 N 11 6 O 49 355833333333 11 099444444444 347 Koordinaten 49 21 21 N 11 5 58 OHohe 347 340 355 m u NHNFlache 4 41 km Einwohner 3474 2005 Bevolkerungsdichte 788 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 90455Vorwahl 09129Karte Lage von Kornburg in NurnbergLuftbild Richtung Osten September 2008Kornburg um 1750 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Kurzfassung der Chronik 2 2 Ehemalige Ortsvorsteher 1818 1869 2 3 Ehemalige Burgermeister 1869 1972 2 4 Ortssprecher von Kornburg 1985 2008 3 Gerichtssiegel und Wappen 4 Kirchengemeinden 4 1 Evangelisch Lutherisch 4 2 Katholisch 5 Veranstaltungen 6 Sehenswurdigkeiten 6 1 Muller Vargeth sches Freihaus Serz sches Schloss 6 2 Heimatmuseum 6 3 Rieterschloss 6 4 Seckendorff sches Schloss Seckendorff Egloffstein sches Freihaus 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenIm Osten und Suden bildet die Nurnberger Stadtgrenze die Stadtteilgrenze Der Ort besteht aus den zwei Stadtdistrikten 494 Kornburg im Osten sowie dem westlichen 495 Kornburg Worzeldorf Ritterholz Nordlich von Kornburg liegt der Nurnberger Stadtteil Worzeldorf westlich befinden sich Greuth Gaulnhofen sowie Katzwang zu denen jedoch keine direkte bauliche Verbindung besteht Im Suden liegt der durch die Autobahn A 6 getrennte Wendelsteiner Gemeindeteil Kleinschwarzenlohe im Landkreis Roth im Osten wird Kornburg vom Lorenzer Reichswald begrenzt 3 Geschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde Kornburg 1236 als Sitz des Reichsministerialen Konrad von Kornburg auch Chunradus de Chvrenburc Der Name leitet sich vermutlich vom Kornberg ab Der Hohenzug erstreckt sich nordlich von Kornburg von Wendelstein nach Worzeldorf In seinen Steinbruchen wurden schon zu karolingischer Zeit gute Muhlsteine fur die Wassermuhlen gebrochen Der mittelhochdeutsche Name fur den Muhlstein und die Muhle war Kurn Kurn oder Kurne 4 Der Burggraf Friedrich II verlieh dem Butigler Reichsgutverwalter Mundschenk Konrad von Kornburg fur seine Verdienste als erbliches Lehen Kornburg den Wald den Berg Kornberg mit den wertvollen Quarzitsandsteinbruchen und alles was dazugehorte Die Nurnberger Burggrafen aus dem Geschlecht der Hohenzollern die 1342 1717 das Richteramt in Kornburg ausubten verliehen dem Reichsdorf 1364 die Marktgerechtigkeit Anfangs umschloss eine behelfsmassige Befestigung den Markt 1288 oder fruher wurde die Burg erbaut Im 14 Jahrhundert befand sich Kornburg kurzfristig im Besitz der Kudorfer einem aus der Ministerialitat stammenden Patriziergeschlecht Durch Heirat fiel Kornburg 1405 an die von Hohenfels aus Freystadt bei Allersberg Hohenfels und 1422 an Hans von Seckendorff Dessen Sohn Jorg von Seckendorff verkaufte die Grundherrschaft Schloss und Veste 1447 an seinen Schwager Peter Rieter Wahrend des Stadtekriegs und des Ersten und des Zweiten Markgrafenkrieges wurde Kornburg teilweise schwer beschadigt im Dreissigjahrigen Krieg durch die Truppen Wallensteins fast vollstandig zerstort und die Bevolkerung bis auf wenige Uberlebende ausgeloscht Um 1790 befanden sich in Kornburg 51 markgrafliche und 23 nurnbergische Anwesen was in der Vergangenheit naturgemass zu fortwahrenden Spannungen fuhrte Nach dem Ubergang an Preussen 1792 JKA Schwabach fiel Kornburg 1806 an Bayern LG Schwabach 1808 wurde der Steuerdistrikt 1818 der Markt Kornburg gebildet Wahrend des Zweiten Weltkriegs hatten die Einwohner Kornburgs Gluck im Ungluck denn die Ortschaft wurde nicht von Fliegerbomben getroffen und blieb vollig unzerstort Auch bei der Einnahme