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Die Hohenfelser entstammen ursprunglich dem Geschlecht der Raitenbucher Sie waren ein Ministerialengeschlecht des Hochstiftes Regensburg Zeitweise im Besitz der Familie waren die Burg Hohenfels die Burg Helfenberg und die Burg Falkenstein ebenso von Burg Sengersberg und Schonberg Erstmals benannten sich die Raitenbucher 1217 nach Hohenfels Wappen derer von Hohenfels in Johann Siebmachers Wappenbuch Erganzung 1701Helmzier des Konrad von Hohenfels Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stammliste 3 Beruhmte Familienmitglieder 4 Wappen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Hohenfelser traten Ende des 12 Jahrhunderts schwerpunktmassig in der Gegend um Hohenfels und dem Bischofssitz Beratzhausen auf Der erste ist ein Konrad von Hohenfels der 1198 genannt wird Ein Konrad von Hohenfels I grundete 1224 das Spital in Pollenried Dieses diente der Schaffung eines receptaculum peregrinorum aliorumque pauperum et egeneorum supervenientium also einer Statte fur die Aufnahme von Wanderern Pilgern und anderen vorbeiziehenden Armen und Bedurftigen Dieses Spital hatte eine grosse Bedeutung fur die Versorgung von Reisenden an der Hauptverkehrsstrasse von Regensburg nach Nurnberg oder Bamberg Der Ort Pollenried gehorte noch 1240 den Hohenfelsern die ihn dann an das Kloster Pielenhofen ubergaben 1224 traten in Seitenstetten wiederum der Regensburger Ministeriale Konrad von Hohenfels und sein gleichnamigen Sohn sowie sein sororius Gemahl der Schwester Judith Wirnto von Helfenberg als Zeuge auf auch der Schwager Abero Wolf war bei diesem Rechtsgeschaft anwesend Am 21 Juni 1224 wurde Konrad mit seinen Sohnen Konrad und Heinrich genannt Der jungere Konrad durfte nach 1200 spatestens aber 1210 geboren worden sein Der Vater erhielt 1232 vom Bistum die Herrschaft Helfenberg von Bischof Siegfried verliehen welche im Zuge eines komplizierten Rechtsgeschafts von den Grafen von Velburg an das Bistum gekommen war Wann der Besitz von Falkenstein an die Hohenfelser uberging ist nicht genau bekannt der amtierende Domvogt Konrad II von Hohenfels geriet aber im Jahre 1232 mit den Nachbarn zu Brennberg in Streit um eine Einigung zu erreichen gab er die Burg Falkenstein an den Regensburger Bischof Siegfried zuruck Wenige Jahre spater bekamen die Hohenfelser die Herrschaft Falkenstein von Bischof Siegfried aber als Lehen wieder zuruck Nach seinem Tod wurde sein Sohn Konrad III Nachfolger 1267 1290 Dessen beide Sohne Konrad und Heinrich hatten sich in neue Streitigkeiten mit ihren Nachbarn verwickelt 1237 oder 1240 wurde das Zisterzienserinnen Kloster in Pielenhofen von den Hohenfelsern und weiteren Dienstmannern des Regensburger Bischofs gegrundet An dieses Kloster gingen immer wieder reichhaltige Dotationen die zur Verarmung der Hohenfelser beigetragen haben 1242 grundete Adelheid von Hohenfels und ihr Gatte Gottfried von Sulzburg das Frauenkloster Seligenporten in der Diozese Eichstatt 1244 fuhrte entweder der altere oder bereits der jungere Konrad auf Seiten des Eichstatter Bischofs Friedrich eine Fehde gegen den Grafen von Hirschberg und den Vogt von Kastl Dies hangt mit der unterschiedlichen Parteinahme des Eichstatter Bischofs sowie des Konrad von Hohenfels fur die Seite Kaisers Friedrich II und des Grafen von