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Das Kloster Pielenhofen war ein Kloster in der gleichnamigen Gemeinde Pielenhofen in Bayern in der Diozese Regensburg Die ehemalige Zisterzienserinnenabtei Pielenhofen 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klosterkirche 3 Das Eisenwerk des Klosters Pielenhofen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Maria Himmelfahrt geweihte Kloster der Zisterzienserinnen geht auf die Grundung 1240 durch die Herren von Hohenfels und von Ehrenfels zuruck 1542 kam das Kloster wahrend der Reformation im Herzogtum Pfalz Neuburg unter weltliche Verwaltung 1559 loste Pfalzgraf Ottheinrich das Kloster auf 1 1655 wurde es als Subpriorat dem Reichsstift Kaisheim einverleibt Im Zuge der Sakularisation in Bayern wurde das Kloster 1803 zum zweiten Mal aufgelost Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche 1806 bezogen die Karmelitinnen aus Munchen und Neuburg an der Donau die Klosteranlage als ihr Zentralkloster 1 1838 kauften die Salesianerinnen das Kloster und richteten darin ein Institut fur Hohere Tochter ein Daraus entwickelte sich ein Lyzeum das bis 1980 bestand 1 Von 1981 bis zum Jahr 2013 war in Pielenhofen die Grundschule der Regensburger Domspatzen mit dem angeschlossenen Internat untergebracht Im Jahr 2010 wurde das Kloster von den Schwestern aus Personalmangel aufgegeben Die letzten funf noch verbliebenen Schwestern zogen in das Kloster Zangberg um Im Jahr 2013 wurden die Klostergebaude an den Herder Schulverein verkauft Der Verein betreibt in den Gebauden nun eine Realschule sowie eine Fachoberschule fur Gestaltung Klosterkirche Bearbeiten nbsp Altar der KlosterkircheDie barocke Kirche besitzt zwei dreigeschossige Turme zwei Seitenschiffe und ein Querschiff die mit einem Kuppelgewolbe uberdeckt sind Im Inneren befindet sich ein spatbarocker Hochaltar mit acht Saulen Das Deckengemalde mit dem Motiv der Dreifaltigkeit stammt von Jacob Carl Stauder Die zwolf Apostelbilder sind das Werk von Johann Gebhard vom Kloster Prufening Das Eisenwerk des Klosters Pielenhofen BearbeitenDie Zisterzienser hatten sich auch auf industrielle Arbeiten verlegt So wird in Pielenhofen 1397 eine Muhle an der Naab mit vier Radwerken genannt Die heute bestehende Klostermuhle mit unterschlachtigen Wasserradern stammt aus dem 16 Jahrhundert Seit dem 15 Jahrhundert gab es hier auch ein Hammerwerk Hier wurde sogar der erste Holzkohlehochofen Blas oder Blauofen der Oberpfalz errichtet Die Pfalzgrafen von Pfalz Neuburg liessen 1604 in Pielenhofen ein Stahlwerk errichten Die Erzzulieferung erfolgte aus einer kleinen Erzgrube bei Krachenhausen und uberwiegend auf dem Schifffahrtsweg aus Sulzbach und Amberg Der Hochofen war neun bis zehn Wochen pro Jahr in Betrieb und produzierte wahrend dieser Zeit taglich ca 610 kg Roheisen Dieses wurde in Pielenhofen Edlhausen und auf einen Zainhammer in Laaber zu Schmiedeeisen Zaineisen und Stahl weiterverarbeitet In einem Bericht des Kommissars Hainrich Kheckh an die Munchener Hofkammer hiess es Der Hochofen isst 18 Schuech hoch wurdet von 4 Persohnen regiert deren jeder wie sie vermelden ungenehrlich die wochen pr 1 fl besoldet wurdet Muess tag und Nacht vorttgehen unnd wurdet von 3 9 biss 10 Wochen nachdeme das Werckh guett thuet dabey Immerdar unaussgesezt zerrenet bis etwo daran etwas zerpricht oder selbiges annderer mengl halber ausgelescht wurdet Werden alda alle 24 stundt 3 Eisen gemacht welche sie herunden am Ofen gleich wie vf anndern uidern Zrennwerckhen den Sunter herauslassen dann disss orths schwimbt der Sunder ab unnd wurdt mit