durch die amerikanischen Truppen wurde Kornburg nicht beschossen da Burgermeister Friedrich Messthaler entgegen den sinnlosen Befehlen der Militarregierung alle Panzersperren beseitigen liess und die Ortschaft kampflos an die US Truppen ubergab Im Rahmen der Gebietsreform wurde Kornburg am 1 Juli 1972 nach Nurnberg Stadtbezirk 7 Aussenstadt Sud eingemeindet 5 Heute bildet Kornburg und Worzeldorf mit Kloster Pillenreuth den mit 1909 39 Hektar flachenmassig grossten Statistischen Bezirk 49 1818 wohnten im Dorf 593 Personen Diese Zahl blieb bis 1939 relativ stabil 1950 wurden bereits 882 Einwohner gezahlt Durch Siedlungsaktivitaten besonders Ende der 1980er Jahre stieg die Einwohnerzahl mittlerweile auf uber 3500 an Kurzfassung der Chronik Bearbeiten nbsp Das Kornburger Schloss 1624 1236 Erste urkundliche Erwahnung als Sitz des Reichsministerialen Chunradus de Chvrenburg von Kornburg 1288 Bau des Kornburger Wasserschlosses 1347 Erstmalige Erwahnung Kornburgs als Gerichtssitz 1364 Verleihung der Marktrechte 1388 Zerstorung des Kornburger Schlosses im Stadtekrieg und anschliessender Wiederaufbau 1422 Ubergang der Grundherrschaft durch Heirat an die von Seckendorff 1447 Verkauf des reichsritterlichen Lehens an die Nurnberger Patrizierfamilie Rieter 1449 Zerstorung des Kornburger Schlosses im Ersten Markgrafenkrieg 1552 Zerstorung des Kornburger Schlosses im Zweiten Markgrafenkrieg 1632 Kornburg das Schloss und die Kirche wurden im Dreissigjahrigen Krieg erheblich zerstort 1753 Die Rieter von Kornburg sterben aus die vereinigten Grundherrschaften Kornburg und Kalbensteinberg gehen an die Rieter Stiftung uber eine Vorschickung zugunsten des Nurnberger Heilig Geist Spitals 1792 Ubergang Kornburgs an Preussen 1806 Ubergang Kornburgs an Bayern 1812 die Rieter Stiftung verkauft Schloss und Grundherrschaft 1972 Eingemeindung nach NurnbergEhemalige Ortsvorsteher 1818 1869 Bearbeiten 1818 1823 Seibold 1823 1833 Maurer 1833 1839 Vitztum 1839 1843 Weiss 1843 1852 Rascher 1852 1869 Beppler Ehemalige Burgermeister 1869 1972 Bearbeiten 1869 1871 Schwab 1871 1876 Maurer 1876 1882 Erlbacher 1882 1894 Maurer 1894 1900 Stefan Messthaler 1900 1914 Johann Messthaler 1914 1928 Erlbacher 1928 1938 Stocker 1938 1943 Johann Mandel 1943 1945 Friedrich Messthaler 1948 Rascher 1948 1972 Christoph Dotzauer Ortssprecher von Kornburg 1985 2008 Bearbeiten Nach der Bayerischen Gemeindeordnung kann in ehemals selbstandigen 1972 eingemeindeten Stadtteilen die nicht durch einen Stadtrat im Stadtrat von Nurnberg vertreten sind ein Ortssprecher gewahlt werden Diese Wahl erfolgt in einer eigens dafur einberufenen Burgerversammlung aus deren Mitte der Ortssprecher gewahlt wird Die Amtszeit ist identisch mit der des Nurnberger Stadtrats Bei der ersten Ortssprecherwahl im Februar 1985 wurde Stefan Kunz zum ersten Ortssprecher Kornburgs gewahlt Bis zum 30 April 2008 nahm Kunz dieses Amt wahr da er bei den Ortssprecherwahlen in den Jahren 1990 1996 und 2002 immer wieder mit grosser Mehrheit in dieses Amt gewahlt wurde Vorher war Kunz von 1978 bis 1984 Mitglied des Ortsbeirates in Kornburg Nach nahezu 30 Jahren kommunalpolitischen Wirkens hatte Stefan Kunz angekundigt nicht mehr fur den Nurnberger Stadtrat und als Ortssprecher zu kandidieren Da mit Harald Dix zum 1 Mai 2008 ein Kornburger Burger als direkter Vertreter in den Nurnberger Stadtrat gewahlt wurde gibt es entsprechend der Bayerischen Gemeindeordnung in der Stadtratsperiode von 2008 bis 2014 keinen Ortssprecher in Kornburg Harald Dix wurde