Hirschberg sowie des Vogtes von Kastl fur die Seite des Papstes Innozenz IV zusammen Nachdem aber Graf Gebhard III von Hirschberg 1245 von seinem Hofnarr ermordet worden war einigte sich der Eichstatter Bischof Friedrich mit dem Sohn des ermordeten Grafen ebenfalls mit dem Namen Gebhard IV Verlierer der Auseinandersetzung waren Konrad von Hohenfels und der Regensburger Bischof Siegfried dem einen war die in Aussicht gestellte eintragliche Vogtei uber Kloster Kastl entzogen und den anderen war es nicht moglich ein einheitliches Regensburger Territorium zwischen Schwarzer Laber Naab und Lauterach zu schaffen Die Exkommunikation von Kaiser Friedrich II durch den Papst Innozenz IV veranlasste Bischof Siegfried und mit ihm vermutlich auch Konrad von Hohenfels auf die Seite des Papstes zu wechseln Dadurch kam er in Gegensatz zu den Regensburger Burgern und einen Teil seiner Ministerialen Der Kaiser beantwortete den Schritt des Bischofs damit dass er den Regensburger Burgern durch ein Privileg vom 10 November 1245 zugestand Rat und stadtische Amtstrager frei zu wahlen damit endete die bischofliche Stadtherrschaft 1 Bischof Siegfried musste die Stadt verlassen und starb am 19 Marz 1246 Sein Nachfolger wurde Albert I von Pietengau der vom Papst beauftragt wurde gegen den Kaiser und den bayerischen Herzog Otto einen Kreuzzug auszurufen Bei dem Versuch diesen umzusetzen geriet er in einen Gegensatz zu den Regensburger Burgern seinen Ministerialen und auch dem Domkapitel Er musste die Stadt verlassen und floh auf seine Feste Stauf 1245 konnte er wieder in die Stadt zuruckkehren und liess sofort 45 Burger verhaften Das nahm der romisch deutsche Konig Konrad Sohn von Friedrich II zum Anlass mit einem grossen Heer in Regensburg einzufallen die Gegend zu verwusten und Bischof und Geistliche zu vertreiben Als Konig Konrad in der Nacht vom 28 auf den 29 Dezember 1250 im Kloster Sankt Emmeram ubernachtete versuchten Konrad von Hohenfels II und weitere Ministeriale im Auftrag des Bischofs Albert den Konig zu erschlagen Der Chronist Abt Hermann von Niederaltaich berichtet daruber dass Konrad von Hohenfels und seine Begleiter Kunde davon hatten dass sich der Konig mit vier Begleitern in einer Kammer aufhielt Nach dem Eindringen wurden zwei getotet und drei gefangen genommen und die Attentater waren der Uberzeugung dass auch der Konig unter den Getoteten sei In der Nacht war aber noch eine sechste Person in die Kammer gekommen die anstatt des Konigs erschlagen wurde Der Konig habe sich unter einer Bank versteckt und sei so dem Mordanschlag miraculose auf wundersame Weise entkommen Der Konig verdachtigte den Abt von Sankt Emmeram der Komplizenschaft und liess zahlreiche Guter des Klosters zerstoren Der Bischof der mit einem Heer vor der Stadt wartete floh nach Bohmen Zu dieser Zeit war bereits Kaiser Friedrich II verstorben die Nachricht davon gelangte aber erst im Januar 1251 nach Regensburg Konig Konrad musste sogleich an den Rhein und weiter nach Italien reisen um dort seine Interessen zu wahren Dies hielt ihn davon ab sich an Konrad von Hohenfels II zu rachen Der Mordanschlag wurde von den Zeitgenossen nicht unbedingt verurteilt Im 13 Jahrhundert besassen die Hohenfelser neben ihrer Stammburg auch die Burgen Falkenstein Helfenberg und Ehrenfels bei Beratzhausen Einige Zeit