Hackhen herausgezogen Ein Eisen helt 3 biss 3 Ct 2 1611 wurde in Ulm eine Verkaufsniederlage des Pielenhofener Eisenwerkes gegrundet Der Dreissigjahrige Krieg fuhrte zum Erliegen des Hammers 1652 wird aber wieder der Hammerschmied Joseph Turckh genannt der hier als Zain und Waffenschmied arbeitete nbsp Naabinsel in Pielenhofen1653 54 wurde auf landesherrliche Kosten unter Aufsicht des Pflegamtsverwalters von Laaber Georg Giese ein neuer Hammer unter Verwendung der Steine des alten Ofens an der Stelle einer Muhle errichtet da man sich davon einen wirtschaftlichen Aufschwung versprach 3 4 Unter Beratung des Zerennmeisters Michael Schaller von Wolfsbach errichteten Arbeiter mit einem Kostenaufwand von 1894 fl einen Renn und einen Wellherd ein Pochwerk und anderes Zubehor Es wurde auch ein Vorrat an Erz und Holzkohle angelegt und ein ausgedienter Wachtmeister aus Weiden als Verwalter angestellt Dieser Hochofen wurde vom Kloster Pielenhofen dennoch nicht in Betrieb genommen da es zu Auseinandersetzungen mit dem Kloster Kaisheim wegen der Nutzung der Klostergrunde gekommen war Kaisheim war auch nicht bereit dem Landesherren die Kosten fur die Errichtung des Hochofens abzulosen So blieb der Hammer ungenutzt und die Einrichtungen verrotteten 1657 wurden erhebliche Schaden durch ein Hochwasser festgestellt durch das gewasser zerrissen und bis dato deren kheiner mehr erpauet worden sein und von der Einrichtung waren erhebliche Teile entwendet worden Zu einer Inbetriebnahme kam es nicht mehr 5 Im Ort ist die Erinnerung an das Eisenwerk vollig verloren gegangen Auf der Naabinsel sind aber noch wasserbauliche Bauwerke Spannteiche Muhlgraben Kammerschleuse von 1837 der abgegangenen Muhlen und Hammerbetriebe zu sehen Literatur BearbeitenA Eder Geschichte des Klosters Pielenhofen Regensburg 1865 online Antonia Maria Gotz 750 Jahre Kloster Pielenhofen Munchen amp Zurich Schnell und Steiner Verlag 1987 Pielenhofen in Lexikon fur Theologie und Kirche LThK 3 Aufl Bd 8 Pearson bis Samuel Herder Freiburg 1999 Sp 286 287 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Pielenhofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Maria Himmelfahrt Pielenhofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Pielenhofen Basisdaten und Geschichte Pielenhofen Zisterze im Naabtal in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Internetprasenz der Herderschule im Kloster PielenhofenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Art Pielenhofen In Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Aufl Bd 8 Sp 286 287 Ignaz Edler von Voith Das konigliche Berg und Huttenamt Bodenwohr Darin Der Hammer zu Pilnhouen Historischer Verein fur Oberpfalz und Regensburg 1840 S 406 408 Reinhard Dahne Wolfgang Roser Die Bayerische Eisenstrasse von Pegnitz bis Regensburg Haus der Bayerischen Geschichte Band 5 Munchen 1988 S 44 Jakob Hellinger Eisenerzgewinnung und Verarbeitung im Spatmittelalter und der fruhen Neuzeit entlang von Laber und Naab Die Oberpfalz 2017 105 Jahrgang S 10 11 Dirk Gotschmann Oberpfalzer Eisen Bergbau und Eisengewerbe im 16 und 17 Jahrhundert Herausgegeben vom Verein der Freunde und Forderer des Bergbau und Industriemuseums Ostbayern Schriftenreihe des Bergbau und Industriemuseums Ostbayern Bd 5 Bergbau und Industriemuseum Ostbayern Theuern 1985 ISBN 3 924350 05 1 darin Das Werk zu Pielenhofen S 168 170 49 0734 11 9571 Koordinaten 49 4 24 2 N 11 57 25 6 O Normdaten Korperschaft GND 4192513 0 lobid OGND AKS LCCN nr90006455 VIAF 144679963 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Pielenhofen amp oldid 237089512