bei der Kommunalwahl im Marz 2014 erneut zum Mitglied des Nurnberger Stadtrats gewahlt Stefan Kunz ist seit fast vierzig Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen engagiert u a auch seit uber 30 Jahren Vorstandsmitglied und seit mehr als 20 Jahren Vorsitzender des VdK Ortsverbandes Kornburg Worzeldorf In Anerkennung seiner vielen ehrenamtlichen Verdienste wurde er am 12 Dezember 2014 mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerprasidenten ausgezeichnet Gerichtssiegel und Wappen BearbeitenDas Gerichtssiegel des Kornburger Richteramtes von 1347 bis 1972 und das Dienstsiegel des selbstandigen Marktes Kornburg zeigte im roten Feld drei braune Berge Aus jedem Berg spriesst eine Kornahre vielleicht als Bestimmungswort des Ortsnamens Auf dem hoheren Berg steht die Kornburger Burg in ihrer ursprunglichen Form oben mit zwei Erkern gestaltet Auf den Turmspitzen weht die schwarz weisse Flagge der Zollern Seit der Eingemeindung wird das Wappen vom Ortssprecher und einigen Kornburger Vereinen verwendet Kirchengemeinden BearbeitenEvangelisch Lutherisch Bearbeiten nbsp Die evangelische St Nikolaus KircheKornburg hat eine evangelisch lutherische Kirchengemeinde 6 deren grosste Kirche die St Nikolaus Kirche in Kornburg ist Ursprunglich wurde 1345 die Kapelle St Nikolaus erbaut Die gotische Wehrkirche mit Friedhofsbefestigung wurde um 1425 auf den Grundmauern der abgerissenen Kapelle errichtet 1632 im Dreissigjahrigen Krieg wurde sie zerstort und 1740 als typische Markgrafenkirche durch eine Stiftung der Rieter von Kornburg wieder aufgebaut Vormals wurde die Pfarrei aufgrund einer Stiftung der Grafin Anna von Nassau 1353 gegrundet und gehorte zum Altdorfer Kirchensatz den der Pfalzgraf und spatere Konig Ruprecht der 1386 gegrundeten Universitat Heidelberg gestiftet hatte 1526 erwarb die Reichsstadt Nurnberg das Patronat uber Kornburg von der Universitat Heidelberg Visitationsberichte aus dem Jahr 1528 bezeugen Konrad Loffler als ersten evangelischen Pfarrer in Kornburg Obwohl die Landeshoheit in Kornburg zwischen Nurnberg und dem Furstentum Ansbach strittig war gehorte die Pfarrei seit 1556 zum markgraflichen Dekanat Schwabach und wurde auch dem 1810 gegrundeten bayerischen Dekanat Schwabach eingegliedert dem sie heute noch angehort Zum Gemeindegebiet gehoren auch die Wendelsteiner Ortsteile Kleinschwarzenlohe mit der Allerheiligenkirche sowie Neuses Katholisch Bearbeiten nbsp Die katholische Kirche Maria KoniginDie katholische Kirchengemeinde Maria Konigin gehort zum Bistum Eichstatt wurde 1969 zur Pfarrei erhoben und von der Pfarrei St Nikolaus in Wendelstein abgetrennt Eine Notkirche existierte in Kornburg seit 1945 unter dem Patrozinium St Achahildis Die heutige Kirche in der Seckendorfstrasse von Winfried und Peter Leonhardt wurde 1959 geweiht Veranstaltungen BearbeitenJedes Jahr am ersten Sonntag im Juli ist Karwa in Kornburg Im Ortszentrum und den umliegenden Wirtschaften gibt es vier Tage lang ein buntes Treiben Am Karwa Samstag findet seit einigen Jahren wieder ein kleiner Kirchweihumzug mit anschliessendem Aufstellen des Karwabaumes durch die Kornburger Karwaboum und Madla statt Im jahrlichen Wechsel findet ein Weihnachtsmarkt oder ein Burgerfest statt und das Ortszentrum wird von dem jeweiligen Anlass entsprechenden Buden gesaumt Beim Weihnachtsmarkt halt auch regelmassig das Nurnberger Christkind eine Ansprache Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuller Vargeth sches Freihaus Serz sches Schloss Bearbeiten nbsp Muller