besassen sie die Burgen Sengersberg ca 3 km nordlich von Falkenstein und Schonberg 2 Das enge Verhaltnis der Hohenfelder zum Regensburger Bischof scheint danach auf die Ehrenfelser ubergegangen zu sein 1256 wurde ihnen die Herrschaft Helfenberg entzogen und an die Ehrenfelser gegeben 1258 wurde ein Konrad von Hohenfels fur ein Jahr Burgermeister der Stadt Regensburg 3 Ende des 13 Jahrhunderts wurden die Hohenfelser mehrmals von Regensburger Bischofen darauf hingewiesen sich ihrem Dienstverhaltnis nicht zu entziehen und auch nur innerhalb der Regensburger Hochstiftministerialitat zu heiraten Dennoch haben sie diese Verpflichtung nicht eingehalten und haben den Bischofen nur mehr aufgrund von Vertragen und bezahlten Diensten gedient Am 3 Dezember 1305 als Bischof Wulfing von Bamberg die Herzoge Rudolf und Ludwig mit Beilngries Hemau Amberg und Nittenau belehnte trat unter den wittelbachischen Ministerialen Heinrich und Konrad von Ehrenfels auf Auch 1314 bei einer von Erzbischof Weichart von Salzburg vermittelten Einigung zwischen dem Wittelsbacher Ludwig dem Bayern und dem Habsburger Friedrich dem Schonen 4 traten fur die bayerischen Herzoge Konrad von Hohenfels der Jungere und Heinrich von Ehrenfels auf Sie hatten sich also in die Dienste der Wittelsbacher begeben ohne dass die Regensburger Bischofe dies hatten verhindern konnten 1323 verkaufte Heinrich der von Hohenfels seinen Anteil an der Burg Hohenfels sowie an Burg Falkenstein an Konig Ludwig den Bayern um sie aber bald wieder zuruckzubekommen 1375 verpfandeten Albrecht und Hilpold von Hohenfels die Herrschaft Hohenfels an den Pfalzgrafen Rudolf I 1383 erfolgte der endgultige Verkauf Die Hohenfelser starben 1436 mit Hilpold von Hohenfels als letztem Mitglied aus Uber die genaue genealogische Abfolge der Raitenbucher Hohenfelser und Ehrenfelser herrscht eine gewisse Unsicherheit wobei der Ordnungsversuch von Wilhelm Brenner Schaffer im Folgenden wiedergegeben wird 5 Eine davon abweichende Genealogie findet sich bei Camillo Trotter 6 Stammliste BearbeitenNN 7 N von Hohenfels 1060 Domherr zu Regensburg Jacob von Hohenfels 1080 Ernst von Hohenfels 1165 Berthold von Hohenfels Domherr zu Regensburg Heinrich von Hohenfels 1165 Conrad von Hohenfels 1200 1220 Conrad von Hohenfels I 1224 1232 urkundlich 1224 Grunder des Spitals von Pollenried Heinrich von Hohenfels 1241 Adelheid von Hohenfels Gottfried von Sulzburg urkundlich 1242 Grunder des Frauenklosters Seligenporten Conrad II von Hohenfels 1250 Attentater auf Konig Konrad IV Conrad von Hohenfels Burgermeister von Regensburg 1240 1261 Kunigunde von Schlusselberg nach 1312 Heinrich von Hohenfels Domherr in Regensburg 1291 Albert von Hohenfels 1302 Albrecht von Hohenfels Domherr in Eichstatt 1302 Ulrich von Hohenfels Propst in Kloster in Spalt 1328 Conrad von Hohenfels zu Falkenstein 1262 1290 Barbara von Wolfstein Conrad der Altere von Hohenfels 1290 1325 Heinrich von Hohenfels 1290 1336 Katharina von Leiblfing Hans von Hohenfels Ulrich von Hohenfels Domdechant zu Regensburg 1385 Conrad der Jungere von Hohenfels 1314 1347 Elisabeth Albrecht von Hohenfels 1360 1382 Conrad von Hohenfels Cacilia von Hohenfels Abtissin von Seligenporten 1403 Hilpold von Hohenfels 1383 1393 ultimus familiae Katharina von Kornburg Anna 1402 1408 Hans von Seckendorf 1422 Erbin