Vargethsches FreihausDer Herrensitz Kornburger Hauptstrasse 29 wurde 1731 durch den Nurnberger Kaufmann Muller erbaut und 1744 vom Nurnberger Handelsmann Johann Christoph Vargeth erworben In dessen Nurnberger Anwesen Johannisstrasse 21 hat 1730 Konig Friedrich Wilhelm mit seinem Sohn spater der Alte Fritz genannt Quartier bezogen Nach 1750 wurde auf dem Anwesen das Gasthaus Zum goldenen Schwan eingerichtet 1770 kauften die Holzschuher von Harrlach das Anwesen Nach dem Tod Christoph Johann Sigmund Holzschuhers wurde es von den Edlen von Serz erworben und das Herrenhaus wurde Serzsches Schloss genannt Wahrend des Kanalbaus wurde das Gebaude als Lazarett genutzt Die Gemeinde Kornburg kaufte das Schloss 1885 um es zu einem Schulhaus umzubauen Spater fand das Gebaude Verwendung als Rathaus und seit 1970 wird es als Gemeindezentrum mit Burgertreff Apotheke und Arztpraxen genutzt Die Ahnlichkeit mit dem Seckendorffschen Freihaus ist nicht zufallig da der ursprungliche Bauherr Tobias Gottlieb Muller die Plane des benachbarten Herrenhauses verwendete Viele Stuckarbeiten und Ausstattungen sind spateren oftmals missgluckten Renovierungsarbeiten zum Opfer gefallen Heimatmuseum Bearbeiten nbsp Heimatmuseum KornburgDas 1958 von Pfarrer Gottlieb Geiss gegrundete Heimatmuseum beherbergte viele Exponate zur Ortsgeschichte historische Schriftstucke und Urkunden Waffen alte Bibeln und Gebetbucher Munzen Hausrat und Werkzeuge Uhren Kinderspielzeug eine Pfeifen und Schnupftabakkollektion sowie Geratschaften der fruheren Feuerwehren Des Weiteren befanden sich 60 Bilder des Malers Heinrich Nusslein im Haus Es befand sich direkt neben dem Muller Vargeth sches Freihaus und hatte von Mai bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat geoffnet 7 Da fur einen notigen Umbau eine Katalogisierung des Bestands sowie eine Neuausrichtung des Museums keine personellen und finanziellen Mittel zur Verfugung standen wurde das Museum am 31 Dezember 2019 geschlossen 8 Rieterschloss Bearbeiten nbsp Das Kornburger Schloss nbsp NordseiteUnterschiedlichen Quellen zufolge soll das Rieterschloss Im Schlosshof 2 erstmals 1288 vom Sohn des Konrad von Kornburg erbaut worden sein oder bereits vor 1236 wenn man die Schenkungsurkunde an Konrad von Kornburg berucksichtigt der sich nach ebendieser Burg benannt hat Die fast ringformig von einem Wassergraben im Mittelalter bzw vor dem Bau der modernen Kanalisation war der Graben aufgrund des hohen Grundwasserstandes noch mit Wasser gefullt umgebenen Gebaude umschliessen einen rechteckigen Innenhof Der Turm schutzte den Eingang mit der Zugbrucke auf der Sudseite Vor den Toren des Schlosses befindet sich ein Wirtschaftshof Im Ostflugel des sudlich des Schlosses gelegenen vollstandig umbauten Wirtschaftshofes wohnten die Amtsboten Vogler Gartner und Tagelohner Die Remisen und Stallungen waren ehemals im Westflugel untergebracht Im angeschlossenen Schlossgarten befand sich ein reicher Baumbestand ein Sommerhaus und der Burghof Zur Ortschaft hin offnete sich die Gesamtanlage durch das aussere Tor dem Vallettor Vallet Abschied Im Jahr 1299 kamen die Burg der Ort und das Gericht als Reichspfandschaft an Graf Emicho von Nassau und dann 1364 durch Verkauf an die Burggrafen 1347 regelte ein Vergleich zwischen Anna Grafin von Nassau ihrem Sohn Emicho dem Jungeren und dem Ritter Heinrich von Kornburg die Besitzverhaltnisse Im Stadtekrieg von 1388 wurde die Burg von den Nurnberger Truppen niedergebrannt und unter Stephan von Kornburg bald darauf wiederaufgebaut Nach dem Aussterben der mannlichen Linie derer von Kornburg im Jahre 1404 kam es zu einem Erbschaftsstreit nach dessen Schlichtung 1405 die Besitzungen an die Witwe Katharina von Hohenfels geborene von Kornburg fielen Im gleichen Jahr wurde sie auch von Konig Ruprecht mit der Kornburg belehnt 1422 vererbte sie die Burg ihrer Tochter Anna die mit Hans von Seckendorff zu Dettelsau verheiratet war Von Anna von Seckendorff ging sie dann vor 1445 an ihren Sohn Georg von Seckendorff zu Dettelsau der sich seither zu Kornburg nannte Wegen der Nutzung der Kornburger Steinbruche geriet er mit der Reichsstadt Nurnberg in Streit der 1446 sogar vor dem koniglichen Hof ausgetragen wurde Seckendorff der wohl ewigen Arger mit Nurnberg voraussah verkaufte 1447 die ererbten Reichslehen darunter auch die beruhmten Sandsteinbruche an den Nurnberger Patrizier Peter Rieter der in zweiter Ehe mit seiner Tante Barbara von Seckendorff verheiratet war Im Ersten Markgrafenkrieg von 1449 zerstorten die Truppen von Albrecht Achilles die Kornburg und Peter Rieter liess sie wieder aufbauen 1450 ubergab Peter Rieter seinen Kornburger Besitz der von ihm gegrundeten Rieterschen Familienstiftung Nach dem Erloschen der Kornburger Linie der Rieter wurde das Stiftungsgut Kornburg um 1502 unter Jorg Rieter von Bocksberg mit der Rieterschen Stiftung Kalbensteinberg vereinigt Da Jorg Rieter bei Bad Mergentheim lebte uberliess er die Administration und Nutzung von 1517 bis 1585 gegen einen Jahreszins dem Nurnberger Heilig Geist Spital Im Zweiten Markgrafenkrieg wurden 1552 die Burg und der Wirtschaftshof von den Truppen Albrecht Alcibiades gebrandschatzt und in den Jahren 1560 63 aus wirtschaftlichen Grunden eher provisorisch renoviert Da dem Administrator Hans Rieter von Kornburg die beengten Wohnverhaltnisse im Wohnturm nicht mehr zusagten liess er 1607 zu seiner Hochzeit den sogenannten langen Saal an der Ringmauer errichten 1614 veranlasste er den Abriss eines Fachwerkgebaudes am Wohnturm und liess an der Ringmauer ein massives Wohngebaude zwischen Wohnturm und Saal aufbauen Auch die Vorburg liess er weitgehend erneuern Einer Modernisierung der Stallungen folgte um 1608 der Neubau zweier Scheunen und des Amtsknechtshauses und 1613 bis 1615 der Neu oder weitgehende Umbau des Voithauses eines Viehstalls mit Personalwohnung einer Wagenremise sowie eines Backhauses Wahrend der Belagerung Nurnbergs durch die Soldaten Wallensteins die im September 1632 kurz vor dem Abzug aus ihrem Lager an der Alten Veste bei Furth die Ortschaften auch des sudlichen Nurnberger Umlands systematisch niederbrannten wurden die baulichen Anstrengungen der Familie Rieter weitgehend zunichtegemacht Alten Aufzeichnungen zufolge wurden in Kornburg insgesamt 83 aus oder niedergebrannte Gebaude registriert darunter die Pfarrkirche und das Rieterschloss Nach Aktenlage des Waldamtes wurde 1682 eine grossere Baumassnahme begonnen Mit 215 Stammen Bauholz sollten 1682 83 die Dachwerke der Gebaude in Stand gesetzt werden Da sich der Baustil im Laufe der Zeit anderte wurde das Gebaude nach den verschiedenen Kriegszerstorungen erst als Wasserburg spater als Wasserschloss wieder aufgebaut Der letzte Neubau wurde 1686 abgeschlossen Aus dem Jahre 1686 stammt auch das uber dem Eingangsportal angebrachte Allianzwappen des Paul Albrecht Rieter von Kornburg und seiner Gemahlin einer geborenen Loffelholz das heute noch erhalten ist Mit dem Tod von Johann Albrecht Andreas Rieter von Kornburg am 1753 starb das Geschlecht aus Gemass Satzung der Rieter