von Kornburg Albrecht von Hohenfels 1360 1383 Bischof von Eichstatt Hedwigis 1322 Klosterfrau in Kloster PielenhofenBeruhmte Familienmitglieder BearbeitenAlbrecht I von Hohenfels Furstbischof von Eichstatt 1344 1353 Ulrich von Hohenfels 1328 Domherr zu Eichstatt und Propst des Kloster in Spalt Wappen BearbeitenHohenfelser und Ehrenfelser fuhrten dasselbe Wappen Es zeigt mehrere Rauten oder Wecken im Schild Deren Anzahl ist in den verschiedenen Belegen unterschiedlich gross Ein Helmsiegel Konrads von Hohenfels zeigt 1340 einen mit Rauten belegten Spitzhut 2 Literatur BearbeitenManfred Jehle Neue Forschungsergebnisse zur Bedeutung von Beratzhausen und der Herrschaft Ehrenfels im mittelalterlichen Machtgefuge der Laber Region In Christine Riedl Valder Hrsg 750 Jahre Burg Ehrenfels in Beratzhausen S 21 50 Verlag Hans Lassleben Kallmunz 2012 Manfred Jehle Die Herrschaft Hohenfels In Parsberg Pflegamter Hemau Laaber Beratzhausen Ehrenfels Lupburg Velburg Mannritterlehengut Lutzmannstein Amter Hohenfels Helfenberg Reichsherrschaften Breitenegg Parsberg Amt Hohenburg Historischer Atlas von Bayern Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 1981 Heft 51 S 289 ff Christine Riedl Valder Hrsg 750 Jahre Burg Ehrenfels in Beratzhausen Verlag Hans Lassleben Kallmunz 2012 Christine Riedl Valder Burg und Herrschaft Ehrenfels vom 13 bis zum 16 Jahrhundert Eine Chronologie der geschichtlichen Ereignisse In Christine Riedl Valder Hrsg 750 Jahre Burg Ehrenfels in Beratzhausen S 115 171 Verlag Hans Lassleben Kallmunz 2012 Wilhelm Brenner Schaffer Das Geschlecht der Hohenfelser In Verhandlungen des historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg Band 9 1845 PDF S 334 356 Weblinks BearbeitenManfred Jehle Hohenfels Adelsfamilie im Historischen Lexikon Bayerns Camillo Trotter Genealogische Forschungen 1 Die Herren von Heideck 2 Uber die Herkunft der Hohenfelser und Ernfelser In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 11 1938 S 86 105 Alternativprasentation Burgruine Hohenfels im Landkreis Neumarkt Oberpfalz abgerufen am 10 Oktober 2019 Mutmassliche Stammtafel der Hohenfelser In Verhandlungen des historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg Band 9 1845 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Volkert Die Erhebung Regensburgs zur Reichsstadt In Verhandlungen des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg 136 1996 Regensburg 1996 PDFS 8 a b Manfred Jehle Hohenfels Adelsfamilie Berta Ritscher Die Entwicklung der Regensburger Ratsverfassung in der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Struktur der Zeit von 1245 1429 1976 In Verhandlungen des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg Band 116 1976 S 7 110 hier S 60 Polheim Weikard von Erzbischof In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wilhelm Brenner Schaffer Das Geschlecht der Hohenfelser In Verhandlungen des historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg Band 9 1845 PDF S 334 356 Camillo Trotter Genealogische Forschungen 1 Die Herren von Heideck 2 Uber die Herkunft der Hohenfelser und Ernfelser Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 11 1938 S 86 105 Mutmassliche Stammtafel der Hohenfelser Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenfels bayerisches Adelsgeschlecht amp oldid 237795348