Stiftung aus dem 15 Jahrhundert und entgegen dem anderslautenden Testament des letzten Rieter fiel das Vermogen dem Heilig Geist Spital zu Aufgrund der Proteste des Ritterkantons Altmuhl und des nachfolgenden Rechtsstreits behielt dieser den Erlos aus der Besteuerung der Guter Im Gegenzug wurde jeweils ein Mitglied des Nurnberger Rates als Administrator bestellt der bei der Ritterschaft immatrikuliert wurde Die Administratoren wurden ausnahmslos von den Haller von Hallerstein gestellt bis 1763 Burkhard Albrecht bis 1792 Christoph Joachim und bis 1807 dessen Sohn Johann Sigmund Christoph Joachim Haller von Hallerstein Die beiden Letztgenannten verbrachten haufig den Sommer im Schloss Kornburg Die Spitalverwaltung bezog zwar die Renten des Ritterguts sparte aber am Bauunterhalt der alten Wasserburg Der Schlossbesitz wurde bis 1812 von der Stiftungsadministration verwaltet und dann an den Amtsdiener und Pachter des Schlossbauernhofes Hurrlein verkauft Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten musste dieser den Besitz aufteilen Wegen ungenugender Instandhaltung und Zerstorungen durch Militareinquartierungen wahrend der Napoleonischen Kriege verfiel das Schloss zusehends was 1817 zum teilweisen Einsturz des Bergfriedes fuhrte 1838 war in dem Gebaude eine Papier und Tapetenfabrik dann eine Tabakspinnerei untergebracht Seit 1851 diente es als Mietshaus fur einkommensschwache Mieter Der Nurnberger Antiquitaten und Kunsthandler und Maler Heinrich Nusslein 1879 1947 ersteigerte das Schloss liess es 1922 27 sehr frei rekonstruierend renovieren und den Bergfried wieder errichten um der Anlage wieder ihr altes Erscheinungsbild zu verschaffen Grosse Teile des angrenzenden Wohnflugels mit den runden Erkerturmchen sowie die Hoffassaden wurden erneuert Die historisierende Galerie mit Freitreppe entstammt diesem Umbau Ein nordlich angebrachter Dacherker mit polygonalem Dach Pilastern und Schnitzereien aus dem 16 17 Jahrhundert wurde wahrscheinlich erst um 1925 von unbekannter Stelle hierher geschafft und eingesetzt Der Bauherr der sich nicht scheute auch die historischen Innenraume umzugestalten nutzte sie fur Gemaldeausstellungen Die Anlage wurde damals auch als Schloss der tausend Bilder bezeichnet Nach dem Tod von Nusslein ubernahm das Artistenehepaar Mehling das Schloss und verkaufte es 1954 an Frau Ida Volkert Seit 1981 ist ihr Enkel Alfred Kraus der Eigentumer des Anwesens Er vermietet einige der Raume als Ferienwohnungen Seckendorff sches Schloss Seckendorff Egloffstein sches Freihaus Bearbeiten nbsp Seckendorff Egloffsteinsches FreihausDer Herrensitz Kornburger Hauptstrasse 16 wurde 1709 als Witwensitz fur Sofie Rieter erbaut kam durch Heirat 1720 an die Freiherren von Seckendorff und 1774 an die Freiherren von Egloffstein Deren Allianz Wappen ist uber dem Haupteingang zu sehen 1800 mussten die Egloffstein das Freihaus aus finanziellen Grunden an Privatleute verkaufen und erwarben es 1830 wieder zuruck 1831 kaufte es der Hersbrucker Bauernsohn Georg Seitz und eroffnete es als Gasthaus Roter Ochse 1851 erwarb es die Familie Messthaler die die Gastwirtschaft bis in die 1970er Jahre betrieb und das Gebaude bis heute mit grossem Aufwand erhalt Im Inneren haben mehrere Stuckdecken vor allem die reich gestaltete Decke des Saales die Jahrhunderte uberstanden Siehe auch BearbeitenRieter von Kornburg Eingemeindungen in die Stadt Nurnberg Burgen Schlosser und Herrensitze im Stadtgebiet NurnbergLiteratur BearbeitenJohann Kaspar Bundschuh Kornburg In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 3 I Ne Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1801 DNB 790364301 OCLC 833753092 Sp 199 201 Digitalisat Gunter P Fehring Anton Ress Wilhelm Schwemmer Die Stadt Nurnberg Bayerische Kunstdenkmale Band 10 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1977 ISBN 3 422 00550 1 S 363 368 Gottlieb Geiss Kornburger Chronik Mit Klein u Grossschwarzenlohe Neuses Katzwang Worzeldorf Heimatmuseum Kornburg Nurnberg 1983 Karl Grober Felix Mader Stadt und Landkreis Schwabach Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 7 R Oldenburg Munchen 1939 S 227 235 Georg Paul Honn Kornburg In Lexicon Topographicum des Frankischen Craises Johann Georg Lochner Frankfurt und Leipzig 1747 OCLC 257558613 S 492 Digitalisat Gottfried Stieber Kornburg In Historische und topographische Nachricht von dem Furstenthum Brandenburg Onolzbach Johann Jacob Enderes Schwabach 1761 OCLC 231049377 S 531 533 Digitalisat Pleikard Joseph Stumpf Kornburg In Bayern Ein geographisch statistisch historisches Handbuch des Konigreiches Zweiter Theil Munchen 1853 OCLC 643829991 S 762 Digitalisat Willi Ulsamer Hrsg 100 Jahre Landkreis Schwabach 1862 1962 Ein Heimatbuch Schwabach 1964 DNB 984880232 OCLC 632541189 S 363 371 Gustav Voit Kornburg In Michael Diefenbacher Rudolf Endres Hrsg Stadtlexikon Nurnberg 2 verbesserte Auflage W Tummels Verlag Nurnberg 2000 ISBN 3 921590 69 8 S 577 online Eberhard Wagner Land und Stadtkreis Schwabach Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Mittelfranken Band 4 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1969 DNB 457000937 S 39 40 Heinrich Wich Geschichte Kornburg s unter Einbeziehung der zum Kirchen und Schulsprengel Kornburg gehorigen Orte Noris Nurnberg 1911 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kornburg Sammlung von Bildern Kornburg in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 22 November 2021 Kornburg in der Topographia Franconiae der Uni Wurzburg abgerufen am 26 September 2019 Kornburg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur Computergenealogie abgerufen am 26 September 2019Einzelnachweise Bearbeiten E Wagner Land und Stadtkreis Schwabach S 39 Dort nach den Regeln des HONB folgendermassen transkribiert khǫɘnbuɘx Stadt Nurnberg Amt fur Stadtforschung und Statistik fur Nurnberg und Furth Hrsg Statistisches Jahrbuch der Stadt Nurnberg 2016 Dezember 2015 ISSN 0944 1514 18 Statistische Stadtteile und Bezirke S 19 20 S 19 nuernberg de PDF 6 3 MB abgerufen am 1 November 2017 Kornburg im BayernAtlas E Wagner Land und Stadtkreis Schwabach S 39f Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 602 Unser Gemeindegebiet auf kornburg com abgerufen am 5 November 2020 Museen in Nurnberg historisches franken de Memento vom 12 Mai 2016 im Internet Archive Heimatmuseum Kornburg schliesst PDF In GEMEINDEBOTE der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Kornburg Kleinschwarzenlohe Neuses Nr 199 S 9 1 Februar 2020 abgerufen am 23 Marz 2020 Nurnberger Stadtteile Almoshof Altenfurt Barenschanze Birnthon Bleiweiss Boxdorf Brunn Buch Buchenbuhl Doos Dutzendteich Eberhardshof Eibach Eibacher Forst Erlenstegen Falkenheim Fischbach Freilandsiedlung Gaismannshof Galgenhof Garten bei Wohrd Garten hinter der Veste Gartenstadt Gaulnhofen Gebersdorf Gerasmuhle Gibitzenhof Gleissbuhl Gleisshammer Glockenhof Gostenhof Greuth Grossgrundlach Grossreuth bei Schweinau 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w index php title Kornburg amp oldid 238795470